VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

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sistab
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von sistab »

@ Melanie
Danke für deinen Nachtrag. Unsere Beiträge haben sich überschnitten. Aber wenn die Kontaktaufnahme vom 2.ten Handy ausging,ist zu vermuten, dass sie bewusst dorthin gelockt wurde...

Ich halte LV auch für unschuldig. Einfach weil er mir sehr bodenständig erscheint. Eher ein Mann der mit den Gegebenheiten umgehen kann. Hätte er das Haus verloren, nach einer Trennung... so hätte er das Rüstzeug gehabt sich neu aufzustellen (sei es in einer Wohnung, auf dem Hof der Eltern oder ganz woanders neu).
Auch könnte ich mir vorstellen, dass ein Teil der Kinder über kurz oder lang zu ihm gegangen wäre.
Ich habe den Eindruck, dass er seine Vaterrolle ernst genommen hat und erfüllt hat. Auch war er wohl derjenige, der die Verantwortung in dieser Ehe erkannte und trug.
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Hallo @sistab,

ich mag es mir auch nicht vorstellen, dass LV so dumm gewesen sein könnte, und Hand an die Mutter seiner Kinder angelegt hat. Wenn er es nicht war, dann glaube ich, dass seine Gedanken in eine zutreffene Richtung gehen. Er spricht doch lt. dem von @Ludwig erwähnten Buch von 2 oder 3 Leuten.
Das wäre "DIE CHANCE" für die Aufklärung.

Und nochmal was:

Da weist der Ehemann auf die Schulden und auf die Monatsraten hin.
Er sagt: "Bei deinen wöchtentlichen Ausgaben für Schuhe und Klamotten schaffen wir das nicht.
Schränke dich bitte darin ein!"

Uns die "Prinzessin" ist tief gekränkt und fühlt sich "kontrolliert und unterdrück".
Sie will sich das nicht gefallen lassen und "zeigt es sich mal selbst", dass man das mit ihr nicht machen kann.

Mein Gott, mit welchem "innovativen Potential weiblicher Selbstbehauptung" haben wir es hier zu tun, wenn diese das Haupt gegen ihre "Unterdrücker" erheben, weil jene nicht auf der Stelle Geld sprudeln lassen? Ich fasse diese geballte "Cleverness" einfach nicht, die sich da unter den Außengesteuerten breit macht, weil ich halt sehr altmodisch bin.
sistab
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von sistab »

@ Melanie

LV und BV haben die Entscheidungen Haus/Kinder gemeinsam getroffen, also ist man gemeinsam dafür verantwortlich, dass es funktioniert. Allein schon wegen der 4 Kinder, aber eigentlich sollte man das auch für sich selbst wollen. Und ich finde das nicht altmodisch, sondern ich sehe dies als Grundvoraussetzung, wenn man eine gute Ehe/Beziehung führen möchte.
Ihre Reaktion kann ich nicht nachvollziehen. Sie hätte sich einschränken müssen, ja aber zum Wohle ihrer Familie und so wie dargestellt nicht da wo es wirklich wehtut (Lebensmittel, Energie, Grundversorgung etc.) sondern im Bereich Kleidung. Das ergeht ganz vielen -und vor allem kinderreichen- Familien mal so.
Sie wollte und/oder konnte zu der Zeit auch nicht mit verdienen. Mit ein wenig Geduld und Spucke hätte sich die finanzielle Situation der Familie auch wieder geändert...

BV wirkt auf mich eben daher sehr unreif, sich ihrer Verantwortung nicht bewusst.

