MORDFALL LIEBS -- Diskussion

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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Nesrin21 » Dienstag, 21. Mai 2024, 16:53:09

@ HP1

Volle Zustimmung für deinen Beitrag.

Mir ist hier vieles auch zu kompliziert gedacht und zu konstruiert.

Ich glaube nicht, dass man eine Tat vorher so planen kann.

Das war eher improvisiert vom ersten Kontakt bis zur Ablage im Wald.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von HHmoin » Dienstag, 21. Mai 2024, 14:46:20

Ich wollt kurz was dazu sagen denn ich glaube @HP1 lag richtig mit den etwas über 100 Chatkontakten ..

@Klugscheißer
Du hast da nur eine Art Zahlendreher drinne es waren insgesamt ca 900 überprüfte Personen inklusive der Chatkontakte.

Sorry nur damit ich nicht durcheinander komme :geek:

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von HP1 » Dienstag, 21. Mai 2024, 14:28:15

Shadow hat geschrieben: Dienstag, 21. Mai 2024, 12:18:38 Ich vermute das Fraukes Abfuhr online erfolgt sein könnte, was meinst du dazu ?
(...)
Zunächst mal glaube ich nicht daran, dass Frauke entführt und umgebracht wurde, weil sie zuvor demjenigen einen Korb gegeben hat.

Klar, vielleicht wurde ein überaus verdächtiger Chat zwischen Frauke und dieser Person unter irgendwelchen speziellen Umständen gelöscht und von einer schlampigen Polizei nicht forensisch rekonstruiert. Vielleicht gab es aber auch schlicht keinen solchen verdächtigen Chat.
Klugscheißer hatte mich ja korrigiert, es seien weit mehr als einhundert Online-Kontakte gewesen. Und naturgemäß natürlich über das gesamte Bundesgebiet verstreut, wahrscheinlich aber mit Häufung im Raum PB und vielleicht auch Lübbeke. Alle können die nicht mit persönlicher Befragung überprüfen. Da wird ausgesiebt, wer entfernt wohnt und keine verdächtigen Inhalte im Chatverlauf mit Frauke hat. Falls zudem in letzter Zeit kein aktiver Kontakt bestanden haben sollte (Chat und Telefon), wäre das ein zusätzliches Kriterium, die Person nicht in den Blick zu nehmen. Bei manchen Gestalten mag man vielleicht mal deren Strafakte in Augenschein nehmen, aber wenn da nichts Nennenswertes zu finden ist, wäre das halt auch eher Ausschluss- als Verdachtskriterium. Jedenfalls - dass derjenige übersehen worden sein soll, weil er sich (bzw. sein Chatverlauf mit Frauke) gar nicht sichtbar (gelöscht?!) in Fraukes Online-Kontakten befunden hätte, höre ich zum ersten Mal. Ist das deine eigene Idee oder ist das irgendwo so belegt?
Später aufmerksam wurde die Polizei aufgrund des Frauke-Nachrufs auf dessen Homepage. Hier fand sich ein Datumsstempel von vor dem Auffinden und es wurde irrtümlich angenommen, dieser datiere die Erstellung des Nachrufs. Tatsächlich datierte der nur das Einrichten der Blanko-Seite, die dann wann auch immer und für was auch immer genutzt werden konnte. Möglicherweise gab es da einen ganz anderen Inhalt, der irgendwann zuvor verworfen wurde, wie auch immer. Kein Grund zu der Annahme, die Seite müsse zum Zweck eines Frauke-Nachrufs angelegt worden sein.

Es gibt natürlich Taten zuhauf, deren Motiv in übergroßem "Beziehungsfrust" liegen. Aber da haben wir zum einen üblicherweise Affekttaten oder unmittelbar umgesetzte Kurzschluss-Enscheidungen, die dann Gewalttätigkeit mit oder ohne Todesfolge zeitigen, jedoch keine geplanten Entführungen mit mysteriösen Anrufen usw. Und zum anderen betrifft es in aller Regel Menschen, die bereits in einer intimen Beziehung sind oder waren, aus zwei Gründen: Erstens wird die vormalige Vertrautheit im massiven Konfliktfall zur respektlosen und übergriffsbereiten Distanzlosigkeit. Die Hemmschwellen sind da deutlich niedriger, wenn man vormals vertraut, körperlich und geistig intim war. Zweitens ist das Potential an Frust, Hass, was auch immer im Allgemeinen deutlich größer, wenn der Konfliktfall einen Verlust oder Verlustangst bzgl. einer bestehenden oder ehemaligen, tatsächlichen Beziehung beinhaltet. Auch das Maß empfundener Kränkung ist bei einer aktuellen oder ehemaligen tatsächlichen Paarbeziehung potentiell weit höher. Ich meine, niemand fetzt sich so heftig und respektlos wie auseinandergehende Paare.

Natürlich kann man sagen, es gibt sicher auch so Psychos, die sich da auch ohne tatsächliche Beziehung, nur aufgrund ihres abgelehnten Beziehungswunsches derart reinsteigern. Und zugegeben, da wäre dann eine solche Tat mit Planung, Entführung usw. vielleicht sogar näher liegend. Nur, ich würde jedenfalls nicht davon ausgehen, dass ein so gestrickter Typ davor oder danach ohne erhebliche einschlägige Konflikte mit dem Strafrecht durchs Leben geht. Da wüsste ich nichts zu "deinem" Verdächtigen, du vielleicht?

