Alumni hat geschrieben:
Das Szenario "R. findet irgendwo Unterschlupf", ist möglich aber sehr sehr unwahrscheinlich. Im Vergleich zu dem Mädel aus Landwedel fehlen hier die ganz konkreten Hinweise für ein selbstbestimmtes Entfernen vom Elternhaus. Zudem ist die mediale Verbreitung auf einem ganz anderen Niveau. Das bewusste Verstecken eines öffentlich so präsenten Menschen, ist kaum vorstellbar.
So unwahrscheinlich ist das nicht.
1. Ein sehr großer Anteil untergetauchter jugendlicher ist nicht Opfer einer Straftat geworden. (Allein in Düsseldorf, Köln, Dortmund oder Frankfurt kümmern sich etliche Streetworker um solche Ausreißer)
2. Würde R. in meiner Nachbarschaft sein, ich würde sie trotz (oder gerade wegen) der vielen mir bekannten Bilder kaum als diese wiedererkennen. Sie sieht doch auf jedem Bild anders aus.
3. Es könnte da schon so einige Hinweise auf ein eigenständiges Verschwinden geben.
J. sagte nur F. dürfe sie auf ihre Unordentlichkeit ansprechen. Mutter B. sagte dass sie schon strenger sei. Eventuell Mobbing. Ärger mit einem Ex.
Wir wissen nicht wie empfindlich R. ist.
4. Wir wissen nicht was R. in der eigenen Familie widerfahren sein könnte. Familien von vermissten reden meist erst nach Jahren und der mit der Zeit kommenden Einsicht Klartext.
5. Erst kürzlich schaffte es sogar ein 11 Jähriger von Deutschland aus bis nach Schweden. Ohne Geldmittel, ohne aufzufallen, einfach so, bis zu Familienangehörigen in Schweden.
Für Jugendliche mit dem festen Willen "Weg zu kommen", gibt es unzählige Möglichkeiten.
Was natürlich nicht heißen soll, dass das bei R. so der Fall ist. Aber es ist eben nicht so unwahrscheinlich wie viele immer denken.