von Fränkin » Mittwoch, 04. Juni 2025, 15:26:33
Catch22 hat geschrieben: ↑Mittwoch, 04. Juni 2025, 10:53:38
...
► RAin Rick:
Schulterdachfrakruren durch „Sturz über 2,20 m hohen Absatz“ in der Prien – durch Draufknien nicht erklärbar
...
@Catch22: Vielen Dank für Deinen unermüdlichen Einsatz.
Da beschleicht einen schon manchmal das Gefühl, dass man durchaus auch in Traunstein zu einem anderen Urteil hätte kommen können, wenn man sich nur etwas inniger mit den offensichtlichen Indizien beschäftigt hätte und nicht auf Biegen und Brechen einen Täter hätte finden und verurteilen wollen.
Dazu (weil es wirklich nicht unwichtig ist) sei im Zusammenhang mit den Acromienfrakturen noch einmal an die Ausführungen
hier und
hier erinnert:
Fränkin hat geschrieben: ↑Dienstag, 04. März 2025, 08:23:52
...
Nun zu den im Urteil mehrfach erwähnten Frakturen der Akromien („Schulterdächer“), deren Entstehung durch das Treiben im Wasser kategorisch ausgeschlossen wird und stattdessen durch Aufknien auf die Schulterblätter mit Anpressdruck nach vorne unten erklärt wird.
Dazu möge man mir gestatten ein wenig auszuholen.
Hier zwei Bilder aus der 2. Auflage „Anatomie des Menschen“ von Rohen. Interessant ist natürlich die Lage des Akromions an sich und zum Verständnis auch die Lage des Processus coracoideus („Rabenschnabelfortsatz“).
Denn zwischen diesen beiden anatomischen Strukturen befindet sich ein stabiles Band - und im Urteil habe ich nichts darüber gefunden, dass dieses Band rupturiert (gerissen) gewesen wäre.
Anhand des unteren der zwei Bilder (eine von vorne aufgenommene rechte Schulter) kann man den Verlauf dieses Bandes relativ gut erkennen.
Es zieht von oben außen nach unten zur Körpermitte, also vom Akromion zum Rabenschnabelfortsatz, dem Processus coracoideus, deshalb heißt es auch nach seinen Ansatzpunkten Ligamentum coracoacromiale.
Egal wie und wodurch diese Fraktur verursacht wurde, wird ein frakturiertes Akromion also in Richtung dieses Bandes dislozieren (Veränderung der Lage aus seiner korrekten anatomischen Position) und zwar nach vorne unten und zur Körpermitte.
Sieht man sich das Schultergelenk in einer Zeichnung aus der 7. Auflage der Funktionellen Anatomie von Rohen an, so erkennt man (hier grün übermalt) den Verlauf des Bandes ziemlich gut.
Würde man den Oberarm also in Richtung des Schulterdaches stauchen, so könnte selbstverständlich dadurch bei intaktem Band (dem Ligamentum coracoacromiale) das Akromion brechen.
Auch ein Heben des Armes über die eigentlich knöcherne Grenze des Akromions kann zu einer Fraktur desselben führen.
Durch den physiologischen Zug des beschriebenen Bandes käme auch hier das Akromion in Richtung vorne unten und zur Körpermitte.
Auf dem über 10km langen Weg in einem hochwasserführenden Bach/Fluss kann vermutlich weder ausgeschlossen werden, dass beide Arme gleichzeitig oder nacheinander entweder seitlich oder von hinten weit über den Kopf geführt wurden noch die Arme in das Schultergelenk gestaucht wurden. Ebenso wenig kann ein Sturz auf die Unterarme mit akromienfrakturierender Stauchung ausgeschlossen werden.
Weiter in diesem Posting:
Fränkin hat geschrieben: ↑Sonntag, 06. April 2025, 20:47:47
Das große Problem in der Medizin ist, dass Häufiges häufig und Seltenes selten ist.
Das macht es daher so gut wie unmöglich einen bestimmten Grund für z.B. eine Verletzung kategorisch auszuschließen oder zu behaupten, dass eine Verletzung nur und ausschließlich durch ein einziges Szenario möglich ist.