Dass jemand, der so rumspinnt, sich eine Verwandte zur Unterstützung heranziehen würde, halte ich ebenfalls für ausgesprochen unwahrscheinlich.
Noch unwahrscheinlicher, dass die Person dann mitmacht. Und statistisch, als Frau vermutlich noch weniger. Ich meine, wir reden da ja nicht von einer kleinen Beihilfe oder falschem Alibi im Nachgang, sondern von Beteiligung an der Planung und aktivem bis hauptsächlichem Tathandeln.
Dass du aus einer Formulierung dieser Angehörigen über Fraukes Verschwinden, die du(!) in einer Weise als geringschätzig oder was auch immer deutest, eine tathinreichende Aversion gegen Frauke ableiten willst, erscheint mir über die Maßen konstruiert.

Zuletzt, die Anrufe bei Chris sollen nach deiner Deutung dazu gedient haben, Chris leiden zu lassen, aus Eifersucht motiviert. Ganz ehrlich, in dem Fall würde ich von einem kreativen Filmschaffenden im Bereich Gruselhorror echt mehr erwarten als eine Frauke, die Tag für Tag lustlos ihr Sprüchleon aufsagt, dass sie bald heimkommen würde.

Ich denke vielmehr, Chris wurde deshalb ausschließlich kontaktiert, weil die erwachsene Frauke nunmal dort wohnte und der Täter sowieso, aus der (wenn von Frauke selbst verfassten) Nieheim-SMS oder einfach aufgrund Fraukes diesbezüglicher Auskunft von ihrem Mitbewohner wusste. Und der Grund für die Anrufe in meinen Augen auch der Naheliegendste: Nieheim-SMS wurde von Frauke zuvor verfasst, ging im Raum Nieheim unbeabsichtigt raus, die Lokalisation wurde von der Polizei Donnerstag tagsüber veröffentlicht, der Täter konnte nicht einschätzen, wie genau lokalisiert werden kann und/oder inwieweit ein Abgleich mit anderen (seinem!) Handy vor Ort zu der Zeit stattfinden würde. Panik, Frauke soll anrufen und beruhigen, als Ort (man ist sich der nachträglichen Lokalisierung da schmerzlich bewusst) wählt man einen Ort "ganz anderswo", auf der anderen Seite von PB. Für mich hier verräterisch: Die ausgesprochen gute Anfahrbarkeit über die Autobahn, direkt an der Ausfahrt, und die (zunächst) Wahl eines Ortes, der schon außerhalb Paderborns liegt: Dreihausen mag zwar zu PB gehören, ist aber separiert, man fährt von PB/Sennelager kommend erstmal einige hundert Meter durch die Botanik, bevor dann die Ansiedlung kommt. Ich denke, der Täter hat da unbewusst eine Eigenschaft seines tatsächlichen Aufenthaltsorts reproduziert, neben der bewussten Verfremdung "andere Seite von PB" unbewusst nach einem nicht so unähnlichen Ort geschaut. Muss nicht so sein, wäre aber psychologisch nachvollziehbar. Nur schafft das die erste Lokalisierung nicht aus der Welt, und der Täter kann sich keinesfalls sicher sein, dass nach dem Donnerstag-Anruf nicht mehr nach Frauke gesucht, kein Verbrechen mehr angenommen würde. Also nix Insider-Informationen aus dem engen Kreis oder so Kram - der hat einfach die "komme bald heim"-Anrufe einfallslos täglich fortgeführt, weil er nunmal damit angefangen hatte und darin erstmal einen wichtigen (notwendigen?) Vorteil für sich sah. Nix großer durchdachter Plan, der hat zu Beginn von Fraukes Verschwinden das Ende der Tat auch noch nicht gekannt und es ist offen, wieviele und welche Gedanken er sich dazu überhaupt gemacht hat. Ich sehe da insgesamt einen Täter als wahrscheinlicher, der sich von Tag zu Tag "durchgehangelt" hat, als einen, der das zuvor so geplant und durchgezogen hätte. Also zumindest im Bezug auf die Anrufe.
Nur weil sich eine nahe liegende Erklärung nicht nachweisen lässt heißt das nicht, man müsse stattdessen irgendwelche komplizierten Geschichten konstruieren. Die passen dann natürlich immer wunderbar, weil man sie genau so konstruiert, dass es passt. Die scheinbare und augenfällige Wahrscheinlichkeit ist dann halt nur eine selbst geschaffene Illusion.

Ist alles natürlich nur meine Meinung, vielleicht war Fraukes Verschwinden und Tod ja tatsächlich höchst unwahrscheinlichen und qualitativ einzigartigen Umständen im Bezug auf Täter und Motiv geschuldet. Glaube ich halt nicht, weil ich im Zweifel, wenn überhaupt, halt eher das Wahrscheinlichere glaube.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von HHmoin » Dienstag, 21. Mai 2024, 14:11:21

@Agatha Christie

Nein nicht nur wegen der Botschaft an den Mörder ..
Ich frag mich warum Ingrid L. zweifel an der Nieheim Spur hatte .. sie fand die erste Fall Analyse ja nicht zielführend .. sie sagte sowas wie .. 'das passt nich' aber wozu passt die Nieheim Hypothese nicht? Was meint sie damit?

Oder warum sagt sie das sie mindestens genauso gut wie die Polizei weiß was damals im Freundeskreis von Frauke los war... ..
was war denn da los? ..Es gab immerhin einen Suizid.
Andere Dinge sind uns nicht bekannt oder?

I.Liebs deutet auch an das es Kontakte zwischen Frauke oder ihren Leuten und der Fundort Gegend gegeben haben könnte.. und das die Polizei da zu lückenhaft gearbeitet hat..

