MORDFALL BAUMER -- Diskussion

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Karli
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

AngRa hat geschrieben: Freitag, 11. September 2020, 07:28:48
@karli

Nach den Ausführungen der Sachverständigen ist also tatsächlich beides möglich, nämlich dass Maria sofort nach ihrem Tod in der Grube abgelegt worden ist und dass der Spaten dort am Tag des Verscharrens vergessen worden ist oder dass es auch erst später geschehen ist. Auch die Frage nach einer Umbettung kann von den Sachverständigen nicht beantwortet werden. Kann sein oder es kann nicht sein.




https://www.mittelbayerische.de/bayern- ... 17691.html



Es zählt zu den spannendsten Fragen, warum CF oder seine Helfer später den zurück gelassenen Spaten nicht vom Grabungsort entfernt haben. Wenn man annimmt, dass Maria nicht umgebettet worden ist und von Anfang an am späteren Fundort verscharrt worden ist, könnte mir vorstellen, dass sie eine irrationale Angst davon abgehalten hat nochmals an den Ort zurückzukehren, wo Maria verscharrt war. Vielleicht haben sie befürchtet, dass sie dort am Ort gesehen werden, wenn sie mit dem Spaten unterwegs sind, den sie bestenfalls in einem großen Rucksack oder einer Tasche hätten vor den Blicken von potentiellen Zeugen verbergen können. Die hätten sich dann aber immer noch an eine Begegnung mit einem Mann mit Gepäck erinnern können.

Wenn man davon ausgeht, dass Maria dort erst später vergraben worden ist, dann war dem Angeklagten und seinen Helfer eine Rückkehr an den Tatort nicht möglich, um den Spaten zu holen, weil sie davon ausgehen mussten, dass sie von der Polizei überwacht werden. Auch die Vornahme der Umbettung wäre nur jemandem möglich gewesen, der als weiter ab vom Geschehen galt und nicht observiert wurde, weil er beispielsweise andernorts wohnte.


Ich meine, dass CF und auch sein in Regensburg ansässiges Umfeld nicht sofort, sondern möglicherweise erst nach Gründung der Ermittlungsgruppe Maria im März 2013 unter Beobachtung standen. Zuvor war immer noch die Option vorhanden, dass Maria freiwillig verschwunden ist. Das änderte sich erst ab März 2013. Somit ist wohl auch darüber spekuliert worden, dass Maria um diesen Zeitraum herum umgebettet worden sein konnte. Von der Hand zu weisen ist es nicht, dass eine Umbettung stattgefunden hat. Die hat dann möglicherweise jemand von auswärts durchgeführt, der nicht so im Focus der Ermittler stand. Ist aber alles Spekulation.

Ab März 2013 wäre auch weniger Zeit gewesen, dass der Spaten und die Grube einem Pilzsammler oder dem Förster aufgefallen wären.

@Angra

Tolle Info- und Belegzusammenstellung!

Der letzte Punkt, nämlich, daß CF und sein Umfeld - zumindest in den ersten Tagen, und vor den ersten Befragungen, die auch CF's Umfeld als BELASTEND wahrgenommen haben mußten (etwa weil sie merkten, daß sich die Polizei SICHTLICH stetig steigernd bis zu intensiv - an den auftretenden Widersprüchen und Korrekturen innerhalb der Befragungen stößt), sehr wohl zu der Grabstelle gehen konnten (dies ja vlt. auch gemacht haben!), ist eben zunächst DAS SCHLAGENDE Argument dafür, sich von der "Spaten-VERGESSEN"-These zu verabschieden!
Mit dem Spaten hatte man viel vor (Dauer"sicherung" vor/bei Erdaufwühlung usw.), vermochte es aber nach einiger Zeit nicht einmal mehr, diesen von der Grabstelle zu nehmen, weil das Risiko zunehmend höher erachtet wurde, dabei gestellt zu werden.
Aber es gab das Zeitfenster, den Spaten von der Grabstelle abzuziehen!
(O.k., diese Darstellung berücksichtigt nicht eine mögliche Umbettung, die aber von den Daten her auch gar nicht so wahrscheinlich ist).

:( DAMALS WOLLTE MAN DEN SPATEN NICHT VON DER GRABSTELLE NEHMEN - SPÄTER TRAUTE MAN SICH NICHT MEHR, IHN WEGZUHOLEN! :(

Mir fiel auch anläßlich der Spaten-an-den-Tatort-Schmuggel-Aktion von Bruder K. auf, daß dieser ZERLEGT an die Zielstelle verbracht wurde.
Dies, um bei den möglichen Beobachtern nicht sofort Alarmbimmel auszulösen? Also dann doch wieder aus der latenten Furcht, daß man bzgl. dieses - von Beobachtern dann gesichteten - mitgeführten langen Gegenstands hart in Zweifel gezogen werden würde, wenn alsbald dann die Kunde vom "gefundenen Spaten" erginge?
Es mag eine latente Dauerangst vor Observation durchaus schon eine Weile bei den F's grassiert haben....!

------
Für mich bedeutet dieser Zusammenhang (Spaten nicht vergessen, sondern der Überwachungsangst geschuldetes Am-Grab-Lassen, auch wenn man diesen anfangs strategisch positioniert hatte),

daß es berechtigt ist, anzunehmen, daß man eigentlich viel mehr Aufwand betreiben wollte, die Leiche unauffindbar zu machen.
Ein Gast sagte ja neulich anschaulich, daß der Spaten nicht für Kalkeinarbeitung taugen würde.
Fürs lose-Erde-Zusammendrücken und - wie gesagt, als möglicher Notnagel, falls es mal geboten schien, etwa wg. einer zu befürchtenden örtlichen Polizei-Leichen-Such-Aktion, ein verfügbares Grabwerkzeug vor Ort zu haben, aber durchaus!

