MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

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Widasedumi
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hallo, Rebus,
zuerst mal vielen Dank, dass du so freundlich und versöhnlich antwortetest. Ich war ziemlich strikt in meiner Ablehnung deiner Theorie. Ich muss hier von Mod z3001x noch viel lernen, zuerst mal die Gedanken des HET-Partners in netter Weise anzunehmen, um dann zu schauen, was man dazu ergänzen kann. Bitte entschuldige! Ich kenne den Fall sehr gut und meine, dass es weitere als von dir beschriebene Erkenntnisquellen gibt, wonach der Hunsrücklover einfach nicht zu BA bzw. zu den Fakten bzw zum STERNbericht passt. Bin grad an einem umständlichen Handy, wo das Schreiben mühsam ist. Später mehr! Ich glaube, dass es ein fruchtbarer Austausch mit dir geben könnte, das empfinde ich aufgrund deiner fundierten Erklärungen, auch wenn ich sie ergänzen möchte.
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z3001x
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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@Rebus
Du schreibst interessante Sachen. Besonders der Hinweis auf die "aus den veröffentlichten Verlautbarungen zusammengebastelte B.A" trifft's recht gut. Es zeigt sich in der Tat oft speziell bei gelösten und in Prozessen aufgearbeiteten Fällen, dass die mediale Version eines Falles und der Beteiligten sich vor der Aufklärung häufig etwas entfernt von der Wirklichkeit, bzw eben aus Bruchstücken zusammensetzt, die einen falschen Gesamteindruck ergeben können.

In deinem ersten Beitrag fand ich's schade, dass die Frage nach dem Motiv und wie sich die Tat ereignet hat, eine Blackbox bleibt.
So schnell passiert das, meiner Meinung nach, ja letztlich nicht, dass jemand einen anderen umbringt, unbeabsichtigt, aus dem Moment heraus. Und dass er dann nicht mal Hilfe holt.

Was immer wieder auffällt, ist die Annahme, dass bei geplanten Morden die Leichen richtig gut und aufwendig beseitigt werden, also in einem tiefen zuvor stundenlang gehim und konspirativ ausgehobenen Grab im dunkelsten Flecken eines einsamen Waldes in einer gottverlassenenen Gegend, wo nur alle 50 Jahre ein Mensch dran vorbei kommt. Und das dementsprechend alle weniger aufwendig "entsorgten" Opfer weniger oder gar nicht für eine geplante Tat sprächen.
Stimmt das denn in der Wirklichkeit?
Eigentlich ist es doch relativ häufig, dass Leichen nur abgelegt werden, sagt mir die zumindest meine gefühlte Statistik.
Der Ablageort hier war zwar nahe eines nicht wirklich einsamen Weges, aber dennoch gut gewählt, wie die lange Zeit zur Auffindung durchaus verrät. Und das Wäldchen war zur Tatzeit eine ganz niedrige undurchdringliche "Dickung", wo niemand vom Weg aus rein sehen oder rein gehen konnte.

Erst nach vielen Jahren, als die Bäume höher gewachsen waren, gingen zwei Pilzesammler rein.

Ich les daraus: der Täter kennt Wälder und das Verhalten von Menschen und Tieren in Wäldern, und hat, obwohl er weitgehend auf Nummer sicher ging, dennoch nicht mehr Zeit/Kraft als nötig investiert - evtl weil Zeitfenster eng oder auch weil er nicht lange mit dem Leichnam zu tun haben wollte, weil emotional schwierig (wobei er das dann schon vorher hätte wissen müssen...).

Ein Detail würde mich auch interessieren, du schreibst dass B.A.'s Gatte schon damals in Offenbach tätig war. Wie gesichert ist die Erkenntnis? Ich frag, weil es einen Zeitungsbericht aus dem Juni 2015 gibt, wo er als zu dieser Zeit in München tätig dargestellt wird und auch kurz ein paar Statements zu einem Tag der offenen Tür im Münchner DWD los wird...
@AngRa @Aggie und andere haben das mal gefunden https://www.het-forum.de/viewtopic.php?p=140163#p140163 https://www.het-forum.de/viewtopic.php? ... 07#p163707
Rebus
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Widasedumi hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 02:23:46 Rebus

Frau Ameis hätte ihr Auto auch nie in Lautzenhausen ins Parkverbot gestellt.

