VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
AngRa
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VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hier handelt es sich um einen sehr mysteriösen Vermisstenfall aus dem Landkreis Offenbach, genauer gesagt aus Rodgau.

Harald Oelschläger ist spurlos verschwunden seit Mai 2021. Das letzte Lebenszeichen stammt vom 18.5.2021 als der Vermisste sich an einem Bankautomaten Kontoauszüge ausdrucken ließ.

Die Polizei ermittelt in alle Richtungen, hält auch ein Verbrechen für möglich.

Eine ausführliche Zusammenfassung bietet eine Sendung des HR:

69-Jähriger spurlos verschwunden
Mysteriöser Fall aus Rodgau beschäftigt "Aktenzeichen XY"
Aktualisiert am 04.08.22 um 10:37 Uhr

Wo ist Harald Oehlschläger? Diese Frage stellen sich nicht nur dessen Kinder, seit der 69-Jährige vor 15 Monaten spurlos verschwand. Die Polizei steht vor einem völligen Rätsel. Jetzt soll die Bevölkerung mithelfen.

Ein außergewöhnlicher Vermisstenfall beschäftigte am Mittwochabend die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst“. Vor mehr als einem Jahr verschwand der damals 69 Jahre alte Harald Oehlschläger aus Rodgau (Offenbach) vollkommen spurlos. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen, steht allerdings vor einem Rätsel.

Polizei spricht von "sehr mysteriösem" Fall
"Das ist defintiv sehr mysteriös", sagt Thomas Leipold, Sprecher der Polizei Südosthessen. "Wir haben alles an Ermittlungsmaßnahmen ausgeschöpft." Bislang allerdings ohne jegliches Ergebnis. Harald Oehlschläger hatte sich am 16. Mai 2021 noch mit Freunden in Münster (Darmstadt-Dieburg) getroffen.

Zwei Tage später, am 18. Mai, ließ er sich an einem Bankautomaten in der Nähe seiner Wohnung im Stadtteil Nieder-Roden Kontoauszüge ausdrucken. Das belegen Aufnahmen der Überwachungskamera. Auf den Bildern ist der Hobbymusiker in beiger Hose und Kapuzenpulli zu sehen, die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Seine Brille hängt an einem Band um seinen Hals.

Letzte Spur: EC-Karte im Lebensmittelmarkt benutzt
Eine halbe Stunde nach der Entstehung der Aufnahmen wurde in einem einige hundert Meter entfernten Lebensmittelmarkt mit der EC-Karte Oehlschlägers ein Einkauf bezahlt. Vermutlich durch ihn selbst, hundertprozentig belegt sei das aber nicht, so der Polizeisprecher.

Was danach geschah, weiß niemand. Nachdem tagelang keine Kontaktaufnahme mit "Öli", wie ihn seine Musikerfreunde nennen, möglich war, ging die Polizei zusammen mit dem nebenan wohnenden und kurz zuvor aus einer Reha zurückgekehrten Bruder des Vermissten in dessen Wohnung. Dort fand sie eine halbgefüllte Tasse Tee, das Licht brannte.


Sohn: "Als wäre er nur mal kurz rausgegangen"
"Es sah aus, als sei er nur mal kurz rausgegangen und würde jeden Moment wiederkommen", berichtet Oehlschlägers Sohn Aaron. Tabak, Klamotten, Gitarren – alles war an seinem Platz. Der Laptop stand auf dem Tisch. Nur Handy und Geldbörse fehlten, Dinge also, die man mitnimmt, wenn man kurz das Haus verlässt.

Auch Oehlschlägers Auto stand verschlossen in der Garage. Nach Aussage seines Sohnes benutzte es der Vermisste auch für kurze Wege, da er nicht besonders gut zu Fuß war. So soll er laut Polizei wegen eines Hüftleidens einen langsamen, unrunden Gang haben.

Flugblätter und Soziale Medien brachten keinen Hinweis
"Wir haben alles versucht, um ihn zu finden“, sagt Aaron Oehlschläger. Flugblätter, Soziale Medien, Befragungen von Nachbarn – nichts hat auch nur den Ansatz eines brauchbaren Hinweises ergeben. "Es ist, als sei der Erdboden aufgegangen, habe ihn hineingezogen und sich wieder verschlossen."

Dass sein Vater sich bewusst abgesetzt haben könnte, schließt der 30-Jährige aus. Für einen Suizid, das bestätigt auch die Polizei, gebe es ebenfalls keinerlei Hinweise. Über Krankheiten ist nichts bekannt, für einen Unfall fehlen jegliche Anhaltspunkte. "Ich persönlich gehe von einem Fremdverschulden aus", sagt Sohn Aaron und meint damit ein mögliches Verbrechen.