Und mMn redet sie in Folge 13 mit einer bestimmen Person mit Gesicht und Namen

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Gast22 » Dienstag, 21. Mai 2024, 13:22:23

HP1 hat geschrieben: Dienstag, 21. Mai 2024, 11:55:29 Letztlich wäre es auch kein qualitativer Unterschied, ob noch im oder nach Verlassen des Pubs.
Eben!

Dass niemand das Schreiben beobachtet hat, setze ich voraus. Zumindest nicht der Täter. Auch das Versenden erfolgt ohne dessen Wissen. Erst die spätere Meldung, dass es eine SMS aus dem Bereich Nieheim gab, setzt dann meiner Meinung nach die folgenden Reaktionen in Gang.

Allerdings könnte es sein, dass man das Handy kontrollieren wollte, weil man wissen wollte, was Frauke zuletzt geschrieben hatte (z.B. ob sie jemandem mitgeteilt hatte, was sie konkret noch vorhatte am Abend und mit wem) und deshalb das Handy geladen und eingeschaltet wurde. Dabei wurde dann versehentlich die SMS versendet, die nicht zu diesem Zeitpunkt passte und dann auch noch von einem Ort, der viele Fragen aufwirft.

Aber das hätten die Täter ja dann erst Tage später erfahren. Wie hätten diese darauf dann wohl reagiert? Vermutlich panisch…

Ich gehe davon aus, dass selbst das versehentliche Versenden schon nach Fraukes Tod passierte und das Einschalten durch die akute Panik nach dem Tod ausgelöst wurde, was auch immer da zuvor geschehen war.

Tage später wurde ihnen dann klar: Die Tote hat nach ihrem Ableben noch eine SMS von einem Ort gesendet, wo sie nicht hingehörte. Da kann man als Täter schon auf dämliche Gedanken kommen und das (zugegeben etwas riskante) Spiel weiterspielen, da man dadurch auch selbst gänzlich unverdächtig wurde.

Niemand außer jemandem, der bei einer „normalen“ Konstellation durch eine gewisse Nähe zum Opfer automatisch verdächtig geworden wäre, hätte ein Interesse daran gehabt, Frauke „weiterleben“ zu lassen. Niemand, außer jemanden, der durch ein totale zeitliche Verschiebung der Ereignisse vom eigentlichen Todeszeitpunkt weg, sich selbst ein Alibi verschaffen konnte, das er ansonsten nicht gehabt hätte.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Shadow » Dienstag, 21. Mai 2024, 12:18:38

HP1 hat geschrieben: Sonntag, 19. Mai 2024, 21:14:21 Es wurden ja über einhundert Online-Kontakte überprüft. Ich meine, uA Östermann hätte das in einem Interview oder Doku auch so gesagt, müsste suchen wo das war.

Woher sollten die EB diese Kontakte gehabt haben, wenn nicht von Fraukes Rechner? Von ihrem Handy aus der Vor-Smartphonezeit wohl eher nicht.
Ja, das die Polizei die ( Chat ) Kontakte von ihrem Rechner hatte , das denke ich auch.
Nur leider nehme ich an wurde Forensik Tools nicht angewandt , sodass die Polizei sich oberflächlich bewegte und nur die Kontakte gefunden hatte die noch offensichtlich zu finden waren.

Ich vermute das Fraukes Abfuhr online erfolgt sein könnte, was meinst du dazu ?
1.Frauke selbst hat die Chats gelöscht, weil sie sauer auf ihn war.
2.es gab Spuren aber bedauerlicherweise hatte sich der Bekannte zeitgleich mit der Schwester eingeloggt und der Chat wurde von ihm gelöscht.
In beiden Fällen wäre die Polizei nicht gründlich genug Gewesen und hatte Keine 1:1 Kopie der Originalplatte gemacht, diese dann mit den Forensik-Werkzeugen bearbeitet und dann die gewünschten Dateien heraus holt.
Wie sonst lässt sich erklären das die Polizei , ihren langjährigen Chatpartner dem sie eine Abfuhr erteilte , nicht online finden konnte?

Erst viele Jahre später wurde die Polizei extern mit der Nase auf ihn gestoßen, das die Polizei wenn sie denn gründlich wäre alle Chat Kontakte prüft war abzusehen.
Der Verdacht ist um an Frauke heranzukommen , holte er sich Hilfe aus der Familie und die nahestehende Person aus der Familie war Sommer 2006 ansässig in Paderborn und könnte in seinem Auftrag gehandelt haben Frauke ins Versteck zu bringen, damit er später dazustossen könnte.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von HP1 » Dienstag, 21. Mai 2024, 11:55:29

gast22 hat geschrieben: Montag, 20. Mai 2024, 18:54:46 Insbesondere das hier von HP1 dargestellte Szenario rund um die erste SMS, bei der wohl davon ausgegangen werden kann, dass sie im Pub oder beim Verlassen verfasst, aber nicht versendet wurde, legt meiner Meinung nach nahe, was hier geschehen sein könnte. Die Abläufe ab dem Zeitpunkt, als das Handy in Nieheim wieder eingeschaltet wurde und diese schon im Pub geschriebene SMS ohne Wissen des/der Täter(s) versendet wurde (...)
Achtung, die SMS wurde ziemlich sicher nicht schon im Pub geschrieben :!:

Dort war ihr Handy zuletzt mit Isabellas Akku in Betrieb, und hätte sie die SMS an Chris da verfasst und sie wäre als "zu versenden" im Speicher verblieben, wäre sie mit der Entnahme von Isabellas Akku aus dem Gerät sofort und unwiederbringlich gelöscht gewesen.

