MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
Widasedumi
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MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Der Mord an dem 5jährigen Mädchen Gabriele Schmidt ist ungeklärt.
Das kleine Mädchen ging raus zum Spielen, nahm sein Dreirad und traf auf seinen Mörder. Er vergewaltigte das Mädchen und legte es, übel zugerichtet, in einem Rohr ab.

Hier ein 4 Minuten Video von "kriminalreport hessen" aus dem Jahr 2014 über diesen Fall. Von der Polizei Fulda schildert Martin Schäfer die Auffindesituation mit dem Vater des Kindes, der über diesen Verlust verrückt geworden und später gestorben ist. Auch die Mutter ist darüber zerbrochen. Sie lebte zum Zeitpunkt der Videoerstellung in einer norddeutschen Großstadt, allein, und vegetiert vor sich hin, wie der Beamte sich ausdrückte.
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Re: Mordfall Gabriele Schmidt (5 J.), Fulda, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Im Juni 2020 griff das online-Portal "osthessen-news" den Mordfall z.N. Gabriele Schmidt erneut auf.
https://osthessen-news.de/n11634414/gab ... sorgt.html
FULDA Ungeklärter Mord
Gabriele Schmidt: 5-Jährige vergewaltigt, erschlagen, entsorgt

12.06.20 - Gabriele Schmidt wurde nur 5 Jahre alt. Sie war der Sonnenschein der Familie, ihre Eltern beschrieben das kleine Mädchen als lieb, zart, vertrauensselig. Fast auf den Tag genau jährt sich ihr Mord zum 37. Mal. Und auch wenn der Täter nie ermittelt werden konnte, hoffen die Ermittler noch immer darauf, endlich denjenigen zu fassen, der Gabriele am 3. Juni 1983 das Leben nahm.


Fulda, Magdeburger Straße 27: Es ist ein schöner Frühsommertag, als Gabriele ihre Mutter am Nachmittag bittet, nach draußen zu dürfen. "Nur ein paar Runden mit dem Dreirad im Hof vor dem Abendessen", bestimmt diese. Das hübsche rote Fahrgerät ist des Kindes liebster Besitz. Zuerst ist alles normal. Gegen 18 Uhr trifft Gabriele jedoch auf ihren Mörder. Ein Mann nähert sich dem Mädchen, überredet es, mit ihm zu kommen. Nur wenige Minuten später bemerken die Eltern das Verschwinden ihrer Tochter und melden sie als vermisst.


Eine groß angelegte Suchaktion startet, Freunde, Nachbarn – alle helfen. Gegen 21:30 Uhr entdeckt die Polizei die Kleidung und eine Puppe Gabrieles in einem Garten hinter dem Haus. Der Vater bricht zusammen. Von dem Schock, den er nur wenige Minuten später erleiden soll, wird er sich zeit seines Lebens nicht erholen.

In einem Kanalrohr macht ein Feuerwehrmann eine fürchterliche Entdeckung: Ohne Kleidung und im Schmutz liegt die erst 5-jährige Gabriele. Sie wurde sexuell missbraucht, grausam erschlagen und anschließend entsorgt. Der Mörder des Kindes, wissen die Ermittler damals, muss aufgefallen, seine Kleidung voller Dreck und Blut gewesen sein.


Gabrieles Vater wird nur ein paar Monate später in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen, dort verbringt er fast 25 Jahre, bevor er 2008 stirbt. Auch die Mutter kann den Verlust ihres einzigen Kindes nie überwinden, einsam stirbt sie im Jahr 2016 in einer Großstadt in Nordrhein- Westfalen. Ein Leben, weiß die Polizei vor ein paar Jahren zu erzählen, habe auch sie nie mehr geführt, mit einem Bild Gabrieles an der Wand habe sie in ihrer kargen Wohnung nur noch dahinvegetiert.


