VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
Melanie
Beiträge: 1652
Registriert: Dienstag, 24. Juli 2018, 10:38:54
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Es gab Handy-Verkehr zwischen dem Telefon von Joachim (ob Festnetz oder Handy, weiß ich nicht mehr) und Sven. Er könnte vermutlich auch der Fahrer zum Abholen von Katrin gewesen sein.
Es gab kurz vor Katrins Verlassen der Wohnung von Joachim einen 3 Sekunden kurzen Anruf bei Sven.
Ich vermute Sven als denjenigen, der Katrin unterwegs zur Bushaltestelle einsteigen ließ.
Einen auswärtigen Zufallsfahrer schließe ich aus.
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Wir müssen einmal trennen zwischen dem was belegt ist und dem, was möglichweise gewesen sein könnte.
Eine Schwangerschaft von KK ist zwar möglich, aber wir wissen darüber nun gar nichts. Eine Schwangerschaft könnte eingetreten sein, was u.a das Weglaufen von KK sowohl von ihrem Freund als auch von der Familie erklären könnte, aber auch nur könnte.
Dann hat ja KK ihren Freund verlassen, zwar im Streit, wie der selbst einräumte, aber eben nur physisch. Sie waren nach dem Weggang von KK immer noch ein Paar. Wir müssen davon ausgehen, dass KK gegen 18:50 die Wohnung von J verlassen hat, weil es 3 Zeugenaussagen (C,T und M) gibt, die das nahelegen. Bei 3 Zeugenaussagen sollte das als gesichert gelten.

Der letzte Anruf geht an S und dauerte 3 Sekunden. Was kann man in 3 Sekunden sagen ?
"Ich geh´ jetzt los" beispielsweise oder "Nein probier´s nicht noch mal" oder garnichts weil die Mailbox ansprang. Aber wenn sie ich "Ich geh´ jetzt los" gesagt hätte, dann hätte J das eigentlich mitbekommen müssen, so dass der ja dann auch hätte aussagen können, wer seine Freundin hätte fahren sollen. Das macht es schon unwahrscheinlicher, dass S der Täter war, schließt es jedoch auch nicht aus.

Wir müssen uns auch vergegenwärtigen, dass es gar nicht so einfach ist, eine Leiche so verschwinden zu lassen, dass man sie nicht mehr findet. Deshalb ist es schwer verständlich, dass es hier zu einer spontanen Tat gekommen sein soll, nach der ein etwaiger Täter in entsprechender nervlicher Verfassung für ein Versteck zu suchen hatte.
C und M lebten in "Beziehungen" und waren aufgrund der auf sie einwirkenden sozialen Kontrolle durch eben die Freundin und wahrscheinlich auch Eltern m.E nicht in der Lage eine Leiche so platzieren, dass sie niemals mehr gefunden wird. Über soziale Bindungen von S wir so gut wie nicht, so dass der durchaus eine bessere Gelegenheit gahabt hätte eine Leiche zu verstecken, wenn es so wäre, dass auf ihn auch kein sozialer Druck ausgeübt worden wäre.

Aber auch der ehemalige Vermieter der K´s oder der Mann der Thilo genannt wird sind im Rennen, wenn T kein Alibi hätte, vielleicht auch noch andere, die von KK angerufen wurden und deren Namen man gar nicht kennt. Bis auf den Vermieter wussten diese Personen alle, dass sich KK gegen 19:00 an der Bushaltestelle befindet. Der Vermieter war ja am 01.01.2001 bekanntlich auch mit seinem Auto unterwegs, so dass er durchaus auf KK getroffen sein könnte- aber das ist unwahrscheinlicher als dass jemand bewusst KK an der Bushaltestelle getroffen hat, der wusste, dass sie eben dort ist.
Melanie
Beiträge: 1652
Registriert: Dienstag, 24. Juli 2018, 10:38:54
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Jolu65 hat geschrieben:Wir müssen einmal trennen zwischen dem was belegt ist und dem, was möglichweise gewesen sein könnte.
Da bin ich nun gespannt, was kommt. Sicher ganz tolle Erkenntnisse.
Jolu65 hat geschrieben:Eine Schwangerschaft von KK ist zwar möglich, aber wir wissen darüber nun gar nichts.
Welche eine bahnbrechende Weisheit!
Jolu65 hat geschrieben:Dann hat ja KK ihren Freund verlassen, zwar im Streit, wie der selbst einräumte, aber eben nur physisch. Sie waren nach dem Weggang von KK immer noch ein Paar.
Ist das mal aufschlussreich?
Jolu65 hat geschrieben:Der letzte Anruf geht an S und dauerte 3 Sekunden. Was kann man in 3 Sekunden sagen ? "Ich geh´ jetzt los" beispielsweise oder "Nein probier´s nicht noch mal" oder garnichts weil die Mailbox ansprang. Aber wenn sie ich "Ich geh´ jetzt los" gesagt hätte, dann hätte J das eigentlich mitbekommen müssen, so dass der ja dann auch hätte aussagen können, wer seine Freundin hätte fahren sollen. Das macht es schon unwahrscheinlicher, dass S der Täter war, schließt es jedoch auch nicht aus.
Nein, aus den 3 Sekunden kann man nicht schließen, dass man den Sven als Fahrer ausschließen kann. Joachim war zeitweilig auch draußen zum Streuen des Gehwegs. Die 3 Sekunden können außerdem auch anders ausgelegt werden.