Aber natürlich hätten die Pläne auch sein können, später gar immer wieder mit einer mitgeführten Schaufel anzurücken, um Kalk einzuarbeiten...

ALLE denkbaren Einzelschritte, diverse Maßnahmen und Taktiken, die durchaus im Sinne der F's gewesen sein mögen, wurden sukzessive durchkreuzt.
Hier werden die Phantasie und die Vorstellung stark angeregt - doch leider werden wir jeweils hierbei kaum substantielle Bestätigung finden.
Eben, weil es zu diesen Aktionen VERMUTLICH nicht kam.
Ich würde nach wie vor von der gesteigerten Bereitschaft ausgehen, daß (die) F's sehr daran interessiert waren, daß keine identifizierbare Leiche gefunden werden konnte.
Die gute Polizeiarbeit hat jedoch diesbezügliches Handeln schlichtweg vermasselt!
(O.k., dein Schluß impliziert voll plausibel, daß ja nicht alle F's und mögliche Helfer sich vor März als voll oberserviert fühlen mußten. Das würde ich aber wieder so wenden, daß - MINIMUM :-) - der Spaten eben NICHT vergessen wurde)

----
PS: ich meine, mich zu erinnern, gelesen zu haben, daß man schon zuzeiten der XY-Sendung CF unter Tatverdacht hatte.
Insgesamt würde ich denken, daß es höchsten 6-8 Wochen gedauert hat, bis die Polizei sich die Jogging-/Anruf-Zeit-Korrekturen u.v.m. auftischen ließ, OHNE CF als Täter zu wähnen.
Aber das darf heute ja kein Kriminaler mehr sagen.
Die F's werden schon bald ein feeling dafür gehabt haben, daß CF's ausgeflaggte "weiße Weste" von den Ermittlern nicht gefressen wurde!
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Karli
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

AngRa hat geschrieben: Freitag, 11. September 2020, 09:26:08 Von den Ergebnissen der wissenschaftlichen Untersuchungen der Grube und des Spatens aus gesehen sind also beide Versionen möglich, nämlich die, dass Maria sofort nach ihrem Verschwinden in der Grube verscharrt worden ist, wo sie später gefunden worden ist und auch die, dass sie zunächst an einem anderen Ort vergraben war und später umgebettet worden ist.

Der an der Grube zurückgelassene Spaten passt allerdings besser zu der Version, dass Maria kurz vor oder kurz nach Einrichtung der Ermittlungsgruppe Maria umgebettet worden ist, denn diese Version liefert eine plausiblere Erklärung dafür, dass der vergessene Spaten nicht mehr ohne Not geholt werden konnte, nämlich weil mit einer ständigen Beobachtung durch die Polizei zu rechnen war, die sicher auch immer weiter ausgedehnt worden ist. Zu einem früheren Zeitpunkt, also unmittelbar nach Marias Verschwinden war mit einer Observation nicht zu rechnen, denn die Polizei suchte anfangs noch in Klöstern der Umgebung nach Maria und wartete auf ihre Rückkehr. Der vergessene Spaten, der den Angeklagten sehr belastet hat, hätte also mit vergleichsweise geringem Risiko geholt werden können. Nach der Abwägung, was gefährlicher, weil belastender ist, hätte der Spaten geholt werden müssen.

Auch der Umstand, dass der herumliegende Spaten, die Knochenteile und das Grab nicht schon zur Schwammerl-Saison 2012 entdeckt worden sind, spricht für ein späteres Vergraben.

[...]
@Angra,
dein nächstes post habe ich erst nach dem Schreiben des letzten Kommentars gelesen.
Du öffnest hier mehr Raum für eine Umbettung!

Das kann ich nicht argumentativ widerlegen, möchte es auch gar nicht.
Bis später, vielleicht in Jahren, mal Berichte aus dem dunklen Gral nach außen dringen, wird hier die Unbestimmbarkeit bleiben.

Dabei ist und bleibt dieser Sektor SO INTERESSANT! Für jeden Betrachter:

weil sich hier soviel Luft und Raum ergibt, für bis zu exzessives Gruppenhandeln! Es wäre im Rahmen der Umbettungs-These also neu zu fragen:

:shock: WER war schon am WE am jeweiligen (ersten) Grab, was war überhaupt die in dieser Sicht eigentliche erste Liegestätte Marias, der erste Leichenverbringungsort? WER aber hätte sie denn ggfs. zu dieser ersten "Aufbewahrungsstelle" verbracht, die dann ja womöglich kein vorbereitetes Grab war?
Vor Jahren wurden so spektakuläre Ideen genannt: Marias Leiche wäre ins Gär-Faß, in den Öltank verbracht worden - u.v.m. Immer schon wurde gemutmaßt, daß MB's Leiche in einem Areal, das zum F-Besitz gehört, gelagert worden wäre.
Da hat man aber - vlt. noch gesteigert i.V. zur Eingrab-These - das bunte Familien-Unterstützungstreiben geballt vor Augen!
Also: WER hat sich denn nach dem Mord alles an der Wegbringung, Unterbringung (1. Leichenverbergungsort) und an der aktiven Vermeidung, daß Marias Leiche gefunden würde, bis zu tatkräftigst und andauernd beteiligt? :shock:

:?: ACH JA, und WER hätte Marias Leiche dann denn UMGEBETTET? Und dann (erst) das Grab geschaufelt, das 2013 vom Pilzsammler gefunden wurde?
Doch nicht CF! :?:


Uns bleibt die gerade angesprochene Hoffnung, daß es - und sei es, eine Generation später - einmal entsprechende Offenbarungen gibt.
Hoffentlich früher!
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Karli
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

Übrigens, wegen dem internen Forum!

