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Meine Antwort an
*Widasedumi* und allen Interessierten:
Ich fahre Recherchen- und Theoriemässig gleichzeitig auf verschiedenen Gleisen.
Dass ich hier @
https://www.het-forum.de/viewtopic.php?p=200779#p200779
den Josef O. ins Gespräch bringe, ist mit dem
Festivo Kammermusikfestival im Chiemgau in Verbindung
zu bringen, keineswegs als eine Falschinterprätation zu sehen, der Josef O. hätte irgendwelche mafiöse
Methoden angewandt. Dem ist nicht so. Nicht bei seinen be- und nachweisbaren Verbrechen. Ob er schon
zuvor kriminell veranlagt war oder andere Verbrechen verübt hatte kann niemand wissen. Josef O. ist ein
Ex-Justizbeamter (Justizwachtmeister), er könnte theoretisch aus beruflichen Gründen zu Taktiken und
Arbeitsmethoden von Mafiamitgliedern gestossen sein, vielleicht auch durch Eigenstudium der Materie.
Das ist sehr schwer nachweisbar. Bei seinen zwei nachweisbaren Verbrechen hat er jedoch nicht wie ein
Mafiamörder gehandelt. Das steht fest. Man kann ihn dennoch nicht ausschliessen als möglichen Mörder.
Was ich mit Verbindungen oder Parallelen zum organisierten Verbrechen meine ist der *Modus Operandi*
der Täter und Komplizenschaft
im spezifischen Fall Langendonk, nicht zu einem anderen Fall. Wir wissen
durch die Zeugenbeschreibungen - der Taxifahrer - dass der ominöse Fahrgast als sehr wortkarg, still be-
schrieben wurde. Das sähe ich wieder als Hinweis zu einer Täterschaft die gewisse mafiöse Methoden und
Handlungsweisen von der “echten Mafia” übernommen oder teilweise kopiert hat, denn für die meisten Mit-
glieder von Mafien ist eisernes Schweigen das höchste Gebot. Selbst eine gewisse Diskretion ist vorzuziehen
in Mafiakreisen anstatt unnötig aufzufallen, dies nicht unbedingt bei den Mordtaten selbst, mehr bei den Vor-
und Nachtathandlungen. Dies könnte erklären, warum die Täter dem ersten Tatort was die Spurenbeseitigung
betrifft keine sonderliche Wichtigkeit gegeben haben, eben weil sie dieses Wissen über mafiöse Strategien ent-
weder schon vorher hatten, oder wahrscheinlich haben sie dieses Wissen direkt angewendet.
Möglich ist, wenn auch sehr schwer beweisbar, dass diese Täter tatsächlich mit der organisierten Kriminalität
verbunden oder gar ein aktiver Teil davon waren. Ich hatte schon einige Zeit zuvor erwähnt dass sich kriminelle
Organisationen sich recht schnell dort einnisten, wo viel Geld und Einflussnahme zu holen ist, mit relativ niedrigem
Aufwand. Bayern ist ein wohlhabender Teil Deutschlands, reichlich Geld kommt durch Tourismus, sprich Fremden-
verkehr zusammen, die Region bietet viele Sehenswürdigkeiten, was eine gute Infrastruktur voraussetzt. In diesen
Bereichen nisten sich gerne kriminelle Banden ein und eröffnen oft ganz legale Geschäfte - nach außen hin geben
sie sich als reichich demütige Arbeiter aus - doch im Hintergrund lassen sie ihre krummen Geschäfte laufen wo oft-
mals
illegaler Waffenhandel betrieben wird. Das hineinfliessende Geld wird also praktisch “weißgewaschen” und
dann in die Taschen (Bankkonten) der Mafiosi umgeleitet, wodann diese hohen Geldflüsse in dubiose Geschäfte
investiert werden. Russische und Ukrainische Mafiabanden haben sich in Italien z.B. ganze Strandabschnitte ge-
kauft, haben sich dort als scheinbar ehrliche Leute mit ihren Geschäften etabliert, das Problem ist aber dass die
legalen Einnahmen später in eine “Schattenwirtschaft” gebracht werden die parallel zur Offiziellen läuft. Für Ermit-
tler ist es grösstenteils sehr, sehr schwierig solche Strukturen zu durchschauen, weil sie fälschlicherweise davon
ausgehen, alles sei perfekt legal eingefädelt und betrieben.
Das Kapitel Mafien in Holland und Deutschland wäre eine Sache für sich. Gerade in den wohlhabenderen EU-Län-
dern haben sich - mit der Zeit neuartige - Mafien eingenistet. Der italienische Staatsanwalt
Nicola Gratteri, der ein
vorzüglicher Mafia-Experte ist, hat das bereits in einigen Veröffentlichungen und Videos deutlich dokumentiert. Jene
neuen Mafien sind in der Tat ganz schwierig zu durchschauen, vor allem in Ländern wo es strenge Datenschutzgeset-
ze gibt. Da sind den Ermittlern praktisch die Hände gebunden, durch die Gesetzgebung, welche widersinnigerweise
Verbrecher und Bandenangehörige schützt.
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