Tatsache ist, dass Kontakte zwischen Joachim und Sven an diesem Nachmittag stattgefunden haben.
Jolu65 hat geschrieben:C und M lebten in "Beziehungen" und waren aufgrund der auf sie einwirkenden sozialen Kontrolle durch eben die Freundin und wahrscheinlich auch Eltern m.E nicht in der Lage eine Leiche so platzieren, dass sie niemals mehr gefunden wird.
Du bringst C und M ist Spiel, um sie gleich wieder rauszunehmen. Die hatten gar kein Motiv. Kein Erkenntnisgewinn!
Jolu65 hat geschrieben:Über soziale Bindungen von S wir so gut wie nicht, so dass der durchaus eine bessere Gelegenheit gahabt hätte eine Leiche zu verstecken, wenn es so wäre, dass auf ihn auch kein sozialer Druck ausgeübt worden wäre.
Von der Tatsache, dass wir von Sven keine Angaben zu Sozialpartnern haben, schließt du auf die Möglichkeit, dass er eine Leiche verstecken könnte?

Wo bleibt da deine Trennung "zwischen dem was belegt ist und dem, was möglichweise gewesen sein könnte"?
Jolu65 hat geschrieben:Wir müssen uns auch vergegenwärtigen, dass es gar nicht so einfach ist, eine Leiche so verschwinden zu lassen, dass man sie nicht mehr findet. Deshalb ist es schwer verständlich, dass es hier zu einer spontanen Tat gekommen sein soll, nach der ein etwaiger Täter in entsprechender nervlicher Verfassung für ein Versteck zu suchen hatte.
Es gibt viele Taten, die schwer verständlich sind, solange man die Möglichkeiten und Bedingungen eines Täters nicht kennt, die aber dennoch erfolgt sind. Deshalb ist das, was für uns schwer verständlich ist, nicht per se ein Ausschlusskriterium im konkreten Fall. Wir haben Grundstücksbesitzer. Wir haben einen großen Zeitgewinn durch die Trampertheorie. Wir haben einen veschwiegenen Freundeskreis usw.
Jolu65 hat geschrieben:Aber auch der ehemalige Vermieter der K´s oder der Mann der Thilo genannt wird sind im Rennen, wenn T kein Alibi hätte, vielleicht auch noch andere, die von KK angerufen wurden und deren Namen man gar nicht kennt.
Es kommt nicht nur auf das Wissen an, wann Katrin an der Haltestelle stand. Es kommt vor allem auf das Motiv an, welches jemand gegen sie gehabt haben könnte. Warum vergisst du das, Jolu65?

Wo bleibt dein Gegenkonzept, wenn du schon so viel rumkorrigieren willst?
Frau Wu
Beiträge: 11
Registriert: Donnerstag, 29. November 2018, 16:00:58
Kronen:
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Frau Wu »

@ Melanie
Das seh ich wie Du.
@ Jolu65
Ich habe jetzt eigentlich auch die angekündigte Trennung zwischen Fakt und Spekulation erwartet...

Wenn wir von einer Spontantat ausgehen, dann sicher auch davon, dass der Täter kein Profi war und mit der Situation und der Leiche in eine konfuse Verfassung geraten ist.
Allerdings scheint er eine gewisse Geistesgegenwart besessen zu haben und vermutlich auch keine Zeugen - damit Gelegenheit sich kurzfristig einen Ablageort auszusuchen (wenn der Täter die Örtlichkeiten einigermaßen kannte, fand sich wohl auch ein 'sicherer' Platz).
Wenn man mal verfolgt, wie viele Leute spurlos verschwinden, dann halte ich es unter bestimmten Umständen nicht für allzu schwierig, eine Leiche so zu beseitigen, dass sie nicht mehr gefunden wird...
Siehe auch Peggy Knobloch, verschwand 2001 - die Knochen wurden erst vor kurzem gefunden.

Wie gesagt - aufgrund der wenigen Fakten kann nur die Überlegung nach einem Motiv in die Richtung eines möglichen Täters führen.
Melanie
Beiträge: 1652
Registriert: Dienstag, 24. Juli 2018, 10:38:54
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Frau Wu hat geschrieben:Als ich vor einigen Wochen den Gedanken mit der Schwangerschaft KKs hatte, ging es mir eigentlich darum, ein Motiv zu finden - ich sehe keines und das macht für mich den Fall so unfassbar. Da verschwindet ein junges Mädchen spurlos und ohne ersichtlichen Grund aus einem Dorf, obwohl sie von einigen Leuten gesehen und gesprochen wird. Mit höchster Wahrscheinlichkeit kam sie - an diesem Abend - ums Leben. Es gibt ja so einen Ermittler-Grundsatz, dass die einfachste Variante auch meist die wahrscheinlichste ist - … - und wieso fehlt die Leiche? Das sind so für mich die zentralen Fragen.
Das ist eine sehr gute Herangehensweise, dass man zunächst eine unverdächtige Normalität annimmt. Die Vermisste kam aus einer ordentlichen, intakten Familie. Das Verhältnis mit ihrem Freund lief schon einige Monate, ohne dass man von Störungen erfuhr. Es gab seitens des MC-Präsidenten zwar Bedenken wegen Katrins Alter, aber das ist keine Motivfrage.