Nach dem Mörder des kleinen Mädchens wird monatelang gefahndet, ein damals 25-Jähriger rückt in den Fokus der Ermittler. "Ein hinreichender oder gar dringender Tatverdacht konnte gegen diesen - trotz Nichtausräumung sämtlicher Verdachtsmomente - aber nicht begründet werden", weiß Staatsanwältin Dr. Christine Seban auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS zu berichten.

MORD VERJÄHRT NICHT
Wer Hinweise zu demjenigen geben kann, der Gabriele Schmidt 1983 brutal ermordete, wendet sich bitte an die Polizei in Fulda unter der 0661/1050.

An der Kleidung des Opfers konnte 1983 Fremd-DNA gesichert werden. Die Ermittler hoffen noch immer darauf, dass sich Zeugen melden, die Hinweise zur Aufklärung am Mord an Gabriele, deren junges Leben auf so brutale Weise beendet wurde, geben können. (mr) +++
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Phil Durchblick
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Re: Mordfall Gabriele Schmidt (5 J.), Fulda, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Vielen Dank, Widasedumi für die Eröffnung. ;)

Heute erst mal nur, was ich im Archiv dazu gefunden habe.

Hier erst mal die widersprüchlichen Zeiten:
Fuldaer Zeitung 1983
17 Uhr Gabriele wird von ihrer Mutter vom Kindergarten abgeholt
Gabriele fährt mit dem Roller
21:35 Uhr Gabriele wird von ihren Eltern als vermisst gemeldet
22:50 Uhr Gabrieles Kleidung wird im Garten gefunden
01:25 Uhr Gabriele wird im Rohr gefunden

Hessischer Rundfunk 2014
17 Uhr Gabriele fährt mit einem Dreirad.
18 Uhr Ein Mann geht auf Gabriele zu
19 Uhr Gabriele wird von ihren Eltern als vermisst gemeldet
21:30 Uhr Gabrieles Kleidung wird im Garten gefunden

Fuldaer Zeitung 06.06.1983
- Gabriele wurde von Zeugen auf der Magdeburger Straße beobachtet, einmal beim Roller fahren und mit einer Blume in der Hand.
- Am Ende des Gartens wurde Gabrieles Kleidung, die Puppe, Tasche mit zwanzig Mark-Schein drin und Brille gefunden.
- Obduktion ergab sie wurde zu Tode geprügelt, Blutergüsse und Verletzungen vorallem im Gesicht, und am ganzen Körper. Schwere Verletzungen im Genitalbereich. Anschließend wurde sie noch gewürgt.
- An der Kindesleiche wurden bei der Obduktion ältere Verletzungen festgestellt, die den Schluß zulassen dass Gabriele in den Tagen zuvor schon geprügelt und misshandelt worden ist.
- Eine Zeugin will zwischen 18:30 - 19:00 Uhr aus Richtung des Gartens Weinen und Schreie eines Kindes gehört haben.

Fuldaer Zeitung 08.06.1983
- Die Alibis aller Personen die durch ihr persönliches Verhältnis Zugang zum Kind haben wurden Überprüft, einschließlich die Eltern. Es ergab keine belastenden Anhaltspunkte.
- Die Eltern haben die älteren Blutergüsse nicht bemerkt und auch keine Erklärung dafür, allerdings könnte sich das Kind die "blauen Flecken" auch beim spielen zugezogen haben.
- Ungeklärt ist woher der Zwanzig-Mark-Schein stammt der in der Tasche des Kindes gefunden wurde
- Gabriele galt als eher scheues Kind, das nicht ohneweiteres zu Fremden ging, und auch selten im hinteren Garten spielte.
- Fest steht, dass der Täter nicht übermäßig groß und korpulent sein kann, sonst hätter er die Leiche nicht 30 Meter weit in das Rohr schleifen können. Nach der Tat müssen seine Schuhe nass und mit Erdreich behaftet gewesen sein. Die Polizei schließt auch nicht aus dass der Täter ein Halbwüchsiger ist.