Dies heißt konkret, dass es natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass jemand mit seinen Knien mit Wucht einer auf dem Bauch auf dem Boden liegenden Person auf die Schulterblätter springt, dabei über die
Spina scapulae beidseitig nach vorne herunterrutscht und dabei mit adduzierten (zur Mitte bewegten) Oberschenkeln die Akromien nach vorne medial unten bricht, aber es ist absolut unwahrscheinlich.
...
Wären die Akromien tatsächlich vor dem ins Wasser gelangen gebrochen gewesen, so wäre jedwede Bewegung der Arme schmerzbedingt nahezu unmöglich gewesen.
...
Nachdem der Körper über mehrere Kilometer nicht flach wie ein Brett und immer auf dem Bauch und Kopf-voraus die Prien hinuntergeschwommen ist, sind die Einblutungen am Rücken eher durch die Kontakte mit Steinen im Fluss als durch ein Aufspringen mit den Knien erklärbar. Die Einblutungen am Hals können auch durch ein sehr weites nach vorne Beugen des Kopfes entstanden sein.
...
Wären die Akromien tatsächlich durch das von hinten Aufspringen gebrochen, hätten sich weitere Begleitverletzungen an der Schulter zeigen müssen. Darüber habe ich allerdings nichts gefunden.
Weitere Möglichkeiten für den Bruch der Schulterdächer wäre eine Stauchung der Arme in Richtung der Schulterdächer. Dabei darf man sich nicht irritieren lassen, dass die Akromien bei der Obduktion nach vorne gezeigt haben. Solange das Lig. coracoacromiale noch intakt ist, hat ein gebrochenes Akromion keine andere Chance als nach vorne unten und zur Körpermitte zu zeigen.
Möglich ist auch dieses Szenario: Die Strömung verfängt sich in der Jacke, die Arme werden nach hinten oben gerissen/gedrückt, die Akromien brechen und die Jacke wird durch die Strömung abgestreift. Dabei kann sich selbstverständlich ein Ärmel auf links drehen. Nicht außer Acht lassen sollte man in dem Zusammenhang, dass sich eventuell Luft in der Jacke gestaut hat, sie dadurch aufgetrieben ist und auch so die Arme nach oben gerissen werden konnten.
Auch ein Hängenbleiben mit den Armen ist möglich. Dabei muss es nicht zwingend zu Abschürfungen oder Hämatomen kommen. Wobei der Oberarm ja Hämatome aufwies. Diese Hämatome könnten aber auch entstanden sein, weil die Jacke in der Strömung noch eine Zeitlang am Arm zerrte.
Ein Aufprall auf Steine oder Äste in einem schnell fließenden Bach/Fluss kann Akromien brechen lassen.
Durchaus nicht zu unterschätzen sind Bergeverletzungen. Natürlich hat sich die DLRG und die Feuerwehr allergrößte Mühe gegeben, den Leichnam aus dem Wasser zu bergen, aber ist tatsächlich völlig ausgeschlossen, dass im Rahmen der Bergung eben nicht an den Armen gezerrt wurde? Die Leichenstarre war noch vorhanden. Auch bei der Bergung könnten die Akromien gebrochen sein oder zumindest ihre Position in Richtung vorne unten und zur Mitte hin verändert haben.
Wichtig ist, dass man sich davon verabschiedet, dass ein in einem Fluss treibender Körper exakt so nach über 10km aufgefunden wird, wie er ins Wasser geriet. Das ist ja schon bei einem friedlich dahinplätschernden Fluss unmöglich - wie sollte das in einem hochwasserführenden schnell fließenden Fluss mit reichlich Steinen und Stufen im Flussbett möglich sein? Leider scheint die Kammer davon aber auszugehen.
Es ist in den Wissenschaften üblich Hypothesen zu bilden.