Natürlich wäre grundsätzlich denkbar, dass Frauke nach dem Akku-Rücktausch, jedoch noch im Pub wie von mir beschrieben ihr Handy eingeschaltet, die SMS an Chris verfasst und beim Senden am zu schwachen Akku gescheitert ist. Nur, Isabella gab sinngemäß an, Frauke sei im Pub zu keinem Zeitpunkt von der Gruppe unbeobachtet gewesen, kein alleiniger Gang zur Toilette oder so. Also in dem Zusammenhang, ob sie hier vielleicht jemanden getroffen haben, etwas verabredet haben könnte. Wenn Frauke, deren Handy wegen "leerem Akku" ausgegangen war und die sich zwischenzeitlich Isabellas Akku geliehen hatte, im Anschluss (wieder mit eigenem, "leeren" Akku) ihr Handy benutzt hätte, dann wäre das Isabella (oder auch den anderen, soweit sie den Akkutausch zuvor mitbekommen haben) doch sicher aufgefallen, wenigstens im Nachgang erinnerlich gewesen.
Umgekehrt gibt es keinen Punkt der dafür spräche, dass eine (wenn überhaupt) zuvor verfasste SMS an Chris bereits im Pub geschrieben worden wäre.

Letztlich wäre es auch kein qualitativer Unterschied, ob noch im oder nach Verlassen des Pubs. Es ergäbe sich nur die Einschränkung, dass sie dann die SMS an Chris nicht verfasst haben könnte, nachdem sie mit jemandem zusammengetroffen war, der nicht im Pub gewesen war.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von HP1 » Dienstag, 21. Mai 2024, 11:34:27

gastmann hat geschrieben: Montag, 20. Mai 2024, 23:44:52 Heutzutage benutzen Telefonbetrüger ID- Spoofing um eine Rufnummer vorzutäuschen. Konnte man damals mit den technischen Möglichkeiten vielleicht auch eine gefakte Telefonnummer auf dem Display des angerufenen Displays erscheinen lassen, so das der Eindruck entstand dass der Anruf von FL's Handy kam?
Das mag möglicherweise 2006 möglich gewesen sein. Nur, das beeinflusst nicht die Aktivitäts-/Verbindungsdaten des Providers. Das Wissen, dass mit Fraukes Handy(!) von den allseits bekannten Anruforten zu den allseits bekannten Zeiten angerufen wurde, basiert ja auf jenen Daten. Also nicht darauf, was Chris oder sonst wer vielleicht im Display gelesen hat.
Agatha Christie hat geschrieben: Dienstag, 21. Mai 2024, 08:58:12 Die SMS ist für mich auch ein Buch mit sieben Siegeln. Dafür könnte es mehrere plausible Erklärungen geben, welche zutraf, ist schwer einzuschätzen.
Erstmal ist eine SMS aus Tätersicht natürlich weit unkomplizierter, weniger aufwendig. Auch dass eine SMS genügt, wenn am Vortag bereits ein Anruf stattgefunden hat, wäre hier ein plausibler Gedankengang. Nur weil man das argumentativ etwas zerpflücken könnte, ist noch lang nicht gesagt, dass der Täter das groß hinterfragt, detailliert durchdacht und letztlich anders bewertet haben müsste.
Nur, wenn das die erschöpfende Erklärung sein sollte, warum war Frauke dann überhaupt mit dabei? Sie hätte man dann zur Risikominimierung wohl jedenfalls im Versteck gelassen. Und auch falls sie durchgängig in dem Fahrzeug festgehalten worden sein sollte - dass sie dann unmittelbar telefonbereit war und den Anruf des Bruders meines Wissens nach schon nach kurzem Klingeln angenommen hat, wäre dennoch bemerkenswert, wenn eigentlich nur eine SMS und kein Anruf vorgesehen gewesen war.

Ich sehe da im Grunde drei Möglichkeiten:

1. Es wurde auf einen Anruf spekuliert, allerdings wohl viel eher ein unmittelbarer Rückruf von Chris auf die SMS hin. Der Sinn läge in der vermeintlich höheren Glaubwürdigkeit bzgl. Fraukes vorgeblicher Freiwilligkeit. Ich meine hey, sie geht dran, wenn man sie anruft. Dann ruft stattdessen Frank an, Frauke sagt, dass das ihr Bruder sei, und es wird spontan entschieden, dass sie den Anruf annehmen soll. Wenn allgemein auf einen (auch eigentlich von Chris) Anruf gewartet wurde, fände ich das nicht so unerwartet.

2. Frauke sollte eigentlich erneut bei Chris anrufen und war deshalb dabei und in telefonbereitem Zustand. Hat sich dann aber geweigert, wollte/konnte Chris nach dem Bullshit am Vortag nicht erneut was vom Storch erzählen. Deshalb wurde auf SMS entschieden. Allerdings war man innerlich auf Anruf eingestellt, und als dann unerwartet der Bruder anrief, Frauke vielleicht spontan Bereitschaft/Interesse zeigte, das Gespräch zu führen, konnte/sollte sie es auch spontan entgegennehmen.

3. Frauke vielleicht zu diesem Zeitpunkt (noch?) kooperativer, als man es sich gemeinhin ausmalt. Ohne mich da in Spekulationen im Detail vertiefen zu wollen - eine Frauke, die nicht an Flucht, Schreien oder sonstwie unerwünschten Aktionen in der Situation aktiv gehindert werden musste, die könnte auch auf dem Beifahrersitz einfach dabei gewesen sein, auch wenn nur eine SMS geplant war. Ebenso könnte sie über die Annahme des Anrufs bis zu einem gewissen Grad spontan mit entschieden haben.