Fuldaer Zeitung 11.06.1983
- Am Tag der Beerdigung, Donnerstag 09.06.1983, ereignete sich dieser Vorfall zwischen 14 und 21 uhr am Friedhof Frauenberg. Wie die Kriminalpolizei mitteilte wurde ein Stück von einer Doppelschleife von einem Blumengebinde abgeschnitten, das auf dem Grab liegt.

Fuldaer Zeitung 14.06.1983
- vor einem halben Jahr erzählte die kleine Gabriele, dass sie ein etwa 19jährigen sexuell Belästigt habe.
- Nachbarn werden befragt. Eine Nachbarin speiste die Beamtenmit Worten ab. "Was interessiert mich denn ein Kindermord..."
- Ungeklärt ist die Herkunft des Geldtäschchens mit dem Zwanzig Mark-Schein.
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Re: Mordfall Gabriele Schmidt (5 J.), Fulda, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Übertragung in diesen Thread:
Gast Durchblick hat geschrieben: Sonntag, 01. November 2020, 17:24:02 Vielen Dank Widasedumi, jetzt kann man nur erst mal abwarten.

Hier mal die unterschiedlicen Zeitangaben, die man mit in den neuen Thread übennehmen kann.

Fuldaer Zeitung 1983
17 Uhr Gabriele wird von ihrer Mutter vom Kindergarten abgeholt
Gabriele fährt mit dem Roller
21:35 Uhr Gabriele wird von ihren Eltern als vermisst gemeldet
22:50 Uhr Gabrieles Kleidung wird im Garten gefunden
01:25 Uhr Gabriele wird im Rohr gefunden

Hessischer Rundfunk 2014
17 Uhr Gabriele fährt mit einem Dreirad.
18 Uhr Ein Mann geht auf Gabriele zu
19 Uhr Gabriele wird von ihren Eltern als vermisst gemeldet
21:30 Uhr Gabrieles Kleidung wird im Garten gefunden
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Phil Durchblick
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Re: Mordfall Gabriele Schmidt (5 J.), Fulda, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Hier eine Skizze dazu und das Wohnhaus in Google Maps zur besseren Orientierung. https://www.google.com/maps/place/Magde ... d9.6836524

Bild
Widasedumi
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Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 J.), FULDA, Juni 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hallo Gast Durchblick,

du bist wahrscheinlich ein bisschen kundiger in diesem Fall, als ich. Ich lasse mal so meine Gedanken los, die mir bei diesen sparsamen
Informationen und dem langen Zurückliegen kommen. Du kannst ja bitte korrigieren.

Das Mädchen war 5 Jahre alt, also ein Vorschulkind. Es hat den Mörder vielleicht sogar gekannt? Vielleicht hatte er einen Bezug zu einem
Elternteil? Gegenüber Fremden haben kleine Kinder vielleicht eine Scheu.

Bei der Suche und Entdeckung lese ich nur vom Vater, nicht von der Mutter. Das Elternpaar hat die Last auch nicht gemeinsam getragen,
sondern jeder auf seine Weise. Der Vater kam in die Psychiatrie und die Mutter zog in eine andere Stadt.
Da kommt die Frage auf, warum sie das Leid nicht gemeinsam getragen und sich gegenseitig Halt gegeben haben?
Sind da evtl. Schuldvorwürfe von einem zum anderen erhoben worden, die den Graben vertieft haben?

