MORDFALL CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
Karla Raven
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MORDFALL CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von Karla Raven »

Gestern abend lief im ersten Beitrag von Aktenzeichen XY der Fall zum Quecksilberattentat auf Christoph Bulwin von 2011.
https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenze ... d-100.html

Wen der Fall auch beschäftigt, gibt es Ideen zum Täterprofil bzw. Tatzusammenhang?

Opfer:
Christoph Bulwin, 40, verheiratet, Kinder, lebte in Celle
Job: Datenbankadministrator bei der IG BCE Hannover

Bildhttps://p6.focus.de/img/id_137141116/ch ... dc1c12f1c7

Tatort / Tatzeit:
IG BCE Hannover (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie)
Freitag, 15.7.2011, 15:55 Uhr, Opfer nach der Arbeit auf dem Weg zum Auto abgepasst

Täter:

Alter: 40-50
Größe: 1.75-185, sehr dünn (hager), ausgeprägte Wangenknochen, im Gesicht trockene, pockennarbige Haut, braunes Pflaster auf der Wange. ( Details siehe Link)

Tat:
Täter folgt B auf dem Weg zum Auto und sticht ihm mit einem Regenschirm in den Hintern, an dem eine Spritze mit Quecksilbergemisch angebracht war. (Details siehe Link)
Eine Woche später beginnen heftige Symptome, die nach 2 Monaten zum Koma führen. 10 Monate nach Tat ist er tot.

Bild
Quelle: Kripo Hannover
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Re: CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@Karla Raven

Dankeschön!, dass du zu diesem sonderbaren, heimtückischen und beängstigenden Tötungsdelikt einen Thread eröffnet hast. Herr Bulwin ist gezielt attackiert worden. Ihm galt die Vernichtungsabsicht. Die Ermittler zeigen als Lebensinhalte des Getöteten den Arbeitsplatz und das Familienleben. Daraus ist jedoch nicht so einfach ein Motiv erkennbar. Ich denke, dass sich der Film an Bekannte des Herrn Bulwin wendet, mit der Hoffnung, etwas mehr aus seinem Leben zu erfahren. Zuerst dachte ich, dass dieses Werkzeug Fake sei, doch xy hatte diese Asservate im Bild gezeigt, also muss es tatsächlich so gewesen sein. Da kann man nur hoffen, dass es Menschen gibt, denen zu den Stichwörtern "Schirm", "Spritze" und "Gift" spontan eine Idee zu Jemandem einfällt. Das ist ja doch recht ungewöhnlich.
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Re: CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

https://www.tag24.de/unterhaltung/tv/ak ... st-2592039

Das Portal beschreibt diesen Fall analog der Ausstrahlung bei xy. Es gab viel Anteilnahme und Hinweise im unteren zweistelligen Bereich, jedoch keine heiße Spur (schrieb der Focus). Bei Tag24 hieß es, dass konkrete Namen fielen, sogar ein Name mit Adresse. Aus dem Artikel bei Tag24 die letzten Absätze:
Ging es um ihn als Person? Wurde er verwechselt? Hat es mit seinem Arbeitgeber zu tun?

Bei dem nachgewiesenen Stoff handelte es sich um Dimethylquecksilber - einer sehr speziellen und hochtoxischen Form. "Das ist eine organische Quecksilber-Verbindung, die man nicht einfach so herstellen kann. Dazu braucht man relativ großes Maß an Know-how. Der Täter muss sich mit der Herstellung von chemischen Stoffen auskennen", sagte Romey Leinhardt in der ZDF-Sendung.

So beschrieben Bulwin und Zeugen den Täter:

40 bis 50 Jahre alt
1,75 bis 1,85 Meter groß
sehr schlank/hager mit ausgeprägten Wangenknochen
damals trockene und pockennarbige Haut wie nach überstandener Akne-Erkrankung
sonnengebräunt
schmale Lippen
kurze dunkelblonde/hellbraune Haare
sprach Deutsch ohne Akzent
trug am 15. Juli 2011 ein beigefarbenes Pflaster auf der Wange, hellblaue Jeans, eine schwarze glänzende Jacke (vermutlich aus Leder) mit Reißverschluss und Bündchen an den Armen und der Taille sowie eine Sonnenbrille und eine dunkle Basecap mit hellem Schriftzug.
Die Kripo Hannover sucht nun Zeugen, denen die ungewöhnliche Spritzenvorrichtung aufgefallen sind und Hinweise zu Personen, die sich 2011 und vorher für Quecksilbersubstanzen interessiert haben. Kennt Ihr Personen, die negative Erfahrungen mit der IG BCE gemacht haben, zum Beispiel wegen eines Betriebsunfalls?

Hinweise erbittet die Kripo Hannover unter Tel. 0511 / 10 90. Die Belohnung für die Aufklärung des Verbrechens beläuft sich auf 5000 Euro.

Das ZDF teilte im Anschluss an die Ausstrahlung mit, dass die Anteilnahme des Publikums (4,72 Millionen gesamt) "enorm" war. "Zuschauerinnen und Zuschauer drückten ihr Bedauern aus und gaben viele Hinweise. Manche davon waren sehr konkret: Namen und sogar eine Adresse wurden genannt. Die Kripo geht diesen Hinweisen bereits nach."
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Re: CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

https://www.liebenswert-magazin.de/akte ... -9207.html

In diesem Magazin wird von zwei vielversprechenden Hinweisen berichtet. Der Regenschirmmord hatte die überwiegende Resonanz bei den Hinweisgebern
"Die Resonanz ist sehr, sehr groß", sagte Hettmer. Es gab seitens der Zuschauer viele Tipps und Ratschläge, außerdem wurde Bedauern ausgedrückt. Viele Hinweise müssten erst auf ihre Qualität hin überprüft werden.

