UNGEKL. TODESFALL YOLANDA KLUG (23 †), LEIPZIG, 2019

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Jenny Böken, Kirsten Heisig, Unbek. Junge (Oelsa/Osterzgebirge), Isabelle Kellenberger, Malina Klaar, Yolanda Klug, Elisa Lam, Paula Maaßen, Christian Morgenstern, Theresa Stahl, Georgeta Tapu
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

finja hat geschrieben: Freitag, 29. Juli 2022, 16:22:35 Gem. einem Artikel Idea vom 07.07.2022 sagt Pastor Wagner, Zeal Church Leipzig, dass man immer wieder mit Y über SC im Gespräch gewesen sei.
Auch ich hoffe, dass Y noch lebt und es ein gutes Ende nimmt und sie so leben kann wie sie möchte.
.... so leben wie sie möchte.

Wie sie vor dem Verschwinden leben wollte oder wie sie nach dem Verschwinden leben möchte.

Was hat dazwischen stattgefunden?

Das ist doch genau das worum es sich dreht.

Auch wenn es allein ein Verschwinden war/wäre, ist doch die Frage nach dem Motiv sehr wichtig.


Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von z3001x »

finja hat geschrieben: Freitag, 29. Juli 2022, 16:22:35 Gem. einem Artikel Idea vom 07.07.2022 sagt Pastor Wagner, Zeal Church Leipzig, dass man immer wieder mit Y über SC im Gespräch gewesen sei.
Danke für den Artikel, war glaub noch nicht erwähnt worden.
An der Stelle der Link dazu https://www.idea.de/artikel/leipzig-fre ... rschwunden
mit Text im
Spoiler
Gesellschaft
Leipzig: Freikirchliche Christin seit drei Jahren verschwunden
07.07.2022

Bild
Leipzig (IDEA) – Seit dem 25. September 2019 ist die Leipziger Studentin und freikirchliche Christin Yolanda Klug spurlos verschwunden. Am 29. Juni berichtete die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… Vermisst“ von dem Fall. Wie die Polizei Leipzig der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA mitteilte, sind seither etwa 60 Hinweise bei ihr eingegangen.

Laut Polizei ist die damals 23-Jährige von einem Besuch bei einem Möbelhaus nicht zurückgekehrt. Sie leide an wiederkehrenden, unvorhersehbaren Ohnmachtsanfällen. Allerdings sei ein Zusammenhang hierzu mit ihrem Verschwinden mittlerweile unwahrscheinlich. Möglicherweise sei sie Opfer eines Verbrechens geworden. Auch ein Verschwinden aus eigenem Antrieb lasse sich nicht ausschließen.

Yolanda Klug war bei Scientology ausgetreten

Der Polizei zufolge führt eine Spur zur „Scientology-Organisation“ (SO), der Yolanda laut dem ZDF-Beitrag zeitweise angehörte. Zwei Jahre vor ihrem Verschwinden sei sie dort ausgetreten. Im Verfassungsschutzbericht 2020 heißt es zu der Organisation: „Der totalitäre Charakter der SO zeigt sich unter anderem in der Methode, eine in alle Lebensbereiche erstreckende Kontrolle über die Mitglieder auszuüben und diese aufzufordern, sich gegenseitig zu melden.“

Zuletzt besuchte die Studentin laut der Sendung eine evangelische Freikirche. Polizeioberkommissarin Dorothea Benndorf berichtete, dass die Rolle des Glaubens in Yolandas Leben in die Ermittlungen mit einbezogen wurden. Bis heute könne ein Zusammenhang mit dem Austritt bei „Scientology“ nicht ausgeschlossen werden. Yolandas Angehörige hätten der Polizei jedoch versichert, dass ihr Glaubenswechsel kein Problem gewesen sei. Nach Recherchen des Nachrichtenportals t-online war die Mutter der Vermissten ein führendes Mitglied bei Scientology in der Schweiz. Sie sei selbst vor einigen Jahren von der Bildfläche verschwunden. Ihre Spur verliere sich in Südafrika. Die Polizei bittet auch weiterhin um Mithilfe.

Pastor: Wir beten weiter für Yolanda

Yolanda besuchte bis zu ihrem Verschwinden die freikirchliche „Zeal Church Leipzig“. Wie deren Pastor René Wagner IDEA sagte, wurde sie in der Gemeinde getauft. Sie habe etwa zweieinhalb Jahre die Freikirche besucht. Laut Wagner hat sie sich schon sehr früh dazu entschieden, kein Teil von „Scientology“ sein zu wollen. Ihre Eltern seien vermutlich aber weiterhin Anhänger der Organisation. Yolanda habe davon berichtet und man sei immer wieder im Gespräch mit ihr darüber gewesen, so Wagner.

Nach ihrem Verschwinden habe die Gemeinde der Polizei bei zwei Suchaktionen geholfen. Wagner: „Neben dieser direkten Hilfe waren wir in vielen seelsorgerischen Gesprächen mit Freunden und Leitern von Yolanda und haben diese in ihrem Trauerprozess begleitet.“ Außerdem habe man lange Zeit regelmäßig in den Gottesdiensten für sie gebetet. Bis heute tauche sie in vielen Gesprächen auf, und man höre nicht auf, an sie zu denken und für sie zu beten.


finja hat geschrieben: Freitag, 29. Juli 2022, 16:22:35Auch ich hoffe, dass Y noch lebt und es ein gutes Ende nimmt und sie so leben kann wie sie möchte.sei.
Mir geht der Fall auch nahe. Hoffe sie lebt noch, ganz ausschließen tu ichs nicht.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Neuling »

Ich bin gerade vollkommen geflasht: habe eine Doku des swr aus dem Jahr 2016 entdeckt mit dem Titel "Scientology - der neue Aufbruch", abrufbar unter https://youtu.be/MiLH5oYt0n0

Wer die Zeit hat, sollte sich das unbedingt ansehen!
Es geht ganz allgemein um das Gebaren von SC, zeigt vor allem aber, wie die Erschließung der Metropolregion Basel und des wirtschaftlich prosperierenden deutschen Südwestens in den letzten Jahren ganz systematisch vorangetrieben wurde. Mit Auf- und Ausbau der repräsentativen "Ideale Org" in Basel konnte 2015 der erste Teil dieses Masterplans abgeschlossen werden. Danach richtete sich der Fokus auf Stuttgart, wo inzwischen ebenfalls in bester Innenstadtlage und unmittelbarer Nähe zu "Stuttgart 21" eine neue SC-Trutzburg entstanden ist.