Ein liebes sonniges Kind. Warum musste es sterben. Es ist so schrecklich, heute noch.
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Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 J.), FULDA, Juni 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Der Mord könnte zur Verdeckung der Vergewaltigung erfolgt sein. Die Absicht war vielleicht nur der sexuelle Übergriff.
Aber das Mädchen reagierte wohl ablehnend und so wird der Täter Gewalt eingesetzt und das Kind am Schreien gehindert haben.
Dann ist ihm bewusst geworden, dass das Kind ihn verraten könnte, weil es wusste, wer er ist.
Also hat möglicherweise doch eine Beziehung zwischen dem Täter und der Familie des Mädchens vorgelegen?
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Phil Durchblick
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Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 J.), FULDA, Juni 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Hallo Widasedumi, ;)

zum erstem mal bin ich vor 4 Jahren bei Youtube auf den Fall aufmerksam geworden. Seitdem lässt er mich nicht mehr los, da das ganze mit so einer unglaublichen Brutalität, an einen unschuldigen Kind geschehen ist. Ich habe dann immer mal wieder in diversen Foren quer gelesen. Was mich wundert ist, dass so ein grausames Verbrechen so wenig Beachtung findet. Damals gab es 4 Artikel in der Fuldaer Zeitung und das war es. Mittlerweile findet man auch nur 3,4 Artikel gleichen Inhaltes und das 4-minütige Video vom Hessenreport. In Aktenzeichen xy hat es der Fall auch nicht geschafft.

Zu deinen Gedankengängen. Warum man bei der Suche nur den Vater erwähnt hat, ist irrelevant. Er war dem Ermittlern halt noch in Erinnerung, da er verzweifelt Gabrieles Sachen an sich reißen wollte. Natürlich ist es schwer etwas dazu zu sagen, da ich das Umfeld von Gabriele auch nicht kenne und man mit Äußerungen in die Richtung immer vorsichtig sein muss. Allgemein kann man sagen, dass es oft bei solchen Verbrechen vorkommt. Es gibt danach typische Reaktionen: Trauerphasen, Phasen von Verzweiflung. Die Eltern ziehen sich zurück, zerstreiten sich und trennen sich letztendlich.

Ich weiß aber auf was du hinaus wolltest. Natürlich ist es auch möglich, dass einer die Eltern die Schuld im Gegenpart sieht. Ausgeschlossen ist da nichts, besonders wenn man die alten Berichte von 83 liest.

Später mehr..................

Guck mal bitte immer über deinen letzten Post, da ich als Gast schreibe kommt das immer etwas zeitversetzt. Dort sind auch noch die 4 Artikel aus dem Archiv. L.G.
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Phil Durchblick
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Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 J.), FULDA, Juni 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Sorry für die Rechtschreibfehler, mein Handy war auf Autokorrektur geschalten. Als Gast kann man dann leider nicht bearbeiten. Wollte mich hier anmelden, aber beim Registrieren will das Het meine E-Mail nicht. Probiere es später in Ruhe noch mal.
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Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich fürchte, wir sind mit diesem Fall sehr spät dran. Die Eltern sind gestorben oder nicht mehr ansprechbar.
Das Milieu war vermutlich ein ärmeres gewesen, so rau wie eine Nachbarin ihr Desinteresse an dem Kindermord zeigte.
Das Kind hatte blaue Flecken, darunter auch ältere. Die Eltern konnten darüber nichts sagen, sie wussten die Ursache nicht. Da folgt meinerseits ein großes Fragezeichen, wie man das nicht wissen konnte. So eine Antwort deutet dann eher darauf hin, dass sie von den Eltern selbst stammen könnten.

Der Täter könnte auch ein Halbwüchsiger gewesen sein, heißt es in deiner Zusammenstellung früherer Meldungen, Gast Durchblick, der in das Rohr hineinkriechen konnte. Damit könnte der Täter auch aus der Nachbarschaft gestammt haben. Hatte diese Nachbarsfrau, die den Ermittlungsbeamten barsch abgewiesen hatte, vielleicht einen Bezug zum Täter?

Ich verstehe auch nicht, dass dieser schreckliche Kindermord so wenig Beachtung gefunden hatte.
Jedenfalls ist DNA-Material vom Täter asserviert.

Mich würde das Alter der Eltern im Verhältnis zu ihrem Mädchen interessieren. Waren es junge Eltern oder späte Eltern?
Oft kommt mit dem ersten Kind eine Umstellung auf die Familie zu, mit mehr Arbeit, Gebundenheit, Stress etc.
Darunter kann eine Beziehung leiden und es kann zu Spannungen kommen, die auch an einem Kind nicht spurlos vorbei gehen.