Die Vorstellung mag irritieren, und ich verzichte an der Stelle bewusst auf gedankliche Ausschweifungen zum wieso/weshalb/warum. Einfach deswegen, weil man dazu eher unwahrscheinliche Annahmen aufstellen müsste, auf die es keine weitergehenden Hinweise gibt.
Aber ich sags mal so, bei der Frage nach dem Zustandekommen der Anrufe wäre ein Szenario recht hilfreich, bei dem der Täter nicht von vornherein Fraukes Tod im Blick hatte, ihre spätere Freilassung dagegen zumindest anfangs angestrebte Option war. Würde seine Hemmschwelle und Stressempfinden bzgl. Risiko der Anruffahrten erheblich senken. Auch Fraukes Anrufe, soweit aus den Protokollen bekannt, vermitteln zumindest mir eher den Eindruck, dass wenigstens sie selbst mit der tatsächlichen Option "Heimkommen" gerechnet hat, oder sich hier wenigstens begründet Hoffnung gemacht hat. Zuletzt die praktische Durchführung - eine bedingt kooperative und "friedliche" Frauke würde da weit besser ins Bild passen als irgendwelche Konstruktionen mit Fesseln, Knebeln, Drogen, Gewaltandrohung mit Messer am Hals, Pistole am Kopf oder gegen Angehörige, was auch immer man sich da als für die Anruffahrten nötig ausmalen mag.
Ein Anlass/Hergang zur Situation, der Frauke soweit nachvollziehbar bekannt war und zunächst nur bedingt (lebens-)bedrohlich erschien, an dessen Entstehen sie möglicherweise selbst irgendeinen aktiven Anteil hatte (oder auch nicht), sowas in der Art. Bunt ausmalen darf das jeder für sich.
Ist natürlich keine Theorie, nur ein Infragestellen allgemein verbreiteter und oft unhinterfragter Annahmen und Vorstellungen zur Situation. Ich meine, selbst dabei waren wir ja nicht.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von SuperdadV8 » Dienstag, 21. Mai 2024, 11:07:35

gast22 hat geschrieben: Montag, 20. Mai 2024, 18:54:46 ..... Die Abläufe ab dem Zeitpunkt, als das Handy in Nieheim wieder eingeschaltet wurde und diese schon im Pub geschriebene SMS ohne Wissen des/der Täter(s) versendet wurde, sind eine vollkommen logische Folge als Reaktion auf das, was jeweils als nächstes passierte, immer um die Tat zu vertuschen und den Verdacht auf andere (bzw. einen mysteriösen Unbekannten) zu lenken bis hin zum letzten Telefonat, das als Schlusspunkt inszeniert wurde.

Dass die/der Täter zu diesem Zeitpunkt des letzten Telefonats sehr genau wussten, dass ihnen keine Identifizierung durch Rückverfolgung des Anrufs droht, konnte dieses Gespräch auch etwas länger ausfallen, was vorher noch vermieden wurde. Allerdings musste man warten, bis die Eltern die Wohnung verlassen hatten. Dazu musste man sich selbst vermutlich in der Nähe der Wohnung aufhalten und brauchte dazu einen Grund, falls man doch in den Fokus geraten würde.

In jedem Fall sollten die Indizien, die sich ergeben, ausreichend sein, dass die Polizei hier noch einmal Ermittlungen aufnimmt. Da ich allerdings nicht von einem Mord, sondern allenfalls von einem Totschlag im Affekt oder sogar eventuell von einem unglücklichen Vorfall ausgehe, den man vertuschen wollte, da er mit einer anderen Straftat in Verbindung steht, ist der Vorfall ohnehin verjährt.
....
Bei dieser Spekulation liegen wir tatsächlich sehr nah bei einander. Sofern man gerade nicht Fraukes "engerem Kreis" zugehörig gewesen wäre, hätte es doch letztlich keinen Grund dafür geben müssen, hier über eine Woche lang eine - sagen wir mal so - Legende aufzubauen. Wenn es keinerlei Querverbindungen zu Frauke gab, welche Rückschlüsse auf eine mögliche Täterschaft zugelassen hätten, wozu dann der ganze Aufwand? Irgendwie sollte man doch meinen, dass der "Allerweltstäter" doch eher pragmatisch unterwegs ist? Tatbegehung, Beseitigung, fertig...?

Auch wenn ich selbst tatsächlich auch zur Annahme einer eher ungeplanten Affekttat neige, finde ich Deinen Einwand in Sachen "unglücklicher Vorfall" ebenfalls sehr interessant. Dies vor dem Hintergrund, dass keine wirklichen Spuren auf eine entsprechende "Gewalttat" im Affekt (bspw. Erwürgen, Erdrosseln, Erschlagen usw.) gefunden wurden, auch wenn bspw. Ersticken (mit Kissen o.ä.) immer noch im Rennen bliebe.

Wirklich rein zufällig habe ich gestern auf einer populären Streamingplattform mit "N" über einen mir bis dato gar nicht so bekannten Fall aus der Berliner Clubszene erfahren. Konkret ging es hier um Dirk P., einen ausgebildeten Krankenpfleger welcher insgesamt mindestens 3 Menschen durch die Verabreichung von GHB (Liquid Ecstasy) getötet hat. Trotz Verabreichung einer allenfalls geringen Menge der Substanz in Größenordnung eines sog. "Schluckis" (Kleiner Feigling o.ä.) sind die Opfer binnen kürzester Zeit bewusstlos geworden und verstarben recht schnell (binnen maximal weniger Stunden!). Ich empfand die Doku dahingehend als sehr spannend, als dass man GHB dort als eine ca. Ende der 90er Jahre aufgekommene Partydroge bezeichnete, aber seinerzeit im Jahre 2012 zunächst bei keiner (!) einzigen Obduktion, bei welchen laut Aussage der beteiligten Rechtsmediziner Tests auf insgesamt ca. 4.000 Substanzen erfolgten, ein Test auf konkret diese Droge erfolgte. Außer Alkohol im Blut fand man nichts. Erst nachdem ein Opfer einen dieser "Anschläge" überlebte und einen "modus operandi" schildern konnte, wurden nachträglich Tests auf konkret GHB vorgenommen und im Ergebnis allesamt bestätigt!

