MORDFALL LIEBS -- Diskussion

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Klugscheißer
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

HP1 hat geschrieben: Sonntag, 03. Juli 2022, 23:37:15 ... Wilfried W´s wiederholte Täterschaft reicht nachgewiesen jedoch bis 1994 zurück, damals noch wohnhaft in Schlangen, unmittelbar bei Paderborn (1995 Verurteilung wegen Freiheitsberaubung und gefährlicher Körperverletzung gegenüber seiner damaligen Ehefrau. Damals ebenfalls eine weitere Frau tatbeteiligt, wie später Angelika W). ...
Das war nicht Schlangen sondern Paderborn-Benhausen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kriminalf ... Wilfried_W.
...Beide hatten ab Frühjahr 1994 nachweislich die damalige Ehefrau von W. in der früheren Wohnung in Paderborn-Benhausen misshandelt. ...
HP1
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Danke @Klugscheißer für die Richtigstellung des Wohnorts. In Schlangen hatten Wilfried und Angelika W zwischenzeitlich gelebt, u.A. zur Zeit des Verschwindens von Frauke Liebs 2006. Dass er zuvor, also 1994/95, nochmal woanders gewohnt hat, war mir da nicht präsent.

Ja... Angelika mag zwar von den Beiden die weit intelligentere und berechnendere Person sein und wurde höher bestraft als Wilfried W. Aber das Muster "Täterpärchen" findet sich bereits zuvor bei ihm mit einer anderen Frau ("Michaela"), nicht bei ihr. In sofern sehe ich auch später in ihm das grundlegende Tatmotiv, die "treibende Kraft". Aber das ist ein anderer Fall, gehört nicht hierher, soweit man nicht diskutieren will, ob evtl. doch Wilfried W hinter Fraukes Verschwinden steckt. Gab es da eigentlich eine handfeste Entlastung oder nur einen Mangel an Hinweisen?
Fährtenleser

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Fährtenleser »

Klugscheißer hat geschrieben: Sonntag, 03. Juli 2022, 23:42:25 Ja was denn nun, erst ganz NRW und dann doch nur OWL?
Ich denke, eine Landkarte kann hier erstmal sehr hilfreich sein:
Mensch Klugscheisser,nochmals zur Erinnerung. Wir beschäftigen uns hier mit dem Fraukemordfall. PB liegt in NRW (OWL).
Wenn ich NRW schreibe,dann beziehe ich mich selbstverständlich auf die Gegend um PB herum.

Vielleicht ist es ein Fehler meinerseits,anzunehmen,dass du ( ohne dir die einfachsten alltäglichen Dinge erklären zu müssen) von alleine darauf kommst (?)
Fährtenleser

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Fährtenleser »

Klugscheißer hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 01:15:54 Paderborn, zwischen Berliner Ring, Driburger Str. und Piepenturmweg - weiß jemand, was das für ein Gelände ist?
Ich komme zwar nicht aus PB,aber ich glaube,dass das noch Industrie- und Gewerbegebiet ist (?)
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Blanka »

HP1 hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 00:07:11 Paderborn, zwischen Berliner Ring, Driburger Str. und Piepenturmweg - weiß jemand, was das für ein Gelände ist?
Kaserne der britischen Streitkräfte, seit Kurzem stillgelegt
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

@Fährtenleser, Blanka
Danke für die Antworten.
Nach dem aktuellen Satellitenbild sah es genau danach aus: Kasernengelände mit großen Unterkunftsgebäuden entlang der Driburger Str., ansonsten viele lange Garagen- oder Lagergebäude, westlich am Berliner Ring eine Grünfläche, die irgendwie nach einer Art Trainingsgelände aussieht. Dazu ein zentrales Gebäude bei Google Maps als "British Forces Broadcasting Service" getaggt, Radiosender für die britischen Streitkräfte.
Auffallend das völlige Fehlen von Fahrzeugen oder anderen Details, die auf eine aktuelle Nutzung schließen ließen. Die Info "seit Kurzem stillgelegt" hat mir neben der Bestätigung "britisches Kasernengelände" gefehlt.