Ich glaube, dass der Täter eine Verdeckungstat beging, weil er der Kleinen bekannt war. Es ist auch nicht auszuschließen, dass das Kind gerne den elterlichen vier Wänden nach Möglichkeit ausweichen wollte und daher kontaktoffen war. Oder es suchte Spielkameraden, weil es ein Einzelkind war.
Könnten die vielen Hämatome am Körper des Kindes auf Missbrauch hindeuten - schon vor dem Mord ?
Waren die Eltern gesund? Reichte das Einkommen? Spielte Alkohol bei einem Elternteil oder bei beiden eine Rolle?
Wenn das Mädchen von außenstehenden Personen sexuell belästigt wurde, hätte es zuhause Gehör und Schutz davor gefunden?
Stand die Familie in der Obhut jugendamtlicher Fürsorge?

Da dieser Mordfall relativ wenig Resonanz hatte, frage ich mich, ob diese Familie ein randständiges, eher nicht integriertes, Dasein führte.
Aber immerhin wurde das Kind in den Kindergarten geschickt. Und das Mädchen sieht freundlich aus und macht einen aufgeweckten Eindruck.

Fragen über Fragen.
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Phil Durchblick
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Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

So ich habe mich jetzt angemeldet, macht vieles einfacher. Fragen über Fragen, das kann man wirkich so sagen. Ich habe ja eine Bekannte in Fulda und der Kleinstadtklatsch machte natürlich früher und heute noch die Runde. Lindenstein hat dazu schon etwas geschrieben, da möchte ich erst mal nicht darauf eingehen. Grob kann man sagen, die Eltern waren nicht besonders reich, aber laut Polizei gab es keine besonderen Auffälligkeiten. Tatsache ist, dass sich in dem Wohnhaus auch 83 oben im Dachgeschoss ein Bordell befand. Sowas zieht natürlich auch gewisse Leute an.

Ich persönlich glaube nicht, dass die Eltern etwas damit zu tun haben. Allerdings gehe ich davon aus, Gabriele hat ihren Mörder gekannt Das Rohr, in dem sie gefunden wurde, liegt ziemlich versteckt, also jemand der aus der unmittelbaren Gegend kommt. Sie galt als schüchtern und ist mit ihm mit (hat ihn vertraut). Wie konnte sich der Täter sicher sein, dass ihn niemand entdeckt. Es war ein warmer Sommertag, ein Freitagabend wo viele zu Hause sind, im Garten Wäsche aufhängen etc.

Was mich auch erschüttert ist die Brutalität, laut Podcast hat er die blanken Fäuste dazu benutzt und sie anschließend noch gewürgt. Hier spricht man von Übertöten. Ich gehe auch davon aus, dass vor der Tötung ein Missbrauch oder eine Vergewaltigung stattgefunden hat. Der eigentliche Mord war dann eine Verdeckungstat. In irgendeinen Bericht war auch wortwörtlich von Vergewaltigung die Rede. Ich geh bei Gelegenheit mal suchen. Hier steht es: https://www.focus.de/regional/hessen/ga ... 88598.html Was für ein Täterprofil passt dazu? Ich habe mal eine Grafik dazu angefertigt, was die Täter so charakterisiert. Habe ich mal in so einem Psychologiebuch von haare gelesen. Dazu passt nur der wutmotivierte Täter.

So, ich bin dann erst mal off...wir haben ja Zeit.

