MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

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U.s.1 883
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hallo, Jolu65,

gestern habe ich nichts von dir gelesen. Da hat sich mein Gewissen geregt und mich zur Versöhnung aufgefordert. Ich dachte nämlich, dass du gekränkt bist. Das möchte ich nicht. Umso mehr freue ich mich, dass du wieder da bist. Ein Forum lebt vom Austausch. Und Meinungen sind verschieden, da hast du ganz recht. Verzeihe bitte, wenn ich dich verletzt habe, indem ich auf deine Beiträge kritisch eingegangen bin. Es sollte die Sache betreffen, nicht die Person.
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Jolu65
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Jolu65 »

Es ist momentan so, dass ich nicht immer Zeit habe......
Es sind wirtschaftlich sehr schwere Zeiten, die viele Existenzen bedrohen, u.a auch meine.
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U.s.1 883
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von U.s.1 883 »

Da gibt es Leute in den Verwaltungen der Bundesrepublik Deutschland, die sind tatsächlich der Meinung, dass man das was im Moment der Bevölkerung hier in diesem Land angetan wird, einfach vergessen werden kann/vergessen wird .Niemals :evil:
Die Illusion der Demokratie lebt von der Vertuschung staatlicher Rechtsbrüche, und leider verliert sich selbst die Standfestigkeit ursprünglich integerer Persönlichkeiten allzu oft in den Sümpfen der Politik.
jb73

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von jb73 »

Ja, diese sogenannte Krise gefährdet Existenzen und ist in vielerlei Hinsicht völlig übertrieben. Das, was gerade passiert, ist unsäglich. Dafür gibt es hier ein eigenes Forum.

Zum Fall Ameis: Mir kommt immer wieder der rote Wagen in den Sinn. Abgestellt ganz verkehrsgünstig auf einem Parkplatz, der dem Fußweg am nächsten zum Flughafen Hahn liegt. Sieht man gut auf Google Maps. Warum parkt jemand das Auto hier? Um auf schnellstem Weg zurück zum Flughafen zu kommen, ohne Auto. So gottverlassen, wie die Gegend und der Feldweg wirken, hätte der Täter/die Täterin ungesehen davonkommen können.

Entweder BA kam schon auf dem Flughafengelände zu Tode (entweder Tower oder ihr Zimmer) zu Tode und dann hat jemand anderes den Wagen weggefahren, damit niemandem auffällt, dass sie sich noch am Flughafen befand (BAs Leiche befand sich vermutlich in einem Koffer, was an einem Flughafen ja gar nichts Ungewöhnliches ist). In diesem Fall wollte jemand Zeit gewinnen. Demjenigen ist später siedend heiß eingefallen, dass ihr Handy noch an war und deswegen kam derjenige noch mal zurück um es in den Flugmodus zu setzen. Ortung unmöglich.

Die Angehörigen hätten BA erst einmal nicht erreichen können, sich vielleicht aber auch nicht besonders viel dabei gedacht (höchstens "hört vielleicht laut Musik oder Radio, kann nicht während der Fahrt ans Handy gehen usw.). Das Abschleppseil diente zur Tarnung, damit zufällig vorbeikommende und in das Auto schauende Passanten an eine Panne glaubten und nicht gleich das Ordnungsamt/die Polizei riefen.

Es ist übrigens gar nicht unwahrscheinlich, dass ein möglicher Täter/eine Täterin keine Spuren im Auto hinterlassen hat. Dick vermummelt, mit Handschuhen und Mütze, eventuell eine Jacke von BA übergezogen, müssten nicht unbedingt Spuren zu finden sein bei einer so kurzen Fahrt!

Ich kann mir außerdem bei der Beschreibung und dem Charakterprofil von BA einfach nicht vorstellen, dass sie selbst und freiwillig zu diesem Parkplatz gefahren ist um irgendwelche Waren zu tauschen oder gar nach einer solchen Hammernachtschicht noch eine Wanderung plante. Es war Ostersamstag, sie war wohl ausgelaugt von der Schicht, hätte sich vermutlich erst einmal ausgeruht und wäre mittags losgefahren.

Es gibt in diesem Fall eigentlich nur sehr wenige plausible Auflösungen, und ich denke mal, dass die Polizei auch gewisse Verdachtsmomente hat. Eigentlich macht wirklich nur Sinn, dass BA ihren Mörder/ihre Mörderin kannte und dafür kommen nur sehr wenige in Frage. Mich würde interessieren, inwieweit die Mitarbeiter des Towers, der Ehemann und die ebenfalls zu dem Zeitpunkt im Übernachtungsquartier ansässigen Flugbegleiter/innen befragt wurden. Ob sich da etwas herauskristallisiert hat.
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

jb73 hat geschrieben: Mittwoch, 03. Juni 2020, 19:40:09 Zum Fall Ameis: Mir kommt immer wieder der rote Wagen in den Sinn. Abgestellt ganz verkehrsgünstig auf einem Parkplatz, der dem Fußweg am nächsten zum Flughafen Hahn liegt. Sieht man gut auf Google Maps. Warum parkt jemand das Auto hier? Um auf schnellstem Weg zurück zum Flughafen zu kommen, ohne Auto. So gottverlassen, wie die Gegend und der Feldweg wirken, hätte der Täter/die Täterin ungesehen davonkommen können.

Entweder BA kam schon auf dem Flughafengelände zu Tode (entweder Tower oder ihr Zimmer) zu Tode und dann hat jemand anderes den Wagen weggefahren, damit niemandem auffällt, dass sie sich noch am Flughafen befand (BAs Leiche befand sich vermutlich in einem Koffer, was an einem Flughafen ja gar nichts Ungewöhnliches ist). In diesem Fall wollte jemand Zeit gewinnen. Demjenigen ist später siedend heiß eingefallen, dass ihr Handy noch an war und deswegen kam derjenige noch mal zurück um es in den Flugmodus zu setzen. Ortung unmöglich.

