MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

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AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die Polizei hat anfangs nach dem spurlosen Verschwinden von BA ihre Hauptaufgabe darin gesehen die Frau zu finden. Die Ermittlungen bestanden hauptsächlich in großen Suchaktionen in der Umgebung des Flughafens und in kriminaltechnischen Untersuchungen der Räumlichkeiten in der sich BA zuletzt aufgehalten hat. Trotz dieser Bemühungen hat sich nichts ergeben. Aus den alten Presseberichten ist zu entnehmen, dass die Polizei die großen Suchaktionen am 25.8.2015 beendet hat und danach nur noch gesucht hat, wenn es konkrete Anhaltspunkte für einen Verbleib gab, wie letztens im Jahr 2019 durch Hinweisgeber ( lt. Zeitungsbericht aus 2020).

Bis zum Fund des Fahrzeugs hielt die Polizei auch ein freiwilliges Verschwinden für möglich. Danach hielt sie ein Gewaltverbrechen für wahrscheinlich. Schwer belastende Indizien dafür, wie etwa Kampf-, Schleif- oder Blutspuren gab es aber nicht, wenn man die Berichterstattung in den Medien zugrunde legt. Es gab also im Grunde genommen nicht mehr als Hypothesen und das in zweifacher Hinsicht, nämlich Hypothesen zum Grund des Verschwindens und Hypothesen zu einem möglichen Täter, falls die Hypothese des unfreiwilligen zutreffend war. .

Wenn es bis zum Leichenfund nicht mal einen Beleg dafür gab, dass BA tot ist, dann ist nachvollziehbar, dass es seitens der Ermittler keine konkreten Beschuldigungen gegen Personen aus dem engsten Umfeld gab. Auf was hätte die Polizei die Beschuldigungen denn stützen sollen, wenn nicht mal definitiv feststand dass BA durch fremde Hand gestorben ist? Die Alibis der Personen standen vermutlich nicht mal intensiv auf dem Prüfstand, eben weil es keinen begründbaren Verdacht gab.

Intensiv wurde vor allem nach einer unbekannten Hunsrück Bekanntschaft gesucht, weil sich hieraus hätten allgemein weitere Ermittlungsansätze ergeben können. Wenn sich trotz intensiver Bemühungen keine Anhaltspunkte für eine solche Bekanntschaft ergaben, dann interpretiere ich das für mich so, dass es eine solche Bekanntschaft nicht gab, weil es nach meiner Lebenserfahrung so ist, dass eine solche Bekanntschaften sich nicht geheim halten lässt bzw. Spuren hinterlässt. Sprachanalysen bringen mich persönlich nicht weiter.

Erst durch den Leichenfund und durch die nachfolgenden Erhebungen kann die Polizei definitiv von einer Straftat ausgehen und erst ab diesem Zeitpunkt kann es intensive Ermittlungen in diese Richtung geben. Zeitungsberichten war zu entnehmen, dass es nun auch wieder neue Befragungen im Umfeld gegeben hat. Im Grunde genommen ist es so, dass erst seit dem Leichenfund im November und damit nach Beendigung der Suche nach BA die Suche nach einem Mörder begonnen hat.
Widasedumi
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Nach meiner Auffassung ist die Polizei bereits im Jahr 2016, also zum Zeitpunkt des STERBberichts von einem Mord ausgegangen.
Die Tochter Tamara spricht darin von einem Täter. Und die Polizei gebraucht den Begriff "Mörder" für den Handy-Umsteller.

Aus dem Sternbericht:
Polizei geht von Tötungsdelikt aus

"Für einen Suizid oder einen Unglücksfall spricht nichts", sagt Bernd Kreuter. "Birgit Ameis ist auch nicht in ein Flugzeug gestiegen, weder mit echten noch mit falschen Papieren. Und nichts deutet darauf hin, dass sie aus freien Stücken untergetaucht ist. Wir gingen schnell von einem Tötungsdelikt aus."

