MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
z3001x
Moderator
Beiträge: 5695
Registriert: Montag, 23. September 2013, 03:07:45
Kronen: ♔♔♔♔♔
Sterne: 👣

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von z3001x »

Undercover hat geschrieben: Samstag, 08. Mai 2021, 10:53:03 Also zum einen verstehe ich nicht warum ihr euch so sehr mit einem Stern-Artikel von vor 5 Jahren beschäftigt -wo dieser doch den Wissensstand von damals wiedergibt und auch sonst eher vage als gründlich recharchiert ist. So fehlt mir z.B. Recherchen aus BAs Leben, das von dem Bruder, vom Ehemann, von der Tochter, Vermögensverhältnisse usw wo ich Interviews erwartet hätte oder sonstigen Belege. Nix. Das ist lediglich ein Artikel der wie eine Kolumne geschrieben ist und keinerlei Investigativanspruch hat.
Das was drin steht ist ja eigentlich alles immer noch gültig. Speziell die Spurenlage im Appartement, am Parkplatz und im Auto. Da wird auch kaum je was neues dazu kommen.
Auch wie man sich den Alltag einer Wetterbeobachterin am Hahn so vorstellen muss und wie BA gelebt hat, was für eine Persönlichkeit sie war usw, dazu steht schon eine ganze Menge zu drin.
Auch was man im Handy fand und v.a. was man da alles nicht drin fand.
Dass dir das nicht reicht, kann sein, aber es ist/bleibt bislang mW der ausführlichste Dokument zu dem Fall.
Die Vermögensfragen wären sicher interessant. Als Familie hätte ich die aber, auch wenn ich nichts zu verbergen hätte, was die Schuldfrage in dem Fall angeht, trotzdem keinem Journalisten offenbart.
Wir sind hier ja Hobbyermittler, wir müssen auch noch was zu tun haben ^^
AngRa
Beiträge: 6050
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ja, der Stern-Bericht hat an Aktualität eigentlich nichts verloren und ich halte ihn nach wie vor auch für sehr informativ.

Es werden im Stern - Bericht die nach damaligem Ermittlungsstand in Frage kommenden Tatorte aufgezählt, die die Polizei in Betracht gezogen hat. Dazu gehört auch der Tower, eben weil es wohl keine Ausgangsprotokolle gibt, die ein Verlassen des Towers offiziell belegen und weil Fährtenhunde im Tower angeschlagen haben. Ich vermute aber, dass die Polizei die Möglichkeit, dass der Tower Tatort war, als ziemlich unwahrscheinlich einstuft. Zumindest nach heutigem Ermittlungsstand dürfte das der Fall sein.Das entnehme ich der Fragestellung der letzten Pressemitteilung:

1. Wer hat Birgit Ameis am Ostersamstag, dem 04.04.2015, allein oder in Begleitung im Bereich des Flughafens Hahn oder der umliegenden Gemeinden gesehen?
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117715/4881533

Aus der Fragestellung geht hervor, dass die Polizei wohl nunmehr davon ausgeht, dass BA den Tower nach dem Gespräch mit dem Bruder verlassen hat, am Morgen des 4.4. noch gelebt hat und dass sie im Bereich des Flughafens oder in der Umgebung noch unterwegs war.

Ich tendiere nach wie vor zu der Möglichkeit, dass das Appartement der Tatort war. Auf dem Weg dort hin könnte sie von Zeugen gesehen worden sein, vielleicht auch zusammen mit ihrem Mörder. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass sich noch ein Zeuge an eine Sichtung erinnert. Ich halte es auch für sehr gut möglich, dass der Täter ihre Leiche in einem Wäschecontainer , siehe Wäsche-Container Bild von @z3001x , zum Fahrzeug transportiert hat. Nach wie vor halte ich aber auch einen Transport in einem Koffer für gut möglich. In beiden Fällen hätte der Täter den Vorteil gehabt, dass der Leichentransport aus dem Appartement heraus zum Fahrzeug von Zeugen unbeobachtet vonstatten gehen kann.
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Zu AngRas Beitrag:

Dass die Hunde im Tower anschlugen, führe ich darauf zurück, dass BA dort arbeitete und dort ihre Geruchsspuren von den Hunden gewittert worden sind. Über ein Anschlagen der Hunde sonstwo ist mir nichts bekannt. Das kann man ja nicht ausschließen, auch wenn es nicht erwähnt ist. Schließlich nennt die Polizei vier möglich Tatorte.

Bezüglich Transportmittel würde ich den Koffer für geeigneter halten, weil der Täter den Wäschecontainer nicht so gut in sein Auto gebracht hätte. Im Koffer war der Leichnam verstaut und verborgen. Er musste nicht vom Wäschecontainer unverpackt ins Auto gelegt werden, um dann womöglich über der Schulter zum Ablageort getragen zu werden.

Das sind nur meine Spontangedanken dazu.
Irrtumsvorbehalt
Undercover
Beiträge: 454
Registriert: Sonntag, 04. Oktober 2020, 13:57:22
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Undercover »

Sternschnuppe hat geschrieben: Samstag, 08. Mai 2021, 12:39:53 Meinst Du, BA hat das Handy selbst in den Flugmodus gestellt? Irgendwie kann ich das nicht glauben.
Ja, das denke ich schon! Du bist neu hinzugekommen und hast vielleicht meine Beiträge von vor 6-7 Seiten nicht gelesen. Darin argumentiere ich warum so ein komischer Flugmodus dem Täter nichts bringt, zumal ja das aller-, aller einfachste wäre das Handy ganz auszuschalten oder gleich mitzunehmen und in Gewässern zu entsorgen.

