MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

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Widasedumi
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

AngRa hat geschrieben: Dienstag, 23. August 2022, 14:30:26 Ich gehe ebenfalls davon aus, dass BA den Täter gekannt hat. An einen Wanderfreund, ehemaligen Schulfreund, Verkäufer etc. glaube ich auch nicht. Dafür gibt es keine Anhaltspunkte, dass sie derartige Kontakte hatte. Allerdings halte ich es für möglich, dass es sich bei dem Täter um eine Person handelt, die Zugang zu dem Appartementhaus hatte, in dem BA während ihrer Dienstzeit lebte oder die dort ebenfalls wohnte. Eine solche Person, die sie vom Sehen her kannte, hätte Gelegenheit gehabt die Angewohnheiten von BA zu beobachten, mit ihr ins Gespräch zu kommen, sie zu treffen ohne irgendwelche Spuren auf dem Handy oder dem PC zu hinterlassen. Ich sehe dies als genau solche Möglichkeit an, wie die Möglichkeit, dass der Täter aus dem Lohmarer Umfeld stammt. Einem solchen Täter war es auch wichtig, dass alles danach aussah, als habe BA die Heimfahrt angetreten, denn, wenn ihr Fahrzeug auf dem Parkplatz vor dem Gebäude verblieben wäre, wäre das gesamte Gebäude sehr schnell nach ihr durchsucht worden und es wären evtl. noch Spuren gefunden worden. Da wir momentan so wenig wissen, möchte ich mich nicht auf einen Tätertyp festlegen.
@AngRa

Deiner Alternativtheorie wohnt durchaus eine Logik und Plausibilität inne. Allerdings steht im STERNbericht, dass das Gebäude 669 bis auf das Verdi-Büro und die 40 Flugbegleiter-Anwärter leer stand. Diese Flugbegleiter waren ein paar Wochen über Ostern 2015 im Gebäude 669 untergebracht. Die Frage ist, ob ein paar Wochen, in denen ja auch Schulung stattfand, ausreichten, um alles über B.A. zu erfahren, was für den unauffälligen Mord erforderlich war. B.A. war ja nicht täglich am Hahn, sondern nach einer Schicht gab es vermutlich 1,5 Tage frei bis zur nächsten Schicht.
Da wäre erst einmal die Kontaktaufnahme gewesen. Er müsste Lautzenhausen ein bisschen gekannt haben. Die Dickung als Ablageort. Er hatte Handschuhe an und verursachte keine Spuren im Auto. Ja! es gibt theoretische eine solche Möglichkeit.
Irrtumsvorbehalt
AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Nochmals zur Erinnerung:

Eine Zusammenfassung der Zeugenaussagen zu den letzten Sichtungen von BA und dem Fahrzeug ergibt in etwa folgende Chronologie: .

Um 7 Uhr befindet sich BA noch im Tower an ihrem Arbeitsplatz im Tower und wird von ihrem Bruder abgelöst.
Sie reden noch eine Dreiviertelstunde miteinander, so dass BA den Tower gegen 7.45 Uhr verlassen haben dürfte.

Gegen 8 Uhr wird sie von einer Flughafenmitarbeiterin in der Flughafenhalle in Höhe des Back-Shops gesehen.

Der Brötchenzeuge ist sich sicher, dass ihr roter Renault am Tage ihres Verschwindens schon zwischen 9.30 und 10 Uhr auf dem Gemeindeparkplatz stand.

Am frühen Nachmittag wird das Handy in den Flugmodus versetzt.

-----------------------------------

Wenn man annimmt ( die Polizei nimmt die Aussagen wohl auch als gegeben) , dass die Zeugen sich nicht geirrt haben, ergibt sich in meiner Vorstellung folgender Ablauf:

BA verlässt gegen 7.45 Uhr den Tower, läuft durch die Flughafenhalle am Back-Shop vorbei, geht dann in ihr Appartement. Sie dürfte dort nach 8 Uhr angekommen sein. Sie legt sich vor der Heimfahrt kurz hin ( so hielt sie es wohl immer) , vermutlich wollte sie durch einen Power Nap Energie tanken. Ein solcher Kurzschlaf /Energieschlaf dauert nicht länger als 20-30 Minuten. Gegen kurz vor 9 Uhr räumt sie ihre Matratze weg und beginnt die Sachen ins Auto zu laden. Es beginnt der Angriff. Sie wird getötet.

Der Täter fährt das Fahrzeug von dem Parkplatz vor dem Appartementhaus weg und bringt es zum Gemeindeparkplatz um die Heimfahrt vorzutäuschen. Er versteckt die Leiche, die er später wegbringen wird. Am frühen Nachmittag kehrt er zum Fahrzeug zurück um das Handy in Flugmodus zu stellen. Ein auswärtiger Täter müsste die Leiche unmittelbar im Anschluss an die Tat fortschaffen. Ein ortsansässiger Täter hätte damit bis zum Abend warten können, unter der Voraussetzung einer Zwischenlagerung.

Wenn man von diesem Ablauf ausgeht, dann müsste sich ein Täter, der von auswärts angereist war, um BA zu töten zu diesem Zweck lange in der Gegend aufgehalten haben, nämlich mindestens von ca. 9 Uhr bis zum frühen nachmittag, als er das Handy in den Flugmodus versetzt hat.Das ergibt eine Zeitspanne von ungefähr 5 Stunden. Diese lange Zeitspanne, die sich ein auswärtiger Täter vor Ort aufgehalten haben müsste, spricht eigentlich gegen einen angereisten Täter. Vor allem die Maßnahme, dass er nochmals das Handy auf Flugmodus geschaltet hat. Das hat richtig Zeit gekostet. Es schließt einen auswärtigen Täter zwar nicht aus, macht es aber auch nicht besonders wahrscheinlich, dass es ein Angereister war. Es ist die Achillesferse der Theorie vom angereisten Täter. Daher ist aus meiner Sicht die Überlegung , dass der Täter vor Ort gearbeitet oder gewohnt hat, nicht nur eine theoretische Möglichkeit.

