MORDFALL EHEPAAR LANGENDONK -- Diskussion

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
hoelzl
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

ich gehe nicht davon aus, dass man vom Hölzl aus schreie von 2 Personen hören kann. 500 Meter ist einfach zu weit weg. Da müssten schon ideale Windverhältnisse gegeben sein. Was eher nicht der Fall war an diesem schönen Tag.
Tacitus hat geschrieben: Mir fehlen jegliche Herleitungen für die Tatsache, dass der Tatort "Litzlwalchen" nicht verschleiert werden sollte.
Das "nicht" ist wohl reingerutscht. Verstehe ich das Richtig. Nun dass es keine Herleitung gibt heisst noch lange nicht, dass es eben keinen anderen Tatort gibt. Zumal der ja verschleiert werden soll. Und von daher unbekannt bleiben soll.

Mir fehlt auch die Herleitung von wo der Täter kam. Und trotzdem gibt es ihn.
Tacitus hat geschrieben: wäre dumm, das mit der Absicht zu tun, von einem anderen Tatort abzulenken.
.

Die Meinung ist nicht vom Tatort Hölzl abzulenken. Vielmehr daraufhin die weisen.
Der Schütze kann sich bei bedarf vertun. Die 2 Stunden Wartezeit belegen seine Vorsicht.
Weiter hat er auch in Altenfurt Spuren gelegt. Warum soll er kein im Hölzl legen?
Nach meiner Auffassung war der Täter Profi. Da würde ich sogar eine Elite Ausbildung nicht ausschliessen wollen.
Tacitus hat geschrieben:Und das würde was genau ändern?
Ändern würde sich zu nächst nichts. Die Wahrscheinlichkeit. dass der Täter mit einem Fahrzeug im Hölzl erschien dürfte gegeben sein. Das sollt abgeholt werden. Geändert hat sich dann was als der Taxifahrer sich bei der Polizei meldete. Der konnte die Fahr zum Hölzl bestätigen. Damit ging der Plan des Täters auf, auf das Hölzl hinzuweisen. Nur da war der Täter über alle Berge. Eben Elitehaft.
Jolu65

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Hat man tatsächlich Schreie gehört ?
Ich habe das nirgends gelesen und kann mir das auch nicht vorstellen. Denn hätte man auch Schreie gehört, dann hätte doch auch der abgestumpfteste Mitbürger in Verbindung mit Schüssen die Polizei alarmiert.

Also welche Zeugen wollen Schreie gehört haben ?
sophia_

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von sophia_ »

Jolu65 hat geschrieben:Hat man tatsächlich Schreie gehört ?
Ich habe das nirgends gelesen und kann mir das auch nicht vorstellen. Denn hätte man auch Schreie gehört, dann hätte doch auch der abgestumpfteste Mitbürger in Verbindung mit Schüssen die Polizei alarmiert.

Also welche Zeugen wollen Schreie gehört haben ?
hoelzl hat geschrieben:ich gehe nicht davon aus, dass man vom Hölzl aus schreie von 2 Personen hören kann. 500 Meter ist einfach zu weit weg. Da müssten schon ideale Windverhältnisse gegeben sein. Was eher nicht der Fall war an diesem schönen Tag.
Es wurden von Zeuge Schreie gehört, das geht unzweifelhaft aus der VOX-Sendung hervor, die sich Anfang 2017 mit dem Fall beschäftigt hat.
Tacitus
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von Tacitus »

Ich bin eher aus einem Holz geschnitzt, welches sich eher auf rationale Verhaltensweisen nach "normalem" Menschenverstand beruft, als auf "unnormalen" Menschenverstand.

Es gibt in diesem Fall HAUFENWEISE Spuren, dennoch ist er nicht gelöst. Mysteriös finde ich ihn übrigens nicht, nur geht man hier von einem "(Schwer-)Kriminellen" Täter aus, welcher aus meiner Sicht keineswegs im Bereich der Fakten gesehen werden muss.