Neulich hatte ich es mal direkt aufgerufen bekommen., natürlich vom Angemeldetenstatus ausgehend. Wie ich da vorging weiß ich nicht mehr!
I.d.R. stoße ich nicht hierauf.
Was muß man denn aufrufen, daß dieses als Auswahl erscheint?
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Gast

Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Über die Nachtathelfer nachzudenken, halte ich zu dem Zeitpunkt für vernachlässigbar.

Aufregend scheint mir, dass der Körper Marias dort verscharrt wurde, wo Rainfarn wächst.
Das lässt sich als entweder mehr Glück als Verstand deuten, denn diese Pflanze bringt eine der wenigen gegen Totengeruch (in Nordamerika) traditionell im Einsatz gewesenen Duftblüten hervor - sie lockt aber auch Bienen stark an, was wiederum Hunde häufig dran hindert, in einen Rainfarnacker zu laufen - oder es liegt ein hoher Grad an Planung vor.

Ein ausgetüftelter Mord könnte durch eine eventuelle Suche nach Stichworten wie Rainfarn, Totenblumen, Wurmkraut, Fliegenabwehr oder Duftpflanzen erhärtet werden. Falls nach solchen Stichworten gesucht wurde, wäre der Zeitpunkt von Interesse.

Da der Rainfarn Insekten abwehrt und Würmer bzw. Larven am Wachstum hindert/ hindern soll, würde der Förster bei der Begehung seines Waldes keine verdächtige Fliegenansammlung sehen, die sonst auf Verrottendes hinweist.
Möglicherweise war der Rainfarnplatz wenigen Menschen bekannt, weil er für natürliche Wollefärbung gesammelt wird.



Auf Wunsch des Beitragserstellers folgende Info: Aufgrund eines Missverständnisses wurde hier Rainkohl mit Rainfarn verwechselt.
Zuletzt geändert von Iven am Samstag, 12. September 2020, 12:38:51, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Richtigstellung
Widasedumi
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Gast hat geschrieben: Samstag, 12. September 2020, 01:04:45 Aufregend scheint mir, dass der Körper Marias dort verscharrt wurde, wo Rainfarn wächst.
Das lässt sich als entweder mehr Glück als Verstand deuten, denn diese Pflanze bringt eine der wenigen gegen Totengeruch (in Nordamerika) traditionell im Einsatz gewesenen Duftblüten hervor - sie lockt aber auch Bienen stark an, was wiederum Hunde häufig dran hindert, in einen Rainfarnacker zu laufen - oder es liegt ein hoher Grad an Planung vor.
Das ist ja sehr interessant und erstaunlich, welche außergewöhnlichen Wirkungen von Pflanzen ausgehen, und wie so etwas herausgefunden worden sein mag. Ich bin natürlich auch nicht vom Fach eines Pharmazeuten, Biologen, Apothekers, Heilpraktikers, Arztes oder Drogisten.
@Gast, das wusste ich nicht. Ich bedanke mich sehr für dein mitgeteiltes Wissen.

Der Angeklagte hatte möglicherweise solches Wissen, weil es in seinem Umfeld berufliches Wissen war.
Irrtumsvorbehalt
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Karli
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

Gast hat geschrieben: Samstag, 12. September 2020, 01:04:45 Über die Nachtathelfer nachzudenken, halte ich zu dem Zeitpunkt für vernachlässigbar.

Aufregend scheint mir, dass der Körper Marias dort verscharrt wurde, wo Rainfarn wächst.
Das lässt sich als entweder mehr Glück als Verstand deuten, denn diese Pflanze bringt eine der wenigen gegen Totengeruch (in Nordamerika) traditionell im Einsatz gewesenen Duftblüten hervor - sie lockt aber auch Bienen stark an, was wiederum Hunde häufig dran hindert, in einen Rainfarnacker zu laufen - oder es liegt ein hoher Grad an Planung vor.

Ein ausgetüftelter Mord könnte durch eine eventuelle Suche nach Stichworten wie Rainfarn, Totenblumen, Wurmkraut, Fliegenabwehr oder Duftpflanzen erhärtet werden. Falls nach solchen Stichworten gesucht wurde, wäre der Zeitpunkt von Interesse.

Da der Rainfarn Insekten abwehrt und Würmer bzw. Larven am Wachstum hindert/ hindern soll, würde der Förster bei der Begehung seines Waldes keine verdächtige Fliegenansammlung sehen, die sonst auf Verrottendes hinweist.
Möglicherweise war der Rainfarnplatz wenigen Menschen bekannt, weil er für natürliche Wollefärbung gesammelt wird.
@Gast,

coole Ausführung. Da stehe ich total drauf. Männer kommen an einen Platz und - zack, lesen sie aus (für Frauen - wie mich undeutbaren:-) - Spuren unterschiedlichste Zusammenhänge aus -mit weitreichenden Schlußfolgerungen, hier etwa, den Planaspekt betreffend!
Diese reiche Kunde muß aber nicht verdrängend gegen die Frage nach Tathelfern positioniert werden!
Insgesamt könnte man natürlich mutmaßen, daß es sich (die als Verscharrungsort präferierte Rainfarnzone betreffend) hierbei um klassisches, ländlich-bäuerliches Wissen handelt, das den = allen F's gemein war!
Die Frage ist jetzt und bleibend:

ist das, diese sinnige, signalreduzierende Grabauswahl inmitten von Rainfarn, auf CF's alleinigem MIst gewachsen? Oder stand ihm ein Team von mord-vertuschungswilligen familiennahen Helfern und Mitdenkern zur Seite?