Da auch ich BA als bodenständige Person einschätze, die keine spontanen Entschlüsse vor einer Heimfahrt fasste und die über mögliche Verabredungen mit dem Bruder gesprochen hätte, halte ich den oben geschilderten Ablauf für den wahrscheinlichsten Ablauf. Auch die Polizei hält es für eine naheliegende Hypothese, dass der Täter das Handy in den Flugmodus geschaltet hat. Sie müssen dafür gute Gründe haben.
SherlockHolmes
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von SherlockHolmes »

Wie schrieb jemand hier kürzlich es ist ein Rätsel zum Lösen. Ich gehe davon aus, BA wird in der Regel zwischen 11 und 12 Uhr aus Lautzenhausen losgefahren sein. Mit Ausruhen und Duschen kommt das hin. Die Ankunft wäre dann zwischen 14 und 15 Uhr gewesen. In dieses Zeitfenster fällt nun
der Flugmodus. Das kann ein Zufall sein oder Absicht. BA war telefonisch nicht mehr erreichbar. Aber das Handy war bis zu diesem Zeitpunkt erreichbar.
Über das Telefonverhalten von BA vor Abfahrten und generell ist leider nichts bekannt.
Rebus
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

Mir kommen da manchmal große Zweifel an den Szenarien, die wir hier, auch im Detail, so entwickeln, auch an meinen eigenen. Ich denke dann, wir schreiben dem Täter nur deshalb Genialität hinsichtlich Planung und Ausführung zu, weil wir es uns anders nicht vorstellen können, wie das alles jeweils funktiniert haben könnte.

Dabei beginnen unsere Szenarien immer damit, dass der Täter „plopp“ am Hahn ist, und die Tat jetzt hier irgendwo ausübt, im Tower, in 669 oder irgendwo, vielleicht hat er B.A. schon auf dem Weg vom Tower nach 669 aufgelesen. Überraschung, du heute hier? Osterüberraschung, darf ich dich bei diesem Schietwetter nach 669 fahren, wir packen dann dein Auto, und dann .... Und dann spielt sich alles in unserer Vorstellung so ab, dass wir zu dem Schluss kommen, der Täter müsse alle Gewohnheiten des Opfers dort am Hahn ganz genau gekannt haben. Schon haben wir unsere Verdächtigen.
Und immer ist der Täter, wie durch Gottes Fügung, wie dorthin gebeamt, ganz plötzlich am Tatort, schreitet zur Tat, ohne dass wir einmal hinterfragen, wie er denn da wohl hingekommen sein könnte, von seiner Arbeitsstelle oder von zu Hause, und wie es ihm überhaupt möglich gewesen wäre, so früh am Morgen schon am Hahn zu sein und so lange dort zu bleiben, ohne dass in diesem großen Zeitfenster an seiner Arbeitsstelle oder an seinem Wohnort jemand hätte bemerken müssen, dass er schlicht nicht da war, wo er sein sollte, und dass beispielsweise zwischen seiner Abfahrt an der Arbeitsstelle oder von zu Hause und seiner Wiedererreichbarkeit per Telefon eine ganz schön lange, erklärungsbedürftige Zeit gelegen hat. Wir müssen ja bedenken, dass er sein Smartphone oder Handy nicht benutzen konnte dort am Hahn, weil man über seinen Provider sofort hätte feststellen können, dass er sich an diesem Tag in der Funkzelle Hahn befunden hat. Er konnte nicht online gehen, war nur zu Hause erreichbar, und da war er erst einmal nicht bis zum Wegschaffen der Leiche und anschließender Rückfahrt. Er muss ja auch damit rechnen, dass mal jemand anruft, ohne über das Verschwinden von B.A. schon besorgt zu sein.

Wenn ich mir da meinen Hauptverdächtigen nehme, für den ich mögliche Motive hätte, aber nicht weiß, ob er sie hatte, dann kommen mir doch erhebliche Zweifel. Dem würde ich noch nicht einmal unter den obliegenden Umständen zutrauen, dass er über die Gewohnheiten unseres Opfers am Hahn so recht Bescheid wusste, geschweige denn, wie er an den Hahn gekommen sein sollte, ohne dass es mehreren Leuten auffiel, dass er nicht auffindbar war einen ganzen Tag lang. Und meine zweite Wahl, nun ja. Da habe ich nicht einmal ein Motiv, aber bei dem wird manches einfacher, der wusste mit Sicherheit, wie der Tag unseres Opfers dort ablief und wie sie sich am Tage einer Heimfahrt verhielt, und der hatte seine Arbeitsstelle am Hahn, also alles ganz passig und easy und Normalität, der war da, wo er sein sollte, aber der hat ja nun dummerweise auch nachweislich gearbeitet in der Zeit, in der ich mir den Mordfall vorzustellen in der Lage bin.
Andererseits bin in überzeugt, dass B.A. ihren Mörder gekannt hat, und bevorzuge die Vorstellung, dass er am Hahn arbeitete.
Der Täter hatte das Auto nach L‘hausen gefahren, damit die gezielte Suche am Hahn nicht zu früh begann, während er noch am „Arbeiten“ war, war noch mindetens bis zum frühen Nachmittag am Hahn, hat das Handy zur selben Zeit in den Flugmodus geschaltet, damit das Auto nicht zu früh als noch in der Funkzelle Hahn verblieben geortet werden konnte, andererseits es geradezu auf den Präsentierteller am Gemeindehaus hingestellt, wo an den Feiertagen kaum ein anderes Auto stand. Irgendwann hat oder hatte er die Leiche entsorgt, irgendwann die Ausweise von B.A. und das Handy, vielleicht Beides gleichzeitig (das Handy kann aber kein Smartphone gewesen sein), in den Kofferraum gelegt. Frühestens dann begann wieder seine Normalität und er kehrte an seinen Arbeitsplatz oder nach Hause zurück. Was passt da, wer passt da? Und zwar von Anfang bis Ende? Aber wahrscheinlich war alles ganz anders.
Stiller Gast