Eine Woche nach der Vermisstenanzeige durch die Familie hatte das K11 in Koblenz den Fall von der örtlichen Polizei übernommen und die "Soko Hahn" gegründet, mit Bernd Kreuter und Lothar Schenk an der Spitze eines 40-köpfigen Teams. Vier mögliche Tatorte standen im Fokus der Ermittler: der Tower, das Apartment im Gebäude 669, ein kleiner Parkplatz neben dem Gebäude und ein Areal hinter dem Gemeindehaus im nahegelegenen Ortskern des Dorfes Lautzenhausen.
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AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ja, das Tötungsdelikt war die favorisierte Hypothese der Polizei, was für mich gut nachvollziehbar ist. . Aber beweisen konnte sie ein Gewaltverbrechen nicht.Auf Hypothesen kann man aber eine Anklage nicht stützen und auch kein Urteil und wenn man nichts Handfestes hat, kann man auch im Rahmen von Vernehmungen keine ernsthaften Vorhalte machen und evtl. ein Geständnis erzielen.

Wie gesagt, es gab keine Leiche. In anderen Fällen hat es Gerichtsverfahren und Verurteilungen ohne Leiche gegeben, aber dann gab es auch handfeste Indizien wie beispielsweise Blutspuren. Im Falle von Karen Gaucke und ihrer kleinen Tochter ( deren Leichen) nie gefunden worden sind, gab es ein Mordurteil unter anderem deshalb, weil Blutspuren unter den Schränken der Einbauküche gefunden worden sind. In Wiesbaden vor dem Landgericht gab es ohne Leiche ein Mordurteil, weil Blutspuren an einer Säge gefunden worden sind. Statt dass das Opfer in den Rhein gegangen ist, wurde im Indizienprozess aufgrund dieser Spuren bewiesen, dass der Ehemann seine Frau getötet und zerstückelt hat. Aber im Falle von Birgit Ameis fehlten solche Spuren.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Coco »

@ CIC
AngRa hat die pol. Presseberichte, die großteils im Pol. Presseportal nicht mehr abrufbar sind, hier
viewtopic.php?f=186&t=935
zusammengetragen.
Außer der Meldung v. 10.4., wo die Uhrzeit 7.40 erwähnt wird, ist mir diesbezüglich keine weitere bekannt. Im STERN-Artikel wird von einem 45-minütigen Gespräch berichtet.

Nur für mich ist das die offizielle Lesart. Die wahren Gründe kenne ich auch nicht.
Die Uhrzeit 7.40 ist in die Meldung der Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis v. 10.4. eingeflossen. Demnach scheint der Bruder diese Angabe zeitnah gemacht zu haben. In späteren Pressemitteilungen und auch im Suchplakat (https://pbs.twimg.com/media/CCyQN3LUIAAZHdM.jpg:large) taucht diese Uhrzeit nicht mehr auf. Als Nachweis für das offizielle Schichtende könnte die digitale Zeiterfassung mittels Chipkarte gedient haben. Ob es weitere Zeugen gibt, die BA definitiv um 7 h (oder zuvor) gesehen haben, wurde wohl nicht kommuniziert.

Rebus hat geschrieben: Donnerstag, 27. Mai 2021, 20:27:21 (..)Leider zieht man dann wohl offenbar nicht seine Chipkarte durch die Tastatur und loggt sich am Arbeitsplatz aus und ein. Daher die etwas vagen Angaben zu der Frage, wann B.A. ihren Arbeitsplatz verlassen habe. Man kann (oder am Hahn muss man wohl sagen “könnte“, wenn Sicherheitsbestimmungen auf hohem Niveau eingehaltern würden) lediglich sagen, wann die Chipkarte von B.A. an der Tower-Tür ausgeloggt wurde.(..)

@ Rebus
Das hört sich sehr abenteuerlich an.
Zugriffsrechte für fachspezifische Anwendungen, sonstige Programme (Mail z.B..), etc. sind in der Regel doch für jeden einzelnen Benutzer (Mitarbeiter) definiert. Aktivitäten, wie z.B. die Aufbereitung des weiterzuleitenden Formulars mit den aktuellen Wetterdaten, würden in der Folge ohne weiteres Zutun erkennen lassen, wer für die Informationen verantwortlich ist (Mitarb.kürzel/-name autom. auf Formular). Dass ein Mitarbeiter sich nicht an seinem Arbeitsplatz-Rechner mit eigenem Benutzernamen und eigenem Passwort an- und abmelden muss, zumindest händisch, ist für mich deshalb kaum vorstellbar. Ausgeschlossen ist es aber natürlich nicht, dass nur ein pauschaler Benutzer "DWDHahn" angelegt wurde, der ohne Anmeldung arbeitet. Rechner an, Rechner aus, sehr praktisch. Schließt auch die Gefahr aus, dass ein Unberechtigter mit der Anmeldung des Vorgängers weiterarbeiten kann, wenn dieser sich nicht ausgeloggt hat.