Polizei schließt Verbrechen nicht aus
Die Polizei hat bis heute keine neuen Erkenntnisse und schließt deshalb auch nichts von vornherein aus. "Ein Verbrechen ist möglich", so Polizeisprecher Leipold. Es habe aber auch Fälle gegeben, wo jemand in eine hilflose Lage geriet und erst Jahre später in einem Waldstück gefunden wurde, so wie kürzlich in Dreieich (Offenbach).

In die Fernsehsendung setzen Ermittler und Familie große Hoffnungen. "Ich weiß, dass das viele Leute sehen", sagt Aaron Oehlschläger. "Vielleicht erinnert sich doch irgendjemand an eine komische Situation." Eine Situation, der man womöglich bislang keine große Bedeutung beigemessen hat.

XY-Redaktion: Unerklärlicher Fall
Selbst für der Redaktion von "Aktenzeichen XY... ungelöst" ist der Fall aus Rodgau unerklärlich. Sie habe sich den Beitrag noch einmal angeschaut, sagt Chefredakteurin Ina Reize-Wildemann und gibt zu: "Man sitzt da und sagt sich: Das kann nicht sein, so etwas gibt es doch gar nicht."

Sie selbst gehe nicht so sehr davon aus, dass sich während der Sendung jemand meldet, der wisse, wo sich Oehlschläger befindet. Aber ein Hinweis aus der Menge der Zuschauer, der die Ermittler noch einmal in eine andere Richtung blicken lasse, wäre schon etwas. "Ein Kontakt, ein Zusammenhang, irgendwas."

Erste Hinweise, aber keine heiße Spur
Die Hoffnung auf den Durchbruch erfüllte sich kurz nach der Sendung noch nicht. Polizeisprecher Leipold sagte am Donnerstag, es seien einige Hinweise eingegangen. Vorrangig seien sie von Anrufern gekommen, die Harald Oehlschläger nach dem Datum seines Verschwindens an verschiedenen Orten gesehen haben wollen.

Die Anrufe würden nun auf Stichhaltigkeit überprüft. Eine "heiße Spur" sei noch nicht darunter. Ebenso gebe es keinen konkreten Hinweis, der auf ein Verbrechen hindeutet, wenngleich ein solches weiterhin nicht ausgeschlossen werden könne.

Der Wunsch: Ein Ende der Ungewissheit
Für Aaron Oehlschläger und seine zwei Jahre ältere Schwester Sarah wäre es eine Riesen-Erleichterung, wenn die Ungewissheit bald ein Ende hätte. "Am Anfang ist man total aufgewühlt, versucht sich vorzustellen, was passiert sein könnte", sagt der 30-Jährige. Doch das bringe nichts. "Irgendwann merkt man, dass das Leben irgendwie weitergehen muss."

Weitere InformationenSendung: hr4, 03.08.2022, 8.30 Uhr

https://www.hessenschau.de/panorama/69- ... y-100.html

Eine weitere Zusammenfassung:
Fall 2: Die Lampe brennt, der Mann ist verschwunden
Kurios sind auch die beiden Fälle, bei denen Männer spurlos verschwinden. Die Kripo Offenbach sucht Harald Oehlschläger. Der passionierte Musiker wohnte im hessischen Rodgau und hatte am 18. Mai 2021 vormittags einen Kontoauszug beim Bankautomaten geholt und war noch bei Rewe einkaufen. Dann verliert sich jede Spur. Ein Hubschrauber sucht die Gegend ab. Auch der Einsatz von Leichenspürhunden bleibt ergebnislos. In den Aussteigercamps der Gegend ist der 69-Jährige auch nicht untergekommen.

Kathrin Herschler von der Kripo Offenbach sagt: „Ich gehe davon aus, dass Herr Oehlschläger nicht mehr am Leben ist.“ Dazu passt, dass seit dem Verschwinden auf seinen Konten keine Geldbewegung registriert ist. Oehlschläger bewohnte eine Anliegerwohnung im Erdgeschoss. Sein Verschwinden wird von Angehörigen und Freunde spät bemerkt. Die Daten zur Handyortung hatte der Provider da bereits gelöscht. Was bleibt ist ein großes Rätsel. Am Tisch in seiner Wohnung brannte noch die Lampe, auch der Laptop war noch angeschaltet. (Kripo Offenbach: 069-80981234)
https://www.focus.de/panorama/welt/tv-k ... 43874.html


Und der Maintower-Bericht:

https://www.youtube.com/watch?v=g68fZ9dq-Fo
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Danke, AngRa, für das Einstellen dieses Falles.