Nun ja, da musste ich etwas lächeln: Ein überlegt handelnder Täter aber auch nicht. Ihm kann ja nicht daran gelegen sein, dass das Auto schnell entdeckt wird und die Polizei sich ernsthaft auf die Suche in der Region um den Hahn macht. Es sei denn - diese Spitze kann ich mir nicht verkneifen -, er geht davon aus, dass die Polizei in L. selbst nach tagelangem aufmerksamen Herumschlendern ein einsam geparktes rotes Auto nicht in einem Parkverbot am Gemeindehaus bemerkt. O-Ton meiner Tochter "Da parkt doch keiner am Wochenende". Und dass Spürhunde eine fußläufig vom Auto abgelegte Leiche nicht finden, kommt in einem Fernsehkrimi auch selten vor. In diesem Fall passt einfach nix.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Rebus hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 11:33:40 Sie hatte mit Sicherheit mehr „Leben“ als wir wissen. Aber die Polizei wird eine andere Faktenlage haben als wir, wird sie besser kennen.
Hallo @Rebus,

mir gefällt deine Theorie und die Art und Weise wie du schreibst. ;)


Es ist zwar nicht meine favorisierte Theorie (im Grunde basiert sie auf Zufälle) -aber deine hat auch was, ist plausibel und schlüssig. Was jedoch deine und meine gemeinsam haben ist, dass es eine intime 3.Personen geben muss die keiner bisher auf dem Schirm hat. Ich sage deshalb "intim" auch wenn bisher kein sexueller Kontakt stattgefunden haben sollte, weil von dieser Person kein Mensch was wußte oder aber jemand Kenntnis davon hatte und bewußt Deutungen ausgewichen ist um nicht die Wahrheit zu erfahren. Eine Wanderfreundschaft verheimlicht man nicht, auch nicht nette Gesprächspartner aus dem Ort. Affären sind im Leben oft kein Selbstzweck, sondern sie ergeben sich. Gemeinsame Hobbys, räumliche Nähe, Neugier, Abenteuer und Zeitvertreib wenn man so will -gerade bei Pendlern. Die Gesamtumstände des Verschwindes deuten meiner Meinung nach eher in diese Richtung als Selbstmord oder heimtükische Vergewaltigung. Es fehlt gerade dieses eine Puzzle-Teil, welches alles zurechtrücken würde und plötzlich alles einen Sinn ergibt.

@Widasedumi

Was soll ich zu dir noch sagen? Du schießt meist übers Ziel hinaus (Jolu65) und wunderst dich wieso dich keiner lieb hat und gleichst das dann mit Religion und Glaube aus. Gut, du hast dich entschuldigt aber du musst an deinem Benehmen noch viel arbeiten.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Ich sehe gerade, dass sich undercover einbringt und es wagt, mich zu belehren. Undercover, du bist für mich untendurch. Dein Stil mir gegenüber war schon sehr daneben und ich finde es eine Unverschämtheit, wie du dich in einen Dialog mit Rebus hineindrängst und mich noch schlecht machst mit Religion etc. Das ist schäbig, ekelhaft und abscheulich. Du hast wieder Zeugnis von dir gegeben.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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z3001x hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 13:28:53 @Rebus


In deinem ersten Beitrag fand ich's schade, dass die Frage nach dem Motiv und wie sich die Tat ereignet hat, eine Blackbox bleibt.
So schnell passiert das, meiner Meinung nach, ja letztlich nicht, dass jemand einen anderen umbringt, unbeabsichtigt, aus dem Moment heraus. Und dass er dann nicht mal Hilfe holt.

Ich les daraus: der Täter kennt Wälder und das Verhalten von Menschen und Tieren in Wäldern, und hat, obwohl er weitgehend auf Nummer sicher ging, dennoch nicht mehr Zeit/Kraft als nötig investiert - evtl weil Zeitfenster eng oder auch weil er nicht lange mit dem Leichnam zu tun haben wollte, weil emotional schwierig (wobei er das dann schon vorher hätte wissen müssen...).