Der Eindruck ist für mich durch den Filmbeitrag in XY entstanden, er kann natürlich täuschen.
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Forist @Ludwig erwähnt das Buch über Vermisstenfälle von Manfred Schweidler wo zum Fall BV steht dass der Ehemann von 2 - 3 Leuten sprach, die mit dem Verschwinden etwas zu tun haben könnten:
Ludwig hat geschrieben:Darin hat sich der Ehemann über eine ausbleibende Fernsehfahndung beklagt und von zwei oder drei Leuten gesprochen, die etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnten.
Ich denke hier an die Lebenspartnerin/Ehefrau, die das Alibi gab sowie vielleicht noch an jemand anderen in dieser Familie.
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Ludwig hat geschrieben:Offen bleibt für mich noch, aus welchem dringenden Grund ein derart eiliges Treffen verabredet worden ist - da muss der Anlass enorm wichtig gewesen sein und keinen Aufschub (etwa bis zu einem turnusmäßigen Treffen) geduldet haben.
Ludwig, mir kam noch ein wichtiger Gedanke, der die Eile erklären könnte.
Also Hypothese Schwangerschaft. Angenommen, die BV hat ihre Zyklen unter Kontrolle gehabt und nun wieder eine "Gute Hoffnung" vermutet, die ihr der HB gemacht hatte. Danach wollte sie natürlich bald Gewissheit haben. Dass BV keine Probleme damit gehabt hätte, zum Frauenarzt zu gehen, nehme ich an. Ihr kam dieser Zustand gelegen, vermute ich. Möglicherweise hat sie es mittels dieser Teststreifen aus der Apotheke herausgefunden, dass sie schwanger ist.

Die ersten gemeinsamen Überlegungen zu dem Zustand besprach sie eventuell mit dem HB. Der merkte auch, dass ihr dieser Zustand nicht ungelegen kam. Von HB kam sicherlich die Idee, die Schwangerschaft als eine eheliche auszugeben, und einen Sexualkontakt von BV mit ihrem Mann dringend anzuraten. Es war noch eine ganz frühe Phase. Das ist aber fehlgeschlagen.

Der HB tat zwar ruhig und besonnen, obwohl es innerlich heiß in ihm arbeitete. Er wusste, dass nun Eile geboten war, noch bevor dieser Zustand ruchbar wurde, ob beim Ehemann, bei der Mutter, bei der Freundin oder bei der Frauenärztin. Selbst die Apotheke sollte nichts riechen. Das ist ihm nämlich schlagartig klar gewesen, dass er ein Problem hätte, wenn er mit der Eliminierung von BV zu lange warten würde. BV musste dran glauben, daran führte kein Weg vorbei. Sie musste sehr schnell weg, damit dieses Problem bei den polizeilichen Ermittlungen überhaupt kein Thema ist. Es musste ganz schnell gehen, noch ehe BV einen Termin bei ihrem Arzt vereinbart. Denn schon das würde aktenkundig gemacht werden.

Und was den HB zusätzlich beunruhigt hat, waren Stolz und Freude von BV. Es muss für sie wie ein Coup gewesen sein, den sie gemacht hatte. Sie hatte nun gewissermaßen ein Faustpfand in der Hand.

Vielleicht hat die Kriminalpolizei die Apotheken der Umgebung im Nov. 2005 befragt, ob BV dort so eine Schwangerschaftstestpackung erstanden hat? Heute kann man das nicht mehr feststellen, denn diese Verkäufe werden nicht registriert.

Ich bleibe dabei. Nachdem der sexuelle Kontakt mit dem Ehemann fehlgeschlagen war, hat der HB gewusst, dass nun "Gefahr im Verzuge" ist. Er musste blitzartig handeln, bevor die Sache an Mutter, Freundin, Apotheke oder Frauenarzt gelangen würde. HB wusste, was für ihn auf dem Spiel stand. Für ihn war die Sache bitterernst. Da kannte er keine Gnade, da durfte nichts anbrennen, das Feuer musste er sofort austreten. Er ging aufs Ganze.

Anders kann es m.E. nicht gewesen sein. Dennoch behaupte ich nicht, dass es die Wahrheit IST.
Was es ist, ist meine Hypothese.
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Nun ist mir auch klar, warum die Kontakte aufs Handy von dem HB ausgingen. Dem brannte der Hintern. Er hatte einen Mord geplant, der eilig war, damit das Mordmotiv im Dunkeln bleibt.
Ludwig
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Ludwig »

Hallo zusammen,

ich messe der Szene im XY-Film mit dem misslungenen Annäherungsversuch vor dem Tattag schon eine größere Bedeutung bei. Man hätte sie sicher nicht gezeigt, wären derartige Zärtlichkeiten zwischen den Eheleuten noch üblich gewesen. Sollte es tatsächlich der Versuch gewesen sein, dem Ehemann das Kind eines anderen unterzuschieben? Selbst wenn es so gewesen und der Versuch erfolgreich gewesen wäre, so hätte sich BV am Daumen einer Hand ausrechnen können, dass die Beziehung zu ihrem Liebhaber spätestens dann gescheitert wäre, wenn das Kind zur Welt gekommen wäre. Sie hätte dafür schlichtweg keine Zeit mehr gehabt und für ihren Lover den Reiz der schnellen Verfügbarkeit verloren. Abgesehen davon hätte auch der Ehemann Zweifel an der Vaterschaft bekommen können. Wie sich die Situation dann entwickelt hätte muss offen bleiben.
Die mögliche Schwangerschaft ist also eine durchaus wahrscheinliche Option, wobei ich versuche, auch andere Gründe für dieses überstürzte Treffen zu finden. Rein rechnerisch würde sie auch zum "Gebärrhythmus" von BV passen.