Die Angehörigen hätten BA erst einmal nicht erreichen können, sich vielleicht aber auch nicht besonders viel dabei gedacht (höchstens "hört vielleicht laut Musik oder Radio, kann nicht während der Fahrt ans Handy gehen usw.). Das Abschleppseil diente zur Tarnung, damit zufällig vorbeikommende und in das Auto schauende Passanten an eine Panne glaubten und nicht gleich das Ordnungsamt/die Polizei riefen.

Es ist übrigens gar nicht unwahrscheinlich, dass ein möglicher Täter/eine Täterin keine Spuren im Auto hinterlassen hat. Dick vermummelt, mit Handschuhen und Mütze, eventuell eine Jacke von BA übergezogen, müssten nicht unbedingt Spuren zu finden sein bei einer so kurzen Fahrt!

Ich kann mir außerdem bei der Beschreibung und dem Charakterprofil von BA einfach nicht vorstellen, dass sie selbst und freiwillig zu diesem Parkplatz gefahren ist um irgendwelche Waren zu tauschen oder gar nach einer solchen Hammernachtschicht noch eine Wanderung plante. Es war Ostersamstag, sie war wohl ausgelaugt von der Schicht, hätte sich vermutlich erst einmal ausgeruht und wäre mittags losgefahren.

Es gibt in diesem Fall eigentlich nur sehr wenige plausible Auflösungen, und ich denke mal, dass die Polizei auch gewisse Verdachtsmomente hat. Eigentlich macht wirklich nur Sinn, dass BA ihren Mörder/ihre Mörderin kannte und dafür kommen nur sehr wenige in Frage. Mich würde interessieren, inwieweit die Mitarbeiter des Towers, der Ehemann und die ebenfalls zu dem Zeitpunkt im Übernachtungsquartier ansässigen Flugbegleiter/innen befragt wurden. Ob sich da etwas herauskristallisiert hat.
Das sind sehr kluge Gedanken, jb73.
Ein Weg aus einer Sackgasse.
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Auf mich macht es nahezu den Eindruck als würden im Nachhinein auf die Menschen im Umfeld , zur üblichen Verschleierung der Tat, aus welchem Grund auch immer zusätzlich Einschüchterung ausgeübt. Von wem auch immer.
Was ist denn jetzt mit dem Ehemann, ist er vor Justizia raus und kommt erst gar nicht auf die Waagschale?

Darf man hier auch von einem "Wegduckmörder" sprechen?
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
Widasedumi
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

lindenstein hat geschrieben: Samstag, 15. August 2020, 21:38:08 Darf man hier auch von einem "Wegduckmörder" sprechen?
Was ist ein "Wegduckmörder"?
Ein Begriffsgegenteil wäre ein "Bleibstehmörder"?

Der Öffentlichkeit ist ein Stern-Bericht der Ausgabe 41/2016 bekannt. Darin gibt es keinen Verdächtigen.
Es wird darin die Mordkommission Koblenz genannt und ihr Chef, Herr Bernd Kreuter.
Es wird von einem Verbrechen ausgegangen, doch gibt es keine Spur und kein Motiv.

Die Polizei nennt keinen Verdächtigen. Was polizeiintern angenommen wird, ist nicht bekannt.
Daher gilt für alle Bekannten und Verwandten von Birgit Ameis die Unschuldsvermutung.
Alle Szenarien im HET haben hypothetischen Charakter.

Es ist immer noch ein Vermisstenfall. Es gibt immer noch keine Leiche.
Da würde ich meinen, dass der Begriff "Mörder" keinen behauptenden Charakter haben darf.
Die Gedanken sind zwar frei, wie auch die subjektiven Überzeugungen.
Doch veräußerte Behauptungen sind rechtlich problematisch.
Auf deine Frage bezogen, lindenstein, würde ich abraten.
Irrtumsvorbehalt
gast

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von gast »

lindenstein hat geschrieben: Samstag, 15. August 2020, 21:38:08 Auf mich macht es nahezu den Eindruck als würden im Nachhinein auf die Menschen im Umfeld , zur üblichen Verschleierung der Tat, aus welchem Grund auch immer zusätzlich Einschüchterung ausgeübt.
Was meinst du damit? Bitte Diskussionsgrundlage bieten...
lindenstein hat geschrieben: Samstag, 15. August 2020, 21:38:08 Was ist denn jetzt mit dem Ehemann, ist er vor Justizia raus und kommt erst gar nicht auf die Waagschale?
Ich denke das nähere Umfeld, sprich Beziehungstat, ist nie aus dem Schneider. Man muss diese Leute nicht 24h überwachen -es reicht wohl 1x im Jahr die Familien-, Eigentums- und finazielle Verhältnisse über die Ämter auszuwerten. Ich halte nach wie vor eine Beziehungstat für am wahrscheinlichsten. Die Geheimdienst-Theorie dagegen ist zwar für einen Krimi-Roman durchaus plausibel -aber da gibt es im realen Leben ganz andere Kaliber von Entführungsopfern um so eine mysteriöse Nummer abzuziehen.
Gast11

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Gast11 »

Hallo! Ich habe alle Beiträge hier jetzt erstmal unkommentiert gelesen, um mir erst mal ein eigenes Bild zu machen.