Aber damit nicht genug: die Doku belegt anhand von Beispielen, wie gleichzeitig engmaschig mit der Errichtung kleinerer "Missionsstationen" begonnen wurde, mit dem Ziel, den wirtschaftlich vielversprechenden Südwesten systematisch abzuschöpfen. Und, hier kommt nun wieder die Familie Klug/L. ins Spiel: bei den in dem Filmbeitrag genannten Orten handelte es sich explizit um Kirchkeim/Teck, Göppingen und Bad Boll, das in unmittelbarer Nachbarschaft von Gammelshausen liegt, wo Yolandas Vater PK heute seine Wohnadresse und seinen Geschäftsstandort hat.
Ein weiterer Zufall? Oder war der "Job" in Steinen/Lörrach vor den Toren Basels schlichtweg erledigt?
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Neuling »

Noch ein kleiner Nachtrag:

Bis 2012 war Yolandas Mutter in einem Handelsregisterauszug von Moneyhouse als "AK,deutsche Staatsangehörige, in Steinen (D), Vizepräsidentin des Vorstandes (von Scientology in Basel), mit Kollektivunterschrift zu zweien", gelistet. Dann erlosch das Mandat.

Auch in der vorgenannten swr-Doku ist kurz eine Person zu sehen, deren Namen mit "AL" eingeblendet wird.
Sie scheint mir allerdings nicht identisch mit der adretten AL, die man als Pressesprecherin kennt..oder doch??

https://telebasel.ch/2016/04/17/sciento ... nel=105100
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von z3001x »

neuling hat geschrieben: Freitag, 29. Juli 2022, 18:43:17Auch in der vorgenannten swr-Doku ist kurz eine Person zu sehen, deren Namen mit "AL" eingeblendet wird.
Sie scheint mir allerdings nicht identisch mit der adretten AL, die man als Pressesprecherin kennt..oder doch??
Die Frau in der SWR-Doku ist jedenfalls quasi sicher Yolandas Mutter. Sie gleicht dem Foto auf dem Social-Media-Profil der Mutter "aufs Haar".
Speziell das Haar, rötlich gefärbt, an der Wurzel ergraut, stimmt überein, alle weiteren Details des Gesichts auch.

Die Frau auf dem Foto bei Telebasel.ch sieht auf den ersten Blick wie eine andere Person aus, wg des nun völlig grauen Haars und weil das Haar glatter, kürzer, frisierter ist und sie ernster guckt. Wenn du alle Details des Gesichts vergleichst, Augenfarbe, Nasenform, Kinnform, Backen, auch die Schultern usw, selbst die Brille - ist aber alles identisch. Sie dürfte dieselbe sein. Und sie wird ja auch in beiden Fällen als AL von SO Basel vorgestellt.

Wirklich mysteriös, dass Frau L da (2016) im SWR am Standort Basel bei als Sprecherin der SO auftritt, ist das für mich jetzt allerdings nicht (mehr).
War ja damals schlicht ihre Rolle/Beruf.

Jedenfalls gut, dass man durch den Film einen lebendigen Eindruck von Yolanda Mutter bekommt.
Unsympathisch wirkt sie auf mich übrigens nicht. Nicht kaltherzig-dogmatisch, wie ich bisher geargwöhnt hatte.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Neuling »

@ z3001x

Nein, mysteriös finde ich es auch nicht, dass AL da als Sprecherin auftaucht; wie du ganz richtig schreibst: war ja ihr Job. Mich wundert nur, dass sie sich so stark verändert hat zwischen 2015 und 2016... und dass sie in dem 2016er Filmchen viel weicher wirkt.

Ich wollte nur noch mal zum Ausdruck bringen, dass sie durchaus Gewicht hatte innerhalb der Basler Einrichtung. Ich bin außerdem zu der Einschätzung gelangt, dass Öffentlichkeitsarbeit und "OSA" (SC-Geheimdienst) zur selben SC-Organisationsstruktur gehören. Weil sie teilweise von den Basler-Anti-SC-Aktivisten ja auch als OSA-Löffler bezeichnet wird...

Dennoch: Sie wirkt durchaus sympathisch. Aber das machts halt so schwer fassbar: Scientologen scheinen tatsächlich Menschen wie du und ich zu sein!

Bezüglich des Vaters wurde hier im Forum ja eher gemutmaßt, er könnte sich von SC entfernt oder zu einer liberaleren Sicht gefunden haben ... er könnte seinen Geschäftssitz von Steinen weg verlegt haben aufgrund der Trennung von seiner Frau...vielleicht auch um einen günstiger gelegenen Standort mit seinem Büro einzunehmen (weg vom äußersten Südwesten der Republik)...oder um irgendwo neu anzufangen, wo seine frühere Nähe zum SC nicht bekannt sein würde....
Dies alles erscheint durch den Filmbeitrag nun aber in neuem Licht...PK suchte mit seinem neuen Wohn- und Geschäftsstandort nahe Bad Boll offensichtlich bewusst die Nähe zu SC....(??)
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

neuling hat geschrieben: Freitag, 29. Juli 2022, 18:43:17 Noch ein kleiner Nachtrag:
https://telebasel.ch/2016/04/17/sciento ... nel=105100
@neuling