An sich gehe ich davon aus, dass es für die Polizei bereits einen Topfavoriten für die Täterschaft gibt, allerdings gelingt der Tatnachweis wegen fehlender Sachbeweise und eines falschen Alibis nicht.

Auffallend für mich war auch, wie unterschiedlich die Kinder diese Situation verarbeitet haben. Die jüngeren drei erscheinen mir emotional erheblich stabiler, während ich beim ältesten meine Zweifel habe, ob der Aufenthalt bei seinen Großeltern mütterlicherseits für ihn richtig war.
Conny

Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Conny »

Eine Person unter Verdacht

„Möglicherweise sind Zeugen bereit, jetzt ihr Schweigen zu brechen“, hofft Zimmer. Die Polizei hat einen Mann aus Volkerts Bekanntenkreis unter Verdacht – aber bisher keine Beweise, um ihn verhaften zu können. In Ermittlerkreisen wird wieder eine vor Jahren gefallene Äußerung des Staatsanwalts zitiert: „Bringt mir Brigitte Volkerts Leiche und ich sperre ihn ein.“

https://m.mainpost.de/regional/main-spe ... 8,10000649

Wenn das stimmt, dann gibt es schwerwiegende Indizien für eine Täterschaft.
Vielleicht wurde ja u.a. diese nicht vermisste Taschenlampe bei ihm gefunden.
Vielleicht wurden sogar Spuren von B.V. in seinem Auto gefunden.
Vielleicht hat er noch nicht mal ein Alibi.

Grüße Conny
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Ich kann den Kommentar von @Ludwig voll unterstreichen.

Zwei Anmerkungen dazu:

1. Für den HB (Handybesitzer) kam m.E. außer der Tötung der BV keine andere Möglichkeit in Frage. Alles andere hätte ihn den Nimbus gekostet, sprich seine Reputation und sein Ansehen.

- eine Abtreibung (die für BV vermutlich gar keine Option gewesen wäre) hätte Aufsehen erregt und Fragen des Ehemannes aufgeworfen;

- ein Untermogeln als eheliches Kind wäre immer ein Unsicherheitsfaktor geblieben und er wäre vom Wohlwollen bzw. guten Willen der BV immer abhängig gewesen;

- ein Zuwarten, bis die Schwangerschaft ärztlich festgestellt ist, musste er um alles in der Welt vermeiden, deshalb musste er blitzschnell tätig werden;

- noch nicht einmal eine eigene Abklärung durch BV lag in seinem Interesse; jeglicher Hauch, nur die geringste Andeutung von BV in ihren engsten Vertrautenbereich hinein musste er zu verhindern suchen, denn sein Vorhaben stand fest, und nach dem Verschwinden von BV sollte gedanklich niemand auf ihn, "den seriösen gesellschaftlichen Leistungsträger" kommen und ihn in irgendeine Verbindung mit dem Verschwinden bringen können.

2. Die Mutter von BV ist in einer psychisch ganz schlimmen Lage. Sie hat nur diese Tochter. Ihr Mann hat für sich abgeschlossen (hieß es). Sie hat vermutlich nur den Psychologen, der ihren Zustand mit Psychopharmaka erträglich zu machen sucht. Das Verhältnis zu LV ist distanziert. Die Trennung der Kinder ist kein Idealzustand, sondern höchst unbefriedigend.