Der Geruch des Täters lässt entweder darauf schließen, dass er ein Gewissen hat (STRESS), oder, dass er aufgrund seiner üblichen Tätigkeiten so roch (Viehbetrieb), oder beides.
Keineswegs würde ich hier einen kaltblütigen Psychopathen unterstellen, welcher mal eben ein niederländisches Ehepaar erledigt und versucht, Spuren zu verwischen, indem er gut 200 Kilometer entfernt das WoMo in Flammen aufgehen lässt und ANSCHLIEßEND eine Vermeintlich clevere aber dennoch dummerweise lückenlose Spur zum 1. Tatort legt.

Hier war weder der Tschetschenische Killer und Geigenliebhaber, noch der Yugoslawische Waldbewohner am Werke.
Sollte es (und daran zweifle ich sehr stark) um die Geige gegangen sein, wurde der "Blonde" m.E. lediglich beauftragt.
Bestenfalls würde ich, sofern es um die Geige ging, den ideellen Wert der Geige und ihre Geschichte (sei es, dass sie im WK2 von Nazis einer jüdischen Familie geraubt und nun wiedererkannt wurde), durchgehen lassen.

Eine Violine hat den Wert, den jemand bereit ist, dafür zu zahlen, nicht mehr und nicht weniger. Wenn es das Leben zweier Niederländer ist, wäre es ihm das wert gewesen.
Tacitus
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von Tacitus »

Und, denkt bitte mal darüber nach:

Welches Risiko wäre ein ortsfremder Täter eingegangen (nach den Schüssen, dem Streit), nach Verbringung und Entflammung des Womo nach und in N. zum Tatort zurückzukehren, um beispielsweise sein Auto zu holen? Irgendwo muss der Typ ja "aufgeschlagen" sein in der Früh. Was kam danach? Ein ganz normaler Tagesablauf, wie gewohnt, oder hat man ihn "aus der Schusslinie genommen", befand sich der "Blonde" überhaupt jemals in irgendeiner Schusslinie?
heidetulpe
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von heidetulpe »

DB Cooper hat geschrieben: Der Grund, dass er im Anzug, bewaffnet und verschwitzt im Wald gesessen hat könnte sein eigenes Verstecken sein. Entweder Polizei, allgemein Augenzeugen oder ehemalige Komplizen sollten ihn nicht finden. Deshalb lief er nicht an der Strasse herum. Und das zufällig dort rastende Paar könnte seine Chance auf ein Weiterkommen gewesen sein. Vielleicht hätte ihm ein KfZ der Modellflieger auch schon gereicht, wenn er das Auto hätte Stehelen und kurzschließen können.
Das ist mal ein neuer Gedanke, der meines Wissens nach noch nirgends diskutiert wurde! Ich finde die Idee nicht schlecht. Es wäre einigermaßen plausibel, auch wenn die Frage offen bleibt, was nun die L.s ausgerechnet nach Litzlwalchen trieb.

Aber das Zurückkommen wegen eines
DB Cooper hat geschrieben:Treffens unter Verbrechern
halte ich in diesem Szenario nicht für logisch. Denn nach deinen Gedanken will er ja weiter weg kommen mit dem Wohnmobil, sonst hätte er ja auf seine Kumpels gewartet.

Aber möglicherweise hat er tatsächlich gemerkt, dass er dort eine wichtige Spur hinterlassen hat, seinen Ausweis verloren o. Ä. Deshalb musste zurück und der ganze Aufwand, um aus dem Wäldchen wegzukommen, war für die Katz.

Ok, nur eine Hypothese unter vielen. Es kann auch ganz anders gewesen sein. :roll:
XSchauen

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von XSchauen »

Also Ich habe die Entfernungen jetzt mithilfe von Google Earth/Maps berechnet.
Vom Tatort, ca.100m von der B304 bis zu Litzlwalchen, erste Häuser, sind es ca. 583 Meter.
Vom Tatort bis zum ehemaligen Modellflugplatz sind es ca. 490 Meter.
Beide Angaben auf Luftlinie.