"Allerdings gibt es zwei sehr, sehr vielversprechende Hinweise aufgrund der Täterbeschreibung", sagte Hettmer weiter. Es habe sogar sehr konkrete Angaben gegeben, darunter Name und Adresse.
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Re: CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Zum Nachnamen "Bulwin" folgende Verbreitung.
Es gibt ihn lt. Internet in dieser Schreibweise 180 mal:
Am häufigsten in Polen, danach USA;

Polen 86
Vereinigte Staaten 81
Deutschland 10
Brasilien 1
Dänemark 1
Thailand 1

Vielleicht sind Herrn Bulwins Großeltern nach dem 2. WK aus Polen eingewandert. Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Mordmotiv.
(Evtl. fehlgeschlagener Erpressungsversuch?)
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Re: CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Spontan fällt mir dazu dieser Fall ein:
Als Regenschirmattentat wird der Mordanschlag auf den bulgarischen Schriftsteller und Dissidenten Georgi Markow bezeichnet, der in London am 7. September 1978, dem Geburtstag des von Markow häufig kritisierten bulgarischen Staatschefs Todor Schiwkow, mit dem hochtoxischen pflanzlichen Gift Rizin verübt wurde.
Es handelte sch um einen Auftragsmord und der KGB lieferte Gift und Kapsel. Der Fall von 1978 gilt als ein Klassiker für einen Auftragsmord. Er spielt daher auch immer wieder in der juristischen Ausbildung eine Rolle.
Der frühere Generalmajor des sowjetischen Geheimdienstes Oleg Kalugin bestätigte in einem Interview mit dem bulgarischen Sender Darik Radio, dass dieses Attentat aufgrund eines Befehls des bulgarischen Partei- und Staatschefs Todor Schiwkow ausgeführt wurde.[7] Der KGB lieferte das Gift und die Kapsel.[8]
In dem Bericht wird auch auf das Hannoversche Regenschirmattentat aus dem Jahre 2011 hingewiesen.
Im Sommer 2011 stach in Hannover ein Unbekannter einen 40-jährigen IT-Fachmann der Industriegewerkschaft IG BCE mit einem Regenschirm. An der Spitze des Regenschirms war eine mit einer organischen Quecksilberverbindung gefüllte Spritze.[9] Das Opfer starb mehrere Monate später.[10]
https://de.wikipedia.org/wiki/Regenschirmattentat

Also mein erster Eindruck ist, dass es sich um eine Tat handelt, in die ein osteuropäischer Geheimdienst verwickelt ist.
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Re: CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich habe mir jetzt den Filmfall aus der Aktenzeichen xy Sendung vom 24.8.2022 angesehen:

ab Min. 2.50

https://www.dailymotion.com/video/x8d8m2a

Hinsichtlich eines möglichen Motivs tappt die Polizei völlig im Dunkeln. Vielleicht ist ein Motiv im Zusammenhang mit der Arbeit als Software-Entwickler bei der Industriegewerkschaft BCE am wahrscheinlichste, wenn es sonst keine Anhaltspunkte für ein im privaten Bereich liegendes Motiv gibt.

Bemerkenswert ist das verwendete Gift, hochtoxisches Quecksilber. So etwas kann niemand ohne Spezialkenntnisse und Spezialeinrichtungen herstellen. Das spricht dafür, dass der Täter womöglich im Auftrag gehandelt hat. Interessant ist auch, dass das Opfer noch mit dem Täter gesprochen hat und ihm die Spritze abgenommen hat, auch dass es noch eine weitere Zeugin gibt, die den Mann beschreiben konnte, weil er sie wegen ihrem Hund zurecht gewiesen hat. Offenbar wollte er sie verscheuchen, damit sie ihm bei den Beobachtungen vor der Tat und bei der Tatausführung nicht in die Quere kommt. .
AngRa
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Re: CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die Tat ereignete sich bereits im Jahr 2011, erst jetzt wurde der Fall bei xy präsentiert.

Es gab da wohl eine längere Ermittlungsgeschichte, die bei Az xy nicht mehr thematisiert worden ist, weil die Polizei nunmehr wohl von einem Mord ausgeht. Anscheinend bestanden zunächst Zweifel am Angriff eines Unbekannten.

Hier Auszüge aus einem medizinischen Bericht aus Forensic Sci Med Pathol. 2020; 16(3): 504–509.
Online veröffentlicht am 22. April 2020. doi: 10.1007/s12024-020-00247-y

( ins Deutsche übersetzt)

Noch ein Regenschirm-Mord? – Ein seltener Fall von Minamata-Krankheit

Wir berichten über einen seltenen Fall einer tödlichen Vergiftung bei einem 40-jährigen Mann, verursacht durch die Injektion einer Flüssigkeit, die organisches Quecksilber enthielt, angeblich bei einem Angriff mit einer an der Spitze eines Regenschirms befestigten Spritze. Der Mann litt unter schweren neurologischen Symptomen und fortschreitendem Multiorganversagen und starb 10 Monate später im refraktären Status epilepticus. Die Autopsie ergab eine schwere Hirnatrophie und unspezifische Nierenschäden. Die neuropathologische Untersuchung zeigte neuronale Verluste vor allem im Okzipitallappen, ausgeprägte Körnerzellnekrosen im Kleinhirn und Wallersche Degeneration im Hirnstamm. Postmortale toxikologische Analysen ergaben extrem erhöhte Quecksilberwerte im Leber- und Nierengewebe sowie Methylquecksilberwerte im peripheren Blut.
Ob die Aussage des Mannes über den unbekannten Angreifer mit präpariertem Regenschirm jedoch der Wahrheit entsprach, konnte nicht eindeutig geklärt werden. Weder ein Motiv noch ein Angreifer konnten identifiziert werden. Auch die Tatsache, dass im Auto verschiedene Quecksilberbindungen und eine unbenutzte Spritze mit einem Quecksilberpräparat gefunden wurden, führte die Polizei zu dem Schluss, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine Selbstvergiftung und nicht um die Folge eines Angriffs eines Täters handelte. Daher wurde das Ermittlungsverfahren eingestellt.