(hier füge ich einen Exkurs ein, warum ich nach meinem Dafürhalten die Sache für die Mutter sehr schlimm einschätze. Ich bin nicht religiös, sondern ich glaube an Gott. Das ist ein Unterschied. Aus der Kirche bin ich ausgetreten, katholisch war ich noch nie, aber der kath. Psychiater Univ.Prof. Dr. Dr. R. Bonelli aus Wien fasziniert mich. Er hat in einem Video den Unterschied zwischen der Seelsorge und der Psychologie erklärt. Hier zwischen Minute 2 und Minute 5: https://www.youtube.com/watch?v=pSVokRMkkEU

Ich mache es kurz: Der Bereich der Seelsorge ist die Beziehung des Menschen zu Gott, es ist eine geistliche Angelegenheit, die transzendental ausgerichtet ist. Es geht um das Gutsein des Menschen, um das Gewissen, um die Vergebung von Schuld, um nachhaltiges Wegnehmen von niederdrückenden selischen Lasten und Selbstvorwürfen im Namen des Allmächtigen, welches im Glauben gelingt, und zwar ganz ohne Pillen.

Der Bereich des Psychologen ist die Psyche. Hier geht es nicht um Schuld, nicht um Gutsein, sondern um Befindlichkeit, um Gefühle, um Wohlbefinden. Es geht um eine körperliche Angelegenheit, um die Gedankenwelt, die Auswirkungen auf den Körper hat.
Der Psychologe stellt keine Schuld fest, er vergibt keine Schuld, er wirkt gesprächsweise auf die Ordnung der Gedanken und Wertvorstellungen ein, auf Bewusstseinszustände, unterstützt bei der Suche nach Wünschen und Prioritäten und er hat Medikamente zur Verfügung die dazu helfen sollen, das Wohlbefinden herzustellen.)


Ich nehme Bezug auf den älteren Zeitungsartikel der MainPost, den Talida einstellte, wo drinsteht, dass die Mutter immer noch Psychopharmaka braucht und bis dato schwer leidet unter dem Verschwinden.

In der XY-Sendung kam die Mutter zu Wort. Sie spricht natürlich von der Tochter, als wenn sie noch am Leben ist. Das wäre auch zu wünschen. Sie sieht ihre Tochter natürlich ganz positiv und hat für das Doppelleben eine Entschuldigung parat. Das ist verständlich, wird sie aber kaum aus ihrer selischen Not befreien. Die Medikamente betäuben m.E. nur.

Positiv sehe ich bei der Mutter, dass sie sich für die Familie die Aufklärung des Falles wünscht.
Es wäre besonders für den ältesten Enkel M. ungemein wichtig. Dieser lang anhaltende belastende Ausnahmezustand der Oma ist nicht spurlos an dem Enkel vorübergegangen.

Die Aussichten des Falles sehe ich eher negativ, obwohl ich mir das Gegenteil wünsche.
Momentan ist da ein Aufflackern von Hoffnung. Es wäre ein Glücksfall, wenn man die Leiche fände. Dies wäre dann möglich, wenn der HB einen Helfer gehabt hätte, der nun zu einer Aussage bereit ist.
Eine Schwangerschaft in diesem frühen Stadium wird man nicht mehr nachweisen können.
Auch die Handys werden nicht mehr auftauchen, befürchte ich.
Der HB kann sich einen guten Rechtsanwalt leisten. Dass er nach 13 Jahren noch dingfest gemacht werden kann, sehe ich eher skeptisch - es sei denn, es gibt einen unmittelbaren Zeugen für die Beseitigung des Leichnams.

Meine Aussagen sind spekulativ oder haben nur hypothetischen Charakter. Ich reklamiere keinerlei Wahrheitsanspruch!
AngRa
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die Polizei scheint jedenfalls die Hoffnung zu haben, dass der Fall doch noch aufgeklärt werden kann, denn ansonsten wäre die Soko Burgsinn nicht ins Leben gerufen worden, die viele Kräfte bindet, die auch in anderen Fällen gut gebraucht werden könnten.

Ich gehe auch davon aus, dass die Polizei einen Tatverdächtigen im Visier hat. Allerdings glaube ich nicht, dass schwerwiegende Indizien gegen ihn vorliegen, wie etwa Blutspuren im Auto oder dass Gegenstände aus dem Besitz des Opfers bei ihm gefunden worden sind, welche das Opfer auf seinem letzten Weg bei sich hatte, wie etwa die Stabtaschenlampe. Unter diesen Umständen wäre er schon längst in Haft, denn für eine Anklage und einen Prozess ist es bei Vorhandensein schwerwiegender Indizien nicht unbedingt nötig, dass die Leiche des Opfers gefunden worden ist. Da gibt es zahlreiche Beispiele, wo ein Mordprozess auch ohne Leiche geführt worden ist und der Verdächtige sogar verurteilt worden ist.