Jedenfalls, beim "meditieren" über der PB-Karte kam mir der Gedanke, dass die verschiedenen Orte der Anrufe ja nicht unbedingt "von außen" angefahren worden sein müssen, sondern genausogut von einem Ort innerhalb PB aus. Da dann nicht "weit weg", um einen Aufenthalt in einem kleineren Ort (Nieheim oder sonstwo) oder die Anfahrtsrichtung zu verschleiern, sondern im dicht besiedelten PB lediglich ausreichende, jedoch zur Risikominderung eher kurze Strecken, man muss nur "eine kleine Runde drehen". Die Kontaktorte Dören und Benhauser Feld sind von dem Kasernengelände auf kurzem Weg erreichbar, erlauben aber keinerlei Rückschluss auf eine Anfahrtsrichtung, legen vielmehr eine Anfahrt von östlich außerhalb nahe. Der Berliner Ring ist unmittelbar angrenzend. Je nach konkret beteiligter Funkzelle und Richtantenne könnte dieser Anruf sogar vom Gelände selbst gekommen sein.
Und für alle, die gern Flöhe husten hören - das "Hotel Mama", als Wohnheim für Studenten uÄ Frauke möglicherweise bekannt, liegt nur 200m Luftlinie vom Nordrand des Geländes entfernt. Ob das 2006 schon den Namen hatte, war/ist allerdings unklar, oder?
Das Gelände ist weitläufig (geschätzt gut 25ha) mit vielen Gebäuden, gut möglich, dass man dort eine Person zeitweise heimlich unterbringen konnte, auch als das Gelände noch in Betrieb war. Einschränkend natürlich die Einzäunung und die damals wohl durchgehend vorhandene Bewachung der torbewehrten Zufahrtswege. Die hätte ein Täter mit Fahrzeug zu den fraglichen Zeiten mehr oder weniger garantiert unbehelligt passieren können müssen.

Aber ansonsten: Mit dem Gedanken eines Festhalteorts innerhalb PB und eher kurz gehaltenen Fahrten zu den Anruforten ist natürlich auch die Gegend um die Kaserne herum interessant - wenn man die Nähe zum "Hotel Mama" dazu nehmen will sowieso.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

Fährtenleser hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 06:02:40
Ungelesener Beitrag von Fährtenleser » Montag, 04. Juli 2022, 06:02:40

Klugscheißer hat geschrieben: ↑
Montag, 04. Juli 2022, 01:15:54
Paderborn, zwischen Berliner Ring, Driburger Str. und Piepenturmweg - weiß jemand, was das für ein Gelände ist?

Ich komme zwar nicht aus PB,aber ich glaube,dass das noch Industrie- und Gewerbegebiet ist (?)
Nichts derartiges wurde jemals von Klugscheißer gefragt.
Da scheint unser Fährtenleser wohl abermals leicht verwirrt.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Klugscheißer hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 10:31:44 Nichts derartiges wurde jemals von Klugscheißer gefragt.
Ne, das hatte ich gefragt. Wohl beim Zitieren was durcheinander gebracht. ;)
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

HP1 hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 01:48:19 Danke @Klugscheißer für die Richtigstellung des Wohnorts. In Schlangen hatten Wilfried und Angelika W zwischenzeitlich gelebt, u.A. zur Zeit des Verschwindens von Frauke Liebs 2006. Dass er zuvor, also 1994/95, nochmal woanders gewohnt hat, war mir da nicht präsent.

Ja... Angelika mag zwar von den Beiden die weit intelligentere und berechnendere Person sein und wurde höher bestraft als Wilfried W. Aber das Muster "Täterpärchen" findet sich bereits zuvor bei ihm mit einer anderen Frau ("Michaela"), nicht bei ihr. In sofern sehe ich auch später in ihm das grundlegende Tatmotiv, die "treibende Kraft". Aber das ist ein anderer Fall, gehört nicht hierher, soweit man nicht diskutieren will, ob evtl. doch Wilfried W hinter Fraukes Verschwinden steckt. Gab es da eigentlich eine handfeste Entlastung oder nur einen Mangel an Hinweisen?
Richtig, Wilfried ist Hangtäter, hat derartige Taten vor dem Kontakt mit Angelika verübt und wird sie vermutlich in der passenden Konstellation wieder verüben. Deshalb steht bei ihm auch ein Verfahren wegen anschließender Sicherungsverwahrung an, jetzt, wo er im regulären Strafvollzug und nicht mehr im Maßregelvollzug einsitzt, käme er ansonsten 2027 wieder raus.