Damit wäre in im Gericht in Traunstein die erste Hypothese gewesen:
1.) Acromionfrakturen links und rechts durch ein Draufknien einer eher leichten Person erklärbar.
und die zweite Hypothese:
2.) Acromionfrakturen links und rechts durch Treiben im Fluss, Berge-Trauma, Drauffallen erklärbar.
Nun wäre es wirklich geboten gewesen, bevor man einen bisher völlig unbescholtenen jungen Mann verurteilt, sich die Mühe zu machen und zumindest die Wahrscheinlichkeiten für jede dieser beiden Hypothesen aufzustellen.
In anderen Fällen arbeiten die Gutachter und die Gerichte ja auch mit Wahrscheinlichkeiten und Hypothesen.
So gibt es bei vielen Analysen zu DNA-Mischspuren zum Beispiel immer wieder in den Ausführungen der Gutachter die Sätze
"Hypothese A - DNA von Person Y und zwei mit ihr unverwandte Personen oder
Hypothese B - DNA von Person Y, DNA von Person X und eine weitere mit den Personen unverwandte Person".
Daraufhin wird eine
Likelihood-Ratio berechnet und das Gericht kann mit den verschiedenen Wahrscheinlichkeiten weiter versuchen zu einem Urteil zu finden.
Nach diesem Prinzip hätte man auch die acetylierte Glukose (siehe
dieser Beitrag) im Restharn untersuchen können und wäre mit Sicherheit draufgekommen, dass acetylierte Glucose bestimmt nicht durch einen vorher angeblich dagewesenen hohen Blutzuckerspiegel aufgrund einer Adrenalinausschüttung durch Panik entstanden sein kann.
Erinnert man sich dann an die Sätze, die in Urteilen bei Indizienprozessen häufig gefunden werden "In der Zusammenschau aller Indizien ergibt sich daher die Schuld ...", so verstehe zumindest ich nicht, wo da "hingeschaut" wird.
[quote=Catch22 post_id=296179 time=1749027218 user_id=8791]
...
► RAin Rick: [b]Schulterdachfrakruren[/b] durch „Sturz über 2,20 m hohen Absatz“ in der Prien – durch Draufknien nicht erklärbar
...
[/quote]
@Catch22: Vielen Dank für Deinen unermüdlichen Einsatz.
Da beschleicht einen schon manchmal das Gefühl, dass man durchaus auch in Traunstein zu einem anderen Urteil hätte kommen können, wenn man sich nur etwas inniger mit den offensichtlichen Indizien beschäftigt hätte und nicht auf Biegen und Brechen einen Täter hätte finden und verurteilen wollen.
Dazu (weil es wirklich nicht unwichtig ist) sei im Zusammenhang mit den Acromienfrakturen noch einmal an die Ausführungen [url=https://www.het-forum.de/viewtopic.php?p=288772#p288772]hier[/url] und [url=https://www.het-forum.de/viewtopic.php?p=291971#p291971]hier[/url] erinnert:
[quote=Fränkin post_id=288772 time=1741073032 user_id=9087]
...
Nun zu den im Urteil mehrfach erwähnten Frakturen der Akromien („Schulterdächer“), deren Entstehung durch das Treiben im Wasser kategorisch ausgeschlossen wird und stattdessen durch Aufknien auf die Schulterblätter mit Anpressdruck nach vorne unten erklärt wird.
Dazu möge man mir gestatten ein wenig auszuholen.
Hier zwei Bilder aus der 2. Auflage „Anatomie des Menschen“ von Rohen. Interessant ist natürlich die Lage des Akromions an sich und zum Verständnis auch die Lage des Processus coracoideus („Rabenschnabelfortsatz“).
Denn zwischen diesen beiden anatomischen Strukturen befindet sich ein stabiles Band - und im Urteil habe ich nichts darüber gefunden, dass dieses Band rupturiert (gerissen) gewesen wäre.
[img]https://www.het-forum.de/download/file.php?id=8522[/img]
Anhand des unteren der zwei Bilder (eine von vorne aufgenommene rechte Schulter) kann man den Verlauf dieses Bandes relativ gut erkennen.