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Stiller Gast »

So problematisch stelle ich mir die Anreise zum Hahn nun auch wieder nicht vor: Ostersamstag hatte der Täter vermutlich dienstfrei. Wenn sonst niemand im Haus war, musste er auch niemandem erklären, warum er bis zum Nachmittag wegfuhr. Das Auto könnte er - falls es sonst in der Garage stand - schon tags davor einige Straßen weiter weg geparkt haben, um den Nachbarn nicht die Möglichkeit zu geben, ein Wegfahren und Zurückkommen zu beobachten. Auch Licht und Fernseher könnte er angelassen haben.

Auch ein Mietauto wäre möglich gewesen, das hinterlässt aber jedenfalls Spuren (zB Belege und die Begegnung mit der Person beim Verleih). Wenn das evident würde, hätte der Täter jedenfalls Erklärungsnot. Insofern halte ich ein geliehenes Auto für sehr unwahrscheinlich.

Sofern es keine forensischen oder sonstigen Beweise gegen den Täter gibt, benötigt er für die mutmaßliche Tatzeit (den Ostersamstag bis zum Nachmittag) auch gar kein perfektes Alibi. Wenn er z.B. langes Ausschlafen und häusliche Vorbereitungen für das Osterwochenende angibt, dann sind das zumindest keine lebensfremden Angaben.

Das wahrscheinlichste Problem wäre eine Nichterreichbarkeit am Vormittag, weil das Handy zuhause bleiben musste. Das allein beweist aber gar nichts.

Für mich ist der schwierigste Teil die eigentliche Tat. Wie konnte der Täter diese unbemerkt und ohne Spuren am Flughafen (im Appartment) zu hinterlassen ausführen? Wie konnte er die Leiche in ein Fahrzeug verbringen - der oft angesprochene Rollkofer ist möglich, aber mehr als abgebrüht!
AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

An sich würde sich der Fall doch dazu eignen Filmfall bei Aktenzeichen xy zu werden.

Dazu heißt es aber:
Dass auch die Ermittler im Fall von Birgit Ameis auf die Hilfe von „Aktenzeichen XY“ zurückgreifen, sei laut eine Sprechers der Polizei Koblenz auf 24RHEIN-Nachfrage nicht ausgeschlossen. Derzeit sei das aber noch nicht geplant.
https://www.24rhein.de/rheinland-nrw/so ... 16443.html

Ich interpretiere das so, dass derzeit noch Ermittlungsansätze vorhanden sind, so dass man noch nicht zum letzten Mittel greifen muss.

Es war auch die Rede von neuen Ermittlungsansätzen nach dem Leichenfund.
Wie die Polizei mitteilte, haben Profiler aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz das Tatgeschehen rekonstruiert und neue Ermittlungsansätze aufgezeigt, sodass die Polizei von einem Gewaltverbrechen ausgeht. Die Polizei versuche nun Hinweise zum Täter zu erlangen. Die zum Teil gut erhaltene Kleidung und andere Gegenstände aus dem Besitz des Opfers und auch mutmaßlich vom Täter stammende Gegenstände geben Anlass zur Hoffnung, hieß es in einer Mitteilung.
https://www.24rhein.de/rheinland-nrw/so ... 16443.html

Diese Berichte sind allerdings älter als ein Jahr. Vielleicht wird der Fall doch noch demnächst bei Aktenzeichen xy präsentiert.
Rebus
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

Stiller Gast hat geschrieben: Mittwoch, 24. August 2022, 19:23:48
Für mich ist der schwierigste Teil die eigentliche Tat. Wie konnte der Täter diese unbemerkt und ohne Spuren am Flughafen (im Appartment) zu hinterlassen ausführen? Wie konnte er die Leiche in ein Fahrzeug verbringen - der oft angesprochene Rollkofer ist möglich, aber mehr als abgebrüht!
Das liegt doch nur daran, dass du davon ausgehst, die Tat müsse auf dem Gelände des Flughafens Hahn quasi unter aller Augen begangen worden sein. Das ist durch nichts, keine Spur und keinen Zeugen belegt. Wenn wir offen bleiben, dann kann man sich Versionen mit dem gleichen Täter vorstellen, bei denen jeder seins gemacht hat und keine Fremdspuren entstanden und der Mord quasi am/im Auto stattfand, so dass die ganze Logistik zum Kinderspiel wird.

Nimm einmal an, der Täter sei zwar am Apartment gewesen, aber nicht, um dort die Tat auszuüben, sondern in der Absicht, vielleicht sogar gutgemeint als Geste der Versöhnung, oder eben böse, das Opfer mit plausibler Begründung vom Apartment wegzulocken, und sie hat das in gutem Glauben mitgemacht.