Angelika wurde trotz aller Strafrahmenverschiebungen und Kronzeugenregelung höher bestraft, weil bei ihr noch ein versuchter Mord hinzukam. Nicht vorbestraft könnte bei ihr bei guter Führung die 2/3 Regelung greifen und sie wäre im Herbst 2024 wieder raus.

Schon bei der PK anlässlich der Festnahme des Pärchens fragten die Journalisten nach einem Bezug zu Frauke und sowohl Östermann als auch Sta Meyer verneinten dies von Anfang an. Es war nicht der Mangel an Hinweisen, es gab schlichtwegs keinen einzigen Hinweis in Richtung einer Verbindung. Gerne beantworte ich detaillierte Fragen hierzu, auch per PN, sollte es solche geben.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

@Klugscheißer
Danke für die detaillierte Darstellung.
Der hergestellte mögliche Zusammenhang zwischen Frauke Liebs und Winfried W rührt wohl zum einen daher, dass Entführung+am Leben lassen ohne Lösegeldforderung oÄ, die Anrufe als Solche sowie der mutmaßliche Umstand, dass Frauke zumindest zeitweise ihre spätere Rückkehr glaubhaft gemacht wurde, ein gutes Stück weit mit Winfried W´s späterem Tatverhalten in Einklang zu bringen sind. Zum anderen ist es wohl eine große Unwahrscheinlichkeit, dass so ein ungewöhnlicher Fall wie Frauke Liebs und ein so unwahrscheinlicher Täter wie Wilfried W in unmittelbarer räumlicher Nähe und zeitlicher Übereinstimmung auftreten - dass Fraukes Verschwinden und Tod in ein Zeitfenster fallen, in welchem zum Wiederholungstäter Wilfried W keine weiteren Taten bekannt sind, tut sein Übriges.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von scullyX »

Man muss sich schon Fragen, warum Inrgried Liebs?abgeraten wurde mit Angelika in Kontakt zu treten.( angeblich seitens der Polizei)..weil diese sich nur wichtig machen will oder Aufmerksamkeit braucht...
Und selbst wenn dem so war...
Eine Mutter die den Tod aufklären möchte, sollte doch jede Kontaktaufnahme annehmen...

Ich frage mich, ob wirklich kein Austasch zwischen Angelika und ihr stattfand....jeder halbwegs intelligente Mensch, der es heutzutage schafft "Frauke Liebs" bei Google einzugeben....der hat auch die Möglichkeit mit Mutter Kontakt herzustellen...
Aber Vllt wollen ja Beide keinen Kontakt...
Obwohl Frau Liebs wahrscheinlich mehr davon hätte, wie Angelika...denn Frau Liebs könnte dieses Szenario dann immerhin ausschließen, wenn Angelika nur Humbug redenen würde...
Wenn so ein Kontakt nicht zustande kam, dann weil Frau Liebs Angst hat....Ich weiss wirklich nicht welches Szenario ihr recht wäre...Ich glaube kaum, dass ihr die Wahrheit wirklich weiter helfen würde.
Andere suchen halt vergebens " weil es nicht einmal eine Leiche gibt".

Zb.Fall Scarlett S. Zufall das sie auch aus Paderborn stammt..(oder dort wohnte).aber sie verschwand ja wo ganz anders..und hat sich nie wieder gemeldet.