AngRa hat geschrieben: Samstag, 29. Mai 2021, 06:10:33 Erst durch den Leichenfund und durch die nachfolgenden Erhebungen kann die Polizei definitiv von einer Straftat ausgehen und erst ab diesem Zeitpunkt kann es intensive Ermittlungen in diese Richtung geben. Zeitungsberichten war zu entnehmen, dass es nun auch wieder neue Befragungen im Umfeld gegeben hat. Im Grunde genommen ist es so, dass erst seit dem Leichenfund im November und damit nach Beendigung der Suche nach BA die Suche nach einem Mörder begonnen hat.
So sehe ich das auch. Die Ermittlungen vor dem Leichenfund sind mit ziemlicher Sicherheit nie über Befragungen hinausgegangen. Kein Anfangsverdacht, kein Verhör, keine Beweissicherung bei einer Verdachtsperson. Die Chancen, den Fall noch aufzuklären, sehe ich als sehr gering an, wenn die vorgefundenen Gegenstände nicht zum Täter führen. DNA, sofern verwertbar - Könnte ja wieder zu "Berechtigten" gehören (Kontamination).

@ Widasedumi
Über den Kommentar der Tochter im Weltartikel "Ich gehe davon aus, dass der Täter meine Mutter gekannt hat." habe ich viel nachgedacht. Er wurde im Forum interpretiert. Würde man als Tochter gegenüber der Presse eine Äußerung machen, die den Leser des Artikels auf die Idee bringen könnte, dass eine Person aus dem Kreis der Familie möglich wäre? Für mich gesprochen - selbst wenn ich den Gedanken hätte, würde ich ihn für mich behalten. Deshalb denke ich, dass das nicht ihre Absicht war.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@Coco
Coco hat geschrieben: Samstag, 29. Mai 2021, 11:04:24 Über den Kommentar der Tochter im Weltartikel "Ich gehe davon aus, dass der Täter meine Mutter gekannt hat." habe ich viel nachgedacht.
Was du schreibst, lässt mich erneut nachdenken. Du schreibst es so, als ob nur ein NEIN die Antwort sein könnte. Aber ob es wirklich so ist, ist vielleicht die Frage. Sie hat die Angaben vermutlich nicht gegenüber der Presse gemacht?
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AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich gehe davon aus, dass die Polizei intensiv nach einer Hunsrück Bekanntschaft gesucht hat. Dass sie keine gefunden hat, deutet für mich darauf hin, dass der Täter aus dem bekannten persönlichen Umfeld stammt. Irgendjemand muss BA getötet haben und wenn nichts für eine Hunsrück Bekanntschaft spricht, dann bleibt nur noch das bekannte Umfeld übrig. Ich gehe auch nicht von einer spontanen Affekttat oder Zufallstat aus. Meiner Auffassung nach handelt es sich um eine geplante Tat. Der Ort für die Ablage der Leiche war mit Bedacht gewählt. Spuren wurden sorgfältig beseitigt. Das spricht weder für einem Affekttäter noch für einen Zufallstäter. Vermutlich hat der Täter damit gerechnet, dass die Leiche nie gefunden wird, weil er sie in einer Dickung versteckt hat. Er hat dabei nur nicht bedacht mit welch einer Akribie Pilzsammler manchmal unterwegs sind auf der Suche nach ganz besonderen Pilzen. Gut möglich, dass er auch meinte, dass Gegenstände, die er am Ablageort belassen hat, nicht gefunden werden und dass es vorteilhafter ist sie dort zu belassen als sie mitzunehmen und mit ihnen noch im Wald gesehen zu werden. Nur so als Beispiel.

Inwieweit nun die Tat noch aufgeklärt werden kann, hängt von den kriminaltechnischen Untersuchungsmöglichkeiten ab. Die Möglichkeiten schätze ich nach einer Liegezeit von 5 Jahren als noch nicht so schlecht ein.

