MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
SherlockHolmes
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von SherlockHolmes »

Gast23 hat geschrieben: Freitag, 13. November 2020, 13:44:28 Allerdings, wenn sie sich die Pulsadern aufgeschnitten hätte, dann würde man eben nichts feststellen können. Dann würe auch Herzinfarkt oder Schlaganfall nicht ausgeschlossen. Wenn man nur Knochen hat, dann geht alles auf die Frage von knöchernen Verletzungen zurück. Beziehungsweise auf Untersuchungen der Reste des Knochenmarks, in welchem man einzelne Toxische Substanzen oder dergleichen nachweisen könnte.
Allerdings habe ich so meine Zweifel an der Suizid Theorie, denn es gibt keine Hinweise darauf. Also auch aus ihrem Umfeld nicht. Sie hatte keine Sorgen und war auch nicht irgend wie anderweitig belastet.
Allerhöchstens in sofern, dass sie vielleicht wegen dem Wechsel der Einsatzstelle irgend eine Person in Lautzenhausen und Umgebnung künftig nicht mehr treffen könnte.
Pulsadern aufschneiden würde vermutlich zu Blutspuren an der Kleidung führen.
Aggie
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Aggie »

Gemäß der Regel von 'Occams Rasiermesser' soll man ja zunächst die einfachste Lösung in Betracht ziehen - nur: was WAR im Fall BA die "einfachste Lösung"???

Hat BA sich vielleicht doch suizidiert? War es vielleicht doch BA selbst, welche ihr Handy erst um 14 Uhr in den Flugmodus stellte, weil sie die ganzen Stunden über nachgedacht hatte: 'Tu ich es oder tu ich es nicht?'

Sollte man allerdings noch feststellen können, dass BAs Leiche vergraben worden war, könnte man zumindest Suizid ausschließen.


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Gast23
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Gast23 »

Undercover hat geschrieben: Freitag, 13. November 2020, 14:27:49 Was natürlich absoluter Quatsch ist! Denn nur die Exekutive (also die Polizei) hätte solche Befugnisse jemanden das Handy abzunehmen. Von einem Umstellen auf Flugmodus will ich erst gar nicht lange argumentieren -man frage sich nur was das bringen soll einem das Handy (gegen seinen Willen) auf Flugmodus zu stellen und es ihm wieder zurückzugeben? Absolut sinnfrei.
Du schreibst hier vollkommenen Unsinn.
Ganz im Ernst, schalte mal bitte Deinen Verstand ein!
Wenn gerade so einer wie Du in einem Flugzeug herum marrodiert und das Handy nicht auf Flugmodus hätte schalten wollen - Stand 2015 - dann hätte dir das Begleitpersonal das Handy aus der Hand genommen und im Zuge des Notstands das Ding eben ind en Flugmodus geschaltet, um zu verhindern das Dein "Strahlemann" die Bordelektronik stört und der Flieger vom Himmel fällt.
Oder in einem Kankenhaus, das dortige Personal, Dir das Ding aus den Händne gewunden und es auf Flugmodus gestellt hätte, damit Patienten auf der Intensivstation wegen Dir, beziehungsweise Deinem Handywahn, keine Problem wegen Störungen der sie am Leben erhaltenden Geräte bekommen.

Erst denken dann schreiben!!!

Und da ruft keiner erst mal einen Rechtsanwalt an und stellt einen Antrag bei einem Gericht oder Deinem Betreuer, ob er das denn darf oder nicht - schwupps ist das Ding in der Hand der Person die dort das Sagen hat und Knips ist es im Flugmodus!

Zumal Du besser mal die Anleitung für BA´s Handy raus suchst und das dort nachließt - Flugmodus geht ohne PIN - nur darum ging es und nicht wieder um Deine Fantastereien, von wegen was ist wenn und das bockige Kind mag aber jetzt nicht
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Gast23 »

Widasedumi hat geschrieben: Freitag, 13. November 2020, 15:19:39 Undercover, vornehm wie immer!
Das Flugzeug ist ein Ort, an dem auch jemand die Exekutiv Gewalt ausübt. Dies anzuerkennen und den Regeln Folge zu leisten, verpflichtet man sich vertraglich. Das Flugzeug ist kein rechtsfreier Raum und es wird eine Art Hausrecht geben, sagt mir die Logik.
Im Flugzeug und auf Schiffen gilt die absolute und unumwundene Regel und es ist wohl auch so im Gesetz niedergeschrieben - den Anweisungen des Fahrzeugführers ist absolut Folge zu leisten. Zudem hat der Kapitän, egal ob Schiff oder Flieger, die absolute im übertragene Gewalt, somit auch die Polizeigewalt. Wobei dies eben nur in den Fällen des absoluten Notstandes. Diese dann aber auch unter Waffenanwendung durchzusetzen, um das Leben der anderen Passagiere zu schützen...
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Gast23 »