Es zieht von oben außen nach unten zur Körpermitte, also vom Akromion zum Rabenschnabelfortsatz, dem Processus coracoideus, deshalb heißt es auch nach seinen Ansatzpunkten Ligamentum coracoacromiale.
Egal wie und wodurch diese Fraktur verursacht wurde, wird ein frakturiertes Akromion also in Richtung dieses Bandes dislozieren (Veränderung der Lage aus seiner korrekten anatomischen Position) und zwar nach vorne unten und zur Körpermitte.
Sieht man sich das Schultergelenk in einer Zeichnung aus der 7. Auflage der Funktionellen Anatomie von Rohen an, so erkennt man (hier grün übermalt) den Verlauf des Bandes ziemlich gut.
[img]https://www.het-forum.de/download/file.php?id=8523[/img]
Würde man den Oberarm also in Richtung des Schulterdaches stauchen, so könnte selbstverständlich dadurch bei intaktem Band (dem Ligamentum coracoacromiale) das Akromion brechen.
Auch ein Heben des Armes über die eigentlich knöcherne Grenze des Akromions kann zu einer Fraktur desselben führen.
Durch den physiologischen Zug des beschriebenen Bandes käme auch hier das Akromion in Richtung vorne unten und zur Körpermitte.
Auf dem über 10km langen Weg in einem hochwasserführenden Bach/Fluss kann vermutlich weder ausgeschlossen werden, dass beide Arme gleichzeitig oder nacheinander entweder seitlich oder von hinten weit über den Kopf geführt wurden noch die Arme in das Schultergelenk gestaucht wurden. Ebenso wenig kann ein Sturz auf die Unterarme mit akromienfrakturierender Stauchung ausgeschlossen werden.
[/quote]
Weiter in diesem Posting:
[quote=Fränkin post_id=291971 time=1743965267 user_id=9087]
Das große Problem in der Medizin ist, dass Häufiges häufig und Seltenes selten ist.
Das macht es daher so gut wie unmöglich einen bestimmten Grund für z.B. eine Verletzung kategorisch auszuschließen oder zu behaupten, dass eine Verletzung nur und ausschließlich durch ein einziges Szenario möglich ist.
Dies heißt konkret, dass es natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass jemand mit seinen Knien mit Wucht einer auf dem Bauch auf dem Boden liegenden Person auf die Schulterblätter springt, dabei über die [url=https://www.kenhub.com/de/library/anatomie/spina-scapulae]Spina scapulae[/url] beidseitig nach vorne herunterrutscht und dabei mit adduzierten (zur Mitte bewegten) Oberschenkeln die Akromien nach vorne medial unten bricht, aber es ist absolut unwahrscheinlich.
...
Wären die Akromien tatsächlich vor dem ins Wasser gelangen gebrochen gewesen, so wäre jedwede Bewegung der Arme schmerzbedingt nahezu unmöglich gewesen.
...
Nachdem der Körper über mehrere Kilometer nicht flach wie ein Brett und immer auf dem Bauch und Kopf-voraus die Prien hinuntergeschwommen ist, sind die Einblutungen am Rücken eher durch die Kontakte mit Steinen im Fluss als durch ein Aufspringen mit den Knien erklärbar. Die Einblutungen am Hals können auch durch ein sehr weites nach vorne Beugen des Kopfes entstanden sein.
...
Wären die Akromien tatsächlich durch das von hinten Aufspringen gebrochen, hätten sich weitere Begleitverletzungen an der Schulter zeigen müssen. Darüber habe ich allerdings nichts gefunden.
Weitere Möglichkeiten für den Bruch der Schulterdächer wäre eine Stauchung der Arme in Richtung der Schulterdächer. Dabei darf man sich nicht irritieren lassen, dass die Akromien bei der Obduktion nach vorne gezeigt haben. Solange das Lig. coracoacromiale noch intakt ist, hat ein gebrochenes Akromion keine andere Chance als nach vorne unten und zur Körpermitte zu zeigen.