In letzter Zeit habe ich mich wieder mal mit dem Fall Sigrid Paulus beschäftigt. Die Polizei hatte den Ehemann in Verdacht, konnte ihm aber ohne Leiche nichts beweisen und hat daher irgendwann die Flucht nach vorne angetreten und ihm nach Jahren erfolgloser Ermittlungen die Tat auf den Kopf zugesagt, woraufhin dieser gestanden hat und das Leichenversteck preisgegeben hat. Bei Gericht wurde dann entschieden, dass es sich um eine Affekttat gehandelt hat, die sich nach einem Streit ergeben hat. Er wurde auch "nur" wegen Totschlags verurteilt. Ich vermute, dass sein Geständnis damit zusammen hing, weil er sich selbst nicht erklären konnte, wie es soweit kommen konnte, dass er seine Frau getötet hat und dass er mit sich darüber gehadert hat. Ein Täter, der eine solche Tat geplant hat, ist weit seltener zu einem Geständnis zu bewegen. Einem solchen Täter kann man nur mit handfesten Beweisen beikommen.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

@Widasedumi et al.: "Ich gehe davon aus, dass der Täter meine Mutter gekannt hat."

Das muss nicht heißen, dass sie damit auf die Familie zeigt, es kann viele Menschen aus dem Umfeld des Hahn, der Wandergruppe, einer Zufallsbekanntschaft etc. gegeben, die B.A. so weit gekannt haben könnten, dass man sie nicht als Fremde bezeichnen würde. Wichtig zu wissen wäre, was wirklich der Auslöser für diese Bemerkung war. Ich meine zu erinnern, dass die Äußerung durch das Auffinden des Autos angestoßen wurde. Ggf. hatte sie da Anlass zu der Annahme, der Täter habe Kenntnisse über ihr im weitesten Sinne „berufliches“ Prozedere haben müssen. Dann zeigt das zwar auch, aber nicht nur, auf die Familie, und war ihrerseits vielleicht auch so speziell gar nicht gemeint. Wenn sie allerdings durch den „Zustand“ des Autos zu dieser Ansicht gekommen sein sollte, dann verengte sich der Fokus allerdings. Dann sind wir nicht mehr nur bei den allgemeinen Gewohnheiten, sondern im Auto. Kann, muss aber nicht; ich sagte ja schon, dass mich die Atmoshäre im Miteinander der Familien interessieren würde. Und was das Auto anbetrifft und die darin gesicherten Spuren: War das auf ihren Ehemann zugelassene Fahrzeug eigentlich „ihr“ Auto oder so eine Art Familienkutsche, in der sich das gesamte private Umfeld von B.A. spurenmäßig abbilden konnte?

@CoCo: „Die Ermittlungen vor dem Leichenfund sind mit ziemlicher Sicherheit nie über Befragungen hinausgegangen. Kein Anfangsverdacht, kein Verhör, keine Beweissicherung bei einer Verdachtsperson. Die Chancen, den Fall noch aufzuklären, sehe ich als sehr gering an, wenn die vorgefundenen Gegenstände nicht zum Täter führen. DNA, sofern verwertbar“

Tja, leider. Bezweifele auch, dass Alibis einzelner Personen abgefragt und untersucht wurden.
Würde ich einen Krimi schreiben, wäre für mich der Täter nicht der Gärtner, sondern der „Brötchenzeuge“: Ein wirklich genialer Kerl, dessen Aussage unsere Überlegungen ganz wesentlich bestimmen, weil sie den Tatzeitpunkt so sehr einengen. Weil damit auch festgelegt scheint, dass B.A. ihr Handy nicht selbst geschaltet hat, und weil es dann der Täter sein musste, der das Auto nach L’h gefahren hat, und schließlich, weil er dann auch einer gewesen sein musste, der das Opfer und ihr Auto sehr gut gekannt haben musste. Nehmt diese Aussage mal weg und lasst es jemand gewesen sein, mit dem sie tatsächlich gegen 14 Uhr in L’h verabredet wäre; vielleicht ein Lieferant, vielleicht ein kürzlich kennengelernter Wanderfreund, den die Polizei nicht ermitteln konnte, vielleich jemand aus ihrem privaten oder beruflichen Umfeld. Würde Vieles vereinfachen hinsichtlich Logistik und Anforderungen an die Tätergenialität.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Der Schmerz über das Verschwinden der Mutter war bei den Kindern sehr groß. Dabei war die Tochter in einer ganz besonderen Lage wegen der erwarteten Zwillinge. Sie hatte vermutlich sehr auf ihre Mutter gesetzt bei der Betreuung der neuen Erdenbürger. Nicht nur, dass es wohl die ersten Enkel für Frau B. Ameis waren, auch dass es gleich 2 Enkel waren. Das ist eine große Umstellung und die Tochter durfte wahrscheinlich mit der Unterstützung ihrer Mutter rechnen. Nun fiel diese Unterstützung aber weg. Damit rechnete die Tochter, wenn sie von einem Täter sprach.