Danke für das aufschlussreiche Video über die Ausbreitung der SO in Städten Süddeutschlands, offenbar von Basel ausgehend.
Zynisch finde ich den Begriff Moneyhouse, wo AL irgend eine Zeichnungsberechtigung hat, aber auch dass der große Kopf der Org die Strategie hat, sich in guten Wirtschaftsregionen festzusetzen, vermutlich weil eben dort mehr Geld abzuschöpfen ist. Die eine ältere Frau bringt es auf den Punkt: Die Mitglieder werden als Geldmaschinen für die Org benötigt. Das Prinzip ist relativ einfach. Der Mensch in seiner offenen Ausrichtung und Sondierung seiner Möglichkeiten wird im Moment seiner Anwerbung auf die verheißungsvollen Versprechen fokussiert. Ja, das will er auch haben. Dann wird er durchleuchtet, wie er tickt und wo Schwächen sind, und außerdem auf Befehl und Gehorsam trainiert. Sein Dichten und Trachten wird ganz auf die Förderung der Org gerichtet. Spenden, Auditing,
Dienstleistung, Befehl und Gehorsamsprinzip. Kritik untersagt. Der Mensch wird m.E. auf Nutzbringung für die SO abgerichtet, an der kurzen Leine gehalten, immer in Überwachung, permanent um Spenden gebeten, finanziell ausgenommen, bis er nicht mehr kann.
Manche nehmen sogar Kredite auf, um dem Erwartungsdruck nach Spenden nachkommen zu können.

Und das soll ein Glück und eine Lebenserfüllung sein? Auch in diesem Film wird von zwei oder drei Selbstmorden gesprochen. Es könnte das Motto drüber stehen: "Du bist nichts. Deine Organisation ist alles."

Doch ich habe eine Frage zu dem oben stehenden Link: Bringt der Film nur den Zoo mit den kleinen Affen? Und die Betreuer.
Ich kann nicht vorscrollen und sehe keine Zeitanzeige. Nach einer Weile habe ich ausgeschaltet. Kommt da noch was SC-Relevantes drin vor?
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Neuling »

Widasedumi hat geschrieben: Samstag, 30. Juli 2022, 04:15:43 @neuling

Doch ich habe eine Frage zu dem oben stehenden Link: Bringt der Film nur den Zoo mit den kleinen Affen? Und die Betreuer.
Ich kann nicht vorscrollen und sehe keine Zeitanzeige. Nach einer Weile habe ich ausgeschaltet. Kommt da noch was SC-Relevantes drin vor?
Entschuldige vielmals, ich habe den link schlampig eingepflegt. Neuer Versuch:
https://telebasel-archiv.s3.eu-central- ... _1_720.mp4

Nix bahnbrechend Neues, in dem Video von 2016 kann man einfach Yolandas Mutter noch einmal in ihrer Rolle als Pressesprecherin auf sich wirken lasssen.
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

neuling hat geschrieben: Freitag, 29. Juli 2022, 17:43:52 Titel "Scientology - der neue Aufbruch", https://youtu.be/MiLH5oYt0n0
...

Ein weiterer Zufall? Oder war der "Job" in Steinen/Lörrach vor den Toren Basels schlichtweg erledigt?
Der Film zeigt deutlich dieses Geheimhaltungsgetue. Wenn jemand auf öffentlichem Boden steht, und ein S-Gebäude in den Fokus nimmt, dauert es nicht lange, bis eine S Person erscheint und einen Platzverweis erteilen möchte. Teils wird mit der Polizei gedroht.

Bezeichnend ist der Gebäudeerwerb über ausländische Rechtsanwälte gewesen. Wohl um keinen Widerstand gegen den Kauf hervorzurufen, weil S von vielen Leuten strikt abgelehnt wird.

Die Auskunftsbereitschaft von S wird sich weiterhin auf das Unumgängliche beschränken. Aber der Film hat mir ein Indiz dafür geliefert, dass im Fall Y eine zentrale Zeugenperson weiterhin voll und ganz ihre Rolle dort zu spielen scheint.

Ich glaube, dass diese Person mehr weiß, als sie sagte. Ich vermute, dass sie den Zuschauern etwas vormachte, als sie kopfschüttelnd die Frage aufwarf, wie dieses Verschwinden zwischen zwei Städten überhaupt möglich sein könne.

Meine Vorurteile haben sich bestätigt.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Gast »

Hier kann man die Lokale Sektenführerin bei 0:00:48 bewundern
https://telebasel-archiv.s3.eu-central- ... _1_720.mp4

Und auch hier kann man sie in ihrer Uniform sehen
https://youtu.be/MiLH5oYt0n0?t=1790

Die christlichen Klöster im Mittelalter haben ja nach dem gleichen Prinzip funktioniert aber auf die hat aktuell keiner mehr Bock.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gast hat geschrieben: Samstag, 30. Juli 2022, 14:10:54 Die christlichen Klöster im Mittelalter haben ja nach dem gleichen Prinzip funktioniert aber auf die hat aktuell keiner mehr Bock.
Da solltest du bitte genauer im Vergleich sein. Es war in Klöstern eine fundamental andere Glaubenslehre. Der Kontakt zur Bevölkerung war ein ganz anderer. Klöster produzierten Gesundheitsmittel aus Kräutern. Es gab Krankenstationen. Es gab auch Schulen. Vor allen Dingen war es der gleiche Glaube wie der der Bevölkerung.

Scientology und christliche Klöster über einen Kamm zu scheren, ist ein großer Stuss. Die Klöster wollten nicht das Gesellschaftssystem durch ein anderes ersetzen und im Verborgenen darauf zuarbeiten. Ist mir jedenfalls nicht bekannt.