Zu dem Hotel Mama...
Also täglich mit einer Person die über Medien gesucht wird das Hotel zu velassen und wieder dort hin zu fahren... Absolut unglaubwürdig...
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Wenn ich richtig informiert bin, gab es das Hotel Mama 2006 noch nicht.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Klugscheißer »

.
Lass mich mit dem zweiten Teil deiner Ausführungen beginnen:
HP1 hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 14:27:42 Zum anderen ist es wohl eine große Unwahrscheinlichkeit, dass so ein ungewöhnlicher Fall wie Frauke Liebs und ein so unwahrscheinlicher Täter wie Wilfried W in unmittelbarer räumlicher Nähe und zeitlicher Übereinstimmung auftreten - dass Fraukes Verschwinden und Tod in ein Zeitfenster fallen, in welchem zum Wiederholungstäter Wilfried W keine weiteren Taten bekannt sind, tut sein Übriges.
Das denke ich auch. Es mildert etwas das Grauen, das einen befällt, ordnet man das Geschehene nur einem Täter bzw. Täterpärchen zu, statt an zwei unabhängige Fälle zu glauben. Und dann hat es auch was Beruhigendes, dass nun die Täter gefasst sind und die Gerechtigkeit ihren Lauf nehmen kann.

Der hergestellte mögliche Zusammenhang zwischen Frauke Liebs und Winfried W rührt wohl zum einen daher, dass Entführung+am Leben lassen ohne Lösegeldforderung oÄ, die Anrufe als Solche sowie der mutmaßliche Umstand, dass Frauke zumindest zeitweise ihre spätere Rückkehr glaubhaft gemacht wurde, ein gutes Stück weit mit Winfried W´s späterem Tatverhalten in Einklang zu bringen sind.
Wenn du von Wilfrieds späterem Tatverhalten sprichst, so scheint mir die Zeit in Schlangen noch relativ harmlos abgelaufen zu sein, über Nacht hatte er seine Freundinnen, aber morgens, wenn Angelika kam, hatten die das Feld zu räumen. Seine sexuellen Neigungen, die er in seiner ersten Ehe auslebte und wegen derer er knapp drei Jahre Haft ableisten durfte, die verfeinerte er aber erst in Bosseborn so richtig. Dieses Wohnhaus, freistehend, ungesehen zu verlassen und zu betreten, kaum Nachbarn, das war geradezu prädestiniert für solche gewaltsamen Festhalteszenarien.

Das Pärchen verfolgte mit dem Kontakt zu den diversen Frauen nicht zuletzt einen finanziellen Aspekt. Insgesamt haben die Ermittler eine Summe von etwa 300.000,-- Euro festgestellt, die es sich so aneignete. Teilweise rückten die Frauen ihre Ersparnisse heraus, manche nahmen Kredite auf und im Fall des ersten Todesopfers, Anika, waren von deren Mutter 25.000,-- Euro verlangt worden. An die Eltern Liebs wurden jedoch nie derartige Forderungen gestellt, allein das spricht gegen einen Zusammenhang.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von scullyX »

Ok , das Geldforderungen verlangt wurden, wusste ich nicht, Familie Liebs ist natürlich eher Wohlhabend! Man hätte einiges an Geldsummen heraus holen können...aber niemand tat unseren wissen nach dieses..
Warum die Schwester in dem Interview (der letzte Anruf)nach links oben schaut...jeder der sich mit Körpersprache auskennt...
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Wohin hätte die Schwester denn sonst schauen sollen? Ich sehe auch sonst in keinem Interview, dass die Interviewpartner direkt in die Kamera blicken. Das sind doch keine Nachrichtensprecher.
Beharrlichkeit führt auch zum Ziel!
beyourselftonite

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von beyourselftonite »

Soldaten könnten schon passen, oder?!
gastmann

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von gastmann »

HP1 hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 14:27:42 @Klugscheißer
Danke für die detaillierte Darstellung.
Der hergestellte mögliche Zusammenhang zwischen Frauke Liebs und Winfried W rührt wohl zum einen daher, dass Entführung+am Leben lassen ohne Lösegeldforderung oÄ, die Anrufe als Solche sowie der mutmaßliche Umstand, dass Frauke zumindest zeitweise ihre spätere Rückkehr glaubhaft gemacht wurde, ein gutes Stück weit mit Winfried W´s späterem Tatverhalten in Einklang zu bringen sind. Zum anderen ist es wohl eine große Unwahrscheinlichkeit, dass so ein ungewöhnlicher Fall wie Frauke Liebs und ein so unwahrscheinlicher Täter wie Wilfried W in unmittelbarer räumlicher Nähe und zeitlicher Übereinstimmung auftreten - dass Fraukes Verschwinden und Tod in ein Zeitfenster fallen, in welchem zum Wiederholungstäter Wilfried W keine weiteren Taten bekannt sind, tut sein Übriges.