Und nun kommt das Mädchen höchstwahrscheinlich in dieser ländlichen Heilewelt ums Leben. Da muss das Motiv m.E. in diesem Umkreis verborgen sein und weniger in Hamburg.

Ich halte ebenfalls viel von dem Ermittler-Grundsatz, dass das Naheliegende vor dem Fernerliegenden kommen sollte.
Frau Wu hat geschrieben: wenn einer bei einem wie auch immer gearteten Unfall oder einer körperlichen Auseinandersetzung für das 'zu Tode kommen' der KK verantwortlich gemacht werden könnte - und zwar nicht nur, weil er sie schubste und sie tödlich stürzte, sondern weil er auch eine 'Interesse' daran hätte, wenn sie nicht mehr am Leben ist. Er hat es nicht geplant, aber es kommt ihm zu Passe. (…)
Daher meine Suche nach einem Motiv -...- kam mir der Einfall mit der Schwangerschaft. (…)
Ob das jetzt gewollt war von ihr oder nicht oder wie auch immer ist ja egal.
In meinen Augen hält es als Motiv her, da es keiner mehr erfahren hätte und ein potentieller Vater somit nicht behelligt hätte werden können.
Ja, Frau Wu, das ist eine gute Überlegung und ganz logisch, dass ein Interesse an ihrem Tod vorhanden war, auch wenn man es als Unfall interpretieren wollte. Der Tod kam zu Passe.

Und in der Tat, was sollte es sonst gewesen sein, als eine Schwangerschaft? Sie ist naheliegend dafür, dass "kurzer Prozess" gemacht wurde, weil dieser Gedanke sich gar nicht verbreiten durfte.
Es ist ein starkes Motiv in mehrerer Hinsicht.
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Man kann ja eine Hypothese aufstellen. Die bleibt dann auch ein Hypothese.
Unter der Hypothese, dass KK schwanger war, könnte ein Motiv entstanden sein, sie zu ermorden oder dass sie in Panik geriet und abgehauen ist. Nun weiß man eben zu einer vermeintlichen Schwangerschaft nichts.
Es wird gemutmaßt, dass J im Falle einer Schwangerschaft ein Motiv gehabt hätte, KK zu ermorden. Dieses Motiv unterstellt man ihm, ohne zu wissen ob er wirklich durch eine Schwangerschaft schockiert gewesen wäre. Nun hatte ich ja dargestellt, dass es zwar möglich war, dass KK zu J zurückgekert war, aber Zeugenaussagen dem doch entgegen stehen, so dass das weniger wahrscheinlich ist.

Also:
Die Sache mit der Schwangerschaft und einem sich daraus ergebenden Mordmotiv des J ist eine sehr konstruktierte Hypothese, die zwar in sich stimmig ist, aber auf den recht unwahrscheinlichen Voraussetzung beruhen, dass
1.
KK schwanger war
Und
2. sie zu J wieder zurückgekehrt war.
Das ist auf gar keinen Fall "das Einfache", das im Vorpost so benannt wurde. Ausschließen möchte ich jedoch nicht, dass so gewesen sein könnte.

Von dem S wissen wir eigentlich nichts. War der verheiratet oder lebte der in einer festen Partnerschaft ? Hatte der einen Beruf ? Neigte er zu Gewalttätigkeiten ? Ist er wegen Sexualdelikten schon einmal aufgefallen ? War der in der Gemeinde integriert und angesehen ? Wohnte er alleine und vor allem in welchen Verhältnissen ?
Wir können hier nicht so einfach jemand unter Verdacht nehmen, von dem man gar nichts weiß. Hätte er eine Gelegenheit gehabt KK zu ermorden ?
Selbst das weiß man nicht. Wäre er wie die anderen jungen Männer am Abend noch verabredet gewesen- eher nicht. Wäre er alleine geweseen und würde auch alleine wohnen- eher schon.
Hatte er ein Motiv ?
Auch da muss man sich fragen, ob es ausreicht KK vielleicht sexuell belästigt zu haben, um sie dann zu ermorden.

Ich bleibe dabei:
Jeder, der wusste, dass KK eine Fahrgelegenheit brauchte, kommt als Täter in Frage, wenn man von der wahrscheinlicheren Hypothese ausgehen will, sie sei ermordet worden.

Wer kommt denn nun als der wahrscheinlichste Tatverdächtige in Frage ?
Für mich ist das derjenige, der die beste und günstigste Gelegenheit hatte, die Leiche von KK so verschwinden zu lassen, dass bis heute nicht gefunden wurde.
Man muss von einem Zufallstäter aus dem näheren Bekannten- und Verwandtenkreis der KK ausgehen. Jemand, der ruiniert gewesen wäre, wenn eine sexuelle Belästigung oder gar eine Vergewaltigung ans Licht gekommen wäre. Jemand, der höchstwahrscheinlich in seinem Leben noch nie einen Mord begangen hat und der dementsprechende Verhaltensauffälligkeiten nach der Tatbegehung aufwies. Jemand, der die Zeit hatte und Zugang zu Örtlichkeiten hatte, eine Leiche so zu verstecken, dass sie nie gefunden wurde.
Jemand, auf den das zutrifft, der ist der Täter. Offensichtlich konnte die Polizei eine solche Person bisher nicht ermitteln.
Das lässt die Frage entstehen, ob es überhaupt einen Mörder gibt oder ob diese Person der Polizei als Tatverdächtiger noch nicht auffiel.
Melanie
Beiträge: 1652
Registriert: Dienstag, 24. Juli 2018, 10:38:54
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Ich bin der Meinung: Wer sich weigert, an einer freiwilligen Aufklärung mitzuwirken, hat etwas zu verbergen. Noch dazu bei einem, dessen frühere Aussagen bei der Polizei zu seinem Alibi teilweise nicht verifiziert werden konnten. Das ist verdächtig.

