UNGEKL. TODESFALL YOLANDA KLUG (23 †), LEIPZIG, 2019

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Jenny Böken, Kirsten Heisig, Unbek. Junge (Oelsa/Osterzgebirge), Isabelle Kellenberger, Malina Klaar, Yolanda Klug, Elisa Lam, Paula Maaßen, Christian Morgenstern, Theresa Stahl, Georgeta Tapu
Nuschka
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Nuschka »

@qynx

Supi, danke!
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Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@qynx

Ich bedanke mich ebenfalls für deine Quellenangabe zu dieser Bemerkung des Vaters:
"Insgesamt hat es ihr auch in Leipzig gut gefallen, aber sie hatte auch ein paar Jahre lang körperliche Probleme und hat sich dann dafür entschieden, ins Ausland zu gehen."
"Körperliche Probleme"? Sind da die Anfälle gemeint? Im weitesten Sinn wirken sich diese Anfälle auf den Körper aus, auch wenn die Ursache noch abzuklären wäre.

Nach meiner Vermutung ist es eine psychosomatische Erkrankung. Die Ursache dürfte im Psychischen liegen und sich eben somatisch auswirken.
Ich gehe vom Naheliegenden und vom Nachvollziehbaren aus. Ich habe das schon ausgeführt und mich eingefühlt, in welcher geistigen und geistlichen Lage Yolanda gewesen sein muss, als sie sich für eine andere Glaubensrichtung entschied, sich die Eltern scheiden ließen, die Mutter die Familie verließ und einen anderen Mann heiratete, alle miteinander sich schließlich auch vom bisherigen Lebensmittelpunkt in alle Richtungen entfernten.

Da Yolanda ein aufgewecktes Mädchen war und ist, hat sie mit Sicherheit ihre Rolle in diesem Beziehungsgefüge reflektiert. Es hat wohl sicher auch Aussprachen gegeben, sehr ernsthafte vielleicht? Wie Yolanda das verarbeitet hat und ob sie das ganz verarbeiten konnte, kann ich nicht beurteilen. Für mich ist es eine Möglichkeit eines hypothetischen Erklärungsversuches.

Da sie sich dem christlichen Glauben zuwandte, hatte sie hierin die Chance, ihre Belastungen, evtl. Schuldzuschreibungen von anderen oder von ihr selbst im Gebet des Vaterunser abzugeben "und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern". Sie hätte sich von daher frei fühlen können. Sie selbst ist nicht verantwortlich für Glaubensentscheidungen ihrer Eltern. Deshalb gibt es eine Religionsmündigkeit für jede Person, dass man zu nichts gezwungen werden kann. Der Glaube ist frei, zumindest der christliche. Gott verfolgt niemanden und er lässt niemanden mit dem Lasso eingefangen. Das muss ein inneres Bedürfnis und eine eigene Entscheidung sein. Alles andere trägt nicht.

Yolanda hat wohl in der Zeal-Kirche eine Verankerung gesucht. Aber - ich glaube - dass es lange Zeit braucht, bis dieser Zwiespalt überwunden ist, nämlich die Zerrissenheit ihrer Familie und das Abschütteln jeglicher Selbstvorwürfe. Yolanda war Studentin. Sie war abhängig von Unterstützung. Zwar hat sie darauf rechtlichen Anspruch, und wenn ein totales Zerwürfnis bestanden hätte, wäre der Staat eingesprungen. Die Geldzuwendungen ihrer Eltern für das Studium waren - rechtlich gesehen - kein Almosen, sondern eine Elternpflicht. Vom Religiösen her schuldet man den Eltern natürlich Dank. In die Gefühlslage dieser Familie einzublicken, was ein Mitglied vom anderen erwartet, ist einfach sehr schwierig.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ja ich gehe schon davon aus, dass der Vater mit körperlichen Problemen die Ohnmachtsanfälle gemeint hat. In dem Podcast vom 18.9.2020 erwähnt er denn auch einen Zwischenfall, wo Yolanda auf dem Fahrrad gefahren und ohnmächtig geworden sei und dabei in ein Auto gefahren sei. Der zweite uns bekannte Ohnmachtsanfall fand während einer Wanderung im Schwarzwald statt. Ich meine, dass man hier körperliche Ursachen nicht ausschließen darf. Möglicherweise hängen die Ohnmachtsanfälle auch mit körperlichen Anstrengungen zusammen, vielleicht hat das Herz auch gelegentlich nicht richtig gearbeitet, so dass das Gehirn mit zu wenig Sauerstoff versorgt worden ist. Das alles kann seine Ursache in einer Herzmuskelentzündung haben. Zu den Symptomen können auch Ohnmachtsanfälle gehören.

https://www.cardio-guide.com/erkrankung ... r%20Wochen.

