MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1987

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
AngRa
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Stimmt, da habe ich bezüglich der Daten was verwechselt.

________________

Es ist schon sehr interessant, dass Anjas Leiche eigentlich nur durch Zufall gefunden worden ist.

Lt Stuttgarter Zeitung vom 29.3.2012 kam es folgendermaßen zu dem Fund:
Erst am darauffolgenden Montag wurde die Leiche entdeckt – nachdem Suchhunde an der Stelle vorbeigegangen waren, ohne anzuschlagen. Die Polizei untersuchte das Erdreich, weil ein Gartenbesitzer einen Nachbarn gefragt hatte, ob er dort nach Würmern zum Angeln gegraben hätte. Dieses Gespräch bekam ein Polizeibeamter mit – und wurde hellhörig. So wurde die Leiche der Anja Aichele entdeckt. Der Täter blieb all die Jahre im Verborgenen.
Die Hunde haben also nicht angeschlagen und wenn ein Gartenbesitzer nicht ganz besonders genau und neugierig nachgefragt hätte, dann hätte die Polizei das Grab nicht entdeckt und in den nächsten Jahren wohl auch sonst niemand.
Hbs900
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

ich habe einiges um den fall drum herum gelesen.
in den achtzigrr jahren war die siedlung muckensturm noch umgeben von sehr vielen gaerten.
auch ein grosser friedhof war damals in der naehe gewesen.
die siedlung enstand weitgehend nach drm krieg
im bereich friedhof befanden sich mehrere gaertnereien.
die alte ziegelei gab es wirklich, wahrscheinlich auch gaststaetten in der naehe, denn damals wurde noch mehr outdoor getrunken.

der chefermittler war sich sicher, das er mal die richtige familie aufgesucht hatte.
warum traute er den beiden taetern nicht selber zu, das sie die leiche von anja nach der tat vergraben hatten.
da muss es ein ganz bestimmtes insiderwissen geben.
der vater eines taeters soll die leiche vergraben haben...in einem schrebergarten der nicht ihm gehoerte.
darueber laesst sich viel nachdenken.
wenn man soetwas durchzieht....ist man kein beamter, lehrer, arzt, rechtsanwalt,
politiker, steuerberater......die damals in muckensturm ihre haeuser neu gebaut hatten, weil sie mit dabei waren, sich durch ihr geordnetes, berufliches leben dort in einem neu gebauten haus niederlassen konnten.

ich schreibe es mal....wer seine harke u. schaufel nimmt u. fremdes land bzw anwesen betritt u. eine leiche in ein gemuesebeet eingraebt...es frisch harkt u. auch noch giesst.
a ist fuer mich voll prolo u. ein derber typ u. aaa anders als andere
b der typ hatte sich gedanken gemacht, das es die kuenstliche grabstaette verwaechst....insiderwissen erde...
c ich tippe......nicht auf einen fliesenleger, klempner, elektriker, maler vom bau
d sondern auf einen landwirt, gaertner, tiefbauer......mit maulwurf kenntnissen.
e nicht auf eine damals neu angesiedelte person....sondern auf einen alteingesessenen der so u. so dachte er hatte
mehr rechte als neuankoemmlinge .....weil er laenger da wohnte.
f einer der die schrebergartenbesitzer kannte bzw. wusste das dieser schrebergartenbesitzer seinen garten im maerz
noch nicht nutzt....da er fast immer am angelteich sass
g sein sohn war auch oberprolo...etwas abgefaerbt
sonst haette er anja in begleitung seines passiven freundes nicht genoetigt u. von ihr etwas ab
verlangt was sie nicht wollte....er haette doch sofort den rueckzieher machennkoennen.....auch im angetrunkenen
zustand.......wahrscheinlich ein mann wie ein baer, aber ein gehirn wie ein spatz...u. damals dazu noch pervers....
nicht gepflegt im umgang mit jungen frauen....vielleicht taeglicher alkoholgenuss.
denn nuechtern die tat zu begehen...ich raffe es nicht,,,dann waere er ja ein richt gestoerte schwschmat gewesen...
aber das haette auch anja gewusst.... u. haette niemals freiwillig mit ihm den weg geteilt.
alkohol in der birne....merkt man nicht bei jeden sofort...ein baer vertraegt auch mehr

...... schon alleine der gedanke...das er sie im maerz bei noch kalter witterung wahrscheinlich zu irgendetwas aufforderte was mit sex zu tun hatte
....angrabschen, sie auffordern sich zu entkleiden, ihr einen zungenkuss zu geben. etc ??
deutet auf auf eine weniger gute kinderstube hin.
auch wenn der damalige taeter heute die damalige fa. seines vaters voll uebernommen hat....duerfte er eine komische type sein.

wie schaffte er es eigentlich, seinen passiven mittaeter davon abzuhalten...spaeter nicht zur polizei zu gehen.
warum griff dieser damals nicht ein u. half der jungen dame.....die letztendlich nicht durch die stiche starb, sondern weil sie erwuergt wurde.
sie schrie wohl zu laut.
war der mittaeter vielleicht gar kein freund...sondern vielleicht azubi beim taeter vater
wie wurde es seitens des tatsaechlichen taeters geschafft....diesen von der hohen belohnung fernzuhalten.
warum verzichtete dieser z.b. nach 15j. darauf...u. gab keine hinweise.
wurde er spaeter auch umgebracht,,,ungeklaerte mordfaelle in stuttgart u. umgebung...oder verdeckter selbstmord.
warum hat dieser passive taeter sich nie jemanden anvertraut...wie hat er das kopfkino ausgehalten.
oder war er aelter als der taeter u. gaertnerte mit.
hatte er angst vor dem vater.