Die Aussagen der Tochter sind in wörtlicher Rede wiedergegeben, wurden also tatsächlich so in einem polizeilichen Protokoll festgehalten. Ich gehe nicht davon aus, dass der STERN selbst ermittelt hat:
"Als das Auto gefunden wurde, dachte ich, jetzt finden sie auch meine Mutter", sagt Tamara Ameis, die Tochter. "Erst Tage später realisierte ich, dass uns der Wagenfund auch nicht weiterbringt. Die Situation ist so komplex, so sonderbar, wir sind völlig überfordert damit. Da war jemand gut vorbereitet und gut organisiert. Ich gehe davon aus, dass der Täter meine Mutter gekannt hat."
Die Tochter kannte ihre Familie gut und konnte zwischen innen und außen unterscheiden. Aber sie war in einer außergewöhnlichen Lage von dem Verlust der Mutter betroffen gewesen. Das muss man verarbeiten und das braucht Zeit. Die Tochter machte diese Äußerungen kurz nach dem Wagenfund. Da saß der Schock noch tief. Da sagt man vielleicht auch etwas aus dem Bauch heraus, was nicht rational abgewogen war. Die Lage überforderte sie, die Emotionen herrschten vor. Der Verlust der Mutter überwältigte sie.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Undercover »

Rebus hat geschrieben: Samstag, 29. Mai 2021, 13:13:28 Das muss nicht heißen, dass sie damit auf die Familie zeigt, es kann viele Menschen aus dem Umfeld des Hahn, der Wandergruppe, einer Zufallsbekanntschaft etc. gegeben, die B.A. so weit gekannt haben könnten, dass man sie nicht als Fremde bezeichnen würde.
Das heißt erstaml gar nichts! Verstehe nicht wieso manche Leute sich so sehr mit dem Stern und der Tochter beschäftigen -denn wenn die Tochter überhaupt was in dieser Richtung wüßte (von Frau zu Frau von BA ins Ohr geflüstert), dann hätte sie überhaupt keinen Grund das der Polizei zu verheimlichen. Wie wir aber aus den wenigen Informationen wissen ist nichts dazu in diese Richtung bekannt. Sprich: Polizei rätselt immer noch...

Rebus hat geschrieben: Samstag, 29. Mai 2021, 13:13:28 Würde ich einen Krimi schreiben, wäre für mich der Täter nicht der Gärtner, sondern der „Brötchenzeuge“: Ein wirklich genialer Kerl, dessen Aussage unsere Überlegungen ganz wesentlich bestimmen, weil sie den Tatzeitpunkt so sehr einengen.
Und wenn ich einen Krimi schreiben würde, dann hätte der Bruder ein Verhältnis mit der Bäckerrei-Verkäuferin und beide stecken unter einer Decke. Der Mord ist aus purer Neid entstanden, da die Schwester es schon immer leichter im Leben hatte, eine glückliche Familie habe und demnächst nach dem Schließen von Hahn auch eine bessere Stelle beim DWD bekommen würde. Na? Für einen 0815-Tatort reicht es allemal... :D
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Assis »

