Rimini hat geschrieben: ↑Samstag, 21. Mai 2022, 16:47:31
Im Fall von Bettina T. wird erwähnt, dass sie am Tage ihres Verschwindens auch im Münchner Nachtleben unterwegs war. Es könnte doch im Fall von Sonja und Bettina kein völlig Fremder gewesen sein, sondern jemand, dem man schon öfters begegnet war und man zumindest etwas kannte und bei dem ein gewisses Grundvertrauen vorhanden war. Die SZ listete einige Lokale auf, in denen Sonja regelmäßig unterwegs war. Sonja stand müde am STMP, die Tram war gerade weg, die nächste kam erst in einer Stunde und das mit der Schwester hat auch nicht funktioniert. Und dann könnte ein Auto neben ihr gehalten haben mit einem Fahrer, der ihr nicht völlig fremd war und sie eingeladen haben konnte, nochmals mit ihm loszuziehen oder dass er sie heimfuhr. Ausschließen würde ich das nicht.
@Rimini
Ausschließen kann man es nicht, auch wenn ich persönlich dieses Szenario für weniger wahrscheinlich halte, als dass Sonja an einer ganz anderen Örtlichkeit in ein Fahrzeug gekommen ist, ob bei Bewusstsein, stark bewusstseinsgetrübt oder bewusstlos. Wiegesagt, ausschließen kann ich nichts.
Dass die Gruppe nur Orangensaft getrunken hatte, zweifle ich an. Wenn aber Alkohol im Spiel war, kann man bis 2 Uhr morgens sehr wohl die Kontrolle über sich teilweise oder ganz verloren haben, und die Müdigkeit fordert auch ihren Tribut. Meine Annahme ist die, dass der Abend anders geplant war, als dass Sonja und M. zufällig im Vollmond zwei Knaben sitzen sahen und mit ihnen spontan etwas ausmachten. An diesem Abend gab es nach meinem Dafürhalten keine Zufälle. Vielmehr bekam Sonja von M. einen Event in Aussicht gestellt, der der Grund war, dass sie ihr Zögern aufgab und sich schick gemacht hatte. Auffällig ist, dass sie sich äußerlich durch die Lederbekleidung sehr attraktiv kleidete, aber sonst nichts an Utensilien mitnahm. Sie rechnete unbedingt damit, in den Morgenstunden wieder zu Hause zu sein. Die Aussicht auf den Abend muss M. der Sonja in einer Weise geschildert haben, die Sonja beeindruckte, die Sonja erwartungsvoll machte, so dass dieses Gefühl über ihre Müdigkeit siegte. Und dieses bei Sonja erzeugte erwartungsvolle Gefühl veranlasste sie zu einer schicken Bekleidung. Die Erwartung galt nicht 2 Buben und galt nicht dem M. Das ist für mich ganz klar. Also galt die Erwartung einer anderen Person, für mich so sicher, wie das Amen in der Kirche. Eine große Wahrscheinlichkeit sehe ich darin, dass diese erwartete Person ein Auto hatte. Aber wo dieser Event stattfand, kann ich nur mit Logik in einer hypothetischen Theorie angehen (aber natürlich nicht konkretisieren).
Die Logik sagt mir, dass diese erwartete Person keine guten Absichten gehabt haben dürfte. Diese Person hat diese Absichten selbstverständlich nicht geäußert, sondern ein falsches Spiel gespielt. Wenn M. der Vermittler zwischen Sonja und dieser Person war, was ich annehme, so handelte M. vermutlich im guten Glauben, dass das ein Win-Win-Ereignis für alle war. Die Logik sagt mir, dass M. einen Auftrag hatte, die Sonja zu dem Ausgang zu bewegen. Die Logik sagt mir, dass M. ein Interesse daran hatte, dass es zu diesem Treffen kam, sei es aus einem ideellen oder materiellen Motiv heraus. Die Logik sagt mir, dass eine falsche Person mit bösen Absichten dafür Sorge trug, dass alles so arrangiert war, dass a) so wenig wie mögliche Zeugen von dem Event Kenntnis hatten, sowie b) sie sich sicher sein konnte, dass der oder die Mitwisser unter allen Umständen schweigen würden. Die Logik sagt mir ferner, dass diese bösartige Person den Mittwissern durchaus als evtl. einflussreich, oder mächtig, begütert und evtl. sogar charismatisch erschienen sein dürfte, der man gerne einen Gefallen tat. Ob die 2 Buben überhaupt in diesen Event involviert waren, glaube ich eher nicht. Ich vermute, dass sie als Alibi-Personen eine Rolle gespielt haben könnten.
Alles weitere ist Spekulation, z.B. wann die 2 Buben nicht mehr gebraucht wurden? Was die 2 Buben tatsächlich mitbekommen haben? Ob die zwei Buben den falschen Fuffziger zu Gesicht bekamen oder ihn kannten?
Der M. erzählte doch etwas vom Bedürfnis des Austretens von Sonja, welches dann doch nicht so richtig klappte. Das könnte er als "Verzögerungspunkt" erfunden haben, um sein Herausrennen aus der Telefonzelle plausibler zu machen. Wäre Sonja tatsächlich in der Schelling-Wohnung gewesen, hätte sie dort zur Toilette gehen können, denn das Bedürfnis wegen drückenden Harndrangs baut sich nicht auf einer kurzen Wegstrecke von Null auf Hundert auf, sondern hätte schon in der Wohnung bestanden. Und die angebliche Angst der Sonja vor einer Beobachtung, die M. erzählte, könnte in einen Versuch von ihm passen, einen "geheimnisvollen Fremden" einzuführen, um den Fokus auf diesen zu lenken, den es m.E. aber nicht gegeben haben dürfte.
Wo ich als Polizei hinschauen würde, wären Verbindungen des N.D. nach München. Wen hatte er dort als Subunternehmer für seine Renovierungen engagiert? Hatte N.D. was mit Drogen am Hut? Darüber könnten seine von ihm missbrauchten und geschädigten Kinder evtl. noch etwas wissen?
Sollte N.D. die Zeitungsausschnitte über Sonjas Verschwinden wirklich ohne Grund aufbewahrt haben (was ich psychologisch für sehr unwahrscheinlich halte), dann war es eben eine andere, aber vergleichbar verbrecherische Person, mit der es zu einem Event mit Sonja gekommen ist. Es müsste jedoch ein großer Zufall sein, dass es eine weitere Person gibt, auf die solche Verbindungsmöglichkeiten nach München zutreffen, wo man im Besitz von Räumlichkeiten war und wo man Leute kennen musste, die dort zu Sanierungsarbeiten gebraucht wurden.
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Es gilt die Unschuldsvermutung für alle in diesen Fall involvierten Personen. Meine Hypothesen und Spekulationen sind keine Tatsachenbehauptungen, sondern können völlig irreal sein.