Gerade bei jungen Leuten ( auch Sportlern) werden solche Erkrankungen diagnostisch oft nicht erkannt.
z3001x
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Ein Gastschreiber hat einen Vorfall von Anfang Mai aus Leipzig verlinkt, wo eine junge Frau von zwei unbekannten Tätern in einem weißen Transporter zunächst verfolgt wurde, dann überfallen und durch die Seitentür ins langsame fahrende Auto hingezerrt wurde. Dort wurde sie sexuell missbraucht ("unsittlich berührt"). In Leipzig-Connewitz. 2 km von Yolandas ehem. WG in der Körnerstr. entfernt.
Täter waren (zum Zeitpunkt der Berichtserstattung) flüchtig und unbekannt, auf Anfang 30 geschätzt.
https://www.het-forum.de/viewtopic.php?p=201435#p201435

Leipzig hat eine ziemlich hohe Kriminalitätsrate, gilt als sechst-gefährlichste Stadt Deutschlands.
https://www.allianzdirect.de/hausratver ... -ratgeber/
Gast

Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Gast »

Dann verlinkt ich auch noch diese Vergewaltigung in Leipzig
https://www.het-forum.de/viewtopic.php?p=177923#p177923
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Wenn ich an die letzte xy Sendung denke, wie schnell und unauffällig eine Frau widerwillig in einem Auto landen kann, am helllichten Tag vor einem Einkaufszentrum, dann will ich so ein Geschehen bei Yolanda durch einen Zufallstäter nicht mehr so strikt ausschließen wie bisher. Das könnte vor dem IKEA Möbelhaus passiert sein. Sie wurde um eine kleine Gefälligkeit angesprochen. Hilfsbereit ist sie, und dann könnte es passiert sein, dass sie ins Auto geschoben wurde.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Gast

Ja, ich sehe das durchaus als reale Möglichkeit, dass Yolanda als junge Frau einem Verbrechen mit sexuellem Hintergrund zum Opfer gefallen ist und dass sie ein Zufallsopfer war.

Hier nochmals Dein anderer verlinkter Zeitungsbericht (BILD vom 4..5.22) .

https://www.bild.de/regional/leipzig/le ... .bild.html
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Nuschka »

Für mich persönlich kommt ein Suizid immer mehr in Betracht, leider.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Nuschka hat geschrieben: Samstag, 24. September 2022, 01:33:10 Für mich persönlich kommt ein Suizid immer mehr in Betracht, leider.
Es ist tatsächlich ein großes Rätsel. Theoretisch kann man nichts ausschließen. Drei Jahre werden es morgen sein, dass Yolanda verschwunden ist und man nichts mehr von ihr gehört hat. Da liegt es näher, vom Tod auszugehen, als davon, dass sie noch irgendwo inkognito lebt.

Yolanda hat sich als Christin verstanden. In dieser Weltanschauung ist der Suizid untersagt, und zwar sehr streng untersagt, so dass in früherer Zeit Selbstmörder kein christliches Begräbnis erhielten, auch wenn sie der Kirche angehörten. Sie kamen abseits unter die Erde, ohne ein Ritual. Ob das heute in Kirchen anders gelehrt wird, weiß ich nicht. Zum anderen würde man in der Regel eine Leiche finden, wenn sich jemand das Leben selbst genommen hat.

In der SC scheint ein Suizid als Ausweg aus aussichtslosen Lebenslagen zugelassen zu sein. Dieser Kirche stand Yolanda distanziert gegenüber.

In diesem Fall werde ich mit der Ungewissheit leben müssen. Der Fall erlaubt mir keine Angabe über einen Wahrscheinlichkeitswert. Wenn ich die Logik bemühe, ob Jemand im Tod von Yolanda die Lösung eines Problems gesehen haben könnte, dann wäre das reine Spekulation und eigentlich verbietet auch der Anstand hierüber eine Vermutung. Es wären unerlaubte Unterstellungen. Um aber den Kreis zum Anfang zu schließen: An Suizid glaube ich am wenigsten.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Suizid ist in allen Vermisstenfällen eine Option. Man sollte sich daher immer mit dieser Möglichkeit auseinandersetzen.