Außerdem war die Geschichte eines Angriffs mit einem Regenschirm der Geschichte der legendären Ermordung des bulgarischen Dissidenten Georgi Markow durch ein Mitglied des bulgarischen Geheimdienstes während des kommunistischen Gebiets sehr ähnlich, obwohl in diesem Fall Rizin verwendet wurde, nicht Quecksilber [ 26 ]. Umbrella-Morde werden auch in mehreren Büchern, Filmen und Fernsehsendungen beschrieben, wie in einer Episode von Quincy, ME, in Navy CIS oder dem französischen Film Le coup du parapluie von 1980 [ 3 ]. Abgesehen von diesen Legenden und Drehbüchern gab es 2015 im Südosten Indiens eine Reihe von Morden mit drei verschiedenen Opfern, die mit einer mit Kaliumcyanid gefüllten Spritze getötet wurden, die an einer Regenschirmspitze befestigt war [ 27 ].
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7449996/


In diesem Bericht wird Wesentliches anders dargestellt, als im Filmfall von xy:

Das 40jährige Opfer wandte sich zunächst NICHT an die Polizei und suchte auch keinen Arzt auf weil sich zunächst keine gesundheitlichen Beschwerden einstellten.

Im Wagen des Opfers wurde eine NICHT FÜR DIE TAT genutzte Spritze festgestellt, die gefüllt war mit einer Quecksilber-Thallium-Verbindung die man so in Niedertemperatur-Thermometern findet. Diese Art Verbindung wurde NICHT zum Anschlag genutzt, denn im Opfer konnte man keine erhöhten Thallium-Level finden.

Das sind beachtliche Unterschiede, die den Fall in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Ich bin mir daher nicht sicher, ob es sich tatsächlich um das Regenschirm-Attentat eines Fremden gehandelt hat. Die Geschichte vom Regenschirmattentat aus dem Jahr 1978 könnte zur Inspiration gedient haben.

----------------------------

Hier noch ein weiterer medizinischer Bericht:

Zur Diagnose:
Während die Konzentrationen vieler anderer getesteter Verbindungen normal waren, waren die Quecksilberkonzentrationen im peripheren Blut außerordentlich hoch (4255 μg /l, Fig . 1 , Tabelle 1 ). Die chemische Analyse bestätigte das vorherrschende Vorhandensein von Methylquecksilber im Blut, was auf eine Vergiftung mit organischem Quecksilber hindeutet (Supplementary Materials (erhältlich hier)). Trotz umfangreicher Anamneseerhebungen und Untersuchungen, auch des sozialen und beruflichen Umfelds, blieb die eindeutige Quelle der Vergiftung unklar.

https://www.hindawi.com/journals/cricc/2019/4275918/
AngRa
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Re: CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hier mal einige Zeitungsberichte zur früheren Berichterstattung über den Fall:

HAZ vom 19.10.2012
Giftige Quecksilberverbindung
Neue Erkenntnisse zu tödlicher Spritzenattacke


Mehr als ein Jahr nach der tödlichen Spritzenattacke auf einen Mann in der Calenberger Neustadt steht nun fest, welche giftige Quecksilberverbindung der Täter seinem Opfer verabreichte. Anders als bisher angenommen, handelte es sich dabei nicht um eine Quecksilber-Thallium-Verbindung.

Hannover. Das teilte die Staatsanwaltschaft Hannover am Montag auf Anfrage der HAZ mit. „Der Täter hat eine organische Quecksilberverbindung benutzt“, sagte Oberstaatsanwältin Irene Silinger. Das habe ein Gutachten ergeben, das seit Kurzem vorliege.

Diese Erkenntnis stellt die Ermittler vor neue Fragen. Sie müssen nun herausfinden, wie es dem Täter möglich war, an einen solch hochgiftigen Stoff zu gelangen. Bisher waren Polizei und Staatsanwaltschaft davon ausgegangen, dass der Täter eine Quecksilber-Thallium-Verbindung benutzte. Die wurden früher unter anderem als Temperaturanzeiger in Fieberthermometern verwendet – und sind somit vergleichsweise leicht zu beschaffen. Wer ein altes Thermometer besitzt, kann die Chemikalie aus dem Glasrohr ziehen. Das ist zwar nicht ungefährlich, die Ermittler hielten es aber für machbar.

Die Spritzenattacke auf den Mitarbeiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) wird selbst von erfahrenen Kriminalpolizisten als ausgesprochen rätselhafter Fall eingestuft. Der 40-jährige Familienvater war am 15. Juli 2011 in der Fischerstraße in der Calenberger Neustadt mit einer Spritze attackiert worden. Der Täter hatte die Nadel an der Spitze eines Regenschirms befestigt und sie seinem Opfer ins Gesäß gestochen. Der Fremde konnte flüchten; dem Opfer gelang es aber, ihm die Spritze zu entreißen. Erst einige Wochen nach der Tat verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Mannes. Schließlich ging es ihm so schlecht, dass die Ärzte entschieden, ihn in ein künstliches Koma zu versetzen.
Erst ein halbes Jahr nach der Tat konnten Kriminaltechniker feststellen, welcher Stoff sich in der Spritze befand: Der Täter hatte seinem Opfer Quecksilber verabreicht. Diese späte Erkenntnis konnte dem IT-Fachmann nicht mehr helfen. Nachdem er monatelang schweres körperliches Leid hatte ertragen müssen, starb der Mann im Mai 2012 an den Folgen einer Quecksilbervergiftung.

Die Ermittlungsbehörden gehen weiterhin davon aus, dass der Täter den 40-Jährigen nicht gezielt, sondern aus reiner Willkür angriff. Im Umfeld des Opfers hat die Polizei keinerlei Hinweise darauf gefunden, dass jemand Anlass gehabt hätte, dem Mann zu schaden oder ihn zu töten.

Überprüfen müssen die Ermittler allerdings ihre anfängliche Annahme, bei dem Täter habe es sich vermutlich um eine drogenabhängige und verwirrte Person gehandelt. Das Bild, das sich mehr als 15 Monate nach der Tat ergibt, deutet darauf hin, dass der Täter sehr gut wusste, was er tat, als er seinem Opfer den Nadelstich versetzte, der letztlich tödliche Wirkung zeigen sollte. Die Chancen, den Verantwortlichen noch zu überführen, sind gering. Die Polizei hat keine einzige Spur. „Wir geben nicht auf“, sagte gestern Oberstaatsanwältin Irene Silinger.


https://www.haz.de/lokales/hannover/neu ... CWDLA.html

Ein weiterer Bericht in der HAZ vom 21. 4.2013 zur Einstellung des Verfahrens.
Ermittlungen eingestellt
Spritzen-Mord bleibt ungesühnt

Einer der spektakulärsten Kriminalfälle der jüngsten Zeit wird wohl unaufgeklärt bleiben. 20 Monate nach der tödlichen Attacke mit einer Quecksilberspritze auf einen 40-jährigen Familienvater hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt.