warum hatte der pensionierte chefermittler den taeter nicht privat z.b. 4 tage beobachten lassen.

ich haette keine chance...meine dna wuerde man kriegen.
auch als nichtraucher.
jeder mensch produziert muell,,....... bringt getraenkeflaschen weg, bringt vielleicht waesche zur reinigung, trinkt eine dose bier,
isst mittags etwas....besteck, plastikbecher, tempo taschentuecher, spuren an dem griff des fahrzeuges
warum soll man nicht heimlich aber unheimlich an die dna einer ausgewaehlten person kommen.
fuer 500euro ....wenn ich da wohnen wuerde, waeren altgegenstaende mit spuren gesichert...u. wenn ich die weinflasche aus dem container ziehen muesste, oder in papierkorb greifen muesste oder in den muellcontainer...
oder plastikflaschen usw.
sehe kein problem darin. jeder der noch lebt muss speisen u. trinken.
Melanie
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von Melanie »

@hbs900

Gute Frage, warum man nicht auch heimlich an die DNA eines Suspekten kommen kann?

Antwort: Das hätte den Job kosten können, weil es unerlaubte Methoden sind. Das wäre Futter für einen
Rechtsanwalt gewesen. Der wäre gleich in der ganzen Bundesrepublik berühmt geworden.
AngRa
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ich glaube auch, dass derjenige, der die Leiche vergraben hat, mit Grabungsarbeiten vertraut war. Das passende Werkzeug muss er auch gehabt haben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob nur Landwirte oder Gärtner oder andere "erdnahe" Berufstätige diese Arbeit verrichten können. Viele sind geschult und damit vertraut, weil sie einen eigenen Garten haben und einige haben auch Kenntnisse aus der Bundeswehrzeit vom Kampfstand ausheben. Da sind Grabungsarbeiten auch gefragt. Allerdings habe ich auch gelesen, dass es in Tatortumgebung viele Friedhofsgärtnereien gegeben hat und dass auch der Friedhof nicht allzu weit entfernt gewesen sein soll. Es ist ja auch nicht so, dass man Jugendlichen das Ausheben eines Grabes im Gemüsebeet so gar nicht zutrauen kann, aber man muss bedenken, dass sie diese Arbeit hätten auch noch unter großem Druck verrichten müssen. Da war zum einen erst mal der Schock, dass sie jemanden getötet haben und da war zum anderen auch die Angst, dass vielleicht dem Vater des verschwundenen Mädchens die Situation doch keine Ruhe lässt und er auf der Suche nach ihr im Weinberg auftaucht und überall herum guckt.. Sie hätte ja auch irgendwo gestürzt sein können und irgendwo bewusstlos liegen können. Er hatte ihr zwar laut xy Beitrag davon abgeraten die Abkürzung durch den Weinberg zu nehmen, aber als Vater wusste er auch, dass er nie so ganz sicher sein kann, dass seine Ratschläge beherzigt werden.

Neben den Kenntnissen des Grabens musste auch noch Nervenstärke hinzu kommen und das traue ich eher einer Person zu, die durch das Geschehene nicht emotional belastet war und insofern den Kopf einigermaßen frei hatte. Es gehört aber schon eine große Portion Kaltschnäuzigkeit und auch Selbstsicherheit dazu, also der Glaube, dass einen schon nichts passieren kann. Die Person muss so etwas wie ein "Macher" gewesen sein.
Hbs900
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

bitte meinen bericht nochmals lesen...fehlerkorrektur erst jetzt erledigt...enthielt fehler

es wuerde sich doch lohnen, jetzt noch an die dna zu kommen....ohne detektivbuero....denke an einen
hobby detektiv....der ohne rechnung u. zeugen arbeitet...vielleicht rentner mit auto.
taeter vielleicht
1987 angenommen 21j alt
2017 jetzt 53 j. alt.
vater....graeber...so alt ca. wie der ermittler...wenn er noch lebt.
kann auch er die dna hinterlassen haben....dann waere sie aber aehnlich wie beim sohn.

mein abschliessender vermerk.
die polizisten in ruhestand haben soviel wissen hinterlassen....das die altbuerger die damals da wohnten...eigentlich wissen muessten...wer gemeint ist .....u. wenn nicht genau...nur 3 personen in frage kommen.

aber mayer vorfelder dessen frau damals persoenlich die schreie am fenster hoerte...was man damals verheimlichte....weil man wohl auch nicht wissen sollte...wo er wohnte.....ist auch schon tod....u. das lag nicht am guten wein.....sondern an seinem alter
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

zum vater....dazu kam auch noch nervenstaeke...wahrscheinlich wenig oder sogar an dem abend 0 getrunken.
werkzeuge in einen sack verladen u. dort hin.
hektor, .....ritter ohne furcht u. tadel
Melanie
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von Melanie »

AngRa hat recht, dass das Vergraben Nerven wie Drahtseile erforderte. Bestimmt hat Anja sich auch mit dem Argument geweigert, dass sie um 22.00 Uhr zuhause sein müsse. Dann konnten sich ja die Täter ausrechnen, dass ihre Eltern nach ihr suchen könnten.

Allerdings zeigt das Bild von "Gast" mit dem kleinen roten Kreis, dass das Grab nicht neben der Staffel ausgehoben wurde, sondern ein bisschen weiter davon entfernt.