Rebus hat geschrieben: Samstag, 29. Mai 2021, 13:13:28 Würde ich einen Krimi schreiben, wäre für mich der Täter nicht der Gärtner, sondern der „Brötchenzeuge“: Ein wirklich genialer Kerl, dessen Aussage unsere Überlegungen ganz wesentlich bestimmen, weil sie den Tatzeitpunkt so sehr einengen Weil damit auch festgelegt scheint, dass B.A. ihr Handy nicht selbst geschaltet hat, und weil es dann der Täter sein musste, der das Auto nach L’h gefahren hat, und schließlich, weil er dann auch einer gewesen sein musste, der das Opfer und ihr Auto sehr gut gekannt haben musste. Nehmt diese Aussage mal weg und lasst es jemand gewesen sein, mit dem sie tatsächlich gegen 14 Uhr in L’h verabredet wäre; vielleicht ein Lieferant, vielleicht ein kürzlich kennengelernter Wanderfreund, den die Polizei nicht ermitteln konnte, vielleich jemand aus ihrem privaten oder beruflichen Umfeld.
Gar kein schlechtes Szenario, aber ich gehe von einem Treffen auf dem Parkplatz aus, wo BA (mit Klappkiste) in ein anderes Auto eingestiegen ist, um schnell woanders Ware für das kommende Wochenende abzuholen......der Fahrer des anderen Auto kann, in meinem Krimi, auch der Brötchenzeuge sein, und dann hast du recht.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Rebus hat geschrieben: Samstag, 29. Mai 2021, 13:13:28 Und was das Auto anbetrifft und die darin gesicherten Spuren: War das auf ihren Ehemann zugelassene Fahrzeug eigentlich „ihr“ Auto oder so eine Art Familienkutsche, in der sich das gesamte private Umfeld von B.A. spurenmäßig abbilden konnte?
@Rebus

Du schließt von den Initialen auf die Person, auf die das Fahrzeug zugelassen ist. Ich habe mich auch schon gefragt, ob der Scenic ein Zweitwagen war, und Herr A. einen weiteren Privat-Pkw benutzte? Oder brauchte Herr A. vielleicht gar kein Privatauto, weil ihm eventuell ein Firmenwagen zustand?

Wenn beide Eheleute ab ihrem Zuhause so weite Wege zu ihrem Dienstort zurücklegen mussten, vermute ich, dass es noch einen zweiten Pkw gab, der auf einen der Eheleute zugelassen war.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

@Widasedumi: Dienstwagen

2015 glaube ich eher nicht. ImÖffentlichen Dienst wirft man ja nicht so mit Dienstwagen um sich, wie in der Wirtschaft.
Seine Offenbacher Stelle wurde Mitte 2020 neu ausgeschrieben und da konnte man lesen, dass sie nach A16 eingestuft war. Das ist schon ordentlich was, so in der Größenordnung Abteilungsleitung/ Ministerialrat / Oberstudiendirektor. Damit landest du nicht in Hartz IV und da wäre ein DIenstwagen auch denkbar.
Aber er ist ja auch seit 2015 kräftig nach oben gefallen und quasi sein eigener Chef geworden. TI21 in Offenbach ist heißt Koordinierung aller deutschen Mess- und Datennetze DWD, auch des Bereichs für den er damals in der Münchner Filiale alleine verantwortlich war. Und in der damaligen Größenordnung gibt es eigentlich keine DIenstwagen bei Vater Staat. Da die Bahnfahrt München-Lohmar andererseits eine Zumutung ist, wird es wohl auch 2015 ein zweites Auto des Ehepaars gegeben haben.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Über A16 wird in den Führungsebenen der deutschen Dax Unternehmen nur müde gelächelt. Ich halte das nicht für richtig und warum muss ein Top Manager da das 20 fache eines Fachangestellten oder Arbeiters im Monat verdienen und das sind gewachsene Strukturen, da piekst dann auch keiner dem anderen das Auge aus.

Natürlich ist und kann die Besoldung auch hier fallspezifisch eine Rolle gespielt haben, wenn der Gatte 9500 Euro im Monat nach Hause bringt muss die Holde nicht mehr arbeiten. So ein "Hecht" kann und wird aber auf dem offenen Markt erkannt und durch den Buschfunk auch vermittelt.

Mitte 50 ist nicht Mitte 30 :cry:
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Meidericher hat geschrieben: Freitag, 28. Mai 2021, 15:22:35 @Alle
Bei meiner Abwandlung (s.o.) bei der BA den Wagen morgens nach dem Gespräch selber zum Parkplatz gefahren hat, um dem "Stalker" glauben zu machen, sie sei schon weg, werden nahezu alle ungewöhnlichen Dinge normal.
- 45 min Gespräch um Zeit zu gewinnen.
- Backshopzeugin hat Recht.
- Abschleppseil um Panne vorzutäuschen
- Brötchenzeuge irrt sich nicht in der Zeit
- Auto abfahrbereit und so wie es später vorgefunden wird.
Sie geht zu Fuß zurück zum 669.
Sie legt sich dann hin. Klappbox ist noch mit den letzten Lebensmitteln (sie will ja nach dem Aufstehen noch kurz was essen) im Appartement.
Nach dem Aufstehen geht sie mit der Klappbox zu Fuß zum Auto.
- Handy in den Flugmodus: selbst das kann sie hier noch selber gemacht haben, um Akku zu sparen oder nicht gestört zu werden auf der Fahrt.
- sie legt die Jacke ins Auto, während die Klappbox noch draußen steht, dann kommt es zum Abgreifen. Täter nimmt Klappbox mit, weil er das Auto nicht anfassen will. Das Auto kann er bequem selber abschließen mit der Fernbedienung.
Also irgendwie finde ich diese Theorie von Meiderich sehr gut.