Hannover. „Es ist uns bislang nicht gelungen, einen Täter zu ermitteln“, sagt Behördensprecherin Irene Silinger. Derzeit gäbe es in diesem Fall keinerlei Ermittlungsansätze mehr.

Damit bleibt der Fall mysteriös. Der 40-jährige Computerspezialist der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie war am 15. Juli 2011 in der Fischerstraße (Calenberger Neustadt) von einem Unbekannten attackiert worden. Der Täter hatte eine mit Quecksilber gefüllte Spritze an der Spitze eines Regenschirms befestigt und sie seinem Opfer ins Gesäß gestochen. Der 40-Jährige konnte dem Angreifer zwar die Spritze entreißen, dem Täter gelang aber die Flucht. Kurz nach der Attacke verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Familienvaters rapide. Zehn Monate später starb er nach langem Leiden an den Folgen einer Quecksilbervergiftung.

Akribisch hatten die Strafverfolger Angehörige und Arbeitskollegen befragt. Die Vernehmungen trugen aber nichts zur Aufklärung der Hintergründe bei. Auch auf dem Computer des Getöteten entdeckte die Kripo keine Hinweise. Zu dem Täter gab es nur eine vage Beschreibung.

Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen weiter an, dass der Täter den 40-Jährigen nicht gezielt, sondern willkürlich angegriffen hat. Allerdings glaubt niemand mehr, dass es sich bei dem Angreifer um eine verwirrte Person aus dem Drogenmilieu gehandelt hat. Der Unbekannte, der Methylquecksilber für seine Tat benutzt hatte, muss sehr wohl gewusst haben, was er seinem Opfer mit dem Nadelstich antun würde. Denn der hochgiftige Stoff ist nicht leicht zu beschaffen.

Den Hinterbliebenen, die den Fall gerne aufgeklärt sehen würden, bleibt jetzt nur noch eine geringe Hoffnung. „Die Ermittlungen können selbstverständlich jederzeit wieder aufgenommen werden, wenn es neue Erkenntnisse gibt“, sagt Oberstaatsanwältin Irene Silinger.


https://www.haz.de/lokales/hannover/spr ... PJ354.html


Es fällt auf, dass in den frühen Berichten der Name des Opfers nicht genannt wird und es wurden auch keine Bilder gezeigt. Wie sollten sich Zeugen unter diesen Umständen an etwas erinnern, was sie womöglich im Zusammenhang mit Täter und Opfer beobachtet haben.
Arcia
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Re: CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von Arcia »

Warum spielt es scheinbar keine Rolle (mehr), dass er selbst in seinem Auto auch eine Spritze mit Quecksilber hatte? Wenn auch in einer anderen Zusammensetzung als das Quecksilber, mit dem er vergiftet wurde. Da er IT-Fachmann war, gibt es wohl keinen Zusammenhang des mitgeführten Quecksilbers mit seiner Arbeit. Aber warum hatte er das dann dabei? Ein Zufall kann das wohl schwerlich sein...
Karla Raven
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Re: CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von Karla Raven »

Kann mir nicht vorstellen, dass sich Bulwin das Quecksilber mit der Spritze selbst injiziert hat.
Auch da der Spritzenmann von der Hundehalterin gesehen wurde, wovon die Polizei im Beitrag ausgeht, weil er zur Täterbeschreibung Bulwins passt, ist ein Fremdtäter schon wahrscheinlich. Diese Begebenheit war Anfang Juni 2011, die Hundehalterin hat ihn also schon Wochen vor dem Angriff und in den darauffolgenden Tagen und Wochen immer wieder an derselben Stelle gesehen.
https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenze ... -ungeloest (5:56-6:19)

Von einem Auftragsmord auszugehen, fällt mir wegen der über Wochen langen Observation und der Hundesache eher schwer. Wenn er gerade dabei ist, etwas für die Tat auszukundschaften, sollten ihm eigene Befindlichkeiten doch egal sein. Einem Auftraggeber müsste sowas auch befremdlich erscheinen und ihn für weitere Jobs disqualifizieren, wenn er nicht zu verhindern weiß, dass seine Stimme und Aussehen bewusst registriert werden.

Arcia hat geschrieben: Freitag, 26. August 2022, 10:47:15 Warum spielt es scheinbar keine Rolle (mehr), dass er selbst in seinem Auto auch eine Spritze mit Quecksilber hatte? Wenn auch in einer anderen Zusammensetzung als das Quecksilber, mit dem er vergiftet wurde. Da er IT-Fachmann war, gibt es wohl keinen Zusammenhang des mitgeführten Quecksilbers mit seiner Arbeit. Aber warum hatte er das dann dabei? Ein Zufall kann das wohl schwerlich sein...
Vielleicht war das eine Fakespritze, die der Täter fallenließ, damit das eigentliche Gemisch nicht zeitnah festgestellt werden kann.
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Re: MORDFALL CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Übrigens die letzte Antwort finde ich richtig gut.... Wenn es nicht so war.... Waere der ermordete fuer mich ein komischer Mensch.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß der taeter Zugang zu seinem Auto hatte.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Opfer sich so eine Spritze in ähnlicher Form selber herstellte.. Oder herstellen ließ.... Und so lange er noch fit war... Immer dabei trug... In der Hoffnung den taeter zu sehen... Und ihn auch zu pieksen.

