MORDFALL CORNELIA G. (17 †), ILMENAU (THÜR.), 1990

ÄLTERE, NEU AUFGEROLLTE MORDFÄLLE
ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Klaus Berninger, Melanie Frank, Cornelia G. (Ilmenau), Heinz Kern, Claus & Zohre Lange, Domenico Lorusso, Martina Posch, Claudia Ruf, Baby "Sabrina" (Büdingen), Christine Stöter, Brigitte Tolle. Jutta Viets, Vanessa Wardelmann & Anja Witt, Bärbel Werner, Heike Wiatrowsky
Benutzeravatar
talida
Beiträge: 13453
Registriert: Donnerstag, 01. August 2013, 12:24:50
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit dreizehn Goldenen Kronen für 13.000 Beiträge)
Sterne: ★ ★ ★ ★ ★ ★ ★
(ausgezeichnet mit sieben Goldenen Sternen für drei korrekte Antworten)

MORDFALL CORNELIA G. (17 †), ILMENAU (THÜR.), 1990

Ungelesener Beitrag von talida »

1990 vergewaltigt und mit mehreren Messerstichen getötet
Neue Zeugensuche nach 30 Jahren:
Cornelias Mörder soll endlich gefasst werden

B4F6TYGQ2FLPXDUWG4CYHLWO7M.jpg
B4F6TYGQ2FLPXDUWG4CYHLWO7M.jpg (57.7 KiB) 3803 mal betrachtet
© Polizeiinspektion Gotha

Cornelia wurde nur 17 Jahre alt

Cornelia G. (17†) wurde vergewaltigt, mit mehreren Messerstichen getötet und nackt im Wald zurückgelassen. Im Dezember 1990 fand man ihre Leiche in einem Waldstück beim thüringischen Ilmenau. Rund 30 Jahre nach ihrem Tod soll jetzt endlich ihr Mörder gefasst werden: Die Polizei begibt sich erneut auf Zeugensuche.

2018 meldete sich eine neue Zeugin bei der Polizei

Jahrelang gab es keine Spur in dem Fall - die letzteren größeren Ermittlungen gab es laut "MDR" im Jahr 2006. Doch Ende 2018 meldete sich bei der Polizei plötzlich eine Zeugin, die 1990 ebenfalls Opfer einer Sexualstraftat wurde. Die Polizei vermutet, dass eine Verbindung zum Mordfall Cornelia bestehen könnte.​

Bild
In diesem Wald bei Ilmenau wurde Cornelias Leiche im Dezember 1990 gefunden.
© Polizei Gotha


Polizei sucht Frauen, die von 1989-1991 ebenfalls Opfer von Sexualstraftaten wurden
Deshalb ruft die Polizei Gotha, die die Ermittlungen übernommen hat, jetzt alle Frauen auf, die im Zeitraum zwischen 1989 und 1991 in und um Ilmenau ebenfalls Opfer von Sexualstraftaten wurden, sich zu melden. Davon erhoffe man sich Hinweise, die eventuell zu Cornelias Mörder führen könnten.

Es werden außerdem Personen um Hinweise gebeten, die Angaben zum damaligen Verbrechen an Cornelia G. machen können, sich bislang aber noch nicht dazu geäußert haben.

Die Kriminalpolizeiinspektion Gotha nimmt Hinweise, auch vertraulich, unter den Rufnummern 03628-920166 und 03621-781424 und 03677-601124 entgegen.
https://www.rtl.de/cms/ermordete-cornel ... 02799.html
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß - Wilhelm Busch
Hbs900
Beiträge: 5616
Registriert: Dienstag, 03. November 2015, 04:36:03
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit fünf Goldenen Kronen für 5000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL CORNELIA G. (17 †), ILMENAU (THÜR.), 1990

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Der taeter ist bekannt...man muss es ihm nur nachweisen.
Auf der anderen a. Seite kriminalfaelle ist der 81 j. Mann mit augenbalken