Ich muss gestehen, ich war am Anfang immer eine Vertreterin der Suizid-Version, aber das hat sich ja nun zumindest erledigt.
Die Idee von Meiderich finde ich auf jeden Fall sehr interessant, da ich von Anfang an zumindest auch der Meinung war, dass B.A. das Auto selbst zum Parkplatz gefahren hat.

Da man ja damals KEINE Fremd-DNA gefunden hat, gäbe es nur noch die Möglichkeit, dass Jemand aus dem Familien- oder Freundeskreis das Auto dort abstellte - also KEINE andere Person, die B.A. ggf. bei Wanderungen oder ähnlichen Aktivitäten kennen gelernt hat.

Vielleicht war es kein Stalker dem sie die Abreise vortäuschte. Vielleicht wollte Jemand "eine Mitfahrgelegenheit". Vielleicht wurde irgendwie mit B.A. ausgemacht, dass "wenn sie dann noch vor Ort ist (also ggf. ausgeruht und ausgeschlafen ist), sie mit dieser Person... was auch immer unternimmt, erledigt usw". Damit es dazu nicht kommt, parkte sie vielleicht das Auto auf dem Parkplatz, um den Eindruck zu hinterlassen, dass sie bereits "abgereist" ist.

Was den Flugmodus angeht... Dazu wäre es wirklich sehr wichtig zu wissen, ob sie den Flugmodus regelmäßig nutzte. Da B.A. doch so ein absoluter Familienmensch war, möchte sie doch eigentlich immer im Notfall erreichbar sein. Oder? Also ich bin selbst Mutter von mehreren Kindern und ich selbst nutze mein Handy nur zum telefonieren oder Nachrichten (innerhalb der Familie) zu teilen. Mir persönlich käme es niemals in den Sinn mein Handy während der langen Autofahrt auf Flugmodus zu stellen - besonders wenn die Tochter schwanger ist. B.A. hatte 1 Telefongespräch in 3 Tagen auf dem Handy. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf dem Handy auf der Heimfahrt angerufen wird - ist doch sehr gering und wenn doch???? Oh, es ist so schlimm, wenn beim Autofahren das Handy klingelt... Man kann das Handy klingeln lassen und es ignorien oder rechts ranfahren oder auf einen Autobahn-Parkplatz fahren usw. Ist das schwer?

Wenn jetzt z.B. B.A. wie oben beschrieben ihr Auto selbst auf den Parkplatz gefahren hat, eventuell zurück ins App. ging, sich ausruhte und später zum Auto zurückkehrte... Könnte sie dann nicht ggf. auf einen FREMDEN getroffen sein, der sie am Auto abpasste und ihr dann leider etwas angetan hat? Z.B. ein Anwohner in der Nähe des Parkplatzes, der dadurch auch Ortskenntnis hat?

Sorry, mit dem Einfügen von Zitaten bin ich noch nicht vertraut - dafür habe ich zu lange nichts und davor zu wenig geschrieben :-)

Was sich sagen möchte, vielleicht hat z.B. der sogenannte "Stalker" zwar bewirkt, dass B.A. die Abreise vortäuschte usw... aber am Ende hat vielleicht wirklich zufällig ein völlig Unbekannter B.A. überwältigt?
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Anka67 hat geschrieben: Sonntag, 30. Mai 2021, 20:06:49 Was sich sagen möchte, vielleicht hat z.B. der sogenannte "Stalker" zwar bewirkt, dass B.A. die Abreise vortäuschte usw... aber am Ende hat vielleicht wirklich zufällig ein völlig Unbekannter B.A. überwältigt?
Das ist dann aber wirklich das "dräschi Hospital".. im Fall der Nadine, der kam vor kurzem auch im ZDF hat ja so ein Psycho mit Messer im Vorfeld dann schon einige "geritzt" und wurde auch dadurch ermittelt.