Ich werde den Fall bei xy anschauen. Ich ließ die Sendung zwar schon einmal auf dem Handy laufen und legte mich dazu hin. Bin allerdings eingeschlafen. So will ich mal schauen, ob bei xy der Bruder und der Neffe ins Bild kommen, und ob dort gesagt wird, WER die Vermisstenanzeige erstattet hatte. Die Äußerungen seines Sohnes und seiner Partnerin wirkten auf mich so überzeugend, dass ich keine Zweifel habe, dass es so ist, wie sie sagten.

Wenn ich den Namen "mysteriös" höre, denke ich automatisch "Familie" mit hinzu. Dieser Öhli hatte noch soziale Kontakte. Hierüber wurde Normalität vermeldet, also es lag kein bekannter Konflikt in der Luft. Das plötzliche Verschwinden, ohne dass man Autobewegungen vernommen hatte (das Gehen ist von der Hüft-OP her ja nicht mehr das eines jungen Reh's), deutet auf ein räumlich nahes Umfeld hin.

So gehen meine ersten Gedanken an ein Verschwinden und Verstecken in der Nähe, und zwar in einem Gebäude, vielleicht mit Wirtschaftsanbau, für die ersten Stunden bzw. Tage. Dann könnte - bis zur Vermisstenanzeige allerdings die Verlegung in ein Außenversteck stattgefunden haben. Nach einer Vermisstenanzeige muss ja mit Durchsuchungen gerechnet werden. Auffällig ist die späte Vermisstenmeldung, wohl weil er allein gelebt hatte.

Da die Lampe brannte und der Laptop noch am Stromnetz war, könnte der Grund für die Unterbrechung aus der Nähe gekommen sein. Und sein Fokus richtete sich auf die Nähe, weil sein Tätigkeitsplatz so aussieht, als ob er der Meinung war, in wenigen Augenblicken dort weiter arbeiten zu können.
Aber das wurde verhindert.
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von Assis »

In der Tat ein mysteriöses Verschwinden.

Eigentlich gibt es kein eindeutiges Motiv für dieses Verschwinden, zumindest drückt es AXY so aus, wenn ich das richtig verstanden habe.

Bei solchen Verschwinden ohne Motiv denke ich sofort an die hin und wieder auftauchenden Meldungen über das Auffinden von Vermissten, die nach Jahrzehnten in ihren versunkenen Autos aufgefunden wurden.

Bei diesem Verschwinden, ohne Motiv, könnte es sich meines Erachtens auch um einen tödlichen Unfall oder einen Herzinfarkt oder etwas Ähnliches handeln, bei dem das Opfer im Wasser landete und deswegen keine Spuren hinterließ.
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Der Vermisste hatte wohl Probleme mit dem Gehen. Wegen einer problematischen Hüfte wurde sein Gang als langsam und "unrund" beschrieben. Sein Auto, dass er wegen der Gehprobleme auch für kürzere Wege nutzte, steht in der Garage. Es stehen daher bei mir Fragezeichen dahinter, ob er das Haus nochmals verlassen hat, um in der Umgebung herum zu laufen, in den Wald oder so.

Er hat in dem Haus, welches er zusammen mit seinem Bruder von den Eltern geerbt hat, in einer Einliegerwohnung gewohnt. Ansonsten haben noch der Bruder, dessen Sohn und ein Untermieter in dem Haus gewohnt. Der Bruder war um den 18.5. herum, als es das letzte Lebenszeichen von HO gab, in einer Reha -Einrichtung und ist erst einige Tage später zurück gekommen. Ihm ist wohl als erstem aufgefallen, dass sein Bruder nicht da ist, weil er auf Klopfen an der Wohnungstür nicht reagiert hat. Er hat dann wohl die Kinder des Vermissten verständigt. Wer die Vermisstenanzeige letzten Endes nach einigen Tagen aufgegeben hat, wird in den Berichten, die ich gelesen habe, nicht erwähnt. Da der Neffe und der Untermieter ganz dicht am Vermissten dran waren, wenn sie in einem Haus gewohnt haben und am 18.5.2021 auch nicht auswärts waren wie der Bruder, dann müssten sie eine erste Anlaufstelle der Polizei für Befragungen gewesen sein. In den Berichten liest man hierüber nichts. Das kann damit zusammenhängen, dass es intensive Befragungen gar nicht gegeben hat, weil das Schicksal des Vermissten ungewiss ist, wie in vielen anderen Vermisstenfällen auch. Dass der Vermisste einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, ist eben nur eine Option unter mehreren. In dem Filmfall bei Aktenzeichen xy wird das Verhältnis zwischen den Hausbewohnern aber wohl als harmonisch dargestellt, auch wenn alle ihr eigenes Leben lebten. Das kann aber auch gar nicht anders sein, denn es ist nur die einseitige Sichtweise von Neffe und Untermieter bekannt, die kaum über Konflikte berichten werden. HO ist verschwunden und kann sich somit nicht mehr äußern, wie es tatsächlich war.
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Phil Durchblick
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

@AngRa Danke für die Eröffnung....