Merkwürdig ist, daß der taeter sich so eine Tat ausdachte... Und immer mit dem Schirm umher lief... Vielleicht doch nur ein auftragsmoerder.... Und wie geschrieben... Ueber die Mischungen bescheid wusste ü. Damit rum hantierte

Fuer angra..... Die fischerstr. Ist schwer zu finden. Wirklich...eigentlich als fremder so gut wie nicht.
Auch Auszüge eines Stadtplanes geben nur schwer schwer auskunft. Wenn der taeter aus celle kam, ce Kennzeichen... Oder mit Bahn u. Strassenbahn.. Aufwendig.. Da zeugin ihn mehrfach sahen.
Wenn man den Schnell weg langfuhr zum koenigsworther Platz....ampel...
Liegt sie scharf rechts hinter Fa. Gebäuden. Zb Wohnbau Hannover herrenhausen
Zu linken Seite an der Ampel sieht man die strassenbahn u. Den Beginn der herrenhaeuser Allee.
Die Fischer str. Fuehrt eigentlich unter die schnell weg bruecken.
Da gibt es ein Video aus 2012..wo die staatsanwaeltin spricht.... Mit original drehort.... Unter dem schnell weg.
Da will man eigentlich nicht jeden antreffen
Manchmal komische typen
Unter den schnell weg bruecken direkt angrenzend zur fischerstr.
Parken viele wohnmobil Besitzer... Auch mit wohn dauerplatz dort u. Andere.... U. Berufstaetige
Die relativ vielen damals auf jeden Fall kostenlosen Parkplätze zu....aergerte Parkplatz suchende schon... Schrott wohnmobile.. Wo einige ihre Wohnung wählten im mobil... Ohne WC, dusche


In der Tat auch viele Radfahrer, Jogger, Hundebesitzer, etc.
Ein bekoppter der dort Beobachtungen machte viel dort nicht auch
Die 17 hatten wir mal hofseite vor Jahren aufgefrischt..von vorne ockergelb. Vom Garten dieser häuser ging es direkt ohne Zaun an die ihme.... Fluss der dort langfuehrt. Richtung limmer... Zu anderen seite Richtung Innenstadt... Teilt sich aber zuvor noch Richtung ihme Zentrum rueckseite... Glocksee Zentrum und wiesen....

Die ganze Gegend dort fischerstr. Sehr anoym.

Hatte der Betroffene lange zuvor mal aerger mit einem wohnmobil Besitzer... Wilde freie Parkplätze dort... Sie hängen auch neben ihren Fahrzeugen ab..
Vielleicht gab es mal eine Anzeige.... Zum Nachteil eines der komischen wohnmobil Besitzer... Obergruene ist noch untertrieben.
Parkplatz Streit.... Zwischen wohnmobil Besitzer und ein ... Und berufstätigen.. Die dort nach parkpl. suchen... Immer gegeben.
Normalbürger die zur Arbeit gehen u. Da vielleicht solche Alternativen stören... Sind wie ein rotes Tuch.

Andernfalls koennte der geschädigte in seiner jugenzeit dem Opfer mal seine grosse Liebe ausgespannt haben... Ohne das er den Typen kennenlernte
Der Verlierer lebt danach vielleicht immer scheisse... Und ließ sich gehen...
Und machte aelter werdend das Opfer dafuer verantwortlich... Weil er nach Trennung nie mehr nach vorne kam

Vielleicht hätte der taeter auch Aids..... Grosses Pflaster im Gesicht.
Auch solche Leute laufen da rum
Widasedumi
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Re: MORDFALL CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Die Spritze im Auto von Herrn Bulwin lässt mich annehmen, dass er den Täter gekannt hatte und dass Herr Bulwin im Umkreis des Täters oder gar mit ihm zusammen an dieser gefährlichen Materie forschte oder experimentierte. Dabei könnte es zu einem Unfall oder Schaden gekommen sein, der einen Personenschaden,
einen Sachschaden oder ein Strafverfahren nach sich gezogen hatte, bei dem Herr Bulwin eine Verantwortung trug, sich aber geschickt rausreden oder durch Belastung anderer seinen Kopf aus der Schlingel ziehen konnte. Das würde von Jemandem als ungerecht empfunden und Rache geschworen. Der Täter hatte mit Herrn Bulwin eine Rechnung offen. Und das war das Motiv, ihn zu bestrafen, weil er sich irgend einer Verantwortung entzogen hatte.

Es ist meine Vermutung. Es ist keine Behauptung.
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Re: MORDFALL CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Gast

Ich habe mir jetzt Deinen Link zu den Methylquecksilberverbindungen angesehen. Da ist zu lesen, dass die Vergiftung mit Methylquecksilber beispielsweise die Minamata-Krankheit verursacht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Methylque ... rbindungen

Die für die Krankheit beschriebenen Symptome passen genau zu den Symptomen, die beim Opfer auftraten, auch wenn es sich um eine chronische Vergiftung gehandelt haben dürfte und nicht um eine einmalige Verabreichung. .
Die Minamata-Krankheit (Japanisch: 水俣病, Minamata-byō) ist eine chronische Vergiftung durch organische Quecksilber-Verbindungen (Quecksilbervergiftung), die erstmals Mitte der 1950er-Jahre entlang der japanischen Yatsushiro-See in der Umgebung der Stadt Minamata auftrat. Symptome sind zunächst nur Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, später Ataxie, Lähmungen, Psychosen und in schweren Fällen Koma. Die Krankheit endet nicht selten tödlich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Minamata-Krankheit

Über die Minamata Krankheit und ihre Symptome kann man sich auch exakt Fall bezogen hier informieren:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7449996/


Aus gutem Grunde wird im Wikipedia Bericht nicht erwähnt, wie man an hoch dosiertes organisches Methylquecksilber gelangen kann. Schließlich will man niemanden auf dumme Gedanken bringen. Da das Gift schwer nachweisbar ist und erst nach einiger Zeit zum Tod führt, dürften Nachahmer großes Interesse haben.

