MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Valeriia Gudzenko, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Bärbel K. (Lübeck), Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), N. N. (Lampertheim), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
Kalle

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Klugscheißer hat geschrieben: Dienstag, 19. Dezember 2023, 16:15:24 https://www.br.de/nachrichten/bayern/ge ... ll,TwRg1hb



Fünf Kopfverletzungen gleichen Aussehens und gleicher Größe, die dürften eher nicht beim Treiben im Wasser und Anstoßen an verschiedenen Hindernissen entstanden sein.
Da trifft es sich doch gut, dass der Angeklagte doch selbst dies vorgeschlagen hat. Ach wie schön die Welt doch zusammenpasst. Minderbegabter Angeklagter sagts der Polizei, Polizei sagts der Rechtsmedizin, Rechtsmedizin findet das eigentlich eine ganz gute Idee.

Kann sein. Und wenn die Dame 1. einmal die Prien rauf und runter gelaufen ist, und 2. auch erklären kann wo der Stein denn bitte herkommen soll, dann glaube ich es vielleicht irgendwann auch mal. Vorher nicht, vorher bestehen bei mir zumindest "erhebliche Zweifel". Was mich stört, ist der Umkehrschluss: Wenn Kopf- (Schläge) und Schulter- (aufspringen)- und Armverletzungen (fixieren) von einem Täter kommen, dann hätte die Leiche sowohl den Fall ins Bachbett als auch 10km Prien bei 10km/h und diversen Stauschwellen quasi unverletzt überstanden (bis auf Halswirbel und ein paar Schürfungen). Das kann nicht sein.

Ich weiß ich wiederhole mich: Zitat Prof. Verhoff: "Wie stumpfe Gewalt zustande gekommen ist, ist selten eindeutig belegbar und es gibt nicht die eine lesart"

Ich frage mich manchmal ob so eine völlig objektive Instanz zum gleichen Ergebnis käme, wenn z.B. eine als manchmal leicht depressiv oder leicht verwirrt bekannte Person, die vorher einfach nur einsam zu Hause war, und eher älteren Jahrganges ist, sagen wir mal über 60 Jahre - egal ob männlich oder weiblich, so mit diesen Verletzungen in einem Fluss aufgefunden wird. Wird dann die Frau Rechtsmedizinerin zur gleichen Einschätzung kommen, und einen Prozess in Gang setzen- der da heißt: "heimtückischer Mord aus sexuellen Motiven" ? Jeder Mensch tendiert dazu, Informationen die er bekommt zu verarbeiten und zwischen "eher nicht" und "könnte sein". Shit in shit out.
Catch22
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Die heutige Sitzung fiel aus. Der Grund dafür wurde nicht verôffentlicht. Am Donnerstag (21.12.2023) um 14 Uhr geht's weiter.

https://radio-charivari.de/nachrichten- ... -der-21-12
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Catch22 hat geschrieben: Dienstag, 19. Dezember 2023, 17:56:46 Die heutige Sitzung fiel aus. Der Grund dafür wurde nicht verôffentlicht. Am Donnerstag (21.12.2023) um 14 Uhr geht's weiter.

https://radio-charivari.de/nachrichten- ... -der-21-12
Um 9 Uhr geht's glaub weiter ...
Catch22
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Gast hat geschrieben: Dienstag, 19. Dezember 2023, 18:27:04 Um 9 Uhr geht's glaub weiter ...
Woher beziehst Du diese Information? Vergangene Woche war noch von 14 Uhr die Rede:
… Zwei weitere Verhandlungstage stehen am Dienstag, 19. Dezember, und am Donnerstag, 21. Dezember, an. Beginn jeweils um 14 Uhr. …

Rosenheim24.de am 14.12.2023
https://www.rosenheim24.de/rosenheim/ro ... 29066.html
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Unglaublich was hier alles abgeht..und immer mutmasslichen Taeter in Schutz nehmen ..wie bei allem heute in unserer Zeit,: diejenigen, die Unheil anderen bringen werden in Schutz genommen...aufgrund ihrer Kindheit und Lebensumstaende, das Opfer ..in dem Hanna ..muss sich noch gefuehlt dafuer entschuldigen..zur fakschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein..wenn sie es noch koennte..ganz ehrlich Leute: wer ausser TV soll es denn gewesen sein?
Aber heftige Verketzungen..da bin ich bei Euch: die koennen auch durch die unfreiwillige Reise Hannas durch den Fluss gewesen sein
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Und mag mutmasslicher TV nett ruebergekommen sein bei anderen ..vielleicht Person mit zwei Gesichtern..und womoeglich eben ..jetzt werde ich wahrscheinlich " gefuehlt" gelyncht: verhunzt vom Elternhaus..
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Wurde zur Unselbtaendigkeit und Aussenseiter vielleicht erzogen..aufgrund seinerm Handicap
Catch22
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Ein Täter greift sein Opfer von hinten an. Reißt es bäuchlings zu Boden. Nimmt Anlauf. Springt mit größter Wucht und mit den Knien voraus auf die Schultern des Opfers. Die Schulterdächer brechen. Jetzt noch schnell ein Stein. Drei Schläge auf die eine Kopfhälfte. Zwei auf die andere. Das Opfer hatte den Kopf gedreht.

Der Schrei: Es wurde von einem einzigen Schrei berichtet. Er sei kreischend gewesen. Über dessen Dauer ist nichts bekannt. Wäre bei einem gewaltsamen Szenario nicht anzunehmen, dass das Opfer mehrere Schreie ausgestoßen hätte? Vom Täter immer wieder daran zu hindern versucht worden wäre? Und erneut geschrien hätte? Erstickte Schreie?

Die Frakturen: Schafft es ein Täter, so symmetrisch auf sein symmetrisch bäuchlings auf dem Boden liegendes Opfer zu springen, dass symmetrische Frakturen entstehen? Mit Zirkel und Lineal? Ein Zirkusartist? Reichte die Kraft überhaupt? Schlug er sein Opfer erst bewusstlos, bevor er sprang? Dann aber hätte das Opfer nicht mehr schreien können. Doch auf ein bewegungsloses Opfer wäre ein artistischer Sprung gezielter möglich.

(Beim Draufknien reiche die Kraft nicht, es müsse ein Draufspringen gewesen sein, so der Biomechaniker Adamec von der Rechtsmedizin München. Eine Größe für die erforderliche Kraft jedoch konnte Adamec nicht angeben.)


Eine Alternative: Ein Sturz in den Bärbach könnte erklären, dass es nur einen einzigen Schrei gab. Im Bärbach musste der Körper längsseits getrieben sein. „Verrohrte“ Wegquerungen des Bachs könnten die Frakturen verursacht haben: ein symmetrisches Aufschlagen oder zwei separate, zufällige Ereignisse. In der Prien treibt ein lebloser Mensch auch quer zur Strömung. Gleichartige Kopfwunden liegen auf der Hand: Steine gleicher Art und gleicher Größe gibt es dort zu Hauf. Eine gleichartige Gewalteinwirkung ebenso. Doch gleichartige Kopfwunden erzwingen nicht ein und dasselbe, identische Werkzeug! 103 cm Pegel, 30.000 Liter/s, 10 km/h. Vielleicht kann ein Forist berechnen, mit welch enormer Kraft Wasser in solch einer Strömung wirkt (für Laien besser ausgedrückt in Kilogramm statt Newton). Damit das Ganze anschaulicher wird.