Ob einem von denen das Grundstück gehörte, wo die Hunde angeschlagen hatten und welcher nicht freiwillig graben ließ, sondern einen Gerichtsbeschluss verlangte?
Melanie
Beiträge: 1652
Registriert: Dienstag, 24. Juli 2018, 10:38:54
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Es ist schade, dass man von Aktenzeichen xy den Filmfall über Katrin vom 08.11.2002 nicht mehr anschauen kann. Es gibt eine stichwortartige Kurzbeschreibung darüber:
https://www.wikixy.de/Sendung_vom_08.11.2002
Unter dem Punkt "Zitate" steht als wörtliches Zitat aus der Sendung:
"Ihre letzte SMS, die werde ich nie löschen! […] Am meisten fehlt mir ihr Lächeln."

Diese Seite ist zuletzt geändert worden am 10.11.18, also mitten in den Podcastsendungen. Warum? Was war da nicht opportun? Wurde der Name des Zitatgebers rausgenommen?
Im Podcast hieß es ja, dass Mandy die letzte SMS gelöscht hatte.
Doch in dieser Sendung von 11/02 sagte jemand, "Ihre letzte SMS, die werde ich nie löschen".
Melanie
Beiträge: 1652
Registriert: Dienstag, 24. Juli 2018, 10:38:54
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Jolu65 hat geschrieben:Ich bleibe dabei:Jeder, der wusste, dass KK eine Fahrgelegenheit brauchte, kommt als Täter in Frage, wenn man von der wahrscheinlicheren Hypothese ausgehen will, sie sei ermordet worden.
Das ist falsch. Das stimmt schonmal bei Christian nicht. Er wusste, dass Katrin eine Fahrgelegenheit brauchte und er hat sie nicht gefahren lt. Freundin Tanja. Die beiden wollen sie aber gesehen haben. Katrin war nicht die Freundin von Christian. Katrin war, wenn sie schwanger gewesen wäre, nicht schwanger von Christian. Christian hatte eine Freundin und litt wohl nicht unter sexuellen Entzugserscheinungen. Wieso soll er dann "als Täter in Frage kommen"? Es muss ein Motiv und ein Tötungswille vorhanden sein.
Nochmal: Dieses Täterkriterium "Wissen um die Suche nach einer Fahrtgelegenheit" allein ist Nonsens..
Jolu65 hat geschrieben:Die Sache mit der Schwangerschaft und einem sich daraus ergebenden Mordmotiv des J ist eine sehr konstruktierte Hypothese, die zwar in sich stimmig ist, aber auf den recht unwahrscheinlichen Voraussetzung beruhen, dass1.KK schwanger warUnd2. sie zu J wieder zurückgekehrt war.Das ist auf gar keinen Fall "das Einfache", das im Vorpost so benannt wurde.
Doch, es ist das Einfache, denn wenn ein junges Paar miteinander verkehrt, ist eine Schwangerschaft der unerwünschten Art nicht ausgeschlossen. So was soll es geben, Jolu65.
Jolu65 hat geschrieben:Wir können hier nicht so einfach jemand unter Verdacht nehmen, von dem man gar nichts weiß.
Zuallererst musst du da die Podcastleute rügen, denn wir wissen nur von ihnen, dass die drei in Verdacht standen. Und wissen tun wir nicht nichts.

Wir wissen, dass Sven bei der Polizei falsche Angaben zu seinem Alibi machte.
Wir wissen, dass er Joachims Freund war. Hat Katrin den Joachim nicht sogar über den Sven kennengelernt?
Wir wissen, dass es Handykontakte zwische Joachims Wohnung und Sven gab.
Wir wissen, dass Katrin den Sven angesimst hatte und er ihr angeblich eine sofortige Heimfahrt angeboten hat.
Wir wissen, dass er bei den Podcastleuten sofort mit dem Rechtsanwalt drohte, noch ehe diese ein Wort mit ihm sprechen konnten.
Wir wissen, dass er sich bei Freunden aufhielt.
Wir wissen, dass er sich eine Pizza kaufen wollte.
Wir wissen, dass er angab, die Pizza bei Freunden verzehrt zu haben, ohne dass das die Freunde bestätigen konnten.
Das hört sich mehr nach Solo an, denn als ein Pärchen.
Jolu65 hat geschrieben:Von dem S wissen wir eigentlich nichts. War der verheiratet oder lebte der in einer festen Partnerschaft ? Hatte der einen Beruf ? Neigte er zu Gewalttätigkeiten ? Ist er wegen Sexualdelikten schon einmal aufgefallen ? War der in der Gemeinde integriert und angesehen ? Wohnte er alleine und vor allem in welchen Verhältnissen ?
Von den anderen Tatverdächtigen wissen wir das Meiste davon auch nichts. Und was soll es mit einem Integrierten und Angesehenen zu tun haben, wenn die Hormone drücken? Oder drücken sie bei Integrierten und Angesehenen nicht?
AngRa
Beiträge: 6342
Registriert: Freitag, 24. Oktober 2014, 08:54:34
Kronen: ♔♔♔♔♔♔
(ausgezeichnet mit sechs Goldenen Kronen für 6000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