Offenbar wurden die Schreie und Schüsse im Ort Litzlwalchen gehört.
Folglich hätten sie wohl am Modellflugplatz vernommen werden können, je nach Windlage.
Laut Berichten war aber um 18.00 Uhr schon niemand mehr beim Modellflugplatz, also anders wie
im Aktenzeichen XY Filmfall dargestellt. Man sollte nicht alles so nehmen wie es dort gezeigt wurde.

Bitte nicht falsch verstehen, mit meiner Darlegung mein(t)e ich keinesfalls einen Psychopaten,
sondern einen eigentlich “gesunden” Menschen der einfach sehr schnell zu Jähzorn neigen kann.
Ein bewaffneter Jähzorniger ist/wäre umso gefährlicher, unberechenbarer!
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DB Cooper
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

War das Treffen zufällig? Dann lief bei dem Wetter ein Mann im Anzug bewaffnet durch die Gegend. Nicht an der Strasse, sonst hätte ihn jemand gesehen.
Und was für einen Grund könnte es für Anzug und Waffe geben? Krumme Geschäfte, geplantes Verbrechen, eigenes kriminelles Umfeld.

Ein geplantes oder verabredetes Treffen mit den L´s halte ich für unwahrscheinlich, weil es dafür keinen Grund gibt. Man hätte sich überall treffen können.

Bargeld: Ich glaube so viel Bargeld hatten die Beiden nicht bei sich. Die Geige? Sowas sind Insidergeschäfte. Davon muss man eine Menge Ahnung haben. Und wenn sich dafür lohn zu töten, dann ist so viel Geld im Spiel, dass man die Geige nicht einfach so wieder verkaufen kann. Wie eine Maurizius Briefmarke, wenn so eine verkauft wird, wissen Insider das.
Jolu65

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Ich ordne und bewerte das für mich- ohne Andere zu bewerten, sondern einfach um mir und vielleicht Anderen das als Reflexion hier wiederzugeben.

Es sollen Schreie in Verbindung mit Schüssen gehört worden sein. Das soll in einer 20 Jahre nach dem Mordfall gedrehten Reportage von VOX entnommen worden sein.
Wenn ich mir das auf Google Earth anschaue dann glaube ich, dass man Schreie- insofern diese tatsächlich abgegeben wurden- tatsächlich in Litzlwalchen hätte hören können, die Schüsse in jedem Fall. Aber es war Samstag um 18:00 ! Man kann nicht davon ausgehen, dass es in Litzlwalchen totenstill war (ja totenstill ist jetzt ein recht unpasendes Wort). Irgendwer mäht immer den Rasen, irgendwer handwerkt da so rum, irgendwer kommt mit Traktor von der Feldarbeit, irgendwer hat das Radio zu laut.....
Ich frage mich allen Ernstes hat wirklich jemand eine Person in Todesangst schreien hören und dann in unmittelbarem Zusammenhang Schüsse gehört- und dann Totenstille ?
Ich kann mir das beim besten Willen in einer Gegend wie Oberbayern nicht vorstellen. Beim besten Willen nicht.....
Es hat dann auch niemand mal nachgesehen ? Wirklich niemand.....

Entweder gab es diese Schreie gar nicht oder Litzlwalchen kann für eine Anti-aktenzeichen xy-Preis nominiert werden !
Ich selbst glaube nicht, dass jemand tatsächlich solche Schreie gehört hat. Das würde jedoch nicht ausschließen, dass die Tötung der L´s woanders hätte stattfinden können- aber ja- nicht müssen.

Ein Mensch auf der Flucht- der dringend eine Fluchtmöglichlkeit sucht....
Kann ein solcher Mensch nicht einfach irgendwo ein Auto aufbrechen und kurzschließen ?
1997 gab es noch keine elektronischen Wegfahrsperren. Deshalb glaube ich das nicht, dass der Täter ausgerechnet an diesem Ort darauf lauerte, jemandem das Auto wegnehmen zu können.