Wenn du weiter mit deinen billigen Angriffen gegen Christen schießen willst, dann blöke nicht einfach so einen Stuss raus, sondern begründe es mit konkreten substantiellen Vergleichskriterien. Klöster haben keine Mitgliederwerbung gemacht. Manche überzähligen Kinder waren vielleicht froh, wenn sie im Kloster unterkommen konnten, statt als Soldaten verkauft zu werden, oder ihr Dasein als Knechte und Mägde zu fristen.

Also erst denken, bevor man Blödsinn raushaut !
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von z3001x »

neuling hat geschrieben: Freitag, 29. Juli 2022, 22:32:09Bezüglich des Vaters wurde hier im Forum ja eher gemutmaßt, er könnte sich von SC entfernt oder zu einer liberaleren Sicht gefunden haben ... er könnte seinen Geschäftssitz von Steinen weg verlegt haben aufgrund der Trennung von seiner Frau...vielleicht auch um einen günstiger gelegenen Standort mit seinem Büro einzunehmen (weg vom äußersten Südwesten der Republik)...oder um irgendwo neu anzufangen, wo seine frühere Nähe zum SC nicht bekannt sein würde....
Also ob der liberal ist oder nicht weiß ich nicht, dass er weiterhin bei dem Club mitmacht, stimmt wohl, auch wenn es nicht so offensichtlich ist.
Das ist allerdings auch an sich nicht anrüchig. Was zu Schulden kommen lassen, hat er sich ja nicht. An was er glaubt und mit wem er sich trifft, ist aus einer liberalen Perspektive ausschließlich seine Sache.

Was Yolanda angeht, ist das natürlich dennoch nicht irrelevant, auch wenn sich weiterhin für mich kein greifbares Bild abzeichnet, inwieweit diese seine Zugehörigkeit zur SO* in ihr Verschwinden reinspielt. Es muss ja was passiert sein. Die Mitgliedschaft erklärt das Verschwinden nicht.

Je mehr man sich mit SO beschäftigt, desto nebliger wird der Fall für mich, weil es mir jedenfalls wenig bringt alle 100.000 Extrembeispiel heranzuziehen, die aber im Detail wenig Parallelen aufweisen.
Jemand der sich umbringt, weil er/sie finanziell ruiniert und persönlich verzweifelt ist und die SO begann, ihn/sie als scheiternden, verarmten OT8* fallen zu lassen, nachdem sie denen ihr ganzes Leben und Geld gewidmet hat, wie Biggi Reichert, das kann man nicht auf Yolanda übertragen, außer dass diese Organisation eben rabiat vorgehen kann und Geldrausquetschen das höchste Gebot ist.

Klar, sie, Yolanda, war vorher mit zwei SO-Leuten, nämlich ihrer Schwester und ihrem Dad, in den USA. Man kann sich Allesmögliche ausmalen, ob das einen Zweck hatte außer eben dem, dass man sich sehen wollte, als Familie, um zu wandern, und im Camper durch Yosemite oder wo das war rumzufahren. Das war es ja sicher auch.
Ich weiß nicht, ob der Vater sie zur SO zurückbringen wollte. Kenn den nicht. Ich hab den Eindruck, dass er wenigstens versuchte, ihrer Entscheidung für die Freikirche, und andere Lebensentscheidungen zu akzeptieren - wobei das nur ein Eindruck ist, von seinem Auftreten und weil sie auch schon in Lörrach für die Freikirche und Christentum interessierte, und noch ein paar anderen vagen Anhaltspunkten basierend auf persönlichem "Social-Media-Stalking" wenn man so will, durch das man Interaktion zwischen und Bewertungen des Vaters in Bezug auf Yolanda rauslesen kann. Jedenfalls nehm ich ihm schon ab, dass er sich um Yolanda kümmerte und es ihm nicht nur wie einem stumpfen SO-Robo darum ging, sie wieder in die Org zurückzubringen. Vielleicht täusch ich mich. Aber auch SO'ler sind Menschen, die man "lesen" kann, eingeschränkt nat nur, wie jeden andere Menschen auch.

Die Geschichte mit dem ersten Verschwinden, paar Tage vor der USA-Reise, könnte man z.B. auch so deuten (sehr frei und spekulativ und beleglos) dass Yolanda die US-Reise verhindern wollte und einen ernsten Notfall inszeniert hat.
In der Annahme, man ließe sie dann erst einmal nicht mehr gehen aus dem Krankenhaus und dass ihre Mitreise so gecancelt würde. Kopfkino.
Dafür müsste sie aber einen Grund gehabt haben. Dazu könnte man argwöhnen, dass sie einen Bekehrungsversuch fürchtete in den USA. Vll stand einer steilen SO-Karriere der Schwester Yolandas Abtrünnigkeit im Wege und man wollte sie irgendwie wieder dazu bringen, dass sie wenigstens zum Schein mitmacht. Aber das ist natürlich wilde Speku. Und erst einmal völlig substanzlos.
Ganz verrückt könnte man argwöhnen/spekulieren, dass Yolanda - nachdem die Bekehrungsversuche auf der Reise stattfanden und hartnäckig waren (alles rein spekulativ) - es als notwendig ansah, unterzutauchen. Vll hatte sie diese Idee schon öfters. Die Angelegenheit ihrer SO-Nicht-Mitgliedschaft und dass die ggf nicht geduldet werden könnte, hat sie ja vermutlich die ganze Zeit begleitet (sie sprach ja - nicht fiktiv, sondern wirklich - mit dem Pastor und anderen aus ihrer Zeal Kirche wiederholt über die Thematik ihrer Abkehr von Scientology). Und sie kennt den Laden ja von innen, seit Kind.
Aber es spricht eben auch viel dagegen, gegen das Untertauchen. V.a. natürlich, dass kein Geld abgehoben wurde, Pass und andere Dokumente zurückblieben usw. Dann müsste sie schon sehr gute Fluchthelfer gehabt haben und einiges vorbereitet haben. Oder weitgehend mittellos und abgebrannt irgendwo Zuflucht gefunden haben. Anlaufstellen dürfte sie ein ganz Menge gehabt haben, wenig wahrscheinlich insgesamt dennoch.
Wo die Mutter jetzt eig ist, und wie es der geht, wäre zumindest interessant an der Stelle.