(Adamec geht wohl von der Annahme aus, ein Körper treibe stets mit dem Kopf voraus im Wasser. Deshalb sei der Kopf „im Weg“, wenn es um gleichzeitig und beidseitig in der Strömung verursachte Schulterdachbrüche mit Gewalt von oben nach unten gehe, sagte er. Kühne Behauptungen!)
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Catch22 hat geschrieben: Dienstag, 19. Dezember 2023, 20:49:00 Woher beziehst Du diese Information? Vergangene Woche war noch von 14 Uhr die Rede:
Von der Seite des Gerichts.
Aber sicher kann man sich da scheinbar nicht mehr sein.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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@Kalle
Absolute Zustimmung in allem. Beim Fund einer Wasserleiche mit den von dir genannten Attributen , wäre man bei dem Wildwasser an diesem Tag/in dieser Nacht automatisch von einem Unglück ausgegangen. Wenn die Person dann auch noch über 2 Promille gehabt hätte, sowieso.
Dass bei der Zeugenbefragung von Sebastian das Wort "Stein" fiel, was soll man dazu sagen? Ich will es mal so ausdrücken: Wenn ich als absoluter Amateur von meinem Gegenüber ein bestimmtes Wort hören möchte, jemand von dem ich weiß, dass er nicht besonders begabt ist, würde ich mir am
PC ein schönes Bild von einem Stein aussuchen, einen schönen Farbausdruck fertigen und das Bild wie zufällig, aber gut sichtbar für den Befragten, auf dem Schreibtisch platzieren. Und schon hat der das Wort "Stein" im Kopf. Wenn er dann noch gefragt wird, was er wohl denkt mit was der Getöteten wohl etwas übergezogen wurde, dann sagt er wahrscheinlich eher Stein als Hammer. Ich glaube wirklich nicht an irgendwelche Verschwörungen, aber der Druck war letztes Jahr schon immens auf die Ermittler. Haben nicht phasenweise über 60 Leute an dem Fall gearbeitet? Für mich ist Sebastian nach wie vor hochgradig verdächtig, aber genauso fragwürdig finde ich eben auch die Ermittlungen. Ohne jetzt wieder mit meinem Reizthema Verena anfangen zu wollen.
HP1
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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@Klugscheißer
Danke für den Link und Infos :!:

@Kalle
Ich kann da nur für mich sprechen - ich habe kein Interesse, eine Tatschuld des Angeklagten herbeizureden. Und ebensowenig, auf Teufel komm raus eine hypothetisches plausibles Unfallszenario zu konstruieren, um ihn in meinen Augen zu entlasten. An dieser Stelle interessieren mich der TV und irgendwelche Aussagen oder Kameraaufnahmen gar nicht, es hätte im Falle eines Tötungsdelikts erstmal genauso auch jemand anderes gewesen sein können.
Mich interessiert an der Stelle nur das mögliche Zustandekommen der Verletzungen. Und wenn ich mich recht erinnere, habe ich mir da heute Mittag meine eigenen Gedanken gemacht und versucht, sie darzulegen, so gut es mir eben möglich ist. Irgendwelche Gutachten oder Äußerungen etwaig parteiischer Stimmen blieben dabei unberücksichtigt.
Was Klugscheißer angeht, sie hat mir auf meine Frage geantwortet, was zu den Kopfverletzungen bekannt ist, nichts weiter. Warum das bei dir so eine spöttische (oder zynische?) Antwort triggert, ist mir unverständlich. Ich meine, für eine Schlammschlacht zwischen "Team STA" und "Team Verteidigung" sind wir wohl kaum hier, ich jedenfalls nicht.



An der Stelle mal meine mehr oder weniger vollständigen Gedanken dazu -

Zu den Schulterverletzungen: Ich habe mir den Aufbau und Mechanik der menschlichen Schulter nochmal angesehen und vorhin deswegen mit einer Freundin telefoniert (Dr. Biologie und Medizinerin). Bei jeglicher (gewaltsamen) Armbewegung, die einen solchen Bruch möglicherweise verursachen könnte, würde die Rotatorenmanschette/Supraspinatus und/oder die lange Bizepssehne zwangsläufig massiv beschädigt. Eine Hebelwirkung des Arms als Ursache eines Bruchs des Schulterdachs wäre eindeutig zu erkennen und bei einer Autopsie keinesfalls zu übersehen.
Da solche Begleitverletzungen eine solche Verletzungsursache beidseitig(!) als hoch wahrscheinlich Folge gröbster Handgreiflichkeit, also kein Unfall gewertet würde, jedoch nicht kommuniziert wurde, gehe ich schwer davon aus, dass solche einschlägigen Begleitverletzungen nicht vorhanden waren.

Bleibt also Krafteinwirkung von außen. Hier sollte der Verlauf der Bruchlinien und wohl auch vorhandene Hämatome die Richtung der Krafteinwirkung bestimmbar machen - da fehlen mir die entsprechenden Informationen der Autopsie.
Aber, und gerade auch in diesem Punkt habe ich meine Überlegungen dazu mit meiner Freundin "vom Fach" besprochen: Der gesamte Schulterapparat ist am Rumpf quasi elastisch aufgehängt. Abgesehen von Druck (s.u.) könnte lediglich ein sehr schneller und kräftiger Schlag (Impuls) von hinten/leicht oben (bei stehender Person) da nachvollziehbar einen Bruch verursachen - bei schmaler Trefferkante einen Riss, ansonsten eher Trümmerbruch. Dass ein im Wasser treibender Körper so auf ein Hindernis aufprallt, war uns beiden nicht wirklich vorstellbar.
Erstmal würde sich ein treibender Körper quer zur Strömung, also Bewegungs-/Stoßrichtung stellen, führt zu einer insgesamt ungeeigneten Position beim Auftreffen, weil der Körper nicht Rücken voran, sondern in Rücken, oder wahrscheinlicher Brustlage mit der seitlichen Schulter voran treiben würde. Wenn Hindernisse links/rechts ein Querstellen des Körpers verhindern, würde der Körper "anecken" und sich quasi "zusammenfalten", also gebeugte Hüfte und Gesäß voraus. Lediglich ein Flussbett, das in diesem Bereich merklich schmaler als einen Meter ist (kleiner als Strecke Scheitel bis Gesäß bei gebeugtem Rücken) könnte den Körper dort in eine geeignete Bewegungsrichtung "Köpfer mit angelegten Armen und merklich gebeugtem Rücken" zwingen. Kommt man nun zum benötigten Hindernis, stellt man für flächige Hindernisse zweierlei fest: Erstens darf der Kopf nicht zuerst auftreffen, das würde die Bewegung vorher abbremsen und ungeeignet ablenken. Die Schulter muss den Volltreffer bekommen, bevor der Körper anderweitig mit dem Hindernis in Kontakt kommt und abgebremst/umgelenkt wird. Zweitens, je schneller das fließende Wasser auf ein flächiges Hindernis auftrifft, desto stärker ist die abdämpfende Gegenwelle, die sich bildet. Und das Wasser strömt entsprechend bereits vor dem Hindernis stark seitwärts. Die Bewegungsrichtung der Schulter würde zwangsläufig von einem etwaigen Frontalkurs deutlich in Richtung "Vorbeigleiten" abgelenkt, sofern dafür nicht völlig der Bewegungsraum fehlt. Es bleibt da nur das "Hängenbleiben" mit der Schulter an einem Hindernis, das einerseits eine Stopwirkung hat (sonst gäbe es nicht den nötigen Schlag), andererseits im Strömungsquerschnitt so gering ausfällt, dass die Strömung dadurch quasi nicht abgelenkt wird. Man könnte sich etwa eine Eisenstange vorstellen, die fest verankert senkrecht im Wasser steht. Und da müsste der Körper eben in einem vielleicht 60-80cm breiten Kanal (für die Köpferposition) drauf zutreiben. Zur nötigen Geschwindigkeit lässt sich an der Stelle nur wenig sagen. Nur soviel, was beim ersten Auftreffen nicht bricht, geht auch durch die nachschiebende Strömung nicht kaputt. Man kann sich an der Stelle vielleicht überlegen, wie heftig man stattdessen mit so einer Eisenstange zuschlagen müsste.
Ein Drüberrutschen über Stromschnellen/Stufen im Flussbett kann den benötigten Impuls auf den Knochen wohl nicht erzeugen.
Und nachdem wir jetzt eine ungefähre Idee von so einem "maßgeschneiderten" Szenario haben - wir brauchen das dann nochmal spiegelverkehrt für die andere Schulter.