Ungeachtet dessen, dass ggf. aufgrund der Liegezeit im Fall Frauke ein solcher Test keine Ergebnisse geliefert hätte, stelle ich mir doch einfach mal die Frage, ob im Jahre 2006 im Fall Frauke überhaupt ein solcher Test auf konkret GHB erfolgt wäre, wenn dies noch in 2012 scheinbar kein Standardprocedere der Charité in Berlin bei Obduktionen zu Todesfällen in der Berliner Partyszene war?

Fakt wäre in diesem Falle aber auch, dass sollte es hier zu einem "Unfall" mit eben dieser Substanz gekommen sein, bspw. durch Verabreichung und ungeplanter/geplanter Überdosierung (ohne Fraukes Wissen versteht sich!!!), wäre Frauke zum einen sehr, sehr schnell nicht mehr Herr ihrer Sinne gewesen und hätte zum anderen ausweislich der in der Doku geschilderten Sachverhalte ohne sofortige ärztliche Hilfe definitiv auch keine Woche lang mehr überlebt!

Insofern verbleibt weiterhin die Frage, wozu man sich die Mühe der Kontaktaufnahmen überhaupt machte. In beiden Szenarien (Affekt vs. Unfall) macht dies doch tatsächlich nur Sinn, wenn es bekannte Querverbindungen zu Frauke gab und man die Legende einer immer noch lebendigen Frauke aufrechterhalten wollte. Ein Frauke gänzlich unbekannter Täter ohne nachvollziehbaren oder nachweisbaren Bezug zu ihr, der sie bspw. auf der Straße abgegriffen haben könnte, hätte diesen ganzen "Firlefanz" ja nun wirklich nicht veranstalten müssen, oder?

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von gastmann » Dienstag, 21. Mai 2024, 10:53:16

Warum wurde der Bruder unter Druck gesetzt? Das Gegenteil war mAn der Fall. Dem Gesprächsverlauf entnehme ich, dass er seiner Schwester eine gewaltige Standpauke gehalten hat. Er konnte in dem Moment ja nicht ahnen, dass sie nicht freiwillig fort war.
Druck ausüben durch den Bruder!
Vielleicht hatten die Angehörigen zweifel, ob der erste Kontakt mit ihrem Mitbewohner so stattfand wie er es vermittelte. Sie es merkwürdig fanden, dass kein weiterer Kontakt zum Bekanntenkreis aufgenommen wurde, ihr ausgeschaltetes Handy auch keinen Kontakt zu ihr ermöglichte.
FL zudem ihrer Bekannten im Pub ankündigte nach Hause zu gehen, da ihr Mitbewohner auf sie wartete.
FL galt in ihrem Familien- und Bekanntenkreis als zuverlässig.
Nun standen sich anfangs zwei Aussagen gegenüber. Einmal die ihrer Freundin, die sie zuletzt begleitete und die ihres Mitbewohners der auf sie zu Hause vergeblich wartete.
Wem soll man nun glauben? Beide könnten aus ihrer Sicht die Wahrheit gesagt haben.
Die Aussage zu ihrem ersten Anruf erweckte den Anschein ihr gehe es zwar nicht besonders gut, aber ansonsten alles ok.
Sie beruhte alleinig auf den Angaben ihres Mitbewohners.
Er sagte ja selbst, dass das letzte Gesprach im Beisein von Zeugen fur ihn sehr wichtig war. (weil es ihm sinnbildlich die Schlinge von Hals nahm).
Nun der Anruf von Freitag. Ihr Bruder fand die Stimme normal, FL kündigte an, am selben Tag nach Hause zu kommen ( auch nicht zu spät)
Es ist nur Spekulation, aber den Text könnte man auch lanciert haben um eine Reaktion zu provozieren.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von MB77 » Dienstag, 21. Mai 2024, 09:22:12

Die IMEI kann ja nicht vorgetäuscht werden, da sie bei jedem Handy einmalig vergeben ist.

Da es aber null Aufzeichnungen der Anrufe gibt, keine Stimmenanalyse durchgeführt werden konnte usw, fehlt für mich der absolute Beweis, das Frauke zu 1000% angerufen hat.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Agatha Christie » Dienstag, 21. Mai 2024, 08:58:12