In einem Zeitungsbericht vom 6.2.2002, in dem auch die Grabungsarbeiten auf dem Acker erwähnt worden waren, wurde ja erwähnt, dass die Polizei inzwischen von einem Gewaltverbrechen ausgehe und dass sie schon den Schlüssel zur Klärung des Falles habe. Hinter dieser Formulierung steckt meines Erachtens, dass sich im Laufe der Ermittlungen bei einem der Tatverdächtigen ein handfestes Tatmotiv herauskristallisiert hatte, denn wie @Frau Wu schon richtig meinte, führt vor allem das Motiv zum Täter.

Dieses Tatmotiv wollte die Polizei damals aber vor einer Verhaftung nicht öffentlich nennen, weil es auf eine bestimmte Person gezeigt hätte für die aber die Unschuldsvermutung gegolten hat und die daher nicht im Vorfeld öffentlich verdächtigt werden sollte, damit sein Ruf nicht nachhaltig geschädigt wird.

Als wahrscheinliches Tatmotiv sehe ich nach wie vor Konflikte in der Beziehung zwischen Joachim und Katrin. Katrin war sehr eifersüchtig und sie war in den letzten Monaten vor ihrem Verschwinden besonders zickig und der Umgang mit ihr war schwierig. Hierfür gibt es Zeugenaussagen. Es ist somit Fakt. Diese Wesensveränderung hatte meiner Ansicht nach mit Beziehungsproblemen zu tun.Ihr war wohl eine gemeinsame Zukunft mit J. wichtig, denn durch ihn hätte sie schnell aus dem Elternhaus wegkommen können, wo sie sich offenbar nicht wohl gefühlt hat. Zuletzt wollte sie im Dezember von zu Hause weglaufen. Auch das ist Fakt.

Joachim war zwar eine Beziehung zu ihr eingegangen, hatte womöglich aber kein gesteigertes Interesse an einer gemeinsamen Zukunft, schon weil Katrin für ihn als Schulmädchen viel zu jung war . Wahrscheinlich war Katrin für ihn ein angenehmer Zeitvertreib, aber nur eine eine Art Überbrückung und Notlösung bis er eine bessere Partie gefunden hat. Die Suche nach einer besseren Partie hatte sich wahrscheinlich schon länger hingezogen als ursprünglich geplant, so dass die Beziehung zu Katrin sich über mehrere Monate hinzog und sie sich wahrscheinlich allein deshalb große Hoffnungen machte, teilweise aber auch gespürt hat, dass ihr die Beziehung wichtiger war als ihm. Sie dürfte hin - und hergerissen gewesen sein.

Als Katrin im Dezember von zu Hause weg wollte und in diesem Zusammenhang auch schon bei der Polizei aktenkundig geworden war , könnte ihn das endgültig zum Entschluss gebracht haben sich von ihr zu trennen, weil er befürchten musste, dass er in ihre Probleme verwickelt wird und dass er selber Probleme bekommt, nämlich mit ihren Eltern, dem Jugendamt und vielleicht auch noch mit der Polizei. Silvester hat er schon nicht mehr mit ihr zusammen verbracht. Das sind so meine Überlegungen, die sich an Fakten orientieren.

Am Neujahrstag könnte es soweit gewesen sein, dass er ihr erklärt hat, dass er die Beziehung beendet. Sie war wütend und gekränkt und sie könnte als Retourkutsche damit gedroht haben ihn anzuzeigen, wenn er sie verlässt, weil er sie als Minderjährige sexuell verführt und ausgenutzt hat.

Möglich wäre es natürlich auch, dass sie schwanger war oder dass sie ihm vorgespiegelt hat schwanger zu sein, um ihn zu halten. Sie könnte ihm damit gedroht haben, dass sie ihn für das Kind zur Kasse beten wird und dass er dann auch für sie Betreuungsunterhalt zahlen muss. Bei ihm könnten angesichts dieser Drohungen Anzeige / und oder Forderungen Kindesunterhalt die Sicherungen durchgebrannt sein.

Es muss jedenfalls alles in allem für die Polizei nach einem Jahr ein Motiv ersichtlich gewesen sein, denn ansonsten wäre die Polizei trotz Katrins Weglauftendenz nicht vom Vorliegen eines Gewaltverbrechens überzeugt gewesen. Den richterlichen Beschluss zur Untersuchung des Ackers hätte es auch nicht ohne plausibles Motiv gegeben.