SherlockHolmes hat geschrieben: Freitag, 13. November 2020, 16:28:17 Pulsadern aufschneiden würde vermutlich zu Blutspuren an der Kleidung führen.
Das mag sein, aber wie will man unterscheiden, ob es von Abwehrverletzungen her rührt, die nur oberflächlich und nicht bis auf die Knochen gewesen sind. Oder von einem Schlag auf die Nase die heftig geblutet haben könnte...
Das ist alles so eine Sache.
Natürlich gibt es Spurenbilder die für sich sprechen...
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Du schreibst es doch selbst : Spurenbilder. Im Tv lief mal eine Doku über dieses Thema. Wahnsinn was man aus Blutspuren alles herauslesen kann.
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Gast23 »

SherlockHolmes hat geschrieben: Freitag, 13. November 2020, 17:43:06 Du schreibst es doch selbst : Spurenbilder. Im Tv lief mal eine Doku über dieses Thema. Wahnsinn was man aus Blutspuren alles herauslesen kann.
Soweit so gut. Nur wenn BA die Ärmel hochgekrempelt hätte und sich dann hingelegt hätte, dann wäre das Blut im Boden versickert und nicht in der Kleidung.
Undercover
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Undercover »

Gast23 hat geschrieben: Freitag, 13. November 2020, 17:33:48
Zumal Du besser mal die Anleitung für BA´s Handy raus suchst und das dort nachließt - Flugmodus geht ohne PIN - nur darum ging es und nicht wieder um Deine Fantastereien, von wegen was ist wenn und das bockige Kind mag aber jetzt nicht
Nein. Es ging darum, dass du behauptest dass Handys so gebaut sein müssen dass der Flugmodus gegen den Willen des Eigentümers durch Dritte ausgeschaltet werden kann.

Das ist und bleibt absoluter Quatsch! Darum und nur darum ging es!
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Assis »

Gast23 hat geschrieben: Freitag, 13. November 2020, 17:33:48 Zumal Du besser mal die Anleitung für BA´s Handy raus suchst und das dort nachließt - Flugmodus geht ohne PIN.
'Flugmodus geht ohne PIN'...Ich habe es versucht aber geht nicht!

Wenn kein Sperrbildschirm eingestellt ist, funktioniert es, aber wenn der Sperrbildschirm aktiviert ist, können Sie den Flugzeugmodus nicht einschalten ... zumindest mit meinem Handy (Samsung)

Wenn Sie wissen, welches Handy BA hatte, würde ich gerne wissen, um welche Marke und welchen Typ es sich handelt, dann kann ich herausfinden, ob das, was Sie sagen (Flugmodus geht ohne PIN), tatsächlich möglich ist.
SherlockHolmes
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Wer sagt denn das ein möglicher Suizid am gleichen Tag stattgefunden hat?
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Aggie »

Gast23 hat geschrieben: Freitag, 13. November 2020, 17:33:48 Zumal Du besser mal die Anleitung für BA´s Handy raus suchst und das dort nachließt [sic]- Flugmodus geht ohne PIN
@Gast23

Welches Handy hatte BA?


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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von NiJo »

Also nach allem, was ich über diesem Fall jetzt weiss, gehe ich persönlich von einem Unfall oder einem Suizid aus. Das warum erkläre ich gerne.

Ich bin gelernte altenpflegerin und das Thema Suizid gehört in meine Ausbildung. Wir haben mehrere Unterrichtsstunden drüber gesprochen. Zum einen ist es so, dass wenn man wirklich vorhat sich umzubringen, man sein Leben bis zu der Tatdurchführung ganz normal weiterlebt, als wäre nichts. Man möchte damit keine Hinweise liefern und verhindern, dass einem geholfen wird. Wenn jemand Hilfesignale sendet und sat, dass er sich umbringen möchte, dann möchte er Hilfe. Wenn er es wirklich tun möchte, wird er keinen Ton sagen.