Im rechtsmedizinischen Bericht wird nur vage angedeutet, wie Vergiftungsopfer an Methylquecksilber gelangt sind.
Quecksilbervergiftungen sind insbesondere aus den Gesundheitskatastrophen in Minamata und im Irak bekannt [ 5 , 6 ]. Es gibt nur wenige Berichte über Tötungsdelikte oder Selbstmorde durch Quecksilberverbindungen [ 12 – 14 ]. Gemeinsam ist in den meisten Fällen, dass Opfer oder Täter von Quecksilbervergiftungen berufsbedingt Zugang zu Quecksilberverbindungen hatten [ 12 ].
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7449996/

So gab es denn auch Ermittlungen, ob das Opfer an seinem Arbeitsplatz mit dem Giftstoff in Berührung gekommen sein könnte. Untersuchungen zeigten aber, dass das im Körper gefundene Gift kein Thallium enthielt und daher auch das Kältethermometer oder ähnliches nicht als Giftquelle in Frage kommen kann.
Im Auto des Verstorbenen fand die Polizei eine Spritze mit einer typischen Quecksilber-Thallium-Verbindung. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass Kältethermometer an seinem Arbeitsplatz metallisches Quecksilber und 8,5 % bzw. 40 % Thallium enthielten. Angaben zu möglichen Kontaminationen mit Methylquecksilber wurden seitens des Unternehmens nicht gemacht. Weder antemortale noch postmortale Blut-, Urin- oder Gewebeanalysen ergaben erhöhte Thalliumspiegel.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7449996/

Es bleibt also die Frage offen, wie das Opfer oder der Täter oder ein Komplize an ein solches Gift gelangt sein könnte. Ich glaube nicht, dass das Opfer berufsbedingt mit dem Gift zu tun hatte, denn er war kein Chemiker sondern IT Administrator.



@HBS900

Die Fischerstraße kenne ich nicht. Der Sitz der IG Bergbau Energie Chemie soll am Königsworther Platz sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/IG_Bergba ... e,_Energie

Den Königsworther Platz kenne ich natürlich.

-------------------------

Mich machen die unterschiedlichen Angaben in den rechtsmedizinischen Berichten und bei xy sehr stutzig und es fällt mir schwer mir ein Bild von der Tat zu machen. Ich verstehe auch nicht, warum unmittelbar nach dem Angriff mit der Quecksilberspritze kein Phantombild des Täters veröffentlicht worden ist. Nach Angaben des Opfers hat dieser doch sogar den Täter angesprochen und ihm die Spritze abgenommen. Die Hundebesitzerin hätte außerdem auch noch Angaben machen können. Da heißt es aber nur, dass die Aussagen zu vage waren, was mir wiederum zu vage erscheint.

Nach dem xy Filmfall sieht es so aus als habe das Opfer den Angriff sofort bei der Polizei gemeldet und als habe er sofort einen Arzt aufgesucht. Auch von einer HIV Vorbeugung unmittelbar nach dem Angriff war die Rede. Es bestand die nicht unbegründete Furcht, dass der Täter sein Opfer auf diese Art und Weise mit HIV infizieren wollte. Solche Fälle waren bekannt und sind immer mal wieder vorgekommen. Das Drumherum kann nicht alles erdichtet sein, denn es ist dafür zu detailliert.

Wenn man das abwägt, dann ist die Version des Opfers glaubhaft. Ich gehe daher auch von einem Mord aus, wobei ich das Motiv in Zusammenhang mit dem Arbeitgeber sehe, denn immerhin hat dort in der Nähe der Arbeitsstelle der Angriff stattgefunden und dort fanden auch Beobachtungen des Täters zur Vorbereitung der Tat statt. .
AngRa
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Re: MORDFALL CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Im xy Filmfall ist nur von einer Spritze die Rede und zwar von der Spritze, die der Täter dem Opfer mit dem Regenschirm verabreicht hat.

Von nur einer Spritze, nämlich der dem Opfer verabreichten Spritze, ist auch im Bericht der HAZ vom 19.10.2012 zu lesen.
Mehr als ein Jahr nach der tödlichen Spritzenattacke auf einen Mann in der Calenberger Neustadt steht nun fest, welche giftige Quecksilberverbindung der Täter seinem Opfer verabreichte. Anders als bisher angenommen, handelte es sich dabei nicht um eine Quecksilber-Thallium-Verbindung.

Hannover. Das teilte die Staatsanwaltschaft Hannover am Montag auf Anfrage der HAZ mit. „Der Täter hat eine organische Quecksilberverbindung benutzt“, sagte Oberstaatsanwältin Irene Silinger. Das habe ein Gutachten ergeben, das seit Kurzem vorliege.

Diese Erkenntnis stellt die Ermittler vor neue Fragen. Sie müssen nun herausfinden, wie es dem Täter möglich war, an einen solch hochgiftigen Stoff zu gelangen. Bisher waren Polizei und Staatsanwaltschaft davon ausgegangen, dass der Täter eine Quecksilber-Thallium-Verbindung benutzte. Die wurden früher unter anderem als Temperaturanzeiger in Fieberthermometern verwendet – und sind somit vergleichsweise leicht zu beschaffen. Wer ein altes Thermometer besitzt, kann die Chemikalie aus dem Glasrohr ziehen. Das ist zwar nicht ungefährlich, die Ermittler hielten es aber für machbar.

https://www.haz.de/lokales/hannover/neu ... CWDLA.html

Nur im rechtsmedizinischen Bericht wird eine Spritze im Fahrzeug des Opfers mit einer typischen Quecksilber-Thalium Verbindung erwähnt.
Im Auto des Verstorbenen fand die Polizei eine Spritze mit einer typischen Quecksilber-Thallium-Verbindung. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass Kältethermometer an seinem Arbeitsplatz metallisches Quecksilber und 8,5 % bzw. 40 % Thallium enthielten. Angaben zu möglichen Kontaminationen mit Methylquecksilber wurden seitens des Unternehmens nicht gemacht. Weder antemortale noch postmortale Blut-, Urin- oder Gewebeanalysen ergaben erhöhte Thalliumspiegel.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7449996/

Ich gehe davon aus, dass es nur eine Spritze gibt und zwar die mit der das Opfer angegriffen worden ist. Dass im Bericht der Rechtsmediziner eine Spritze mit einer Quecksilber-Thalium Verbindung im Auto erwähnt wird , beruht meines Erachtens auf einem Missverständnis bzw. auf einer Ungenauigkeit, weil die Polizei aufgrund des Kältethermometers am Arbeitsplatz wohl zunächst davon ausgegangen ist, dass dem Opfer eine Spritze mit einer Quecksilber-Thalium Verbindung verabreicht worden ist ( Siehe Bericht der HAZ hinsichtlich der Änderung der Zusammensetzung des Giftes) . Die Untersuchungen waren langwierig und letzten Endes hat sich die Annahme nicht bewahrheitet. Dem Opfer wurde eine Spritze mit einer reinen Quecksilberverbindung verabreicht . Die Verfasser des Berichts gingen daher wohl fälschlicher Weise davon aus, dass es sich um zwei Spritzen handeln müsste.So denke ich es mir jedenfalls.