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An dieser Stelle möchte ich nochmals darauf hinweisen:
wir wissen nun, daß es F-lern sehr viel wert war, zu verstellen, daß CF der M örder von seiner Verlobten war!
Wieviel war es denen aber wert, nicht unter dem Ruch leben zu müssen, Verwandte eines "seine-Verlobte-mit-Lorazepam-Plus-betäubenden-scheiternden-Medizinstudenten-und darob-bald-aufliegenden-Person" zu sein?"
Darüber mal gut nachdenken.
Zwei Wochen vor dem Mord dürfte familienintern bekannt geworden sein, daß CF seiner Verlobten Tabletten einflöste, und dies nun - über med. Nachweise oder aber über ihre eigenen Erwägungen - nun unabwendbar ans Licht käme!
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AngRa
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Gast

Mir ist aus der Gerichtsverhandlung vom 7.7.2020 nur bekannt, dass am Fundort von Marias Leiche Rainkohl gewachsen ist.

Hier ist es nochmals nachzulesen:
14:42 Uhr07.07.2020

Der Sachverständige erläutert die Schwierigkeiten bei der Bestimmung des Alters der Grube und der beiden benachbart gelegenen Gruben. Nur eine Pflanze, der Rainkohl, konnte für die Bestimmung herangezogen werden. Aufgrund deren Beschaffenheit könne man die Grube auf wenige Wochen, aber auch auf älter datieren. Genauer kann es der Sachverständige nicht eingrenzen.
https://www.mittelbayerische.de/bayern- ... 17691.html

Rainkohl ist nicht mit Rainfarn gleichzusetzen. Es handelt sich um eine alte Nahrungs-und Heilpflanze, die auch gut im Schatten wächst und somit auch in Wäldern vorkommt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Rainkohl
Gast

Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

DANKE AngRa!

Ich hatte Rainkohl wohl habdschriftlich so scHlecht notiert, dass die gfasche Pflanze trauskam.

BITTE; BITTE AN DIE REDAKTION; DAS POSTING MIT DEM RAINFARN LÖSCHEN; BEVOR ES ZITIERT WIRD!
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Karli
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

Gemach, Gast!

Wir zehren ja schon aus dem Hinweis und der Vorstellungsanregung, daß der Grabplatz wahrscheinlich flächendeckend von gewachsenen Gräsern (gemäß Angras Wiki-Link eher von hochwachsenden Laubpflanzen) sichtverstellt war. So daß der Spaten durchaus chronisch vor Ort gelegen sein mag!

Ich würde - statt einer Textlöschung - eher checken, ob Rainkohl auch noch welche der - eigentlich - dem Rainfarn zugeschriebenen, oder andere günstige Eigenschaften aufweist, die die Auswahl des Grab-Platzes weiter erklären könnten.
Aber letzteres muß sich nicht ergeben.

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Aber:
Chronisch sichtverstellt ? Winter?
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Gast

Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Nein, Karli, im Rainkohl wird ein Spaten nicht festgehalten, es müsste ihn schon die Erde stützen.
Der Rainkohl hat keine vertreibende Wirkung auf Fliegen, verhindert im Kompost nicht die Maden und er übertüncht keinen Leichengeruch.
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Karli
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

@Gast,

das mit den Mücken schien klar.
Auf dem Bild wächst der Rainkohl nicht lückendicht, so daß auch das Argument "sichtgeschützt" in Zweifel gerät, oder?

Und im Winter besteht dieser Sichtschutz erst recht nicht. Vorbeikommende Förster o. Spaziergänger hätten den Dpaten gesehen...
Es scheint, als sei die Spatenfrage noch nicht gelöst.
------

Ich möchte demnächst darauf zurückkommen, inwieweit der Spaten die EIN-Täter-These UND die EIN-Grab-These stützt.
An sich tut er dies in erster Betrachtung.
Fraglich ist eben, ob es in den letzten zwei Wochen doch noch - dann bis zu abrupte - Wechsel der Konstellation und des relev. Kreises gab, insb. über den dann ja ein eigenes Datum setzenden Umstand, daß - HÖCHSTWAHRSCHEINLICH - familienintern bekannt wurde,daß MB Tabletten untergejubelt bekam, und daß eine Auflösung der Täterschaft als eher wahrscheinlich zu betrachten war
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AngRa
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Hier sind nochmals einige Zeugenaussagen zur Auffindesituation vom 2. Verhandlungstag am 3.7.2020, die auch den Spaten betreffen:


Ein Kripobeamter schildert, dass der skelettierte Schädel von einiger Entfernung aus sichtbar war. Deshalb seien sofort der Kriminal-Dauerdienst und die Kripo verständigt worden. Er habe auch den Spaten gesehen, den er „automatisch“ der Situation zugeordnet habe, da die Skelettteile in einer Art Kuhle gelegen seien. Der Kripobeamter beschreibt weiter die Örtlichkeiten. Die Leiche sei in der Nähe eines befestigten Bewirtschaftungsweges gelegen, dieser sei auch mit einem normalen Pkw befahrbar. Die Entfernung zur Straße schätzte er auf 100 bis 150 Meter

Der Polizeihauptkommissar schildert im Zeugenstand, dass die Stelle im Wald nicht einfach zu finden gewesen sei. Auch ihm sei der Schädel und sofort der Spaten ins Auge gestochen. „Deshalb sind wir näher herangetreten, weil klar war, dass es sich hier um einen Tatort handeln könnte.“
https://www.mittelbayerische.de/bayern- ... 17691.html

Demnach war es so, dass der Fundort im Wald nicht einfach zu finden gewesen sei. Allerdings hat man den Schädel schon von Weitem sehen können und es müssen auch sofort der auf dem Waldboden liegende Spaten und die Wasserflasche aufgefallen sein.

