Charlotte Böhringer - Diskussion

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talida
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Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von talida »

Am 16.05.2006 wird Charlotte Böhringer, 59 Jahre, von ihrem Neffen Bence Toth sowie einem weiteren Mitarbeiter der Parkgarage im Flur ihrer Wohnung tot aufgefunden. Charlotte Böhringer ist vermögende Eigentümerin eines Parkhauses in der Münchner Innenstadt. Nach kinderloser Ehe lebt sie verwitwet alleine in einer Wohnung im obersten Stockwerk der Parkgarage.

Charlotte Böhringer wird durch mindestens 24 Schläge mit einem unbekannten teilweise scharfkantigen Gegenstand getötet, die Tatwaffe wird nie gefunden. Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass Charlotte Böhringer bereits am 15.05.2006 zwischen 15.00 und 23.00 Uhr gestorben ist. Als Charlotte Böhringer ausgehfertig mit dem Wohnungsschlüssel in der Hand ihre Wohnung verlassen will, wird sie höchstwahrscheinlich von dem/den Täter(n) an der Eingangstüre ihrer Wohnung überrascht und mit massiven Schlägen gegen den Kopf in den Flur zurückgedrängt. Der oder die Täter haben bei Begehung der Tat Handschuhe getragen und anschließend das Büro der Wohnung durchsucht. Der Verbleib einiger von Frau Böhringers Schmuckstücken (insbesondere ein Ehering) konnte bis heute nicht geklärt werden.

Charlotte Böhringers Neffe Bence, der schnell in den Fokus der Ermittlungen gerät, wird am Abend des 18.05.2006 verhaftet und bereits am 20.05.2006 der Presse als mutmaßlicher Mörder präsentiert. Bence bestreitet diesen Vorwurf von Anfang an und bis heute vehement.


http://www.probence.de/die-tat/
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talida
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Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von talida »

In diesem Fall geht es um die Frage, ob der richtige Täter verurteilt wurde, oder ob es sich um einen skandalösen Justizirrtum handelt.

Selbst habe ich einige Zweifel ... was sowohl Schuld als auch Unschuld angeht.

Besonders interessant finde ich die Übereinstimmung dieser DNA-Spur aus dem Fall Ursula Herrmann, die im Fall Böhringer auf einem Glas in der Spülmaschine und an einem Griff einer Kommode gefunden wurde.

Im Fall Ursula Herrmann sicherte man sie an einer Schraube der Kiste .. dort kann sie durch verschiedene Umstände hingelangt sein, sich also auch schon vor dem Bau der Kiste dort befunden haben.

Auf einem Glas in der Spülmaschine wie auch der Kommode in der Böhringer-Wohnung müsste es sich aber um "frische" Spuren gehandelt haben.

Vom Gericht wurden diese Spuren einfach "unter den Teppich gekehrt" .. ohne aufgeklärt zu haben wie es zu dieser Übereinstimmung kommen konnte ... das darf doch irgendwie nicht wahr sein.

Wie weit die Die DNA-Analyse 2007 war als diese Spuren gesichert wurden weiß ich jetzt nicht, aber heute ist jedenfalls eine Altersbestimmung möglich.

Da die Fälle 25 Jahre auseinander liegen müsste also festgestellt werden können, ob es sich dabei um die gleiche Person handelt und ob die "Herrmann-Spur" entsprechend älter ist als die im "Böhringer-Fall", oder ob beide in etwa gleich alt sind.

Evtl. könnte es sich dann auch um eine Verunreinigung/Kontaminierung handeln, wie damals als man das weibliche Phantom jagte welches sich später als Mitarbeiterin der Wattestäbchen-Firma herausstellte.
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Eulenspiegel
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Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

Eine Kontaminierung der DNA-Spur wird jedenfalls ausgeschlossen.