Dieser Flugmodus passt kriminaltechnisch eher zu den Columbo-Filmen wo eine fiktive Handlung nur durch die geistige Überlegenheit des Inspektors aufgelöst werden kann. In unserem Fall dagegen gibt es keinen einzigen plausiblen Grund, warum ein Täter ein Handy auf Flugmodus stellen sollte?
Sternschnuppe hat geschrieben: Samstag, 08. Mai 2021, 14:45:40 Das alles machte es ihm möglich, das Auto bereits in der Nacht vom Freitag zum Samstag "verschwinden" zu lassen, indem er es auf dem Gemeindeparkplatz abstellte. Er hatte die ganze Nacht Zeit. Keinerlei Stress. Wichtig für ihn war, dass das Fahrzeug am nächsten Morgen nicht mehr auf dem Appartmentparkplatz stehen durfte. Es musste später die "Story erzählt werden", dass BA sich auf der Heimfahrt nach Lohmar befindet.

OK, mit dem Gedanken dass jemand das Auto schon in der Nacht auf dem Parkplatz abgestellt haben könnte -könnte man sich ja noch anfreunden, zumal denkbar und plausibel. Aber dann kommt die Frage: Wem nützt das überhaupt was?

1) Dem Bruder? Also der Bruder macht erstmal seine 12 Std. Schicht und kann/darf nicht raus. Bis zum Ende seiner Schicht (also 12 Std) gewinnt er keine Zeit -denn ob das Auto da ist oder nicht erfährt er frühstens in 12 Std. So Plan A: Auto ist weg -weil er es weg gefahren hat oder BA ist ganz normal nach Hause gefahren. Was bringt ihm die Geschichte bis hierher? Nichts! Er muss sich "öffentlich" (also den Schwager anrufen) weder Sorgen machen, noch ist er im Zugzwang was zu unternehmen um Verdacht von sich zu weisen. Der Ball bleibt also immer beim Schwager, der diesen Zeitvorsprung bestimmt -je nachdem wann er die Suchaktion auslöst.

Dann Plan B: Das Auto stünde noch da. Dann ruft der Bruder natürlich den Schwager an und fragt was los ist.

Wie man sieht nützt ein woanders abgestellte Auto dem Bruder gar nichts.

2) Dem Ehemann? Der Ehemann steht doch noch mehr unter Zugzwang als der Bruder, denn wenn der Bruder das Auto nach Feierabend nicht mehr gesehen hat wäre für ihn alles wie gewöhnlich und in Ordnung. Der Ehemann dagegen muss sich aber spätestens am Abend (offiziell, wenn er der Täter wäre) Sorgen machen in dem er z.B. im Tower, den Bruder oder die Tochter anruft. Viel Zeit gewinnt er dadurch also nicht, da bereits am Abend schon feststeht, dass hier was nicht stimmt. Das einzige was man hier entgegenhalten könnte wäre, dass wenn das Auto ganz normal vor 669 gestanden hätte ABER BA nicht auffindbar war -dass die Polizei dann eher das Vollprogramm ausgerollt hätte. Wie wir alle wissen, startet die Polizei bei Erwachsenen Leuten so eine Aktion nicht selbstverständlich -aber hier kämen noch zu den meist "ungewöhnlichen Tagesabläufen" noch das stehende Auto hinzu wo ich mir durchaus eine schnellere Reaktion seitens der Polizei vorstellen könnte.


Auf Grund dieser Überlegungen halte ich es am wahrscheinlichsten, dass BA selbst das Auto dorthin gefahren hat, selbst den Flugmodus eingestellt hat und eine 3. uns unbekannte Person der Täter ist.


Sternschnuppe hat geschrieben: Samstag, 08. Mai 2021, 12:39:53 Auf jeden Fall glaube ich nicht daran, dass BA durch die Halle gelaufen ist. Der Zeugin schenke ich keinen Glauben.
Das ist aber falsch! Der Zeugin kann man sehr wohl Glauben schenken, denn ihre Aussage deckt sich exakt mit der Aussage des Bruders. Wie konnte sie sonst einen so engen Zeitrahmen nennen -wo doch BA zu der Zeit für gewöhnlich längst die Halle verlassen hätte? Die Übereinstimmung mit der Zeitangabe des Bruders ist für mich absolut plausibel und stimmig -es sei denn, der Bruder steckt mit der Zeugin unter einer Decke. Aber da wären wir wieder bei Columbo.

Sternschnuppe hat geschrieben: Samstag, 08. Mai 2021, 12:39:53 Das Motiv wäre schon mal interessant zu wissen. Da muss es ja um ein richtig großes Ding gegangen sein. Warum tötet jemand so geplant? Da alles so durchdacht aussieht, glaube ich nämlich nicht an eine Affekttat.
Also für mich sieht das nicht nach ein "großes Ding" aus, sondern eher nach einer Beziehungstat mit einer 3. unbekannten Person was die Sache so mysteriös und zugleich geplant aussehen läßt.
Sternschnuppe

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Sternschnuppe »

lindenstein hat geschrieben: Samstag, 08. Mai 2021, 19:33:51 Puh, schwierig.. wenn man so anfängt und die paar Strohhalme fallspezifisch in Bezug auf Zeugenaussagen noch knickt, bleibt am Ende in der Tat wirklich nicht mehr viel und man schaut in die Glaskugel.

Der mündige Mensch, der als Zeuge vernommen wird, der sich freiwillig als Zeuge zelebriert, wird meiner Meinung nach sich sein Tun schon überlegen und situativ nichts verfälschen bzw. erfinden. Klar können Zeugen irren, das wissen wir.