Ein Detail würde mich auch interessieren, du schreibst dass B.A.'s Gatte schon damals in Offenbach tätig war. Wie gesichert ist die Erkenntnis? Ich frag, weil es einen Zeitungsbericht aus dem Juni 2015 gibt, wo er als zu dieser Zeit in München tätig dargestellt wird und auch kurz ein paar Statements zu einem Tag der offenen Tür im Münchner DWD los wird...
@AngRa @Aggie und andere haben das mal gefunden https://www.het-forum.de/viewtopic.php?p=140163#p140163 https://www.het-forum.de/viewtopic.php? ... 07#p163707
Motiv:
Solange ich das Opfer so schlecht kenne und ihren Alltag am Hahn, auch ihre familiäre Situation nicht, wäre auch das Motiv in einem konkreten Fall reine Spekulation, daher habe ich mich da zurückgehalten - ich müsste ihr Verhalten kennen, das sie einem mir ebenfalls fremdem Menschen entgegengebracht haben könnte. Es kann sein, dass es eine ganz spontane Tat war, ggf. Unfall, ohne ein echtes "Motiv". Es kann sein, dass dieser Mann für B.A. wirklich nur ein Freizeitkamerad war, sie aber aus ihrer Familientradition heraus, einer katholischen, kirchlich sehr aktiven Familie, schon diese der Familie nicht bekannte Sportfreundschaft als peinlich empfand und geheim halten wollte. Nehmen wir einmal an, sie wollte dieses Versteckspiel nicht mehr, und deshalb weg vom Hahn. Und es könnte sein, dass das für ihn aber etwas mehr war, was sie vielleicht ahnte oder jetzt plötzlich realisieren musste und er nun darauf gedrängt hat, sich nicht aus den Augen zu verlieren, die Situation sich hochgeschaukelt hat. Oder das hat nur etwas mit Testosteronschub zu tun. Alles Spekulationen, die uns aber nicht näher zum Täter bringen.

Wald und Flur:
Würde ich nicht so viel Gewicht drauf legen. Überlegt das ein Täter, es sei denn er plant seine Tat lange im Voraus?

Tätigkeitsort von U.A.:
Ja, das ist richtig, da hatte ich den Ort 2015 falsch in Erinnerung. Ende Juni 2015 hat er noch in Der Niederlassung München gearbeitet, ist erst später ins Referat TI21 nach Offenbach gewechselt. Aber bei München konnte man erst recht nicht damit rechnen, dass er abends nach Hause nach Lohmar fuhr und die Freizeitkleidung seiner Frau so genau kannte. Könnte ich auch nicht sagen.
Was ich der Fahndung nur ankreide, ist, dass die Öffentlichkeit das Bild der Frau im hellblauen Anorak verinnerlichen musste. Gerade so hat sie eben am Tage ihres Verschwindens nicht ausgesehen. Und erinnere mal in Lautzenhausen, Sohren oder Büchenbeuren zwei Menschen, die dort vielleicht als Personen völlig unbekannt sind, weil sie da nicht wohnen. Da müsste schon etwas wahnsinnig Auffallendes passiert sein.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Hallo Rebus,

ich hätte dir gerne zu zwei Punkten detailliert geantwortet, was ich zum Begriff des Phantoms meine und auch zu dem spannenden Punkt der Wahrheitsannäherung auf ganz verschiedenen Ebenen. Auch dein Punkt des schlauen Täters, der plötzlich gar nicht mehr so schlau erschien,
könnte ich vorschlagsweise auflösen, ebenso könnte ich Fakten des Falles bringen, die das mit dem Parkverbot plausibel machen.

Aber mir ist gerade die Lust vergangen. Vielleicht einmal später. Alles Gute!
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Rebus hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 15:39:03 Motiv:
Solange ich das Opfer so schlecht kenne und ihren Alltag am Hahn, auch ihre familiäre Situation nicht, wäre auch das Motiv in einem konkreten Fall reine Spekulation, daher habe ich mich da zurückgehalten - ich müsste ihr Verhalten kennen, das sie einem mir ebenfalls fremdem Menschen entgegengebracht haben könnte.
Motive sind bei Beziehungstaten doch meist ähnlich -verletzter Stolz, Abweisung, Trennungswille des Partners, Eifersucht, Erpressung und Geld. Gut, Geld können wir schon mal ausschließen denn ein größerer Betrag hat bei BA nicht gefehlt.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Undercover hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 15:51:58 Motive sind bei Beziehungstaten doch meist ähnlich -verletzter Stolz, Abweisung, Trennungswille des Partners, Eifersucht, Erpressung und Geld. Gut, Geld können wir schon mal ausschließen denn ein größerer Betrag hat bei BA nicht gefehlt.
Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, dann hat Birgit Ameis lt. veröffentlichten Informationen mit ihren Arbeitskollegen nur oberflächliche Kontakte gepflegt. Nach offizieller Lesart waren sogar alle ihre Kontakte in Hahn so oberflächlich, dass bei niemand auch nur ein Motiv für eine Ermordung von Birgit Ameis denkbar war.