Die (berechtigten) Zweifel an dem Bence Toth Urteil und eine mögliche Verbindung zum Fall Ursula Herrmann zeigt dieser Bericht:


https://www.youtube.com/watch?v=icqYpfRVEk4
Gast

Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

@Eulenspiegel

Eigentlich traurig, das sich hier niemand für den / die Fälle interessiert.
Ich habe da viel recherchiert, und bin zu anderen Ergebnissen gekommen.

Furchtbar für Justizopfer, und die / der Täter läuft immer noch frei herum.
Gast

Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

In diesem Fall sitzt der Richtige, da bin ich mir recht sicher.
Gast

Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

@Gast

Du bist Dir sicher ?

Wie erklärst du dann, die DNA Spur , an dem Glas in der Spülmaschine ?
( Nr. 6 - identisch mit einer DNA aus dem Fall Ursula Herrmann ? )
Gast

Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Wie gerade der Fall Peggy/Böhnhardt zeigt, gibt es Fälle von verschleppten DNA-Spuren bzw. Verunreinigungen vermutlich öfter, als die Öffentlichkeit ahnt. Entsprechende DNA-Spezialisten sind ja gerade in den letzten Tagen zahlreich an die Öffentlichkeit getreten und haben sich dahingehend geäußert, dass die Methoden und Werkzeuge der Spurensicherung inzwischen zu grob und zu ungenau sind, um mit der stetigen Verfeinerung der DNA-Methodik nicht mehr mithalten kann.

Wie wahrscheinlich ist es, dass ein in den Fall Ursula Herrmann verstrickter Täter Jahrzehnte später Frau Böhringer ermordet?

Mir fehlt die Gesamtbetrachtung bei Deiner Frage - ein Indiz hebt nicht die restliche Indizienkette aus.
Ist das alles, was Du pro Bence ins Feld führen kannst?
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talida
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Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von talida »

Bei solchen "verunreinigten" DNA-Spuren (die durchaus passieren können) kann ich aber nicht verstehen, dass man die nicht zeitlich abgleichen kann ...
man soll doch aus der DNA das etwaige Alter der Person eingrenzen können ....

jetzt bin ich ja kein DNA-Experte, aber ich stell mir das so vor, dass sich bestimmte Merkmale der DNA also ständig, mit zunehmendem Alter verändern.

In dem Böhringer/Herrmann-Fall liegen 25 Jahre,
bei Peggy/Böhnhardt sind es immerhin auch 10 Jahre.

Das bedeutet doch dann, wenn vor 25 Jahren eine DNA im Fall Herrmann hinterlassen wurde und das Alter der Person z.B. 30 Jahre ergibt, dann müsste die gleiche DNA im Böhringer Fall ein Alter von 50-60 ergeben.
Liegt das Alter aber jeweils in etwa gleich, dann wäre zumindest bewiesen, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine Verunreinigung der Spur handeln muss.
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß - Wilhelm Busch
Gast

Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Es ist sehr schwierig über die DNA Spur etwas zu sagen.
Laut Zeugenaussage einer Freundin der Frau B. , die kurz vor ihrem Tod
zu Besuch war, fehlte aus der Flasche Wein als sie gegangen war, nur
ca. ein Glas voll. Später war aber nur noch ca. 1/3 Wein in der Flasche.
Frau B. hatte ihn nicht getrunken.

Somit steht die Frage ungeklärt im Raum .
Und anders als im Fall Peggy, war es eine DNA Spur die konkret im
Zusammenhang mit der Wohnung des Opfers stand.
Auch waren die untersuchenden Institute mit dem Fall H. , nie
in Berührung gekommen.
Eulenspiegel
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Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Eulenspiegel »

@ Gast - sehe ich auch so.

Und - Zweifel in zweierlei Hinsicht:

1. wurden hier die richtigen verurteilt ?
2. wurde seriös ermittelt ?

der Bericht stellt jedenfalls beides in Frage.

Aus meiner persönlichen Wahrnehmung heraus sehe ich bei B.Toth noch ein anderes Problem:
Bei ihm scheint sich die Polizei früh festgelegt zu haben, wobei ihm sein Auftreten aber vor allem die Tatsache, dass er sein Umfeld belogen hat (Studium abgebrochen) mit zum Verhängnis wurde.