- Am Sonntag, dem 16.05.2021, traf sich "Öli", wie er im Freundeskreis genannt wurde, noch mit Freunden.
- Am 18.05. gab es das letzte Lebenszeichen in Form der Aufzeichnung auf der Überwachungskamera, der Volksbank-Filiale in seinem Heimatort Rodgau am gegen 10.30 Uhr. Dort druckte er einen Kontoauszug aus..
- Am 20. 05. kam der Bruder aus der Reha zurück und klopft an HOs Tür, woraufhin der nicht öffnet. Der Sohn (HOs Neffe) sagt: er habe HO schon länger nicht gesehen.
- Am 23. 05. benachrichtigt HOs Bruder dessen Kinder.

Der Bruder hat ihn also 3 - und sein Neffe 5 Tage lang nicht gesehen. Im XY Beitrag wird zwar erwähnt, dass jeder sein eigenes Leben führte, so ganz nachvollziehen kann ich trotzdem nicht, warum man nicht vorher mal nach ihm gesehen hat. Man wohnte ja im selben Haus und da begegnet man sich auch normalerweise, Müll herausbringen ect.. Licht brannte ja auch noch, das muss abends aufgefallen sein. Aus dem Grund konnte auch keiner davon ausgehen, dass HO kurzfristig verreist war.

Tabak, Klamotten, Gitarren – alles war an seinem Platz. Der Laptop stand auf dem Tisch. Nur Handy und Geldbörse fehlten, Dinge also, die man mitnimmt, wenn man kurz das Haus verlässt. Auch Oehlschlägers Auto stand verschlossen in der Garage. Hinsichtlich seines Hüftleidens wird er das Haus auch nur kurz verlassen haben, falls überhaupt. Aus dem Grund schließe ich auch einen Unfall in einen evtl. nahegelegenen See oder Wald aus.

Ich glaube jedenfalls nicht daran, dass auf einmal ein großer "Unbekannter" in das Leben von Herrn Oehlschläger trat und ihn dann auch noch spontan verschwinden ließ. Ein evtl. Streit im näheren sozialen Umfeld des HO scheint mir auf den ersten Blick naheliegend.
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von Assis »

AngRa hat geschrieben: Freitag, 05. August 2022, 08:43:47 ...Der Vermisste hatte wohl Probleme mit dem Gehen. Wegen einer problematischen Hüfte wurde sein Gang als langsam und "unrund" beschrieben....
Ich kenne diesen Vermisstenfall nur von AZXY und in der Sendung wurde sein Hüftproblem überhaupt nicht erwähnt oder habe ich etwas übersehen?
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Herr Öhlschläger und sein Bruder haben das Haus von ihren Eltern zu gleichen Teilen geerbt. Ich habe mir theoretische Punkte überlegt, wo es Spannungen gegeben haben könnte. 2 Punkte sind mir eingefallen:

1. Der leidenschaftliche Musiker könnte eine Anlage gehabt haben, könnte befreundete Musiker eingeladen haben, und die Musik könnte laut gewesen sein und auch noch spät erfolgt sein. Dann wird natürlich auch geraucht und getrunken, im Freien gesessen und laut erzählt. So was stört Anwohner, und wenn sie nicht den gleichen Musikstil haben, dann stört es sie zweimal. Es war Mitte Mai. Die Saison der Freiluftabende stand bevor.

2. Eine Seite der Hauserben hätte das Haus gerne verkauft. Die Kaufinteressenten wollten aber keinen Bewohner in der Einliegerwohnung haben, sondern wollten nur ein leeres Haus kaufen. Der Einlieger aber wollte nicht weichen.

Die Punkte 1 und 2 könnten auch zusammenhängen. Der Wegzugswunsch könnte seine Ursache in Spannungen gehabt haben, die Musik eingeschlossen. Es gab aber keine Möglichkeit, den Öhli zu einem Wohnungswechsel zu bewegen.