Mit einer Person an ihrem Arbeitsplatz stand sie allerdings seit Jahrzehnten Kontakt. Dieser Kontakt war sicher von Emotionen begleitet. Dieser Kontakt war ihr Bruder!
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Thommy_Franke hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 22:36:00Mit einer Person an ihrem Arbeitsplatz stand sie allerdings seit Jahrzehnten Kontakt. Dieser Kontakt war sicher von Emotionen begleitet. Dieser Kontakt war ihr Bruder!
Bei dem gemeinsam benutzten Appartement, der Kenntnis der Gewohnheiten B.A.s und dem kurzen Fussweg vom Tower dahin, kann man jedenfalls auf Ideen kommen. Es würde sogar die Möglichkeit bestehen, die eigentliche Tat und Wegschaffen zeitlich weit auseinanderliegend durchzuführen, und so gar keine Auffälligkeiten im Protokoll des Kommens&Gehens im sicherheitsüberwachten Eingang des Towers zu hinterlassen.
Die Tat: Kurz nach dem sich B.A. nochmal zum Ausruhen hingelegt hat. Das Wegschaffen: Abends/nachts nach Schichtende, wenn's dunkel ist.
Selbst das Wegschaffen des Autos zum Gemeindeparkplatz und zurück zu Fuss würde sich zeitlich zusammen mit der Tat am Vormittag in einem Zeitslot von unter 30 min unterbringen lassen. Ein mögliches Motiv ist natürlich müßig. Bei Geschwistern in dem Alter könnte man an Erbangelegenheiten (oder Vorbereitung darauf) denken oder wie auch immer geartete emotionale/Beziehungsspannungen.
Es kann natürlich auch alles Quatsch sein. Die Soko hat ihn ja auch in dem Stern-Bericht entlastet bzw jeden Verdacht als unbegründet bezeichnet. Häufig ist es wohl nicht wirklich, dass ein Geschwister ein anderes tötet, nicht der klassische Fall wie z.B. Ehemann vs Ehefrau. Aber ausgeschlossen ist ja bekanntlich immer nix, solange nix fix ist.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Rebus hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 15:39:03 Motiv:
Solange ich das Opfer so schlecht kenne und ihren Alltag am Hahn, auch ihre familiäre Situation nicht, wäre auch das Motiv in einem konkreten Fall reine Spekulation, daher habe ich mich da zurückgehalten - ich müsste ihr Verhalten kennen, das sie einem mir ebenfalls fremdem Menschen entgegengebracht haben könnte. Es kann sein, dass es eine ganz spontane Tat war, ggf. Unfall, ohne ein echtes "Motiv". Es kann sein, dass dieser Mann für B.A. wirklich nur ein Freizeitkamerad war, sie aber aus ihrer Familientradition heraus, einer katholischen, kirchlich sehr aktiven Familie, schon diese der Familie nicht bekannte Sportfreundschaft als peinlich empfand und geheim halten wollte. Nehmen wir einmal an, sie wollte dieses Versteckspiel nicht mehr, und deshalb weg vom Hahn. Und es könnte sein, dass das für ihn aber etwas mehr war, was sie vielleicht ahnte oder jetzt plötzlich realisieren musste und er nun darauf gedrängt hat, sich nicht aus den Augen zu verlieren, die Situation sich hochgeschaukelt hat. Oder das hat nur etwas mit Testosteronschub zu tun. Alles Spekulationen, die uns aber nicht näher zum Täter bringen.
Gut jeder hat eine andere Geschichte vor Augen, die vor dem subjektiven inneren Auge als die plausibelste erscheint. Viele sehen einen unbekannten Bekannten als den Schlüssel zur Lösung des Falls. Bei mir puzzelt es sich irgendwie anders zusammen, keine Ahnung warum genau.
Ich denke mir immer, selbst wenn Fr Ameis so eine geheime Bekanntschaft unterhalten haben sollte, würde sie sich denjenigen vermutlich von Temperament und auch Lebensalter her auf ihrer Wellenlänge aussuchen. Und da hab ich Schwierigkeiten mir einen Hitzkopf vorzustellen, der bei einer angekündigten Trennung oä so ausrastet, dass er ihr tödliche Gewalt antut. Allerdings gibts solche Menschen, auch wahr.