Meiner Meinung nach spricht aber folgendes gegen einen Suizid:

Der Vater, der seine Tochter kurz vor ihrem Verschwinden noch getroffen hat, hat seine Tochter bei "Kripo live" MDR folgendermaßen beschrieben:
Erst in der vergangenen Woche hätten sich die beiden nach seinen Angaben gesehen. Yolanda habe keine Probleme angesprochen, im Gegenteil. „Sie war so lebendig, richtig gut drauf, wie man so schön sagt“, erzählt Peter Klug. Der Kontakt zu seiner Tochter Yolanda sei gut gewesen.
https://www.merkur.de/welt/yolanda-klug ... 45899.html

Außerdem hätte man wahrscheinlich wohl längst Yolandas Leiche gefunden, weil bei Selbstmord die Möglichkeiten geringer sind, dass die Leiche auf Dauer verschwindet.

Ausschließen möchte ich Selbstmord in diesem außergewöhnlichen Fall allerdings nicht.
Gast

Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Gast »

Gefühle helfen hier nix denn nach 3 Jahren ist das ein Langzeitvermisstenfall und dafür gibts einen Thread hier, der aber noch sehr dünn ist, mit wenigen Beispielen. https://www.het-forum.de/viewtopic.php?f=54&t=972

Was nach einem Jahr Vermisstsein überhaupt noch passieren kann steht dort und das könnte auch in diesem Fall geschehen:
  • Abtauchen - Wie viele sind nach über einem Jahr wieder aufgetaucht?
  • Suizid - Wo konnte man nach einem Jahr noch Suizid nachweisen oder vermuten?
  • Unfall - Wie viele Unfälle wurden erst nach einem Jahr entdeckt?
  • Verbrechen - und
  • Ungeklärt - Die häufigsten Möglichkeiten
Wenn die Leiche sorgfältig abgelegt wurde bleibts bei ungeklärt

Nicht mal Fälle mit älteren Männern wie Hartmut Weiske, Paul Schulz oder erst kürzlich auch hier Wolfgang Loh und noch, frisch im Juni heuer, der Fall Roland Schulz den 13 Hunde nicht finden konnten, wurden geklärt
https://www.merkur.de/lokales/ebersberg ... 40791.html
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gast hat geschrieben: Samstag, 24. September 2022, 13:18:38 Gefühle helfen hier nix denn nach 3 Jahren ist das ein Langzeitvermisstenfall und dafür gibts einen Thread hier, der aber noch sehr dünn ist, mit wenigen Beispielen. https://www.het-forum.de/viewtopic.php?f=54&t=972

Was nach einem Jahr Vermisstsein überhaupt noch passieren kann steht dort und das könnte auch in diesem Fall geschehen:
  • Abtauchen - Wie viele sind nach über einem Jahr wieder aufgetaucht?
  • Suizid - Wo konnte man nach einem Jahr noch Suizid nachweisen oder vermuten?
  • Unfall - Wie viele Unfälle wurden erst nach einem Jahr entdeckt?
  • Verbrechen - und
  • Ungeklärt - Die häufigsten Möglichkeiten
Wenn die Leiche sorgfältig abgelegt wurde bleibts bei ungeklärt

Nicht mal Fälle mit älteren Männern wie Hartmut Weiske, Paul Schulz oder erst kürzlich auch hier Wolfgang Loh und noch, frisch im Juni heuer, der Fall Roland Schulz den 13 Hunde nicht finden konnten, wurden geklärt
https://www.merkur.de/lokales/ebersberg ... 40791.html
Dir helfen Gefühle nix und mir hilft dein Thread nix, weil ich nichts mit ihm anfangen kann. Es ist übrigens schon der zweite Thread mit diesem Titel. Ein Gast - vielleicht warst du das sogar? - wollte diesen zweiten Thread haben. Hat wohl übersehen, dass es schon einen gibt. @AngRa hat ihn freundlicherweise eingerichtet. Helfen tut er so wenig wie der erste, auch wenn sie jetzt im Doppel daherkommen.