Ich würde jedoch gegenwärtig nicht so lapidar von mir geben, dass ich Zeugenaussagen, die für mich nicht ins Bild passen keinen Glauben schenken/ wobei das Wort Glaube ja im Christlichen ein laissez faire ist.
Hallo Lindenstein,

ich möchte es nicht verkomplizieren oder gar Strohhalme knicken. Es tut mir leid, wenn ich Dich und andere angegriffen haben könnte, indem ich die Aussage der Zeugin nicht so richtig "anerkenne". Ich merke gerade, die Worte sind vielleicht wirklich ein wenig "schroff", so soll es aber gar nicht gemeint sein.

Ich glaube einfach, dass sie sich geirrt haben könnte, weil der Gang durch die Halle für meine Überlegungen keinen Sinn ergibt. Mehr wollte ich eigentlich gar nicht damit sagen. Genausogut könnte die Sichtung des "Brötchenzeugen" relevant oder irrelevant sein. Da es in meiner Version einfach "logischer" ist, dass er das Auto am Morgen schon gesehen haben will, kommt mir diese Zeugenaussage logischer vor, als die der Zeugin in der Halle.

Mir ist klar, dass die Zeugin die Aussage nach bestem Wissen und Gewissen gemacht hat. Wer weiß, was letztendlich beim Fall BA rauskommt und was wirklich geschah. Also nochmal Entschuldigung. Ich wollte die Aussage der Frau nicht infrage stellen.
Sternschnuppe

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Sternschnuppe »

Rebus hat geschrieben: Samstag, 08. Mai 2021, 20:28:12 @Sternschnuppe
1. Parkplatz: Ja natürlich kann man da parken. Hab ich schon mehrfach gemacht, nicht auf den Personalparkplätzen, aber daneben. Jeder kommt mit Parkschein durch die Schranken, auch wenn es so eine Nacht lang recht teuer werden wird. Aber der Hahn ist ein 24h- Flughafen und jeder Zubringer, ob nun Taxi oder Bohrbus oder privat, fährt da mit unterschiedlichen Parkscheinen oder Karten rein. Mitarbeiter haben vermutlich auch eine Karte. Da ist außerdem, wenn ich recht erinnere, auch noch ein Parkhaus, in dem sonstwas passieren kann.

2. Deine Version: Geht so nicht, von wegen beim Ablesen überrascht. Der Flughafen Hahn ist zwar nur ein Flughafen der meteorologischen Kategorie MET II, also Regionalflughafen, in dem vielleicht nicht alles nach letztem HighTech abläuft, aber im Wesentlichen wird auch die meteorologische Flugsicherung, um die es ja hier vor allem geht, ablaufen, wie auf den großen Flughäfen. D.h. wir dürfen uns das nicht so vorstellen, dass ein DWD-Mitarbeiter mit der Taschenlampe bei Nacht und noch dazu auf dem Rollfeld in ein Thermometerhäuschen klettert und die Daten dort abliest. Das geht automatisch und die DWD-Mitarbeiter müssen den Tower nicht verlassen. I.d.R. melden die Geräte rund um die Uhr alle 10 Sekunden ihre Daten an die Flugsicherung im Tower und, bei satellitengestützten Systemen, auch in die Cockpits der Flugzeuge im Luftraum. Die Mitarbeiter der Wetterbeobachtung des DWD machen einerseits im wahrsten Sinne Beobachtung, als sie gucken, wie das Wetter da draußen ist (ist nachts nicht so doll, aber freie, unverstellte Sicht auf das Flugfeld ist Vorschrift, deshalb sitzen die auch mit da oben) und andererseits zapfen sie alle 30 Minuten die zu diesem Zeitpunkt gegebenen Daten einmal ab (Routine und Sondermeldungen) und liefern dann diese Momentaufnahme als Datenpaket in einem speziellen Format an die Verarbeitung nach Offenbach.

Du mußt bei deiner Version also sagen: Aus dem Tower gelockt, beim Verlassen überrascht (oder zum Mal-Rausgehen überredet) und unter einem Vorwand (ich zeig dir was, ich gebe dir da noch was) zum Auto gelockt.

3. Wenn ich ein Drehbuchautor wäre für einen Tatort-Krimi, würde ich mir noch folgende Geschichte ausdenken (das meine ich jetzt aber nicht ernsthaft):
Bruder sagt „Schwester, ich löse dich heute Morgen mal ganz, ganz früh ab, früher, als wir das dürfen, so gegen 5 Uhr. Dann kannst du dich noch mal auf’s Ohr legen und morgen früh ausgeruht nach Hause fahren. Das darf aber nicht rauskommen, also lass mich mal um 5 in den Tower und ich gehe einfach so gegen 7 nochmal raus und logge wieder ein, merkt ja keiner.“ B.A. geht dann nach 669, setzt da um 5:56 noch die Mail an die Freundin ab und dann passiert das, was hier im Forum auch schon als eine Möglichkeit angedacht war: Jemand kommt ins Appartment und es passiert was. Auto nach L’hausen usw., wie gehabt. Bruder hat schlechtes Gewissen und Angst um seinen Job und denkt sich die Geschichte mit 7 Uhr und dem Gespräch aus, damit dieser Deal nicht rauskommt. Ist natürlich Unsinn, denn da bleibt noch immer das gegen 14 Uhr in den Flugmodus geschaltete Handy im Koferraum, und ich denke, ein Zufallstäter ist nicht so gerissen. Der ist froh, wenn er das rote Auto weg hat und die Leiche im Wald und er über alle Berge ist. Nein, ich denke, da steckt doch sehr viel mehr Planung dahinter, damit die Sache so spurenlos verlaufen konnte.
Hallo Rebus, schau mal. In dem Filmbericht erzählt ein Mitarbeiter vom DWD. Ich hatte verstanden, dass die Daten in dem Messgarten abgelesen werden.

https://www.youtube.com/watch?v=KWC2k7UfysU
Rebus
Beiträge: 97
Registriert: Freitag, 09. April 2021, 13:49:26
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Rebus »

@ Sternschnuppe

Handablesung von Geräten: erfolgt nur im Rahmen der Datenkontrolle, wenn der DWD-Mitarbeiter beim Abgleich seiner eigenen Beobachtungen mit den automatisch übermittelten Daten Zweifel an der Richtigkeit der Daten haben muss. Also 28 Grad Außentemperatur im Winter. Dann wird das überprüft.