Der Umstand, dass so etwas absolut geheim bleiben sollte, wo sie das Appartement mit dem Bruder teilte - und man da so einiges mitbekommen würde, von Gerüchen eines fremden Parfums, zu verräterischen weggeworfenen Notizzetteln im Papierkorb, zu ungewöhnlichen Einkäufen - oder auch einfach nur bestimmte emotionale Veränderungen, wie man sie bei vertrauten Menschen, die verliebt sind, oder in einer frischen noch emotionalen Beziehung, wahrnimmt im Gespräch.
Von den objektiven Spuren ganzuschweigen, nach denen die Polizei wohl intensiv gesucht hat (im Handy, im PC, im Navi des Autos, im Auto selbst, im Appartement) aber überall nichts. Selbst ihre Wanderrouten sind Kripo-Beamte mit dem Mountainbike nachgefahren, um auf solche geheimen Bekanntschaften, oder Orte, an denen die sich eingefädelt haben könnten, zu kommen.
Aber überall völlige Fehlanzeige. Ich schließe daraus, dass es diesen Mister X nicht gab. Irgendwas würde Spuren hinterlassen haben. Der Mister, der es war, dürfte kein X sein, sondern eine vertraute Person, mMn.
Rebus hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 15:39:03 Wald und Flur:
Würde ich nicht so viel Gewicht drauf legen. Überlegt das ein Täter, es sei denn er plant seine Tat lange im Voraus?
Wenn es so war, wie du und andere vermuten, natürlich nicht, dann handelt derjenige nur schnell und panisch an dem Ort, wo es passiert ist.
Wenn es geplant war, wie ich und andere andere vermuten, dann würde er sich's schon vorher überlegen.
Ein bisschen fällt an dem Fundort auf, dass es an der ersten Ausfahrt nach Lhausen liegt und auch da rel nahe am Anfang.
Allerdings ist es von de Schranke zum Fundort noch ganz schön weit, ~150m. Wenn der Täter B.A: mit einem Auto an den Fundort verbracht hat, muss er vermutlich über kleine Waldwege von hinten an den Fundort gefahren sein. Das würde sich natürlich nachts anbieten, weil tagsüber mit Joggern&Spaziergängern und anderen Sportreibenden zu rechnen ist.

Kann sich jemand als Täter einen anderen Bewohner des Gebäudes 669 vorstellen, z.B. einen dieser spanischen u portugiesischen Flugbegleiter-Schüler, die da an Ostern im Gebäude 660 untergebracht waren...?
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Rebus hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 11:33:40 Auch mein Konstrukt ist nur Theorie, versucht aber die m.E. zentrale Frage zu beantworten: „Wie kommt eine Frau bei dem Wetter in vermutlich unzureichender Bekleidung in den Wald, wenn ihr Auto fremdspurenlos auf einem Parkplatz in L. steht“? Darauf gibt es bestimmt noch anderer Antworten, manche vielleicht realistischer, manche nahe am Tatortkrimi. Aber ich brauche eine Konstruktion ohne superklugen Täter, der das rote Auto ohne Spuren auf den Pakrplatz bringt, Handys in den Flugmodus versetzt und gleichzeitig so saudumm ist, die Leiche mit seinen Spuren im zu vermutenden Suchradius der Polizei abzulegen. Da passt was nicht.
Hallo Rebus

Es passt alles. Ich mache im Internen Thread weiter. Hierzu hast du als HET-Mitglied auch Zugang. Als ich gestern Abend so über den Fall döste, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, dass genau diese Opposition von "superklug" und "saudumm", ein zusätzliches Indiz ist, welches in meine Theorie passend reinläuft. Echt!
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Rebus hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 11:33:40 Bitte nicht vergessen: Wir sind hier keine „Ermittler“, denn wir ermittln ja gar nicht, sondern wir spielen eigentlich nur ein Spiel, das nach dem Motto verläuft „wir wisse nur, was in den Medien stand und nun mach daraus mal ein Szenario“. Die wirklichen Ermittler in diesem Fall wissen Dinge, die vermutlich manche unserer Fragen beantworten würden, und können Fragen stelllen, die wir hier im Forum nicht stellen dürfen.

Zustimmung. Puzzlespiele mochte ich immer gerne und blieb daran hängen. Auch an Sudokus kann ich mich festbeißen und alles vergessen. Gelöst landet es sofort im Papierabfall.

Rebus: Auch beim Sudoku wissen wir nur wenige Zahlen und ergänzen nach und nach auf das Ganze.
Zum Sudoku muss aber das Puzzle-Modell noch herhalten. Man kennt ein paar Fakten, dass eine 54jährige Ehefrau verschwunden ist. Man hat den STERNbericht mit 21 Puzzleteilen. (Die Polizei spricht von einem Mysterium, was evtl. eine Umschreibung einer internen Ermittlungshypothese sein könnte.) Im HET kamen noch viele Puzzlestücke zum Vorschein. Da lässt sich hermeneutisch ein ziemlich deutliches Bild zusammenbauen.
Je nach dem Ansatz der Hypothesen wird das Bild klarer oder bleibt verschwommen.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Rebus hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 11:33:40 Unser Opferbild bleibt erstaunlich blass ...
Bei meinem intuitiven Ansatz aufgrund des STERNberichts und den HET-Puzzleteilen kommt eine Persönlichkeit zum Vorschein, finde ich, über die wir recht viel wissen. Es ist so umfangreich, dass ich das gar nicht aufzählen kann. Der für Manchen hier heiß begehrte Erforschungsbereich der Sexualität fehlt allerdings völlig. Jemand schrieb, dass sich BA nicht schminkte, nicht die Augenbrauen zupfte, nicht stylte, etc. Ja, da war sie nicht der Typ, mal eben einem Kollegen auf den Schoß zu sitzen. Das war sie nicht.