Dabei ist mir noch ein Interview von Herr Wilfling in Erinnerung, der in dem Zusammenhang sagte: "Wer einmal lügt dem glaubt man nicht ... "

Ich denke, das da einfach auch eine gewisse, gedankliche Vorverurteilung stattgefunden hat.
Gast

Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

@Eulenspiegel

Genau so sehe ich es auch.

Was mir persönlich auch fehlt , ist die Blutspurenanalyse.
Wo der Täter genau stand, als er zuschlug.

Die hat es meiner Meinung nach nie von einem Experten gegeben.

Es wurde vermutet, das sie die Tür öffnete und dann von vorne
erschlagen wurde.
Das muss nicht so gewesen sein.

Wer hat das Glas benutzt und den Wein , der fehlte getrunken ?


Was mir noch bitter aufgestoßen ist, das man bei dem Herrn B. Toth Zeitungen
aus dem Stadtteil der Frau B. fand. Dieses als Indiz nahm , das er in der
Wohnung bei ihr, diese Zeitungen mitgenommen hat.
Welch ein Unsinn, denn er arbeitete ja in der Tank/Parkgarage und bekam dort
immer diese Stadtteilzeitungen.

Auch das er Linkshänder war, wurde absurd mit der Schlagausführung in
Verbindung gebracht.

Und wo , soll er sich komplett gereinigt haben .

Daraus resultieren doch noch weitere Fragen -
hat man damals die Toiletten in dem Parkhaus auf Spuren untersucht.

Es gibt einen merkwürdigen , ungeklärten Fall aus 1997 -
auch eine Millionärin - aus Berlin ,
ich möchte es nur einmal hier anmerken, da wohl lediglich
in ihrer Wohnung Geld und etwas Schmuck aus einer offenen
Kassette fehlte.


Ilse-Maren Graalfs , 21.03.1997 55 Jahre alt , aus Berlin-Wilmersdorf , Millionärin - vier Tage später findet
ein Jäger - ihre enthauptete Leiche - an der Autobahn 24 - bei Ludwigslust .
Ihr Fahrzeug , wird im April 1997 , in Hamburg St. Georg entdeckt . Im Juni 2003 , entdeckt ein Junge
beim schnorcheln , im Zootzensee , Landkreis Ostprignitz-Ruppin , ihren Schädel .
Tatort unbekannt - Opfer und Täter müssen sich gekannt haben .


Das die Polizei sehr schnell alles in die eine Richtung hin ermittelte, ist eine Tragödie für die inhaftierten - auch im Parallelfall - Ursula Herrmann .

Die Angehörigen sollten selber und / oder mit Hilfe von Freunden weiter recherchieren.
Zfaktor
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Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Zfaktor »

Bin dabei mich mit dem Fall zu beschäftigen ich finde das die Indizien Kette recht dünn geknüpft worden ist.
Schon das Mordmotiv kann ja sehr in Frage gestellt werden, es wird davon ausgegangen das BT.
Frau Böhringer ermordete weil er aufgrund des abgebrochenen Studiums enterbt werden würde, ein Zerwürfnis zwischen Charlotte Böhringer und BT. wegen des abgebrochenen Studiums in der Zeit um den Mord konnte nicht belegt werden.
CoFC

Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von CoFC »

@Zfaktor

Selbstverständlich gab's, insbesondere in der Zeit vor dem Mord, ein Zerwürfnis. Er arbeitete schon gar nicht mehr in der Parkgarage. Und CB machte auch keine Anstalten, dies zu ändern. Darüber hinaus wurden ihm Monate vorher die Büroschlüssel weggenommen. Seine letzten Arbeiten in der Parkgarage waren eher Hilfsarbeiten, wie das Einräumen von Reifen. Also tiefer konnte er diesbezüglich nicht mehr sinken.
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talida
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Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von talida »

Im Kopf des Verbrechers - Sonntag 01.10.2017, 22:05 Uhr auf SAT.1 Gold -

Eine Familie aus Drage bei Hamburg verschwindet spurlos.
Die wohlhabende Society-Lady Charlotte Böhringer wird in ihrem Penthouse erschlagen.
Ein Kindermörder verklagt einen anderen Kindermörder.