Dazu passt bei Frau Ameis auch die Verabredung zum Wandern am Ostermontag, die geplante Grillfeier mit der Familie und das lange Gespräch mit ihrem Bruder nach Schichtende. Zum einen wollte sie ganz normal erscheinen und einen normalen Eindruck hinterlassen. Zum anderen sind das aus psychologischer Sicht ihre Verabschiedungen von diesen Personen gewesen.

Sie hat aöso ganz normal ihre schicht beendet und hat sie dann praktisch verabschiedet um dann den geplanten entschluss umzusetzten.

Ob ich das von mir gedachte Warum jetzt hier reinschreiben darf, weiß ich nicht. Sie beendet dan jedenfalls ihren Dienst, geht in den Wald und setzt den Beschluss in die Tat um.

Die andere Möglichkeit ist für mich ein Unfall. Also entweder dass sie beim joggen/Wandern ein dringendes Bedürfnis verspürte und verunfallt ist oder aber das ein lebensbedrohlicher Zustand (Herzinfarkt, Schlaganfall, Aneuyrissmas etc) zuschlug.

Ich persönlich gehe nicht von einem Täter/in oder ähnlichem aus
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

NiJo hat geschrieben: Samstag, 14. November 2020, 04:18:22 Ich bin gelernte altenpflegerin und das Thema Suizid gehört in meine Ausbildung. Wir haben mehrere Unterrichtsstunden drüber gesprochen. Zum einen ist es so, dass wenn man wirklich vorhat sich umzubringen, man sein Leben bis zu der Tatdurchführung ganz normal weiterlebt, als wäre nichts. Man möchte damit keine Hinweise liefern und verhindern, dass einem geholfen wird. Wenn jemand Hilfesignale sendet und sat, dass er sich umbringen möchte, dann möchte er Hilfe. Wenn er es wirklich tun möchte, wird er keinen Ton sagen.
Mir ist deine Formel wegen grober Ungenauigkeit falsch. Deine Formel lautet: Es wurden Knochen von einer vermissten Person gefunden. Die Polizei kann sich das Verschwinden und den Tod noch nicht erklären. Also kommt in erster Linie Suizid als Erklärung in Frage. Alles andere lässt du weg. Und die Begründung sind irgendwelche Leute, die sich umbrachten, ohne eine Ankündigung.

Hier würden mich die Gemeinsamkeiten der Suizidierten interessieren, worüber es doch hoffentlich Untersuchungen bzw. Forschungsergebnisse gibt. Welche Lebensumstände ließen sie am Leben verzagen? War es Einsamkeit, Ablehnung, Außenseitertum, Konflikte mit Angehörigen, Enterbung, religiöse Gründe, eine endogene Erkrankung, Kündigung, Wohnungslosigkeit, schlimme Erkrankung, Menschen ohne Angehörigen, etc.

Wenn du, Nijo, Altenpflegerin bist, dann hast du mit Menschen zu tun, die aus ihrem sozialen Umfeld herausgenommen und nun in einem Zimmer, mit Vorschriften, mit Regeln, mit fremden Menschen etc. leben.

BA war noch nicht in diesem Alter. Sie war komfortabel situiert. Ich gehe daher nicht von einem Suizid aus.
Bei einem Selbstmord hätte sie offen daliegen müssen. Da wir nicht viel über ihre Ruhestätte in den letzten 5,5 Jahren wissen, bleibt nur abzuwarten. Hatte sie ein flaches Erdgrab, oder lag sie offen?
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Dias »

Ich erhoffe mir jetzt doch viele Antworten durch das Auffinden von B. Ameis.
Eine offene Frage bleibt jedoch schon jetzt, wenn es Suizid war oder ein Schlaganfall oder was auch immer, wo befindet sich dann die Klappbox ?
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Re: VERMISSTENFALL Birgit Ameis (54 J) FH Hahn, April 2015