Ich fand sie toll: Ihre Hobbys supertoll, vernünftig, gesund, erbaulich, entspannend. Sie freute sich auf die Enkel, auf die Kinder zum Grillfest an Ostern ... Ganz passable Frau! Ich glaube, dass sie finanziell gut gestellt war, weil sie mit dem Cent kalkulierte. Wahrscheinlich ein sehr akurates Beamtendenken? Und nicht anecken wollen?

Sie setzte auf Sicherheit und vermied Risiken. Lovers waren kein Thema. Zuhause hatte sie Arbeit. Haus und Garten machten Arbeit. Ein Lover kostet zu viel Zeit und bringt außer Umständen nicht viel. Birgit brauchte keine Komplimente eines Lovers. Sie hatte Freundinnen und eine Wandergemeinschaft. Sie war mit ihrer Arbeit, ihren großen Kindern, ihrem Heim, ihrer Familie und Verwandtschaft wohl ganz zufrieden. Über die Ehe wissen wir nur, dass Handykontakte nicht bekannt sind.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Widasedumi hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 02:23:46 Frau Ameis hätte ihr Auto auch nie in Lautzenhausen ins Parkverbot gestellt.
Rebus hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 15:01:32 Nun ja, da musste ich etwas lächeln: Ein überlegt handelnder Täter aber auch nicht. Ihm kann ja nicht daran gelegen sein, dass das Auto schnell entdeckt wird und die Polizei sich ernsthaft auf die Suche in der Region um den Hahn macht. Es sei denn - diese Spitze kann ich mir nicht verkneifen -, er geht davon aus, dass die Polizei in L. selbst nach tagelangem aufmerksamen Herumschlendern ein einsam geparktes rotes Auto nicht in einem Parkverbot am Gemeindehaus bemerkt. O-Ton meiner Tochter "Da parkt doch keiner am Wochenende". Und dass Spürhunde eine fußläufig vom Auto abgelegte Leiche nicht finden, kommt in einem Fernsehkrimi auch selten vor. In diesem Fall passt einfach nix.
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Für die Heimfahrt der 170 km plante sie genügend Zeit ein. Von 2,5 Stunden las ich, hätte sie sich genommen. Das ist gediegen. Der Kleinwagen war gepflegt und top, alles sicher. Frau Ameis, die das Flaschen-Pfand und die ökonomischste Strecke kombinierte, das Essen mitbrachte, legte keinen Wert darauf, sich in Lautzenhausen ins Parkverbot zu stellen, um einen Strafzettel zu kassieren. Sie hatte auf dem Flughafen ihr Parkrecht. Und von dort aus hätte sie ihren Walking angetreten, meiner Vermutung zufolge. Was sollte sie noch unnötig Benzin verfahren ? Sie war bodenständig und sparsam. Und am Ostersamstag einen Lover auf dem Gemeindeparkplatz bei Graupelschauern und Gefrierpunkttemperatur zu treffen, wie bescheuert ist denn diese Idee bei dieser Frau? Entschuldige, Rebus, ich möchte zuweilen auch ein bisschen kantig sein, ohne zu verletzen. Solche aalglatten Typen, die sich "political correct" überall hindurchwinden, haben kein Profil. Das ist langweilig. Es geht um die Sache. Da darf man auch mal strikt und direkt sein, wenns passt.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Rebus: Wege zur Wahrheit?