Taucht also als große Osterüberraschung dort auf, sagt „das ist ja auch für mich so ziemlich die letzte Chance, einmal das zu sehen, wovon du uns immer erzählt hast, ich möchte doch noch gerne mal dieinen Römerturm sehen, den Hunsrückdom, die Jugendburg, wo man Jugendzeltlager machen könnte. Lass uns doch noch eine kurze Runde drehen, wir müssen ja bei dem Mistwetter nicht unbedingt aussteigen, dann trinken wir anschließend noch ein Käffchen in Simmern und kommen zurück. Schlage vor, wir fahren mit den Autos nach L’hausen, da kannst du dein Auto bequem auf dem Gemeindeparkplatz abstellem, und wie fahren mit meinem Auto weiter und hinterher wieder zu deinem Auto zurück“.
So etwas in dieser Richtung. Gesagt, getan. Dann könnte sie doch wieder mit den alten Streitthemen angefangen haben und er wurde wütend, enttäuscht, ist ausgerastet, oder er hat seinen bösen Plan direkt an seinem Auto umgesetzt, irgendwo, wo es keine Zeugen gab, Leiche in den Kofferraum und Ende Gelände Da gäbe es wenig Logistik, keine Spuren, keine Zeugen, und schon gar nicht am Hahn. Ihr Auto selbst gepackt, selbst gefahren, selbst geparkt, und kein „Wieder zurück zum Auto“, für ihn, sondern nur kurz mal gehalten am roten Civic auf dem Weg zum Wald, Personaldukumente in den Kofferraum, Schlüssel abgezogen und im Zuge der Ablage bei der Leiche gleich dort hinterlassen. Ab nach Hause. Nur mal so gegen den Strich gedacht.
AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Naja, die Polizei sieht vier mögliche Tatorte als wahrscheinlich an:
Vier mögliche Tatorte standen im Fokus der Ermittler: der Tower, das Apartment im Gebäude 669, ein kleiner Parkplatz neben dem Gebäude und ein Areal hinter dem Gemeindehaus im nahegelegenen Ortskern des Dorfes Lautzenhausen.
https://www.stern.de/panorama/stern-cri ... 92658.html

Nix da mit großer Osterüberraschung vor der geplanten Heimfahrt und den Ostervorbereitungen zu Hause in Lohmar.
Anka67
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Zuerst einmal finde ich es super, dass jetzt doch in diesem Fall mal wieder etwas - wenn auch sehr wenig - Bewegung drin ist. Ich habe selbst zufällig den Beitrag im TV gesehen und mich auch über einige Dinge sehr gewundert.

Ich habe von Anfang an in diesem Fall so ein "Bauchgefühl", dass wir an irgendeiner Stelle "falsch abbiegen" und dadurch irgendwie nicht weiter kommen oder auf die Lösung des Falles. Das Gefühl hatte ich immer wieder und nach dem Bericht, kamen mir wirklich fast identisch die gleichen Gedanken, wie sie hier @Rebus schrieb:
Rebus hat geschrieben: Donnerstag, 18. August 2022, 20:10:40 Die teilentleerte Umhängetasche beim Opfer und Wertsachen, die sich eigentlich im Normalfall in eben dieser Umhängetasche befunden haben sollten, wenn eine Frau ihr Auto für einige Zeit verlässt: was sagt mir das?
Das sagt mir, dass Birgit Ameis weder im Tower noch im Apartment ermordet wurde.
Warum? Weil das bedeuten wurde, dass der Täter es war, der das Auto des Opfers nach Lautzenhausen gefahren hat. Er hätte dann die Tasche des Opfers vor seiner Fahrt entleeren müssen um die Wertgegenstände die nun im Kofferraum gefunden wurden und hätte anschließend unsinniger Weise die zum Teil entleerte Umhängetasche dem Opfer quasi als eine Art Grabbeigabe mit in die Dickung geben müssen. Das macht kein Täter dieser Welt und es ergibt auch keinen Sinn. Im Normalfall hätte er die gesamte Umhängetasche samt Inhalt einfach in den Kofferraum geworfen und wäre dann nach Lautzenhausen gefahren. Wenn ich dann das in den Flugmodus geschaltete Handy mit einbeziehe, dann komme ich immer mehr zu der Überzeugung dass es B. A. selbst war, die ihr Auto dort hingefahren hat und auf dem Parkplatz abstellt.
Natürlich wäre es hier interessant zu wissen, ob Birgit A. immer oder zumindest regelmässig ihr Handy bei langen Fahrten in den Flugmodus stellte. Denn ich persönlich nutze z.B. den Flugmodus NIE. Wenn ich nicht gestört werden will, dann stelle ich entweder alle Töne auf lautlos oder wenn es mir zu doof ist, dann mache ich das Handy ganz aus. Flugmodus habe ich bisher nicht einmal eingestellt!

Da ich ja an das "Falschabbiegen" in diesem Fall glaube, habe ich mir natürlich Gedanken gemacht. Und so wie Rebus es oben beschrieben hat, könnte ich es mir sehr gut vorstellen. Vielleicht hat sich der Brötchen-Zeuge doch geirrt? Dann könnte Frau A. zum Beispiel doch noch geruht oder geschlafen haben und danach in aller Ruhe mit ihrem Auto auf den Parkplatz gefahren sein. Auch finde ich die Erklärung von Rebus sehr logisch, dass der Täter doch dann die komplette Tasche bzw. samt Inhalt in den Kofferraum geworfen und nicht nur die Wertgegenstände.