gastmann hat geschrieben: Montag, 20. Mai 2024, 23:44:52 Im ersten Gespräch deutes der Angerufrne an, dass die Stimme verwaschen klang, nicht wie Frauke.
Das war erwartbar. Der Anruf war vom Täter überhaupt nicht vorgesehen, musste aber dringendst erfolgen, um die Polizei am Ermitteln zu hindern. Der Täter hatte größte Mühe, Frauke auf die Schnelle so weit aufzuwecken, dass sie die wenigen Worte sehr verwaschen sprechen konnte. Aber auch da kam schon der erste Hinweis, dass etwas nicht stimmte: Sie nannte ihren Mitbewohner "Christos".
Im Gegensatz dazu das Gespräch einen Tag später mit ihrem Bruder, der empfand die Stimme als normal.
Damit wird die Ausage zum ersten Gespräch bereits in Frage gestellt und der Angerufene unter Druck gesetzt.
Warum wurde der Bruder unter Druck gesetzt? Das Gegenteil war mAn der Fall. Dem Gesprächsverlauf entnehme ich, dass er seiner Schwester eine gewaltige Standpauke gehalten hat. Er konnte in dem Moment ja nicht ahnen, dass sie nicht freiwillig fort war.
Auch das der Erstkontakt von Freitag per SMS stattfand finde ich überdenkenswert. Das Gespräch selbst fand dann offiziell mit ihrem Bruder statt.
Die SMS ist für mich auch ein Buch mit sieben Siegeln. Dafür könnte es mehrere plausible Erklärungen geben, welche zutraf, ist schwer einzuschätzen.
Heutzutage benutzen Telefonbetrüger ID- Spoofing um eine Rufnummer vorzutäuschen. Konnte man damals mit den technischen Möglichkeiten vielleicht auch eine gefakte Telefonnummer auf dem Display des angerufenen Displays erscheinen lassen, so das der Eindruck entstand dass der Anruf von FL's Handy kam?
Das halte ich im Fall Frauke nicht für zutreffend.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von HHmoin » Dienstag, 21. Mai 2024, 06:20:24

@Agatha Christie

Es gab noch keine Festnahme weil der Zeuge fehlt der den TV mit Frauke zusammen gesehen hat... die direkte Verbindung in der Tatzeit fehlt.
Staatsanwalt R. Vetter meinte damals schon .. es fehlt nur der Zeuge der die beiden zusammen gesehen hat.

Jetzt kann man sagen istn Blöff um Druck auszuüben aber mir klingt das zu konkret... auch die Aussagen von Ö. Der auch den einen Zeugen sucht um den Fall zu klären.
Herr Waschkies der sagt der Fall ist eine Zeugenaussage von der Klärung entfernt.

Auch das Gerücht das Östermann angeblich mal sagte das wenn man auch nur annähernd der Wahrheit zu nahe kommt in dem was man sagt .. gibt es Verleumdungsklagen und Drohungen vom Anwalt..(oder so ähnlich) .. macht für mich sinn.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von fleming » Dienstag, 21. Mai 2024, 00:06:10

gastmann hat geschrieben: Montag, 20. Mai 2024, 23:44:52 Heutzutage benutzen Telefonbetrüger ID- Spoofing um eine Rufnummer vorzutäuschen. Konnte man damals mit den technischen Möglichkeiten vielleicht auch eine gefakte Telefonnummer auf dem Display des angerufenen Displays erscheinen lassen, so das der Eindruck entstand dass der Anruf von FL's Handy kam?
Wieso so kompliziert? Wenn es ein Double war, dann doch natürlicherweise mit Fraukes Handy.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von gastmann » Montag, 20. Mai 2024, 23:44:52

Agatha Christie hat geschrieben: Montag, 20. Mai 2024, 23:06:50 Für mich steht zu 100% fest, dass alle Telefonate von Frauke selbst geführt wurden, es gab kein Double.
Im ersten Gespräch deutes der Angerufrne an, dass die Stimme verwaschen klang, nicht wie Frauke.
Im Gegensatz dazu das Gespräch einen Tag später mit ihrem Bruder, der empfand die Stimme als normal.
Damit wird die Ausage zum ersten Gespräch bereits in Frage gestellt und der Angerufene unter Druck gesetzt. Auch das der Erstkontakt von Freitag per SMS stattfand finde ich überdenkenswert. Das Gespräch selbst fand dann offiziell mit ihrem Bruder statt.
Heutzutage benutzen Telefonbetrüger ID- Spoofing um eine Rufnummer vorzutäuschen. Konnte man damals mit den technischen Möglichkeiten vielleicht auch eine gefakte Telefonnummer auf dem Display des angerufenen Displays erscheinen lassen, so das der Eindruck entstand dass der Anruf von FL's Handy kam?

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Agatha Christie » Montag, 20. Mai 2024, 23:06:50

gastmann hat geschrieben: Montag, 20. Mai 2024, 22:00:45 Kann man denn ausschließen, dass das letzte Gespräch möglicherweise inszeniert wurde um jemanden auszufragen, anstelle von FL ein Double ins Spiel brachte, weil man Zweifel an den Auskünften zu vorherigen Anrufen hatte?
Die Schwester hätte dann jedenfalls die Echtheit nicht angezweifelt. Genauso hätte es sich beim Anruf von Freitag verhalten. Der Bruder als Familienmitglied würde dann auch in jedem Fall die Echtheit bestätigen.
Für mich steht zu 100% fest, dass alle Telefonate von Frauke selbst geführt wurden, es gab kein Double.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von Agatha Christie » Montag, 20. Mai 2024, 22:17:37

HHmoin hat geschrieben: Montag, 20. Mai 2024, 16:54:55 @Agatha Christie

Naja wenn er mit ihr reden sollte und gesteht hat sie als Mutter Gewissheit.. ich glaube aber auch nicht daran das er sich das traut.
Zumal nicht bekannt ist, ob es nicht doch eine geplante Tat war, weil er einfach nicht anders kann und ob es vorher schon Übergriffe auf Frauen gab. DAS könnte er jedenfalls keiner Mutter wahrheitsgemäß beichten und auf Verständnis hoffen, das weiß er garantiert.

Ob der krank ist weiß ich nicht... aber zu alt ist der noch lange nicht .. denke ich mal.
Ich denke auch so.