SO = Scientology Organisation, OT8 = Operating Thetan, Level 8
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich sehe noch eine Möglichkeit, nämlich die einer Identitätsänderung, wie das bei Kronzeugen oder gefährdeten Frauen etc. möglich ist.
Bei ihr glaube ich nicht, dass sie in ein Kloster eingetreten ist, weil sie keine Kontakte zu einem Kloster hatte. Aber es gibt eine behördliche Stelle, wo man bei gewichtigen Gründen Hilfe bekommt. Vielleicht hat sie das über ihre Freunde/Kirchenfreunde erfahren?

Es ist eine vage Möglichkeit mit einer minimalen Chance.

Dagegen spricht das Verschwinden Ys genau zu der Zeit, als der Vater zufällig zurück in seine Heimat aufgebrochen ist.
Außerdem hätte es keines Abschaltens des Handys bedurft, wenn sie ein staatliches Büro aufgesucht hätte zwecks einer Möglichkeit des Untertauchens und der Identitätsänderung.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Neuling »

z3001x hat geschrieben: Samstag, 30. Juli 2022, 17:36:03 Also ob der liberal ist oder nicht weiß ich nicht, dass er weiterhin bei dem Club mitmacht, stimmt wohl, auch wenn es nicht so offensichtlich ist.
Das ist allerdings auch an sich nicht anrüchig. Was zu Schulden kommen lassen, hat er sich ja nicht. An was er glaubt und mit wem er sich trifft, ist aus einer liberalen Perspektive ausschließlich seine Sache.

SO = Scientology Organisation, OT8 = Operating Thetan, Level 8
Du hast schon Recht, die Art und Weise, wie wir hier über die Familie spekulieren, ist durchaus grenzwertig und steht uns eigentlich nicht zu. Ob nun SO dabei eine Rolle spielt oder nicht – der Familie ist großes Leid widerfahren (selbst wenn Yolanda irgendwo noch leben sollte).
Tatsache ist auch, dass jede/r einzelne von uns seinen ganz bestimmten Glauben oder Nichtglauben hat (wie ja auch die mitunter emotionsgeladene Diskussion in diesem Forum zeigt) und wir alle ein Stück weit in unserer eigenen Weltanschauung gefangen sind.

Dennoch glaube ich, dass der Schlüssel zu Yolandas Verschwinden bei den familiären Verstrickungen mit SO liegt. In den Augen der der ORG war die aus dem Verein ausgetretene Y. ja eine sogenannte „unterdrückerische Person“, die mit ihrer „asozialen Persönlichkeit“ eine Gefahr für die anderen Familienmitglieder darstellte…. und aus ihnen sogenannte „PTS, Potential Trouble Sources“ machte. Das Perfide dabei: SO fordert in einem solchen Fall den sofortigen Kontaktabbruch oder droht, die „möglichen Ärgernisverursacher“ (also in diesem Fall Vater, Stiefvater, Mutter und Schwester) mit allen denkbaren Mitteln zu sanktionieren und wieder auf Linie zu bringen.
Man kann sich also vorstellen, welcher Druck auf der ganzen Familie lag und was dies insbesondere für Yolanda bedeutet haben mag. Wäre nicht tatsächlich ihr Verschwinden die einzig beste Lösung gewesen?

Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass sie abgetaucht ist. So gesehen wären der Aufenthalt in der alten Heimat, die Reise zur Schwester und der Besuch des Vaters in Leipzig so eine Art Abschiedsprogramm gewesen, bevor dann der (gemeinsam) gut eingefädelte Coup erfolgte.
Aber, ich gebs ja zu, das ist natürlich auch Wunschdenken – vielleicht wars auch ganz anders.

Dass sie von den Behörden eine neue Identität bekommen hat, schließ ich aus - das wäre, wenn, klamm und heimlich erfolgt.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@neuling

Du pflichtest z3001x bei, wenn dieser richtig feststellt, dass jeder seinen Glauben haben kann, wie er will. Nun meinst du, dass die kritische Beleuchtung des Glaubens der Familie K einer Grenze bedarf, oder ähnlich. Man muss tatsächlich ganz genau sein, dass man aus vergangenen Skandalen einer Organisation keine Gesetzmäßigkeit auf Mitglieder ableitet und diese grundlos mit Verdächtigungen in Haftung nimmt. Skandale gibt es in christlichen Religionsgemeinschaften zuhauf, deshalb möchte ich persönlich nicht dafür in Haftung genommen werden, nur weil ich mich als Christ verstehe. Auch bin ich ein Mensch mit Fehlern und immer in Gefahr mich mehr zu lieben, als meinen Nächsten, also egoistisch zu sein oder neidisch, missgönnisch usw., was meiner Seele sehr schädlich ist.

Also, wenn ich an einen Fall herangehe, dann nicht in einer Überheblichkeit, auf der richtigen Seite zu sein, auf der mir das alles nie passieren könne. Eine Weltanschauung ist Stückwerk, sie ist aber notwendig, um die komplexe Welt fassen zu können. Es macht aber den Unterschied, ob man sich über andere erhebt, oder nur schaut, was da los ist. Der Ausgangspunkt war ja der, dass ein Vater einem Sender von seiner verschwundenen Tochter berichtete, und an die Zuschauer die Frage richtete, wie das überhaupt sein könne, dass eine Person zwischen zwei Städten so einfach verschwinden kann?