Vielleicht wurde der Fall auch bei Aktenzeichen xy vorgestellt um Klarheit zu schaffen, angesichts des Berichts von 2020, der immerhin online veröffentlicht worden ist und wo Zweifel an der Tathergangsversion des Opfers geäußert wurden..
AngRa
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Re: MORDFALL CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hier die Pressemitteilung der Polizeidirektion Hannover vom 23.8.2022
23.08.2022 – 07:35

Polizeidirektion Hannover

POL-H: Zeugenaufruf im TV: Ermittler erhoffen sich mehr als elf Jahre nach der Tat neue Hinweise - Wer injizierte inzwischen Verstorbenem 40-Jährigen Quecksilber?
Hannover (ots)

Auch elf Jahre nach einem folgenschweren Angriff auf einen damals 40-Jährigen in Hannover fahndet die Polizei nach dem bislang unbekannten Täter. Der Mann wurde am 15.07.2011 im Bereich Fischerstraße/Ecke Moorwegstraße unvermittelt mit einer Spritze gestochen. Dabei injizierte der Täter Quecksilber. Der 40-Jährige starb rund zehn Monate nach der Attacke an den Folgen. Nun wird der Fall in der TV-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" erneut beleuchtet.

Am 15.07.2011 wurde der damals 40-jährige Familienvater im Bereich Fischerstraße/ Ecke Moorwegsgasse (Unterführung Bremer Damm) auf dem Weg von seiner Arbeitsstätte zu seinem Pkw von einer bislang unbekannten männlichen Person, im Vorbeigehen, ohne Vorwarnung und ohne ersichtlichen Grund, mit einer an einem Regenschirm befestigten Spritze in die linke Gesäßhälfte gestochen. Ein Teil der Spritzenkonstruktion konnte durch den 40-Jährigen vom Regenschirm abgerissen werden, woraufhin der Täter flüchtete.

Der Gesundheitszustand des Verletzten verschlechterte sich einige Tage nach der Tat rapide. Es war letztlich nicht mehr in der Lage, sich selbstständig zu bewegen oder zu sprechen, fiel nach einigen Wochen in ein Wachkoma und wurde ein Vollpflegepatient. Im Blut des Mannes wurde ein massiv erhöhter Quecksilberspiegel nachgewiesen. Weitere Untersuchungen ergaben, dass der 40-Jährige mit einer speziellen Form von Quecksilber (Methyl-Quecksilber) vergiftet worden war.

Letztlich verstarb der Mann nach langem körperlichen Leiden knapp zehn Monate nach der Tat an den Folgen der Quecksilbervergiftung.

Die polizeilichen Ermittlungen richteten sich zeitweise gegen einen inzwischen 60-Jährigen. Ein konkreter Tatverdacht konnte jedoch nicht erhärtet werden. Weitere umfangreiche polizeiliche Ermittlungen, sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld des Verstorbenen, haben bislang nicht zur Aufklärung der Tat führen können. Das Motiv für die Tat ist weiterhin völlig unklar.

Der Täter wurde sowohl von dem 40-Jährigen als auch von einigen Zeugen wie folgt beschrieben:

- 175-185 cm groß - 40-50 Jahre alt
- sehr schlanke, hagere Statur
- hagere Gesichtszüge, markante Wangenknochen
gebräunte Gesichtshaut, leichte Narben im Gesicht, wie bei einer überstandenen
Akne "pockennarbig", trockene Haut
- schmale Lippen
- dunkelblonde bis hellbraune, kurze Haare
- europäisches Aussehen
- sprach deutsch ohne Akzent
- Basecap mit weißem Schriftzug
- trug zeitweise eine Sonnenbrille
- auffällig großes, beigefarbenes Pflaster auf der rechten Wange
- schwarze, glänzende Jacke / Lederjacke mit Bündchen an den Ärmeln und Bund im Bereich der Gürtellinie, mit Reißverschluss
- hellblaue, verwaschene Jeanshose - schwarzer Regenschirm (Stockschirm)

Für Hinweise, die zur Ermittlung und Festnahme des Täters führen, wurden seitens der Staatsanwaltschaft Hannover eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgelobt.

Der Fall soll am Mittwoch, dem 24.08.2022 in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" ausgestrahlt werden. /ram, nash

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Hannover
Dennis Schmitt
Telefon: 0511 109-1040
E-Mail: pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.de
https://www.pd-h.polizei-nds.de

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/66841/5302917

Neu für mich ist, dass die Polizei einen Tatverdächtigen im Visier hatte, dem sie jedoch die Tat nicht nachweisen konnten. Vielleicht erhofft sich die Polizei Hinweise aus dem Umfeld des damals Tatverdächtigen. Interessant ist auch, dass der Tatverdächtige so alt wie sein Opfer war. Das Pflaster könnte auf markante Hautveränderungen an der rechten Wange hindeuten. Vielleicht erinnert sich jemand daran?
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Re: MORDFALL CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Irgend etwas stimmt da nicht
Beide fast gleich alt....

Das opfer hatte auch eine gefuellte spritze in seinem fahrzeug....der gesundheitszustand des opfers ging derart nach hinten, das er sein fahrzeug wahrscheinlich nicht mehr selber aufraeumen konnte

Berufl. Bedingt habe ich immer zwei autos...aber noch nie hatte ich
im handschuhfach eine spritze liegen,.
Oder wenn lag mal eine in einem weiteren arbeitsfahrzeug..aber um kleister einzufuellen u. Somit problemlos wieder Lose tapetennaehte festkleben zu koennen.