Die grundsätzliche Alternative zum Szenario "Schlag/Impulswirkung" wäre ein ausreichend hoher Druck auf das Schulterdach aus geeigneter Richtung (von hinten/ggf. leicht von oben). Zwingend nötig wäre dafür eine ausreichende Fixierung von Oberkörper/Schulter, eigentlich zwangsläufig bäuchlings liegend auf nicht zu weichem Untergrund, als Gegenlager zum Druck auf das Schulterdach (auf dem Rücken liegend dürfte nicht funktionieren). Die nötige Kraft ist ohne genauere wissenschaftliche Betrachtung nur vage abzuschätzen, uns erscheint die Schwerkraft einer Person (angenommen 60-90kg) verteilt auf beide Schultern als wahrscheinlich ausreichend.
Zur Position, man müsste die Knie weit oben und recht weit außen positionieren. Etwa senkrecht über der Armbeuge, nicht auf Gelenk oder Humerus, sondern ein bisschen weiter innen. Die Knie können dabei die Schultern leicht überragen, jedoch nicht bis zum Boden. Interessanterweise genau die Position, mit der man den Oberkörper (und Position des Kopfes) einer auf dem Bauch liegenden Person wohl am besten fixieren kann, wenn man dabei gleichzeitig beide Hände freihaben will. Vielleicht nur Einbildung, aber ich glaube fast, ich würde da als Täter diese Position mehr oder weniger instinktiv "finden".

Jedenfalls, einen unfälligen (oder handgreiflich verursachten) Sturz ins Wasser mit den Verletzungen ausschließlich durch Strömung und Hindernisse verursacht halte ich meines jetzigen Verständnis´ nach für ausgeschlossen. Aber wie schon heute Mittag gesagt, ein Experte für Verletzungen im Wasser treibender Körper bin ich natürlich nicht.

Klar, der Stein. Wo kam der her, wo ist er hin?
Niemand behauptet, es sei jedenfalls ein Stein gewesen. Es könnte nur zum Beispiel ein Stein gewesen sein.
Ein Täter, der dem Opfer folgt, könnte einen herumliegenden Stein oder anderen Gegenstand bereits zuvor in Tatabsicht aufgehoben haben, nicht erst nahe des Tatorts.
Ein Spontantäter könnte einen geeigneten Gegenstand, eher keinen Stein, einfach dabei gehabt haben. Ich denke da beispielsweise(!) an einen Bierkrug oder eine volle Bierflasche. Mit denen kann man sehr ordentlich zuschlagen, ohne dass die zersplittern und Spuren am Ort oder in der Wunde hinterlassen. Bitte nicht mit den "Glaswaren" aus Zuckerguss im Film verwechseln ;)
Ein Stein oder anderer Gegenstand könnte gut ebenfalls im Fluss gelandet und von der Strömung mitgenommen worden sein. Selbst wenn man den zufällig in die Finger bekäme, als Tatwerkzeug identifizieren ließe er sich selten bei stumpfer Gewalt mit unspezifischem Trefferbild.
Ein Täter könnte den Stein oder anderen Gegenstand auch einfach wieder mitgenommen und später ganz anderswo entsorgt haben.

Mal ein bisschen Metaebene, weg vom Technischen. So ein paar Gedanken zu den hypothetisch beteiligten Personen.
Bei dem ganzen, natürlich meinerseits nach wie vor völlig spekulativen(!) und vom TV völlig unabhängig gedachten Szenario sehe ich in dem Vorgehen, das auf dem Bauch liegende Opfer "niederzuknien" und mit einem Gegenstand auf dessen Kopf einzuschlagen, ein maximal aggressives und brutales Vorgehen, im Fixieren fast mehr als in den Schlägen. Eskalierte Wut, Hass oder Panik, maximale Entschlossenheit (zumindest in dem Moment). Trotz der Effizienz des Vorgehens ist mir nur schwer vorstellbar, dass jemand das gerade so vorab geplant haben sollte. Viel eher ein Ablauf, der sich im Detail situativ ergab. An der Stelle aber ausschließlich mein Bauchgefühl, kann ich nicht angemessen begründen.
Gleichzeitig "nur" fünf erkennbare Schläge auf den Kopf - nicht tödlich, heißt es. Das Opfer sei letztlich ertrunken. Wohl Wasser in der Lunge, oder körperliche Schocksymptome beim Eintauchen in kaltes Wasser (was da alles im Körper automatisch abgeht, ist sehr spannend), die sich post mortem nachvollziehen ließen, die jedoch beim Eintauchen erst post mortem nicht stattgefunden hätten. Also trotz augenscheinlich maximaler Entschlossenheit und Emotionalität kein Übertöten, im Gegenteil: Hanna lebt noch, als sie ins Wasser geworfen wird, ob das dem Täter da bewusst war, bleibt natürlich soweit offen.
Anderer Gedankengang: Damit sich ein auf dem Bauch liegendes Opfer und ein daraufkniender Täter situativ ergeben, ohne dass beim Opfer einschlägige Kampf-/Abwehrspuren entstehen, wäre ein wegrennendes und vom Täter verfolgtes Opfer ein naheliegender Gedanke. Sie stolpert, fällt nach vorne, er hechtet auf sie drauf und sucht vom Tatdrang getrieben sofort nach einer Position, in der er sie bestmöglich fixiert und die Hände frei hat, gleichzeitig ihren Kopf vor/zwischen seinen Knien. Da kommt es mMn gerade zu der Position, die geeignet wäre, beide Schulterdächer zu brechen.
Zu "Weglaufen vor einem Verfolger" und in der Situation dann Stolpern würde der Schrei gut passen, auch der erfolglose Anruf, wenn man ihn denn mal als gewollt annimmt, wäre da je nach Situation sinnig. Und was ganz anderes - wegrennend könnte sie ein gutes Stück weit gelaufen sein, vielleicht auch in eine Richtung, die mit ihrem eigentlichen Heimweg nicht mehr viel zu tun hatte oder einem als "sinnvoller Weg" gar nicht in den Sinn kommt. Nur so eine grundsätzliche Idee, hab da keine spannenden Vorschläge auf der Karte vom Gelände am Start. Also Tatort vielleicht doch ein Stück weit vom Fluss entfernt? Oder jedenfalls nicht Straße/Brücke/Parkplatz?
Auch wenn sie mit dem Alkoholpegel beim Verlassen des Eiskellers noch halbwegs unauffällig auftreten konnte, hätte sie da noch eine nennenswerte Strecke koordiniert rennen können? Ich denke schon, Angst und Panik können ziemlich schnell ziemlich nüchtern machen, da funktioniert man dann schon unerwartet gut.