Hier kreuzt doch kein Ausserirdischer auf und bringt die Birgit um, da war doch was im Vorfeld, so oder so?

Ein völlig Unbekannter kann es im ganzen Konstrukt nie gewesen sein, meiner Meinung nach.
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Ich habe jetzt noch einmal ein bisschen nachgelesen und da habe ich u.a. in den Zeitungsartikeln das gelesen:

"Es sind auch Gegenstände gefunden worden, die wir nach derzeitigem Stand der Ermittlungen durchaus auch einem möglichen Täter zuordnen können", so Ulrich Sopart von der Polizei Koblenz."

In fast jedem Zeitungsartikel wird von der Mehrzahl der Dinge die dem/der möglichen Täter zuzuordnen sind geredet.

Wenn doch zuvor der Täter alles so genau bis ins Detail geplant hatte - warum hinterlässt er dann gleich "mehrere Dinge" am Auffindeort? Ist das nicht irgendwie unlogisch und das passt doch auch irgendwie nicht ins Bild oder?
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

Der Versuch falsche Spuren zu legen, seitens des Täters?

Dann würde es passen.

Es kommt ja immer drauf an ob es als falsche Spur erkannt wird.
Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Anka67 hat geschrieben: Sonntag, 30. Mai 2021, 23:17:04 Wenn doch zuvor der Täter alles so genau bis ins Detail geplant hatte - warum hinterlässt er dann gleich "mehrere Dinge" am Auffindeort? Ist das nicht irgendwie unlogisch und das passt doch auch irgendwie nicht ins Bild oder?
Das möchte man meinen und das beschäftigt mich auch. Es kann so, wie U.s.1 883 überlegte, sein. Es können Spuren aus der Kleidung im Dornengestrüpp sein? Es kann was unbemerkt verloren gegangen sein? Es kann was Kleines bemerkt verloren gegangen sein aber nicht mehr auffindbar gewesen sein?

Bei so einer Handlung, die man nicht alle Tage macht, spielen auch die Nerven mit. Und diese zu kontrollieren bei solch einem Geschäft, dazu fehlte dann vermutlich doch die Routine. Ich kann mich da nicht hineindenken, wie es ist, wenn man vor Entdeckung sicher sein will, wenn aber Naturgeräusche unvermeidlich sind, wenn die eigenen Geräusche nachhallen, wenn man eine tote Person ablegt, die man kannte, wenn man auf die Vermeidung von Spuren achten muss, und das alles gleichzeitig, das schätze ich schon als eine höchste, nicht planbare, Stresssituation ein.
Irrtumsvorbehalt
AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Im Falle von Maria Baumer hat ihr Verlobter nach den Feststellungen des Landgerichts Regensburg den Mord geplant, Recherchen im Internet getätigt über den perfekten Mord und einen Spaten eingekauft zum Vergraben der Leiche. Dann hat er gerade diesen Spaten am Ablageort der Leiche zurückgelassen. Das ist auch ein Mysterium, wie es dazu kommen konnte, dass er gerade den Spaten vergessen hat und ihn auch nicht mehr geholt hat. Letzten Endes wurde er auch wegen des Spatens überführt. Ich gehe auch davon aus, dass solche Fehler aufgrund einer enormen nervlichen Anspannung passieren und nicht mehr korrigiert werden durch eine Rückhol - Aktion am Tatort, weil der Täter es nicht aushält nochmals mit der Tat konfrontiert zu werden.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Mich beschäftigt auch folgendes:
Kreuter: "Wir haben Profiler des LKA Nordrhein-Westfalen und des LKA Rheinland-Pfalz hinzugezogen, die das Tatgeschehen rekonstruiert und neue Ermittlungsansätze aufgezeigt haben.
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117715/4881533

Das Profiler Team des LKA NRW besteht aus 11 Kolleginnen und Kollegen. Unter anderen arbeitet dort Andreas Müller, der über viel Erfahrung verfügt.

https://polizei.nrw/artikel/die-lka-profiler-in-nrw

https://duesseldorf.polizei.nrw/medien/ ... as-mueller

Trotzdem wurden auch noch Profiler des LKA Rheinland Pfalz hinzugezogen, vermutlich deshalb, weil sich der Tatort in diesem Bundesland befand.
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