Die Geige....
Um die scheint es ja nun wirklich nicht gegangen zu sein, weil eben diese Geige in Nürnberg verbrannt ist.
Aber:
Vielleicht hat der Täter eben dieser Geige zunächst vielmehr Wert zugemessen, als sie dann bei tatsächlicher Betrachtung Wert war. Kam es deshalb zum Streit ?
Irgendein Musikfreak rastet total aus, weil er für etwas viel mehr bezahlen soll, als es wert ist.... oder er will einfach als aus eigener Selbsteinschätzung als Talent den "Banausen" einfach nichts zahlen und denkt ein solches Instrument stehe nur ihm zu .... oder so ähnlich.

Ich hatte das weiter vorne schon einmal dargestellt, was ich glaube:
Es ging um ein Geschäft. Und deshalb kannten sich Täter und Opfer. Die L´s wären nicht die ersten Betrogenen bei Geschäften auf dem "Grauen Kapitalmarkt". Ob da ein Rip-Deal im engerene Sinne aus dem Ruder gelaufen ist oder die L´s einen Betrug in letzter Sekunde witterte und dem Täter gar drohten oder ob der Täter die L´s ohnehin berauben wollte und deren Tod mit einkalkulierte, weiß ich natürlich auch nicht.
Für mich entscheidend ist ein nur sehr kursorisch beschriebenes Treffen der L´s irgendwo auf dem Weg von Marquartstein nach Litzlwalchen mit einem Fahrer eines weißen PKW´s, vermutlich einem Ford Sierra. Wozu diente dieses Treffen ? Gab es das überhaupt- und wenn nicht, wie verabredeten sich die L´s mit dem Täter am "Tatort" Litzlwalchen.
Für mich ist die Hypothese, dass sich Täter und Opfer gekannt haben, anschaulicher. Und aus dieser Hypothese entwickelt sich eben der Gedanke, dass es da um etwas "Geschäftliches" ging.
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DB Cooper
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

Man darf allerdings nicht denModellflugbetrieb vergessen. Ich glaube kaum, dass dabei noch viel zu hören ist.
sophia_

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von sophia_ »

Jolu65 hat geschrieben:Es sollen Schreie in Verbindung mit Schüssen gehört worden sein. Das soll in einer 20 Jahre nach dem Mordfall gedrehten Reportage von VOX entnommen worden sein.
Wenn ich mir das auf Google Earth anschaue dann glaube ich, dass man Schreie- insofern diese tatsächlich abgegeben wurden- tatsächlich in Litzlwalchen hätte hören können, die Schüsse in jedem Fall. Aber es war Samstag um 18:00 ! Man kann nicht davon ausgehen, dass es in Litzlwalchen totenstill war (ja totenstill ist jetzt ein recht unpasendes Wort). Irgendwer mäht immer den Rasen, irgendwer handwerkt da so rum, irgendwer kommt mit Traktor von der Feldarbeit, irgendwer hat das Radio zu laut.....
Ich frage mich allen Ernstes hat wirklich jemand eine Person in Todesangst schreien hören und dann in unmittelbarem Zusammenhang Schüsse gehört- und dann Totenstille ?
Ich habe es mir nochmal angesehen, es war nicht von Schreien in Todesangst, sondern von "Geschrei" die Rede, also einer Auseinandersetzung, einem Tumult, was auch immer. Jedenfalls: Es waren menschliche Laute zu hören, was meiner Meinung nach der von einem anderen User aufgestellten These, das Hölzl sei gar nicht der Tatort gewesen, massiv widerspricht.