Dieser Thread hat auch nix getaugt bei alten Männern wie Hartmut Weiske, Paul Schulz, Wolfgang Loh und Roland Schulz. Deinen Hinweis auf diesen Thread, wenn ich danach frage, wie Fallkenner vom Gefühl her einschätzen, ob Yolanda noch leben könnte oder eher nicht, geht an der Sache vorbei, weil jeder Fall individuell anders ist. Thread Nr. 1 ist ganz eingeschlafen. Thread Nr. 2 scheint kurz davor zu sein, vor sich hindämmern tut er schon lange. Eigentlich logisch, weil die Lösung eines Falles nicht an anderen Fällen abgelesen werden kann. Thread Nr. 2 hat m.W. in keinem einzigen Fall eine Sache vorangebracht.

Ich werde meine Frage zurückziehen.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Nuschka »

Mein letzter Post (Suizid) war etwas brachial, entschuldigt bitte.
Natürlich hoffe ich, dass Yolanda noch lebt, es ihr gut geht- vielleicht bei den Beduinen in Jordanien, zu denen sie lt. AZ XY-Film ja Kontakt hatte.
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Gast

Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Gast »

Das Lösen der Fälle überlasse ich Anderen und damit Ruhm und Ehre. Im Fall Liebs scheints ja kurz davor zu sein, so wie ich oberflächlich mitlese.
Ich schreib hier nur Fakten die können sich ruhig schlafen legen denn sie bleiben Fakten.

Wie viel Kronen oder gar Sterne als Auszeichnung gibts Überhaupt für die Lösung eines Falles?
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Nuschka »

Dennoch spricht für mich Einiges für einen Suizid. Vieles wurde davon schon hier (und im Nachbarforum) besprochen- also sorry vorab für diverse Wiederholungen ;)
Ausschlaggebend für meine Suizid-Vermutung ist Yolandas Verschwinden bei der Wanderfreizeit im August 2019. Abgesehen von
-den innerhalb eines Jahres doch sehr abweichenden Polizeimeldungen dazu,
- den normalerweise sehr kurzen Ohnmachten Yolandas

war für mich der Knackpunkt der Auffindeort in der Nähe vom christlichen Jesuskreuz ("Hierakreuz"), ca. 2 km vom Hochfirst entfernt. @z3001x hat dazu mehrere interessante Posts eingestellt.

Meine Interpretation dazu: Yolanda hat in dieser Wanderfreizeit versucht, sich umzubringen - und wollte (oder hat) am Hierakreuz um Vergebung für diese "Sünde" im christlichen Glauben beten oder Gott nahe sein wollen.

Der Versuch misslang, sie wurde lebend gefunden. Ihre vorherigen Ohnmachten (seit ca. 6 Jahren) lieferten dafür ja eine Erklärung, ganz fern von Suizidabsichten.
Es folgte eine schnelle Klinikenttlassung. Einige Tage später ging es nach Kalifornien und zur Schwester. "Yolanda hat dadurch sehr viel Kraft bekommen", sagt der Vater in AZ XY (bei Min. 4:40).
-Brauchte Yolanda Kraft?
-Kraft wofür? Zum Weiterleben?

Aus meiner Sicht gibt es noch weitaus mehr Anhaltspunkte für einen Suizid.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von z3001x »

@Nuschka
Was am stärksten gegen einen Suizid spricht, sind meiner Einschätzung nach die Ermittlungen der Polizei.
Die ist ja nicht selten bemüht, ihren Aufwand gering zu halten. Ein Unfall haben sie lieber als einen Mord, einen Suizid lieber als eine Entführung.
Eine selbstbestimmtes Verschwinden lieber als ein Kapitaldelikt. Dann kann ma den Aktendeckel schneller schließen oder idealerweise gar nicht erst öffnen respk. amlegen.

Wenn ein Suizid als eine nicht unwahrscheinliche Option angesehen wird, lenkt das zum einen die Ermittlungen in eine bestimmte Richtung, zum anderen kann man es in den Öffentlichkeitsmitteilungen zumindest rauslesen, dass diese Variante für denkbar angehalten wird. Das ist hier aber eig nicht so. Es wurde nie explizit oder zwischen den Zeilen angedeutet, dass sie sich selbst das Leben genommen haben könnte. Das heisst es sieht nicht so aus, dass die Pol das so einschätzt. Die könne sich natürlich irren, gelegentlich.