Ich habe drei Beiträge weiter oben einen falschen Begriff ausgetauscht. Ich hatte Heuristik statt Hermeneutik geschrieben. Aber ich meinte die hermeneutische Methode, das ist ein wissenschaftliches Verfahren, um Stückwerke zu erschließen, ihre Bedeutung zu erkennen, weil sich die Zeit in ihnen abgelagert hat. Auch biografisches vom Autor kann evtl. erkannt werden. Aus dem Kunstwerk erschließt sich auch, wie der Autor seine Zeit bewertet hat, was er kritisiert hat oder welche Veränderungen er angestrebt hat. Nicht nur in Worten, sondern auch im Versmaß, in Metaphern, in Wiederholungen etc. korrespondiert der Autor mit der Außenwelt, den Umständen und Gegebenheiten. Es gibt aber im Gegensatz zu einem Kriminalfall keine Eindeutigkeit oder Wahrheit. Es sind immer nur Annäherungen an Sinn und Bedeutung.

Vor vielen Jahren, als es noch kein Wikipedia gab, war ich in einem Seminar, wo wir uns in der Methode der Hermeneutik ansatzweise ein bisschen üben konnten, um zu wissen, was das ist. Diese Methode hat mich damals nicht sehr angesprochen. Ich hatte es lieber rational deduktiv nach der Logik, und nicht induktiv, vom Einzelnen aus, in alle Richtungen nach irgendwelchen Kriterien probierend, bis was einen Sinn ergibt.

Aber bei Kriminalfällen erinnere ich mich heute daran, dass diese Methode der Hermeneutik auch ihre Vorteile hat. So mussten wir in diesem Seminar ein Gedicht von Georg Heym "Ophelia" interpretieren. Es war ein schreckliches Gedicht (um 1910 herum entstanden) über eine Wasserleiche und fing an: "Im Haar ein Nest von jungen Wasserratten und die beringten Hände auf der Flut wie Flossen ..." Dann hat uns der Dozent, ein junger linker promovierter Assistent, scheibchenweise Informationen zum Leben und zur Zeitgeschichte des Autors gegeben, und wir haben als Seminarklasse gemeinsam tatsächlich einen Sinn des Gedichts erschlossen. Heute weiß ich es nicht mehr genau. Vermutlich war das Gesellschaftssystem marode wie die Wasserleiche, es war ja noch Kaiserreich, und die Republik war das zu Erstrebende. Aber das Gedicht ist sehr bekannt und Wikipedia hält Leben und Zeit des Autors mit einem Klick bereit.

Ich habe im Kriminalfall zunächst auch einen befremdlichen Sachverhalt, wie bei dem Wasserleichengedicht, den ich nicht verstehe. Dann gehe ich hermeneutisch an die Teile heran. Wir alle im HET steuern Wissen bei. Und man kann sich der Wahrheit des Falles mit allgemeinen Erkenntnissen über Frauenmorde, Zeitgeschichte mit ihrer Ethik und Moral, mit Gesetzen, menschlichen Verlockungen, Begierden und Anreizen, Alibikonstruktionen, Parallelfällen, der Familiensituation, der Arbeit usw. usf. annähern. Ein Mord kann sich erklären in Bedingungen, wo ich nicht unbedingt ein Polizist sein muss, um den Mord nachzuvollziehen. Ich kann die Handlung aus bestimmten Bedingungen, der Täterpersönlichkeit, der Gelegenheit, den Beziehungskonstellationen usw. vermuten oder nachvollziehen, aber nachweisen kann ich es von außen nicht.