Da hat sich dann aus vielen Fakten ein großer Horizont aufgetan, wo die Ursache für das Verschwinden liegen könne. Es wurde so ziemlich alles ausgeschieden, aber drei Möglichkeiten stehen noch im Raum, wie ein Verbrechen durch einen fremden Zufallstäter, ein Unfall oder die Glaubensproblematik. Wenn selbst ein Lehrer auf Dissonanzen hinwies und eine Befürchtung äußerte, dann darf man hierauf auch schauen.

Ich tue es mit dem Bedauern, wenn die Verschwundene ihr Recht auf Glaubensfreiheit nicht hätte realisieren dürfen. Und das andere Bedauernis ist das Problem des möglichen Schuldempfindens der Verschwundenen. Wenn sie als einzige aus der Reihe scherte, es zur Scheidung der Eltern und zum räumlichen Zerriss der Familie kam, dann liegt hierin "Beschwernispotential" genug, um es nicht übersehen zu können.

Die Frage ist nun: Wenn in einer Weltanschauung der Erfolg und der Aufstieg an konformistisches Verhalten der Familie als Ganzes geknüpft sind, und in einer Familie diese Konformität nicht im Ganzen gegeben war, darf ich dann darüber hinsichtlich Scheidung, Zerwürfnis, Schuldempfinden, etc. spekulieren, wenn es nur um eine Erklärungen zum Vermisstsein geht, aber nie um eine Kritik an der Weltanschauung als solcher?

Das müssen wir klären, damit man eine Richtschnur hat.

Alle Angehörigen der Vermissten dürfen umziehen, so oft und wohin sie wollen. Aber wenn der Glaube und das Vermisstsein polizeilich als ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden, liegt es nahe, wenn man sich für die Aufenthaltsorte der Angehörigen interessiert. Alles dient letztlich der Aufklärung des Schicksals von Y. Schließlich hat der Vater selbst die Zuschauer gefragt: "Wie kann es möglich sein, dass eine Person zwischen zwei Städten spurlos verschwindet?" Dann will man eben über Möglichkeiten diskutieren, wie sich das Verschwinden erklären könnte.

Aber wie gesagt, es gilt die Unschuldsvermutung und Verdächtigungen konkreter Personen müssen unterbleiben.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Nochmals zum Filmfall bei Aktenzeichen xy:

Die Polizistin Dorothea Benndorf erklärt im Studio wortwörtlich folgendes:
Wir gehen davon aus, dass Yolanda nach ihrem Aufenthalt im Einrichtungshaus die Heimfahrt nach Leipzig nicht wieder angetreten hat. Sehr wahrscheinlich ist, dass sie über Merseburg direkt zu ihrer Verabredung an der Kunsthochschule in Halle gefahren ist. Die Hunde konnten Geruchsspuren an allen entsprechenden Haltestellen aufnehmen, auch am Hauptbahnhof in Halle.
Aus Sicht der Polizei ist es also sehr wahrscheinlich, dass Yolanda zur Kunsthochschule nach Halle gefahren und dort auch angekommen ist. Dort müsste sie dann verschwunden sein. Das lässt mich dann wiederum an der Möglichkeit zweifeln, dass Yolanda den Weg zum Einrichtungshaus nicht angetreten ist, weil sie zuvor unter irgendeinem Vorwand abgefangen wurde. Der Bezug zu SC ist eine Facette des Falles. Ich bin mir aber nicht sicher, ob dieser Bezug etwas mit dem Verschwinden zu tun hat.
z3001x
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von z3001x »

AngRa hat geschrieben: Sonntag, 07. August 2022, 21:34:33 Nochmals zum Filmfall bei Aktenzeichen xy:

Die Polizistin Dorothea Benndorf erklärt im Studio wortwörtlich folgendes:

«Wir gehen davon aus, dass Yolanda nach ihrem Aufenthalt im Einrichtungshaus die Heimfahrt nach Leipzig nicht wieder angetreten hat. Sehr wahrscheinlich ist, dass sie über Merseburg direkt zu ihrer Verabredung an der Kunsthochschule in Halle gefahren ist. Die Hunde konnten Geruchsspuren an allen entsprechenden Haltestellen aufnehmen, auch am Hauptbahnhof in Halle.»

Aus Sicht der Polizei ist es also sehr wahrscheinlich, dass Yolanda zur Kunsthochschule nach Halle gefahren und dort auch angekommen ist. Dort müsste sie dann verschwunden sein. Das lässt mich dann wiederum an der Möglichkeit zweifeln, dass Yolanda den Weg zum Einrichtungshaus nicht angetreten ist, weil sie zuvor unter irgendeinem Vorwand abgefangen wurde. Der Bezug zu SC ist eine Facette des Falles. Ich bin mir aber nicht sicher, ob dieser Bezug etwas mit dem Verschwinden zu tun hat.
Wenn eine Polizeisprecherin dass so klar und uneingeschränkt formuliert, hat es natürlich Gewicht.
Wenn man sich die ganze Fallentwicklung und Infos zu den einzelnen Ergebnissen, die dabei eine Rolle spielen en revue passieren lässt, fällt halt auf, dass die Hundespuren und Busfahrer-Sichtung vor XY seitens der Polizei und Staatsanwaltschaft nicht als 100% zuverlässige Spuren eingeschätzt wurden, sozusagen mit Richtigkeits-Vorbehalt.

Mich hat es etwas verblüfft, dass Fr. Benndorf Formulierung den Eindruck erwecken konnten, als gäbe es seitens der Polizei keinerlei Zweifel daran, dass Yolanda wirklich im IKEA angekommen ist und danach via Bus und Bahn nach Halle gefahren sei und auch an der Burg Giebichenbstein angekommen sei.
In den alten Filmberichten, wo man sich auf die Polizei bezieht, wird das stets gerademal als Möglichkeit dargestellt und man kann kaum annehmen, dass sich an den Ermittlungsergebnissen dazu (Zeugen, Hundspuren) seitdem (Ende 2019) viel oder überhaupt etwas geändert hat.

Man hat ja z.B. wohl keine Zeugen für die Burg Giebichenstein.

