MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Noch ein Gedanke kam mir neu, als ich mir eine mögliche Geschichte zusammen stellte. Die Langendonks sprachen ja von einer Geigenausstellung in Mittenwald. Entweder sie waren schon dort oder sie wollten dort hin. Diese Absicht spricht meines Erachtens eher für einen hohen Wert der eigenen Geige, als für einen minderen. Sie mussten sich extra erkundigt haben, was in Sachen Geige im Chiemgau gerade los ist, wenn sie die Geigenausstellung im Kopf hatten. Bei einer solchen Ausstellung erwartet man besonders die Klasse der teuren Instrumente, und das Interesse könnte von der Annahme gekommen sein, selbst ein wertvolles Stück zu haben. Daher hatte die Ausstellung vermutlich einen hohen Stellenwert bei dieser Urlaubsfahrt und es könnte als ein Erlebnis an sich empfunden worden sein, hierüber von Fachleuten Informationen und eine erste Expertise erhalten zu können. Woher sollte das Interesse denn sonst auch kommen, als von einem eigenen wertvollen Stück? Gerade die Selbstäußerung der Langendonks, eine Geigenausstellung besuchen zu wollen, passt m.E. gut zum Besitz einer wertvollen Geige.
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HectorEnderby1

Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HectorEnderby1 »

Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 06. September 2022, 16:28:54 Noch ein Gedanke kam mir neu, als ich mir eine mögliche Geschichte zusammen stellte. Die Langendonks sprachen ja von einer Geigenausstellung in Mittenwald. Entweder sie waren schon dort oder sie wollten dort hin. Diese Absicht spricht meines Erachtens eher für einen hohen Wert der eigenen Geige, als für einen minderen. Sie mussten sich extra erkundigt haben, was in Sachen Geige im Chiemgau gerade los ist, wenn sie die Geigenausstellung im Kopf hatten. Bei einer solchen Ausstellung erwartet man besonders die Klasse der teuren Instrumente, und das Interesse kommt von der Annahme, selbst ein wertvolles Stück zu haben. Daher hatte die Ausstellung einen hohen Stellenwert bei dieser Urlaubsfahrt und es wird als ein Erlebnis an sich empfunden worden sein, hierüber von Fachleuten Informationen und eine erste Expertise erhalten zu können. Woher sollte das Interesse denn sonst auch kommen, als von einem eigenen wertvollen Stück? Gerade die Selbstäußerung der Langendonks, eine Geigenausstellung besuchen zu wollen, passt m.E. genau zum Besitz einer wertvollen Geige.
Zitat: 'Als ich mir eine mögliche Geschichte zusammen stellte'...

Und mehr ist es auch nicht. Eine inzwischen verzwickte Geschichte über, und um 10 Ecken.
Ich schließe ja eine Verbindung in das Umfeld von BvB und der Geigenthese nicht aus, aber was man sich hier auf den letzten Seiten zusammen gestrickt hat, dafür braucht man mehr als einen LKW Wolle. So langsam führt das ins Reich der Fabeln. Wenn an der Geigenthese was dran sein sollte, dann ist das Aufgabe der Behörden das raus zu finden, bevor man Namen hin schmiert die mit dem Langendonk Mord überhaupt nichts zu tun haben.
BernieB

Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von BernieB »

Da die verbrannte Geige gefunden wurde, muss man die Theorie um einen Austausch schon als völlig an den Haaren herbeigezogen bezeichnen, denn dafür gibt es keinen annähernd sinnvollen Beleg. Ockhams Rasiermesser spricht schlicht dagegen.

Wer glaubt an einen Mann, der mit einem Messer zwischen den Zähnen aus dem Unterholz springt, in einer Hand eine Tokarew, in der anderen eine Geige?

Vielleicht ruft er noch auf holländisch "Geld her oder ich fange an zu fiedeln!"
Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

HectorEnderby1 hat geschrieben: Dienstag, 06. September 2022, 19:21:15 Zitat: 'Als ich mir eine mögliche Geschichte zusammen stellte'...