Gang durch das Terminal: Es wurde davon ausgegangen, dass es für B.A. in Anbetracht des Wetters (Regen) angenehmer gewesen wäre, nicht draußen an den Terminals entlang zu gehen, sondern "überdacht" erst mal durch die Halle zu laufen und nur das letzte Stück dann rüber nach 669 zu queren. Kann ich nachvollziehen, hätte ich auch so gemacht. Vermutlich hat die Zeugin B.A. aber nicht persönlich gekannt, sondern sich nur aufgrund der Personenbeschreibung gemeldet hat. Schmale dunkelhaarige Frau im hellblauen Anorak. Da um diese Zeit aber auch nicht besonders viel Flugbetrieb gewesen sein dürfte, fällt so eine einsame Gestalt allerdings auch eher auf. Das hält sich also so etwas die Waage.
Undercover
Beiträge: 454
Registriert: Sonntag, 04. Oktober 2020, 13:57:22
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Undercover »

Sternschnuppe hat geschrieben: Sonntag, 09. Mai 2021, 09:30:23 Also nochmal Entschuldigung. Ich wollte die Aussage der Frau nicht infrage stellen.
Also du mußt dich nicht für eine Meinung entschuldigen, aber wenn du schon diese Meinung vertritts -dann bitte sachlicher und mit deinen (subjektiven) Argumenten. Du hast bloß gesagt, dass du der Zeugin nicht glaubst. Man muss keinem Zeugen glauben, aber wenn sich zwei unabhängige Aussagen überschneiden -dann kann man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit beide Aussagen als glaubwürdig betrachten.

Dass sie bei dem Wetter durch die Halle gegangen sein soll -ist ebenfalls plausibel und nachvollziehbar. Insofern denke ich, dass an dieser Zeugin nichts mehr zu rütteln gibt.
Sternschnuppe

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Sternschnuppe »

@undercover
Undercover hat geschrieben: Sonntag, 09. Mai 2021, 09:02:45 1) Dem Bruder? Also der Bruder macht erstmal seine 12 Std. Schicht und kann/darf nicht raus. Bis zum Ende seiner Schicht (also 12 Std) gewinnt er keine Zeit -denn ob das Auto da ist oder nicht erfährt er frühstens in 12 Std. So Plan A: Auto ist weg -weil er es weg gefahren hat oder BA ist ganz normal nach Hause gefahren. Was bringt ihm die Geschichte bis hierher? Nichts! Er muss sich "öffentlich" (also den Schwager anrufen) weder Sorgen machen, noch ist er im Zugzwang was zu unternehmen um Verdacht von sich zu weisen. Der Ball bleibt also immer beim Schwager, der diesen Zeitvorsprung bestimmt -je nachdem wann er die Suchaktion auslöst.

Dann Plan B: Das Auto stünde noch da. Dann ruft der Bruder natürlich den Schwager an und fragt was los ist.

Wie man sieht nützt ein woanders abgestellte Auto dem Bruder gar nichts.

2) Dem Ehemann? Der Ehemann steht doch noch mehr unter Zugzwang als der Bruder, denn wenn der Bruder das Auto nach Feierabend nicht mehr gesehen hat wäre für ihn alles wie gewöhnlich und in Ordnung. Der Ehemann dagegen muss sich aber spätestens am Abend (offiziell, wenn er der Täter wäre) Sorgen machen in dem er z.B. im Tower, den Bruder oder die Tochter anruft. Viel Zeit gewinnt er dadurch also nicht, da bereits am Abend schon feststeht, dass hier was nicht stimmt. Das einzige was man hier entgegenhalten könnte wäre, dass wenn das Auto ganz normal vor 669 gestanden hätte ABER BA nicht auffindbar war -dass die Polizei dann eher das Vollprogramm ausgerollt hätte. Wie wir alle wissen, startet die Polizei bei Erwachsenen Leuten so eine Aktion nicht selbstverständlich -aber hier kämen noch zu den meist "ungewöhnlichen Tagesabläufen" noch das stehende Auto hinzu wo ich mir durchaus eine schnellere Reaktion seitens der Polizei vorstellen könnte.

Auf Grund dieser Überlegungen halte ich es am wahrscheinlichsten, dass BA selbst das Auto dorthin gefahren hat, selbst den Flugmodus eingestellt hat und eine 3. uns unbekannte Person der Täter ist.
[...]
Das ist aber falsch! Der Zeugin kann man sehr wohl Glauben schenken, denn ihre Aussage deckt sich exakt mit der Aussage des Bruders. Wie konnte sie sonst einen so engen Zeitrahmen nennen -wo doch BA zu der Zeit für gewöhnlich längst die Halle verlassen hätte? Die Übereinstimmung mit der Zeitangabe des Bruders ist für mich absolut plausibel und stimmig -es sei denn, der Bruder steckt mit der Zeugin unter einer Decke. Aber da wären wir wieder bei Columbo.
[...]
Also für mich sieht das nicht nach ein "großes Ding" aus, sondern eher nach einer Beziehungstat mit einer 3. unbekannten Person was die Sache so mysteriös und zugleich geplant aussehen läßt.
Hallo Undercover,

Du, ich muss sagen, jetzt "hast" Du mich schon ins Grübeln gebracht. :) Allerdings, wenn ich das so lese, wäre doch der Ehemann gut ein potenzieller Täter, denn Du sagst es doch richtig: "Er konnte die Fäden ziehen und den Startschuss zur Suche geben." Das wäre doch gut "durchdacht" gewesen. So habe ich das bisher nicht betrachtet.