Davon abgesehen: Wir wissen so wenig über den Fall, ich denke es ist eher kontraproduktiv, jetzt auch die wenigen Fakten in Zweifel zu ziehen. Die Zeugin hat diese Aussage vor der Kamera und im Beisein eines Ermittlers der Kripo Traunstein abgegeben, ich denke also, das ist vertrauenswürdiger als das Bauchgefühl von Usern, die obendrein mit der Örtlichkeit nicht wirklich vertraut zu sein scheinen.
Jolu65 hat geschrieben:Irgendwer mäht immer den Rasen, irgendwer handwerkt da so rum, irgendwer kommt mit Traktor von der Feldarbeit, irgendwer hat das Radio zu laut.
Ich glaube, du überschätzt Litzwalchen hier maßlos. Das ist eine winzige Ansammlung von ein paar Häusern, da ist an einem Samstagabend um 18 Uhr sicher nicht zwingend eine Geräuschkulisse vorhanden.
Jolu65

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Ich finde es gut und richtig hier Gedanken zu formulieren und auch Hypothesen aufzustellen.
Uns ist allen bewusst, dass keiner von uns die Wahrheit kennt und alles hier Vorgetragene meist theoretischer Natur ist. Aber das ist ja nicht schlecht, sondern jeder kann das reflektieren und das eine oder andere für eigene Hypothesen vielleicht gut gebrauchen. Ich jedenfalls denke über alles hier Geäußerte nach und "bastle" mir dann eine Hypothese zurecht, die ich dann hier wiedergebe.
Natürlich weiß ich nicht alles besser und deshalb finde ich eine Reflektion der anderen Mitdisskutanten immer sehr hilfreich.

Ja.... Litzlwalchen am späten Samstagnachmittag. Ich war noch nicht dort. Aber auch in den paar Häusern werden die Menschen zu dieser Zeit bei schönem Wetter etwas gemacht haben. Es kann natürlich auch total ruhig gewesen sein- aus Dörfern meiner Heimatregion meine ich mich auch erinnern zu können, dass es am Samstagnachmittag recht still war. Dann waren da natürlich schon die Geräusche der Modellflugzeuge..... Die jedoch sollen den Filmangaben aktenzeichen xy zufolge zur Tatzeit schon den Betrieb eingestellt haben.
Man kann deshalb schon Schreie gehört haben, wenn der Wind richtig stand und die Topografie eine Schallausbreitung in Richtung Dorf begünstigt.
Nun Schreie in Todesangst sind etwas anderes als Geschrei. Und ob das Geschrei vom Täter und den L´s stammt oder vielleicht ein Streit der Täter untereinander war.... das kann man nicht wissen, obwohl natürlich die Hypothese die L´s sind nahe Litzlwalchen an oder in ihrem Wohnmobil umgebracht wurden tatsächlich viel wahrscheinlicher ist.
XSchauen

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von XSchauen »

Bild

Ist das überhaupt gesichert daß die Schreie und Schüsse von Litzlwalchen gehört wurden?
Die Ortschaft Biebing ist deutlich näher am Tatort, also mit ca. 310-330 Metern. Während
es bis zu Litzlwalchen mehr als 500 Meter sind. Finde ich bemerkenswert!

Interessanter Aspekt finde ich daß auf der Höhenkarte - siehe Google Earth Bild vom Jahre 2002 -
der vermeintliche Tatort am Waldrand eine etwas erhobenere Stellung aufweist. Ist ja klar daß der
Wald praktisch auf einem hügelartigem Sockel steht, das würde den Tatort doch etwas leichter
einsehbar machen, aus der Ferne, falls diese Angaben auch stimmen.

Das mit der Abgeschiedenheit würde ich als sehr relativ sehen, für bayerische Verhältnisse ist das
völlig normal, d.h. es gibt dort weit abgelegenere Orte. Ich kenne einen Ort in der Umgebung
von Landshut das dem “Hölzl” etwas gleicht, doch dieser ist von der nächsten Siedlung viel
weiter entfernt, auch dessen Wald ist um vieles größer. Ich kann mich erinnern daß man dort
Geräusche von weiter Ferne wahrnehmen konnte, trotzt leichter Schallwegsdämpfung durch
den Waldbewuchs. Zum Beispiele Rufe/Schreie von Pfauen hört(e) man kilometerweit.
Die Schallstreuung variert je nach Umfeld und Gegebenheiten.