Ich gehe daher nicht davon aus, dass der Spaten durch hochgewachsene Pflanzen wie beispielsweise Gräser oder Rainkohl verdeckt war. Der lag offen da, wie eben auch die Wasserflasche. Es bleibt für mich rätselhaft, dass Spaten und Wasserflasche nicht schon früher jemandem aufgefallen sind, ganz zu schweige die Skelettteile, wobei man allerdings nicht weiß, wann die Tiere angefangen haben sie auszubuddeln. Sollte es tatsächlich so sein, dass am Fundort 1 1/2 Jahre keine Waldspaziergänger vorbeigekommen sind? Leider hat man nichts weiter darüber gehört, wie lange die Wasserflasche dort gelegen haben könnte. Die Wasserflasche ist offenbar auch einfach im Wald zurück gelassen worden.Demnach wurden zwei Dinge einfach vergessen.
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Karli
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

@Angra,

mit diesen Zitaten rückt der Grabort näher vor Augen! (Auch wenn nicht klar ist, ob dies der erste oder zweite Leichenverbringungsort war!)
Noch nichteinmal im September war der Spaten verdeckt!

---
Warum du aber NUR von "vergessen"sprichst, verstehe ich nicht.
Vielleicht wegen der Wasserflasche!! Wenn diese kein Pfandschild hatte, taugte sie jedoch als Wegemarke, falls der Spaten nicht mehr daläge....

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Mir scheinen immer noch ganz verschiedene denkbare Gründe und Rationalitäten für den Spatenverbleib vorzuliegen:

- von anbeginn strategisch positioniert: er sollte entw. bleiben, oder man traute sich n. mehr zum Grab, obwohl man ihn später gerne geh. hätte!
- später dort platziert , weil die Furcht, durchaus plötzlich über Meldungen die Notw. zu verspüren, die Leiche wegzuschaffen, es geboten schien, dieses Utensil vor Ort zu haben. Warum dann aber genau DIESEN Spaten, wenn man diesen zuvor doch gerne der Polizei vorgelegt hätte?

Wenn man dagegen eindeutig davon ausgeht, der Spaten wurde vergessen, dann schließt man alle Räume für möglicherweise eine zeitlang vor sich gehendes, vlt. gar umtriebiges Arbeiten (Kalk, Nachkehren)/ Nachschauen am Grab.

:?: Gehst du davon aus, daß nie ein F. nachschauen wollte, ob mit dem Grab alles "in Ordnung" ist? "Man" also nur genau 1-mal am Grab war (bei der Beerdigung)?
Also da hätte "man" sich doch vermutlich von Anfang an sehr für interessiert... :?:
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Milverton
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Milverton »

Es bleibt für mich rätselhaft, dass Spaten und Wasserflasche nicht schon früher jemandem aufgefallen sind, ganz zu schweige die Skelettteile, wobei man allerdings nicht weiß, wann die Tiere angefangen haben sie auszubuddeln.
Ich denke das ist letztendlich vom Zufall abhängig.
Einerseits meine ich mich an eine Aussage des ehemaligen Kommissars Wilfling zu erinnern, wonach es in Deutschland Wälder gäbe, in denen man Leichen relativ sicher auf Nimmerwiedersehen verschwinden lassen könnte, vermutlich weil sie kaum frequentiert sind.
Wahrscheinlich lag die Leiche auch an einer Stelle, an der "Waldspaziergänger" so gut wie nie hinkommen. Und Förster sind sicher häufig im Wald, allerdings für konkrete Arbeiten, also z.B. Begutachtung von Bäumen etc., weniger für die Suche nach irgendetwas.
Inwiefern in dem Gebiet häufig Treibjagden durchgeführt werden ist mir nicht bekannt, vermutlich auch nicht regelmäßig.


Wenn man sich andererseits an andere Leichenfunde in Wäldern erinnert, so liest man häufig von Tagen, Wochen oder Monaten von der Tat bis zur Entdeckung. Eine Statistik dazu wäre interessant.

Am wahrscheinlichsten ist eine Entdeckung durch Pilzsammler, schon alleine deswegen, weil diese aufmerksam den Boden absuchen.
Ich kenne die oberpfälzer Wälder als durchaus beliebtes Pilzsammelgebiete. Die relevante Saison zum Pilzesammeln kann man auf etwa August-Oktober eingrenzen.
Von daher ist es durchaus möglich, dass die Leiche in der Saison 2012 durch Zufall unentdeckt blieb (da evtl. noch eingegraben), in der folgenden Saison wurde sie ja dann entdeckt - zufällig oder nicht.
AngRa
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Also jetzt nochmals einige Gedanken zum Spaten im Wald.

Nach den wissenschaftlichen Untersuchen der Beschaffenheit des Fundorts und des Spatens ist es zwar möglich, dass eine Umbettung stattgefunden hat. Maria könnte zuerst an einem anderen Ort begraben worden sein und dann nach einigen Monaten an den späteren Leichenfundort gebracht worden sein.

Ich erachte das aber lediglich als eine theoretische Möglichkeit auch wenn man damit plausibel erklären kann, dass der Spaten nicht mehr geholt worden ist wegen der befürchteten Observation durch die Polizei nach Einrichtung er Ermittlungsgruppe Maria, die eine Straftat aufklären sollte.