Ich habe aber noch eine andere Theorie. Die hängt mit dem Verschwinden der blauen Kiste zusammen, die ich weder bei Bruder noch beim Ehemann einbauen kann.

Meine zweite Theorie:
Und zwar die des Landwirtes. Vermutlich wurde das hier auch schon besprochen. Aber für mich ist das, wegen der fehlenden Kiste, auch eine einleuchtende Möglichkeit.

Gehen wir davon aus, dass BA irgendwo mit jemandem ins Gespräch kam und es sich herausstellte, dass dieser Mensch Hühner hielt oder Lämmer züchtet. Es war Ostern und sie zeigte Interesse an diesen Produkten. Sie erzählte ihm, dass sie am Ostersamstag gegen 14 Uhr nach Hause, nach Lohmar fahren wird. Da schlug er ihr vor, man könne sich ja auf dem Parkplatz treffen, dann müsse sie nicht extra zu ihm rausfahren, da das noch ein Stückchen weg liegt. Er kommt hin und bringt ihr ein paar Sachen, die ihr gefallen könnten. Sie willigt ein.

BA fährt auf den Parkplatz und ist vor dem Herrn da. Sie parkt rückwärts ein, um ihn gleich zu sehen, wenn er ankommt. ( Warum letzter Parkplatz? Keine Ahnung. Nun gut. )

Er kommt dann auch gg. 14 Uhr an und parkt direkt neben ihrem Fahrzeug. Daher zieht sie sich auch nicht extra ihre blaue Jacke an. Sie nimmt die leere blaue Box, um sich bei ihm im Auto ein paar Produkte rauszusuchen. Bezahlt hätte sie gleich im Anschluss, wenn genau festgestanden hätte, was sie hätte bezahlen müssen. Dazu hätte sie ihr Portemonnaie, welches in ihrer Handtasche im Kofferraum lag, geholt. Aber dazu kam es nicht mehr.

Er stößt sie in sein Fahrzeug und fährt mit ihr in Richtung der stillgelegten Straße. Dort vergewaltigt und tötet er sie und legt sie sofort in dem Wäldchen dort ab. Die blaue Box verbleibt bei ihm im Auto. Er entsorgt sie später.

Der Ablageort nahe des Flughafens wäre in dieser Theorie ehr ein Zufall, halt, weil die Tat dort geschah. Ansonsten würde ich vermuten, dass ein einheimischer Täter die Leiche woandershin verbracht hätte. Weiter weg irgendwohin in den Wald.
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Sternschnuppe

Zur Landwirt-Theorie möchte ich sagen, dass der Landwirt seine Produkte verkaufen möchte.
Den Schwachpunkt dieser Theorie sehe ich im fehlenden Motiv des Landwirts.
Das Auto von Frau Ameis wurde schon morgens um 9.30 Uhr auf dem Parkplatz gesichtet.
Der Bauer sei um 14.00 Uhr gekommen? Dann hätte Frau Ameis viereinhalb Stunden irgend einen Sport gemacht,
und vielleicht im Auto sich noch die Zeit mit Lesen o.ä. vertrieben?
Und dann der Mord einfach so? Was für ein Landwirt war denn das? Würde ich diesem Berufsstand eher weniger zutrauen.
Irrtumsvorbehalt
CIC

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von CIC »

@Sternschnuppe

Mit deiner ersten Theorie gehe ich konform, es sind fast genau meine Gedanken!
Die zweite Theorie finde ich sehr unplausibel, was sollte ein Landwirt, der seine Produkte loswerden will, ein Motiv haben Frau Ameis zu töten?
lindenstein
Beiträge: 2304
Registriert: Freitag, 01. Februar 2019, 20:38:02
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit zwei Goldenen Kronen für 2000 Beiträge)
Sterne:
(ausgezeichnet mit einem Goldenen Stern für seine vorbildliche und unermüdliche Arbeit im Mordfall Jutta Hoffmann)

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Hallo Sternschnuppe,

alles gut.. Du musst Dich nicht entschuldigen. Man muss nicht immer einer Meinung sein, sonst würde ja ein Thread auch ein Stückweit "langweilig" werden.

Wenn am Ablageort irgend etwas extrahiert werden konnte, dann hat man auch eine Chance den Täter oder die Täterin zu überführen.

Ob das jetzt die Wanderbekanntschaft, ein Flüchtling, der Kollege oder einer aus Lohmar war, das wird aufgedröselt, meiner Meinung nach.
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
Rebus
Beiträge: 97
Registriert: Freitag, 09. April 2021, 13:49:26
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Rebus »

Auto schon am Morgen auf dem Parkplatz: Hab ich schon mal vor längerer Zeit geschrieben: Muss nicht unbedingt bedeuten, dass B.A. dort nicht zweimal gewesen ist. Wenn Handy an dem im Appartmdent gefundenen Ladekabel hing, kann B.A. bis 14 Uhr beliebig herumgefahren sein, nach Sohren, auf die Bohrinsel, nach Simmern, in den Globus oder auch eben nach Lautzenhausen. Das Handy hat die Funkzelle nicht verlassen. Dann wäre sie halt gegen 14 Uhr noch einmal mit voller Beladung dorthin gefahren. Also kann „Brötchenzeuge“ recht haben und B.A. war trotzdem noch bis 14 Uhr in Aktion.