Vielleicht wird auch einfach zu kompliziert gedacht. Um mal ein einfaches weiteres Szenario in den Raum zu werfen, wie BA zum Parkplatz gelockt werden sein könnte:

In so einem Flughafengebäude muss ja auch irgendwann mal geputzt werden. Da BA Schichten rund um die Uhr hatte, wird sie auch mal auf Reinigungspersonal getroffen sein. Angenommen Putzfrau X, welche in der Nähe des Flughafens wohnt und lebt, hat während ihrer Arbeit die süssen gestrickten Schühchen für die Zwillinge gesehen und ist so mit BA ins Gespräch gekommen, da sie selbst auch Handarbeiten anfertigt... Dieser Kontakt müsste niemandem bekannt gewesen sein. BA müsste das in der Familie nicht erzählt haben, da sich aus der Familie sowieso niemand für Handarbeiten interessiert und BA diesen Kontakt auch als nichts besonderes empfand. Immer wenn sie sich beim Arbeiten getroffen haben, haben sie ein bisschen "geschwatzt". Also keine engere Freundschaft nur eine Bekanntschaft.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass von einer normalen Reinigungskraft keine große Gefahr ausgeht. Aber Frau X könnte Geldsorgen gehabt haben und war vielleicht bereit für ein "nettes Sümmchen" BA zum Parkplatz zu locken. "Ich hab da noch ein tolles neues Strickmuster..."



Was mir zu der Parkposition noch eingefallen ist: Vielleicht wollte BA bei einer (vorgetäuschten) Panne helfen. Das Abschleppseil usw. Oft werden Autos ja auch zueinander gestellt um die Batterie zu überbrücken, daher vielleicht das rückwärts einparken?

Tausend Möglichkeiten....
gast

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von gast »

Gast11 hat geschrieben: Donnerstag, 20. August 2020, 10:32:42
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass von einer normalen Reinigungskraft keine große Gefahr ausgeht. Aber Frau X könnte Geldsorgen gehabt haben und war vielleicht bereit für ein "nettes Sümmchen" BA zum Parkplatz zu locken. "Ich hab da noch ein tolles neues Strickmuster..."
Finde ich absolut unplausibel!

1) Wenn die Putzfrau ein Auto hat, dann hatte sie wahrscheinlich auch einen Dauerparkschein für den Flughafenparkplatz. Es ist also sehr dubiös, sich paar hundert Meter außerhalb des Flughafens und im Pakverbot zu verabreden um Strickmuster zeigen zu wollen.

2) Da kaum anzunehmen ist, das beide je zur gleichen Uhrzeit Feierabend hatten -müßte ja die Putzfrau während der Arbeitszeit raus fahren und die Parkschranke hätte das registriert. Sehr schlechtes Alibi also.

3) Warum sollte sich eine Frau und Beamtin mit einer windigen Putzfrau wegen irgendwelchen Strickmustern konspirativ auf einen abgelegenen und einsamen Parkplatz treffen? Da wäre sie doch erst recht misstrauisch geworden...

Nein, ich denke wir haben es hier mit dem Klassiker zu tun: Beziehungstat. Für eine Beziehungstat sprechen Praxiserfahrungen, der Parkplatz bzw die Parksituation und die Tatsache, dass keine fremde DNA bzw. Kampfspuren gefunden wurden. All diese Puzzle-Teile sprechen aber zugleich gegen ein reines Verbrechen oder ein reines Sexualdelikt mit anschließender Tötung.
lindenstein
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

gast hat geschrieben: Sonntag, 16. August 2020, 08:39:24 Was meinst du damit? Bitte Diskussionsgrundlage bieten...
Naja, die Tochter Tamara spricht ja in dem Interview, dass sie davon ausgeht ,ihre Mutter kannte den Täter .

Wenn du z.B. bei XY einen Fall rekonstruieren willst, bei dem die Kripo einen hat, jedoch ihm die Tat nicht nachweisen kann, wird das Drehbuch so geschrieben, dass eben der Verdächtige tangiert wird, jedoch juristisch korrekt so eingebunden.
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von z3001x »

@gast @gast11 @lindenstein
An den Zusammenhang Rückwärtseinparken und schwache-Batterie-Überbrücken hatt ich auch gedacht, bzw dass das Abschleppseil über den Walkingstöcken auf der Rückbank irgendwie auch auf (inszenierte) Autopanne hindeuten könnte.
Und der Parkplatz hinter diesem Gemeidehaus ausgesucht wurde, weil dort kaum Zeugen zu erwarten sind, die sagen können würden, in welches andere Auto Frau Ameis gestiegen und gedrängt und hineingehievt wurde.
Am Gebäude 669 sind jedenfalls potentiell deutlich mehr Zeugen zu erwarten. Es liegt ja an der zentralen Einfallstrecke auf den Hahn.
Da fahren auch alle Busse und PKW vorbei, deren Ibsassen da losfliegen. Und es war ja Ostern. Ergo einiger Reiseverkehr direkt vor diesem Gebäude.

Das Abschleppseil könnte allerdings auch einfach oben auf die Stöcke gelegt worden sein, weil es vorher im Kofferraum lag und der mit 3 großen Taschen vollgepackt war und es da entweder störte oder weil Fr Ameis ordnungsliebend ist und ein griffbereites Abschleppseil haben will, wenn sie unterwegs ist. jedenfalls muss es nicht auf ein versuchtes Abschleppen/Autopanne-Fake hindeuten, kann aber.

Als ein Person die so eine Autopanne inszeniert haben könnte würde ich aber - man bleibt sich eben treu - aber auch eher eine Nah-Person vermuten. Letztlich könnte aber auch was ganze obskures dahinter stecken. Es gab schon jede Menge Raubmorde bzw Versuche, wo die Opferauswahl der Täter völlig daneben war und am Ende auch nichts gestohlen wurde. Allerdings verlaufen solche misslungen Plots selten ohne ebenso unbedacht verteilte zahlreiche Spurenlegungen ab.