Und selbst wenn es offenbar nicht wenigen auffällt, dass die Widersprüchlichkeit in Darstellung der genauen Umstände von der Nacht im Hochschwarzwald zwischen Hochfirst und Lenzkirch-Hiera den Eindruck erweckt, dass hier etwas verborgen bleibt, würde ein versuchter Suizid der Polizei nach 3 Jahren Ermittlungen jedenfalls kaum verborgen bleiben. Ich weiß nicht, ob er einem Krankenhaus verborgen bliebe. Normalerweise werden die schon ein Blutbild erstellen, Verletzungen z. B. an den Handgelenken usw. würden sie erkennen. Sollten zumindest. Es könnte zwar sein, dass wenn es versuchter Suizid im Schwarzwald gewesen wäre, dass es nicht öffentlich gemacht wird, das schon. Aber es wäre es schon mehr als krass, wenn Yolanda im August einen Suizidversuch unternommen hätte und man das dann 5 Wochen später, als sie erneut verschwindet, als unwichtig ansähe und die Ermittlungen nicht danach ausrichten würde. Man würde ja z.B. anders suchen als, wenn man einen Unfall vermutet.

Was auch dagegen spricht, beim August-Verschwinden ist, dass sie ja Betreuerin war und davon ausgehen musste, dass man sie sucht. Anders als im September wusste man ja ungefähr wo sie sein musste. Und sie wurde ja gesucht, mit Hubschrauber, Wärmebildkamera, Hunden, noch in der Nacht.
Könnte natürlich sein, dass sie wollte, dass man sie sucht.
Auch vor auf den Tag genau 3 Jahren muss ihr klar gewesen sein, dass sie wieder gesucht würde, weil sie ja verabredet war und sie ahnen konnte, wie ihre WG und die Freundin reagieren wird. Natürlich ist es in so einer großen Stadt quasi aussichtslos mit dem Suchen, wenn jemand um 15 Uhr verschwindet und die polizeiliche Suche um 23 Uhr beginnt. Dann ist sie, wenn sie will über alle Berge.
Dennoch, "idealerweise" würde ein Suizident wohl eine Situation einrichten, in dem ihn/sie erst einmal niemand sucht, jedenfalls theoretisch. Wenn es so organisiert wird, dass Rettung kommt, ist es ggf kein ernsthafter Versuch, sondern ein "Hilfeschrei".

Ich muss sagen, ich hab es auch schon öfters überlegt, ob Selbstmord dahinter steckt. Ich fand, es gibt einige Fotos - speziell aus dem Jahr davor, wo sie schlecht aussieht, traurig, niedergeschlagen, verloren. Die Beobachtung, dass der Vater sagt, sie hat im Urlaub Kraft gewonnen, ist auch interessant und gut, akribisch beobachtet. War mir auch mal aufgefallen und es drückt ja aus, dass er es so einschätzt, dass sie Kraft gewinnen musste. Und dass der Urlaub auch dazu diente, sie aufzubauen. Allerdings hat sie ja objektiv eine "Schwäche" gehabt. Sie hatte ja sozusagen "Schwächeanfälle". Man muss da nichts Zusätzliches dazu konstruieren, damit der Satz Sinn ergibt. Der Vater ist bodenständig, möglicherweise denkt der sich "das Kind braucht frische Luft, Wald und Sonne, Sport&Training" dann wird das schon wieder.

Was auch auffällt, aber das kann für vieles anderes sprechen, nicht speziell Selbstmord, ist eben, dass sie verschwand, genau als der Vater gerade weg, oder sogar zeitgleich mit ihm. Das kann man in viele Richtungen deuten, eine wäre, dass sie seinen Besuch comme-il-faut verhalten hat und ihn "ausgesessen" hat, wissend, dass er sich um sie sorgt, aber ihm sozusagen einen schönen Abschied bereitet hat und bis er weg ist und sie freie Bahn hat.