Und mehr ist es auch nicht. Eine inzwischen verzwickte Geschichte über, und um 10 Ecken.
Ich schließe ja eine Verbindung in das Umfeld von BvB und der Geigenthese nicht aus, aber was man sich hier auf den letzten Seiten zusammen gestrickt hat, dafür braucht man mehr als einen LKW Wolle. So langsam führt das ins Reich der Fabeln. Wenn an der Geigenthese was dran sein sollte, dann ist das Aufgabe der Behörden das raus zu finden, bevor man Namen hin schmiert die mit dem Langendonk Mord überhaupt nichts zu tun haben.
Ich nehme deine Kritik zur Kenntnis und habe dementsprechend überprüft. Vielen Dank!
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Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

BernieB hat geschrieben: Dienstag, 06. September 2022, 22:36:49 Da die verbrannte Geige gefunden wurde, muss man die Theorie um einen Austausch schon als völlig an den Haaren herbeigezogen bezeichnen, denn dafür gibt es keinen annähernd sinnvollen Beleg. Ockhams Rasiermesser spricht schlicht dagegen.
@BernieB

Ockhams Rasiermesser ist hier nicht anwendbar, weil es keine Theorie gibt, die mit weniger Annahmen gleich viele Phänomene erklären kann. Außerdem liegen die Grenzen von Ockhams Rasiermesser darin, dass es keinen Beweis liefern kann. Wenn du willkürlich mit Ockhams Rasiermesser die Annahme einer ausgetauschten Geige abrasierst und denkst, dass du nun der Wahrheit näher gekommen bist, dann hast du die Bedingungen der Anwendung von Ockhams Rasiermesser nicht verstanden. Ockhams Rasiermesser hilft uns nur, die wahrscheinlichste Theorie auszuwählen, aber sie muss deshalb noch lange nicht stimmen. Also findet Ockhams Rasiermesser nur dann sinnvoll Anwendung, wenn alle Erklärungen, alle Theorien, den Sachverhalt gleich gut und gleich umfassend erklären. Es kann nämlich durchaus Sinn machen, eine komplexe Theorie vorzuziehen, wenn diese den Sachverhalt besser und umfassender erklärt.

Und wo sind nun die Alternativtheorien, die Ockhams Rasiermesser erst sinnvoll zur Anwendung bringen könnten? Die Ermittler, insbes. Herr Horn, der Fallanalytiker, hat überhaupt keine fallerklärende Gesamttheorie verlautbaren lassen. Vielleicht gibt es polizeiintern solche Theorien, die noch validiert werden müssen?
https://www.youtube.com/watch?v=JqRyc6V2HHE ab Minute 9:44 "Die Grenzen von Ockhams Rasiermesser"

Die Annahme eines Geigenaustausches ist "nicht völlig an den Haaren herbeigezogen", da es in diesem Verbrechen Phänomene gibt, die mit dieser Zusatzannahme sinnvoll kongruieren. So handelt es sich bei der Gesamtanlage des Verbrechens um eine ungewöhnliche Planung, die eine Täterintelligenz erkennen lässt, nach welcher sich durchaus die Annahme der Hypothese "Geigenaustausch" bilden lässt, weil sie eine sinnvolle Erklärung sowohl für das Raubmotiv, als auch für die Verschleierung durch die Nachtathandlung liefern könnte.


BernieB hat geschrieben: Dienstag, 06. September 2022, 22:36:49 Wer glaubt an einen Mann, der mit einem Messer zwischen den Zähnen aus dem Unterholz springt, in einer Hand eine Tokarew, in der anderen eine Geige?
Daran glaube ich auch nicht. Diese Frage ist ja als Falsifikationskriterium für die Geigenaustauschtheorie völlig untauglich.
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Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

HectorEnderby1 hat geschrieben: Dienstag, 06. September 2022, 19:21:15 Zitat: 'Als ich mir eine mögliche Geschichte zusammen stellte'...

Und mehr ist es auch nicht. Eine inzwischen verzwickte Geschichte über, und um 10 Ecken.
Ich schließe ja eine Verbindung in das Umfeld von BvB und der Geigenthese nicht aus, aber was man sich hier auf den letzten Seiten zusammen gestrickt hat, dafür braucht man mehr als einen LKW Wolle. So langsam führt das ins Reich der Fabeln. Wenn an der Geigenthese was dran sein sollte, dann ist das Aufgabe der Behörden das raus zu finden, bevor man Namen hin schmiert die mit dem Langendonk Mord überhaupt nichts zu tun haben.
@HectorEnderby1

Ich gebe dir Recht, dass man hier keine Namen ins Spiel bringen darf, nur weil die Namensträger in einem anderen Verbrechen öffentlich verdächtigt werden und sich in Haft befinden. Man kann und darf jedoch zwischen zwei Verbrechen Gemeinsamkeiten feststellen und Hypothesen zum Tatablauf finden. Ferner darf man ein Verbrechen auf seine Planungsintelligenz hin untersuchen und versuchen, ungewöhnliche Tatphänomene auf eine ungewöhnliche Planungsintelligenz zu beziehen.