Die Auswahl des Parkplatzes hat mMn rel wahrscheinlich damit zu tun dass der Täter dadurch einen kurzen Fussweg zum/vom Gebäude 669 hatte.
Entweder um von da zu seinem Auto zurückzukehren - nach der Tat, oder falls es so ein Autopannen-Finte gab vll auch um vorher vom Parkplatz zu 669 zu laufen und Fr Ameis plausibl lzu machen dass er laufen muss, weil Auto putt, und sie ihm helfen, indem sie mit ihrem zum Abschleppen u/o Überbrücken kommt.
So ein Fussmarsch zum Gebäude 669 hätte aus Tätersicht den "Charme" dass er sie mündlich davon unterrichten könnte, dass sie zum Parkplatz fahren soll. Dh keine digitalen Spuren. Außerdem keine DNA von ihm in ihrem Auto, falls er auch zu Fuss zurück gelaufen sein sollte (weil sie z.B. noch geschlafen hatte und erst aufstehen, Wagen packte Bude kurz richten usw musste.
gast

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von gast »

lindenstein hat geschrieben: Samstag, 22. August 2020, 21:54:14 Naja, die Tochter Tamara spricht ja in dem Interview, dass sie davon ausgeht ,ihre Mutter kannte den Täter .
OK, das Interview kenne ich nicht. Wo hast du das gesehen?
lindenstein hat geschrieben: Samstag, 22. August 2020, 21:54:14 Wenn du z.B. bei XY einen Fall rekonstruieren willst, bei dem die Kripo einen hat, jedoch ihm die Tat nicht nachweisen kann, wird das Drehbuch so geschrieben, dass eben der Verdächtige tangiert wird, jedoch juristisch korrekt so eingebunden.
Sehe ich auch so. XY ist zu reiner Unterhaltung mutiert wo die Grenzen zwischen real und künstlerisch fließend sind. In dieser Hinsicht finde ich den italienischen Pendant zu XY um Welten besser -denn dort in der Sendung können Verdächtige live im Studio anrufen und Ihre Version darstellen. Außerdem wird dort ausschließlich mit Original-Video bzw. Bildmaterial gearbeitet und insofern ist das "künstlerische" gänzlich weg.

Insgesamt finde ich XY der letzten 25 Jahre ziemlich moralisch/gesellschaftlich zensiert - so tauchen in Beiträgen kaum noch Wörter wie "arbeitslos", "untreu", "AffärEN" usw auf -alles wird bis zur Unkenntlichkeit umformuliert. Am Ende hat man dann solche seichten Beiträge wie dieser Fall hier und der Zuschauer ist genau da, wo er vorher war...
z3001x hat geschrieben: Samstag, 22. August 2020, 23:53:35 Die Auswahl des Parkplatzes hat mMn rel wahrscheinlich damit zu tun dass der Täter dadurch einen kurzen Fussweg zum/vom Gebäude 669 hatte.
Entweder um von da zu seinem Auto zurückzukehren - nach der Tat, oder falls es so ein Autopannen-Finte gab vll auch um vorher vom Parkplatz zu 669 zu laufen und Fr Ameis plausibl lzu machen dass er laufen muss, weil Auto putt, und sie ihm helfen, indem sie mit ihrem zum Abschleppen u/o Überbrücken kommt.
Hallo @z3001x,

dein Beitrag kommt sehr verwirrt rüber, daher muss ich nachfragen.

Meinst du der Täter (den BA gekannt haben muss) parkt sein Auto am Bürgerhaus umd BA dorthin zu locken? Wenn du das meinst, stellten sich weitere Fragen:

1) Was für eine "Story" hätte denn der offenbar bekannte Täter vortäuschen sollen, dass er es genau bis zu dieser einsamen Ecke geschafft hat und nicht die restlichen paar hundert Meter bis zum Flufhafenparkplatz?
2) Wohin sollte er abgeschleppt werden -zum Flughafenparkplatz oder zu einer Werkstatt die womöglich 30-40km weit entfernt liegen könnte?
3) Das Timing ist auch alles andere als plausibel. D.h. wenn das ein Kollege aus der Arbeit war -dann hätte er die Panne noch auf Arbeit angesprochen und wäre die paar hundert Meter im Auto von BA mitgefahren (also eventuell DNA). Wenn das keine Person aus der Arbeit war, dann müßte es doch digitale Spuren geben ala Telefonanruf, SMS oder eingebuchte Handys in der Umgebung geben.

z3001x hat geschrieben: Samstag, 22. August 2020, 23:53:35 So ein Fussmarsch zum Gebäude 669 hätte aus Tätersicht den "Charme" dass er sie mündlich davon unterrichten könnte, dass sie zum Parkplatz fahren soll. Dh keine digitalen Spuren. Außerdem keine DNA von ihm in ihrem Auto, falls er auch zu Fuss zurück gelaufen sein sollte (weil sie z.B. noch geschlafen hatte und erst aufstehen, Wagen packte Bude kurz richten usw musste.
Das verstehe ich auch nicht. Was meinst du mit "Fussmarsch zum Gebäude 669"? Das bedeutet ja also vom Gemeindeparkplatz ZUM Gebäude 669. Und was meinst du mit "unterrichten" & "fahren soll"? Hat er ihr das nun persönlich gesagt oder wie? Denn wenn persönlich & vor Ort -dann hätte er doch mit ihr zum Parkplatz fahren können...
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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gast hat geschrieben: Sonntag, 23. August 2020, 10:53:09 Hallo @z3001x,