Eifersucht, Geldgier, sexuelle Störung:
Diese Motive stecken hinter den echten Kriminalfällen, die Gefängnisarzt und "Tatort"-Star Joe Bausch durchleuchtet.

https://www.sat1gold.de/tv/im-kopf-des- ... brechers25
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Hobbyermittler

Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hobbyermittler »

CoFC weiss es besser als wir alle: "Selbstverständlich gab's, insbesondere in der Zeit vor dem Mord, ein Zerwürfnis. Er arbeitete schon gar nicht mehr in der Parkgarage. Und CB machte auch keine Anstalten, dies zu ändern. Darüber hinaus wurden ihm Monate vorher die Büroschlüssel weggenommen. Seine letzten Arbeiten in der Parkgarage waren eher Hilfsarbeiten, wie das Einräumen von Reifen. Also tiefer konnte er diesbezüglich nicht mehr sinken."

Quelle muss er nicht angeben, das Urteil "Lebenslang" ist ja gesprochen.

Ich kenne den Fall von mehreren, längeren YT-Videos.

Und ich kenne den Namen des Richters, wie wir alle ihn kennen, aus Funk und Fernsehen: aus jenem Notwehrfall, wo das Opfer dann jahrelang einsass; aus der "NSU"-Justizaufführung. Was soll man noch sagen, ohne zu riskieren, damit selbst einzusitzen.

Kein Wunder, dass dieser Thread sehr schnell mausetot war; mit gewissen Teilen der "Justiz" legt man sich besser nicht an.
Hobbyermittler

Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hobbyermittler »

Aber vielleicht doch noch die Anmerkung, dass die Rubrizierung des Falls unter "Gelöste Mordfälle" ein weiterer wenngleich, da bin ich mir sicher, unbedachter und unbeabsichtigter, Schlag ins Gesicht Justitiae ist.

Aus probence.de: "In Einzelrichterbesetzung entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zwischen dem 02.01.2014 und dem 16.01.2014, die Beschwerde für unzulässig zu erklären. Diese Entscheidung, die sich als endgültig versteht und keiner Berufung an den Gerichtshof sowie an die Große Kammer oder eine andere Stelle unterliegt, lässt wiederum jede Begründung vermissen."

Wer in die Mühlen einer gewissen "Justiz" gerät und nicht den "richtigen" Background, also nicht die Mächtigen (z.B. auch nur interesshalber, z.B. bei Meinungsstreiten) auf seiner Seite hat, hat verloren; der Spruch mit den "Krähen" nämlich ist ja durchaus bekannt.

Übrigens ist das auch in den USA prinzipiell nicht anders, deswegen finden wir dort jenen extremen privaten Ermittlungsaufwand durch die Anwälte und Ermittler des Beschuldigten, vor dem Prozess, soweit der Beschuldigte sich das irgendwie leisten kann.

Die Leute verkaufen alles, was sie haben, weil sie wissen, dass ein Sichverlassen auf die Justiz mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Verlassensein von aller massgeblichen Welt bedeutet; über Bürgerinitiativen lachen solch furchtbaren Richter und die, die ihnen in den Arm fallen könnten.
Gast

Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

@Hobbyermittler

Halleluja! Der Schreibstil erinnert recht stark an den BT-Blog. Da bekomm ich ja fast das Gefühl,
dem Allmächtigen BT direkt gegenüber zu sitzen.