Ob der WW mit dem Verschwinden zu tun hatte?

Der Täter im Fall von Frauke könnte auch ein Jurist oder Jurastudent gewesen sein. Es gab keine Lösegeldforderung, obwohl es für die Angehörigen keinen Zweifel darüber gab, dass Frauke Liebs nicht mehr eigenmächtig handeln konnte.
Die schnelle öffentliche Bekanntmachung ihres Verschwindens, u. a. das die Polizei eingeschaltet war, könnte die Pläne des Täters durchkreuzt haben.
Wenn eine Geiselnahme mit Erpressung Dritter zuerst die Absicht war, könnte er schon vorher gewusst haben welches Strafmass ihm blüht, falls man ihn ergreift. Davon musste er ausgehen nachdem die Polizei eingeschaltet wurde.
Der könnte sich auch überlegt haben, wie er günstigst wieder aus der Sache rauskommt...evtl. straffrei.
Der Unterschied besteht darin ob er "nur" eine Nötigung begeht oder eine Freiheitsberaubung mit der Absicht jemanden zu erpressen, mit der Drohung sein Opfer zu töten.
Die Wochenfrist spielt auch eine Rolle. Genau eine Woche hatte sie sich ja gemeldet, dann brach der Kontakt ab. Auch das könnte jurustisches Hintergrundwissen bedeuten.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

@ScullyX
Was das "Hotel Mama" angeht - da wurde ja schon viel spekuliert, ob Fraukes dreimaliges "Mama" ein versteckter Hinweis sein könnte. Mich hat besagtes Kasernengelände (bzw. allgemein diese nähere Gegend) aus anderen Überlegungen interessiert, die mE zufällige Nähe zu dem "Hotel Mama" habe ich eben erwähnt, weil es halt schon öfters im Gespräch war.
scullyX hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 20:02:24 Zu dem Hotel Mama...
Also täglich mit einer Person die über Medien gesucht wird das Hotel zu velassen und wieder dort hin zu fahren... Absolut unglaubwürdig...
Hierbei handelt es sich ja nicht um ein "Hotel" im üblichen Sinn. Das "Hotel Mama" besteht aus größeren Wohnungen die als 4er/5er-WG zimmer- und monatsweise vermietet werden. Außerdem gibt es auf dem Gelände noch Appartements, die wochenweise gemietet werden können und unter dem Produktnamen "Tante Emma" bzw. "Onkel Tom" vermarktet werden. Also soweit jedenfalls das aktuelle Angebot.
In wieweit es "Hotel Mama" bereits 2006 gab - ich meine mich zu erinnern, es gab das schon, damals mit anderem Eigentümer, ob unter gleichem Namen sei jedoch unklar. Ist aber nur Hörensagen. ( @Agatha Christie, hast du da klare Infos dazu? )
So ein gemietetes Appartement könnte natürlich eine geeignete Unterbringung sein, gerade bei einer kurzfristig geplanten oder gar spontanen Tat könnte es mangels besserer verfügbarer Alternativen naheliegend sein.
Allerdings ist es wohl nicht so einfach, sich ohne weiteres anonym einzumieten (Ausweis für Mietvertrag, Zahlung per Banküberweisung), und selbst dann könnte man bei bestehendem Verdacht eher leicht durch Zeugen identifiziert werden. Wenn man erstmal überprüft würde, müsste man schon einen plausiblen Grund für die Anmietung vorweisen können. Was ebenfalls gegen das "Hotel Mama" als Unterbringung spricht: Die Parkplätze sind nicht "am Haus", sondern eine Parkfläche neben dem Gelände, auf dem die Wohnblocks stehen. Auch wenn man Zimmer/Appartement relativ nahe am Parkplatz hätte, würde man wahrscheinlich mehrfach gesehen werden, Leuten begegnen auf dem Weg zum/vom Auto.