Ich glaube aber an diese Version nicht, weil sie voraussetzt, dass Marias sterbliche Überreste Monate nach der Tat freigelegt und transportiert worden sind. Es gehört Überwindung dazu das Skelett einer nahestehenden Person zu sehen, es zu berühren und damit herumzufahren. Ein solches Maß an Überwindung traue ich dem Angeklagten und auch seinen Angehörigen nicht zu.

Der Angeklagte konnte die Tat meiner Auffassung nach zwar akribisch planen, nicht absehen konnte er aber die Folgen der Tat für seine seelische Verfassung, also wie er mental mit den Folgen der Tat zurecht kommt. . Offenbar ist er mit den Folgen der Tat nicht gut zurecht gekommen. Zwar konnte er unmittelbar nach dem Verscharren der Leiche im stillen Kämmerlein eine Musiksammlung für seine neue Flamme erstellen. Das war aber auch vor allem möglich, weil es eine Ablenkung von den Geschehnissen war und weil damit der Verdrängungsprozess eingeleitet worden ist. Aber dann, als er sich in Gesprächen mit seinen Angehörigen, mit Marias Familie und mit der Polizei über Marias Schicksal auseinandersetzen musste, war es vorbei mit der Verdrängung. Er musste sich mit Marias Schicksal auseinandersetzen und reagierte darauf mit zittern und schwitzen

Ich erinnere in diesem Zusammenhang an folgende Aussagen:

1. Aussage eines Polizeibeamten vom 9.7.2020, der das erste Gespräch nach Aufnahme der Vermisstenanzeige mit dem Angeklagten geführt hat
Ergänzend berichtet er, dass der jetzt Angeklagte im Verlauf des Gespräch stark zu schwitzen begonnen habe und extrem gezittert habe. „So etwas habe ich in meiner 30-jährigem Dienstzeit noch nicht erlebt.“ Er habe dann auch explizit gefragt, ob er etwas mit dem Verschwinden von Maria Baumer zu tun habe. Darauf habe er ganz ruhig geantwortet, dass er nichts damit zu tun habe.
https://www.mittelbayerische.de/bayern- ... 17691.html

Ich halte diese Aussage für sehr aufschlussreich, denn sie zeigt einerseits durch das Zittern, das unwillkürlich erfolgt ist, dass der Angeklagte in einem schlechten Zustand war, diesen Zustand aber versuchte sogleich durch die ruhige Aussage, dass er nichts mit Marias Verschwinden zu tun habe, zu verbergen. Er konnte sich eben auch in einer solchen Situation meisterhaft verstellen. Aber das Zittern war vom Willen her nicht zu beeinflussen. Daher muss sein Auftritt grotesk gewirkt haben.

2. Aussage von der Zwillingsschwester am 22.7.2020, dem achten Verhandlungstag vor dem Landgericht Regensburg

Nun geht es um den Pfingstmontag. Sie sei nach Regensburg gefahren, Christian habe in die Nachtschicht müssen. Als sie vor dem Haus angekommen sei, sei Christian mit seinem Bruder K. Vor dem Haus gestanden und habe eine Zigarette geraucht. „Mir fiel auf, dass er extrem gezittert hat und ich mich darüber noch gewundert habe.“ Sie sei zu diesem Zeitpunkt immer noch sicher gewesen, dass Maria zurückkommen wird
.

https://www.mittelbayerische.de/bayern- ... 17691.html

Auch an dieser Aussage sieht man, dass der Angeklagte schon an Pfingsten in schlechter Verfassung war.

Nach dem Auftritt bei der Polizei, wo er geschwitzt und gezittert hat, musste dem Angeklagten bewusst sein, dass er sich verdächtig benommen hat und dass die Polizei ihn möglicherweise als Konsequenz daraus beschattet. Umsonst wurde ihm die Frage, ob er etwas mit Marias Verschwinden zu tun hat, sicher nicht gestellt. Er hat es also schon ab diesem frühen Zeitpunkt als zu großes Risiko einstufen müssen an den Ablageort der Leiche zurückzukehren und den Spaten zu holen.

Ich meine, dass er den Spaten in der Nacht, als er Maria vergraben hat, einfach vergessen hat. Es war stockdunkel im Wald, er hatte als Lichtquelle vermutlich nur die Stirnlampe und konnte somit nicht den gesamten Aktionsradius vor Ort überschauen. Spaten und Flasche hat er einfach übersehen. Er war aufgeregt, weil er Angst vor Entdeckung des Mordes hatte und er hatte womöglich neben dem Spaten, den er zum Ausheben der Grube benutzt hat, noch ein anderes Schaufelwerkzeug dabei mit dem er das Kalkgemisch über dem Leichnam verteilt hat. Er war froh, als die Arbeit beendet war, hat alles eingepackt, was er zuletzt benutzt hat und was er neben sich sah und ist dann schnell zum Auto hin verschwunden. Zu Hause werden ihm Spaten und Flasche irgendwann wieder eingefallen sein, aber er kam nicht mehr dazu den Spaten zu holen, zunächst weil er die Tat verdrängen musste um sie ertragen zu können und dann ging es nicht, weil er schon nach dem frühen Zitterauftritt bei der Polizei Angst vor einer Beschattung haben musste.
Zefix
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Zefix »