Möglich ist auch dieses Szenario: Die Strömung verfängt sich in der Jacke, die Arme werden nach hinten oben gerissen/gedrückt, die Akromien brechen und die Jacke wird durch die Strömung abgestreift. Dabei kann sich selbstverständlich ein Ärmel auf links drehen. Nicht außer Acht lassen sollte man in dem Zusammenhang, dass sich eventuell Luft in der Jacke gestaut hat, sie dadurch aufgetrieben ist und auch so die Arme nach oben gerissen werden konnten.
Auch ein Hängenbleiben mit den Armen ist möglich. Dabei muss es nicht zwingend zu Abschürfungen oder Hämatomen kommen. Wobei der Oberarm ja Hämatome aufwies. Diese Hämatome könnten aber auch entstanden sein, weil die Jacke in der Strömung noch eine Zeitlang am Arm zerrte.
Ein Aufprall auf Steine oder Äste in einem schnell fließenden Bach/Fluss kann Akromien brechen lassen.
Durchaus nicht zu unterschätzen sind Bergeverletzungen. Natürlich hat sich die DLRG und die Feuerwehr allergrößte Mühe gegeben, den Leichnam aus dem Wasser zu bergen, aber ist tatsächlich völlig ausgeschlossen, dass im Rahmen der Bergung eben nicht an den Armen gezerrt wurde? Die Leichenstarre war noch vorhanden. Auch bei der Bergung könnten die Akromien gebrochen sein oder zumindest ihre Position in Richtung vorne unten und zur Mitte hin verändert haben.
Wichtig ist, dass man sich davon verabschiedet, dass ein in einem Fluss treibender Körper exakt so nach über 10km aufgefunden wird, wie er ins Wasser geriet. Das ist ja schon bei einem friedlich dahinplätschernden Fluss unmöglich - wie sollte das in einem hochwasserführenden schnell fließenden Fluss mit reichlich Steinen und Stufen im Flussbett möglich sein? Leider scheint die Kammer davon aber auszugehen.
[/quote]
Es ist in den Wissenschaften üblich Hypothesen zu bilden.
Damit wäre in im Gericht in Traunstein die erste Hypothese gewesen:
1.) Acromionfrakturen links und rechts durch ein Draufknien einer eher leichten Person erklärbar.
und die zweite Hypothese:
2.) Acromionfrakturen links und rechts durch Treiben im Fluss, Berge-Trauma, Drauffallen erklärbar.
Nun wäre es wirklich geboten gewesen, bevor man einen bisher völlig unbescholtenen jungen Mann verurteilt, sich die Mühe zu machen und zumindest die Wahrscheinlichkeiten für jede dieser beiden Hypothesen aufzustellen.
In anderen Fällen arbeiten die Gutachter und die Gerichte ja auch mit Wahrscheinlichkeiten und Hypothesen.
So gibt es bei vielen Analysen zu DNA-Mischspuren zum Beispiel immer wieder in den Ausführungen der Gutachter die Sätze
"Hypothese A - DNA von Person Y und zwei mit ihr unverwandte Personen oder
Hypothese B - DNA von Person Y, DNA von Person X und eine weitere mit den Personen unverwandte Person".
Daraufhin wird eine [url=https://en.wikipedia.org/wiki/Likelihood-ratio_test]Likelihood-Ratio[/url] berechnet und das Gericht kann mit den verschiedenen Wahrscheinlichkeiten weiter versuchen zu einem Urteil zu finden.
Nach diesem Prinzip hätte man auch die acetylierte Glukose (siehe [url=https://www.het-forum.de/viewtopic.php?p=288384&hilit=acetylierte#p288384]dieser Beitrag[/url]) im Restharn untersuchen können und wäre mit Sicherheit draufgekommen, dass acetylierte Glucose bestimmt nicht durch einen vorher angeblich dagewesenen hohen Blutzuckerspiegel aufgrund einer Adrenalinausschüttung durch Panik entstanden sein kann.
Erinnert man sich dann an die Sätze, die in Urteilen bei Indizienprozessen häufig gefunden werden "In der Zusammenschau aller Indizien ergibt sich daher die Schuld ...", so verstehe zumindest ich nicht, wo da "hingeschaut" wird.