Ein sexmonster damals..
Gast

Re: MORDFALL CORNELIA G. (17 †), ILMENAU (THÜR.), 1990

Ungelesener Beitrag von Gast »

Zudem wurden neue Erkenntnisse zum mutmaßlichen Täter bei Aktenzeichen XY bekannt. Wie eine Zeugin schilderte, könne sie sich daran erinnern, dass ihr Peiniger einen Namen mit "Wolf" getragen haben soll, womöglich Wolfhart, Wolfrat oder Wolfgang. Er sei sehr gepflegt gewesen und dominant aufgetreten. Er hatte kurze, blonde Haare und trug keinen Bart. Seine Gestalt wird als schlank beschrieben. Er war in Besitz eines Autos und soll damals in Ilmenau gelebt und gearbeitet haben.
https://www.insuedthueringen.de/inhalt. ... 398d8.html
Die wiederbelebten kriminalpolizeilichen Untersuchungen, unterstützt durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit, führten in der Folge dazu, dass ein heute 78-Jähriger aus dem Bereich Ilmenau in den Fokus der zuständigen Beamten rückte.

Polizisten durchsuchten am Mittwoch ein Wohnhaus im Ilmenauer Ortsteil Manebach nach Beweisen. Mehrere Gegenstände wurde sichergestellt und werden jetzt ausgewertet. Der Tatverdächtige wurde auch vernommen, wie eine Sprecherin sagte. Festgenommen wurde er bislang nicht.
https://www.tag24.de/justiz/polizei/neu ... et-1632160
Die Ermittler haben einen Hauptverdächtigen: Ermittelt wird gegen Wolfhard H., der schon zu DDR-Zeiten wegen sexueller Delikte auffiel. Steht nun der „Cold Case“ Cornelia Geißler vor der Aufklärung?
https://www.bild.de/news/inland/news-in ... 5984605406
Durch die Staatsanwaltschaft Erfurt und die Kriminalpolizeiinspektion Gotha werden derzeit intensive Ermittlungen zum Altfall Cornelia Geißler aus dem Jahr 1990 geführt.

Im Dezember 1990 wurde der unbekleidete Leichnam der damals 19-Jährigen in einem Waldstück bei Ilmenau aufgefunden. Die Ermittlungen bestätigten ein Tötungsverbrechen zum Nachteil der jungen Frau.

Im Verlauf der geführten staatsanwaltschaftlichen und kriminalpolizeilichen Ermittlungen konnten bis zum Jahr 2018 keine Hinweise erbracht werden, die stichhaltige Anhaltspunkte für die Täterschaft einer bestimmten Person lieferten.

In Folge einer wertvollen Zeugenaussage im August 2018 konnten die Ermittlungen neu aufgenommen werden.

Die neu ausgerichteten kriminalpolizeilichen Ermittlungen, unterstützt mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit, führten zu Verdachtsmomenten gegen einen heute 78-jährigen Mann aus dem Bereich Ilmenau.

Das Ermittlungsverfahren wegen Mordes zum Nachteil von Cornelia Geißler wird derzeit gegen diese Person geführt.

Der Leichnam der jungen Cornelia wurde im Dezember 1990 im Bereich Ilmenau mit einer Vielzahl von Stichverletzungen aufgefunden. Die damaligen Ermittlungen erbrachten das Ergebnis, dass sie vergewaltigt und anschließend mit mehreren Messerstichen getötet wurde. (ah)
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/126721/4694913
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL CORNELIA G. (17 †), ILMENAU (THÜR.), 1990

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Der Cold Case zeigt eindrucksvoll, dass auch Jahrzehnte nach der Tat ( hier waren es 28 Jahre) noch Bewegung in einen Fall kommen kann, wenn sich eine Zeugin meldet. 1990 ist der Fall wohl auch wegen der Wendezeit schneller als sonst üblich in Vergessenheit geraten.