Und ja, ich hab’ alle langen YT-Videos durch, mehrfach. Und auch auch die Kurzen. Urteile gelesen?
Jepp, ebenfalls mehrfach. Persönlichen Eindruck über die Gegebenheiten vor Ort gemacht? Auch das,
aus Hamburg kommend nicht gerade selbstverständlich. War ich bei den Verhandlungstagen anwesend?
Nein. Und klar,…jede Menge Leute kennen BT und den Fall sicher noch besser. Aber so nen kleinen
Ansatz kann ich auch bei mir erkennen.

Zu meiner message an sich:
Das ihm die Büroschlüssel abgenommen wurden, wird von mehreren Angestellten ausgesagt und selbst von BT nicht bestritten. Daraus muss man jetzt kein Zerwürfnis schließen, aber ein Vertrauensbruch ist dies allemal.
Ebenso sagen mehrere Mitarbeiter und auch sein Bruder aus, dass er ca. 1 Woche vor der Tat Reifen
einsortiert hat. Ebenfalls wurde ausgesagt, dass es hierbei zu einem heftigen Streit mit CB gekommen ist.
Ich bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher, ob CB ihm in diesem Zusammenhang nicht sogar Hausverbot
erteilte, habe dies aber auch nicht so geäußert.
Letztendlich bedeutet dies allerdings, dass er ca. 1 Woche nicht mehr in der Parkgarage gearbeitet hat.
Die Ableitung meinerseits, dass er durch das Einsortieren von Reifen nicht mehr tiefer sinken konnte, ist
meine eigene Interpretation, was aber ja auch nicht wirklich abwegig ist.
Robertt

Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von Robertt »

Hier ist der Titel aber wirklich Programm.
Da spricht man über einen Justizirrtum, ohne alle Fakten zu kennen.
Vergleicht die Indizienkette mal mit anderen Fällen. Beispielsweise dem Doppelmord von Babenhausen.
Aber auch wenn man sich alle zur Verfügung stehenden Informationen sammelt, kann man nur zu einem Urteil kommen:
Es sitzt der Richtige. Das Motiv ist wie aus dem Bilderbuch, das Nachtatverhalten ebenso. Die Zuspitzung der Ereignisse im Vorfeld der Tat (ja, es gab ein Hausverbot, rund zwei Wochen vor der Tat).
Da kann man fast die DNA-Spuren, Zeitungen, versteckte Geldscheine beiseite lassen.

Er hielt sich für verdammt schlau. Aber er war eben nicht schlau genug.
Es spricht ja auch Bände, dass die alberne Kampagne auf YouTube seit geraumer Zeit tot ist.
Hat er im Familienkreis gestanden, oder hat es damit zu tun, dass seine ach so treue Verlobte ein Kind mit seinem korpulenten Freund hat?
Wer das Urteil liest, mit unwiderlegten Fakten, dann kann kein gesunder Mensch mehr an Zufälle glauben.
Ein anderer Verteidiger hätte ihn auch nicht rausboxen können. Aber der wäre vielleicht, wie es sich gehört, nicht wie eine beleidigte Leberwurst aus dem Gerichtssaal gestürmt.
Nur eine weitere Albernheit, wie sie wohl nur in München stattfinden kann.
safio
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Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von safio »

Diese Fall gehört auch zu den von mir 'bearbeiteten' Fällen.. Er hat eine große Popularität aufgrund der Spurtreffer und wegen der Initiative aus dem Umfeld des Verurteilten.

Motive, sich existenziell durch die wohlhabende Tante bedroht zu fühlen, gab es durchaus. Mein abschließender Verdacht liegt bei einem Komplott gegen CB, von dem BT evtl. zunächst nichts wusste, dem er sich dann jedoch möglicherweise fügte.

Die gegen BT aufgeführten Indizien implizieren nämlich eine Schlampigkeit bei der Tatvertuschung, die seinem Intellekt nicht zuzutrauen ist. Geldscheine, Zeitungen, Manipulationen am Testament. Schön blöd.

Ich habe den Fall auch kriminalistisch Uninteressierten in meinem Freundeskreis vorlegt und habe dort Bestätigung für meine Komplott-These erhalten.