Ich glaube einfach I.L. hat sich über denjenigen Informiert .. und ja ich glaube fest daran das sie weiß wer das war... sonst macht die Botschaft an den Mörder keinen Sinn.
Meinst Du wirklich, sie könnte wissen, wer der Täter ist? 🤔 Nur allein wegen der Botschaft? Die Botschaft kann sie auch an einen ihr unbekannten Mörder gerichtet haben, in der Hoffnung, dass er sich bei ihr meldet.
Da ich nicht weiß wer wer ist sondern es nur vermute.. denke ich einfach das zumindest der Eine einfach zu bekannt ist um so etwas nochmal zu machen.. und der war auch damals schon sehr engagiert.

Aber ich vermute es nur es ist kein Wissen.
Wenn Deine Vermutung stimmen sollte, warum gab es noch keine Festnahme?

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von gastmann » Montag, 20. Mai 2024, 22:00:45

Kann man denn ausschließen, dass das letzte Gespräch möglicherweise inszeniert wurde um jemanden auszufragen, anstelle von FL ein Double ins Spiel brachte, weil man Zweifel an den Auskünften zu vorherigen Anrufen hatte?
Die Schwester hätte dann jedenfalls die Echtheit nicht angezweifelt. Genauso hätte es sich beim Anruf von Freitag verhalten. Der Bruder als Familienmitglied würde dann auch in jedem Fall die Echtheit bestätigen.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von gast22 » Montag, 20. Mai 2024, 18:54:46

Ich bin - nachdem ich zuvor immer ganz andere Theorien hatte - mittlerweile ziemlich sicher, dass Superdad sehr nah an der Lösung ist...

Folgt man diesen Gedanken, dann passt alles zusammen. Ein großer Teil der Ungereimheiten des Falles beruhen darauf, dass man bestimmten Theorien Glauben geschenkt hat und dass man sich sehr schnell bei den Ermittlungen in eine falsche Richtung bewegt hat bzw. auch in diese Richtung gelenkt wurde, von der man bis heute nicht mehr weg gekommen ist.

Das Dumme ist nur: Selbst wenn man auf Seiten der Polizei die gleichen Vermutungen hätte oder sich sogar sicher wäre: So lange Chris und Karen die Anruferin als Frauke identifizieren, wird es schwierig sein, die/den Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Diese beiden wurden vielleicht aber nur geschickt getäuscht, so dass sich ein wasserdichtes Alibi für mindestens eine andere Person ergibt. Es ist aber auch sehr einleuchtend, warum eben nicht Frau Liebs angerufen wurde. Diese hätte vielleicht nicht nur gemerkt, dass am anderen Ende nicht ihre Tochter spricht, sondern ggf. sogar die wahre Anruferin identifizieren können.

Insbesondere das hier von HP1 dargestellte Szenario rund um die erste SMS, bei der wohl davon ausgegangen werden kann, dass sie im Pub oder beim Verlassen verfasst, aber nicht versendet wurde, legt meiner Meinung nach nahe, was hier geschehen sein könnte. Die Abläufe ab dem Zeitpunkt, als das Handy in Nieheim wieder eingeschaltet wurde und diese schon im Pub geschriebene SMS ohne Wissen des/der Täter(s) versendet wurde, sind eine vollkommen logische Folge als Reaktion auf das, was jeweils als nächstes passierte, immer um die Tat zu vertuschen und den Verdacht auf andere (bzw. einen mysteriösen Unbekannten) zu lenken bis hin zum letzten Telefonat, das als Schlusspunkt inszeniert wurde.

Dass die/der Täter zu diesem Zeitpunkt des letzten Telefonats sehr genau wussten, dass ihnen keine Identifizierung durch Rückverfolgung des Anrufs droht, konnte dieses Gespräch auch etwas länger ausfallen, was vorher noch vermieden wurde. Allerdings musste man warten, bis die Eltern die Wohnung verlassen hatten. Dazu musste man sich selbst vermutlich in der Nähe der Wohnung aufhalten und brauchte dazu einen Grund, falls man doch in den Fokus geraten würde.

In jedem Fall sollten die Indizien, die sich ergeben, ausreichend sein, dass die Polizei hier noch einmal Ermittlungen aufnimmt. Da ich allerdings nicht von einem Mord, sondern allenfalls von einem Totschlag im Affekt oder sogar eventuell von einem unglücklichen Vorfall ausgehe, den man vertuschen wollte, da er mit einer anderen Straftat in Verbindung steht, ist der Vorfall ohnehin verjährt.

Warum haben sich die Täter dann nicht schon längst dazu bekannt? Nun ja, wenn man so lange aus gutem Grund geschwiegen hat, dann wäre die Offenbarung der Tat schon schwierig angesichts der sozialen Konsequenzen. Und das schlechte Gewissen drückt wohl nicht, da man sich nicht wirklich schuldig fühlt.

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

von HHmoin » Montag, 20. Mai 2024, 16:54:55

@Agatha Christie

Naja wenn er mit ihr reden sollte und gesteht hat sie als Mutter Gewissheit.. ich glaube aber auch nicht daran das er sich das traut.

Ob der krank ist weiß ich nicht... aber zu alt ist der noch lange nicht .. denke ich mal.
Ich glaube einfach I.L. hat sich über denjenigen Informiert .. und ja ich glaube fest daran das sie weiß wer das war... sonst macht die Botschaft an den Mörder keinen Sinn.
Da ich nicht weiß wer wer ist sondern es nur vermute.. denke ich einfach das zumindest der Eine einfach zu bekannt ist um so etwas nochmal zu machen.. und der war auch damals schon sehr engagiert.

Aber ich vermute es nur es ist kein Wissen.

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