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Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Phil Durchblick

Deine Anmeldung find ich toll. Was den Tätertyp anbelangt, deutet die Gewalt schon auf Wut hin, doch haben wir ein kleines Mädchen als Opfer.
Daher die Frage: "Warum war er auf das Kind so wütend?" Auch wenn er nur halbwüchsig war, war er der Kleinen physisch und intellektuell überlegen. Da scheint mir noch etwas außerhalb des Mädchens eine Rolle gespielt zu haben. Vielleicht, dass das Mädchen für jemand anderen bestraft wurde?
Doch ausgereift ist mein Gedanke noch nicht. Nur liegt im kindhaften Wesen einer Fünfjährigen kein Auslöser für solch eine Art Übertötung? Das Mädchen musste für eine andere Person herhalten, vermute ich.

Da kann ich nur spekulieren, über wen sich der Täter so stark geärgert haben könnte. Es kann mit dem Bordell zusammen hängen. Wurde er gedemütigt? Ist er irgendwo abgeblitzt? Er muss vor Wut geradezu berauscht gewesen sein. Und wenn er glaubte, dass diese Fünfjährige für eine Frau ersatzmäßig stehen müsse, muss er kolossal dumm gewesen sein. Es muss ein dumpfer, emotionsloser, primitiver Mensch gewesen sein, der möglicherweise nur bei schwachen Partnern eine Chance sah. Und Gewalt gegen das Schwache gebrauchen, da fehlt das Menschliche, da sehe ich
eher das Niveau eines Graffalos. Es fehlt jeglicher Intellekt. Da kommt ein triebgesteuertes Tier daher.

Der Täter ist vielleicht von einem Zuhälter unsanft bearbeitet und rausgeschmissen worden, warum auch immer? Und da kam das kleine Mädchen, das ihm zur Abreaktion seiner Wut gerade recht war? Vielleicht lockte er es mit dem 20-Mark-Schein? Fünfjährige wissen, dass man mit Geld was kaufen kann. Die Fünfjährige hatte keinen Beschützer. Das reizte ihn. Diese Hilflosigkeit könnte ein Reiz gewesen sein. Womöglich hatte er solche Situation auch oft durchstehen müssen. Und hier war ein Ventil?

Bei diesem Fall wäre ein polizeilicher Profiler optimal. Er würde aus dem Tatort und den Umständen eine Spur aufnehmen können.
Diese Profiler würden von der Polizei die Akten bekommen. Da sind gewaltig mehr Informationen drin, als in der Zeitung. Daher sehe ich
Chancen, wenn in diesem Fall ein Profiler tätig werden könnte.
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Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Oder könnte es sein, dass der Täter eine Wut auf die Mutter hatte? Darf das überhaupt angedacht werden, dass die Mutter im Bordell gearbeitet haben könnte, und der Täter von ihr Ablehnung und Erniedrigung erfuhr, was ihn zur Rache an dem Kind bewog? Gefühlsmäßig könnte diese Spekulation noch mehr Sinn machen, als wenn das Kind eine Zufallsbegegnung gewesen wäre.

Die Mutter wollte vielleicht darüber nicht reden, dass sie überhaupt im Bordell gearbeitet hat. Sie wollte das vielleicht wegen ihres Mannes nicht sagen. Oder sie hatte Angst, etwas zu sagen, weil in diesem Milieu keine sanften Sitten herrschen.

Oder eine andere Spekulation, die mir gerade kommt, ist dass die Mutter mit einem Bordell-Herrn im Clinch lag. Es ging vielleicht um Geld, oder sie hat ihn bei der Polizei verpfiffen wegen irgend etwas. Daraus könnte auch eine Ermordung ihres Kindes als furchtbare Rache resultieren.

Der Vater geht am Verlust seiner Tochter zugrunde. Seine Frau stand in anderen Diensten, auf die er wenig Einfluss hatte. Das Paar war sich schon etwas entfremdet und nur das Kind verband sie noch?