Oder sie ist halt ohne Fremdbeteiligung ins Wasser gefallen, wer weiß.


Ergänzung:
Habe gerade den zwischenzeitlich geschriebenen Beitrag von @Catch22 gelesen, danke dafür. Dass der Biomechaniker Adamec ein Draufknien für nicht ausreichend hält, hatte ich komplett nicht mehr auf dem Schirm. Ich selbst meine, es könnte von der Kraft reichen, wenn ich mir die Dicke des Knochens und den Hebel ansehe, wenn man schön außen von oben draufdrückt. Aber der Fachmann liegt da wahrscheinlich viel eher richtig als ich - zumal er ja die genauen Bruchbilder kennt :!:
Gast1407

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Gast1407 »

andi55 hat geschrieben: Montag, 18. Dezember 2023, 16:01:33 @Gast1407
Warum nennst du es Verunglimpfung des Opfers, wenn man ein Unfallgeschehen in Betracht zieht? Ich habe das hier schon mehrmals geschrieben, auch ich bin beim wildpinkeln schon sehr sehr übel gestürzt, das hätte auch anders ausgehen können. Und ich war nüchtern. Natürlich kommt eine Hanna auch mit ihren 2 Promille unfallfrei nach Hause, aber es ist eben nicht gänzlich ausgeschlossen, dass sie zum pinkeln oder erbrechen kurz abseits des Weges wollte. Männer stellen sich halt einfach an den nächsten Baum, Frauen gehen dazu eher lieber etwas ausser "Sichtweite". Es ist nicht meine favorisierte Version, aber es ist keineswegs ausgeschlossen. Und ja , es ergibt auch Sinn wenn sie in 10 Minuten sowieso zu Hause gewesen wäre, manchmal überfällt einen dieser Harndrang auch überfallartig , gerade wenn man vom warmen ins kalte raus kommt.
Der allgemeine Tenor sei hiermit nochmals gemeint, vermehrt Hanna versehen mit massiven Verletzungsspuren vereinfacht in einen Bachlauf, wenn auch mit reißender Strömung hineinmarschiert zu wissen. Irgendwie wird mittlerweile völlig ausgeblendet, was der Tatverdächtige ansonsten in sich birgt.
Auch gut zu wissen, dass Du schon einmal beim "Pinkeln", nüchtern vor allem gestürzt bist. Es hilt nur bedingt weiter.
Mittlerweile wird so Einiges ausgeblendet. Die Schläge auf dem Hinterkopf waren gleichförmig.
Dementsprechend gilt mittlerweile beständig hier nur noch die Frage, wie kann ein Täter so etwas hinbekäme; warum wird das nicht vieleher weitergehend gegenüber einer Strömung infrage gestellt? Auch muss erst einmal jenes Hindernis aufgespürt werden innerhalb der bezeichneten Flussströmung, welches es schafft Schulterdächer gleichförmig bis zur Fraktur in Mitleidenschaft zu ziehen, obwohl wie der Gutachter sagte eigentlich der Kopf dann noch im Wege sei. Dann müsste ein Leichnam quasi, gemäß jetzt einmal eigener Interpretation wie vor ein Gitter geflogen sein, welches den Kopf als Durchlass erlaubt und die Schulterdächer dagegen sicher bricht.

Ein Gutachten, je nach Fragestellung kann im Übrigen jede Partei einholen, dieses ist zwar als hilfreich, nicht jedoch zwingend als völlig gültig in der Beweisdeutung anzuerkennen.

Es wäre als ein zunächst neutraler Hinweis zu auszulegen, dem ein neuerliches Gutachten, von einem ebenso Fachkundigen gegengestellt werden kann.

Wenn Frau Rechtsanwältin Rick bereits auf aus ihrer Sicht renommierte Gutachter zurückgreifen möchte, die sie vor allem gerne als "neutral" bevorzugt, damit nicht unbedingt von ungefähr ihre Sicht der Dinge bewerten zu lassen, hat das genauso einen Beigeschmack. Wie zunächst einmal vermutet die Gutachter-Künste seitens staatsanwaltschaftlich bestellter Fachkundler in dieser Diskussion als unzureichend und zweifelhaft beschrieben wurden.

Es wird sich innerhalb eines solchen Gutachtens dahingehend immer auf hypothetische Fachkenntnisse, die dieses oder jenes, je nach Anfrage auch bestätigen mögen belaufen, oder gar auf Computersimulationen, die einen Näherungswert gegenüber der Realität erbringen zu leisten vermögen, - es werden sich aus jeglichem Resultat jedoch nicht weniger minder Streitpunkte ergeben. Je nach Streitlust.

Noch ohne weitere Gutachter sonstig hinzu zu ziehen vom jetzigen Stand der Dinge aus, müsste oder dürfte unser bislang interims Fachgutachter @Kalle ganz einfach konkretisierend danach gefragt werden, wo er genau die Ereignisse der Schulterdachbrüche innerhalb des Bärbachzuflusses zur Prien oder innerhalb anschließend der Prien erkennt? Mit Fotomaterial und Auslegung sozusagen.

Da hilft nicht einfach weiter, die Prien sei überhaupt mit bemerkenswerten Hindernissen und scharfkantigen Ereignissen bei reißendem Gewässer zu umschreiben, es darf auch einmal nachgeforscht werden, wo sich dahingehend genau und am allerwahrscheinlichsten solche, nun derart ungewöhnliche, von einem Menschen, jedoch konkret auszuschließende, beigebrachte Verletzungen ereignet haben könnten?

Festgestellt werden mittlerweile in diesem Forum, immer abstrakter gedanklich möglichen Verletzungsmodalitäten in Richtung Prien nachgegangen.

Dem Täter jedoch zu unterstellen, er habe mindestens Hanna in den Bärbach geschubst, nachdem er sie erst versuchte zu überwältigen, ob nun mit oder ohne Steinschläge, aufknien oder aufspringen, darauf kommt kaum jemand mehr.

Als müsse jetzt unbedingt eine fast schon exotische Unfallsituation herhalten, damit sich Ruhe einstellt?

Nochmalig darf hier als Meinung repräsentiert sein, Hanna ist nicht freiwillig, nicht unfallbedingt und auch nicht versehentlich in den Bärbach hinein gelaufen. Mag sie auch irgendwo "gekotzt" oder "gepinkelt" haben, den Ausdruck möge man mir nachsehen - jemand hat sie mindestens geschubst oder vehement dort hinein gezerrt, nachdem er sie von hinten angegangen ist. Letzteres sehr wahrscheinlich durch Schläge mit einem Stein.
Gast1407

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Gast1407 »

Gast hat geschrieben: Dienstag, 19. Dezember 2023, 21:01:25 Unglaublich was hier alles abgeht..und immer mutmasslichen Taeter in Schutz nehmen ..wie bei allem heute in unserer Zeit,: diejenigen, die Unheil anderen bringen werden in Schutz genommen...aufgrund ihrer Kindheit und Lebensumstaende, das Opfer ..in dem Hanna ..muss sich noch gefuehlt dafuer entschuldigen..zur fakschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein..wenn sie es noch koennte..ganz ehrlich Leute: wer ausser TV soll es denn gewesen sein?
Aber heftige Verketzungen..da bin ich bei Euch: die koennen auch durch die unfreiwillige Reise Hannas durch den Fluss gewesen sein
Möchte das auch einmal betont so stehen lassen und nicht nur weil es kurz vor Weihnachten ist. Danke auch für jegliches Mitgefühl den Eltern von Hanna und ihrer Familie gegenüber.