Ich war zwar von Anfang an Jemand, die an Suizid von Frau A. dachte, aber ich nehme mal die klare Aussage von der Polizei in den Vordergrund, dass Frau A. ein Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Man kann weder die Todesursache, noch den Tathergang rekonstruieren, aber man sagt klar, es war ein Gewaltverbrechen!! Und ich meine mich zu erinnern, es hieß auch, der Fundort sei nicht der Tatort. War das so?
Da frage ich mich die ganze Zeit, wie passt das zusammen?
- Vielleicht gab es eine blutige Wunde, aber keine Blutlache?
- oder lag Frau A. vielleicht auf diesem Müllsack und/oder wurde vielleicht damit durch den Wald gezogen?
Was könnte denn noch in Frage kommen, um diese Aussage der Polizei zu belegen?
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

PS: Die Tatsache, dass alle Wertgegenstände im Auto lagen und man bei Frau A. aber eine Umhängetasche fand, spricht für mich aber auch gegen einen Suizid. Warum sollte sie irgendwelche "Dinge" in der Tasche mitnehmen, wenn sie sich hätte das Leben nehmen wollen. Auch wäre es dann logisch, wenn die Wertgegenstände komplett IN DER Tasche im Auto gewesen wären. Aber welche Frau räumt seine Handtasche aus und legt alle Wertgegenstände einzeln ins Auto?
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

AngRa hat geschrieben: Donnerstag, 25. August 2022, 21:26:44Naja, die Polizei sieht vier mögliche Tatorte als wahrscheinlich an:

Vier mögliche Tatorte standen im Fokus der Ermittler: der Tower, das Apartment im Gebäude 669, ein kleiner Parkplatz neben dem Gebäude und ein Areal hinter dem Gemeindehaus im nahegelegenen Ortskern des Dorfes Lautzenhausen.
Wenn man es genau nimmt, sagt das aus, dass sie von den ihnen bekannten, fallrelevanten Orten vier als mögliche Tatorte angesehen und ausführlich untersucht haben.
Dass ein unbekannter Ort (z. B. im Täterauto oder im Freien) nicht der Tatort sein könnte, sagt das aussagelogisch aber gar nicht wirklich aus, jedenfalls für mich nicht. Vor allem könnten sie diese unbekannten Orte überhaupt nicht untersuchen, bevor sie sie kennen.
Allerdings haben sie den großer Unbekannter/Doppelleben-Varianten relativ geringe Plausibilität zugeschrieben, die Soko-Hahn'ler ...
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

z3001x hat geschrieben: Donnerstag, 25. August 2022, 22:41:23 Wenn man es genau nimmt, sagt das aus, dass sie von den ihnen bekannten, fallrelevanten Orten vier als mögliche Tatorte angesehen und ausführlich untersucht haben.
Dass ein unbekannter Ort (z. B. im Täterauto oder im Freien) nicht der Tatort sein könnte, sagt das aussagelogisch aber gar nicht wirklich aus, jedenfalls für mich nicht. Vor allem könnten sie diese unbekannten Orte überhaupt nicht untersuchen, bevor sie sie kennen.
Allerdings haben sie den großer Unbekannter/Doppelleben-Varianten relativ geringe Plausibilität zugeschrieben, die Soko-Hahn'ler ...
Also dieses Areal hinter dem Gemeindehaus käme z.B. gut in Frage, wenn man davon ausgeht, dass Birgit A. ihr Auto selbst auf dem Parkplatz parkte...

Ein Täterauto finde ich z.B. auch sehr gut möglich, ebenso das Doppelleben. Auch wenn es viele vielleicht nicht glaube können, die Möglichkeit besteht auf jeden Fall, dass Birgit A. vielleicht doch anders tickte, wie erwartet. Ich meine, Herr und Frau Ameis bauen sich ein Leben auf, eigenes Haus, eigene Kinder und irgendwann verändern sich die Arbeitsplätze, viel Zeit alleine. Da entwickelt man sich und ich denke, man entwickelt sich nicht wirklich in die gleiche Richtung. Das ist meine Meinung.

Ein völlig Fremder? Hhhmmm dafür bin ich eigentlich immer offen, aber dann Frau A. zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen und der nächste Zufall wäre dann, dass das Handy ausgerechnet zur "Reisezeit" von ihr in den Flugmodus gestellt wurde. Ein Zufall ok, bei 2 Zufällen werde ich immer skeptisch.

Das Verhalten der Polizei finde ich merkwürdig. Es wird praktisch nur "vor Ort" über Neuigkeiten berichtet bzw. Schilder am Wald aufgestellt. Gerade, da der Flughafen direkt involviert ist, wären doch landesweite Informationen besser? Vllt erinnert sich doch noch irgendein Fluggast an etwas oder Jemand der am Flughafen Hahn unterwegs war oder arbeitete usw., aber wenn man nichts mehr von dem Fall Ameis hört, dann ist es noch schwerer, Informationen o.ä. zu bekommen.

Von meinem Wohnort aus fahren täglich einige Shuttlebusse nach Frankfurt-Hahn und wenn man bedenkt, in welcher üblen Gegend der Bus hier losfährt und dann noch überlegt, warum alles ins russische Übersetzt wird, dann kann man auch ganz andere Gedanken - nämlich in Richtung bezahlten Auftragsmord denken! Ja ich weiß, dort leben viele Menschen aus Russland (Spätaussiedler wahrscheinlich?) und es ist auch nicht irgendwie rassistisch gemeint oder ähnliches, aber man hört ja auch viel über diverse Gruppierungen usw.
AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@z3001x

