MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Anka67
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die letzte ( immer noch aktuellste) Pressemitteilung der Polizei klingt , was DNA Spuren anbelangt, nicht so eindeutig.
Hier sind wir momentan dabei, mit modernsten, aber auch zeitintensiven, kriminaltechnischen Untersuchungsmethoden, Hinweise auf einen möglichen Täter zu erlangen. Mittlerweile sind unsere Wissenschaftler ja in der Lage, auch nach Jahren noch Täter-DNA und andere beweiserhebliche Spuren aufzufinden. Die Chancen stehen hier nicht schlecht!"

https://www.polizei.rlp.de/de/die-poliz ... soko-hahn/

Ich gehe davon aus, dass inzwischen zumindest unvollständige DNA Spuren des Täters gefunden worden sind. Alleine diese Untersuchungen dürften fünf Monate gedauert haben, denn erst fünf Monate nach Auffindung der sterblichen Überreste war sich die Polizei sicher, dass BA einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Der Grund dafür dürften meiner Meinung nach fremde DNA Spuren gewesen, die belegen, dass BA nicht alleine am Fundort war und dort alleine gestorben ist. Nun wird vermutlich durch komplizierte und langwierige Untersuchungen weiter an der Vervollständigung der Spuren gearbeitet. Ich bin sehr gespannt, wann und ob wir noch Näheres zu den gefundenen Gegenständen am Tatort erfahren.
Anka67
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Anka67 »

Ja in der Tat, der Bericht klingt nicht ganz so positiv bezüglich der DNA, wie es in anderen diversen Artikeln erwähnt wird.

Allerdings steht dort auch:
Kreuter: „Wir haben Profiler des LKA Nordrhein-Westfalen und des LKA Rheinland-Pfalz hinzugezogen, die das Tatgeschehen rekonstruiert und neue Ermittlungsansätze aufgezeigt haben.

Ich denke, lediglich anhand gefundener (Teil-)DNA wird man kein Tatgeschehen rekonstruieren können - da muss mehr sein.
Deshalb könnte ich mir z.B. vorstellen, dass B.A. vielleicht eine Schädelfraktur oder ähnliches hatte. Da musste dann festgestellt werden, ob sie ggf. nicht einfach unglücklich gestürzt ist und eventuell im Wald auf einen Baumstumpf oder gegen einen Baum oder so gefallen ist, ob Post mortem oder doch als sie noch lebte usw.

Wenn natürlich ein Messer oder ähnliches gefunden wurde - gilt meine Theorie nicht mehr.
AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Ja, es müssen anfangs nach der Auffindung laut der Berichte zwei Optionen möglich gewesen sein, nämlich Unfall oder Gewaltverbrechen. Das deutet möglicherweise auf Knochenbrüche hin, die durch einen Sturz oder Schläge verursacht worden sein könnten.
z3001x
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von z3001x »

@Anka67 @AngRa
Danke für Eure Links. Im WDR-Bericht klingt es in der Tat so, dass unzweideutig DNA-Spuren am Fundort gesichert worden seien, die auch dem/n Täter/n zuzuordnen seien, und die eben jetzt "nur noch" zwar langwierig, aber zielführend auszuwerten sind. Wobei jetzt = Zeitpunkt der Veröffentlichung vor 3,5 Monaten.
Im Polizeibericht und im Originalton von SOKO-Chef Kreuter klingt es aber deutlich stärker nach Konjunktiv und der Hoffnung, dass die Spuren ggf Tätern zuzuordnen sind (was aber noch nicht klar ist - wie auch sollte man wissen, von wem DNA stammt, bevor man ein verwertbares Profil aus ihr gewinnen konnte?) und auch dass es zwar große Chancen gibt aus Sicht des Soko-Chefs dass die Analyse gelingen wird, aber eben nicht, dass sie bereits gelungen ist.
Bisschen mein ich da Zweckoptimismus rauszuhören oder vll sogar Taktik und auf einen ggf unruhig werdenden Täter zugeschnittene Prognosen.
Bei allen Fortschritten in der Technologie ist DNA immer noch biologisches Gewebe bzw in solchem enthalten und den selben Zerfallsdynamiken unterworfen wie dieses. Und 5,5 Jahre im Wald sind eben schon eine sehr lange Zeit in der so ziemlich alles von Witterung und Makro- und Mikroorganismen angegangen und zersetzt wird, was zersetzbar ist. Ich bin da nicht mehr auf dem Laufenden wie weit diese Analysetechniken verbessert und verfeinert wurden, aber das wäre wirklich sensationell wenn man mittlerweile aus irgendwelchen semi-zersetzenden Resten vollwertige Profile die auch noch eine gerichtsverwertbar hinreichende Eindeutigkeit von 1:1.000.000 oder höher aufweisen würden.
Aber mal sehen. Vll gelingt es ja doch.
Rebus
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

