HP1 hat geschrieben: ↑Samstag, 06. September 2025, 06:40:36
Hm, wer sollte das gewesen sein?
Jemand, der mit Frauke bekannt war?
Es ist jetzt von Ingrid Liebs und Chris nichts bekannt, dass Frauke da ein Bekannter im Restaurant aufgefallen wäre. Der müsste ja nah genug und lang genug da gewesen sein, um was mitzubekommen. Der gesamte Abend bzw. allgemein zeitliche Vorlauf wurde ja jedenfalls im Nachgang minutiös rekonstruiert, nach Details unter die Lupe genommen. Hätte Frauke da im Restaurant einen Bekannten gesehen (oder gar jemand, der auch Mutter oder Chris bekannt gewesen wäre), dann wäre das uns vielleicht nicht öffentlich bekannt, aber zumindest mal überprüft worden.
Und da auch die Anschlussfrage: Hatte der die Tat da grundsätzlich bereits geplant und Frauke deshalb in Tatabsicht gestalkt? Woher wusste der dann, dass Frauke da im Restaurant sein würde? Gleiche unbeantwortete Frage wie die, woher ein geplanter Täter von ihrem Aufenthalt im Pub gewusst hätte.
Oder trifft er sie zufällig dort an und entscheidet in aufkommender Tatabsicht, ihr in den Pub nachzugehen bzw. gegen Spielende davor zu warten, sie abzupassen?
Ganz grundsätzlich mal, wenn Frauke mit anderen, also zuerst mit Mutter und Chris im Restaurant, dann mit der Gruppe im Pub war, das sind doch nicht die Settings wo man sich anschickt, eine Person von Zeugen unbemerkt abgreifen zu wollen. Ob Frauke nach dem Spiel heimgehen oder mit der Gruppe noch weiter zusammen sein würde, wann/von wo/ob allein oder in Begleitung/zu Fuß oder mit Auto, Taxi, sie dann heim gehen würde, auch für einen planenden Täter, der von ihrem Pubbesuch vorab gewusst hätte, völlig unklar. Wie gesagt, in meinen Augen jetzt nicht der Rahmen, wo man eine geplante Entführung in Angriff nehmen und die Person deshalb bei jenen Aktivitäten stalken würde.
Oder ein Täter, der mit Frauke nicht bekannt war, dessen Anwesenheit im Restaurant nicht aufgefallen und erinnerlich wäre?
Wenn der in Tatabsicht Frauke bereits im Vorfeld als Opfer ausgemacht hätte, hier noch mehr die Frage, woher wusste der dann, dass sie im Restaurant sein würde? Wieso sollte der den Restaurantbesuch mit Mutter und Chris, man fuhr mit Auto hin und (erstmal anzunehmend) wieder zurück als mögliche Gelegenheit ansehen, sinnvoll geeignet, sie abzugreifen? Oder nur, um sie zu belauschen? Und das selbe dann im Pub, vorhersehbar eigentlich keine geeigneten Bedingungen für eine Entführung, das hätte sich wenn dan eben erst dort und nicht vorab anzunehmend ergeben, als Frauke nach dem Spiel allein Richtung zu Hause los ist.
So ein notorischer, ihr wahrscheinlich nicht bekannter Stalker, der dann spontan die Gelegenheit ergreift, das wäre theoretisch denkbar. Aber wie gesagt, auch von Fraukes Restaurantbesuch hätte der irgendwoher vorab wissen müssen, genauso fraglich wie wenn der vorab irgendwoher vom Pubbesuch gewusst hätte. Also nicht, dass das nicht theoretisch sein könnte, aber so ein vorgelagertes Stalken bereits im Restaurant ist als Story komplizierter, unwahrscheinlicher, und führt letztlich zu genau dem selben Ergebnis, derselbe hypothetische Täter mit der selben hypothetischen Motivationslage. Selbst wenn es so gewesen sein könnte, kann man einen solchen Täter bereits im Restaurant anwesend aus systematischer Perspektive auch einfach weglassen.
Auch der mit ihr unbekannte Täter, der völlig zufällig im Restaurant ist und sich Frauke erst dort als Opfer seiner (allgemein schon ins Auge gefassten oder aber spontan ausgedachten) Tat auswählt - auch der müsste doch sehen, dass er da eher unwahrscheinlich zum Zug kommt, wenn Frauke dort im Pub dann mit einer Gruppe ist. Stattdessen hätte der nachts, 23 Uhr oder später, sicher so einige Gelegenheiten, ein anders zufälliges Opfer in einer geeigneten Situation auf der Straße anzutreffen. Kein Grund, kein sinnvoller Plan, mit solchen Absichten Frauke zum Pub zu folgen.
Unterm Strich, ich kriege beim besten Willen aus dem Ansatz keine runde Geschichte gebacken.