Ablageort: Ich sehe das so: Entweder ist der Ablageort der Tatort, oder dieser ganz in der Nähe. Dann wäre B.A. mit dem ihr bekannten Täter ab L‘hausen dorthin gefahren, um da noch etwas zu machen (Ostermoos holen, Walken, sonstwas, ggf. sogar mit Klappbox) und ist dort schlicht liegengelassen worden. Wäre die Tat weiter weg geschehen, wäre kein Täter so bescheuert, die Leiche noch näher an den Hahn heranzubringen in einen Nahereich, in dem er damit rechnen musste, dass die Polizei dort mit Spürhunden sucht. Er hätte die Leiche entfernt am Tatort liegengelassen.

Wenn die Tat auf dem Gelände des Hahn geschah, dann muss es ein Täter sein, der am Tag der Ablage nicht die Zeit hatte, sich lange vom Hahn zu entfernrn. Er hätte sonst die Leiche weiter weg verbracht, oder sie auf einem Nachhauseweg irgendwo anders entsorgt. Nein, dieser Täter aus dem Flughafenbereich musste noch einmal zurück und konnte mit der Leiche nicht weg. Er wäre wohl nicht den „inneren“ Weg bis zur Schranke gefahren, da ist die Gefahr zu groß, gesehen zu werden, sondern „außenrum“, Richtung Lötzbeuren, dann schnell rechts rein, bis zur Schranke, Ablage in Eile, Wende und außenrum über L’hausen wieder zum Hahn. Oder er wohnt eben doch so nahe dran, dass er praktisch keinen weiteren Weg nach Hause durch den Wald hat, um die Leiche mit Abstand unterwegs zu entsorgen. Würde bei Version „Mord auf dem Hahn“ allerdings eher meinen, er musste wieder zurück.
Widasedumi
Beiträge: 8966
Registriert: Donnerstag, 12. März 2020, 10:04:00
Kronen: ♔♔♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit acht Goldenen Kronen für 8000 Beiträge)
Sterne:

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@Rebus
Theoretisch kann man diese Möglichkeiten nicht ausschließen.

Praktisch schließe ich sie aus, weil in einem Presseartikel, den ich hier schon einmal verlinkt habe (ich fand ihn, als ich das Gemeindehaus Lautzenhausen googelte, aber jetzt erscheint nur noch der Fund der Frau), las, dass mit Bezug auf die Auskünfte der Angehörigen die Frau Ameis
einen routinierten Rückkehrmodus hatte. Sie ruhte ein wenig aus, dann nahm sie sich 2,5 Stunden Zeit für die Rückfahrt nach Lohmar. Noch nie hätte sie von diesem Schema in der Vergangenheit abgewichen.

Und vor Ostern, wo Vorbereitungen für den Besuch der Kinder zu treffen waren, hat Frau Ameis ihre Einkäufe vermutlich anders organisiert, als ausgerechnet über einen Hunsrücker Zufallslandwirt, der sie dann auch noch umbrachte. Ich denke, dass sie ihre bewährte Metzgerei hatte, dort
evtl. im voraus bestellte und so auch eine lange Wartezeit am Ostersamstag vermeiden wollte.

Ich möchte aber betonen, dass ich die Bemühungen von Sternschnuppe sehr schätze. Es ist immer gut, wenn neue Leute in das Forum einen neuen Wind bringen. Das ist sogar sehr gut. Und Sternschnuppe braucht sich nie und nimmer entschuldigen, wenn sie ihre persönliche Ansicht kundtut.
Irrtumsvorbehalt
Sternschnuppe

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Sternschnuppe »

Ich habe mal eine Frage. Weiß vielleicht jemand, seit wann die Schranke an der stillgelegten Straße dort steht? Bereits vor 2015?
SherlockHolmes
Beiträge: 404
Registriert: Montag, 28. September 2020, 13:04:38
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von SherlockHolmes »

lindenstein hat geschrieben: Freitag, 07. Mai 2021, 21:48:17 Sehr gut!

darum macht es mir Spaß hier eins meiner Hobbys zu haben, wegen solcher Posts.
Nun, es muss definitiv einen zeitlichen Nachweis geben, wann sich die Karte von BA an einem Kartenleser befunden hat. Sie verlässt das Büro mit ihrem Ausweis und hält ihn an der Sicherheitstür an den Kartenleser. Das wird geloggt. Dazu muss es die Logzeit des Bruders geben, wann er den Tower betreten hat. Die Polizei kann dazu den Weg vom Tower in das Terminal zeitlich bemessen haben. Davon muss man eigentlich ausgehen. Passt das dann mit den zeitlichen Angaben der Zeugin im Terminal? Warum in dem Artikel dann die präzisen Zeitangaben nicht aufgeführt werden verstehe ich nicht. Dank der digitalen Technik ist eine genaue Timeline möglich, wenn auch nur digital dank des Ausweises. Aber immerhin. Warum der Artikel die Email als "Nachweis" von BA im Tower aufführt aber den Schichtantritt mit einem Zeugen nicht erwähnt ist auch nicht schlüssig. Man sollte davon ausgehen , dass BA auf dem Betriebsgelände in das Terminal gelangt. Das wird dann auch kein öffentlicher Zutritt sein. Also auch wieder mit Flughafenausweis ? Zeitstempel ? Es muss aber anscheinend Lücken geben, sonst hätte die Polizei den Tower nicht als möglichen Tatort aufgeführt.
Undercover
Beiträge: 454
Registriert: Sonntag, 04. Oktober 2020, 13:57:22
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Undercover »

Sternschnuppe hat geschrieben: Sonntag, 09. Mai 2021, 14:05:43 Allerdings, wenn ich das so lese, wäre doch der Ehemann gut ein potenzieller Täter, denn Du sagst es doch richtig: "Er konnte die Fäden ziehen und den Startschuss zur Suche geben." Das wäre doch gut "durchdacht" gewesen. So habe ich das bisher nicht betrachtet.