In der Aktenzeichen xy Sendung vom 18.3.2020 wurde der Mord als Filmfall vorgestellt.

ab Min. 3.28

https://www.youtube.com/watch?v=HjqGDBqERrk

Damals im Jahre 1990 wurde der Fundort der Leiche offenbar nicht professionell untersucht, denn die Tatwaffe, ein Messer (DDR Marke Foron) , wurde nach Angaben des Polizeibeamten Lars Fabig von der Kripo Gotha erst im Jahre 2006 entdeckt, als man den Fundort neu untersucht hat. Leider konnten nach so langer Zeit keine Spuren mehr am Messer festgestellt werden.

Über die Zustände bei der Polizei nach der Wende kann man sich hier in dem Bericht informieren:


https://www.spiegel.de/politik/ab-nach- ... text=issue

Da wundert es einen nicht, dass der Leichenfundort nicht professionell untersucht worden ist.
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL CORNELIA G. (17 †), ILMENAU (THÜR.), 1990

Ungelesener Beitrag von AngRa »

In der BILD gibt es sogar ein Bild vom Tatverdächtigen. Seine Wohnung wurde durchsucht, Gegenstände wurden beschlagnahmt, festgenommen wurde er bislang nicht. Dann ist anzunehmen, dass die Zeugin, die sich 2018 gemeldet hat und die den Täter beschrieben hat, ihn nach der langen Zeit nicht eindeutig wieder erkennen konnte, was nach der langen Zeit kein Wunder ist. Ansonsten hätte die Polizei ihn alleine schon mal wegen der an der Zeugin begangenen Vergewaltigung festnehmen können. Auch hier scheint es bislang noch an Beweisen zu fehlen. Interessant ist auch, dass er schon in der DDR wegen Sexualdelikten aufgefallen war. Da ist ihm die Wendezeit gerade zu pass gekommen, denn damals wurden alle Ermittlungsergebnisse der DDR Ermittlungsbehörden in Frage gestellt, weil ein politischer Hintergrund vermutet worden ist. Durch diese Vorgehensweise wurden auch verurteilte Sexualstraftäter vorzeitig aus der Haft entlassen und konnten neue Straftaten begehen. Das ist ein ganz dunkles Kapitel.

Bei Aktenzeichen xy erwähnte die Zeugin, dass ihr 1990 niemand geglaubt hätte und dass sie sich erst deshalb so spät gemeldet hat. Das kann ich gut nachvollziehen, dass in dem Chaos, das damals bei Ermittlungsbehörden in der Wendezeit herrschte, niemand Zeugenaussagen zur Kenntnis genommen hat und wenn sie noch so wichtig waren.
Assis
Beiträge: 809
Registriert: Sonntag, 24. Mai 2020, 07:55:15
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL CORNELIA G. (17 †), ILMENAU (THÜR.), 1990

Ungelesener Beitrag von Assis »

@AngRa

Vielleicht hat das nicht Verhaften dieser Person wegen der Vergewaltigung (Zeugin) etwas mit der Verjährungfrist des Verbrechens zu tun.

https://www.verjaehrungsfristen.org/vergewaltigung/
Undercover
Beiträge: 454
Registriert: Sonntag, 04. Oktober 2020, 13:57:22
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL CORNELIA G. (17 †), ILMENAU (THÜR.), 1990

Ungelesener Beitrag von Undercover »

AngRa hat geschrieben: Sonntag, 07. November 2021, 09:29:11 denn damals wurden alle Ermittlungsergebnisse der DDR Ermittlungsbehörden in Frage gestellt, weil ein politischer Hintergrund vermutet worden ist.

....

Das ist ein ganz dunkles Kapitel.
Quelle?