Aber gleichzeitig ist es das sehr konstruiert. Es würde dann ja auch die Leiche fehlen. Dann hätte sie sich schon was einfallen lassen müssen, umk verschollen zu bleiben. Wie oft kommt das vor, dass Selbstmörder verschollen bleiben (echte Frage)?
Das wichtigste, was fehlt, ist mMn die Einschätzung von Yolandas gleichaltrigen Freunden über ihre Person und Situation. Da gabs eig nur mal ein Miniinterview der Halle-Kino-Freundin, das aber auf nur quasi nur 3 Sätze zusammengeschnitten wurde, und wo sie sagte, dass sie nicht glaubt, dass sie abgehauen ist, obwohl sie freiheitsliebend sei und der Typ, der auswandern könnte. Und dann gabs noch die Mitbewohnerin, die in XY sprach und der man anmerkte, dass sie sie mochte und sie sich gut verstanden haben. Aber so ein richtiges Bild hat man irgendwie nicht. Ich jedenfalls nicht.

23 Jahre jung, im Studium, in einer anderen Stadt, da interessiert man sich zu 95% für gleichaltrige. Eltern und Schwester gibts auch, aber die sind maximal auf Rang zwei. Das wird auch bei Yolanda nicht anders gewesen sein.
Bloß hat man von dem Fall einen anderen Eindruck, weil eben v.a. der Vater in der Presse auftritt. Dutzende Freunde, davon auch enge und vertraute, die sie ja schon hatte, die hört man nicht. Daher ist da sozusagen in Loch und deswegen kann man den Fall auch nicht richtig einschätzen und hält alles und nichts für denkbar.
Vll sollte man mehr Infos an Land ziehen, wie sie in Leipzig gelebt hat, einfach vom Alltag, wo sie hin ist außer Uni und ab und zu Zeal. Und wen sie getroffen hat. Das ist ja eig immer das wichtigste in so einem Fall.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gast hat geschrieben: Samstag, 24. September 2022, 21:23:36 Das Lösen der Fälle überlasse ich Anderen und damit Ruhm und Ehre. Im Fall Liebs scheints ja kurz davor zu sein, so wie ich oberflächlich mitlese.
Ich schreib hier nur Fakten die können sich ruhig schlafen legen denn sie bleiben Fakten.
Isolierte Fakten allein lösen einen Fall nicht. Das willst du ja ohnehin anderen überlassen. Dann passen wir beide vom Ansatz her nicht zueinander.

Ich unterhalte mich gern mit Teilnehmern, welche Fakten in einer Weise zu verbinden in der Lage sind, dass sie auf ein intentionales Verhalten schließen lassen. Andere Teilnehmer gewichten die Fakten eventuell anders und kommen auf ein anderes motivationales Anliegen. Daraus ergeben sich für die Gegenseite wiederum Denkanstöße. Das finde ich spannend, besonders wenn auch noch die Beziehung stimmt, dass man offen für vernünftige Ansichten der anderen Seite ist.

Dir bleibt es natürlich unbenommen, deine Fakten irgendwie zu verwalten. Deine Kategorien: Abtauchen, Verbrechen, Suizid, Unfall, Ungeklärt ...
tragen nichts zu der Lösung eines neuen Falles bei. Was entscheidend ist, ist der Modus Operandi, ist auch die Motivkategorie. Wenn Profiler einen Tatort untersuchen, dann wollen sie solche psychischen Eigenschaften eines Täters aufspüren, um ein Profil von ihm zu bekommen. Solche Täterprofile werden offenbar auch kategorisiert, weil ich das aus einem Gespräch bei Rudi Cerne mit einem Ermittlungsbeamten mitbekommen habe, dass es gelang, aufgrund eines sehr detaillierten Täterprofils eine weitere Tat in einem benachbarten Bundesland aufzuklären.

Die verschiedenen Fälle in deinem "Gemeinsamkeitsthread" kann man zwar sammeln. Das wars dann aber auch. Natürlich können sich diese Fälle samt ihrer Faktizität schlafen legen, ohne dass sich was ändert. Wenn dir das genügt, ist es ja schön für dich.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich bedanke mich sehr bei @Nuschka und @z3001x.

Ich las @Nuschkas Beitrag, und obwohl ich nicht so auf der Suizid-Seite stehe, hat er mich sehr zum Nachdenken gebracht. Mehrere Stunden habe ich mich in dieses Mädchen Y. hineingefühlt. Die Ansicht von @Nuschka will ich darum nicht vorschnell abtun. Yolanda war wirklich in einer schwierigen Lage, was den Glauben anbelangte. Es muss geistliche Kämpfe um Glaubensfundamente gegeben haben, das lese ich aus ihrem lauten Aufschrei bei der Taufe heraus: "Ich glaube an Gott." Das ist aufgefallen. Auffällig ist auch, dass Yolanda in ihrem Single-Dasein zufrieden war. Das deutete die Freundin an, dass diese Unabhängigkeit für Yolanda passte. Sie scheint gern für die Wohngruppe Spezialrezepte ausprobiert und sich über die Anerkennung gefreut zu haben.