Als "bloßes" Opfer wird sie mittlerweile derart einfältig dargestellt im Nachgang und der sogenannte zurückgeblieben, aber dringend als lieblich anzuerkennende Jogger wird natürlich einfach nur überall und nirgends herumgelaufen, allerdings nur ja nicht auf Hanna getroffen sein. Er wäre Hanna bestimmt noch rettend zur Hilfe geeilt, hätte er unmittelbar vor seiner Nase erspäht wie sie kopfüber rückwärts vom Brückengeländer, Flick Flack ähnlich stürzt. Oder, beim am Bach sich erleichtern, obgleich sie jede Stelle und jeden Fleck in ihrem Heimatort kennt, unversehens dort hinein gleitet.

Es wird schon teils wirklich ein Mysterium um den Zustand einer angetrunkenen jungen Frau gemacht, die noch viel im Leben vor hatte und ein Angeklagter in Schutz genommen, der nicht nur pornosüchtig war oder ist, sondern auch kein geringes Potenzial an Fruststau in sich barg.

Das sexuelle Motiv im Übrigen, welches angeblich fehlt, kann auch bereits in einem gewalttätigen Angriff gegenüber dem Opfer abreagiert worden sein. Zudem vermutlich ohnehin keine Zeit war noch weitere Handlungen am verletzten Körper vorzunehmen.

Habt Ihr eigentlich eine Ahnung wie es sich anfühlt zu ertrinken? Hier wird ja wirklich über einen Menschen wie Hanna nur noch nahezu verdinglichend gesprochen.

Diesbezüglich sollten sich längst nicht alle angesprochen fühlen, gegenüber einigen sich hier ereifernden "Juristen" und einiger unserer super Analytiker kann man sich eines solchen Eindrucks zumindest nicht völlig erwehren.
Heckengäu
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Heckengäu »

Gast1407 hat geschrieben: Mittwoch, 20. Dezember 2023, 00:51:57 Noch ohne weitere Gutachter sonstig hinzu zu ziehen vom jetzigen Stand der Dinge aus, müsste oder dürfte unser bislang interims Fachgutachter @Kalle ganz einfach konkretisierend danach gefragt werden, wo er genau die Ereignisse der Schulterdachbrüche innerhalb des Bärbachzuflusses zur Prien oder innerhalb anschließend der Prien erkennt? Mit Fotomaterial und Auslegung sozusagen.

Da hilft nicht einfach weiter, die Prien sei überhaupt mit bemerkenswerten Hindernissen und scharfkantigen Ereignissen bei reißendem Gewässer zu umschreiben, es darf auch einmal nachgeforscht werden, wo sich dahingehend genau und am allerwahrscheinlichsten solche, nun derart ungewöhnliche, von einem Menschen, jedoch konkret auszuschließende, beigebrachte Verletzungen ereignet haben könnten?
Manchmal denke :idea: ich bei mir dass ich unter Eintagsfliegen bin - wegen der Gedächtnisleistung !

Bilder von vorgestern 18.12.

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Kalle hat geschrieben: Montag, 18. Dezember 2023, 13:02:24 "Nun wird Prof. Dr. Adamec als Experte für Biomechanik um sein Gutachten zur Fließgeschwindigkeit von Bärbach und Prien gebeten. Auch zu Verletzungen der Leiche durch das Abtreiben in den Gewässern soll er seine Expertise abgeben. Man habe die rund 11 Kilometer Bach- und Flussbett untersucht und auch nach Hindernissen Ausschau gehalten, so Adamec."

Will der mich verarschen ? "Ausschau gehalten" -- ja und ?? Was ist das dann hier ? Kein Hindreniss wenn man die Stufen runterdonnert und schön mit Kopf auf die untere Betonschwelle aufknallt. Oder ein paar Meter weiter 3m runterfliegt ? Will der sich bitte mal aus seinem warmen Labor rausschälen und im Neoprenanzug da runter treiben. Viel Spass !
Der Titel des Fadens ist mittlerweile nicht mehr angemessen. Ohne "Den Jogger" wäre es nur ein weiterer bedauerlicher Todesfall von jungen Personen die sich masslos überschätzen und dann Volltrunken taumelnd in ein Gewässer stürzen und jämmerlich ertrinken.

Da "Der Prozess" :shock: wohl noch bis Ostern gehen wird bleibt es bis dahin weiter interessant :!:
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Gast »

Die Juristen hier wissen es bestimmt besser.

Zwingend anwesend müssen bei einer Verhandlung sein:
Die 5 auf der Richterbank
Der Angeklagte wenn er selber nicht verzichtet
Genug Anwälte der Verteidigung
Der Staatsanwalt
Der Psycho-Gutachter
Nebenklägeranwalt?
Wenigstens ein einbestellter Zeuge oder Gutachter fürs Programm.
Und wenn nicht wird der Termin abgesagt und hinten angehängt.
Wenn jetzt da ein paar Krankheitsfälle dazwischen kommen wird man eher Ostereier finden als ein beständiges Urteil.
Catch22
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Catch22 »

14. Sitzungstag – 23.11.2023

Über die Verletzungen Hannas kamen eine Ärztin aus Prien als Leichenbeschauerin sowie die Gutachter des Instituts für Rechtsmedizin in München und ein Sachverständiger aus Jena zu Wort.


Rosenheim24.de berichtete:
Spoiler

[Erste Leichenschau]

… Frau Dr. Weimann … war … zur Leichenschau am Fundort der Leiche in … Kaltenbach.

Laut der Zeugin sei gleich auffällig gewesen, dass die Leiche … in vollständig angezogenen Turnschuhen aufgefunden wurde, ihre Hose aber fehlte. Man habe sich gefragt: „Wie kommt eine Hose über die Turnschuhe drüber?“ … Die Leichenstarre sei … schon voll ausgeprägt gewesen. …

An der Stirn … habe sich eine Platzwunde befunden, an den Armen wurden blaue Flecke festgestellt, die von Fr. Dr. Weimann als Griffspuren bezeichnet werden. Wegen dieser Hämatome sei schnell klar gewesen, dass es sich wohl nicht um einen Unfall handelte. … Als Todesursache hatte Fr. Dr. Weimann einen Verdacht auf Tod durch Ertrinken notiert. …

[Toxikologie]

Dann wird Dr. med. Gabriele Roider … in den Zeugenstand gerufen. Bei der … toxikologischen Untersuchung seien keine Hinweise auf Partydrogen oder Marihuana gefunden worden. Bei der … festgestellten Blutalkoholkonzentration … von 2,06 Promille könne man davon ausgehen, dass es zu alkoholbedingten Beeinträchtigungen gekommen sei. Allerdings seien diese von der individuellen Alkoholtoleranz abhängig.

[Obduktion]

Es folgt die Vernehmung von Prof. Dr. Elisabeth Mützel … Die Zeugin verteilt Mappen voller Fotos von der Obduktion, welche am 3. Oktober 2022 ab 23.40 Uhr stattfand, an die Prozessbeteiligten. Hanna wog … 70 Kilogramm bei einer Größe von 1,86 Metern.