Ein LKW voll Wolle ist nicht nötig. Mithilfe Ockrams Rasiermesser rasierte ich bisherige eigene, aber falsifizierte Annahmen bereits selbst weg, ob das die J.O-Theorie war, oder die Mülltheorie, oder was auch immer. Beim Stricken ist es so, dass ich sparsam mit der Wolle bin, wie man mit Annahmen in Theorien sparsam sein sollte. Ich ziehe also ein Strickstück auf und fange neu an. Die alten Annahmen sind wegrasiert worden.

Doch was die Wollmenge anbelangt, da verweise ich auf meine Erläuterung nebst Quellenangabe an BernieB, wie folgt:
Widasedumi hat geschrieben: Donnerstag, 08. September 2022, 06:06:37 Es kann nämlich durchaus Sinn machen, eine komplexe Theorie vorzuziehen, wenn diese den Sachverhalt besser und umfassender erklärt.
https://www.youtube.com/watch?v=JqRyc6V2HHE ab Minute 9:44 "Die Grenzen von Ockhams Rasiermesser"
Wenn die polizeiliche Ermittlungsarbeit in 25 Jahren keine einfache passende Gesamttheorie veröffentlicht hat, dann ist es nur vernünftig, wenn man eine komplexere Theorie entwickelt, die so gut wie alle Phänomene erklären könnte. Es kann ja sehr wohl sein, dass polizeiintern Theorien erörtert werden, die noch erklärungskräftiger sind, als die Geigenaustauschtheorie, wie wir sie hier diskutieren. Aber von den bisherigen öffentlichen Vermutungen zum Motiv und der Tatdurchführung meine ich, dass die Geigenaustauschtheorie die umfassendste Erklärung leisten könnte, wobei es offene Bereiche gibt, welche noch der Schließung durch passende Annahmen bedürfen. Aber nur, weil es noch Lücken gibt, ist diese Theorie noch lange nicht falsifiziert. Erst einmal muss eine noch erklärungsstärkere Theorie ihr Paroli bieten. Diese sehe ich leider nicht.
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papaya
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von papaya »

Ich bin ja immer noch relativ neu in diesem Thread und vor allem dabei, die interessanten älteren Beiträge zu studieren, gerade von Foristen, die auch persönlich mit den Beteiligten gesprochen haben.

Aber hier würde ich doch sagen, BernieB hat einen Punkt, auch wenn etwas provokant formuliert.

Ich sehe natürlich den Bezug zu Siegsdorf und seinem prominenten Bewohner. Aber war der 1997 überhaupt da (USA?) oder schon so an Geigen interessiert und überregional bekannt wie 2004 (Fernsehbeitrag Bayerischer Rundfunk)? Reichte die Zeit überhaupt nach dem Mittagessen für einen Besuch im Mammutheum? Und auch wenn alle Jubeljahre mal die Nachricht durch die Presse geht, man habe einen van Gogh auf dem Flohmarkt gefunden (und dann nicht mehr darüber berichtet wird, dass der doch nicht echt war) ist das wirklich extrem unwahrscheinlich.

Widasedumi, Du hast natürlich recht, dass eine komplizierte und unwahrscheinliche Hypothese, die zu den Fakten passt, besser ist als keine Hypothese. Und wenn es einfach wäre, wäre der Fall gelöst.

Aber wie gut passt sie wirklich zu den Fakten? Ich vermisse da viele Informationen, die die Polizei vermutlich hat, bei denen aber unterschiedliche Aussagen durch die Foren gehen, zB

Genaues Verletzungsbild (Truus Kehlschnitt vs Stiche, Harry Schuß auch im Arm? Wieviele Treffer?)
Wurden die Reste der Geige untersucht?
Was wussten die Angehörigen über die Geige?
Gibt es irgendwelche Aussagen über einen Besuch im Mammutheum? Wurde der Camper gesichtet?
Waren die Langendonks leutselig oder eher zurückhaltend? Gewiefter Geschäftsmann oder manchmal leichtgläubig? Besonnen oder cholerisch?
War auf dem Modellflugplatz viel Betrieb oder nicht?

Die verfügbaren Informationen sind sehr bescheiden. Daher habe ich auch keine vernünftige Alternative zur Geigentheorie anzubieten. Richtig ist aber auch, dass durch die starke Favorisierung dieser Variante das Denken auch stark in diese Richtung gelenkt wird.

