ÖFFENTLICHE DISKUSSION Fälle:Milina K.(Luckenwalde) neu, Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Valeriia Gudzenko, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Bärbel K. (Lübeck), Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), N. N. (Lampertheim), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
Der gestern gestartete Schleuser-Prozess vor der 5. Strafkammer (VorsRiLG Ziegler) sei der Grund für die Verlegung des Hanna-Verfahrens nach Laufen, heißt es heute im Oberbayerischen Volksblatt (OVB). Terminiert seien 24 Verhandlungstage, ein Urteil werde Mitte Dezember erwartet.
Die OVB-Medien berichten auf Rosenheim24:
Die Bilder des OVB wirken nicht gerade, als platze der Saal 33 in Traunstein aus allen Nähten. Einen anderen Eindruck vermittelt auch das Regional-Fernsehen Oberbayern (RFO) nicht, insbesondere wird nicht gezeigt, wie gut oder wie dünn die Empore im Saal besetzt ist:
Vielleicht wollte man sich nur ersparen, vier Gefangene an 24 Sitzungstagen aus der JVA mit großem Besteck (USK!) nach Laufen und wieder zurück transportieren zu müssen. Oder ist der Laufener Saal weniger gefeit gegen Bombendrohungen? Übrigens mit von der Partie: Baumgärtl & Dr. Frank.
Auch hier Prozess 2.0
BGH kippt Mordurteil: "Cold Case Wiesenfeld" wird neu verhandelt
31 Jahre nach dem Tod eines Mädchens auf einem unterfränkischen Reiterhof hatte das Landgericht einen Mann wegen Mordes verurteilt. Der Bundesgerichtshof kassiert nun das Urteil aus dem vergangenen Dezember.
Verurteilung zu Mord mit Jugendstrafe
Im sogenannten "Cold Case Wiesenfeld" hatte das Landgericht Würzburg einen heute 48 Jahre alten Mann wegen Mordes verurteilt. Weil der Mann zum Tatzeitpunkt erst 17 Jahre alt war, verhängte das Gericht eine Jugendstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten. In seiner Begründung sagte der Richter, das Gericht konnte sich im Prozess zwar keine Klarheit darüber verschaffen, was am Tattag damals vor 31 Jahren genau passiert sei, es könne aber jede Möglichkeit ausschließen, die nicht zum Mord führt. Es habe viele Indizien gegeben, die einen "Ring ohne Bruchstelle" abbildeten, die den Täter einkreisen, so der vorsitzende Richter.
13-Jährige in Güllegrube gefunden
Die damals 13-jährige Sabine B. war im Dezember 1993 auf einem Reiterhof in Wiesenfeld im Landkreis Main-Spessart in einer Güllegrube gefunden worden – getötet und missbraucht. Neue DNA-Analysen hatten die Ermittler zu dem damals 17 Jahre alten Angeklagten geführt.
Die Verteidigung legte gegen die Entscheidung Revision beim Bundesgerichtshof ein und forderte einen Freispruch. Demnach könnte der Angeklagte die damals 13-jährige Sabine auf dem Heuboden des Reiterhofes ermordet haben. Die Beweislage ließe aber auch andere Schlüsse zu.
Lücken in Beweislage
Verteidiger Hans-Jochen Schrepfer verwies auf die Beweislage, zu der auch der Nachweis von Sperma des Angeklagten gehört, unter anderem auf der Unterwäsche des Mädchens. Schrepfer geht nicht wie die Anklage von einem sexuellen Missbrauch aus, sondern von einvernehmlichen sexuellen Handlungen. Der Verteidiger schloss darüber hinaus nicht aus, dass mehrere Personen beteiligt waren und der Angeklagte Sabine gar nicht getötet hat.
Erneuter Prozessbeginn kann dauern
Bis der Prozess am Landgericht Würzburg von einer anderen Strafkammer wieder neu verhandelt wird, könne es noch bis zu einem Jahr dauern, prognostiziert Schrepfer auf Nachfrage von BR24. Der zurückliegende Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Bereits Ende 2021 hatte die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes erhoben, das Landgericht hatte eine Verhandlung aber abgelehnt.
Erst nach der Bewertung des Oberlandesgerichtes Bamberg wurde die Anklage vom Landgericht Würzburg zugelassen. Bereits 1994 stand ein damals 15-Jähriger vor Gericht, der inzwischen verstorben ist. Er wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Der damalige Besitzer des Reiterhofes stand ebenfalls eine Zeit lang unter Verdacht. Auch er ist mittlerweile verstorben.
Sehr interessant, danke! Spannend wird sein, welche „Lücken in der Beweislage“ der Verteidiger mit der Revision im Detail erfolgreich gerügt hatte, so dass ein „Indizienring ohne Bruchstelle“ letztlich zerbrach. Auch die Bild-Zeitung berichtet: https://www.bild.de/regional/bayern/spe ... 3bcff964d2