Die Auflistung der vielen Hämatome, Unterblutungen, Brüche und Schürfwunden dauert fast 30 Minuten. Zusammengefasst wurden am Kopf … drei Quetsch-Riss-Wunden in der linken Kopfhälfte inklusive einer am linken Stirnhaaransatz festgestellt. Diverse Rötungen, Einblutungen und Schwellungen im Gesicht, an der Nase, der Stirn und an den Schläfen werden beschrieben. …

Prof. Dr. Mützel … beschreibt diverse Einblutungen an den Augen, den Schleimhäuten der Lippen und an der Ohrmuschelrückseite. Auffällig sind genannte Querstreifen an der linken Halsregion, sowie Schürfwunden entlang des Unterkiefers. Die Verletzungen am Hals zogen sich bis hinunter zum Schlüsselbein und in den Schulterbereich …

Beide Schulterdächer gebrochen

Auch an den Armen wurden starke Einblutungen, teils bis zum Knochen festgestellt – allerdings … keine typischen Griffverletzungen. Auch an den Innenseiten der Oberschenkel bis zum inneren Knie wurden Einblutungen festgestellt. Am Rücken … wurde eine massive flächige Einblutung vom Nacken bis hinunter in den linken oberen Rücken festgestellt.

Im unteren Lendenwirbelbereich habe man eine Abschürfungsverletzung gefunden. Es gab jedoch keinerlei Hinweis auf sexuellen Verkehr oder Missbrauch. Die Rechtsmedizinerin gibt an, dass beide Schulterdächer symmetrisch gebrochen waren, auch Frakturen an Halswirbelkörpern wurden festgestellt.

Rechtsmediziner interpretieren das Verletzungsbild

Nun wird Prof. Dr. Adamec als Experte für Biomechanik um sein Gutachten zur Fließgeschwindigkeit von Bärbach und Prien gebeten. Auch zu Verletzungen … durch das Abtreiben in den Gewässern soll er seine Expertise abgeben. Man habe die rund 11 Kilometer Bach- und Flussbett untersucht und auch nach Hindernissen Ausschau gehalten, so Adamec.

Grundsätzlich könnte der Körper an Steinen entlang geschrammt, unter Wasser gespült oder an einem Baumstamm fest gehangen haben. Es sei aber unmöglich die genaue Bewegungsbahn des Körpers zu berechnen. Bei der Fließgeschwindigkeit könne man von rund 10 Kilometer pro Stunde ausgehen, der Leichnam hätte rechnerisch eine Stunde und fünf Minuten gebraucht, um von Aschau nach Kaltenbach getrieben zu werden.

Mehrere Schläge mit einem Stein auf den Kopf?

Zu den Treibverletzungen an der Leiche sagt Prof. Dr. Mützel, dass viele der Verletzungen am Kopf, an der Hand und am Unterarm, sowie die am Unterschenkel auf das Abtreiben zurückzuführen seien. Doch gerade, weil mehrere Verletzungen am Kopf von weitgehend gleicher Gestalt festgestellt wurden, gehe man hier von einer Gewalteinwirkung von außen aus. Der Schädelknochen sei dabei nicht verletzt worden.

Auf ein konkretes Tatwerkzeug konnte man sich aber nicht festlegen. Versuche mit einem Handy waren nicht zufriedenstellend. Sollte ein Stein verwendet worden sein, dann müsse es immer der gleiche für mehrere Schläge gewesen sein. Auffällig waren auch die massiven Einblutungen am Hals, sowie der Bruch eines Halswirbels. Diese Verletzungen seien nicht typisch für das Hängenbleiben des Körpers.

Keine Hinweise auf Kampfgeschehen

Eigenartig seien vor allem die Verletzungen im Rücken- und Schulterbereich des Leichnams. Hier muss laut den Medizinern … eine Gewalteinwirkung von oben nach unten stattgefunden haben. Die Rechtsmediziner schlossen eine Treibverletzung in diesem Fall aus. Der symmetrische Bruch beider Schulterdächer sei extrem selten und es sei sehr unwahrscheinlich, dass diese Verletzung von dem gleichzeitigen, beidseitigen Aufprall auf ein Hindernis im Wasser herrühre. Der Kopf sei hier mehr oder weniger „im Weg“.

Bei der Untersuchung der Gewässer habe man hierbei besonders Acht gelegt und Ausschau nach Rohren oder Gittern gehalten, die zu einer solchen Verletzung hätten führen können. Vorstellbar sei aber, dass die Verletzung durch das „Draufknien“ auf den Körper des Opfers in Bauchlage entstand. Eine massive Einblutung an der Oberarminnenseite weise außerdem auf eine mögliche Fixierung hin.

„Durch das Aufspringen, kriegen wir die Kraft nicht her“, so Prof. Dr. Mützel. Zur Demonstration muss ein Schöffe herhalten … Etwa 15 Personen stehen … vor Richterin Jacqueline Aßbichler, während Prof. Dr. Adamec zeigt, von wo nach wo die Gewalteinwirkung auf den Körper stattgefunden haben muss. …

Kälte beschleunigte wohl Hannas Ertrinken

Prof. Dr. Mützel fügt ausdrücklich hinzu, dass sie keine Hinweise auf ein Kampfgeschehen … feststellen konnte. „Ich kann die Verletzungen nicht ausschließlich als solche interpretieren“, so die Rechtsmedizinerin, und: „In der Vielzahl sind diese Hautdefekte nicht zwanglos als Treibverletzungen zu interpretieren.“ Wichtig scheint die Information, dass blaue Flecken auch post mortem … entstehen können.

Bezüglich der fehlenden Hose … konnten die Rechtsmediziner keine Stellungnahme abgeben. Ob diese also bei der hohen Fließgeschwindigkeit abgespült wurde, kann nicht sicher gesagt werden. Auch in Bezug auf ein möglicherweise erfolgtes Festhalten … vor ihrem Ertrinken, wurde keine Aussage gemacht.

… Durch die Alkoholisierung und die Kälte des Bärbachs habe Hanna W. keine Chance mehr gehabt, aus dem Wasser zu kommen. Zwar seien vier bis fünf Minuten bis zum Ertrinken genannt worden, doch durch die Kälte könnte der Zeitraum deutlich kürzer gewesen sein. Hanna W. muss … auch nicht zwingend bewusstlos gewesen sein, als sie ins Wasser kam. …

[Todeszeitpunkt]

… Dr. Holger Muggenthaler … ist Experte für Bio- und Verletzungsmechanik [aus Jena] … In einer 30-minütigen Präsentation stellt er dar, wie der Todeszeitpunkt … berechnet werden kann. Kurz nach der Bergung des Leichnams seien … um 16.40 Uhr diverse Temperaturen gemessen worden: Das Wasser der Prien hatte demnach 10,3 Grad …, die Luft 14 Grad und die Temperaturmessung am Leichnam ergab 13 Grad …

Laut dem Experten muss der Todeszeitpunkt … sehr nah an dem Zeitpunkt der letzten lebenden Sichtung … um 2.28 Uhr liegen. Die Leichenstarre trete nach etwa acht Stunden ein, Totenflecke ein bis zwei Stunden post mortem. Das Abkühlen des Körpers sei im Wasser relativ schnell erfolgt. …

[Fehlende Hose]

… „Ich kann mir ein Hängenbleiben und Abziehen der Hose durch die Fließkraft des Wassers vorstellen. Bei einer Fließgeschwindigkeit von zehn Kilometer pro Stunde, erreiche man bei einem Hängenbleiben mit der Hose eine mittlere Zugkraft von 100 Kilogramm, was ein „Ausziehen“ der Hose durchaus ermögliche.