Wie ich schon schrieb, sagen ja alle, man verirrt sich eigentlich nicht zum Hölzl. Ich glaube daher, man war auf dem Weg von Siegsdorf zum See, und Truus, die mittags nur Tee getrunken hatte, musste sich übergeben. Deswegen bog man ab und baute die Campingstühle auch hinter dem Bus auf, damit sie sich schonen und ausruhen konnte.

Was dann passierte ist natürlich völlig unklar, aber bis dahin würde auch meiner Meinung nach Ockham eher dem zustimmen als einem bösen Buben, der zufällig die Edelgeige (oder Billiggeige) begutachtet und ein konspiratives Treffen am Hölzl organisiert.
Widasedumi
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@papaya, das bleibt dir unbenommen, mit Ockham die Geigentheorie zu streichen, doch wie erklären sich das auffallende Nachtatverhalten, sowie die Taxiodyssee, damit darin ein Sinn erkennbar wird, der den Aufwand aus Täterperspektive nachvollziehbar erscheinen lassen könnte ? Macht es Sinn, die paar geraubten Devisen in eine Taxifahrt zu investieren, um sich einige Stunden durch die Nacht chauffieren zu lassen?
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papaya
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von papaya »

Mir ist nicht klar, wie die Geigentheorie die Fahrt nach Nürnberg motiviert.

Die wertvolle Geige wurde entweder von einem Mittäter oder während der zwei Stunden von dem Mörder versteckt oder verbracht.

Es besteht dann auch keine Notwendigkeit nach Nürnberg zu fahren, oder?

Schlüssiger fände ich es, wenn ein maskierter Täter einfach mit vorgehaltener Waffe die Herausgabe der Geige und der Reisekasse verlangt hätte.

Die Opernpremiere in Nürnberg war zeitlich keinesfalls zu erreichen.

Plausibel wiederum ist, dass der Täter unterwegs merkte, irgendein verräterisches Detail übersehen hatte und daher das Taxi zurück nahm.

Wäre es nur darum gegangen, den Todesort zu verschleiern, hätte er nicht exakt an den Tatort zurück fahren müssen, und auch vorher nicht nach Nürnberg.
XSchauen

Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von XSchauen »

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Bild
https://postimg.cc/WqTZR9pv

Oben die Fotos eines verbrannten Fahrzeugs das am 28. Juli 1985 von Mafia-Killern in Brand gesetzt
wurde, nach dem Mord an den sizilianischen Polizeiinspektor Giuseppe Montana. Was das mit dem
Doppelmord an den Langendonks zu tun hätte könnten sich viele hier fragen. Nun ja, ich würde sagen,
die persönliche Handschrift bzw. den “Modus Operandi” einer kriminellen Organisation deutet im Fall
Langendonk ebenso darauf hin. Exekution zuerst und dann Zerstörung der Spuren durch Brandlegung.
Dies als mögliche Option wäre keinesfalls auszuschliessen, ja sie hat mehr Boden als all die anderen hier
vorgetragenen abstrusen Fantasie-Theorien mit Violinen-Fanatikern oder obergeilen, üblen Sextätern.

Im Mafia-Mord “Montana” wurde das Opfer zuvor stundenlang ausspioniert, beschattet und verfolgt,
um dann im richtigen Augenblick und Ort zuzuschlagen. Morde mit Schusswaffengebrauch plus Feuer
sind vielmals eine Art “Unterschrift” der organisierten Kriminalität. Das kann man nicht einfach so unter
den Teppich kehren und man sollte das gründlichst untersuchen. Die Ermittler haben eh schon viel wich-
tige Zeit mit völlig unnötigem Krimskrams verloren, wie eben mit den schier unhaltbaren Mutmassungen
was die Theorien über einen Einzeltäter betrifft. Da muss sich im Hintergrund ganz was anderes abgespielt
haben, was man bis anhin nicht erkannt, bzw. vermutet hat. Es lohnt sich doch mal über den Tellerrand zu
schauen oder das bekannte “out of the box thinking” zu praktizieren.