Zu hbs900 möchte ich anmerken, dass der pensionierte Kommissar keine Namen nennen wird. Und wenn ein Mann wie hbs900, dem ich detektivisches Talent durchaus zutraue, heute auf den Muggensturm geht, bei Leuten klingelt, oder sich in ein Lokal setzt und die Namen der Hauptverdächtigen aus den Leuten herauskriegen will, dass das schwierig wäre.

Das dauert sehr lange, bis man das Vertrauen hat. Da muss man in den Gesangverein oder in den Gartenbauverein oder in den Heimatverein oder-oder eintreten, muss Aufgaben übernehmen, bei Vereinsfesten den Grill bedienen, und sich der Mentalität ein bisschen anpassen. Also leicht würde das nicht werden, den Namen rauszukriegen und dann irgendwie an die DNA zu kommen.

Und wenn man die DNA hat, wie soll es dann weiter gehen?

Ich mag die Schwaben. Ich mag sie sehr. Bin selbst kein Schwabe. Man hat den Herrn Kögel im XY-Video gesehen. Herr Kögel war wie ein exemplarischer Schwabe. Überlegte, langsame, betonte Sprechweise. Distanzierte Haltung zum Gegenüber. Also nicht gleich mit Fisimatenten auf Vertraulichkeit abzielen. Erstmal muss sich der andere bewähren und prüfen lassen. Man ist grundsätzlich auf der Hut. Und man sagt NIE zuviel. Man ist vorsichtig. Das ist der Schwabe, bzw. das war der Schwabe zu Herrn Kögels Zeiten. Doch die Zeiten ändern sich natürlich.

hbs900, falls du es versuchen willst? Es wird keine leichte Aufgabe sein.
Gast

Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von Gast »

Gute Analyse von Hbs900.
In den 80zigern wurden ja noch alle toten Haustiere eingegraben.
Das Entkleiden verschaffte ihnen noch einen Restkick, das Verteilen sieht wie eine Schnitzeljagd aus.
Eine Familie die nicht wenigstens einen Garten hat kommt nicht in Frage.
Obwohl die Vätergenration von damals wuchs in den Hungerjahren nach dem Krieg auf und da hatte ja jeder einen Garten auch wenn er später am Schreibtisch arbeitete.
Im Frühjahr wenn der Boden noch feucht ist fällt es schon auf wenn das Beet aussergewöhnlich bearbeitet wird
Die Werkzeuge könnten sie auch aus einem benachbarten Häuschen genommen haben.
Die 2 Täter haben aber bestimmt Zugriff auf ein Auto gehabt aber aber sie wollten. wahrscheinlich beim Einladen nicht gesehen werden denn so einsam ist die Gegend auch nicht und Personengruppen und Männer werden nachts die Staffel auch genutzt haben.
Wenn sie über sie herfallen wolten mussten die Täter sie sowieso in Rchtung Gärten mit Häuschen ziehen und nicht Rchtung Wengert, wo sie quer durch die Rebzeilen garnicht kamen.
Für Leichensuchhunde war es zu früh und sie hatten wahrscheinlich nur normale Polizeihunde.
Auch weiss man nicht wo der erste Angriff erfolgte und dort müssten vom Kampf mehr Spuren gewesen sein.
Kann man an einer DNA nicht auch das ungefähre Alter feststellen?
AngRa
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Also "technisch" sind Feststellungen zum Alter bei DNA Untersuchungen meines Wissens derzeit noch nicht ganz sicher. Das soll aber demnächst wohl mit "gerichtsfester" Sicherheit möglich sein und es wäre empfehlenswert, wenn der § 81 g Strafprozessordnung aus diesem Grunde geändert wird, denn bislang wären Feststellungen zum Alter von dieser Vorschrift nicht gedeckt. Feststellungen zur Ethnie, die heute schon möglich wären, natürlich auch nicht. Es wäre sehr wichtig, wenn sich hier mal etwas bewegen würde und Vorschriften geändert werden, damit Verbrechen aufgeklärt werden können und Täter nicht weiter geschützt werden.
AngRa
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es haben wohl auch die beiden anderen geschwiegen, also derjenige bei der Tat dabei war und derjenige der die Leiche beseitigt hat, weil sie wussten, dass sie, wenn sie den Hauptverdächtigen anzeigen und belasten auch mit bestraft werden, denn sie wären auch nicht ohne Strafe davon gekommen. Beide hätten wegen Beihilfe bzw. Strafvereitelung dran sein können. Das wird die beiden vom Quatschen abgehalten haben.

Nur ist es so, dass die Tat schon 32 Jahre her ist und dass Totschlag nach 30 Jahren verjährt. Einen Mord mit den entsprechenden Mordmerkmalen kann man normalerweise nach langen Jahren nicht so einfach nachweisen, siehe den Fall Lolita Brieger. Das ist hier in dem Fall aber möglicherweise anders, weil es nach einem Verdeckungsmord aussieht. Der Hauptverdächtige dürfte Anja sexuell bedrängt haben und als sie sich gewehrt hat, hat er sie getötet, weil sie ihn sehr wahrscheinlich kannte und er nicht wollte, dass sie ihn anzeigt. Unter diesen Umständen dürfte sich anders als im Falle von Lolita Brieger auch nach 30 Jahren niemand von der Polizei zum Reden bequatschen lassen, weil Mord nicht verjährt, was ja auch richtig ist. Totschlag dürfte eigentlich auch nicht verjähren.
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