Ja, in der Tat, die Soko Hahn`ler haben den großer Unbekannter/Doppelleben-Varianten eine relativ geringe Plausibilität zugeschrieben. Das haben sie sich aber nicht bei Kaffee und Kuchen ausgedacht. Zu diesem Schluss sind sie nach intensiven Ermittlungen gekommen, denn es gab nirgends Spuren, die auf diese Möglichkeit hindeuteten, auch passte so etwas wohl auch nicht zur Persönlichkeit von BA. Du kannst ganz sicher sein, dass sie intensiv nachgeforscht haben, denn BA hätte Gelegenheit gehabt ein Doppelleben zu führen, da sie auswärts gearbeitet hat. An einseitige Ermittlungen glaube ich also nicht. Ich glaube auch nicht an irgendwelche Bekanntschaften, die keine Spuren hinterlassen oder an spontane Ostersamstag Entschlüsse. Aufgrund ihrer Ermittlungen sieht die Polizei also vier mögliche Tatorte, die in Frage kommen. In meinen Augen hat das schon Hand und Fuß. Wenn man immer alles in Betracht zieht, auch sehr entfernte Möglichkeiten für die es keine Anhaltspunkte gibt, die aber theoretisch irgendwie möglich sind, dann kommt man hinsichtlich Tathypothesen zu keinerlei Ergebnis .
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

Gleichgültig, wer, warum und wie, was mich an diesem Fall von Beginn an gestört hat, ich möchte fast sagen Abneigung bei mir erzeugt hat, weil es mich an die Krimimärchen des Fernsehens erinnerte, war

- die Spurenlosigkeit,
- das Fehlen von Zeugen,
- die unglaublich komplizierte und aufwändige Form der Durchführung der Tat und
- die sich daraus ableitende Genialität des Täters.

Und mir ist mittlerweile klar geworden, dass das, unabhängig von der Täterfrage, Motiv oder erklärungsbedürftigen Details, am vermuteten Tatort liegt.

Jetzt fällt mir auf, dass zwar drei der vier von der Polizei genannten denkbaren Tatorte den Fall in dieser Weise verkomplizieren, dass aber der vierte, nämlich ein Areal am Gemeindehaus L’hausen, das Türchen öffnet für einen ähnlichen Tathergang, wie ich ihn weiter oben als Muster beschrieben habe, nämlich daß der Täter das Opfer in 669 aufsuchte und mit plausibler Begründung bewogen hat, auf den Parkplatz L’hausen zu fahren, um dort - oder von dort aus - gemeinsam etwas zu tun. Das kann durchaus auch ein Täter aus dem persönlichen oder beruflichen Umfeld gewesen sein, aber bei einer solchen Version erkärt sich fast alles hinsichtlich Spuren und Zeugen von selbst und die ganze Genialität mit Opferauto und Logistik mit der Leiche entfiele ebenfalls, wenn die Tat in der Nähe des Täterautos und etwas weiter weg vom Hahn verübt worden wäre. Wenn eine Tat in der Nähe von Beltheim ausgeführt wird, kannst du am Hahn und in Lautzenhausen lange nach Spuren und Zeugen suchen. Wobei wir wieder bei der regional beschränkten Öffentlichkeitsarbeit wären.
SherlockHolmes
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von SherlockHolmes »

Einige DInge erscheinen mir bis heute in dem Fall sonderbar. Sonderbar bezieht sich im Kontext und das Ergebnis auf das traurige Schicksal von BA.

1. Der Bruder reiste bereits am frühen Freitagabend zum Schichtbeginn seiner Schwester gegen 19.00 Uhr an. Nach Recherche wohnt er aber nur ca 1 Stunde vom Airport entfernt.

2. Der Bruder sah die bereits gepackten Taschen , konnte sich aber an den Inhalt der Plastikbox nicht erinnern. Vermutlich konnte er auch keine Aussage über die Farbe der Box machen, ansonsten wäre das Rätsel der gefundenen Box gelöst.

3. Am nächsten Morgen redeten die Geschwister noch 45 Minuten miteinander. Das ist für mich mehr als ein Smalltalk.

4. Laut einer Zeugin wurde BA gegen 08.00 im Terminal gesehen. Warum ging sie diesen Weg ? Sie kaufte wohl kein Brötchen o.ä. Dafür gibt es keine Zeugen. Es ist ein Umweg, da der Weg vom Ausgang des Terminal bis zum Apartment fast identisch ist als der direkte Weg vom Tower zum Apartment.
Die Zeugin war eine Flughafenmitarbeiterin.

5. Man schaute sich in der ersten Wochen nicht die Aufzeichnungen der Kameras an. Die Bänder wurden danach überspielt. Bänder werden es wohl nicht mehr sein, eher digitale Aufzeichnungen. 1 Woche Aufbewahrung halte ich schon für einen kurzen Zeitraum.

6. BA ruhte sich wohl nach einer 12 Stunden Schicht nochmal aus. Aus persönlichem Empfinden würde ich dann gegen ca 11.00 - 12 Uhr losfahren. Ankunft in Lohmar im Zeitraum 14 - 15 Uhr.

7. Der Flugmodus fällt in den Zeitraum früher Nachmittag. Ist das ein Zufall ?

8. Ich gehöre zu den Menschen die eine Bezugsperson kontaktiert wenn ich losfahre. Das gibt mir immer ein gutes Gefühl. Im Fall BA ist nichts über ihre Gewohnheiten bekannt.

9. Beim Fund des Auto äusserte die Polizei bereits den Verdacht einer Straftat.

10. Wenn die Polizei mit technischen Hilfen (Providerdaten, Handysystemeinträge) nachweislich feststellt, dass der Flugmodus ungewöhnlich ist, dann akzeptiere ich das als Fakt.