Lt. Polizei stand Joachim bei den Ermittlungen immer wieder im Mittelpunkt des Interesses. Das ist auch sehr naheliegend, denn mit ihm hatte Katrin die letzten Stunden vor ihrem Verschwinden im Streit verbracht. Auch das ist Fakt. Naheliegend ist, dass die Polizei bei ihm ein Motiv gesehen hat. Trotz allem konnte der Tatverdacht nicht erhärtet werden, weil die Suche nach Katrins Leiche erfolglos geblieben ist und weil ein Motiv alleine nicht ausreicht einen Täter zu überführen, wenn nicht nachgewiesen werden kann, dass er Gelegenheit zur Tatausführung hatte und dass das Opfer auch tatsächlich tot ist.

Gelegenheit zur Tatausführung könnte er gehabt haben, weil Katrin stundenlang alleine mit ihm in seiner Wohnung war. Nach seinen Angaben hat sie seine Wohnung allerdings gegen 18.45 Uhr verlassen. Dafür, dass sie die Wohnung alleine und lebend verlassen hat, gibt es keine Zeugen. Joachim wird allerdings durch die Aussagen von Christian, Tanja und Martin zum Teil entlastet, denn durch deren Aussagen wird seine Aussage insofern bestätigt, dass Katrin vor sieben Uhr alleine draußen unterwegs war. Martin sah sie am Bushäuschen, Sven und Tanja sahen sie in Höhe der Kirche. Katrin muss also Joachims Wohnung zunächst verlassen haben.

Allerdings bleibt offen, was dann geschehen ist. Sie könnte den Entschluss gefasst haben zu ihm zurückzukehren, sie könnte aber auch in ein Fahrzeug eingestiegen sein, weil sie eine Mitfahrgelegenheit gefunden hat. Für beide Möglichkeiten gibt es keine Beweise, denn niemand hat etwas gesehen.

Wenn sie zu ihm zurückgekehrt ist, was im Bereich des Möglichen liegt, hätte er grundsätzlich Gelegenheit zur Tatausführung gehabt. Es schließt sich daher die Frage an, ob er danach überhaupt die Möglichkeit hatte die Leiche fortzuschaffen und sicher zu verstecken. Das Fortschaffen der Leiche wäre ohne Fahrzeug nicht möglich gewesen. Nach Joachims Einlassung war sein Fahrzeug an Neujahr nicht fahrbereit. Das Gegenteil wird ihm niemand nachweisen können. Es besteht aber die Möglichkeit, dass er einen Helfer eingeschaltet hat mit dessen Fahrzeug die Leiche fortgeschafft worden ist. Isoliert hat er nicht in Bergen/Dumme gelebt, denn er war Mitglied bei den Nordmännern und seine Familie lebte dort.

Eigener Grund und Boden, eine Scheune zur Zwischenlagerung, ein brach liegender Acker, den niemand ohne Einwilligung betreten und untersuchen darf, wäre ein ideales Versteck gewesen. Ich vermute, dass der damals Tatverdächtige solche Möglichkeiten hatte. Dass der Tatverdächtige den Acker nur per Gerichtsbeschluss untersuchen ließ, ist zwar sein gutes Recht, aber in meinen Augen zeigt er damit, dass er etwas zu verbergen hat, denn durch eine Zustimmung zur Durchsuchung hätte er sich ja auch schnell und eindeutig entlasten können, wenn dort nie etwas verborgen gewesen war. Diesen Punkt sehe ich so wie @Melanie.
Melanie
Beiträge: 1652
Registriert: Dienstag, 24. Juli 2018, 10:38:54
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

AngRa, deine Überlegungen sind wieder mal ganz große Klasse. Vielen Dank dafür.

Unter der naheliegenden Prämisse, dass Katrin mehr an Joachim hing, als Joachim an Katrin gehangen hatte, hast du einige bekannte Einzelfakten zu einem schlüssigen Beziehungsbild gefügt, welches plausibel erscheint.

Und hinzu kommt noch, dass das Schulmädchen, das nur über Taschengeld verfügte und keinen fahrbaren Untersatz hatte, für ihn mehr Umstände bedeutete, als eine ältere Freundin, die einen Job und zumindest ein motorisiertes Zweirad gehabt hätte. Aber das war ja inbegriffen in deinen Worten "vom Warten auf eine bessere Partie".
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Die Gedanken zu einem etwaigen Tatverlauf sind so wie sie dargestellt sind, in sich schlüssig. Allerdings gehen sie von Voraussetzugen aus, für die es keine Fakten gibt. Das ist eben so und wird auch dadurch nicht besser, dass man das schlüssig darstellt. Ich möchte daran auch gar keine Kritik üben und halte das Dargestellte durchaus für möglich, wenn auch für wenig wahrscheinlich. Wie gesagt:
Es kann so gewesen sein !
Das bringt jedoch nicht weiter. Und wenn man andere Möglichkeiten kategorisch ausblendet, kommt das einer Lösung nicht näher.
Alle Männer, die da genannt werden (J,S,M und C) hatten Kenntnis davon, dass KK nach Hause gefahren werden wollte. Sicher hatten C und M aufgrund ihrer wahrscheinlich auch sexuellen Beziehungen kein offenkundiges Tatmotiv KK zu vergewaltigen und anschließend zu ermorden. Das ist richtig. Und wie ich bereits dargestellt hatte, ergab sich aufgrund des sozialen Eingebundenseins auch für diese Beiden keine Gelegenheit eine Leiche so verschwinden zu lassen, dass man sie nicht finden wird.