Das ist alles sehr spekulativ. Doch der Hinweis auf das Bordell ist vielsagend. In diesem Milieu kommen solch schreckliche Sachen vor. Ich erinnere an den Fall Marion und Tim Hesse (ist hier ein Thread). Und dass geschwiegen wird, passt auch in Bild. Nun soll die Mutter in einer norddeutschen Stadt einsam dahin vegetieren. Da mache ich mir so meine Gedanken. Schlimm, sehr schlimm!
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Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Widasedumi hat geschrieben: Montag, 02. November 2020, 15:31:38 Oder könnte es sein, dass der Täter eine Wut auf die Mutter hatte? Darf das überhaupt angedacht werden, dass die Mutter im Bordell gearbeitet haben könnte, und der Täter von ihr Ablehnung und Erniedrigung erfuhr, was ihn zur Rache an dem Kind bewog? Gefühlsmäßig könnte diese Spekulation noch mehr Sinn machen, als wenn das Kind eine Zufallsbegegnung gewesen wäre.
Du hast mich gerade auf eine Idee gebracht. Ich grübel schon die ganze Zeit, warum er die Sachen von Gabriele offen liegen lässt und sie versteckt? 30 m tief in einem Rohr, das muss ein unglaublicher Kraftaufwand gewesen sein. Er wollte sicher gehen, dass man sie nie findet und ihre Sachen lässt er offen liegen?! Hat er die Kleidung bewusst dort hingeworfen, um die Mutter in Panik zu versetzen (Hilfe wo ist mein Kind, was ist nur passiert. Lebt sie noch? ) um sie so zusätzlich zu strafen?! Ekelhafter Gedanke. Man weiß ja auch nicht wo der Tatort war und ob da Blutspuren waren, zumindest wurde es nicht an die Öffentlichkeit gegeben.

Auf den Rest gehe ich später mal noch ein............
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Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Wegen der extrem brutalen Tötung von Gabriele glaube ich nicht an ein Kind o. Jugendlichen als Täter. Bei Jugendlichen fängt es ja meist mit quälen von Tieren an oder sie werden durch Prügeleien/ Gewalttaten anderen gegenüber auffällig. Natürlich kann man es nicht ausschließen, siehe den Fall Mary Bell. Kommt aber glaub laut Statistik selten vor. https://de.wikipedia.org/wiki/Mary_Bell ... %B6rderin) Ich glaube, es war ein Erwachsener der Erfahrung hatte mit Gewalt, Brutalität und Skrupellosigkeit.

Womöglich hat bei ihm was getriggert, wie oben schon beschrieben, was die tickende Zeitbombe zur Explosion gebracht hat. Die nächste Frage wäre dann aber, wieso keine weiteren Morde bei der TNT Gefahr. Da gibt es ja noch den Fall der 11-jährige Silvia de Vlaeminck aus Fulda. Aufgrund der Umstände ihres Verschwindens, kann da alles Mögliche passiert sein. Ich sehe da nicht zwangsläufig einen Zusammenhang.

Warum ist der Täter dann nie wieder aufgefallen? Angeblich gibt es ja seit ca 2008 DNA, also steht er auch in keiner Datenbank.

- ...verstorben?
- ...hat die Frau seines Lebens gefunden und führt ein solides Leben mitten in der Gesellschaft? Hatte deshalb nie wieder das Bedürfnis dazu.
- ...Wandervogel- zieht von A nach B...-es gibt genug ungeklärte Morde?


Fragen über Fragen!!!
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Gast

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Gast »

Wichtig hier wäre zu wissen was das Rohr für einen Durchmesser hat und ob das Opfer wirklich schon tot war oder ob es noch schwer verletzt weiter hinein kriechen konnte und ob Hilfsmittel auch bei der Bergung vewendet wurden.
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Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Hallo Gast, das Rohr hat laut "Mörderische Heimat", die zuletzt am Ort waren einen Durchmesser von einem Meter. Alles weitere ist unbekannt.
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Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Der Geldfund von 20 DM geht mir auch im Kopf herum. Dass das Mädchen von den Eltern 20 DM zum Spielen mitführte, ist unwahrscheinlich. Dann muss das Geld vom Täter stammen, der es bewusst im Täschchen des Kindes beließ. Warum nahm er das Geld nicht wieder mit? Soll es ein Zeichen gewesen sein auf das Milieu: Sex für Geld - Geld für Sex. Natürlich nur symbolhaft oder ganz unbewusst, um auf das Lebensumfeld des Kindes hinzuweisen, wo der Schlüssel für die Tat zu finden ist?
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Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Phil Durchblick »