Hundespuren (von Mantrailern/Personenspürhunden) sind ja bekanntlich schon variabel in der Qualität.
In den Fällen Tanja Gräff und Maria Baumer gab es bspw welche, die Fehlspuren waren.
Bei dem Busfahrer, der meint, Yolanda erkannt zu haben, muss man sich fragen, mit welchem Bild/Foto er sie verglich.

Zu Beginn der Suche (als sich der Busfahrer gemeldet hat) wurde behördlich und medial ein Foto von Yolanda verbreitet, auf dem sie Rastafari-Extensions trägt und einen grauen Hoodie mit schwarz-lilanem Öko-Batik-T-Shirt darunter und etwas zur Seite blickend lächelt, das wohl aus einem Portugal-Urlaub von 2018 stammt.
Die Rasta-Extensions hatte sie als sie verschwand, aber schon verkauft und nicht mehr getragen.
Außerdem soll sie laut dem Flugblatt der WG oder Zealkirche (?) ganz zu Beginn an dem Tag mit einer schwarzen Jacke, schwarzer Baseballkappe oder Mütze, schwarzer Hose bekleidet gewesen sein. Es wurde auf diesem Flugblatt ein Foto von ihr abgedruckt, wo sie dieses Outfit trägt.

flugblatt-freunde-leipzig-yolanda-klug.jpg
Quelle: https://www.lvz.de/lokales/leipzig/verm ... VASEQ.html

Wenn sie wirklich so gekleidet war, als sie verschwand, und der Busfahrer eine junge Frau sah, die der Rastahaar-Yolanda glich, war diese Gesehene im Bus schlicht eine andere Person.

Bei mir hat es subjektiv die Einschätzung, dass Yolanda nicht im IKEA war und auch nicht abends in Halle (und mMn auch nicht in einem Bus dorthin) nicht ausgeräumt. Ich wäre mir noch nicht einmal sicher, dass sie um 14:15 aus der WG ging, solange das nur anhand des Handyausstellens in der Funkzelle ihrer WG abgelesen wurde (wie es scheint), wobei das allerdings nur eine Spekulation meinerseits ist, dass man dafür nur den Handylogout nahe WG Körnerstr hat als Beleg, und keinen Zeugen/Mitbewohner.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@z3001x

Das ist richtig, dass auf Fahndungsplakaten, die wohl von Angehörigen und /oder Freunden angefertigt worden sind, ein Foto von Yolanda gezeigt wurde, wo sie Dreadlocks trägt.


Dass das aber kontraproduktiv ist, hat die Polizei schnell bemerkt, denn die damalige Polizeisprecherin Katharina Geyer nahm zu diesem Punkt Stellung. Und zwar heißt es bereits am 27.9.2019:
„Es sind mehrere Hinweise eingegangen, diese brachten aber bislang keine heiße Spur“, sagte Polizeisprecherin Katharina Geyer am Freitag auf Anfrage von LVZ.de. Meist seien junge Frauen mit Dreadlocks gesehen worden, mit denen die Vermisste aufgrund eines Fahndungsfotos verwechselt wurde. Derzeit trage Yolanda Klug aber keine Dreadlocks mehr, sondern glattes, mittellanges Haar, betonte die Polizei.

https://www.lvz.de/lokales/leipzig/verm ... 6ASGA.html

Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass dem Busfahrer ein aktuelles Foto gezeigt worden ist. Seine Aussage kann als heiße Spur eingestuft werden und ganz am Anfang gab es laut Bericht keine heißen Spuren, was unter anderem mit dem Dreadlocks Foto erklärt worden ist. .

Später dann haben Taucher nach Yolanda im Mühlgraben in Halle gesucht, der nicht weit von der Kunsthochschule entfernt ist. Dort wurde im Nebenarm der Saale schon mal die Leiche einer Studentin gefunden.


https://www.bild.de/regional/sachsen-an ... .bild.html

Wenn die Polizei sich so sicher ist, dass Yolanda in Halle war, dann halte ich es für möglich, dass sie dort einem Serientäter in die Hände gefallen ist, der es auf Studentinnen abgesehen hat. Das ist natürlich auch nur eine Spekulation, aber mir sagt diese Spekulation mehr zu, als eine mögliche Verstrickung von SC in das Verschwinden. Ist aber nur so ein Bauchgefühl. Auch glaube ich nicht, dass Yolanda vor den SC geflohen ist um irgendwo in Ruhe zu leben. Dass sie ihren Pass nicht mitgenommen hat und auch ihr Geld auf dem Konto unangetastet blieb, spricht aus meiner Sicht dagegen.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich will in diesem Fall keinerlei Ansätze ausschließen. Auch bin ich offen für neue Vermutungen, die @AngRa hat. Wenn ich in mich hineinhöre (was nichts mit Rechthaberei zu tun hat), möchte ich meine bisherige Vermutung noch nicht aufgeben. Aufgrund der Hundespuren sah ich mir die Landkarte an. Dieses Halle liegt nordwestlich von Leipzig. Ich habe mir nämlich überlegt, in welche grobe Richtung Y. entführt worden sein könnte. Von alleine ist sie nicht weg, ergo gehe ich von einer Entführung aus. Das Szenario lasse ich ebenfalls noch gelten, wie Y völlig überraschend einen anderen Kurs nehmen musste. Der Entführer wird versucht haben, auf die Autobahn zu kommen. Die Frage ist, ob mehr in den Nordwesten, oder mehr in den Südwesten? Damit will ich sagen, dass Halle eben auch an der Entführungsstrecke von Y gelegen haben könnte.

