Gast hat geschrieben: ↑Freitag, 26. März 2021, 06:57:53Mir ist unerklärlich, wie man mit so einem Gewaltausbrüchigen Menschen ( Aussage Ex-Freundin ) und jetzt auch noch als Mordverdächtigen Menschen in einer Familie leben kann. Die müssten sich doch eigentlich selber Mal hinterfragen.
Das stimmt. Es ist immer gut sich erst selbst zu hinterfragen, und nicht v.a. allem andere, wie du es gerade machst.
Die Bezeichnung "mordverdächtig" ist übrigens auch falsch - und für mein Gefühl auch ehrverletzend.
Zum einen weil ein Tötungsdelikt zwar angenommen wird, aber nicht nachweislich vorliegt, bislang, mangels Spuren des Delikts und auch mangels einer Toten. Zum anderen, weil man - wenn nicht mal Gewaltanwendung&Fremdverschulden erweisen ist - selbstredend auch keinen Mordmerkmale anführen kann.
"Mordverdacht" wurde auch btw zu keiner Zeit seitens der StA oder Pol begrifflich benutzt.
Zum dritten ist selbst die Formulierung "verdächtig", nach über 2 Jahren Ermittlungen, bei denen besagter Verdacht sich nicht erhärtet, sondern abgeschwächt hat - der Beschuldigte wurde ja aus der Haft entlassen und von Steltner wurde eingeräumt, dass der Verdacht nicht mehr als dringend bezeichnet werden kann, außerdem stellten sich einige zuvor übereilt nach außen getragene Verdachtsmomente als nicht gegeben heraus (keine Haare von Rebecca im Kofferraum)- ..also somit es relativ atypisch, was die Öffentlichkeitskommunikation bei laufenden Ermittlungen angeht, diesen niedrigen Grad von Verdächtigung - überhaupt nach außen zu erwähnen.
Ein Verdacht in einer Kriminalermittlung ist im Gegensatz zur landläufigen Meinung nicht ein Synonym für quasi-schon-verurteilt, sondern da reicht es eben auch, dass man der letzte war, von dem man weiß, dass er mit dem (vermuteten) Opfer Umgang hatte. Aufgabe der EB ist, einen Verdacht zu erhärten, mit Sachbeweisen so abzusichern, dass aus einem Beschuldigten eine Angeklagter wird und ein Strafprozess eröffnet werden kann.
Das ist hier alles - jedenfalls anhand der bekannten Sachlage - in der Ferne.
Was den Aspekt angeht, dass Schwester J sich nicht Gedanken machen würde über ihre Ehe und ihren Ehemann, frag ich mich, wie man auf so eine absurde Idee kommen kann, wenn man das nicht ansatzweise weiß und wissen kann. Weil man keinen von beiden kennt. Und nichts darüber weiß, wie die zusammen leben. Von der Verletzung der Privatsphäre ganz abgesehen.
Am Ende fokussieren sich in der Diskussion die Vorwürfe häufig auf unterstelltes Fehlverhalten oder unterstellte charakterliche Mängel bei speziell der ältesten Schwester, ihrem Mann oder den beiden Eltern. Und von denen zugeschriebenen charakterlichen Mängel schließt man dann auf ein Tötungsdelikt, Mitwisserschaft usw. Ist ein bisschen schwierig der Ansatz. Und jedenfalls wenig zielführend, was den dahinter zu erkennenden Wunsch, den TV endlich zu überführen, angeht. Aus einer moralischen Verurteilung kann man heutzutage glücklicherweise nur noch selten eine kriminalistische und juristische machen. Früher war das anders, da kamen Menschen in den Knast oder an den Galgen, wenn man sich einig war dass sie schuldig sind. Auch ohne Beweise. Und diese Einigkeit ist schnell hergestellt.
So jetzt hab ich mich wieder unbeliebt gemacht, als Flo-Versteher. Aber bis es soweit ist, dass ihm eine Schuld nachgewiesen werden kann oder zumindest eine echte begründete Verdichtung der Beschuldigung erfolgt oder eher aber völlig exkulpiert wird, mach ich das gerne. Bzw im Fall der Widerlegung des Verdachts natürlich auch danach.