Der Ehemann oder überhaupt Ehemänner sind bei solchen Geschichten immer als erste verdächtigt -jüngere Frau kennen gelernt, teure Scheidung vermeiden,Gütertrennung, Unterhalt usw. Da Ehemänner oft die Besserverdiener in der Familie sind (auch im Fall BA wenn man so will), so haben sie immer ein Motiv wenn es um Trennungen geht. Der Ehemann oder der Bruder gehören sicherlich immer zu den heißen Kandidaten -man kann dort aber kein Motiv erkennen.

So, wie im Stern Artikel gesagt wurde dass ein solcher Pendlerjob ideal für eine Affäre wäre -so gilt das auch für den Ehemann der wiederum in München gearbeitet hat. Er könnte doch nur an dem Zustand rütteln, wenn er eine deutlich jüngere Geliebte gahabt hätte und diese ein Kind von ihm haben wollte und dass er sich scheiden läßt. All das trifft hier im Fall offenabar nicht zu und zudem macht ein Mord wegen einer Geliebten keinen Sinn, wenn man nicht spätestens nach 1 Jahr ein angbeliches Kennenlernen der Verwandschaft präsentiert und halt zusammenzieht. Alle übrigen Konstelationen bedürften nicht den Mord.

Theoretisch wäre die Tatausführung für den Ehemann sicherlich machbar -aber die Frage ist warum so kompliziert und riskant -wenn es doch viel einfacher ginge: Am Morgen aufgewacht und die Frau war nicht mehr da (der Klassiker).
Sternschnuppe hat geschrieben: Sonntag, 09. Mai 2021, 14:05:43 Meine zweite Theorie:
Und zwar die des Landwirtes. Vermutlich wurde das hier auch schon besprochen. Aber für mich ist das, wegen der fehlenden Kiste, auch eine einleuchtende Möglichkeit.
Diese Theorie hatten wir auch schon, nur kam der Landwirt nicht mit dem Auto sondern im Wohnmobil. Diese und auch vergleichbare Theorien scheitern aber stets an der Timeline und den Flugmodus. Was macht ein Täter solange mit dem Opfer, wieso kehrt er zurück wegen des Handys? Flugmodus hin oder her -der würde doch nur irgendwie plausibel erscheinen wenn er zwischen 9.00-9.30Uhr ausgelöst wäre. Da könnte man schlußfolgern dass zwischen dem Bäcker und 9.30 was passiert sein muss und der Täter "im Affekt" den Flugmodus eingeschaltet hat. Aber dass ein Täter Stunden später zurückkehrt und nicht mal das Handy zum entsorgen mitnimmt, sondern es lediglich auf Flugmodus umstellt -ist schlicht absurd!
Rebus
Beiträge: 97
Registriert: Freitag, 09. April 2021, 13:49:26
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Rebus »

@sherlock:

Ich glaube, du hast viel zu viel Respekt vor dem digitalen Niveau des Flughafens Hahn und dem Standard der Sicherungsmaßnahmen. Das ist ja eine mit sparsamen Mitteln aufgepeppte ehemalige Militär-Base und ich habe langsam den Verdacht, dass wir uns über das Ein- und Ausloggen falsche Vorstellungen machen. Ich neige dazu zu sagen, dass die Technik da so ist, dass die Polizei nicht weiß, wann exakt jemand gekommen und gegangen ist.

Und was diesen Gang von B.A. durch das Terminal anbetrifft, wegen des schlechten Wetters, das kommt mir auch reichlich seltsam vor, wenn ich mal von der Theorie absehe und die Praxis der Gebäudelage am Hahn nehme. Dieser Tower ist ja nicht an das Terminal angebaut, sondern ein freistehender Gebäudekomplex, bestehend aus Tower, einem Gebäude für die Flughafenfeuerwehr auf der einen Seite und so einem kleinen Bürotrakt auf der anderen Seite. Das liegt an einer Stelle, an der die Terminalgebäude praktisch schon zu Ende sind, so 50m vorgelagert zum Rollfeld. Das Rollfeld selbst ist mit Stacheldrahtzaun nach außen hin abgesichert. Vor dem Komplex, also auf der Seite nach außen, zu den öffentlichen Terminals und Zuwegen, kommt erst einmal ein Parkplatz für die Leute am Tower, der liegt schon außerhalb der Schranken des Zufahrtsbereichs und da ist man praktisch schon „draußen“ und muss durch keine Kontrollgeräte mehr. Wer aus dem Tower kommt und über diesen Parkplatz geht, könnte geradeaus durchs Gelände zu 669 gehen, hätte zur linken Hand noch kurz den Stacheldrahtzaun und ist dann nach etwa 50m seitlich am Terminalgebäude. Da gibt es grad noch an der Seite ein kleines Türchen von dem ich nicht einmal weiß, ob es ins Terminal führt, oder in Büros oder eine Cefeteria. Bestimmt kein öffentlicher Eingang, aber bestimmt auch keiner, in den die DWD-Mitarbeiter mit ihrer Karte reinkommen – warum sollten sie, der große Eingang zum Terminal ist ja um die Ecke auf der Vorderseite des Gebäudes. Wie auch immer, hätte man etwa 2,50m trocken zurückgelegt, wenn man da durchginge und sofort das Gebäude wieder an der Vorderseite verlässt, um die Straße zu queren und zu 669 zu gehen. Was macht das für einen Sinn.
Ich gehe zwar davon aus, dass der Tower auch einen Ausgang zum Rollfeld hat (auf jeden Fall hat die Feuerwehr auch zum Rollfeld hin jede Menge Türen), aber ich kann mir schwer vorstellen, dass DWD-Mitarbeiter „innen“ langgehen, über den Rollfeldbereich, um dann von hinten wieder ins Terminal zu kommen und vorne wieder herausgehen. Was also, um alles in der Welt hätte B.A. im Terminal machen sollen, außer vielleicht sich irgendwas im Backshop für die Heimfahrt zu kaufen, aber gekauft hat sie ja wohl nichts. Sie wäre dann wieder im Terminal in die Gegenrichtung zu 669 gegangen. Gibt es in diesem Fall eigentlich irgend etwas, was Sinn macht?