zu meinem bericht.
ich hatte nicht geschrieben das ich nach stuttgart fahren wuerde u. hausbefragungen machen wuerde. voellig falsch verstanden. ich meinte, man koennte noch heute eine verdaechtige person beobachen...ob sie zb. ein tempo taschentuch oder einen bratwurst senfteller oder einen kaffee becher oder zigaretten stummel usw. entsorgen wuerde...diesen gegenstand sonst wo rausholen ..muelleimer..u. den fuer eine dna untersuchung abgeben....geduld muss man haben u. auffallen darf man nicht..
vorausgesetzt waere allerdings..das ich einen auftag zum beobachten erhalten wuerde

hallo angra...
das meinte ich damit...wenn er im beisammensein von einer weiteren person sexuelle handlungen im kalten maerz monat outdoor forderte...oder in einer laube...war er schlecht erzogen u. gestoert.
ein anstaendiger junger mann wuerde auch leicht angetrunken nicht auf seine idee kommen.
verstaendnis haette ich nur halbwegs dafuer...wenn es sommer gewesen waere u. das opfer haette vielleicht nur ein top oder einen sehr kurz minirock angehabt...das man da schon mal anklopft...auch wenn der kumpel dabei ist....ist nachvollziehbar.

wenn er es doch getan hatte wie von dir beschrieben....stellt sich fuer mich die frage....ob er das dann nur ein einziges mal im leben gemacht hatte....vielleicht gibt es dann sogar weitere noch unbekannte opfer durch seine person. klingt hart, kann ich mir aber vorstellen.
meine meinung...was geht die junge frau an, wenn er getrunken hatte u. druck bekam....obwohl sie dazu auch noch unter zeitdruck stand...dazu noch eine weitere maennliche person dabei war...ich sage es noch mal...dann war er pervers u. zugleich gefaehrlich
denn er haette seine vorlieben u. vorhaben auf ein anderes mal vertagen muessen...zb. zu zweit im auto, in seinem zimmer, im kino....natuerlich nur mit anklopfen....wie weit er gehen kann u. ohne alkoholverzehr.

so hart es klingt...wenn er an dem abend druck hatte, haette er selbst der herr sein muessen..
der apfel faellt nicht weit vom stamm. herrn koegel als ermittler werden vater u. sohn...trotz gegenseitigen allibi unangenehm aufgefallen sein....
das hat er nie vergessen...aber wahrscheinlich hatte er die aussagen nicht mit drei fragezeichen versehen....oder ausrufezeichen.

nochmals,, ich stelle mir vater u,. sohn damals kraeftig vor....mit einem gewoehungsbeduerftigen auftreten.
manche koennen nicht verbergen....das sie anders gestrickt sind.
das auftreten kommt mit dem umgang der personen.......nur in der schulzeit wird noch weigehend alles gesteuert.
Melanie
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von Melanie »

hbs900 hat geschrieben:nochmals,, ich stelle mir vater u,. sohn damals kraeftig vor....mit einem gewoehungsbeduerftigen auftreten.manche koennen nicht verbergen....das sie anders gestrickt sind.das auftreten kommt mit dem umgang der personen.
Zum Kontext von Anja in Relation zum "gewöhnungsbedürftigen Auftreten" ihrer Bekanntschaft

Ich gehe davon aus, dass der im Muggensturm wohnhafte Täter und evtl. sein Vater diese Grabungen im Weinberg machten. Ich glaube überhaupt nicht, dass dieser Täter ein gewöhnungsbedürftiges Auftreten hatte. Viel eher denke ich, dass es eben jene neue Bekanntschaft war, die Anja gegenüber einer Freundin (am Geburtstag) andeutete.

Anja stammt aus einem guten Hause, war eine anständige Tochter, und hat entsprechende soziale Sensoren mitbekommen. Vor dreißig Jahren waren die Mädchen noch nicht gender-infiziert, so dass sie eben auch nicht männliche Werbungsmuster adaptierten und nun umgekehrt mal einen jungen Mann anbaggerten. Nein, sie machten vielleicht ein freundliches zuwendendes Gesicht und warteten, ob von einem jungen Mann, den sie als interessant einstuften, ein Signal kommt. Und dieses war anscheinend gekommen und man hat wahrscheinlich sogar eine Treffmöglichkeit an diesem 27.3.87, Freitagabend, ins Auge genommen.

Daraus schließe ich, dass der junge Mann kein abweichend negatives Erscheinungs- und Verhaltensbild abgab. Ich vermute, dass es sich bei dem Bekannten um den Muggensturm-Täter - und nicht um den anderen, Auswärtigen - handelte, denn der Erlebnisradius von Anja war gewöhnlich die Schule, die Familie, der Jugendkreis, die Freundin, die Bewerbung um die Designer-Stelle, das Muggensturm-Wohnumfeld, Schwimmbad, Radwege (die hat es entlang des Neckars und auch durch die Parks bis in die City), Busse und Straßenbahnen. Es ist nichts bekannt, ob Anja in der Musikschule oder in einem Sportverein Mitglied war, was auch sein könnte.

Der Kontakt mit dem neuen Bekannten könnte sich in diesem Radius ergeben haben, und zwar könnte der junge Mann das Mädchen angesprochen haben, dass sie ihm vom Sehen bekannt sei. Dabei stellte sich heraus, dass sie beide im Muggensturm wohnen, und er könnte gefragt haben, ob man sich mal zwanglos treffen könnte.

Wenn es so gewesen ist, dann scheiden Schule, Jugendkreis, Sportverein und Musikschule aus, denn dort ist man ja sowieso in Kontakt. Dieses abendliche Treffen, diese Kontakt-Festigung der beiden, lag außerhalb der normalen Begegnungsmöglichkeiten im Erlebnisradius von Anja.