Ich vermute mal, dass bei dem Tatverdächtigen insbesondere ein Tatmotiv vorliegt, dass er aber bisher ein wasserdichtes Alibi vorweisen konnte, basierend auf einer Zeugenaussage, die nicht zu widerlegen war. Inzwischen muss die Polizei aber durch Informanten in Erfahrung gebracht haben, dass sich am Verhältnis des Alibiverschaffers zum Tatverdächtigen gravierend etwas geändert hat, so dass eine Änderung der Aussage wahrscheinlich ist. Das braucht aber noch Zeit und auch intensiver Einsatz von geschickten Vernehmungspersonen wird noch notwendig sein. Da sind dicke Bretter zu bohren.

In Burgsinn kursieren vermutlich immer noch Gerüchte zum Thema und sicher haben einige auch den Tatverdächtigen auf dem Kieker. Ich vermute aber, dass er in der Dorfhierarchie eine gewisse Stellung einnimmt, so dass es eben nur Gerüchte gibt, die nicht enden wollen, aber ansonsten traut sich niemand so recht nach vorne.

Das kann sich aber ändern und es wäre sehr zu wünschen, dass die Angehörigen Klarheit über das Schicksal von BV erlangen. Ein jeder sollte sich mal für einen Moment in deren Lage hineinversetzen und überlegen, wie es einem selber ergehen würde, wenn man in deren Haut stecken würde.
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Ich weiß nicht, warum der Fall nach 13 Jahren aufgerollt wird.
Fakt ist, dass LV seit langem auf ein überregionales Bekanntwerden und auf den Einsatz von Aktenzeichen XY insistiert.
Wenn er nichts damit zu tun hat, ist es verständlich, dass er für sich und seine Familie das starke Interesse an der Aufklärung hat. Und er wird seine Vermutung haben, wer es sein könnte.

Ich finde es toll, wie dieser Mann kämpft für seine Familie. Und ich kann mich in ihn reinversetzen. Ein "Großkopfeter" scheint geschont zu werden, so muss es in ihm arbeiten. Wäre es umgekehrt, wäre man vielleicht schneller bei der Sache.

Gerade die emotionale Verfasstheit seines Sohnes M. kann für ihn ein besonderer Antrieb sein, und kann da auch Wut hochkommen lassen. Wenn er an dem Verschwinden seiner Frau unschuldig ist, und in der eigenen Familie Vorbehalte da sind, die seinen großen Sohn verunsichert haben, dann verstünde ich sogar seine Wut.

Und es gibt sicherlich Freunde und Bekannte, die das auch so sehen, und die da auch mal an die Politik, an den einen oder anderen Abgeordneten herantreten, die laut werden, und von einer Sauerei sprechen, wenn man die Kleinen hängt, die Großen aber laufen lässt. Die Verwandtschaft von LV möchte das bestimmt auch nicht auf sich sitzen lassen, dass da einer aus ihrer Familie die Mutter von vier Kindern umgebracht haben soll.

Für ausgeschlossen halte ich so einen Impuls nicht. Parallel dazu hat sich vielleicht zufällig auch diese veränderte Aussagebereitschaft abgezeichnet. Und nun hat man noch 10 000 € ausgelobt, dass wirklich nicht ein falscher Eindruck entsteht, man täte nicht alles Menschenmögliche. 'Man will sich ja nichts nachsagen lassen!'

Hoffen wir das Beste für den Vater und seine vier Kinder. Ich wünsche ihm dieses und noch eine liebe Frau, die sich auch mit den Kindern gut versteht.
Else
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Else »

Tja, so wie es aussieht hatte man vor 13 Jahren schon den gleichen Tatverdächtigen wie heute.

Es steht und fällt mal wieder nur wegen des Alibis.