Heute ist Sonntag, da hab ich Zeit und möchte noch einmal auf Gedankengänge zurückkommen, mit denen ich mich mal ganz zu Anfang des Falles beschäftigt hatte, lange bevor die sterblichen Überreste gefunden wurden.

Ausgangspunkt waren Überlegungen, in welche Motiv-Verstrickungen wohl ein Mensch geraten könnte, der doch nun wirklich ein Ausbund an Solidität und Bodenständigkeit ist, und absolut keinen Angriffspunkt für Agressivitäten zu bieten scheint. Ohne direkten Bezug sozusagen.
Dabei habe ich nachgedacht über das Motiv „Mitwisserschaft an einer Straftat, die für Dritte existenzgefährdend ist“. Ich verfolgte damals die Öffentliche Diskussion, die seit etwa 2011 in der Pfadfinderschaft aufgeflammt was als Folge von vielfachem Missbrauch in der Amerikanischen Boy-Scout-Bewegung. Zu dieser Zeit war auch in Deutschland ein „Kurat“ (d.i. ein Hilfsgeistlicher, der Pfadfinder seelsorgerisch betreut) der katholischen St.-Georgs-Pfadfinder des Missbrauchs angeklagt worden und es hatte in der St.G.-Pf. eine jahrelange Diskusssion über Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen gegeben.

Und ich kam dann auf die Idee, dass der Hintergrund für eine solche Gewalttat vielleicht gar nicht unbedingt mit dem beruflichen Umfeld von B.A. zusammenhängen müsse, sondern vielleicht auch in dem ja offensichtlich nicht ganz „ungefahrlich“ scheinenden Bereich der Nähe zur katholischen Kirche und deren Jugendarbeit zu finden gewesen sein könnte, mit der B.A. und ihre Familie doch so eng verbunden sind, und der Arbeitsort = Tatort „Hahn“ möglicherweise in die Irre führt.

Was, wenn der „zentrale“ Ort dieser Mordsituation, also der, an der Begegnung mit dem Täter und Auslösen einer für sie lebensgefährlichen Situation, gar nicht der Tower, Gebäude 669, Parkplatz L’hausen oder Wanderpfad gewesen wäre, sondern ein Gebäude, mit der sie zwar nicht beruflich, aber privat und familiär, sagen wir einmal "emotional" sehr verbunden gewesen sein müsste: Gebäude 1401 auf dem Gelände des Flughafens Hahn, in einer alten Produktionshalle, in dem die Jugendkirche „Crossport to Heaven“ angesiedelt ist? Ein Gebäude, einen Steinwurf von 669 entfernt, praktisch in der Verlängerung des Mühlenwegs gelegen und nahe am Auffindeort der Leiche. CtH ist ein 2011 gegründetes, sehr ambitioniertes Projekt der katholischen Jugendarbeit im Kirchenkreis Sohren, eine vielbeachtete Einrichtung, die recht genau in das Leben von B.A. und ihrer Familie passt. Wäre es nicht verwunderlich gewesen, wenn B.A. nicht in ihrer Freizeit einmal Kontakt mit CtH aufgenommen hätte? Ist sie vielleicht dort und nicht beim Wandern oder während der Arbeit in Kontakt zu einem Menschen gekommen, der später Anlass hatte, ihr Gewalt anzutun, könnte sie nicht auch an diesem Karfreitag dort noch einmal vorbeigegangen sein?