Von der äußeren Erscheinung muss dieser junge Mann Anja interessant vorgekommen sein. Viel wird sie nicht über ihn gewusst haben, vielleicht was er beruflich oder schulisch macht, vielleicht wo er an diesem Abend sein wird, sowie wann und wo er auf Anja treffen könnte. Aber diese wenigen Informationen haben sich mit Anjas Interesse an dem Mannes vertragen.

Anja war arglos, war interessiert, und war ein bisschen gespannt auf den jungen Mann.
Dass er sich dann ganz anders entpuppte, damit rechnete Anja nicht. Im Gegenüber mit einem Einzelnen ist das Verhalten anders gewesen als im Gegenüber mit zwei Männern.

Es könnte psychologisch so gewesen sein, dass der andere Mann die Gelegenheit eines sexuellen Abenteuers wahrnehmen wollte. Er könnte psychisch der Dominierende gewesen sein. Der Muggensturmer könnte von ihm abhängig gewesen sein. Er wollte das eventuell gar nicht, aber er hatte nicht die psychische Stärke, sich gegen den Freund zu stellen. Er wollte ihn nicht als Freund verlieren und hat dann, als Anja schrie, die Panik bekommen.

Daher vermute ich weiter, dass der dominierende, auswärtige Mann derjenige mit dem Auto war. Der Muggensturmer hatte vielleicht gar nicht die Notwendigkeit eines Autos, da er an das Stuttgarter Verkehrsnetz angebunden war. Vielleicht hatte er auch noch gar nicht das Einkommen, um ein Auto zu unterhalten. Der Auswärtige, mit dem Auto, hatte auch schon dadurch einen unabhängigen Status, während der Muggensturmer von ihm abhängig war. (Alles Spekulation!)
Vielleicht hat der Muggensturmer vom Prestige her die Verbindung mit dem Auswärtigen vorteilhaft gesehen. Vielleicht war der Auswärtige derjenige, der den Aufenthaltsort bestimmte, während der Muggensturmer nur dabei war.

Nun weiß ich nicht, wie anständig oder wie primitiv der Muggensturmer erzogen war. Wollte er die Bekanntschaft mit Anja vorrangig deswegen, um seinem Freund zu imponieren und seinen Freund "auch teilhaben zu lassen" an dem Mädchen?
Ich fürchte, ich fürchte, der junge Mann war noch sehr unreif. Er hat vielleicht mit Angeberei die Anja beeindruckt. Insgesamt gilt, dass bei der Anbahnung der Geschlechter die Rationalität, Warn- und Kritikfunktion des Gehirns vermindert ist. Der Muggensturmer kommt mir vor, als ob er psychosozial noch kein reifes und moralisches Stadium erreicht hatte.

Die letzte Phase der Pubertät, in der sich das Gehirn umstrukturiert und sich analog zum körperlichen Eintritt in die Geschlechts- und Zeugungsreife eine moralische und von den Eltern losgelöste eigene Verantwortlichkeit bildet, wird als Adoleszensphase bezeichnet, die sich um das 21. Lebensjahr dem Ende zuneigt. Die Zeitbegriffe sind im Westen nicht starr. Früher wurde die Adoleszenz vom 18. -21. Lebensjahr angegeben. In Gesellschaften mit weitgehend freierer Sexualität ändern sich Pubertätszeiten in der Regel durch früheren Beginn. Die Reifung der moralischen Verantwortungsebene läuft nicht immer parallel ab, sondern kann sich verzögern.

Die Tragödie um Anja wird den moralisch ungefestigten jungen Mann abrupt aufgeweckt haben. Sie wird ihn sein ganzes Leben lang belasten. Ob man das je abspalten und vergessen kann? Ich weiß es nicht.

Widerspruch ist gerne erwünscht, damit Sachgassen vermieden werden.
AngRa
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@hbs900

Ich habe mir auch nochmals weitere Gedanken zu der Szene gemacht, wie der Überfall auf Anja wohl stattgefunden hat. Du hast schon recht, dass es ungewöhnlich wäre, wenn der Haupttäter mit ihr vor den Augen seines Kumpels hätte rummachen wollen und dass das nicht wirklich passt, wenn man davon ausgeht, dass der Täter ein junger Bursche war, der sexuellen Druck hatte, und der deshalb auf Anja losgegangen ist, weil er sie kannte und meinte, bei ihr noch am Abend landen zu können.

Nun soll es ja so gewesen sein, dass Anja ursprünglich mit einer Freundin unterwegs sein wollte und dass der Kumpel sich vielleicht ausgerechnet hat, dass er bei der Freundin landen kann, dass sich also für beide sexuell noch in der Nacht was ergibt. Das wäre immerhin eine denkbare Möglichkeit, aber so ganz überzeugend finde ich sie bei genauerem Hinsehen nicht. Irgendwie passt die Vorstellung von Gruppensex im Weinberg auch nicht zu Jugendlichen. Das hakt alles irgendwie.

Der Mord an Anja hat ganz sicher eine sexuelle Komponente, die wir vielleicht noch nicht genau genug beleuchtet und durchdacht haben. Die sexuelle Komponente hat auch mit dem Zerschneiden der Kleidung zu tun und das ist das Kernstück dieses Falles. Eine Deutung des Zerschneidens und Verteilens der Kleiderfetzen ist noch nicht intensiv erfolgt.

Immerhin wissen wir, dass Anja nackt vergraben worden ist. Man kann nicht ohne Weiteres davon ausgehen, dass sie erst nach ihrem Tode entkleidet worden ist, damit sie später nicht über ihre Kleidung hätte identifiziert werden können. Wenn sie gefunden worden wäre, hätte man ohnehin gewusst, um wen es sich handelt, denn sie hat in der Nähe des Grabes gelebt und sie war das einzige vermisste junge Mädchen aus der Gegend.