Gedanken machte ich mir auch, ob sie mit der Freundin in der Wohngruppe auch mal über Psychisch-Seelisches gesprochen hat? Ich könnte mir das vorstellen, wenn diese Freundin dafür einen Sinn hatte. Man braucht irgend jemanden für die Probleme, die einem beschäftigen, und das könnten bei Yolanda Sinnfragen zum Leben gewesen sein, oder wie die Freundin damit umgeht, wenn es Dissonanzen zu den Eltern gibt? Andererseits hätte sie dazu in der Kirche auch Gelegenheit gehabt.

Tatsache dürfte sein, dass die Polizei mehr von den Wohngruppenleuten erfahren hat, als die paar Sätze der Freundin. Die werden sehr wohl herauszufinden gesucht haben, was Yolanda seelischen Kummer machte? Der Pastor hat das Beichtgeheimnis zu wahren und wird sich im Fall Yolandas streng daran gehalten haben. Aber dennoch durfte er sich zu offensichtlichen Interessen und Einsätzen Yolandas im kirchlichen Leben äußern.

Es gibt Fragezeichen, auch diese Frostschutzmittel-Sache, und eben die isolierte familiäre Situation des Mädchens. Diese ist so einmalig, dass es hierzu auch keine Gruppentherapie gab, wo sich gleich Betroffene hätten aussprechen können.

-----------------------------

Danach las ich den Beitrag von z3001x, dem ich in nichts widersprechen kann und der wirklich gut die Ermittlungsaspekte, die Umstände ihrer Schwächeanfälle, die psychisch möglichen Befindlichkeiten usw. eruierte im Hinblick auf die Einschätzung, was mit ihr sein könnte. Das Mädchen zeigte sich sehr speziell. Es ist ein Rätsel.
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Gast »

Bevor ich mich jetzt schlafen lege mach ich noch eine aufsteigende Reihenfolge der psychiscen Belastung von Angehörigen.
  • Abtauchen - Dann können wir sie vllt wieder sehen........[..%]
  • Unfall - Kann ja mal passieren ................................[..%]
  • Suizid- Sie hat es ja selber gewollt ...........................[..%]
  • Verbrechen - Musste sie in ihren letzten Stunden leiden...[..%]
  • Ungeklärt - Man kann keinen Trauerprozess beginnen......[..%]
_______________________________________________________[100%]
Zum Ausschneiden und für jeden neuen Fall kann man die eruierte Wahrscheinlichkeit für die einzelnen Kategorien eintragen
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Re: VERMISSTENFALL YOLANDA KLUG (23), LEIPZIG, 2019

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Wenn ich die Möglichkeit hätte, einen tief gläubigen Theologen, der den Fall kennt, befragen zu können, würde ich ihn fragen, ob es im Falle dieses einmaligen Mädchens eine göttliche Entrückung gegeben haben könnte?

Die Entrückung ist ein feststehender biblischer Begriff, den Wikipedia so fasst:
Mit dem Begriff Entrückung bezeichnet man in einem religiösen oder mythologischen Zusammenhang das Phänomen, dass eine Person leibhaftig aus der irdisch-konkreten Erscheinungswelt in eine himmlische Sphäre versetzt wird. Im Alten und im Neuen Testament werden mehrere dieser Ereignisse beschrieben. Wikipedia

Ich weiß, dass das für rein säkulare Menschen lächerlich klingt. Für mich allerdings nicht, denn ich glaube an Gott, dem alles möglich ist.

Der Apostel Paulus sichert die Entrückung an zwei Stellen den Gläubigen zu und in der Offenbarung des Johannes wird das auch geschrieben, dass die Gläubigen vor dem großen Untergang von Jesus in den Himmel entrückt werden. Darauf hoffe ich natürlich sehr, weil ich die Bibel für wahr halte. Wann Gott in seiner Allmacht wen rettet, ist ihm vorbehalten.

--------------------------------------

Entschuldigung, das gehört in die Religionsseite. Kann auch gern nach dort abwandern.
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