Das sind rein theoretische Spekulationen, die überhaupt nicht zutreffen müssen. Und es gilt die Unschuldsvermutung.
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Assis hat geschrieben: Freitag, 05. August 2022, 11:01:49 Ich kenne diesen Vermisstenfall nur von AZXY und in der Sendung wurde sein Hüftproblem überhaupt nicht erwähnt oder habe ich etwas übersehen?
@Assis

Hier in diesem Video - Maintower-Bericht - wird bei Minute 2:06 die Hüft-OP erwähnt. https://www.youtube.com/watch?v=g68fZ9dq-Fo
(eingestellt von AngRa im Einleitungsbeitrag)
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Phil Durchblick
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Widasedumi hat geschrieben: Freitag, 05. August 2022, 11:03:29 2. Eine Seite der Hauserben hätte das Haus gerne verkauft. Die Kaufinteressenten wollten aber keinen Bewohner in der Einliegerwohnung haben, sondern wollten nur ein leeres Haus kaufen. Der Einlieger aber wollte nicht weichen.
Genau in die Richtung habe ich auch schon gedacht, zumindest dass es irgendetwas mit der Erbgemeinschaft zu tun hat. Der Bruder bewohnte ja den größeren Teil des Hauses, zusammen mit seinem Sohn und noch einem Untermieter (Mieteinnahmen!) und HO nur die kleine Einliegerwohnung. Diese Ungleichheit musste ja irgendwie ausgeglichen werden, sei es in Form einer Einmalzahlung in der Vergangenheit oder in Form von regelmäßigen Zahlungen an HO. Da könnte es ein Konflikpotential gegeben haben.
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von Thommy_Franke »

Phil Durchblick hat geschrieben: Freitag, 05. August 2022, 13:41:36 [quote=Widasedumi post_id=198306 time=<a href="tel:1659690209">1659690209</a> user_id=7002]
2. Eine Seite der Hauserben hätte das Haus gerne verkauft. Die Kaufinteressenten wollten aber keinen Bewohner in der Einliegerwohnung haben, sondern wollten nur ein leeres Haus kaufen. Der Einlieger aber wollte nicht weichen.
Genau in die Richtung habe ich auch schon gedacht, zumindest dass es irgendetwas mit der Erbgemeinschaft zu tun hat. Der Bruder bewohnte ja den größeren Teil des Hauses, zusammen mit seinem Sohn und noch einem Untermieter (Mieteinnahmen!) und HO nur die kleine Einliegerwohnung. Diese Ungleichheit musste ja irgendwie ausgeglichen werden, sei es in Form einer Einmalzahlung in der Vergangenheit oder in Form von regelmäßigen Zahlungen an HO. Da könnte es ein Konflikpotential gegeben haben.
[/quote]

Das die anderen Bewohner des Hauses tatverdächtig sind, liegt auf der Hand, da andere Tatverdächtige schwer vorstellbar. Allerdings haben sie sich über den Umstand hinaus, dass sie Mitbewohner sind, nicht weiter verdächtig gemacht. Ich gehe auch davon aus, dass die drei übrigen Hausbewohner von der Polizei ausführlich vernommen wurden.

Sehr wahrscheinlich sind die Kinder von HO auch die Erben von HO. Leichter zu verkaufen wäre die Immobilie jetzt auch nicht als vor dem Verschwinden von HO. Zu vererben gibt es vorerst eh nichts, da HO nicht für tot erklärt ist. Aber auch wenn die Kinder irgendwann das Erbe angetreten haben, haben die restlichen Mitbewohner keinerlei Rechte an der Wohnung erworben.
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

In der offiziellen Mitteilung der Polizei ist auch von einem Hüftleiden die Rede.
27.05.2021 – 16:48

Polizeipräsidium Südosthessen - Offenbach

POL-OF: Kripo bittet um Hinweise: Wo ist Harald Oehlschläger?


Wo ist Harald Oehlschläger? - Rodgau

(aa) Wo ist Harald Oehlschläger aus Rodgau/Nieder-Roden? Das fragt die Kriminalpolizei in Offenbach und bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach dem 69 Jahre alten Vermissten. Herr Oehlschläger ist etwa 1,70 Meter groß und hat graue Haare, die zum Pferdeschwanz gebunden sind. Er läuft wegen eines Hüftleidens sehr langsam und "unrund". Der Gesuchte war vermutlich mit einem schwarzen Jogginganzug und schwarzen Schuhen mit weißer Sohle bekleidet. Er traf sich am vorletzten Sonntag (16.05.2021) noch mit Freunden in Münster (Darmstadt-Dieburg) und kehrte vermutlich anschließend in seine Wohnung in die Karolingerstraße zurück. Nachdem Verwandte und Freunde eine Woche nichts mehr von Herrn Oehlschläger hörten, wurde schließlich am Montag (24.05.) Vermisstenanzeige erstattet. Die Kriminalpolizei hat bislang keine Hinweise zu den Hintergründen des Verschwindens von Herrn Harald Oehlschläger. Wer Hinweise auf den Aufenthaltsort von Harald Oehlschläger geben kann, wird gebeten, sich unter 069 8098-1234 bei der Kriminalpolizei in Offenbach oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.