J und S haben eher eine Gelegenheit. Bei J fehlt aber die Möglichkeit eine Leiche abzutransportieren. Denn sein Auto soll nicht fahrbereit gewesen sein. Auch hat man J wenige Stunden nach der Tat in recht berauschten Zustand in seiner Wohnung angetroffen. Das macht ein Verbringen und Verstecken einer Leiche nicht leichter, wenn man berauscht ist, so dass J eher nicht der Hauptverdächtige ist. Denn dessen Zeitfenster für eine Tat und eine Tatverschleierung war zeitlich nicht groß !
Anders könnte das bei S gewesen sein. Aber hier ist alles im Konjunktiv gehalten, weil man nichts über S weiß. Wenn S zeitlich nicht gebunden war, dann hätte er eine Gelegenheit gehabt eine Leiche zu transportieren und auch zu verstecken. Das wäre unter einer solchen Annahme möglich, aber eben ausschließlich unter einer solchen Annahme.
Melanie
Beiträge: 1652
Registriert: Dienstag, 24. Juli 2018, 10:38:54
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Die plausible Zusammenstellung von AngRa hat mir wieder ein gutes Beispiel für den Spruch gebracht: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile."
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Da fehlt aber noch viel zum Ganzen.
Zunächst fehlt die Erkenntnis, wer konkret alles davon wusste, dass KK nach Hause gebracht werden wollte; mit wem sie also telefoniert hat.
Was mir auch noch fehlt ist das Motiv, aus welchem Grund sie einen Monat zuvor weggelaufen war. Das tut man vielleicht in dem Alter manchmal, aber dann nicht grundlos. Denn sie ist ja nicht zu ihrem "Freund" gegangen, sondern sowohl vor den Eltern als auch vor ihrem Freund davongelaufen. Was hat das ausgelöst ? Und wie hat das ihr Freund überhaupt aufgefasst ? Wieso blieben daraufhin beide trotzdem zusammen ?
Da müsste ja schon etwas vorgefallen gewesen sein, über das man bisher keine Erkenntnis hat. Und wie gestaltete sich dieses "Weglaufen". Wo war KK da ? Wer hat sie in dieser Zeit unterstützt ?
Wenn man sich vergegenwärtigt, dass dieser Vorfall in recht engem zeitlichen Rahmen mit erneuten Verschwinden stand, sollte man einen Zusammenhang herstellen.
Melanie
Beiträge: 1652
Registriert: Dienstag, 24. Juli 2018, 10:38:54
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Alles Sehen ist perspektivisch von einem Standpunkt aus. Alles Betrachten setzt ein Interesse voraus, eine Lebenspraxis und ein Interpretationstalent. Ein Bild ist durchaus erkennbar, auch wenn noch Details fehlen. Die fehlenden Teile tun dem Erkennen des Geschehens keinen Abbruch. Sie können das Gesamtbild nicht erschüttern.

Dass Katrin mal von zuhause weglief, hat AngRa perfekt eingebaut. Wer Lebenspraxis hat, kann das Weglaufen in diesem Alter und in dieser psychologischen Entwicklungsstufe sowie mit der Geschichte der Familie und der Auswirkungen auf Katrin erklären.

AngRas Bild ist das Beste, was sich aus den Teilen machen ließ und sie blieb am nähsten bei den Fakten.
Ich gratuliere AngRa und bin froh, dass sie im Forum ist.
Melanie
Beiträge: 1652
Registriert: Dienstag, 24. Juli 2018, 10:38:54
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Jolu65 hat geschrieben:Da müsste ja schon etwas vorgefallen gewesen sein, über das man bisher keine Erkenntnis hat. Und wie gestaltete sich dieses "Weglaufen". Wo war KK da ? Wer hat sie in dieser Zeit unterstützt ?Wenn man sich vergegenwärtigt, dass dieser Vorfall in recht engem zeitlichen Rahmen mit erneuten Verschwinden stand, sollte man einen Zusammenhang herstellen.
Wer über Lebenspraxis und Vernunft verfügt, sowie die Schulgeschichte und Katrins Charakterisierung und Mentalität im Podcast gehört hat, der kann sich vorstellen, dass es bei den Eltern auch zu Klagen über Katrins schulischem Verhalten bzw. auch ihren Leistungen kam, ganz abgesehen vom Pausenverhalten. Irgendwann kamen die Eltern mit Ermahnungen nicht mehr an sie heran. Dann wurde auf noch mehr Strenge umgeschaltet, irgendwelche Verbote, bis die Hausaufgaben gemacht waren, oder auch Ausgehverbote, wenn Verhaltensklagen kamen. Das kann ich mir gut vorstellen.

Aber so echt in Katrin hineinfühlen konnte keiner der Eltern richtig. Und die Eltern können sich auch nicht vorstellen, dass eine negative Schulbiografie ihre Spuren und Stigmatisierungen hinterlässt. Da ist man einfach mit einem Makel behaftet, wenn man permanent negativ auffällt. Dass man dann von einem Großteil der Klasse eher abgelehnt wird und auch nicht Lehrers Liebling ist, das ist klar.

Die Eltern sind deshalb genervt, weil sie nicht wissen, wie sie Katrin ändern können, damit sie in der Schule gut mitmacht. Sie möchten den Erwartungen der Lehrer entsprechen, aber sie haben keine Mittel zum Erfolg. Mit Strenge und Verboten geht das nämlich nicht. Dazu gehören Schulpsychologen, die etwas tiefer eindringen und echte Hilfe leisten können.