Denn mein Eindruck aus den ganzen ZDF-DDR-Straftaten-Dokus ist eher, dass man den "Kollegen" dankbar war dass sie solche Leute aus dem Verkehr gezogen haben und wenigstens hier keine Aufarbeitung notwendig war. Es waren zum Teil erdrückende Beweise und ich wüßte nicht was bei einem Sexualtäter noch politisiert werden könnte? Es gab sogar eine Doku, die in der (gesamt) deutschen Geschichte einmalig war - wegen eines Sexualdelikts bzw. Mord (an einem Kind glaube ich) wurden alle Männer eines ganzen DDR-Bezirkes bei der Volspolizei vorgeladen. Ich weiß nicht mehr was man damals anstatt DNA genommen hat, aber das waren keine bloßen Verhöre. Zwischen den Zeilen in der Doku konnte man zudem eine gewisse Bewunderung für solche Kriminalmethoden rauslesen -die heute bei uns -so- gar nicht möglich wären.

Was ich damit sagen will ist, dass die Sexualstarften-Urteile aus der DDR am wenigsten umstritten waren... ;)
Gast

Re: MORDFALL CORNELIA G. (17 †), ILMENAU (THÜR.), 1990

Ungelesener Beitrag von Gast »

Achtung Fahndung von BILD mit Video dazu.
https://www.youtube.com/watch?v=sf5PCQGP7CA
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL CORNELIA G. (17 †), ILMENAU (THÜR.), 1990

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@ Assis

In Deutschland beträgt die Verjährungsfrist für Vergewaltigung 20 Jahre. Wenn die Zeugin sich erst 2018 gemeldet hat und die Tat quasi zur Anzeige gebracht hat, dann könnte die Tat verjährt sein.

@Undercover


Die Quelle für meine Behauptung, dass Sexualstraftäter während der Wendezeit aus der Haft entlassen worden und oft schnell wieder rückfällig geworden sind, befindet sich hier:
Vor der Wiedervereinigung mussten Justiz und Strafvollzug der beiden deutschen Staaten aneinander angepasst werden. Verantwortliche entschieden, wer in der DDR zu Unrecht verurteilt worden war, wer freikommen sollte. Es gab Entscheidungen mit schrecklichen Folgen.

In den gerade mal elf Monaten zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung standen die Zeichen auf Freiheit. Tausende politische Gefangene kamen aus den DDR-Gefängnissen frei. Allerdings galten die Straferlasse aber teilweise auch für gefährliche Gewalttäter. Für sie öffneten sich die Tore der Haftanstalten - entweder, weil man sie begnadigte, oder,weil ihre Schuld nach den Gesetzen der Bundesrepublik abgegolten war.

Einer von ihnen ist Klaus-Dieter S., ein Mann, der schon zu DDR-Zeiten eine Frau missbraucht und ermordet hatte. Er habe keinerlei Zeit gehabt, so S., sich auf die Entlassung ins wiedervereinigte Deutschland vorzubereiten - an einem Freitagnachmittag wurde ihm mitgeteilt, dass er am folgenden Montag entlassen würde. S. überfiel in den 90er-Jahren in Westdeutschland mehrere Frauen und ermordete eine weitere. Bis heute sitzt er im Maßregelvollzug in einer forensischen Psychiatrie.

Ein anderer Fall ist Herbert M., der bereits in der DDR in den 50er-Jahren ein fünfjähriges Mädchen tötete, später eine junge Frau. In der Wendezeit wurde er begnadigt, kam Ende September 1990 frei und tötete nur ein gutes Jahr später wieder: In der Silvesternacht 1991/92 sollte er auf zwei kleine Mädchen aufpassen, die vier und fünf Jahre alten Töchter einer Bekannten, und ermordete diese am Ende bestialisch.

Wieso konnten gewalttätige Verbrecher entlassen werden? Antworten sucht der Film mithilfe eines forensischen Psychiaters, aber auch bei den damals verantwortlichen Politikern.
https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-hi ... e-102.html

Es kamen Tausende politische Gefangene frei und gleichzeitig galten die Straferlasse auch für gefährliche Gewalttäter und gefährliche Sexualstraftäter. Man hätte nicht alles über einen Kamm scheren dürfen.

In meinen Augen ist das ein dunkles Kapitel der deutschen Rechtsgeschichte.
Antworten