Hinweis: Ein Bild des Vermissten sind der Meldung beigefügt.

Offenbach, 27.05.2021, Pressestelle, Andrea Ackermann

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Südosthessen
Geleitsstraße 124, 63067 Offenbach
Pressestelle
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43561/4926271

Interessant ist, dass anfangs wohl nur vermutet worden ist, dass er nach dem Besuch von Freunden in Münster (Darmstadt-Dieburg) in seine Wohnung in der Karolingerstraße zurückgekehrt ist.

Natürlich ist es möglich, dass es eine erbrechtliche Komponente gibt, die für Konfliktstoff gesorgt hat. Vielleicht ist alles aber auch viel einfacher und Harald Oehlschläger wurde getötet, weil er um Geld gebeten worden ist und nichts geben wollte. Immerhin kam er wohl vom Bankautomaten und vom Einkauf am Tag seines Verschwindens zurück. Bankautomat- Einkauf-Geld passt irgendwie zusammen.

In der ZDF Drehscheibe vom 30.11.2021war das Verschwinden von Harald Oehlschläger auch Thema. ( Ab Min. 20)

https://www.zdf.de/nachrichten/drehsche ... 1-100.html

Nach den Informationen in dieser Sendung fehlten in der Wohnung des Vermissten Geldbörse, Schlüssel und Handy. Es gab keine Kontenbewegungen. Es wurde ein Waldstück durchsucht und die Wohnung wurde mit Leichenspürhunden untersucht.
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hier noch ein Bericht über das "Rotlichtorchester" , welches 1981 in Offenbach gegründet worden ist. Zum Orchester gehörte auch Harald Öli" Oehlschläger. Unten findet man ein Schwarzweißbild von ihm in der Sammlung. Damals rauchte er noch und sah jung und fesch aus.

https://offenbachrockt.jimdo.com/bandle ... orchester/

Musik war also wohl schon immer ein wichtiger Teil seines Lebens.
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

AngRa hat geschrieben: Freitag, 05. August 2022, 16:48:39 Hier noch ein Bericht über das "Rotlichtorchester" , welches 1981 in Offenbach gegründet worden ist. Zum Orchester gehörte auch Harald Öli" Oehlschläger. Unten findet man ein Schwarzweißbild von ihm in der Sammlung. Damals rauchte er noch und sah jung und fesch aus.

https://offenbachrockt.jimdo.com/bandle ... orchester/

Musik war also wohl schon immer ein wichtiger Teil seines Lebens.
Danke für den Link. Ein richtiger Vollblutmusiker der "öli".
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ein Bericht aus der Offenbach-Post vom 29.10.2021 mit einer Chronologie der Ereignisse vor dem Verschwinden:
Vermisst im Kreis Offenbach: Das geschah vor dem Verschwinden von Harald Oehlschläger
Zwei Tage vor seinem Verschwinden traf sich Harald Oehlschläger mit Freundinnen und Freunden in Münster. Bei dem Treffen war „Öli“, wie ihn seine Freunde nennen, wie immer dabei. Am darauffolgenden Dienstag (08.05.2021) verschwand Oehlschläger spurlos. Vor seinem Verschwinden zeichnete eine Überwachungskamera in einer Bank-Filiale in Rodgau im Kreis Offenbach Bilder von ihm auf, das war gegen 10.30 Uh

Später bezahlte der Vermisste mit seiner EC-Karte noch einen Einkauf bei Rewe in Rodgau. Das letzte Lebenszeichen von Harald Oehlschläger kam dann aus seinem Wohnhaus in Rodgau-Niederroden, wie der Hessische Rundfunk nun berichtet.
https://www.op-online.de/region/rodgau/ ... 81231.html

In dem Bericht heißt es am Ende:
. Das letzte Lebenszeichen von Harald Oehlschläger kam dann aus seinem Wohnhaus in Rodgau-Niederroden, wie der Hessische Rundfunk nun berichtet
.

Das steht im Gegensatz zu der Feststellung am Anfang des Berichtes:
Das letzte Lebenszeichen des 69-Jährigen stammt von der Überwachungskamera einer Bank.
Was da wohl mit gemeint ist?
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

AngRa hat geschrieben: Freitag, 05. August 2022, 17:02:46 Ein Bericht aus der Offenbach-Post vom 29.10.2021 mit einer Chronologie der Ereignisse vor dem Verschwinden:



https://www.op-online.de/region/rodgau/ ... 81231.html

In dem Bericht heißt es am Ende:

.