Rosenheim24.de am 23.11.2023
https://www.rosenheim24.de/bayern/landk ... 89250.html

In einem weiteren Artikel von Rosenheim24.de hieß es:
Spoiler

Festzustehen scheint …, dass Hanna im Bärbach oder spätestens in der Prien ertrunken ist. Gerichtsmedizinerin Mützel berichtete von einem „Schaumpilz“ vor Mund und Nase, ein typisches rechtsmedizinisches Zeichen. …

Reißende Prien führte Hochwasser

Es hatte stark geregnet, die Prien führte … Hochwasser. … Das Wasser des Flusses strömte … mit rund zehn Stundenkilometern. Vielleicht nicht schnell genug, um die teilweise schweren Verletzungen … schlüssig zu erklären.

Zumindest lassen das die Ausführungen von Mützel und Adamec nicht als wahrscheinlich erscheinen. Aber die Prien floss zu schnell, als dass jemand dagegen hätte anschwimmen können. …

… Verletzungen werfen Fragen auf

Zwei Befunde vor allem werfen Fragen auf: die Frakturen eines Halswirbels sowie beider … Schulterdächer. … Ein Bruch ist selten, den symmetrischen Bruch beider Schulterdächer habe sie überhaupt noch nicht gesehen, sagte Elisabeth Mützel. …

[Annahme der StA]

Von den Verletzungen der Schultern und den Gutachten ausgehend, hatte Staatsanwalt Wolfgang Fiedler in seiner Anklageschrift einen Angriff angenommen, bei dem der Angeklagte … Hanna von hinten attackiert habe. T. habe sich dann mit solcher Vehemenz auf sein liegendes Opfer gekniet, dass die Schulterdächer dabei gebrochen seien.

Verteidigung setzt auf Verletzungen durch Prien

Die Verteidigung … setzt hingegen darauf, Zweifel an dieser Rekonstruktion zu wecken. Welche Verletzungen könnten durch das Treiben in Bärbach und Prien entstanden sein, als der Körper möglicherweise gegen Steine oder Brückenpfeiler prallte? Einige Blutergüsse und Schürfungen ließen sich möglicherweise dadurch erklären.

Das stellten die Gutachter gar nicht in Abrede. Wie Gutachterin Mützel vorstellte, seien jedoch vor allem die Verletzungen an Hals und Schulter als Folge des Mitgerissenwerdens in der Prien nicht zu erklären. Vorstellbar sei stumpfe Gewalt, etwa durch Draufknien oder -springen. Mützel sagte, man müsse sich fragen: „In welcher Situation kommen diese Verletzungen in dieser Kombination zustande?“ Was auch Walter Holderle als Anwalt von Hannas Familie bestätigt: Um eine Rekonstruktion des Morgens zu erreichen, müsse man die Gesamtheit der Verletzungen im Auge behalten.

Ein Drohnenflug über die Prien?

Harald Baumgärtl regte an, dass ein Video von den elf Fluss-Kilometern angefertigt werde, die Hannas Körper in der Prien zurücklegte. Schließlich wolle man erfahren, was sich an Hindernissen im Fluss aufbaue. … Regina Rick brachte einen weiteren externen Gutachter ins Spiel. …


Rosenheim24.de am 23.11.2023
https://www.rosenheim24.de/rosenheim/ch ... 91593.html

Aus einem Artikel der Abendzeitung:
Spoiler

Bei der Obduktion der 1,86 Meter großen Frau stellte die Professorin [Mützel] fast am ganzen Körper Schwellungen, Rötungen, kräftige Abschürfungen und Einblutungen fest. Die Verletzungen waren allerdings zeitlich nicht einzuordnen, konnten vor, während und nach dem Tod … entstanden sein.

Eine massive Verletzung am Rücken war äußerlich zunächst nicht zu sehen. Der fünfte Halswirbelkörper rechts war gebrochen. Unerklärlich waren nach Worten der Sachverständigen die beidseitigen Brüche des Schulterdachs. Für Griffverletzungen an den Armen und Hinweise auf ein Kampfgeschehen fehlten entsprechende Befunde.

Zusammenfassend meinte Mützel, viele der an Hanna entdeckten Verletzungen könnten beim Treiben im Wasser entstanden sein, andere auch durch „Zug“, zum Beispiel durch die Halsketten Hannas, die sich vielleicht irgendwo verfangen hatten. Eigenartig seien jedoch die beidseitigen symmetrischen Frakturen im Schulterbereich zusammen mit der Rückenverletzung.

„Das sind keine typischen Treibverletzungen. Dazu bedarf es einer stumpfen Gewalteinwirkung. Vorstellbar ist ein Knien oder Springen auf die in Bauchlage befindliche Frau.“

„Nicht als Treibverletzungen“ wertete die Gutachterin die fünf gleichförmigen Wunden auf dem Kopf. … Eine abschließende Bewertung sei aber nicht möglich. Entscheidend sei aus ihrer Sicht die Kombination der Verletzungen. …

Zu der hohen Alkoholisierung … konstatierte die Rechtsmedizinerin, die junge Frau sei „durchaus alkoholgewöhnt“ gewesen.

Durch den Alkohol könne der Tod durch Ertrinken schneller eintreten: „Ertrinken dauert vier bis fünf Minuten oder länger. Durch die Kälte des Wassers mit zehn Grad und durch den Alkohol hatte die Frau keine Chance mehr, aus dem Wasser zu kommen.“

Richterin Jacqueline Aßbichler wollte mehr wissen zu der von den Staatsanwälten … angenommenen Bewusstlosigkeit beim Eintritt ins Wasser. Die Sachverständige dazu wörtlich: „Ob Hanna bewusstlos war, kann ich nicht sagen. Sie muss nicht zwingend bewusstlos gewesen sein.“ …

Abendzeitung am 23.11.2023
https://www.abendzeitung-muenchen.de/ba ... art-942371

Zur Info: Sebastian ist 1,67 m groß und wog damals 62 kg. Aus einem Bericht zu seiner rechtsmedizinischen Untersuchung vom 09.12.2022:
viewtopic.php?p=239354#p239354


HP1 hat geschrieben: Mittwoch, 20. Dezember 2023, 00:28:34 … Habe gerade den zwischenzeitlich geschriebenen Beitrag von @Catch22 gelesen, danke dafür. Dass der Biomechaniker Adamec ein Draufknien für nicht ausreichend hält, hatte ich komplett nicht mehr auf dem Schirm. …
Hier hatte mich leider meine Erinnerung teilweise getäuscht. Deshalb erschien es mir sinnvoll, detailliertere Infos aus der Presse (siehe Spoiler) zu posten.

Was mir dabei auffiel:

• Aussagen laut Presse
→ meine Einschätzung

• 3 (von ingesamt 5) Riss-Quetsch-Wunden in der linken Kopfhälfte, eine davon am Haaransatz der linken Stirn
→ ungewöhnlich frontale Stelle bei Schlägen auf bäuchlings liegende Person

• 5 gleichförmige Kopfwunden = keine Treibverletzungen
• keine abschließende Bewertung möglich
• entscheidend: Kombination der Verletzungen
→ schwer nachvollziehbar

• Kopfverletzungen von weitgehend gleicher Gestalt
→ warum unbedingt nur Gewalttat?

• Schädelknochen intakt
→ keine exzessive Gewalt

• Falls Stein, dann immer der gleiche
→ warum nicht verschiedene gleichartige?

• nicht zwingend bewusstlos ins Wasser
→ auch Sturz/Unfall?

• massive Einblutungen am Rücken
• Fraktur 5. HWK rechts
→ Ursachen?

• keine Hinweise auf Griffverletzungen
• keine Hinweise auf Kampf
→ beides möglich: Gewalttat oder Sturz/Unfall

• Rücken und Schulter: Gewalt von oben nach unten
→ Ablauf eines Angriffs?
→ Ablauf eines Sturzes/Unfalls?
→ Ablauf beim Treiben?