Vor 13 Jahren hat ihm jemand ein Alibi gegeben.
Heute sind sich diese 2 nicht mehr grün.
Das Alibi könnte kippen......
Conny

Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Conny »

Sorry, falscher Beitrag.
Conny

Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Conny »

AngRa hat geschrieben: "Ich gehe auch davon aus, dass die Polizei einen Tatverdächtigen im Visier hat. Allerdings glaube ich nicht, dass schwerwiegende Indizien gegen ihn vorliegen, wie etwa Blutspuren im Auto oder dass Gegenstände aus dem Besitz des Opfers bei ihm gefunden worden sind, welche das Opfer auf seinem letzten Weg bei sich hatte, wie etwa die Stabtaschenlampe. Unter diesen Umständen wäre er schon längst in Haft, denn für eine Anklage und einen Prozess ist es bei Vorhandensein schwerwiegender Indizien nicht unbedingt nötig, dass die Leiche des Opfers gefunden worden ist. Da gibt es zahlreiche Beispiele, wo ein Mordprozess auch ohne Leiche geführt worden ist und der Verdächtige sogar verurteilt worden ist."
Indiz: Beweisstück, Indizienbeweis; (Rechtssprache) Beweismaterial, Beweismittel; (besonders Rechtssprache) Verdachtsmoment
Anhalt, Anhaltspunkt, Anzeichen, Hinweis, [Hinweis]zeichen; (bildungssprachlich) Symptom; (Fachsprache) Indikator

Es muss belastende Indizien geben, sonst würde sich der Staatsanwalt nicht zu so einer gravierenden Aussage hinreißen lassen: „Bringt mir Brigitte Volkerts Leiche und ich sperre ihn ein.“

Selbstverständlich gibt es reine Indizienprozesse.
Aber im Fall von B.V. sind bisherige Indizien, die für diesen bestimmten Täter sprechen, um eine Anklage zu erheben, eben nicht ausreichend.
In Besitz ihrer Taschenlampe zu sein oder ein Haar oder Fingerabdrücke in seinem Auto oder Wohnbereich zu finden, reichen nicht aus, einen Prozess anzustreben. Für diese u.U. belastenden Beweise, kann es demnach auch sehr plausible andere Gründe geben.
Es fehlen Belastungszeugen oder ein Tatmotiv oder die Leiche. Möglicherweise hat er auch ein Alibi vorzuweisen.
Wenn der Täter B.V. erwürgt hat, gibt es auch keine Blutspuren.
AngRa hat geschrieben:In Burgsinn kursieren vermutlich immer noch Gerüchte zum Thema und sicher haben einige auch den Tatverdächtigen auf dem Kieker. Ich vermute aber, dass er in der Dorfhierarchie eine gewisse Stellung einnimmt, so dass es eben nur Gerüchte gibt, die nicht enden wollen, aber ansonsten traut sich niemand so recht nach vorne.
Ich glaube nicht, dass der Täter unbedingt eine gehobene Position im Dorf einnimmt und die Einwohner deshalb nicht reden. Sie wissen einfach nichts Genaues und mit Vermutungen und Dorfgeschwätz kommt die Kripo nicht weiter.

Grüße Conny
Zuletzt geändert von talida am Freitag, 26. Oktober 2018, 11:57:46, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitate
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Hallo Conny, zu den Zitaten in deinem letzten Kommentar:
Beide Zitate sind von AngRa.
Der Button zum Zitieren befindet sich jeweils in der rechten oberen Ecke des betreffenden Kommentars.

Zum Inhalt, ob der Liebhaber mit dem Handy eine gehobene Stellung einnimmt oder nicht, denke ich so wie AngRa. Ist jedoch mehr eine Vermutung, weil ihr ja das Geld zuhause nicht reichte. So dachte ich mir, dass es sie zu einem reicheren Menschen hingezogen hätte.
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Das plötzliche Herausreißen der Mutter als der engsten Bezugsperson der 4 Kinder bleibt nicht in den Kleidern stecken. Das war ein tiefer Einschnitt ins Gemüt der Kinder, was Spuren hinterlässt, die man äußerlich gar nicht sieht. Umso wichtiger wäre es gewesen, wenn sich die 4 Kinder auch ständig gegenseitig als Stütze und Vertrauenssphäre gehabt hätten. Hoffentlich hat der Vater seine Arbeit aufgegeben und sich für die Kinder freigemacht. So wie es aus dem Film bzw aus Medienberichten erschien, macht er einen guten Job. Es ist das Beste, was er tun kann, seinen Kindern ein Rückhalt sein. Nichts ist wichtiger.