dein Beitrag kommt sehr verwirrt rüber, daher muss ich nachfragen.
OK, ich hoffe meine Verwirrtheit verschont mich für einen Moment und ich kann verständlich antworten ;)
gast hat geschrieben: Sonntag, 23. August 2020, 10:53:09Meinst du der Täter (den BA gekannt haben muss) parkt sein Auto am Bürgerhaus umd BA dorthin zu locken? Wenn du das meinst, stellten sich weitere Fragen:
Ich vermute dass sie sich nicht nur kannten, sondern sozusagen den größtmöglichen Bekanntschaftsgrad hatten.
Natürlich gibt es viele andere mögliche Szenarien. Gemäss Erfahrungswerten sind Kapitaldelikte eben oft Beziehungstaten mit einem relativ überschaubaren Spektrum von Motiven.
Die Summe aller Informationen, die wir hier als Laien haben, lässt mich denken, dass Frau A getötet wurde und aus einem Grund der mit der Zukunftsplanung des von mir vermuteten Täter zu tun hat, in der sie keinen Platz (mehr) hatte.
Eigentlich ist das schon zu deutlich formuliert. Natürlich kann ich mich maximal täuschen, dann würde ich hier zu Unrecht einen bösen Verdacht formulieren. Das wäre natürlich schlimm.
gast hat geschrieben: Sonntag, 23. August 2020, 10:53:09 1) Was für eine "Story" hätte denn der offenbar bekannte Täter vortäuschen sollen, dass er es genau bis zu dieser einsamen Ecke geschafft hat und nicht die restlichen paar hundert Meter bis zum Flufhafenparkplatz?
Gar keine. Er hat sie einfach vor vollendeten Tatsachen gestellt. In den Szenario ist/wäre er von seinem Wohnhaus bis zum Gemeinde-Parkplatz gefahren, in seinem eigenen Auto. Von da die 600m zum Gebäude 669 zu Fuss gelaufen. So am Vormittag gegen 10 Uhr. Sie schlief da noch nach der langen Nachtschicht. Er hat sie geweckt und kurz gesagt: "Ich brauch Deine Hilfe, Auto ist hängen geblieben, Rest erklär ich Dir später. Steh bitte auf, pack deine Sachen und fahr zum Gemeideparkplatz, vll musst Du mich abschleppen oder wir fahren zusammen in Deinem nach Hause." Er ist/wäre dann wiederum zu Fuss zurück zum gemeideparkplatz.
Und sie aufgestanden, hat kurz gepackt bzw die Taschen ins Auto, und ist/wäre dann dahin gefahren, zum Gemeideparkplatz.
Dann müsste er in diesem Szenario sie entweder am Parkplatz überwältigt haben, oder er hat gesagt, sein Auto würde doch wieder fahren und sie sollten zusammen in seinem nach Hause fahren. Sie ist dann eingestiegen, auch wenn es ihr seltsam vorkam. Dann ist er irgendwo im Hunsrück in einen Waldweg abgebogen. Dann erfolgte die Tat. Der Mord. Einige Stunden "Arbeit" zynisch gesprochen. Danach ist er nochmal zurück und hat ihr Handy offline gestellt, vll noch andere Dinge geprüft bzgl Unverdächtigkeit, dann zurück ins Rheinland in seinem Auto gefahren.
Das ist ein Szenario, dass ich mir vorstellen kann.
Dass die Tat im Appartment selbst stattgefunden haben könnte, kann ich mir auch vorstellen. Aber es ist nicht so leicht wg der örtlichen Gegebenheiten, den Körper aus der Whg zum Parkplatz vor G669 zu befördern.
gast hat geschrieben: Sonntag, 23. August 2020, 10:53:09 2) Wohin sollte er abgeschleppt werden -zum Flughafenparkplatz oder zu einer Werkstatt die womöglich 30-40km weit entfernt liegen könnte?
Ist in dem Szenario unwichtig. Die Ausrede hatte nur den Sinn, sie aus der Wohnung zum Parkplatz zu locken, und sie da entweder zu überwältigen oder eben im eigenen Auto zum Tatort zu bringen.
gast hat geschrieben: Sonntag, 23. August 2020, 10:53:09 3) Das Timing ist auch alles andere als plausibel. D.h. wenn das ein Kollege aus der Arbeit war -dann hätte er die Panne noch auf Arbeit angesprochen und wäre die paar hundert Meter im Auto von BA mitgefahren (also eventuell DNA). Wenn das keine Person aus der Arbeit war, dann müßte es doch digitale Spuren geben ala Telefonanruf, SMS oder eingebuchte Handys in der Umgebung geben.
Wie gesagt die Person, die ich mir vorstelle, ist nicht von der Arbeit. Sie hatte vermutlich bei ihren Schichten kaum Kollegen direkt aus dem DWD. Die 12-Stunden-Schichten deuten darauf hin, dass man zuvor aus 3 8h-Schichten 2 12h-Schichten gemacht hat und Personal abbaute. Der ganze bemannte DWD-Betrieb am Hahn soll ja dann auch ab Mai ganz eingestellt worden sein. Aber das nur nebenbei.

Digitale Spuren würde der Täter in dem Fall nicht hinterlassen, weil er ja direkt zu ihren Appartment gelaufen ist - in dem Szenario.
Alle Kommunikation hat bzw hätte mündlich ohne Technik stattgefunden. Das Appartment liegt übrigens im Erdgeschoss. Es hat ein Fenster zur Vorderseite, direkt unter dem Fenster ist (heute jedenfalls) das Bett. Dh die Möglichkeiten jmd der schläft, anzusprechen und wachzukriegen sind auch gut. Man könnte ggf sogar sprechen (sie im Bett, er vor dem Fenster) ohne ins Appartment rein zu gehen. Auch gut, was das Vermeiden von Spuren betrifft.
gast hat geschrieben: Sonntag, 23. August 2020, 10:53:09 Das verstehe ich auch nicht. Was meinst du mit "Fussmarsch zum Gebäude 669"? Das bedeutet ja also vom Gemeindeparkplatz ZUM Gebäude 669. Und was meinst du mit "unterrichten" & "fahren soll"? Hat er ihr das nun persönlich gesagt oder wie? Denn wenn persönlich & vor Ort -dann hätte er doch mit ihr zum Parkplatz fahren können...
Wie gesagt das Szenario, das ich für möglich halte (als eines von mehreren) ist, dass der Täter, eine sehr nahestehende Person ist und seine Tat so plante, dass er Frau Ameis in sein Auto bekommen wollte und von da zu einem Tatort in einem Wald im Hunsrück zu fahren, wo er sie umgebracht und dann sehr gut vergraben hat. Dh das Grab auch schon vorher vorbereitet hat.