Der 20 DM Schein soll laut Allesmist unerheblich für die Tat sein. Guck dir dort mal die letzten 4 Postes an. Nicht böse gemeint. L.G.
Spoiler
"Woher der 20-Mark-Schein kam, wissen wir. Herr Schwarz als Freund von Gabriele hätte es eigentlich auch wissen müssen, denn Freunde sprechen über sowas. Dieses Wissen bringen einen aber letztlich auch nicht weiter. Die Herkunft des Scheins ist bedeutungslos."
Spoilerzitat von Allesmist
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Orion

Re: MORDFALL GABRIELE SCHMIDT (5 †), FULDA, 1983

Ungelesener Beitrag von Orion »

Ich denke hier kommt eine gewisse Mischform bei der Täterschaft zur Geltung.
Morde ganz überwiegend im sozialen Nahbereich verübt werden und dass bei Gewaltdelikten Dauer und Intensität der Gewalteinwirkung bzw. des Missbrauchs positiv mit sozialer Nähe korrelieren (Michael Baurmann), ist es geradezu geboten, den Täter zunächst auch mit Nachdruck unter den Personen zu suchen, die eine soziale Nahbeziehung zum Opfer hatten (diese kann allerdings auch entfernt sein, wie dies bei einem Handwerker der Fall ist, der z.B. Wochen vor der Tat in der Wohnung des Opfers war). Und hier tritt ein weiteres Phänomen hinzu, das die Dinge verkompliziert. In der überwiegenden Zahl der Mordfälle finden sich tatsächlich Personen im Umfeld des Opfers, die zu ihm in konfliktbesetzter Beziehung standen. Hier sind Konstellationen der Eifersucht, der Vergeltung, aber auch ethnische Konflikte denkbar.
Der Zwang ist eine Kombination aus der Planung, der Jagd, dem Einfangen, der Macht und Kontrolle über das Opfer, das Entsetzen, das es zeigt, und das Besitzen der Person, oft beides vor und nach dem Tod. Es wird häufig ausgelöst durch einen Rückschlag. Der Mörder richtet sich wieder auf und schwingt sich auf seinen Sockel durch die totale Dominanz und Erniedrigung des Opfers. Es lassen sich bei Impulstätern, die töten, um Gefühle wie Verzweiflung, Angst, Wut oder Haß zu entladen, Handlungssequenzen beobachten, die als Personifizierung bzw. Handschrift zu deuten sind. Ein Beispiel: Der Schlachthofarbeiter Alwin N. erwürgte oder erdrosselte von 1983 bis 1987 in Kiel drei Prostituierte und eine Anhalterin. In zwei Fällen brachte er den Opfern genitale Verletzungen bei, führte darüber hinaus.

Konflikte sind allerdings bis zu einem gewissen Grad normal und spielen sich in einer Grauzone zwischenmenschlicher Situationen ab. Ist ein Mord geschehen, findet die rückwärts gewandte Aufhellung dieser Zonen statt. Und da Kriminalisten genauso wie Rechtsmediziner sich im Rahmen der Aufhellung des Kontingenzprinzips an das halten, was wahrscheinlicher ist, wird der Gedanke an einen Serienmörder zunächst schwächer priorisiert werden. Diese Vorgehensweise, die sich mit Blick auf den Großteil der Fälle als erfolgreich herausgestellt hat, wird zwangsläufig in den wenigen Fällen, in denen die Dinge anders liegen - und dazu gehören natürlich insbesondere Serienmorde, einen negativen Effekt auf die Aufklärungswahrscheinlichkeit ausüben.
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