Spuren hätten m.E. auch zu BT gelegt worden sein können, oder er hat sich beim Auffinden der Leiche unüberlegt und spontan bereichert und Zeitungen bekommen.

Stellung hat er zu diesen Tatsachen, meines Wissens, nicht genommen.

Das abgebrochene, prestigeträchtige Studium ohne finanzielle Attraktivität hätte ihn wahrscheinlich den Freundeskreis gekostet. Er war, wie man im Poker sagt, 'drawn dead'. - Meint man.. aber: Die Solidarität seines Umfelds war monumental, also eben doch nicht.

Auch das viele Geld hat seine Tante sicherlich nicht liebenswerter und familiärer erscheinen lassen, was den Erhalt des Schutztriebes ihrer Angehörigen betrifft.

Alles in Allem ein sehr unsicherer Fall, bei dem ein Lieblings-Neffe seine geliebte (davon ist auszugehen) Tante übertötet haben soll. Mein Verdacht gilt einem Angehörigen des Verurteilten.
safio
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Re: Charlotte Böhringer - Diskussion

Ungelesener Beitrag von safio »

Das Problem ist, dass Rache hier als Motiv für die Übertötung viel eher infrage kommt, als Habgier.

Bei einer Rachetat, steht die Tat mehr im Mittelpunkt, als ihre Konsequenzen oder ein möglicher sekundärer Zweck für den Täter (in diesem Fall materielle Bereicherung). Die Tat wird um ihrer selbst willen ausgeführt. Das könnte das vermeintlich schlampige Nachtatverhalten erklären - ein solcher Täter hätte sich mit den existenziellen Folgen seines Handelns wohlmöglich schon mit der Entscheidung zur Tat auseinandergesetzt oder sogar abgefunden. Er hat mit der Vollendung sein Ziel erreicht. Er hat 'gewonnen'.

Das setzt eine sehr große Verachtung voraus.

Jetzt stellt sich die Frage, wie viel Anlass BT für eine solche Verachtung/Übertötung (so eine entwickelt sich nicht spontan, sondern müsste latent schon lange angelegt gewesen sein) gehabt haben kann? - Er war der Lieblings-Neffe der CB mit einem intakten Umfeld - für mich findet sich da bei ihm eher kein angemessener Ansatz für solch starke Antipathie.

Wenn es also nicht aus Rache war, kommt also die so oder so vorrangig angenommene Habgier in Betracht.. - Morde aus Habgier sind meist heimtückische, sorgsam geplante und dadurch verhältnismäßig 'sauber' ausgeführte Taten.
Wieso liegt hier diese Sorgsamkeit nicht vor? Weshalb imponiert eine schlampige Vorgehensweise?

Die Antwort ist, dass es sich wahrscheinlicher - gemäß der verachtenden Tatausführung - um eine Rachetat handelte, bei der das vorherrschende Motiv vielmehr Hass und nicht kaltblütige Habgier war.

Der Täter hatte also nicht primär finanzielle Absichten/Bedürfnisse (wie bei BT denkbar), sondern wollte CB vielmehr in der Folge seines lodernden Hasses töten.

Die Übertötung ist Ausdruck dieser verdeckten Beziehungstat. Vielmehr als dass sie für die Umsetzung einer Habgier-Motivlage spricht.

Da im Fall von BT wohl eher eine durch Habgier als eine durch Abneigung motivierte Tat infrage kommt, hier aber Habgier als Leitmotiv des Tatherganges eher auszuschließen ist, kann er es eigentlich nicht gewesen sein.

Hier hat ein gut informierter Täter die Gunst der Stunde genutzt, um endlich seinem Frust Luft zu machen und damit einer hoch-aggressiven, deutlichst über die Grenzen des 'Normalen' hinausgehenden Veranlagung, die schon an anderer Stelle im Leben des Täters zum Ausdruck gekommen sein kann, nachgegeben.

Ich kenne einige Jura-Abbrecher, die m. E. dadurch eher menschlicher als zu gefährlichen Kriminellen geworden sind.
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