Der Film hat einen Appell an diejenigen Zeugen ausgesandt, die noch etwas verheimlichen. Es war eindrücklich, dass es diese Familie verdient hätte, dass die Ungewissheit von ihr genommen wird. Schrecklich, mit so einem Schock an sich, dann der belastenden Ungewissheit sowie der sozialen Neugierde des Umfeldes klarzukommen. Dieser Familie, insbesondere den Kindern, sollte endlich ein Recht auf Normalität zukommen.
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

In Burgsinn scheint sich einiges zu tun.

Es gab wohl Gerüchte über die Festnahme eines Verdächtigen. Dieses hat die Polizei aber dementiert. Es scheint aber Durchsuchungen gegeben zu haben.
Im Fall der vor 13 Jah­ren ver­schwun­de­nen vier­fa­chen Mut­ter und Ehe­frau Bri­git­te Vol­kert aus Burg­s­inn hat die Kri­po Würz­burg am Don­ners­tag Nach­mit­tag die im Ort kur­sie­ren­den Ge­rüch­te nicht be­stä­tigt, es sei zu ei­ner Fest­nah­me in der Markt­ge­mein­de ge­kom­men.

Die wieder eingesetzte Soko Burgsinn sei immer noch mit Nachdruck dabei, die vielen eingegangenen Hinweise auszuwerten. Im Zuge dieser Ermittlungen würden diese nicht nur in Würzburg abgearbeitet, sondern es werde auch vor Ort gesucht und auch durchsucht.

Zu diesen Maßnahmen könne die Polizei aber aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen, erklärte ein Polizeisprecher. Nach dem plötzlichen Verschwinden der Frau in den frühen Morgenstunden des 23. November 2005 gehe die Polizei ohne Zweifel von einem Gewaltverbrechen aus. Der Täter sei regional zu finden. Auch Bürgermeister Robert Herold hat von den Gerüchten gehört. Der Fall sei nach wie vor das Thema Nummer eins in Burgsinn.
https://www.main-echo.de/regional/kreis ... 26,6529318
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Vielen Dank AngRa für den Presseartikel. Man sieht, dass fleißig gearbeitet wird. Die Polizei muss Herr der Lage bleiben. Sie lässt sich natürlich keine Bestätigung von Gerüchten abpressen.
An den Gerüchten kann jedoch durchaus was dran sein, nur sind sie sprachlich eben nicht immer exakt, so dass mit Recht dementiert werden kann. Nur ein Beispiel: Gehen wir von dem Wortlaut aus, den AngRa schrieb:
AngRa hat geschrieben:Es gab wohl Gerüchte über die Festnahme eines Verdächtigen. Dieses hat die Polizei aber dementiert.
Nehmen wir an, es wird ein Verdächtiger zu einer Vernehmung abgeholt. Dann sprechen die Leute umgangssprachlich vielleicht von "Festnahme". Aber zum Zeitpunkt des Abholens war er vielleicht noch im Zeugenstatus.
Allerdings kann sich der Status im Vernehmungsverlauf hin zu einem Beschuldigten ändern.

Die Polizei lügt also nicht, wenn sie dementiert, dass sie einen Verdächtigen festgenommen hat. Denn wenn sie einen Menschen als Zeugen abgeholt haben, ist das keine Festnahme. In diesem Moment ist der Mensch noch frei. Auch wenn dem Menschen später erklärt wurde, dass er nun als Beschuldiger gilt, bleibt er auf freiem Fuß, wenn keine Flucht- oder Verdunkelungsgefahr besteht.

Ich denke, dass sich die Polizei nicht den Zeitpunkt diktieren lassen möchte, wann sie etwas sagt. Das bleibt der Staatsanwaltschaft als Herrin des Verfahrens vorbehalten, vermute ich mal.

Trotzdem finde ich es gut, dass die Presse am Ball bleibt.
sistab
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von sistab »

Schön, dass sich etwas tut. Vllt. hat die Joggerin ja doch etwas beitragen können (vllt. frühere Beobachtungen) oder ein anderer "Mitwisser" hat sich geöffnet.

Hoffen wir, dass der Fall abschließend aufgeklärt werden kann.
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL BRIGITTE VOLKERT - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Der Skelettfund in Haibach bei Aschaffenburg wird neben der Berufsschülerin aus Aleppo auch mit dem Vermisstenfall Brigitte Volkert abgeglichen:
https://www.merkur.de/bayern/aschaffenb ... 84061.html
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