Das nur als kleine Ergänzung, dass es noch mehr als Wissen und Logik zum Verstehen eines Falles gibt.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Rebus hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 15:01:32 O-Ton meiner Tochter "Da parkt doch keiner am Wochenende".
Jaja, Rebus, der Parkplatz am Gemeindehaus steht zwar leer, aber Lautzenhausen profitiert vom Flughafen. Umgekehrt will Lautzenhausen nicht der kostenlose Parkplatz für die Fluggäste sein und damit dem Flughafen die Parkgebühren entziehen. Daher herrscht in ganz Lautzenhausen ein Parkverbot für Auswärtige. Und Birgits Auto hatte ein auswärtiges Nummernschild.
Irrtumsvorbehalt
Rebus
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Thommy_Franke hat geschrieben: Montag, 12. April 2021, 22:36:00
Mit einer Person an ihrem Arbeitsplatz stand sie allerdings seit Jahrzehnten Kontakt. Dieser Kontakt war sicher von Emotionen begleitet. Dieser Kontakt war ihr Bruder!
Sicher, und du kannst davon ausgehen, dass auch ich immer über mein versuchtes Szenario hinausdenke, das ja auch nur eines von mehreren für mich möglichen ist und bei dem ich, auch wenn es von mir selbst ist, auch die schwachen Punkte erkenne. Wenn man nicht auch an sich selbst zweifelt, verliert man die Flexibilität und verrennt sich. Was den Bruder, die Familie überhaupt angeht, hab ich meine Überlegungen. Mir ist klar, was ich alles nicht weiß, gerne wüsste, aber es ist für mich tabu, das öffentlich zu thematisieren. Den Weg gehe ich nicht im Forum.
Rebus
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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z3001x hat geschrieben: Dienstag, 13. April 2021, 00:13:06 Bei dem gemeinsam benutzten Appartement, der Kenntnis der Gewohnheiten B.A.s und dem kurzen Fussweg vom Tower dahin, kann man jedenfalls auf Ideen kommen. Es würde sogar die Möglichkeit bestehen, die eigentliche Tat und Wegschaffen zeitlich weit auseinanderliegend durchzuführen, und so gar keine Auffälligkeiten im Protokoll des Kommens&Gehens im sicherheitsüberwachten Eingang des Towers zu hinterlassen.
Die Tat: Kurz nach dem sich B.A. nochmal zum Ausruhen hingelegt hat. Das Wegschaffen: Abends/nachts nach Schichtende, wenn's dunkel ist.
Selbst das Wegschaffen des Autos zum Gemeindeparkplatz und zurück zu Fuss würde sich zeitlich zusammen mit der Tat am Vormittag in einem Zeitslot von unter 30 min unterbringen lassen. Ein mögliches Motiv ist natürlich müßig. Bei Geschwistern in dem Alter könnte man an Erbangelegenheiten (oder Vorbereitung darauf) denken oder wie auch immer geartete emotionale/Beziehungsspannungen.
Es kann natürlich auch alles Quatsch sein. Die Soko hat ihn ja auch in dem Stern-Bericht entlastet bzw jeden Verdacht als unbegründet bezeichnet. Häufig ist es wohl nicht wirklich, dass ein Geschwister ein anderes tötet, nicht der klassische Fall wie z.B. Ehemann vs Ehefrau. Aber ausgeschlossen ist ja bekanntlich immer nix, solange nix fix ist.
Ganz bestimmt geht sowas. Auch der Kriminalfall „Mord in 669“ ist ein Szenario, das man irgendwie hinbekommt. Großes Zeitfenster von Dienstende bis zum frühen Nachmittag. Mit wechselnder Beteiligung kann man da jede beliebige Person einbauen und ein jeweils passendes Motiv dazutun. Selbst die berühmten Flugbegleiter. Nehmen wir mal die Variante 14 Uhr:

B.A. ist schon fertig zur Abfahrt. Muss jetzt wirklich los, will ja noch zum Grillen. Hat ihre Sachen ins Auto geworfen, hat ihr Handy in den Flugmodus geschaltet (Anm.: Ich könnte mir bei einer Person, die nicht besonders Smartphone-affin ist, gut vorstellen, dass das eine bevorzugte Methode des „Ausschaltens“ ist, wenn man z.B. zum Einschalten eine Pin braucht, für den Flugmodus aber keine), nur noch die Handtasche ist draußen. Ein Mann, der in 669 wohnt, kommt und lockt sie unter einem Vorwand in sein Appartment. Übergriff mit Todesfolge. Erste Reaktion: Leiche kann hierbleiben, ist sicher, aber Auto muss jetzt weg, sonst sucht man hier. Wirft ihre Tasche gedankenlos zu dem übrigen Zeugs in den Kofferraum fährt Auto in fußläufiger Distanz weg nach Lautzenhausen und läuft zurück nach 669. Irgendwann (auch da gibt es ein größeres Zeitfenster, über den Tag hinaus sogar) packt er die Leiche in ein Stoffbehältnis ein z.B. eine sehr große, schwarze Reisetasche oder ein Tuch, verbringt sie, sobald die Luft rein ist (in der Dunkelheit z.B.), in sein Auto und schafft sie in den Wald.
Schwachpunkt: Keine Spuren außerhalb der Familie in ihrem Auto. Und kleine Zusatzfrage: Wo ist die verdammte Faltbox, die der Bruder gerade noch morgens im Aptm. gesehen haben will. Aber weniger wichtig sicher, als die Spurenlage im Auto.
SherlockHolmes
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS (54 †), FLUGH. HAHN, APRIL 2015

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Naja als wichtig betrachte ich den Verlust der Box schon. Auch das Abschleppseil auf den Wanderstöcken ist nicht unwichtig. Das Grillen war übrigens für Ostersonntag geplant nicht für Samstag. Dieser Unbekannte fährt das Auto ohne Sitzverstellung und ohne Fremdspuren auf den Parkplatz. Es gab aber den Brötchenzeugen..gut den lassen wir auch aussen vor...ne das passt für mich nicht.
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