11. Abschleppseil auf der Rücksitzbank

12. Umhängetasche mit Handy und Geldbörse im Kofferraum

13. Eine verschwundene und gefundene Box kurz nach dem Verschwinden. Dazu ein Frauenhandschuh und ein Autoschwamm. Ob nun Zufall oder nicht, ein Frauenhandschuh im Zusammenhang mit einer verschwundene Frau und einem Autoschwamm in Verbindung mit der Box lässt zumindest nachdenken. Warum die Polizei das erst nach dem Fund der Überreste erwähnte ist mir ein Rätsel.

14. Am Fundort von BA wurden auch andere Gegenstände gefunden die man dem Täter zuordnet. Es wurde nur der Plastikbeutel/Folie ? genannt. Warum nicht mehr ? Die Öffentlichkeit kann dann nicht helfen. Wie lange möchte man noch warten ?

15. Die Fundorte sind alle nahe zum Flughafen.

16. keine Fremdspuren
CIC

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von CIC »

Danke, SherlockHolmes, für die Zusammenstellung der wichtigsten Fakten!

Warum reiste der Bruder schon am Vortag an? Ich kann mich nicht mehr an die Quelle erinnern, dass er nur ca. 1 Stunde vom Arbeitsplatz entfernt wohnte.

Kann man sich wirklich nicht mal mehr an die Farbe oder den Inhalt einer Box erinnern, wenn man sie gesehen hat? Also zumindest grob, ob Lebensmittel oder Kleidung drin waren? Ob sie rot oder grau war?

Erinnert sich die "Brötchenzeugin" richtig und war es BA, die angeblich den Weg durch die Halle nahm, was offensichtlich ein kleiner Umweg war?

Die Einstellung des Flugmodus dürfte zeitlich ungefähr mit der erwarteten Ankunftszeit BAs zuhause zusammenfallen. Für mich kein Zufall.

Für mich haben die gefundenen Gegenstände Autoschwamm, Handschuh und Boxteile einen Bezug zum Fall, weil sie Puzzleteile im großen Ganzen sind.

Warum geht man nicht mit mehr Infos an die Öffentlichkeit? Ja okay, Täterwissen, aber so kann doch erst recht kein möglicher Zeuge helfen.
z3001x
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Dass der Bruder 1h Auto entfernt wohnte, wurde nirgends gesagt. Stimmt aber (wohl). Man kann es rauskriegen, über die Todesanzeige des Vaters und die von BA und ihrem Mädchennamen und ein bisschen Recherche.
Ich würde sagen, wenn man um 7 Uhr arbeiten muss, 1h Fahrt hat, wenn alles frei ist, muss man um 5:30 los fahren.
Heißt 5 Uhr oder 4:30 aufstehen.
Auf dem Hahn muss er erst um 6 Uhr oder 6:30 aufstehen. Wäre eine triviale Erklärung.
SherlockHolmes
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von SherlockHolmes »

Ja ein wenig Recherche auch über Facebook. Es ist wohl eine persönliche Sichtweise wann man anreist. Nachvollziehbar. Das Gebäude und die Umgebung ist aber so trostlos, was macht man da ab 19 Uhr ? Vermutlich wäre ich gegen 22 Uhr dort angereist und dann direkt in die Federn.
Die Anreiseuhrzeit mit dem Zeitpunkt der Schicht am Abend kann irritierend wirken. Ich hätte vermutlich die Schwester am Abend beim Dienst besucht mit einem Snack und hätte die Zeit ein wenig verkürzt.
Anka67
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Also aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich schon mal früh morgens Jemanden auf dem Flughafen-Hahn abholen mußte und damals war es dort "in der Pampa" auf der Landstraße ganz furchtbar nebelig!! Die Zufahrtsstraßen wurden damals noch ausgebaut - sprich eine Baustelle nach der anderen - und dazu dieser Nebel. Es war eine Horrorfahrt und von daher kann ich den Bruder zum Teil verstehen, wenn er morgens nicht anreisen wollte. Aber... es drängt sich die Frage auf, was er ab 19 Uhr dort gemacht hat! Auch finde ich es sehr merkwürdig, dass er zwar sagt, die Box gesehen zu haben, aber den Inhalt nicht. Ok, vielleicht lag auch etwas oben drauf und deckte den Inhalt zu? Vielleicht eine Jacke oder gar dieser Müllsack? Aber wenn er die Box gesehen hat, sollte er eigentlich wenigstens die Farbe kennen... Aber vielleicht deckt sich da seine Aussage mit der Farbe nicht mit der Box am Fundort? Die Box am Fundort war ja rot und vielleicht sagt er, es ist eine Graue oder Blaue? Ich könnte mir vorstellen, dass die Familie gar nichts von der Box weiß und man daher nicht sicher ist, ob es die Box von B.A. ist oder nicht.

Die Polizei geht seit dem Auffinden des Autos von einem Gewaltverbrechen aus. Das kann ja eigentlich nur daran liegen, wie die Gegenstände im Auto lagen. Das Abschleppseil auf der Rücksitzbank - da bekommt man gleich Kopfkino von wegen vorgetäuchte Panne - und wenn die Geldbörse und die anderen privaten Dinge auch "seltsam" im Auto lagen usw.

Für mich ist nach wie vor das Handy im Flugmodus IM AUTO absolut suspekt. Wenn der/die Täter/in mit B.A. irgendwo hingefahren ist, dann geschah die schlimme Tat, man stellt das Handy in den Flugmodus - damit es den Eindruck erweckt, Frau A. ist unterwegs. Soweit so gut, aber warum macht sich die Täterschaft die Mühe und bringt das Handy zurück zum Auto??????? Wäre es nicht normal, das Handy bei Frau A. im Flugmodus zu belassen? Ich persönlich denke eigentlich, es wäre normal das Handy auszustellen, kaputt zu machen oder die Simkarte rauszumachen - nachdem man Frau A. etwas angetan hat!! Daher denke ich, der Flugmodus wurde eingestellt um Zeit zu gewinnen, da man dachte Frau A. ist auf der Autobahn unterwegs. Ergo muss der Täter Frau A. gekannt haben. Dennoch... warum legt man das Handy dann ins Auto?