Meine obige Überlegung war auch nicht, Frauke könnte dort festgehalten worden sein. Sondern vielmehr, dass sie das "Hotel Mama" möglicherweise als gängiges Studentenwohnheim kannte und lediglich die relative Nähe ihrer Unterbringung eben dazu benannt haben könnte. Frauke war seit etwa einem Jahr in Paderborn, eine eher punktuelle Ortskenntnis (kennt das Hotel Mama, aber sonst nicht viel in der Gegend) wäre plausibel.

Wie gesagt, im Grunde ging es mir gar nicht um das "Hotel Mama", sondern um das Kasernengelände bzw. die dortige Gegend als Solche. Das "Hotel Mama" in der Nachbarschaft nur ergänzend erwähnt, da es in der Vergangenheit bereits mehrfach angesprochen wurde. An einen Zusammenhang mit Fraukes dreimaligem "Mama" glaube ich persönlich nicht.


@Klugscheißer
Sehe ich genauso, das Hirn versucht grundsätzlich, Zusammenhänge zwischen Informationen mit augenscheinlichen (vermeintlichen oder tatsächlichen) Gemeinsamkeiten herzustellen. Ob nun um "das Grauen zu mildern" oder aus anderen Gründen - in meinem Fall ist es wohl tatsächlich eher die statistische Unwahrscheinlichkeit, die mir augenfällig ist. Und unser Hirn macht sowas automatisch, einen echten Beweggrund (Grauen, Irritation) braucht es dafür oft nicht.

Nunja, gerade weil bei W´s bekannten Taten eine deutliche Veränderung/Entwicklung zwischen 1994 und später in Bosseborn (nachgewiesen ab 2012) stattfand, wäre eine zwischenzeitliche Tat 2006, die (noch) nicht 1:1 das spätere Muster widerspiegelt, doch gut denkbar - nennen wir es mal "kreative Phase" oder so.
Die späteren Tathergänge sind auch von den Gegebenheiten, d.h. dem Haus in Bosseborn, mitgeprägt. Das stand W 2006 noch nicht zur Verfügung, eine andere Herangehensweise zu seiner Bedürfnisbefriedigung könnte auch den gegebenen Möglichkeiten geschuldet sein.
Jedenfalls, dass ein offenbarer Wiederholungstäter 1994 derart tätig wird, dass er zu 2J9M verurteilt wird, und später (nachgewiesen ab 2012, das Haus in Bosseborn wurde 2010/11 bezogen) wieder durch massive Taten auffällt, legt mir die Frage jedenfalls nahe: Was hat er in den Jahren dazwischen gemacht? Wird der massiv auffällig, tut dann über 10 Jahre lang nichts und legt dann wieder los? Erscheint mir jedenfalls fragwürdig.

Der finanzielle Aspekt, ja. Der spielte sicher eine Rolle, das Paar konnte die Knete in Bosseborn wohl einfach gut brauchen. Aber das Motiv für die Taten war im Kern doch wohl ein anderes. Hier eine Täterschaft 2006 bzgl. Frauke ausschließen, weil bei ihr selbst kein Geld zu holen war und nicht bereits in den ersten Tagen entsprechende Forderungen an die Eltern/Mutter eingingen, da gehe ich nicht mit.