AngRa hat geschrieben: Sonntag, 13. September 2020, 10:10:29 Ich glaube aber an diese Version nicht, weil sie voraussetzt, dass Marias sterbliche Überreste Monate nach der Tat freigelegt und transportiert worden sind. Es gehört Überwindung dazu das Skelett einer nahestehenden Person zu sehen, es zu berühren und damit herumzufahren. Ein solches Maß an Überwindung traue ich dem Angeklagten und auch seinen Angehörigen nicht zu.
Deinen restlichen Ausführungen stimme ich zu, aber hier muss ich kurz einhaken, weil ich diesen Sachverhalt anders einschätze als Du. Wer als Krankenpfleger in der Psychiatrie arbeitet und auch sonst alles andere als zimperlich mit seinen Vorgehensweisen ist, schon x-fach kriminell Grenzen überschritten hat und null Empathie seiner "Verlobten" gegenüber gezeigt, sie nächtens im finsteren Wald verscharrt, mit Branntkalk bestreut hat usw., dem traue ich Stand heute alles zu, auch eine unglaublich widerwärtige und ekelerregende "Umbettung" von sterblichen Überresten.

Auch auf einem Reiterhof geht es nach meinen Erfahrungen alles andere als zimperlich zu, auch dort hantiert man im Alltag mit Exkrementen, toten Tieren und was weiß ich nicht alles. Das muss man mögen und können. Auch Ärzte und Krankenpfleger haben in der Regel eine überdurchschnittlich hohe Ekelschwelle, so meine Einblicke.

Von daher halte ich eine Umbettung, als der erste Ablageort zu heiß wurde, weil die Polizei immer näher kam, absolut für denkbar. Ob und in welcher Form es Hinweise gibt, die in diese Richtung deuten, wissen wohl nur der Angeklagte, ggf. Familienmitglieder und die Ermittler/Staatsanwaltschaft.

Dass die Leiche nicht schon im Spätsommer 2012 von "Schwammerlsuchern" gefunden wurde, kann ja nur bedeuten:
1. Die Leiche war zu diesem Zeitpunkt noch nicht an dieser Stelle oder
2. der Fundort ist eben kein Schwammerlplatz und die Auffindung 2013 kein Zufall.

Berücksichtigt man die zwischenzeitlichen erfolglosen Absuchen der Polizei in dem Wald (von denen ich aber nicht weiß, wo und wie intensiv gesucht wurde, ob mit Hunden oder ohne etc.), könnte man 1. priorisieren. Ich persönlich bin hier bei 50:50, habe keine Tendenz in die eine oder andere Richtung und schließe daher beides gleich wenig aus.
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Die Frage, ob der Angeklagte psychisch in der Lage gewesen wäre, den verwesten Leichnam umzubetten, ist wahrlich eine spannende Frage.
Ich denke, dass das oberste Kriterium war, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Diesem Punkt hätte er - zu schließen aus seinem bisherigen Verhalten - alles andere untergeordnet. Aber sicher bin ich mir auch nicht ganz. Ein Mensch, mit dem man jahrelang gelebt hat ist ein Mensch mit einer Seele gewesen. Da ist auch ein verwester Leichnam eine andere Dimension, als ein Tierkadaver, Mist, Exkremente oder sonstiger organischer Ekel. Andererseits, wenn ich an Mainacht denke, der/dem die satanische Dimension besonders aufgefallen ist, das würde den Respekt vor der Totenruhe wiederum relativieren.
Ich bin unentschieden, aber die Lösung dieses Rätsels würde mich interessieren. Mit welchem Charakter haben wir es zu tun?

Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sagen: Ich schließe es nicht aus, aber nicht mit der Begründung von Zefix, sondern im Hinblick auf die Überlegungen von Mainacht.

Alles sind Hypothesen.
Es gilt immer die Unschuldsvermutung, bis das Urteil gesprochen ist.
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Noch eine Überlegung, ob der TV den verwesten Leichnam umgebettet haben könnte?

Ich gehe davon aus, dass der Betreffende in seinem unnormalen Sexualverhalten süchtig war. Er hat Grenzen überschritten, hatte Medikamente zur Verfügung und trieb Dinge, mit denen die Opfer in unsediertem Zustand nicht einverstanden gewesen wären.

Diese Praktiken wären als Inhaftierter nicht mehr möglich gewesen. Wenn er aber ein Getriebener seiner Bedürfnisse gewesen wäre und die Umbettung ihm als Vorteil erschienen wäre, hätte er möglicherweise Hemmschwellen überwinden können, weil er ein Getriebener seiner Sucht gewesen sein könnte.
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die Polizei ist jedenfalls nach Auffindung von Marias Leiche auch der Umbettungshypothese nachgegangen und hat versucht diese gegebenenfalls durch Zeugenaussagen zu untermauern.

In einem Bericht der MZ war folgendes zu lesen:
Polizei ermittelt jetzt im Geheimen

Auch wenn es seitens der Polizei keine Auskunft dazu gibt, so liegt die Vermutung nahe, dass die 26-Jährige nicht dort starb, wo später ihre sterblichen Überreste von Pilzsammlern gefunden wurden. Dafür spricht auch, dass die Polizei Zeugen sucht, die seit April 2013 Beobachtungen rund um den Auffindeort zehn Kilometer von Bernhardswald entfernt gemacht haben. Hatte möglicherweise jemand Angst bekommen und die sterblichen Überreste umgebettet?

https://www.mittelbayerische.de/bayern/ ... 65361.html

Interessant ist, dass sie explizit Zeugen gesucht hat die seit April 2013 rund um den Auffindeort Beobachtungen gemacht haben. Wie kommt die Polizei darauf, dass gerade zu diesem Zeitpunkt eine Umbettung stattgefunden haben könnte? Es war die Zeit kurz nachdem die Ermittlungsgruppe Maria eingerichtet worden war. Aber das alleine kann doch für den Zeugenaufruf nicht ausschlaggebend gewesen sein. Ich könnte mir nur vorstellen, dass die Polizei durch abgehörte Telefongespräche einen Anfangsverdacht für eine Umbettung hatte, der sich dann aber nicht erhärten ließ, weil sich keine Zeugen fanden, die etwas gesehen hatten. In diesem Zusammenhang sehe ich auch die Suche vom August 2013 in einem anderen Waldstück, wo zunächst sogar ein Hund angeschlagen haben soll. Ausschlaggebend für die Suche könnten auch abgehörte Telefongespräche sein. Vielleicht haben der Angeklagte und Familienmitglieder versucht durch kryptische Bemerkungen die Polizei auf falsche Fährten zu locken? Das wäre dann fast so etwas wie ein Katz und Maus Spiel, was eine klammheimliche Freude verursacht hat??