QUELLE:

Cosa Nostra Mord an Polizeiinspektor Giuseppe Montana @
www.youtube.com/watch?v=It0HY-5P9Kw

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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

XSchauen, super, meine Gedanken gehen auch in diese Richtung. :) Als ich den Beitrag schrieb war dein Beitrag nicht zu lesen, zwei Schlaue, ein Gedanke: ;) :
-------------------------------------------------------------------

Ockham hat also keine Lust sich für eine Theorie zu entscheiden und bittet stattdessen darum, einen Zusammenhang zwischen anderen Fällen herzustellen.
Nimmt man jetzt einmal an, der Fall könnte sich in Kreisen der Drogenkriminalität beschäftigen, fallen einem gleich 2 Fälle außerhalb der Langendonks ein.
Zum einen , das ermordete deutsche Rentnerpaar Peter H. und Silke G. (beide 62) aus Hamburg und das Tötungsdelikt 1983, wo ein Ehepaar an der A 9 bei Erlangen bestialisch ermordet wurde.
Wenn man jetzt mal den Modus operandi dazu nimmt, fällt folgendes auf.

Peter H. Silke G.:
Dem Mann wurde ins Gesicht geschossen und seine Kehle durchgeschnitten. Es sieht aus wie eine Hinrichtung und wird professionell durchgeführt. Der Mörder kann überall sein und ich kann kaum glauben, dass er verfolgt wird - sagt Artur Górski vom Magazin Focus Śledczy.
Quelle: https://interwencja.polsatnews.pl/repor ... e_1323061/
Langendonks:
Von hinten erschossen, Kehlen durchgeschnitten
Quelle: https://www.focus.de/politik/sicherheit ... 54831.html
Ehepaar A9:
Ehepaar an der A 9 bei Erlangen bestialisch ermordet.
Quelle: https://www.fraenkischertag.de/lokales/ ... -art-17621

Fortsetzung folgt...... u. a - die Mafia in Bayern und andere Geschichten....
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Weitere Gemeinsamkeiten der ermordeten Paare aufgrund der Tatortnähe der Langendonks:

- Das in Warschau ermordete Paar hatte Kontakte nach Oberaudorf, hat dort auch geheiratet. Und wo liegt Oberaudorf? Richtig, an der Deutschen Alpenstraße!
Quelle: https://www.rosenheim24.de/rosenheim/in ... 61488.html

- Erlangen, wo das Ehepaar (A9) bestialisch ermordet wurde, liegt unweit von Nürnberg.

Fortzestzung folgt.....
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Drogen-Mafia tötete Hamburger Ehepaar

http://mancini-books.blogspot.com/2013/ ... epaar.html
https://www.bild.de/regional/hamburg/ma ... .bild.html
Sitz von Di Diecoin Bayern (Grassau), Im Jahr 1998 wurde ein Österreicher, der dem Clan zugerechnet wird, in Grassau (Oberbayern) verhaftet. Er soll dort eine mafiöse Vereinigung gegründet haben. Ein weiteres Clan-Mitglied hat zwanzig Jahre lang in Groß-Gerau (Hessen) gelebt. Ob der Clan heute noch in Deutschland aktiv ist, ist unklar.
Bild

Grassau befindet sich direkt nördlich von Marquartstein, wo die Langendonks zuletzt gesehen worden.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

@Phil Durchblick
Nicht uninteressant. Und das Zeitliche, Räumliche jedenfalls nah.
Mafiös, Drogen-Milieu war jedenfalls das Erste, woran ich beim Täter dachte, als ich zum ersten Mal von dem Fall gehört hatte, vor 20 Jahren.
Einer der druff ist und einfach alles auslebt, was ihm in seinem Exzess/Rausch in den Sinn kommt - bis es alles abflaut.
Dann geht er einfach zurück, guckt noch mal, ob er was liegen gelassen hat, geht heim, und pennt zwei Tage am Stück.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Im B.v.B. Mordfall sprachen die Ermittler aus Paraquay, dass es hinter den Tatverdächtigen kriminelle Hintermänner geben müsse, so dass die Ermittlungen noch viel Zeit in Anspruch nehmen würden. Der Modus Operandi vom Hölzl trägt eine mafiöse Handschrift. Dass eine teure Geige eine Rolle gespielt haben könnte, schließe ich noch nicht aus, zumal bei den Langendonks sonst nicht allzuviel zu holen gewesen sein dürfte. Der Täter hatte einen Bezug zur Gegend, sagte der Fallanalytiker, Herr A. Horn. Der im Jahr 1998 in Grassau festgenommene Österreicher soll eine mafiöse Vereinigung gegründet haben.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von papaya »

Leider ist fast nichts über den Hintergrund Langendonks bekannt. Handel mit Lkw-Bremsen ist nun kein Geschäft mit typischer Affinität zur Mafia. Persönliche Feindschaften sind überall möglich, münden aber selten in Mord. Und man würde bei schwelender Antipathie seinem Feind auch nicht unbedingt ankündigen, dass man gerade eine Urlaubstour in seine Gegend plant, ob nun mit oder ohne Stradivari.