Es ist auch ein anderes Szenario denkbar und vielleicht auch wahrscheinlicher , nämlich, dass der Täter ihr die Kleider vom Leib geschnitten hat, als sie noch gelebt hat. Er hat das womöglich mit einer Schere getan und von der Schere könnten auch die Verletzungen an ihrem Körper herrühren, die entstanden sein könnten, als der Täter ihr die Kleider vom Leib geschnitten hat. In diesem Falle wären die zerschnittenen Kleider vielleicht so etwas wie ein Fetisch und das Zerschneiden hat schon zu sexueller Befriedigung geführt. Das wäre eine Erklärung dafür, dass es keine Hinweise auf eine Vergewaltigung gab. Der sexuelle Druck wurde möglicherweise schon beim Zerschneiden abgebaut.

Zum sexuellen Fetischismus kann man hier etwas nachlesen

https://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Fetischismus

Die Kleiderfetzen wurden dann vom Täter gesammelt und als Erinnerung an die Tat mitgenommen.

Nach der Tat hat er dann die Kleiderfetzen teilweise auf einer kilometerlangen Strecke verteilt. Es wurden nicht alle Teile gefunden. Vielleicht hat er einige Teile, ich denke da an Teile des T-Shirts und vielleicht an Teile der Unterwäsche als Trophäe bei sich behalten. Das Verteilen der Kleiderfetzen, was ja auch wiederum mit einem Entdeckungsrisiko verbunden war, hat er vielleicht genossen als Triumph über das Opfer. Die falsche Spur in Richtung Schmidingen /Waiblingen war vielleicht nur ein Nebeneffekt. Zerschnittene und zerrissene Kleidung einer Vermissten , die auf Feldern abgelegt worden ist, hat etwas Verstörendes an sich. So empfinde ich das jedenfalls. Das deutet auf einen psychischen Defekt hin.

In einem solchen Fall wäre der Täter kein Jugendlicher mehr und er hätte auch keinen Kumpel bei sich gehabt.. Jugendliche sind erst mal dabei sexuelle Erfahrungen zu sammeln, sich auszuprobieren. Die haben noch keine ausgefallen sexuellen Vorlieben entwickelt wie das Zerschneiden von Klamotten. So etwas wäre eher bei einem Mann zwischen 30 und 40 vorhanden, der schon allerlei in sexueller Beziehung erlebt hat und bei dem sich dann Vorlieben und Defekte entwickelt haben.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Fallanalytiker sich später auch intensiv mit diesem besonderen Aspekt des Falles, also mit dem Zerschneiden und Verteilen der Kleidung beschäftigt hat und dass er zu ähnlichen Schlüssen gekommen ist. Über das Ergebnis der Operativen Fallanalyse hat man nicht viel lesen können, außer das der Fallanalytiker wohl von einem Einzeltäter ausgeht, der über 30 Jahre alt ist und der für Anja positiv besetzt war.

Eine Begründung für die Änderung der Kögelschen Tathypothese wurde öffentlich nicht bekannt gemacht. Das ist ungewöhnlich. Vielleicht wurde aus gutem Grund nichts zu den sexuellen Aspekten veröffentlicht. Zum einen wollte man keine Nachahmer inspirieren, kein Täterverhalten preisgeben und dann wollte man vielleicht auch die Bevölkerung nicht verunsichern, denn solch ein Täter war /ist womöglich immer noch gefährlich und weitere Taten können nicht ausgeschlossen werden.
Hbs900
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

gute gedanken...aber irgend etwas passt nicht.
der vater vergrub dann die nackte junge frauenleiche....u. ergoetzte sich vielleicht auch noch an dem anblick.
der kumpel duldete passiv das sich anja im maerz draussen nackt machen sollte.
irgendwie passt das nicht zu jugendlichen.
hoer jetzt endlich auf..lass sie in ruhe haette der andere gesagt...wenn er normal getickt haette.

herr koegel hat ja auch nicht nicht?? ueber jugendliche gesprochen.
vielleicht waren beider schon ueber 30j. u. der eine war ein bruder ihrer freundin.
trotzdem merkwuerdiges taeter verhalten

u. trotzdem kann es ja wirklich mit dem zerschneiden so gewesen sein.
aber so ein oberperverser kann dann auch nuechtern mit dem fahrzeug unterwegs gewesen sein....u. mehrfachtaeter sein.
nicht immer kww.
ein satz von herrn koegel spricht dafuer.
der vater sah seine existenz gefaehrdet.
vielleicht fuehrte er die geschaefte im hintergrund u. fuer das grobe...auf dem feld, oder das gaertnern etc war schon sein sohn derjenige, der fuer die einnahmen sorgte.

ich finde, es gibt schon viele perverse maenner u. ich bin froh das mich so ein trieb nie erwischt hatte...u. ich straffrei durch mein leben gehen konnte u. vielleicht ganz tiefe einblicke in die kaputte sexwelt nicht habe.
der mann konnte anja auch taeuschen.....das sie erstmal mitging mit den beiden.
sie konnte sich das auch nicht vorstellen....diese umschaltung eines mannes den sie zumindestens akzeptierte.

jeder denkt hier unterschiedlich, aber das manche frauen sich nicht vorstellen koennen...das maenner auch auf frauenfuesse achten..u. ein kaputter typ auch schuhe abstreift.....ich meine nicht diesen fall.....
laesst erahnen....das viele in die sex unterwelt der maenner....die sich nicht gut anhoert, wenn man ins detail geht .....zu weit weg sind.....u. da nie dran teilhaben mussten...auch gut so
das liegt auch daran...das geschaetzte 90 prozent nicht so bekloppt denken....u. gegenueber frauen mit vertretbaren phantasien auftreten.
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@hbs900

Ich glaube, dass sich im Laufe der langen Ermittlungshistorie zwei unterschiedliche Tathypothesen von den Ermittlern heraus kristallisiert haben.