Strenge und Verbote haben Katrin nur noch mehr frustriert, aber kein bisschen geändert. Sie wurde wahrscheinlich noch bockiger und sann über ein Ausreißen nach. Letztendlich musste die Polizei eingeschaltet werden, um dem Mädchen die Grenzen zu zeigen.

Einen Zusammenhang herzustellen liegt überhaupt nicht nahe, weil sich das Verschwinden nicht gleicht. Im ersten Fall wollte sie von zuhause weg. Im zweiten Fall wollte sie unbedingt nach Hause.
Jolu65

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Das kann ein Grund gewesen sein. So übermäßig "streng" schienen ihre Eltern aber nicht gewesen zu sein und auf mich- der auch über mehr als ihm lieb ist Lebenserfahrung verfügt- machen die Eltern auch keinen strengen Eindruck. Auch die Lehrer, die im Podcast zu Wort kamen, schilderten da keine überaus großen Probleme. Gut KK blieb einmal sitzen- sicher keine schöne Erfahrung, aber ob das alleine Anlass gab wegzulaufen, das bezweifele ich etwas.
Was mich aber sehr verwundert- auch mit meiner Lebenserfahrung- und worauf mir bislang noch niemand eine Erklärung gab:
Warum "flüchtet" KK nicht zu ihren Freund - immerhin waren die schon seit einigen Monaten ein Paar ?
Was war da vorgefallen ? Und wer hat KK in dieser Zeit unterstützt ? Wurde diese Person vielleicht von KK vor den Kopf gestoßen ? Machte sich da vielleicht jemand Hoffnungen, die dann jäh zerschlagen wurden ?
Melanie
Beiträge: 1652
Registriert: Dienstag, 24. Juli 2018, 10:38:54
Kronen: Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ
(ausgezeichnet mit einer Goldenen Krone für 1000 Beiträge)
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Im Podcast unter "Ein taffes Mädchen" habe ich diese Episode nicht gehört. Leider weiß ich nicht mehr, wo das verzeichnet ist. Und weiter suche ich nicht danach, weil ich denke, dass es sich um einen Streit zwischen Vater und Tochter handelte, und er ihr durch die Autorität der Polizei klarmachen wollte, dass sie nicht eigenmächtig das Elternhaus verlassen darf. Das hat offenbar gewirkt. Aber das nun zu einem großen Elefanten aufzublasen und mit dem 1.1. in Verbindung zu bringen, überlasse ich ganz Jolu65. Ich tue es nicht.
sistab
Beiträge: 162
Registriert: Dienstag, 28. August 2018, 08:15:19
Kronen:
Sterne:

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von sistab »

Jolu65 hat geschrieben: Was mich aber sehr verwundert- auch mit meiner Lebenserfahrung- und worauf mir bislang noch niemand eine Erklärung gab:
Warum "flüchtet" KK nicht zu ihren Freund - immerhin waren die schon seit einigen Monaten ein Paar ?
Was war da vorgefallen ? Und wer hat KK in dieser Zeit unterstützt ? Wurde diese Person vielleicht von KK vor den Kopf gestoßen ? Machte sich da vielleicht jemand Hoffnungen, die dann jäh zerschlagen wurden ?
Genau oder zu ihrer besten Freundin? Auch an dem besagten Abend... und wenn es gewesen wäre, um ihre Eltern anzurufen (immerhin fungierte diese ja auch als Alibi). Das ergibt alles wenig Sinn.

Und was mir noch aufgefallen ist, dass anscheinend keiner der Freunde großartig nach ihr gesucht hat. Auch in den Orten scheint es keine größere Aktionen gegeben zu haben. Ich behaupte mal, bei mir im Dorf wäre das anders. Auch wenn die/der Jugendliche als schwierig galt, würden doch viele suchen. Auch noch nach Wochen aufmerksam bei Wanderungen/Spaziergängen/ auf der Jagd sein. Zumindest wird nichts erzählt. Steffi (beste Freundin) lässt nur mal durchblicken, dass sie dachte, dass KK bei jemanden in Clenze untergeschlüpft ist. Finde ich recht unpassend.

Zu Silvester: ich nehme an, dass KK bei ihrer Familie bleiben musste, dass sie am Neujahrstag das erste mal wieder raus durfte.

Zu Thilo erfährt man auch recht wenig. Für meinen Geschmack schwärmt er ein wenig zu sehr von KK. Geht das nur mir so?

Und zu den 4 Hauptverdächtigen: ich glaube nicht, dass es einer von ihnen war. Denn die 4 wurden über Wochen und Monate durch die Mangel gedreht. Wäre dort etwas gewesen, hätte die Polizei etwas gefunden.

Die Frage nach dem Motiv finde ich sehr gut. An erster Stelle bei jungen Frauen stehen leider sexualdelikte. Also wäre dies das naheliegendste Motiv. Darauf würde ich die Ermittlungen aufbauen.

Warum, wird leider nicht gesagt .
Gast

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Gast »

Den letzten Satz von sistab verstehe ich nicht - bitte erklären bzw. Zusammenhang herstellen. Danke!
Antworten