Er wollte vermeiden, am Gebäude 669 mit ihr gesehen zu werden, weil in dem Gebäude viele Menschen wohnen und eben viel Autoverkehr vorbei kommt. Ausserdem musste er ja das Auto von BA aus dem Blickfeld bekommen.

Um das alles zu erreichen, kam er auf die Idee, sich einen Ort auszusuchen, wo das Einsteigen von BA in sein Auto (oder das gewaltsame Überwältigen) unauffälliger ist als am G669 und wo er auch ihr Auto erst einmal abstellen kann, so dass zumindest der Bruder am Ende seine Schicht am Samstag Abend keinen verdacht schöpft.
Dazu eignet sich so ein vergleichsweise verwinkelt-abgelegener Parkplatz in Lautzenhausen.
Wenn er - wie schon beschrieben - sie nicht anrufen will, denn dann würde er sich ja durch die Funkzelle und den Eintrag in der Anrufliste verraten - muss er also direkt-mündlich mit ihr sprechen, also muss er von dem Ort, wo er sie überwältigen, bzw zur Mitfahrt in seinem Wagen überreden will, also dem Parkplatz am Gemeindehaus, direkt zu Fuss zu Gebäude 669 laufen, wo sie sich noch ausruht.
Deshalb hat er mMn eben auch diesen Parkplatz ausgewählt, weil der halbwegs versteckt ist, er aber keine 20km laufen muss.
Prinzipiell wäre ein ganz weit entfernter Parkplatz ja eigentlich besser, in einer Stadt 50km entfernt hätte es vermutlich länger gedauert auf das abgestellte Auto aufmerksam zu werden.

Prinzipiell könnte der Täter in dem Szenario auch eine andere Person sein, als die ich mir vorstelle.
Es müsste jemand sein, dem sie vertraut und für den sie was macht, ohne lange zu denken.
Allerdings gibt es eben keine greifbaren Hinweise auf so eine geheime Affäre oder Bekanntschaft.

Ich hoffe der Gedankengang ist jetzt insgesamt etwas un-verwirrter rüber gekommen,
aber vll komm ich mit meiner Verwirrung gewohnheitsbedingt besser zurecht als andere ;)
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Man könnte sich allerdings ein ähnliches, aber weniger komplizierte Szenario denken.
Der Täter "besucht" Fr Ameis einfach am Vormittag. Er erreicht es dass sie ihre Sachen ins Auto packt (oder sie hat es eh schon gepackt)
und dass sie bei ihm einsteigt, mit welchem Vorwand/Begründung auch immer. Dann die Tat.
Dann fährt er zurück, parkt am Gemeindeparkplatz. Läuft zu Fuss zu G669, steigt in ihr Auto, fährt zurück zum Gemeindeparkplatz
und wieder zurück nach Hause zu sich.
Allerdings müsste er dann mit der ganzen "Durchführung" schon um ca 10.30/11 Uhr fertig gewesen sein, weil ein Zeuge ja sagte das Auto von BA sei schon am Vormittag auf dem Gemeindeparkplatz gestanden...
MMn ist das zu knapp zeitlich...
Und das Offline-Schalten ihres Handys ggn frühem Nachmittag passt auch nicht in den Zeitablauf.
gast

Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von gast »

z3001x hat geschrieben: Montag, 24. August 2020, 17:14:24.

Ich hoffe der Gedankengang ist jetzt insgesamt etwas un-verwirrter rüber gekommen,
Ja, viel besser. :D

Ich will dein Szenario nicht zunichte machen, sehe aber einige Schwachstellen.

1) Wurde bei XY nicht gesagt, dass an Hand der überprüften Alibis der Ehemann das von der Entfernung her nicht schaffen konnte? Ist ähnlich wie im Fall Birgit Rösler -alles sehr knapp bis geht nicht mehr..

2) Die Parksituation von BAs Auto spricht dafür, dass sie als erste am Parkplatz war und so parkte, dass sie ihre Verabredung kommen sieht. So wurde niemand parken, der bereits erwartet wird.

3) Der Flugmodus. Wozu noch eine Rückkehr riskieren -man hätte das Handy gleich entsorgen können und ob nun im Flugmodus eingeschaltet oder nicht -so viel Zeit gewinnt man dadurch nicht.

4) Dein Szenario scheint perfekt vorbereitet zu sein. Wäre es da nicht naheliegender dieses Szenario kurz vor Eintreffen zu Hause (50-60km davor) auszuführen -die Mystery wäre die gleiche, aber solche kurze Entfernungen hätten in jedes Alibi gepasst und die Risiken unterwegs Spuren zu hinterlassen (Blitzer, Zeugen usw) wären minimiert.
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von z3001x »

gast hat geschrieben: Montag, 24. August 2020, 19:00:28 1) Wurde bei XY nicht gesagt, dass an Hand der überprüften Alibis der Ehemann das von der Entfernung her nicht schaffen konnte? Ist ähnlich wie im Fall Birgit Rösler -alles sehr knapp bis geht nicht mehr..
Ähm nein das wurde nicht gesagt. Ich glaub weil der Fall gar nicht Aktenzeichen XY präsentiert wurde ;)
(Vll kam das in einem ähnlichen Fall vor). Es wurde aber meines Wissens auch nicht an anderer Stelle gesagt.
Der Stern-Bericht ist ja eine detaillierte Quelle. Da wird auf den Ehemann gar nicht wirklich eingegangen (nur in einem Nebensatz wo es um seine Befindlichkeit geht, aber da bleibt er auch seltsam "unsichtbar").
Im Gegensatz zum Bruder wird er auch nicht "exkulpiert".
Auch auf ein Alibi, das er mglweise hat - oder mglweise auch nicht - wird da - u. mW auch nirgends sonst in öffentlich zugängliche Berichten eingegangen.