Warum ich weiterhin bei dieser Version bleibe, so hängt das an den auffälligen Ereignissen, die es kurz vor dem Verschwinden gegeben hatte. Zum einen die USA Reise, zum anderen das Seminar des Vaters in Leipzig. An Zufälle glaube ich nicht. Das sind sehr starke Ereignisse. Ich habe Zweifel, ob man von Yolanda noch etwas hören wird. Die Hoffnung gebe ich natürlich nicht auf und hoffe, dass sie am Leben ist.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von z3001x »

@Angra
MIndestens im ganzen Jahr 2019 wurden fast nur diese beiden Fotos von Yolanda von der Polizei und den Medien (lvz, tag24, stern, merkur, bild) verwendet:
yolanda-klug-vermissten-such-bilder-aus-2019.jpg
Quelle Polizei Sachsen Fallseite #67788 aus, Version aus 2019, https://web.archive.org/web/20191117164 ... /67788.htm ) Ebenso auf der BKA-Seite von 2019 https://web.archive.org/web/20191226122 ... rhalt.html

Die Änderung des verwendeten Bilds kann man anhand der Webarchiv-Versionen der Seite nachsehen
https://web.archive.org/web/*/https://w ... /67788.htm oder wenn man sich die Mühe macht, die erschienenen Artikel aus 2019 chronologisch durchzugehen. Das heute meist benutzte Bild (vom Augustusplatz bei Besuch von PK 2 Tage vor ihrem Verschwinden) ...
Bild
... wird mEn erst seit Mitte 2020 verwendet; nach dem langen Podcast vom MDR zu dem auch ein weiteres Video-Interview mit dem Vater und diesem Foto erschien.

Der Busfahrer kann sich nur auf ein Foto, das in den Medien kam (oder auf einem Flugblatt) beziehen, nicht auf verbale Äußerungen der Polizei.
Als er die Frau am 25.9.19 nachmittags im Bus sah, war Yolanda ja noch nicht verschwunden, heißt, da hat es in seinem Kopf nicht Klick gemacht, er hat niemanden erkannt, sondern einfach viele Leute ein- und aussteigen sehen, wie jeden Tag, während er seine Route fuhr.
Erst ca eine Woche später als die Rede vom Bus 131 war, den er ja fuhr, kann er sich erstmalig die Frage gestellt haben, ob er an dem Nachmittag selbst diese Buslinie fuhr und die vermisste Frau gesehen haben könnte.
Dafür muss er irgendwo die Info, dass Yolanda vermisst wird, und in dem Bus 131 gefahren sein könnte, samt einem Foto von ihr, erhalten haben und einen Vergleich mit seiner Erinnerung gezogen haben. Ich kürz es an der Stelle ab.
Yolanda hat mMn kein Gesicht, das extrem markant wäre, außerdem sieht sie aus unterschiedlichen Fotos ziemlich verschieden aus. Die Haare wirken mal dunkelbraun, mal blond, mal rötlich, der Gesamtausdruck/eindruck ist für mich jedenfalls auch variabel. Wenn sie Mütze oder Basecap getragen haben sollte, alles dunkel, sähe sie komplett anders aus als auf den meisten anderen Bildern. Unterm Strich ist für mich deshalb eher wahrscheinlich, dass der gute Mann natürlich getriggert war, dass seine Buslinie plötzlich wichtig war im Zentrum eines Vermisstenfalls, der auf Kripo Live kam und er ggf. ein Schlüsselzeuge ist - sofern er sie gesehen haben sollte.
Und offenbar hat er die Idee gehabt, dass das alles so war. Sicher hat die Polizei die Sache mit den Rastas abgeklopft und er sagte: keine Rastas.
Lange Rede: Augenzeugen sind ja erwiesenermaßen nicht sehr zuverlässig, generell. Und speziell, wenn sie Leute zu sehen glauben, die sie noch nie im wahren Leben erlebt haben, sondern nur nachträglich von Fotos.
Hinzukommt ja, dass Yolanda nicht bei IKEA gesehen wurde (das mag an noch an nicht gespeicherten Bändern liegen), offenbar nicht elektronisch bezahlte und niemand sich an eine Studentin mit Gardinenstange und Blumentöpfen so wie einer Lampe im Bus auf dem Weg nach Meerseburg und Halle erinnerte usw...
Kann man sich zwar alles irgendwie erklären, aber in der Summe ist es so, dass der letzte belastbare "Zeuge" das Handyausloggen und 14:15 in der Südvorstadt ist und dass bezeugt noch nicht mal, dass sie da selbst am Handy und in der Körnerstr war.
Die Polizei sagte an anderer Stelle, dass Hundespuren keinen Zeitstempel haben und sie sagen noch heute auf der Fahndungsseite, dass es ungewiss ist, ob sie auf der Burg Giebichenstein auf der Herbstsession war.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ricken sagte nach den Suchaktion an der Saale in Halle kurz vor Weihnachten 2019, dass man keinen Zusammenhang mit dem Fall Mariya Nakovska sähe.
Das war immer eher so ein Mediending, der Zusammenhang, und die Vorstellung des Seriensexualmörders, der in Halles Saaleauen zuschlägt.
Einen Zusammenhang mit der 2014 unweit dieses Bereichs gefundenen Leiche von Mariya Nakovska (†29), deren Mord noch nicht aufgeklärt werden konnte, sieht er hingegen nicht. "Anhaltspunkte dafür, dass beide Fälle im Zusammenhang stehen, gibt es nach derzeitigem Stand nicht."
https://www.tag24.de/justiz/vermisste-p ... en-1327742

Ausschließen tut die Polizei ein selbstbestimmtes Verschwinden stand heute übrigens auch nicht, der immer wieder aktualisierte Text der Vermisstenmeldung endet mit:
Die junge Frau leidet an wiederkehrenden, unvorhersehbaren Ohnmachtsanfällen. Ein Zusammenhang hierzu mit ihrem Verschwinden ist mittlerweile aber unwahrscheinlich. Möglicherweise ist Yolanda Opfer eines Verbrechens geworden. Auch ein Verschwinden aus eigenem Antrieb lässt sich nicht ausschließen.
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