1. Da ist zunächst die unter Federführung von Herrn Kögel erarbeitete Hypothese, dass die Täter zwei Jugendliche waren, wobei einer als Haupttäter die treibende Kraft war und der andere war dabei als Gehilfe. Anschließend hat dann der Vater des einen die Leiche beseitigt, damit der Sohn und sein Kumpel nicht in Verdacht geraten und die Existenz , das Fortkommen nicht gefährdet wird..

2. Dann kommt die andere Tathypothese, die später unter den Nachfolgern von Herrn Kögel, insbesondere unter Verwendung der Operativen Fallanalyse erarbeitet worden ist. Danach hat ein Einzeltäter agiert im Alter über 30 Jahren. Für Anja soll die Person positiv besetzt gewesen sein. Zu dieser Hypothese passt natürlich nicht, dass ein Vater die Leiche vergraben hat. Das muss im Rahmen dieser Hypothese jemand anderes gewesen sein, etwa ein Mann für alles Grobe und für alle Fälle, der gut dafür bezahlt worden ist oder es war der Täter selber, der die erforderliche Grabungskenntnisse und Lebenserfahrungen hatte. .

Beide Hypothesen haben etwas für sich. Die Kögelsche Hypothese gründet sich auf die Aussage des Spaziergängers, der die Stimmen von zwei Männern und einer Frau zur relevanten Zeit am Tatort gehört haben will. Sie gründet sich auch auf die Aussage des Plustütenzeugen, der am Feldrand zur relevanten Zeit zwei Männer dort gesehen haben will, wo später die Kleidungsfetzen gefunden worden sind.

Die spätere Arbeitshypothese kann sich darauf beziehen, dass die DNA Tests in der Altersgruppe zu keinem Treffer geführt haben und auch auf die Ergebnisse der Fallanalyse, wobei die Begründung für eine Änderung der Arbeitshypothese nicht bekannt gemacht worden ist. Ich vermute aber die sexuellen Aspekte waren mit ausschlaggebend und dass eben Jugendliche noch nicht solche Fetisch-Vorlieben entwickelt haben. Sie muss dann auch noch die Aussagen des Spaziergängers und des Plustütenzeugen anders bewerten als die Vorgänger.

Man muss das nun sorgfältig abwägen welcher Hypothese man mehr abgewinnen kann. Der sexuelle Aspekt wurde meiner Meinung nach immer etwas vernachlässigt. Andererseits kann man mit dieser späteren Theorie nicht gut erklären, warum es keine Nachfolgetaten oder Vortaten nach gleichem Modus Operandi gab.
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von Melanie »

2 Punkte:

- Herr Kögel
- positiv besetzt

Herr Kögel ist auch im Alter bei seiner Theorie geblieben. Die Sache mit dem Kleider zerschneiden, kann man das nur ausschließlich sexuell deuten? Ich bin nicht in der Psychologie, und auch nicht im Bereich Perversitäten zuhause. Könnte der Triumph nicht auch eine andere Ursache haben, womit ich zu Punkt zwei komme:

Der Täter sei positiv besetzt gewesen? Und dann machte er so was? War der Täter evtl. mit Vater oder Mutter bekannt? Die Mutter war Buchhalterin und der Vater war Architekt. Könnte es sein, dass es geschäftlich Kontakte gab und vielleicht ein negatives Ereignis, wo durch Korrektheit des einen, dem anderen etwas nachgewiesen wurde und er dafür gerade zu stehen hatte? Oder er hatte sonst einen Schaden, den er jemandem aus der Familie Ai. zuschrieb. Oder der Vater bzw. Mutter des Täters hatten mit Fam. Ai. einmal eine unerfreuliche Episode.

Und nun baggert der Sohn deren Tochter an, spielt den freundlichen, erzählt über die "guten" Verbindungen - oder auch nicht, je nach dem - und beeindruckt das Mädchen nachhaltig. Hatte vielleicht einen schicken Wagen und war modisch up to date drauf. In Wirklichkeit wollte er die Eltern erniedrigen und sich rächen für irgend etwas? Vielleicht hatte er nicht den Tod geplant, sondern eine Affäre, die er genießen, aber dann zur Enttäuschung des Mädchens abrupt beenden wollte, wenn dieses sich richtig in ihn verliebt hatte?

Woher könnte diese "positive Besetzung" noch herrühren? War er eine große "Fußballnummer" im VfR? Dachte er, dass er dieses "kleine Mädchen" mal gerne verführen würde, und außerdem ihm,
dem viel Beachteten, doch alle gleich ergeben sein würden?

Sollte er älter gewesen und "positiv besetzt" gewesen sein, kann ich mir nur eine gesellschaftlich gehobene Person, ein Star, oder ein Vorbild im Hobby/ Interessensgebiet von Anja vorstellen.
Wäre es so gewesen, hätte eine solche Person Verehrerinnen genug gehabt und wäre nicht auf Anja angewiesen gewesen. Es sei denn, er wollte ein sexuell unerfahrenes Mädchen haben, weil das einen besonderen Reiz für ihn gehabt hätte. Ob er allerdings darüberhinaus eine langfristige Bindung anstrebte, steht auf einem anderen Blatt.