Auf einem älteren Bild sah ich daß am Hölzl ein Jägerhochsitz stand, wie nah der am Tatort
war weiß ich nicht. Theoretisch wäre es möglich gewesen daß der Täter dort auf dem Hochsitz
Platz genommen hätte um die Gegend oder jemanden zu beobachten. Ein zufälliges Treffen
mit den Langendonks würde ich eben nicht ausschließen, da man ja nicht genug Hintergrunds-
wissen hat. Daß der Täter scheinbar aus dem Hinterhalt kam und die Urlauber attackierte bzw.
überraschte setzt (für mich) irgendwie im Voraus daß sie vorher zumindest beobachtet wurden.

Seltsam finde ich daß man das mit dem Wohnmobilbrand im Aktenzeichen XY Film nicht
wirklich realitätsnah dargestellt hat. Das Fahrzeug war ganz stark verbrannt, zumindest ein
Reifen war geplatzt und es befand sich ein kleiner Kanister darin. Folglich hat das Fahrzeug
doch eine ganze Weile lichterloh gebrannt, bevor das Feuer gelöscht wurde.

Was ist eigentlich mit einer Gegenüberstellung mit dem “schießwütigen Phantom” (1994)
der durch die Wälder streifte? Hochkönigregion im Salzburgerland XY-Sendung aus dem Jahr 1994.
Ab September 1992 war der schießwütige dort unterwegs. Bemerkenswert finde ich die Bezeichnung
“schießwütig, was nicht mit einem Psychopaten in Verbindung bringt. Der Fall wurde geklärt, der
Schütze hat sechs Jahre und sein Komplize 4 Jahre Haft bekommen. Der vom Chiemgau/Litzlwalchen
könnte durchaus ein Nachahmer sein.

Bilder @
https://s13.postimg.org/poityll9j/Litzl ... _Map_2.png
https://postimg.org/image/6jfkou6lf/

Aktenzeichen XY: Der geheimnisvolle Mülltonnenkiller
https://www.youtube.com/watch?v=usyP2DOPSSc
heidetulpe
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von heidetulpe »

Ich habe gerade das xy-Video über das "schießwütige Phantom" gesehen, konnte aber keine weiteren Infos ergooglen. Weißt du mehr über den Fall? Gibt es Bilder der Täter oder Infos über die Personen? Was war das Motiv für ihre Tat?
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DB Cooper
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von DB Cooper »

Man muss sich wundern, was für kranke Idioten es doch gibt! Es gab in den 60er Jahren in Deutschland auch einmal so einen Fall. Der jugendliche Täter erschoss zuerst einen Minderjährigen, wurde auch gefasst. Jahre später erschoss er noch einmal 4 oder 5 Menschen, einfach weil ihn das geil machte.
Er wurde erneut überführt und sitzt glaube ich noch immer.
Das die Fälle allerdings miteinander zu tun haben glaube ich eher nicht.
Jolu65

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Es besteht glaube ich Konsens, dass man Schreie hätte hören können, wenn es Schreie gegeben hätte. Bestätigt ist ein "Geschrei", das eine Zeugin wahrgenommen haben will.