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Ich habe aus dem Stern-Artikel bedeutsame Feststellungen zusammengestellt, die nach meiner Überzeugung für ein geplantes Verbrechen sprechen.
Möchte auch noch einmal die Exzellenz des Stern-Artikels hervorheben. Er ist ein ständig zur Verfügung stehendes Dokument. Videos werden leider oft sehr früh gelöscht. Aber dieser Stern-Artikel ist eine hervorragende Hilfe, auch um hinsichtlich der Kommentare die Spreu vom Weizen trennen zu können. Und der Bericht beweist, dass die Polizei eine Theorie zum Fallgeschehen hat. Das ist gut so, denn das hilft bei der Einordnung und Bedeutungszuschreibung der Fundspuren.
Stern-Artikel hat geschrieben: Samstag, 15. Oktober 2016, 14:14:02
"Für einen Suizid oder einen Unglücksfall spricht nichts", sagt Bernd Kreuter. "Birgit Ameis ist auch nicht in ein Flugzeug gestiegen, weder mit echten noch mit falschen Papieren. Und nichts deutet darauf hin, dass sie aus freien Stücken untergetaucht ist. Wir gingen schnell von einem Tötungsdelikt aus."
Diese Aussagen von Herrn Kreuter, dem Leiter der Soko "Hahn", die für ein 40-köpfiges Team stehen, nehme ich ernster, als jede widersprechende Meinung einer HET-Person.
der Bruder von Birgit Ameis. ... Die Geschwister unterhielten sich noch fast eine Dreiviertelstunde: über die Familie, den Job, ein gemeinsames Geschenk für ein Neugeborenes in der Verwandtschaft. Sie war wie immer, sagte er aus. Unaufgeregt, locker. Keinesfalls auf dem Sprung zu einer Verabredung, nicht in Eile.
Lebensbejahend, ruhig, zuverlässig, rational, bodenständig, das war das Bild, das die Kripobeamten nach den Befragungen von Birgit Ameis bekamen. "Es gab keine Ausreißer in den Beschreibungen", sagt Lothar Schenk. "Sie hatte mit niemandem Streit, es schilderte sie niemand als schwermütig oder depressiv."
Spricht nicht für Suizid.
Die Kripo konnte im Hunsrück weder Freunde von Birgit Ameis noch Bekannte ausmachen, selbst zu den Kollegen aus der Region hatte sie keinen privaten Kontakt. "Sie war keine schillernde Persönlichkeit mit einem riesigen Freundeskreis, es spricht auch nichts für ein Doppelleben, obwohl sie aufgrund ihrer besonderen Lebensform die Möglichkeit dazu gehabt hätte", sagt Bernd Kreuter.
Wer hat das Auto dort abgestellt?
Wir gehen ... davon aus, dass das Auto schon am Tag ihres Verschwindens hier abgestellt worden ist", sagt Bernd Kreuter.
Doch von wem? Von Ameis selbst? Oder vom Täter, um es so aussehen zu lassen, als sei sie nach dem Dienst nach Hause gefahren? Wenn es Birgit Ameis selbst gewesen ist: Hatte sie die Parkrichtung bewusst gewählt, um freie Sicht auf ankommende Autos zu haben? War sie schon auf dem Heimweg und wollte nur kurz jemanden treffen? Und wenn ja: wen?
Sehr interessant, dass die Polizei auch in diese Richtung gedacht hat.
"Als das Auto gefunden wurde, dachte ich, jetzt finden sie auch meine Mutter", sagt Tamara Ameis, die Tochter. "Erst Tage später realisierte ich, dass uns der Wagenfund auch nicht weiterbringt. Die Situation ist so komplex, so sonderbar, wir sind völlig überfordert damit. Da war jemand gut vorbereitet und gut organisiert. Ich gehe davon aus, dass der Täter meine Mutter gekannt hat." Jeder Quadratzentimeter des Autos wurde untersucht, jeder Gegenstand darin auf Fingerabdrücke, jedes Taschentuch auf fremde DNA überprüft.
Genau: Gut vorbereitet und gut organsiert, sagt die Tochter. Sie spricht von einem Täter. Also auch kein Suizidgedanke.
Die gesicherte DNA stammte sämtlich von Familienmitgliedern oder Freunden. "Wir hatten so sehr gehofft, dass die Ermittler fremde DNA finden, das wäre wenigstens ein Ansatzpunkt gewesen", sagt Tristan Ameis, der Sohn.
"Es deutet auch nichts darauf hin, dass Birgit Ameis nach der Nachtschicht noch spazieren gegangen ist", sagt Lothar Schenk. "Ihre Outdoorjacke lag auf den Taschen. Bei null Grad geht niemand ohne Jacke los."
Auch die selbstgehäkelte dreifarbige Mütze lag noch im Kofferraum
In ihrem Handy fanden die Ermittler weder verdächtige SMS noch Fotos von Unbekannten, nicht einmal Anrufe mit unterdrückter Rufnummer. Alle Nummern konnten Verwandten und Bekannten zugeordnet werden. Es gab keine gelöschten Kontakte, auch Suchanfragen und Browserverlauf waren nicht gelöscht worden.
"Das einzig Auffällige an ihrem Handy war, dass es im Flugmodus war, als wir es fanden", sagt Bernd Kreuter. Die letzte Einbuchung fand am Flughafen statt, laut Mobilfunkbetreiber hat das Handy am Tag ihres Verschwindens ab dem frühen Nachmittag keinen Kontakt mehr zur Funkzelle am Flughafen gehabt, die Lautzenhausen mit abdeckt, diese Funkzelle zuvor aber nicht verlassen. Wenn es stimmt, dass der Wagen bereits morgens auf dem Parkplatz stand, kann das nur zweierlei bedeuten: Birgit Ameis ist noch einmal zurückgekehrt, um das Telefon in den Flugmodus zu schalten - oder es war ihr Mörder.
Das Navi des Autos wurde ausgelesen. Birgit Ameis war nie von ihren üblichen Routen abgewichen. Auch die Durchsuchung des Hauses in Lohmar brachte die Ermittler nicht weiter: Nichts deutete auf ein Doppelleben der 54-Jährigen hin, auf einen Liebhaber oder auch nur einen neuen Bekannten. Kein Zettel mit einer unbekannten Telefonnummer, kein verräterisches Foto, kein Liebesbrief. Es gab auch keine ungewöhnlichen Abbuchungen von ihrem Konto.
Birgit Ameis' letzter Dienst vor ihrem Verschwinden verlief so unspektakulär wie ihr 54-jähriges Leben.
Eine anschaulich metaphorische Kurzfassung dafür, dass Birgit Ameis weder ihre Familie verlassen wollte, noch sich mit einem anderen Mann oder einer Frau traf, noch dass sie ein Zweithandy hatte, noch dass sie suizidieren wollte, noch dass sie an diesem Morgen einen Naturtrip machen wollte.
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Ich könnte mir die ERklärung, wieso die Polizei von Ermordung ausgeht ganz einfach vorstellen:

Bei Einstellen des Flugmodus als letzte Handyaktivität hätte man an der Displayposition einen recht eindeutigen Fingerabdruck. Wenn dieser fehlt, ist das schon ein klares Indiz. Da sich sich ein Display fast nur mit direktem Fingerdruck bedienen lässt...
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Was mir auch erst eben so richtig bewusst geworden ist: Die Tochter sprach von einem TÄTER.
Der Stern-Bericht ist m.W. aus 2016. Da war anscheinend gar keine Hoffnung mehr auf eine Rückkehr der Mutter.
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Dias »

Widasedumi hat geschrieben:Ich habe aus dem Stern-Artikel bedeutsame Feststellungen zusammengestellt, die nach meiner Überzeugung für ein geplantes Verbrechen sprechen.[...].
Widasedumi, dass ist alles richtig. Sehe ich ja genauso.
Vielleicht erfahren wir bald wie sie gestorben ist. Allerdings könnte es auch so blöd wie beim Fall Frauke Liebs stocken. Dann steht z.B. in der Zeitung:
" Birgit Ameis ist erstickt, aber das Zungenbein war nicht gebrochen und es wurde keine Gewalteinwirkung an ihren Knochen gefunden, keine Anzeichen von toxikologischen Mitteln."

Ob der Hinweis von Nutzen sein wird, wenn man in Erfahrung bringt, dass der Fundort Tatort war oder nicht, ja, das nimmt einem den Wind aus den Segeln...
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Dias hat geschrieben: Samstag, 14. November 2020, 10:56:29 ist alles richtig. Sehe ich ja genauso.
Dias hat geschrieben: Samstag, 14. November 2020, 10:56:29 Allerdings könnte es auch so blöd wie beim Fall Frauke Liebs stocken.
Dias

Das sind zwei verschiedene Sachverhalte. Es ist ein Verbrechen, aber es könnte u.U. nicht mehr nachgewiesen werden.
Beides könnte sein. Aber das Letzte kann das Erste nicht falsifizieren.