Und dann wäre noch die Gelegenheit zu überlegen, wo eine solche Reiz auslösende Begegnung stattgefunden haben könnte? Möglich wären Geburtstagsfeiern von Klassenkameradinnen.

Ich wollte das nur mal mit der Frage anschneiden, ob das Zerschneiden der Kleider unbedingt auf einen psychisch Gestörten und auf nichts anderes hinweist? Ich kenne mich da wirklich nicht aus.

Andererseits sehe ich ein, dass sich der Fall im Bereich einer Großstadt abspielte. Und hier gab es
sicherlich auch schon pornografisches Material unter der Ladentheke zu haben, welches ich nicht für ungefährlich hinsichtlich Brutalität gegenüber Frauen halte.
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Also es fällt mir schwer die beiden Punkte - nackte Leiche und zerschnittene Kleidung, die dann noch kilometerweit auf Feldern verteilt wird- anders als auf sexueller Ebene zu deuten. Hinzu kommt noch, dass Anja ein bildschönes Mädchen war, das vielleicht ganz unbewusst jemanden sexuell gereizt hat.

Wenn es ein typischer Überfall mit sexueller Anmache gewesen wäre, dann hätte sich der Täter doch nicht die Mühe gemacht die Leiche vollständig zu entkleiden und die Klamotten zu zerschneiden und mitzunehmen. Das sieht doch ganz danach aus, dass ihm das alles wichtig war. Ein anderer hätte sich doch auch der Kleidungsstücke entledigt, indem er sie mit vergräbt. Dann wären sie weg gewesen und er hätte sich beim weiteren Beseitigen nicht nochmals einem Entdeckungsrisiko ausgesetzt. Der hat doch in diesem Punkt nicht rational gehandelt. Ich verstehe auch nicht recht, warum nicht noch Fingerabdrücke an den Fetzen gefunden worden sind. Vor allem an den Schuhfetzen aus Leder hätte sich doch etwas finden lassen müssen. Da muss der Täter beim Verrichten dieser Arbeit auch noch Handschuhe getragen haben, weil er vielleicht von Anfang an vorhatte die Fetzen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Auf dem Feld lagen sie ja wie auf dem Präsentierteller.

Ich würde zu gerne mal die Meinung von einer Fachfrau/ von einem Fachmann zu diesem Aspekt lesen.

Der Ausdruck, dass der Täter für Anja positiv besetzt war, deutet daraufhin, dass sie ihn oder die Funktion, die er innehatte gekannt hat, ihn womöglich aufgrund seines Alters und seiner Stellung nicht als Ihresgleichen angesehen hat, ihm gegenüber aber arglos war und sich nicht vorstellen konnte, dass er Böses im Schilde führte.
Gast

Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von Gast »

Sexueller Fetischismus bezieht sich eigentlich nicht auf Oberbekleidung sondern mehr auf gebrauchte Höschen, Bh s, Söckchen und Schuhe und deren Geruch
Vllt wusste der Täter von ihrer Vorliebe für Mode und schade dass man nicht weiss was ihr Shirt und ihr auffäliger Mantel damals gekostet haben-war bestimt nicht billig
Dass der eine Schuhfetzen viel später gefunden wurde ist ja schon komisch.

Man kommt ja hier nur weiter wenn man das Motiv des Täters erkennt.
War es für ihn eine vollendete Tat oder eine, bei der was dazwischen kam und es eigentlich ein Sexualdelikt werden sollte.
Würgen und dann Bewusstlosigkeit geht innerhalb einer Minute.

Hatte er die Staffel vorher schon ausgesucht oder nahm er spontan die Gelegenheit war.
Kann man wirklich annehmen dass sie mit einem Unbekannten nicht über die Staffel hochgegangen wäre.
Melanie
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von Melanie »

AngRa
AngRa hat geschrieben:Also es fällt mir schwer die beiden Punkte - nackte Leiche und zerschnittene Kleidung, die dann noch kilometerweit auf Feldern verteilt wird- anders als auf sexueller Ebene zu deuten. Hinzu kommt noch, dass Anja ein bildschönes Mädchen war, das vielleicht ganz unbewusst jemanden sexuell gereizt hat.
AngRa hat geschrieben: Der hat doch in diesem Punkt nicht rational gehandelt.
In diesem Fall war es ein geplanter, irrationaler, sexuell motivierter Mord? Die Ermordung, das Entfernen der Kleidung mit einer Schere und das Zerstreuen der zerschnittenen Kleidung sind dann wohl Abschnitte in einem Tatzusammenhang, welche den Druckabbau beim Täter bewirkten. Also ganz ohne Geschlechtsverkehr?

Mit Anja kam es ja nicht zu einem Geschlechtsverkehr. Sonst hätte man DNA-Spuren.
Wenn es so war, ist das ja m.E. noch perverser, als ein Verdeckungsmord.
Melanie
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Re: MORDFALL ANJA AICHELE (17 †), STUTTGART-BAD CANNSTADT, 1

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Um das Entkleiden des toten Mädchens, das Verstreuen der zerschnittenen Kleider und den unterlassenen Geschlechtsverkehr anders zusammenzubringen, könnte es vielleicht auch so gewesen sein, dass der Täter wegen der Gegenwehr, wegen des Schreiens und wegen seiner tödlichen Unterbindung so frustriert war, weil er sich an der Toten nun nicht mehr vergreifen konnte.

So könnte er die Befriedigung in dieser Nachtathandlung ersatzweise gesucht haben. Aber, wie ich schon schrieb, ich bin keine Fachfrau wie eine Lydia Benecke zum Bsp.
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