Ja abgelegen war der Tatort am Waldrand von Litzlwalchen wirklich nicht.
Stellen wir uns die Tatbegehung vor, wenn ein "schießwütiger" Täter aus dem Wald hervor tritt und die L´s attackiert. Die L´s selbst werden als rüstig dargestellt, womit eine gewisse Beweglichkeit angenommen werden muss. Nun: Der Täter sieht 2 Personen, die durchaus in der Lage waren laut zu schreien und insbesondere schnell wegzulaufen. Würde er dann, wenn auch unvermittelt, aus dem Wald hervor treten und eine Reaktion der Opfer provozieren- wohl wissend, dass in kurzer Entfernung sich Menschen auf dem Modellfugplatz befinden und ebenso er von der Ansiedlung Litzlwalchen problemlos in seinem Handeln beobachtet werden kann ?
Besser wäre ja aus dem Hinterhalt vom Hochsitz oder dem einem sonst gut einsehbar Platz mit entsprechendem Schussfeld zu schießen. Aber das geht ja nur mit einer Langwaffe. Der Täter hat die Tat jedoch unzweifelhaft mit einer Pistole begangen und er war offenbar kein so ganz guter Schütze. Er gibt 3 Schüsse auf Herrn L ab. Man weiß nicht ob er diesen zuerst erschossen hat. Im Grunde genommen war das auch egal. Für die 2. Person hätte sich die Möglichkeit der Flucht ergeben, was ja der Täter zumindest hypothetisch einkalkulieren musste.

Deshalb erscheint mir diese Hypothese eines schießwütigen Täters, der die L´s aus Mordlust umbringt eben nicht plausibel zu sein.
XSchauen

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von XSchauen »

Falls das mit den Schüssen um 18.00 Uhr bei Litzlwalchen stimmen sollte könnte man sich
gut fragen, warum gerade diese Uhrzeit für jenen Doppelmord gewählt wurde vom Täter.
In Bayern, so kenne ich es zumindest, ist es so daß viele das Abendmahl (Brotzeit) gegen
18.00 Uhr einnehmen. Hat er gezielt abgewartet bis alle Leute am Modellflugplatz
gegangen waren, im Wissen um diese Tatsache?

Im pdf “Die Logik der Tat” von Alexander Horn steht lediglich was von einer Kaffeepause.
“Harry und Truus Langendonk hatten ihr Wohnmobil am Waldrand in der Nähe des kleinen Ortes
Litzlwalchen abgestellt, eine Kaffeepause in der Nachmittagssonne eingelegt und auf Campingstühlen
vor dem Wohnmobil gesessen. Der Täter näherte sich von hinten und feuerte mehrere Schüsse auf
die Urlauber ab. Dabei traf er aller Wahrscheinlichkeit nach zunächst Harry Langendonk.
Dessen Ehefrau versuchte noch zu fliehen, bevor auch sie tödlich getroffen wurde.”


Ich glaube nicht daß der Täter die Tat im Anzug und Krawatte vollführte, sondern gehe davon aus
daß er zuvor unauffällig gekleidet war, vielleicht im Jägergewand oder ähnliches. Erst danach hat
er die Kleider gewechselt, fragt sich nur woher er diese hatte. Auffällig ist daß nirgendwo was von
seinen Schuhen berichtet wurde, auch nicht von Fußspuren bzw. Schuhabdrücken!
Wurde da überhaupt nach solchen gesucht? Oft wird das ja von der Kripo gemacht.

Meines Erachtens wurde in den Presse-, Polizeiberichten viel von der Rückfahrt aus Nürnberg geschrieben
jedoch sehr wenig über die eigentliche Mordtat am Waldrand bei Litzlwalchen. Das lässt vermuten daß die
Kripo entweder Wissen über Details verschwiegen hat oder tatsächlich nur sehr geringe hatte.
Und überhaupt, wie kann man sich so sicher sein daß derjenige, der von Nürnberg zurückfuhr, auch
wirklich der Täter war? Klar kann man das durch Rekonstruktionen der Abläufe vermuten, aber das
sind eben auch Wahrscheinlichkeitshypothesen. Wie dem auch sei der ominöse Taxifahrgast hat
durch die vielen Zieländerungen den zweiten Taxifahrer ganz schön durcheinander gebracht,
womöglich mit dem Ziel auf etwaige spätere Erinnerungslücken? Fragen über Fragen.