Das steht im Gegensatz zu der Feststellung am Anfang des Berichtes:



Was da wohl mit gemeint ist?
Hat er vielleicht von der Bank aus Jemand im Haus angerufen? Dann wäre das ja auch ein Lebenszeichen.
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von Assis »

AngRa hat geschrieben: Freitag, 05. August 2022, 16:35:26 In der offiziellen Mitteilung der Polizei ist auch von einem Hüftleiden die Rede.
Okay klar, danke.

Als gestern in AZXY an die Zuschauer gefragt wurde, ob man Harald Oehlschläger damals gesehen hat, wäre es vielleicht sinnvoll gewesen, dies, das sehr langsam und "unrund" laufen, auch bei der Beschreibung der Person zu melden, weil ich denke, dass das helfen kann
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich gehe davon aus, dass HO einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist und dass er den Täter kannte, dass es sich also um eine Beziehungstat gehandelt hat. Der Angriff fand sehr wahrscheinlich im Haus statt, denn draußen herumlaufen, konnte HO aufgrund seiner Hüftprobleme nicht ohne Weiteres. Er war einfach nicht gut zu Fuß. Seit dem Verschwinden ist viel Zeit vergangen. Ich glaube nicht, dass HO noch lebt und an einen Suizid oder an einen Unfall glaube ich auch nicht. Der Täter könnte es ausgenutzt haben, dass der Bruder auf Reha war und es daher lange nicht auffällt, dass HO nicht mehr erreichbar ist. Die Zeit zwischen der letzten Sichtung und der Erstellung der Vermisstenanzeige war sehr lang. Darauf wies im Filmfall bei xy auch die Polizistin hin. Die lange Zeitspanne nützt dem Täter. Vielleicht war die Abwesenheit des Bruders auch mit ein Grund für die Tat. Ich denke daran, dass er vielleicht jemandem regelmäßig mit Geld ausgeholfen hat, was gefehlt hat, wenn er nicht da war. Vielleicht sollte HO einspringen und hat es abgelehnt. Ist natürlich alles nur Spekulation.
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Was die irritierenden Angaben über das letzte Lebenszeichen von HOE bei rp-online anbelangt, könnte gemeint sein, wann er zuletzt gesichtet worden ist. Der xy Film sagt aus, dass HOE auf einem Musikfest war, und dass ihn niemand zu Hause ankommen sah, bzw. dass niemand seine Rückkehr bemerkt habe. Er sei auch nicht vermisst worden. Erst als der Bruder nach ihm fragte, wurde festgestellt, dass er nicht da war. Man kann mit Sicherheit sagen, dass er in der Bank war. Es wird angenommen, dass HOE selbst die Bezahlung bei REWE mit Karte vorgenommen hat, aber ein Bild gibt es darüber nicht. Nahe liegt es zwar wegen der Geheimzahl.
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von SherlockHolmes »

Warum dunkler Jogginganzug ? Auf dem Foto der Überwachungskamera vom Tag des Verschwindens trägt er eine helle Hose.
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Re: VERMISSTENFALL HARALD OELSCHLÄGER (69), RODGAU, 2021

Ungelesener Beitrag von Crime Team Miami »

Der Fall ist eigentlich ganz einfach.

Es fehlen die Beweise.

Harald O. ist ein leidenschaftlicher Hobbymusiker. Er arbeitete zuletzt bei einem Telefonanbieter im Lager und bezieht eine kleine Rente. Er wohnt in einer Einliegerwohnung in Nieder-Roden (Rodgau, Landkreis Offenbach, Hessen). Das Haus haben er und sein Bruder von den Eltern geerbt. Vor 20 Jahren wurde seine Ehe geschieden. Er hat zwei Kinder (Sarah und Aaron), die beide mit eigener Familie im Vordertaunus leben. Der Sohn ist kürzlich Vater geworden. Harald O. hat seine Enkelin noch nicht gesehen aus der Befürchtung heraus, sie mit Covid anstecken zu können. Die erste Impfung hat er bereits, die zweite steht bevor und danach will er einen Besuch abstatten.
Aufgrund eines Hüftleidens läuft er unruhig und langsam. Längere Strecken legt er stets mit seinem Auto zurück.