Man könnte es ja auch so sehen, dass der Umstand, dass sich kein Zeuge mit einer Beobachtung gemeldet hat, zusätzlich gegen die Umbettungshypothese spricht.
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Re: MORDFALL BAUMER -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Karli »

Milverton hat geschrieben: Sonntag, 13. September 2020, 10:02:16 Ich denke das ist letztendlich vom Zufall abhängig.
Einerseits meine ich mich an eine Aussage des ehemaligen Kommissars Wilfling zu erinnern, wonach es in Deutschland Wälder gäbe, in denen man Leichen relativ sicher auf Nimmerwiedersehen verschwinden lassen könnte, vermutlich weil sie kaum frequentiert sind.
Wahrscheinlich lag die Leiche auch an einer Stelle, an der "Waldspaziergänger" so gut wie nie hinkommen. Und Förster sind sicher häufig im Wald, allerdings für konkrete Arbeiten, also z.B. Begutachtung von Bäumen etc., weniger für die Suche nach irgendetwas.
Inwiefern in dem Gebiet häufig Treibjagden durchgeführt werden ist mir nicht bekannt, vermutlich auch nicht regelmäßig.


Wenn man sich andererseits an andere Leichenfunde in Wäldern erinnert, so liest man häufig von Tagen, Wochen oder Monaten von der Tat bis zur Entdeckung. Eine Statistik dazu wäre interessant.

Am wahrscheinlichsten ist eine Entdeckung durch Pilzsammler, schon alleine deswegen, weil diese aufmerksam den Boden absuchen.
Ich kenne die oberpfälzer Wälder als durchaus beliebtes Pilzsammelgebiete. Die relevante Saison zum Pilzesammeln kann man auf etwa August-Oktober eingrenzen.
Von daher ist es durchaus möglich, dass die Leiche in der Saison 2012 durch Zufall unentdeckt blieb (da evtl. noch eingegraben), in der folgenden Saison wurde sie ja dann entdeckt - zufällig oder nicht.
@Milverton,

ich kann häufiger gut mit der Einräumung von Zufall leben. Das geht so weit, daß ich es als für durchaus denkbar halte, daß man die Deckung von geplantem Hochzeitstag und Auffindetag von Marias Leiche dem reinen Zufall unterordnen KANN (es kann jedoch immer noch anders sein).
Was den Spaten angeht, stößt man gedanklich auf mehrere Wahrscheinlichkeiten, die - unter der Annahme, daß der Spaten bis zu mehr als 1 Jahr an einer Stelle lag - einen schon wundern lassen.
An "Treibjagd" und Jäger dachte ich nämlich auch schon. Auch finden in meinem Wald chronisch oder saisonal bis zu umfangreiche Aufräumarbeiten u.a. statt, was einen ja immer darauf hinweist, daß zuvor eingehende Forstprüfungen stattgefunden haben. Die, auch wenn der Förster tendentiell zum Schreibtisch-Beruf geworden ist, dann ja auch nach wie vor flächendeckend vorgeschrieben sein werden (was aber nicht heißt, daß der ganze Wald innerhalb kurzer Zeiträume tatsächlich stets durchgecheckt werden kann - und wird)

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Die Spatenfrage ist für mich deshalb so interessant, weil sich dahinter eben größere Zusammenhänge verbergen.

Die anderen Kommentare möchte ich derzeit nicht kommentieren (Sonne :) ), aber anmerken, daß es ja nicht nur darum geht, wie CF sich instant nach/seit der Tat gefühlt haben mag - und in welchem mentalen Zustand er war!
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NEIN, das ist nicht der ganze, gebotene Fokus und Horizont.
DENN, wir erinnern uns, daß BB schon am Tat-Wochenende ZWEI BRÜDER vorfand, die in CF's und MB's Wohnung am Schaffen waren. Den Computer/die Fritzbox bearbeitend. Ich würde vermuten, daß bis dahin Brüdertreffen eher nicht - bis zu niemals - im Hause CF/MB (also der noch "Studentenbude") stattgefunden haben.

SPÄTESTENS ab der Tat war die Tat und deren Vertuschung ein Familien-Gemeinschaftswerk!
Die Grabbeobachtung (bis hin zur "Grab-Pflege") würde ich definitiv nicht mehr CF zuordnen (daß er die Brüder anfangs dorthin geführt hat, ist aber wahrscheinlich, WENN er MB überhaupt alleine dort - oder an einem mgl. ERSTEN Ort - abgelegt hat!)
Unter diesem Aspekt bleibt der Spaten und sein Verweilen (oder spätes Ans-Grab-Bringen) einfach sehr interessant.

Weil er Ausdruck und sichtbarer Anteil eines größeren Familien-Schaffens (oder polizeibedingt zielgehemmten Familien-Schaffens) ist!
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