@ heidetulpe – Ich habe keine andere Infos über den Fall "schießwütiger Phantom" gefunden,
der Fall wurde eigentlich anders betitelt, nämlich als "Mordversuch auf Camper".


PDF “Die Logik der Tat” hier @
https://leseprobe.buch.de/images-adb/2e ... 3529a6.pdf
Gast

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von Gast »

XSchauen hat geschrieben:Falls das mit den Schüssen um 18.00 Uhr bei Litzlwalchen stimmen sollte könnte man sich
gut fragen, warum gerade diese Uhrzeit für jenen Doppelmord gewählt wurde vom Täter.
In Bayern, so kenne ich es zumindest, ist es so daß viele das Abendmahl (Brotzeit) gegen
18.00 Uhr einnehmen. Hat er gezielt abgewartet bis alle Leute am Modellflugplatz
gegangen waren, im Wissen um diese Tatsache?
Es mag überraschend sein, aber auch bei uns in Bayern treffen Leute individuelle Entscheidungen. Dass hier jemand um 18 Uhr zu Abend isst, ist wohl nicht wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher als dass das jemand um 19 Uhr tut. Deshalb halte ich deine These, mit Verlaub, für absurd.
Jolu65

Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Na ja, genauso gut wie man fragen könnte, warum die L´s überhaupt an diesem Ort waren, so ist die Uhrzeit 18:00 noch vielmehr zu hinterfragen. Denn tatsächlich wird es Zeit für das Abendessen (um es wertneutral auszudrücken). Als sicher kann angenommen werden, dass gemäß ihren Gewohnheiten die L´s gewiss nicht am Waldrand von Litzlwalchen übernachten wollten. Es wäre also an der Zeit gewesen einen Campingplatz zu suchen. 18:00 ist schon ziemlich spät dafür.
Erklärt werden kann das nicht ohne Weiteres. Entweder sind die L´s schon zu einem viel früheren Zeitpunkt bedroht worden- warum weiß keiner, aber das macht auch die Theorie von einem aus dem Wald hervor stürzenden Täter, der einen Raub begehen wollte oder einfach nur Menschen erschießen wollte etwas unwahrscheinlich.
Eher dann doch ein Treffen, das zunächst harmonisch war und später dann aus dem Ruder lief. Um was es da gegangen sein könnte- wer weiß das. Ich vermute ein "Geldgeschäft am grauen Kapitalmarkt" oder einfach nur der Geldtransfer auf ein anonymes Konto. Natürlich kann es auch etwas anderes gewesen sein- vielleicht wollte ein Musikfreak die Geige an sich bringen....
Weiter vorne wurde auch darüber spekuliert, die L´s könnten auch woanders ermordet worden sein......

Jedenfalls trifft es zu, dass man tatsächlich über die Tatbegehung bzw. die Zeit unmitelbar davor fast nichts sicher weiß.
hoelzl
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Re: MORDFALL EHEPAAR TRUUS & HARRY LANGENDONK, CHIEMGAU, 199

Ungelesener Beitrag von hoelzl »

Nebst dem, dass der Fall viele ominöse Gegebenheiten vorweist, beschäftigt mich auch diese. Warum wird das Telefonat aus Siegsdorf nach Hause erst 20 Jahre nach der Tat bekannt. Glaubt man dem XY Bericht, so wären die Langendonks eine halbe Stunde später im Hölzl gewesen. Ich mag dem nicht glauben. Als Ortsfremde schaft man das nicht. Zumal es dazumal die Umfahrung Traunstein nicht gab. Der Flugtag wie die ganze Szene im Hölzl deutet eher auf ein Erfindung von XY hin. Vermutlich waren an diesem Samstag zufälligerweise 1 - 3 Personen im Clubhaus anwesend. Welche ein Wohnmobil im Hölzl sahen. Man verwunder sich über das Wohnmobil, schenkte ihm jedoch keine weiter Beachtung. Und verliess das Clubhaus nach einem kurzen Besuch dann auch wieder.
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