Es ist schon klar, dass Frauke nicht wirklich ins "Beuteschema" passt. W´s "Masche" war das Angebot einer Ehe/eheähnlichen Beziehung, der Übergriff dann in dem "häuslichen Setting". Seine Zielgruppe entsprechend Frauen, die sich relativ zügig auf so ein Beziehungsangebot einlassen würden - alleinstehend, mittleres Alter, wenig Sozialkontakte.
Nun, im Fall 1994 mag sich das so ergeben haben, zunehmende Übergriffe auf die Ehefrau, Einbeziehung der Freundin Michaela als Mittäterin, zu der noch Kontakt bestand. Dieses Muster wurde später in Bosseborn aufgegriffen, da stand ein Wohnhaus (schlecht einsehbar, Grundstück war eingezäunt, oder?) zur Verfügung, genug Platz und Privatsphäre jedenfalls, um dieses Muster (W+Angelika+Opfer, quasi familiäres Setting) erneut umzusetzen.
Aber bedeutet das, dass er zwischenzeitlich auf dieses Muster abonniert gewesen sein muss? Wenn die Wohnsituation 2006 in Schlangen kein derartiges "Arrangement" erlaubte, er die spätere Herangehensweise über einschlägige Kontaktanzeigen noch nicht auf dem Schirm hatte? Warum nicht eine junge Frau abgreifen, irgendwo festhalten und versuchen, sie zumindest zur Illusion einer relativen Freiwilligkeit zu nötigen (das Muster, das Opfer als dominierten "Partner" sehen zu können). Ihr zu diesem Zweck ein "du kannst gehen, wenn du willst, aber jetzt noch nicht" vormachen, sie telefonieren lassen? Was die Telefonate angeht - gerade die große Merkwürdigkeit, dass sie überhaupt stattfanden, verlangt doch eine ungewöhnliche Erklärung. Dass "rational basierte Tatverschleierung" hier als Erklärung nicht ausreicht, ist mir jedenfalls offensichtlich.
Was in meinen Augen tatsächlich nicht passt: W war brutal gewalttätig, jedoch wurden an Fraukes Überresten (Knochen) keine Spuren erheblicher Gewalteinwirkung gefunden.

Sind natürlich alles nur Gedankenspiele, und mit genauem Blick auf W´s Persönlichkeit mag doch einiges gegen eine Täterschaft bei Frauke sprechen.
Dennoch, weiterhin meine Frage: Wurde er (bzw. er und Angelika W) stichhaltig entlastet oder nicht?
HP1
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

scullyX hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 21:42:21 Warum die Schwester in dem Interview (der letzte Anruf)nach links oben schaut...jeder der sich mit Körpersprache auskennt...
Welche Stelle meinst du genau? (Zeitstempel)
Ich habe eben mal drüber geschaut, habe aber erstmal nur eine seitliche Kameraführung und streckenweise einen generell unruhigen, unfokussierten Blick bei Karen gesehen.
gastmann hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 23:26:17 Die Wochenfrist spielt auch eine Rolle. Genau eine Woche hatte sie sich ja gemeldet, dann brach der Kontakt ab. Auch das könnte jurustisches Hintergrundwissen bedeuten.
Wovon redest du?
Fährtenleser

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Fährtenleser »

HP1 hat geschrieben: Montag, 04. Juli 2022, 09:52:30 Das Gelände ist weitläufig (geschätzt gut 25ha) mit vielen Gebäuden, gut möglich, dass man dort eine Person zeitweise heimlich unterbringen konnte, auch als das Gelände noch in Betrieb war. Einschränkend natürlich die Einzäunung und die damals wohl durchgehend vorhandene Bewachung der torbewehrten Zufahrtswege. Die hätte ein Täter mit Fahrzeug zu den fraglichen Zeiten mehr oder weniger garantiert unbehelligt passieren können müssen.
Hi HP1,deine Idee sollte man nicht einfach in die Mülltonne tun. Im Fraukemordfall ist doch fast alles möglich,oder ?

Nur : 1. wie soll Frauke denn -an der Wache vorbei - aufs Kasernengelände gelangt sein ? Mit einem Besucherschein wohl kaum.

2.Ich schätze die ehem. brit. Kaserne weitaus größer ein als nur 25 ha ( mögl.doppelt so groß ?)

3.schätzungsweise sind dort 1000 bis 1200 Soldaten stationiert gewesen ?

4. wenn du gedient hast,dann weißt du wie eine Kaserne von inner her funktioniert. Die Entdeckungsgefahr durch andere nicht beteiligte Soldaten wäre sehr hoch

5. Das wäre ja der "pure Wahnsinn" Frauke in der Kaserne zu verstecken

6. Wenn das zutreffen sollte,dann hat die deutsche Polizei wohl ein verdammt großes Problem- was die Aufklärung dieses Falles betrifft (?)

ALLES NUR THEORETISCH ! KEINE UNTERSTELLUNGEN BZW. BEHAUPTUNGEN
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