Der 69-jährige Rentner ist am Sonntag (16.05.2021) bei Freunden im nahe gelegenen Münster (bei Dieburg). Dort wurde auch musiziert.
Am Dienstag (18.05.2021) holt er bei der Bank Kontoauszüge (Bilder der Überwachungskamera). Anschließend wird mit seiner Karte beim Supermarkt im direkt anliegenden Nachbarort eingekauft und mit EC-Karte bezahlt (Beleg).
Irgendwann macht er sich daheim gemütlich, kocht Tee, dreht sich ein Kippchen und schmökert auf dem Schleppi.
Irgendetwas muss ihn plötzlich aufgeschreckt haben, er nimmt nur Geldbörse, Schlüssel, Brille (ohnehin am Mann) und Telefon mit und verlässt vermutlich die Einliegerwohnung. Sodann verliert sich jede Spur.
Am 20.05.2021 (Donnerstag vor Pfingsten) kommt der Bruder, der mit dessen Sohn und einem Bekannten der Familie als vorübergehender Untermieter den Rest des Hauses bewohnt von der Reha zurück, klopft oder klingelt und es macht keiner auf. Der Neffe (also der Sohn des Bruders) habe ihn schon länger nicht mehr gesehen.
Am 23.05.2021 (Pfingstsonntag) erscheint der Musikerfreund "Paule", weil er sich Sorgen macht, denn "Öli", wie man ihn in Freundeskreisen nennt, reagiert nicht auf Anrufe. Als er vor Ort auch nicht erfolgreich ist, informiert er telefonisch die Tochter, bei der gerade der Sohn zu Besuch ist. Die Kinder machen sich auf. Mit dem Ersatzschlüssel, den der Bruder hat (laut "XY": er sage ja nie, wenn er weg fahre), wird die Wohnung geöffnet.
Es sieht aus, als sei er nur ganz kurz hinaus gegangen: Licht brennt, Tee in der Kanne, ein Rest in der Tasse, wo bereits Schimmel wächst, angebissener Schokoriegel neben dem Schleppi, dieser noch an. An Klamotten oder den Gitarren fehlt nichts außer wohl dem schwarzen Jogging-Anzug, den er nicht für Außenaktivitäten nutzte. Das Auto steht in der Garage.
Am Pfingstmontag (24.05.2021) wird Vermisstenanzeige erstattet. Die Kinder stellen Flugblätter her und suchen selbst nach ihrem Vater. Sie erscheinen auch in der Sendung "Maintower" (hr) und "Drehscheibe" (ZDF). Sie können sich das Verschwinden nicht erklären.
Nachdem all dies erfolglos bleibt, wird die Kriminalpolizei eingeschaltet, Leichenspürhunde suchen die Wohnung ab. Der Fall wird dann in der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" Anfang August gesendet.

Für Suizid besteht kein Anzeichen. Es ist keine entsprechende Erkrankung bekannt, der Vermisste hatte noch Pläne, es wurde nichts gefunden, was auch nur ansatzweise darauf schließen ließe.
Für ein freiwilliges Ausscheiden aus der bisherigen Umgebung gibt es keine Hinweise. Der Vermisste war wohl vernetzt mit seinen Musikerfreunden und diesbezüglich aktiv. Das Konto blieb unberührt, er hat praktisch nichts mitgenommen.
Für einen Unfall gibt es keine Hinweise.
Für ein Verbrechen gibt es keine erkennbare Motivlage und keine verwertbaren Spuren.
Tatsächlich ist dies aber naheliegend, da ja jemand den Vermissten beiseite geschafft haben muss. Und das macht nur Sinn, wenn man damit etwas vertuschen will.
Möglicher Tathergang: es klingelt oder klopft oder (wie im "XY"-Beitrag) ein seltsames Geräusch veranlasst den Vermissten die Wohnung kurz zu verlassen. Draußen trifft er auf einen oder mehrere bekannte oder unbekannte Täter. Entweder ist er arglos, weil er die Person oder Personen kennt oder er wird sehr schnell überwältigt (gegen letzteres spricht, dass Fremde eigentlich kein Interesse an der spurlosen Beseitigung haben dürften und wohl eher selbst schnell verschwinden wollen würden). Wenn er arglos war, kann er plötzlich und unerwartet, etwa auch von hinten überwältigt worden sein. Den Bewusstlosen oder den Leichnam packt man ins Auto, das man in den Hof fährt oder schon gefahren hat und lässt die Spuren verschwinden.
Motiv: unklar.
Es könnte etwas Persönliches sein. Es könnte irgendein Vorteil beabsichtigt sein. Bekannt ist nichts.
Wer hat einen Vorteil durch die Tat erlangt (oder glaubte dadurch einen erlangen zu können)?
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