Einen Sinn würde m.E. nur machen, wenn sie auf dem kostenpflichtigen Parkplatz des Zubringerbereichs um 8 Uhr mit jemandem verabredet gewesen wäre. Dann hätte sie noch eine ganze Strecke trockenen Fußes durch das Terminal gehen können, denn diese Parkplätze liegen am anderen Ende des Terminalgebäudes bei den Departures und da kommt man auch am Backshop vorbei.
Rebus
Beiträge: 97
Registriert: Freitag, 09. April 2021, 13:49:26
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Rebus »

@Widasedumi:

Da hast du m.E. durchaus recht. Wir wissen zwar nicht, ob das, was die Familie weiß, stimmt, denn das ist ja nur das, was B.A. der Familie geschildert hat und was ggf. dadurch gestützt wurde, dass sie i.d.R. immer so um die gleiche Zeit zu Hause ankam. Man weiß aber nicht, ob sie das im Detail auch manchmal variabel gehandhabt hat.

Ich würde nicht unmbedingt sagen, dass es für B.A. einen direkten Druck gegeben hat, jetzt, weil Ostern, möglichst schnell nach Hause zu fahren. Mein Eindruck von den häuslichen Verhältnissen ist eher, dass sie doch schon so etwas in der Midlife-Crisis einer frühen Großmutter war. Kinder weitgehend selbständig, sie wurde so richtig nicht mehr „gebraucht“, war auch nicht in laufende Prozesse als unverzichtbares Element eingebunden. Und der als „eher wortkarg“ beschriebene Ehemann hat sicher auch nicht als Gschaftlhuber die ganze Familie mit seinen Aktivitäten in Unruhe versetzt. Also: Stricken, wandern und lesen. Sudoku. Etwas früh für 54 Jahre. Andere Ehefrauen und Mütter kommen erst 10 Jahre später in diese Lage. Deshalb habe ich ja früher auch einmal gedacht, dass sie sich ab und zu die Sinnfrage stellt und auch als Suizidkandidatin in Frage gekommen wäre. Theorie hat sich aber nun erledigt.

Aber ich denke trotzdem, dass selbst eine hinsichtlich der Telekommunikation so unterentwickelte Person, wie B.A. um 14 Uhr auf jeden Fall, wo sie doch ihr Handy schon in der Hand hatte am Auto, zu Hause angerufen hätte, um zu sagen, dass sie sich heute etwas verspätet. Nein, ich denke auch, dass nicht sie es war, die um 14 Uhr das Handy in den Flugmodus gestellt hat, 14 Uhr war einfach zu spät für "noch etwas Ausruhen". Es sei denn, es hätte zu Hause Zoff gegeben und sie hat sich gesagt „lass sie doch warten, ich komme schon noch“. Glaub ich aber nicht.
SherlockHolmes
Beiträge: 404
Registriert: Montag, 28. September 2020, 13:04:38
Kronen:
Sterne:

Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von SherlockHolmes »

Rebus hat geschrieben: Montag, 10. Mai 2021, 16:44:18 @sherlock:

Ich glaube, du hast viel zu viel Respekt vor dem digitalen Niveau des Flughafens Hahn und dem Standard der Sicherungsmaßnahmen. Das ist ja eine mit sparsamen Mitteln aufgepeppte ehemalige Militär-Base und ich habe langsam den Verdacht, dass wir uns über das Ein- und Ausloggen falsche Vorstellungen machen. Ich neige dazu zu sagen, dass die Technik da so ist, dass die Polizei nicht weiß, wann exakt jemand gekommen und gegangen ist....

Einen Sinn würde m.E. nur machen, wenn sie auf dem kostenpflichtigen Parkplatz des Zubringerbereichs um 8 Uhr mit jemandem verabredet gewesen wäre. Dann hätte sie noch eine ganze Strecke trockenen Fußes durch das Terminal gehen können, denn diese Parkplätze liegen am anderen Ende des Terminalgebäudes bei den Departures und da kommt man auch am Backshop vorbei.
Ich habe Respekt vor terroristischen Anschlägen, ein Flughafen auch in der Größe von Hahn steht im Fokus und sollte doch mehr als solide Sicherheitsvorkehrungen aufweisen. Vielleicht denke ich da auch zu naiv. 2015 gab es auch etliche größere Drogendelikte und Funde am Airport Hahn. Eine Keycard mit Zeiterfassung ist nun nicht Hightech. Da der Sternbericht hier nur sehr vage Zeitgeständnisse macht wurde ich stutzig. Allein die Tatsache das Videoaufnahmen nach nur einer Woche nicht mehr verfügbar waren zeigt das Dilemma. 4 Wochen Aufbewahrungsfrist hätte ich schon erwartet. Wir besonders Ich :-) machen uns da wohl falsche Vorstellungen. Die Terminalgedanken teile ich mit dir, es ist sehr merkwürdig. Man hätte aber auf dem kostenpflichtigen Parkplatz feststellen können wer nur kurzzeitig dort parkte. Es sei denn es werden diese Plastikchips bei der Ausfahrt eingeworfen.
Antworten