Wenn Du's mal durchdenkst. So eine Aussage wie: "Hat die Entfernung gar nicht schaffen können",
die kann man nur machen, wenn man feste zeitliche und räumliche Koordinaten kennt.
Man muss Tatzeit und Tatort kennen und, wo sich die Verdächtige Person wann aufgehalten hat.
Dann kann man es berechnen und sagen: passt nicht, zu knapp.
Hier hat man aber nur grobe zeitliche Koordinaten.
Man weiss nur dass "der Täter" - wenn man wir mal annehmen, es gibt einen - eigentlich ist selbst das nicht 100% - nach dem letzten bekannten Kontakt - das war das Treffen mit dem Bruder ggn 7 Uhr im Tower und der Rückkehr des Bruders ins Appartment in G669 abends - auf Fr Ameis getroffen sein muss und sich da alles weiter abgespielt hat.
Das reicht aber mehr als dicke für eine Anfahrt von dem Wohnort in NRW aus und für die Durchführung.
Es kommt weiter drauf an, für wie glaubwürdig man diverse Zeugenaussagen und Befunde hält.
Dass der Zeuge sagt, er sah den roten Renault schon Vormittags auf dem Gemeideparkplatz kann gut stimmen - er ist sich ja rel sicher - es kann auch ein Irrtum sein.
Nehmen wir an es stimmt, dann muss das Auto eben bis dahin bereits da abgestellt worden sein - und sehr vermutlich Fr Ameis in irgendeiner Weise die Örtlichkeit Gebäude 669 verlassen haben und mit dem Täter zum Tatort gelangt sein.
Aber auch so ein Zeitsetzung am Vormittag, schließt meiner Einschätzung nach die genannte Person nicht aus Zeitgründen aus.

gast hat geschrieben: Montag, 24. August 2020, 19:00:28 2) Die Parksituation von BAs Auto spricht dafür, dass sie als erste am Parkplatz war und so parkte, dass sie ihre Verabredung kommen sieht. So wurde niemand parken, der bereits erwartet wird.
Hhm so könnte man sich die Parksituation erklären. Aber auch durch einiges anderes. ZB ganz banal dass derjenige, der das Fahrzeug abstellte, so zu parken gewohnt war. Oder dadurch dass zwei Autos Fahrertüre-zu-Fahrertüre parkten somit eins rück- und ein vorwärts nebeneinander parkte. Das kann man nicht sicher auflösen. Find ich.
gast hat geschrieben: Montag, 24. August 2020, 19:00:28 3) Der Flugmodus. Wozu noch eine Rückkehr riskieren -man hätte das Handy gleich entsorgen können und ob nun im Flugmodus eingeschaltet oder nicht -so viel Zeit gewinnt man dadurch nicht.
Der Flugmodus ist ja nicht als Teil meines Szenario in die Diskussion gekommen. Sondern er ist ein Fakt. Zum Handy wurde gesagt (auf Seite 1):
"Das einzig Auffällige an ihrem Handy war, dass es im Flugmodus war, als wir es fanden", sagt Bernd Kreuter. Die letzte Einbuchung fand am Flughafen statt, laut Mobilfunkbetreiber hat das Handy am Tag ihres Verschwindens ab dem frühen Nachmittag keinen Kontakt mehr zur Funkzelle am Flughafen gehabt, die Lautzenhausen mit abdeckt, diese Funkzelle zuvor aber nicht verlassen.

Heisst: ist erst mal so. Ein Fakt, den man miteinbeziehen muss. Sinn und Zweck offen gelassen.
Dass Fr A es selbst abstellt ist zwar denkbar.
Für meinen Geschmack passt aber der Umstand dass das Auto bereits ggn 11 bzw vormittags auf dem Parkplatz gesehen wurde und das Handy ggn frühem Nachmittag offline gestellt wurde, am besten zu einem rückkehrenden Täter - der noch einmal alles prüft, was seine Spuren angeht und eben diese Maßnahme trifft, damit das Telefon nicht im Auto klingelt und sich jemand (Anwohner, Passant) wundert.
Warum er es in den Flugmodus statt richtig aus gestellt hat? KA! Vll bekommt man dann nicht sofort die "Nicht Erreichbar"-Nachricht, die andere potentielle Anrufende ggf verwundern würde, wenn sie Fr A gut kennen und merken, das ist ungewöhnlich.
Vll ist es auch psychologisch. Gesetzt, er hatte davor Fr A umgebracht, gewaltsam und empfand Scham/Schuld.
Dann wäre das eine sanftere Art das Telefon vom Netz zu nehmen, also er liesse es in Betrieb und würde es nicht in den sozusagen unbelebten Zustand schicken. Naja das ist vll etwas obskur gedacht.
Oder aber er wollte einfach, dass dem Handy später der Akku leerläuft (vll um alles aus dem RAM zu löschen).
Oder er macht es selbst nie aus und nur offline und es war einfach seine Gewohnheit ein Handy so vom Netz zunehmen.
Oder er war mit dem Modell des Handys nicht vertraut und fand auf die Schelle nur den Offlineknopf, aber nicht den Ausknopf.
Viele denkbare Erklärungen für diesen Fakt des Offlinemodus' ab dem frühen Nachmittag.
Welche Antwort hast Du auf die Frage warum es in den Flugmodus gestellt wurde, und von wem?
gast hat geschrieben: Montag, 24. August 2020, 19:00:28 4) Dein Szenario scheint perfekt vorbereitet zu sein. Wäre es da nicht naheliegender dieses Szenario kurz vor Eintreffen zu Hause (50-60km davor) auszuführen -die Mystery wäre die gleiche, aber solche kurze Entfernungen hätten in jedes Alibi gepasst und die Risiken unterwegs Spuren zu hinterlassen (Blitzer, Zeugen usw) wären minimiert.
In meinem Szenario könnte "die Mystery" durchaus 50-60km vor zuhause erfolgt sein, statt relativ nahe im Hunsrück.
Das würde eigentlich gar keinen Unterschied zu der Erklärung machen, wie sich die Spuren die bekannt sind, in Lautzenhausen/FH Hahn zusammenfügen...Es wäre nur die Autostrecke länger (allerdings kommt der Täter mM zurück, wg Handy-Offline-Schalten, es muss zeitlich passen. Ich würde sagen er hatte 3h Zeit, für alles, wenn man von dem Zeitpunkt ausgeht wo sie in sein Auto kam, und wo er zurück am Gemeindeparkplatz war um das Handy "off" zustellen)
Prinzipiell wäre es sogar fast noch naheliegender, ein Tatort/Ablageort in Wohnnähe. Der Täter könnte den eher im Vorfeld aussuchen und vorbereiten. Er würde auch eher zu statistischem Material passen, wonach Täter generell vertraute Örtlichkeiten bevorzugen bzw in vertrauten Gegenden. Guter Punkt!
Allerdings muss wie gesagt der Zeitablauf real bleiben.
Natürlich ist es auch denkbar, dass "es" bereits um 9 Uhr begann und er um 14 zurückkam, dann hätte er 5h Zeit.
Das würde einen weiter entfernten Tatort ermöglichen, aber eben auch eine längere Gesamt-Tatausführungs-Zeit darstellen.
Ich würde vermuten, Täter verhalten sich hier so wie andere Menschen bei alltäglichen Geschäften. Man versucht Dinge eher zügig/effizient zu zu erledigen, also jedenfalls nicht unnötig umständlich lange. Dh ein Tatort in Wohnähe steht ein bisschen im Widerspruch zur Rückkehr des Täter um das Handy offline zustellen am Nachmittag.