Das stinkt doch bis zum himmel....waren beide opfer u. Taeter durch quecksilber vergiftet.
Wollte das opfer einem moerder in die haende fallen....weil er eine hohe lebensversicherung abgeschlossen hatte....die zb bei selbstmord oder unvorsichtiger arbeitsweise mit so einem material nicht ausgezahlt worden waere.
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Re: MORDFALL CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Hbs900

Ja, ich hatte auch zunächst das Gefühl, dass irgendwas an dem Fall nicht stimmen kann, weil der vom Opfer geschilderte Tathergang gar so abenteuerlich klingt und einen sofort an das Regenschirm-Attentat von 1978 in London denken lässt, was ja auch sehr ungewöhnlich war. Die Welt der Geheimdienste lässt grüßen. .

Da die Polizei aber keinen Zweifel an der Geschichte des Opfers hat, wie durch die Präsentation des Falles bei xy belegt ist, schiebe ich meine Zweifel auch beiseite. Vielleicht habe ich es mir auch zu schwierig vorgestellt einem Opfer mittels Regenschirm-Konstruktion eine Spritze in den Po zu verabreichen. Es scheint technisch möglich zu sein. Damit gebe ich mich dann zufrieden.

Da es sich bei dem nachgewiesenen Gift um eine organische Quecksilber-Verbindung gehandelt hat, die man nicht einfach so herstellen kann, muss der Täter das entsprechende know how gehabt haben. An einen Auftragsmörder glaube ich auch nicht mehr, weil der nicht über einen längeren Zeitraum recht offen und auffällig vor dem Gewerkschaftsgebäude herumgelungert hätte um die Lage auszubaldowern.

Der Täter soll pockennarbige Haut gehabt haben, wie nach einer überstandenen Akne. Ein beiges Pflaster hatte er auch noch auf der rechten Wangenseite. Meiner Auffassung nach könnte der Täter selber schwer krank gewesen sein. Vielleicht war auch er Opfer einer Vergiftung und todkrank und hatte nichts mehr zu verlieren, anders ist es nicht verständlich, dass er dem Opfer die Spritze kampflos überlassen hat, weil damit das Gift festgestellt werden konnte, was wiederum einen Mord erst beweisbar gemacht hat. Der Mann muss negative Erfahrungen mit der IG BCE gemacht haben, vielleicht im Rahmen eines Betriebsunfalls und durch das Spritzenattentat auf den Administrator wollte er sich womöglich für seine Krankheit rächen. Das Opfer musste sterben, weil der Täter in ihm einen Repräsentanten der IG BCE gesehen hat. Es ist meiner Meinung nach gut möglich, dass der Mann nicht mehr lebt, weil seine Krankheit auch einen tödlichen Verlauf genommen hat. Trotzdem wäre es sehr wünschenswert, wenn die Hintergründe der Tat aufgeklärt werden könnten. Das wäre ganz sicher auch sehr im Sinne der Angehörigen von Herrn Bulwin.
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Re: MORDFALL CHRISTOPH BULWIN (40 †), HANNOVER, 2011

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hbs900 hat geschrieben: Samstag, 27. August 2022, 00:38:49 ...
Das stinkt doch bis zum himmel....waren beide opfer u. Taeter durch quecksilber vergiftet.
Wollte das opfer einem moerder in die haende fallen....weil er eine hohe lebensversicherung abgeschlossen hatte....die zb bei selbstmord oder unvorsichtiger arbeitsweise mit so einem material nicht ausgezahlt worden waere.
Hbs

Da stimmt wirklich etwas nicht, sonst hätten die Ermittler ein Motiv ausmachen können. Es wird von irgend einer Hintergrundseite eine Decke über ein Geheimnis gebreitet. (Ich spreche ohne jeglichen Anhaltspunkt, sondern ich denke logisch.) Ich betrachte diese außergewöhnliche Tat und ich betrachte, dass die Polizei gewiss alles, was überprüft werden konnte, auch überprüft hat. Es kam nichts raus. Aber es wurde beim Opfer auch eine Spritze im Auto gefunden, die ein Gift enthielt. Was soll man damit anfangen? Wenn nichts rauskommt, muss man einen Abschluss finden. Diese Spritze beim Opfer war ein passender Fakt, das Gesicht nicht zu verlieren, sondern die Spur einer möglichen Selbsttötung nicht ausschließen zu können.

Was die Ermittler richtig betonen, ist, dass der gesamte Ablauf der Tat, einschließlich das Entreißen der Spritze, nicht von Dritten bezeugt ist. Es ist die Schilderung des Opfers. Das Opfer wusste zum Zeitpunkt seiner Vernehmung durch die Ermittler NICHT, dass es nicht überleben wird. Also kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass das Opfer ein Geheimnis nicht preisgeben wollte oder konnte.

Das Opfer ist mit Sicherheit gefragt worden, wie es sich die Tat erklärt. Die Antwort war Achselzucken. Ich glaube das nicht. Ich glaube vielmehr, dass es eben ein Geheimnis gibt, aber das Opfer wollte darüber nicht sprechen. Und die Ermittler werden das auch annehmen. Aber sie stoßen auf "Ende Gelände". Daher ist die Suizidmöglichkeit eine "gesetzte" Erklärung, an die wahrscheinlich niemand glaubt. Es wird daran gebohrt worden sein, so dass man den Willen zeigte, die Hoffnung auf XY zu setzen. Kommt was rum, ist es gut. Kommt nichts rum, bleibt es, wie es ist.

Dieser Herr Bulwin war lebensbejahend, hatte eine nette Familie, hatte einen guten Job. Da sehe ich weit und breit keine Ansätze für einen Suizid. Und dass ein lebensfroher Mensch auf solider Grundlage einen Suizid begeht, um seiner Familie ein Geld zu verschaffen, da muss man mir schon die Hose mit der Beißzange anziehen. Meine Logik sträubt sich dagegen.

(AngRas Beitrag ist noch nicht berücksichtigt!)
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