Bei Frauke Liebs ist sich die HET-Gemeinde einig, dass ein Verbrechen geschah. Da ziehen die HETler an einem Strang, dass es einen Täter gibt.
Im Fall BA ist das nicht der Fall. Die "Freiwillige Verschwindeversion" ist zwar abgehakt, aber Suizid, Unfall, Zufallstäter oder Loverstory wird fleißig weiter gehen - natürlich dann ohne mich. Da wäre mir die Zeit zu schade.
Irrtumsvorbehalt
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Re: VERMISSTENFALL BIRGIT AMEIS (54 J.), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Gast23 »

Ich habe in dem Stern Artikel ebenfalls etwas gefunden, das mir aufgefallen ist:

Einmal geht es um das Lenkrad.
Aus dem was da steht, geht hervor, dass einerseits keine Fremd DNS im Auto gefunden wurde, also auch nicht auf dem Lenkrad. Weiter, dass das Lenkrad nicht abgewischt worden ist.
Was aber in umgekehrter Weise auch bedeutet, dass eben dennoch jemand, der Handschuhe getragen hat, das Auto hätte gefahren haben können. Es kann durch das was wir wissen nicht in Gänze ausgeschlossen werden.

Hier der Text aus dem Stern Artikel zum Lenkrad:
„Nur die Spurensuche am Lenkrad gab nichts her: Am porösen Leder ließen sich keine Fingerspuren sichern, die darauf gefundenen Partikel waren vermischt und konnten niemandem zugeordnet werden. "Aber so viel steht fest: Keiner hat das Lenkrad abgewischt"“




Bezüglich dem Navi im Auto steht in dem Artikel:

„Das Navi des Autos wurde ausgelesen. Birgit Ameis war nie von ihren üblichen Routen abgewichen.“

Hierbei denke ich kommt es tatsächlich darauf an das da geschriebene genau zu lesen und nichts hinein zu interpretieren.
Denn, es wird da lediglich davon berichtet, dass BA „nie von ihrer üblichen Route abgewichen“ sei. Da steht aber nichts darüber was die Polizei in Bezug auf die Bewegungen des PKW zum Zeitpunkt des 04.04.2015 ersehen konnte!
Ich denke das ist ein wichtiger Punkt.
Daraus resultiert vermutlich auch, dass der Zeuge der das Auto um 09:30 Uhr auf dem Parkplatz am Gemeindehaus gesehen haben will sehr eingehend vernommen wurde und man einfach weiß dass da was nicht ganz stimmen kann.
Wobei und das kann hier auch ein Punkt sein, dass der zeuge tatsächlich ein rotes baugleiches Fahrzeug, aber eben mit einem anderen Kennzeichen gesehen hat. Wir wissen aber nun nicht, ob der Zeuge lediglich angab, dass er ein rotes baugleiches Auto dort gesehen hatte, oder er sich explizit auch auf das Kennzeichen bezogen hat. Es gibt Menschen die sich Kennzeichen einprägen und merken.

Denn wir können nicht mit der dafür erforderlichen Sicherheit ausschließen, dass BA ihren Wagen erst gegen 14:00 Uhr oder sogar erst danach dort abgestellt hat, beziehungsweise der Täter dies gemacht hat. Hierzu müssten wir die Daten des Bewegungsprofils des Navi haben, denn das sagt was wie war.

Ähnliches dürfte für das Handy gelten, denn es kann nicht anders sein, als das man aus dem Bewegungsprofil des Handy und dem des Navi im Auto gesehen hat, dass da Differenzen sind.

Und noch etwas zum Flugmodus.
Es ist durchaus möglich, dass der Täter den Flugmodus einerseits aus dem Grund aktiviert hat, damit der Akku nicht leer wird und so das Bewegungsprofil des Handy in jedem Fall ausgewertet werden kann. Hier kann es durchaus sein, dass der Täter hergegangen ist und das Handy so auf dem Flughafengelände bewegt hat, dass es im Nachhinein vorgaukeln soll, dass BA sich von da nach dort bewegt, beziehungsweise bis so und so viel Uhr im Appartement gewesen sei.

Sollte es nämlich so sein, dass das Handy bis 14:00 Uhr, also bis zur Aktivierung des Flugmodus im Appartement gewesen sein, das Bewegungsprofil des Navi im Auto aber ausweist, dass das Auto vorher schon zum Parkplatz am Gemeindehaus gefahren worden ist, dann wäre das ein Beleg dafür, dass dies eine dritte Person zur Legung einer Trugspur gemacht hat.

Dieses Wissen fehlt uns leider, und so müssen wir abwarten, ob man durch die Untersuchung der Knochen und der Spuren an den persönlichen Gegenständen etwas auffindet, dass zum Täter führt.
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