Und ich finde es auch sehr schade, dass die Polizei so wenig Informationen preisgibt und diese dann eher ortsbezogen veröffentlicht. Es wurden Dinge am Fundort gefunden, die wohl dem Täter gehörten. Nur... wie soll man den Täter finden, wenn man nicht nach dem Besitzer der Gegenstände sucht?
Rebus
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

SherlockHolmes hat geschrieben: Freitag, 26. August 2022, 13:57:01 Einige DInge erscheinen mir bis heute in dem Fall sonderbar. Sonderbar bezieht sich im Kontext und das Ergebnis auf das traurige Schicksal von BA.

1. Der Bruder reiste bereits am frühen Freitagabend zum Schichtbeginn seiner Schwester gegen 19.00 Uhr an. Nach Recherche wohnt er aber nur ca 1 Stunde vom Airport entfernt.

2. Der Bruder sah die bereits gepackten Taschen , konnte sich aber an den Inhalt der Plastikbox nicht erinnern. Vermutlich konnte er auch keine Aussage über die Farbe der Box machen, ansonsten wäre das Rätsel der gefundenen Box gelöst.

3. Am nächsten Morgen redeten die Geschwister noch 45 Minuten miteinander. Das ist für mich mehr als ein Smalltalk.

4. Laut einer Zeugin wurde BA gegen 08.00 im Terminal gesehen. Warum ging sie diesen Weg ? Sie kaufte wohl kein Brötchen o.ä. Dafür gibt es keine Zeugen. Es ist ein Umweg, da der Weg vom Ausgang des Terminal bis zum Apartment fast identisch ist als der direkte Weg vom Tower zum Apartment.
Die Zeugin war eine Flughafenmitarbeiterin.

5. Man schaute sich in der ersten Wochen nicht die Aufzeichnungen der Kameras an. Die Bänder wurden danach überspielt. Bänder werden es wohl nicht mehr sein, eher digitale Aufzeichnungen. 1 Woche Aufbewahrung halte ich schon für einen kurzen Zeitraum.

6. BA ruhte sich wohl nach einer 12 Stunden Schicht nochmal aus. Aus persönlichem Empfinden würde ich dann gegen ca 11.00 - 12 Uhr losfahren. Ankunft in Lohmar im Zeitraum 14 - 15 Uhr.

7. Der Flugmodus fällt in den Zeitraum früher Nachmittag. Ist das ein Zufall ?

8. Ich gehöre zu den Menschen die eine Bezugsperson kontaktiert wenn ich losfahre. Das gibt mir immer ein gutes Gefühl. Im Fall BA ist nichts über ihre Gewohnheiten bekannt.

9. Beim Fund des Auto äusserte die Polizei bereits den Verdacht einer Straftat.

10. Wenn die Polizei mit technischen Hilfen (Providerdaten, Handysystemeinträge) nachweislich feststellt, dass der Flugmodus ungewöhnlich ist, dann akzeptiere ich das als Fakt.

11. Abschleppseil auf der Rücksitzbank

12. Umhängetasche mit Handy und Geldbörse im Kofferraum

13. Eine verschwundene und gefundene Box kurz nach dem Verschwinden. Dazu ein Frauenhandschuh und ein Autoschwamm. Ob nun Zufall oder nicht, ein Frauenhandschuh im Zusammenhang mit einer verschwundene Frau und einem Autoschwamm in Verbindung mit der Box lässt zumindest nachdenken. Warum die Polizei das erst nach dem Fund der Überreste erwähnte ist mir ein Rätsel.

14. Am Fundort von BA wurden auch andere Gegenstände gefunden die man dem Täter zuordnet. Es wurde nur der Plastikbeutel/Folie ? genannt. Warum nicht mehr ? Die Öffentlichkeit kann dann nicht helfen. Wie lange möchte man noch warten ?

15. Die Fundorte sind alle nahe zum Flughafen.

16. keine Fremdspuren

dem kannst du aber glatt noch mehr Punkte aus dem Kuriositätenkabinett Hahn hinzufügen:


17. Das Auto steht eine Woche auf dem Gemeindeparkplatz in L‘hausen herum. Im Parkverbot, ohne dass es jemandem auffällt. Offenbar geht die Polizei eine Weile gar nicht davon aus, dass ein Verbrechen am Hahn stattgefunden haben könnte und die Vermisste sich noch im Bereiche des Flughafens befinden könnte und informiert nicht die regionalen Einsatzstellen, bei ihren Streifenfahrten mal nach einem roten Civic Ausschau zu halten.

18. Die Polizei sucht mit Suchtrupps und Spürhunden das Waldgebiet um den Hahn ab und stößt nicht auf die Leiche

19. Die Familie ist auch nach Abgleich des häuslichen Kleiderschranks und des Autoinhalts und Befragung des Bruders nicht in der Lage zu sagen, ob ein Kleidungsstück fehlt, das folglich das Opfer bei der Tat getragen haben müsste. Gefahndet wird imer kommentarlos mit dem hellblauen Anorak, der aber im Kofferraum lag.

20. Die Tochter sagt beim Anblick des Autos spontan, der Täter habe die Gewohnheiten ihrer Mutter gut gekannt haben müssen. Worauf gründet sich das?

21. Die Todesanzeige bezieht die Eltern und den Bruder des Opfers nicht ein.
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