Dass der Täter plannerisch vorging und akribisch, nehm ich schon an, weil die uns (nur partiell) bekannte Spurenlage, bringt das mMn schon zum Ausdruck. Es gibt ja eigentlich kein wirklich ungewöhnliches Beweisstück, dass auf eine Tatausführung oder den Täter selbst hinweist.
eigentlich ist alle normal. Nur das Fr Ameis seit 5 Jahren spurlos verschwunden ist. und vermutlich tot. Vermutlich getötet.
Das sähe bei einem chaotischen Täter, einer eskalierten Tat, ganz anders aus.
Bei einem plannenden Typus, der aber nicht so "kompetent" ist, auch.
Gut plannen kann jemand so eine Tat dann wiederum auch nur, wenn er mit den meisten "Objekten", mit denen er dabei zu tun hat, vertraut ist.
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Den Hauptgrund für das Abstellen von Birgits Auto auf dem Abseitsparkplatz, sehe ich darin, dass der Bruder von Frau Ameis nicht stutzig werden sollte. Tatsächlich wurde sie am Ostersamstag noch von niemandem vermisst. Das Auto wurde ein paar Tage lang nicht entdeckt. Das war für den Täter eine Zeit, in der er unauffällig diverse Nachtatangelegenheiten erledigen konnte. Erst mit der Entdeckung des Autos kam die polizeiliche Suche richtig in Bewegung.

Ich vermute, dass die Polizei intern einen TV hat, auch wenn sie nach außen den Fall als mysteriös bezeichnet. Das Problem der Polizei ist die Erbringung des Nachweises. Dieser Nachweis wird meiner Vermutung nach auch nicht mehr gelingen. Ich gehe von einem Einzeltäter aus, der keine Mitwisser hatte.
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 25. August 2020, 05:06:53 Den Hauptgrund für das Abstellen von Birgits Auto auf dem Abseitsparkplatz, sehe ich darin, dass der Bruder von Frau Ameis nicht stutzig werden sollte. Tatsächlich wurde sie am Ostersamstag noch von niemandem vermisst. Das Auto wurde ein paar Tage lang nicht entdeckt. Das war für den Täter eine Zeit, in der er unauffällig diverse Nachtatangelegenheiten erledigen konnte. Erst mit der Entdeckung des Autos kam die polizeiliche Suche richtig in Bewegung.
Da ist natürlich viel Wahres dran.
Dabei kann man sich dann auch überlegen, wer überhaupt wusste, dass sich Bruder und Schwester das Appartement teilten und wer die Schicht-Pläne speziell auch von diesem Wochenende kannte.
Da kommt man dann auf andere Angestellte des DWDs, und auf die Familie von Birgit und des Bruders. Enge Freunde oder Bekannte von Birgit wüssten es möglicherweise gar nicht so im Detail.
Ganz evtl vll auch ein direkter Wohnnachbar im Gebäude 669. Aber der würde es auch nur vage/auf Vermutungsbasis wissen. Eine 'Affäre' wüsste es ggf auch. Aber für die gibt es ja weiterhin keine Hinweise.
Grenzt das Ganze schon deutlich ein.
Widasedumi hat geschrieben: Dienstag, 25. August 2020, 05:06:53 Ich vermute, dass die Polizei intern einen TV hat, auch wenn sie nach außen den Fall als mysteriös bezeichnet. Das Problem der Polizei ist die Erbringung des Nachweises. Dieser Nachweis wird meiner Vermutung nach auch nicht mehr gelingen. Ich gehe von einem Einzeltäter aus, der keine Mitwisser hatte.
Würde man die Leiche finden, könnte die Tat ggf aufgeklärt werden.
Jedenfalls könnten dabei Spuren gefunden werden, die auf jemand hinweisen.
Es könnte auch sein, dass auch wenn es evtl keine Mitwisser oder gar -täter gibt, es schon welche gibt,
die es ahnen und vll auch irgendwas Verdächtiges bemerkt haben in den Tagen damals.
Aber aus psychologischer Verbundenheit eine innere Sperre haben, es sich einzugestehen, oder sozusagen die Puzzleteile nicht zusammenzuführen, oder das zumindest nicht mitteilen wollen.
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