• Adamec + Mützel: Schulterdachfrakturen durch Draufknien in Bauchlage
• Adamec: bei Aufspringen nicht genügend Kraft
• Mützel: Gewalt durch Draufknien oder Draufspringen
→ was nun?
→ erforderliche Kraft nicht ermittelt
→ Gewalttat und Treiben geprüft, nicht aber Sturz/Unfall?

• symmetrische Schulterdachfrakturen + Rückenverletzung = stumpfe Gewalteinwirkung, keine typischen Treibverletzungen
• Knien oder Springen auf in Bauchlage befindliches Opfer
→ wie zuvor

• Hanna: 186 cm, 70 kg
• Sebastian: 167 cm, 62 kg
→ erforderliche Kraft möglich?

• symmetrische Schulterdachfrakturen extrem selten = sehr unwahrscheinlich durch gleichzeitigen, beidseitigen Aufprall im Wasser
→ nur aufgrund von Statistik?
→ warum gleichzeitig?

• Kopf im Weg
→ nicht bei Treiben durch Rohr
→ nicht quer zum Strom

• 10 km/h zu langsam für die schweren Verletzungen
→ erforderliche Kräfte nicht ermittelt
→ Kraft des Wassers berechnet?


Die Einwände der Verteidigung erscheinen mir überaus berechtigt. Die beantragten weiteren Gutachten des Hydromechanikers Andreas Malcherek und des Biomechanikers Syn Schmitt (Computersimulation) könnten offene Fragen besser beantworten als die bisher gehörte Medizinerin Elisabeth Mützel und der Biomechaniker Jiri Adamec.

Gleichwohl würden auch dann noch Fragen offen bleiben. Eine abschließende Klärung wird gar nicht möglich sein. Doch dem Gericht würde eine revisionssichere Begründung erleichtert. (Die Ablehnung des Beweisantrags könnte ein Revisionsgrund sein, vgl. § 244 Abs. 4 Satz 2 StPO i. V. m. § 337 StPO).
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Gast »

Gast1407 hat geschrieben: Mittwoch, 20. Dezember 2023, 00:51:57
Auch muss erst einmal jenes Hindernis aufgespürt werden innerhalb der bezeichneten Flussströmung, welches es schafft Schulterdächer gleichförmig bis zur Fraktur in Mitleidenschaft zu ziehen, obwohl wie der Gutachter sagte eigentlich der Kopf dann noch im Wege sei. Dann müsste ein Leichnam quasi, gemäß jetzt einmal eigener Interpretation wie vor ein Gitter geflogen sein, welches den Kopf als Durchlass erlaubt und die Schulterdächer dagegen sicher bricht.

Zeit große Steine in der Prien in Schulterbreite kann so eine Fraktur möglicherweise verursacht haben.
andi55
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von andi55 »

@Gast1407
Nun gut, wenn du ein Unfallgeschehen gänzlich ausschließt , alles auf Anfang. Es muss also einen Täter geben. Wir haben auf der einen Seite einen Jogger mit Stirnlampe, welcher vermutlich nicht volltrunken war. Auf der anderen Seite im Umkreis des Tatorts Hunderte von alkoholisierten bis stark alkoholisierten Partygänger. Jeder kennt die enthemmende und persönlichkeitsverändernde Wirkung von Alkohol. Kein Tag ohne irgendeine Berichterstattung wie Situationen aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums der Beteiligten eskalieren. Im Alltag völlig unauffällige Menschen ticken unter Alk aus, greifen Rettungskräfte an, greifen Streifenpolizisten an, usw, usw. Das sind keine Einzelfälle. Und warum genau ist nun der Jogger mit Stirnlampe, damit er ja gut gesehen wird, verdächtiger als das Partyvolk? Genau, auf der Eiskellerkamera wurde niemand gesehen der Hanna gefolgt wäre. Jede Kamera hat ihre toten Winkel, vielleicht hat der Täter den Eiskeller auch schon weit vorher verlassen, zufälliges Aufeinandertreffen, Eskalation. Alles möglich. Aber nein, es kann nur der Freak gewesen sein, der schon im Kindergarten keine Gesellschaftsspiele mochte.
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Gast »

Kein Kämpfer kniet sich von hinten so weit vorne auf die Schultern damit die Knie fast an den Ohren des Opfers sind, denn wenn das Opfer die Beine anzieht und damit dann das Gesäss hebt, dann kippt der Angreifer nach vorne über.
Wenn er sich von vorne drauf kniet und dabei die Füsse im Blick hat würde ein sich drauf fallen lassen schon eher Sinn machen.

Hoffentlich weiss einer wie sich ein Körper in Wasserwalzen bewegt.

Hoffentlich weiss einer wie sich ein Körper, der rückwärts mit einem Bein in einer Wurzel oder Strauch festhängt, bewegt und was passiert wenn die Wellenbewegung und dadurch das Schaukeln, den an der Wasseroberfläche befindlichen Körpers, gegen feste Hindernisse drückt.

Da der Körper bei der Bergung teilweise aus dem Wasser ragte, muss er sich relativ schnell noch bei hohem Wasserstand festghängt haben weil normalerweise die Gasbildung durch Zersetzung erst später anfängt und zum Auftreiben führt.

Gibts überhaupt Fotos bei Niedrigwasser von dem Baum an dem sie fest hing mit allem was da so rum liegt

Hoffentlich treibt mal einer einen Orthopäden für den Gerichtssaal auf.

Hohe Geschwindigkeiten erreicht man durch den Peitscheneffekt, das heisst der Oberkörper war aus dem Wasser durch Verwirbelungen und wurde durch Kräfte auf den Unterkörper auf ein Hinderniss geschleudert das kaum im Wasser war, welches ja die Geschwindigkeit wieder verringern würde. Beim Überkippen über Wehre und Aufstauungen.
Kalle

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Kalle »

Gast1407 hat geschrieben: Mittwoch, 20. Dezember 2023, 00:51:57

Als müsse jetzt unbedingt eine fast schon exotische Unfallsituation herhalten, damit sich Ruhe einstellt?
Keineswegs. Fremdverschulden ist weiterhin möglich. Es gibt doch eine Skala von "schicksalhaftem Unfall!" bis "heimtückischer Mord". Dazwischen sind alle erdenklichen Abstufungen möglich, manche erfordern eben die genannte Phantasie Schlagen mit einer Tatwaffe und fixieren auf dem Bauch, was die eigentliche Anklage ist.

-schicksalhafter Unfall ohne Fremdbeteiligung
-Unfall ohne Fremdbeteiligung aber Not bemerkt, und unterlassene Hilfeleistung
-Unfall mit Fremdverschulden und Reue ("das wollte ich nicht")
-Unfall mit Fremdverschulden und Schuldzuweisung ("das wollte ich zwar nicht, aber hat sie auch irgendwie verdient")
-Affekthafte Körperverletzung mit Todesfolge ohne vorsätzliche Absicht (Rangelei, Überwältigen, Schubsen)
- spontaner sexueller Übergriff mit und ohne Tötungsabsicht
- geplanter sexueller Übergriff mit und ohne Tötungsabsicht
- hasserfüllte "Übertötung"

usw. usw.

Die juristisch bewanderten hier mögen mir meine laienhafte Abstufung nachsehen, die keinerlei strafrechtlicher Definition und Einordnung folgt, aber mir geht es eher um eine Vorstellung für etwaige Rekonstruktionen.

Die Tatrekonstruktion ist ungenügend. Verletzungsmerkmale sind mehrdeutig.
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