Insofern ergibt es durchaus Sinn, hinter dem brutalen Vorgehen organisierte Kriminalität zu vermuten, ein Motiv drängt sich mir jedoch nicht auf.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von RockyBalboa »

Warum ich die Mafia zwar nicht ausschließe (man hört ja immer wieder mal, dass jemand eine Überraschung unterm auto hatte, nachdem der asia markt in tschechien besucht wurde), jedoch in diesem Fall für nicht als meine favorisierte Theorie sehe, sind einige (zugegebenermaßen wenige Punkte), aber davon der allerwichtigste:

- Die Täterbeschreibung. Ein langhaariger blonder Österreicher / Südbayer passt da irgendwie nicht so ganz rein. Weder passt er zum kolumbianischen Kartell, welches in Holland sehr aktiv ist, noch zur N‘drangheta / Camorra / Cosa Nostra / SCA, noch zu den Russen und erst recht nicht den Triaden.

Dazu kommt noch die gute Ortskenntnis des Taxigastes am Tatort. Die Langendonks machten in der Region wie geplant Urlaub und der Täter wohnte offensichtlich in der ganz nahen Umgebung. Da wurde niemand aus Süditalien, Holland, Moskau usw. hingeschickt. Da kam jemand genau von da, wo sie gerade Pause machten. Eine Mafiatheorie ist kein Unsinn, aber für mich daher nicht ganz so wahrscheinlich.
gastmann

Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von gastmann »

...falls der Taxigast die Person ist, die ich meine, arbeitet er in einer Branche, in der Drogen und Schutzgelder eine Rolle spielen.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hallo, Rocky,

ich halte es nicht für ausgeschlossen, weil die Polizei 1998 doch in Grassen (neben Marquartstein) einen Österreicher festnahm, der eine Mafiagruppe gegründet haben soll. Das könnte eine Erklärung für den Dialekt des Taxigastes gewesen sein.

@Phil Durchblick hat hier https://www.het-forum.de/viewtopic.php?p=200715#p200715 dieses Zitat eingestellt:
Sitz von Di Diecoin Bayern (Grassau), Im Jahr 1998 wurde ein Österreicher, der dem Clan zugerechnet wird, in Grassau (Oberbayern) verhaftet. Er soll dort eine mafiöse Vereinigung gegründet haben. Ein weiteres Clan-Mitglied hat zwanzig Jahre lang in Groß-Gerau (Hessen) gelebt. Ob der Clan heute noch in Deutschland aktiv ist, ist unklar.
Jetzt wäre es gut, wenn man von diesem Österreicher ein Bild hätte, um es mit dem Phantombild vergleichen zu können.

Ich halte es aber auch nicht für ausgeschlossen, dass durch eine Geigenschätzung in Siegsdorf oder auch anderswo, der aus Österreich stammende Mafioso einen Hinweis auf eine teure Geige bekommen haben könnte? Dass es also zwei Personen gab, die in diesem Verbrechen am Hölzl eine Rolle gespielt haben könnten.
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Re: MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von papaya »

In dem Post von PhilDurchblick ist ein Artikel aus der Bild verlinkt.

Spaziergänger fanden am 19. Mai vergangenen Jahres auf einer Grünfläche in Warschau das ermordete Hamburger Ehepaar Silke G. († 62) und Peter H. († 61). Die Camper wurden erschossen.

Jetzt wurde bekannt: Ermittler entdeckten nach aufwendigen Analysen im Wohnmobil der Hamburger Spuren von Kokain und Amphetaminen. „Wir können positive Drogentests bestätigen“, so die Staatsanwaltschaft Warschau.

Die Behörde klärt jetzt, wie die Drogen-Spuren in das Wohnmobil kamen. Vermutung: Das Hamburger Pärchen wurde unwissentlich als Rauschgift-Kuriere missbraucht. Die polnische Polizei geht davon aus, dass die Täter aus den Kreisen der Drogen-Mafia stammen
.

https://www.bild.de/regional/hamburg/ma ... .bild.html

Das könnte auch im Langendonk-Fall ein Motiv sein. Wollte der Fahrer nach Polen, musste aber in Nürnberg aufgeben, weil ihm plötzlich auffiel, dass er etwas am Hölzl vergessen hatte?
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