Im CtH gibt es nicht nur Jugendgottesdienste, sondern auch Altkleidersammlungen für Flüchtlinge und Pfadfindertreffen. Sehr eng mit diesem Ort verbunden ist der Stamm Sohren (bei Lautzenhausen) der besagten katholischen Pfadfinderschaft St. Georg. Jedes Jahr holt dieser Stamm beispielsweise in der Weihnachtszeit das aus Bethlehem entsandte „Friedenslicht“ in den Hunsrück und bringt es dann zentral in den „Crossport to Heaven“, von wo es an weitere Menschen und Gemeinden weitergereicht wird.
Und hier gibt es eine enge Verbindung zur Familie Ameis und Lohmar. In Seelscheid bei Lohmar unterhält die St. Georgs-Pfadfinderschaft einen weiteren Stamm, den Stamm „Edelweiß“. Hier sind sowohl Sohn Simon A., als auch der Ehemann Uli A. seit Langem als Pfadfinder engagiert. Beide tragen das graue Leiterhalstuch und machen sich verdient um junge Menschen. Der Ehemann von B.A. ist also keineswegs ein Büromensch, der nur hinter dem Schreibtisch bei DWD hockt, sondern jemand, der sich in Wald und Flur auskennt und dem das von seiner Frau gepflegte Wanderhobby absolut nicht fremd ist. Noch 2014 hat er, in voller Pfadfinderkluft, Übernachtungslager des Pfadfindernachwuchses der 9-12jährigen Pfadfinder begleitet. Auch der Stamm „Edelweiß“ kümmert sich jedes Jahr um das Friedenslicht und veranstaltet Altkleidersammlungen, wie die Pfadfinderkameraden aus Sohren, und mit Sicherheit hat die Familie A. die Parallelen zum Crosspoint to Heaven und dem Stamm Sohren gekannt, vielleicht hat es sogar Begegnungen bei überregionalen Pfadfindertreffen gegeben.

Kurz: Ich halte die Idee nicht für völlig abwegig, dass B.A. einmal Verbindungen zu dieser für sie doch in mehrfascher Hinsicht so naheliegenden Einrichtungen aufgenommen hat und hier an einen Menschen oder Informationen geraten sein könnte, die ihr zum Verhängnis wurden, dass hier ein Mensch, der vielleicht auch nur Besucher war, eine der letzten Gelegenheiten vor ihrem Weggang vom Hahn genutzt hat, um „Reinen Tisch“ zu machen und sich einer möglichen Gefahr zu entledigen. Nichts weiter als gedanklich Pfade, auf denen bisher niemand gegangen ist, aber, wie schon einmal gesagt. „Es gibt nichts, das es nicht gibt“
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@ Rebus
Rebus hat geschrieben: Sonntag, 25. Juli 2021, 14:03:46 Motiv-Verstrickungen
Das Wort "Verstrickung" im Zusammenhang mit diesem Opfer stößt mir etwas auf.
Rebus hat geschrieben: Sonntag, 25. Juli 2021, 14:03:46 ein Ausbund an Solidität und Bodenständigkeit
Rebus, warum hast du statt "Ausbund" nicht "Inbegriff" genommen?
"Ausbund hat (nach Wiktionary) eine ironische Konnotation"
Rebus hat geschrieben: Sonntag, 25. Juli 2021, 14:03:46 Motiv „Mitwisserschaft an einer Straftat, die für Dritte existenzgefährdend ist“
Der Tötungsmotive gibt es viele. Du hattest mal die sittsame Selbstbescheidung, Genügsamkeit, Anspruchslosigkeit etc.
als mögliches Motiv in die Diskussion gebracht, weil das eventuell, wenn diese Wesensart als demonstrativ empfunden worden wäre,
sogar aggressionsauslösend gewirkt haben könnte.

Nun nennst du eine zweite Motivmöglichkeit, dass jemand B.A. als existentielle Gefahr empfunden haben könnte.

Das kann man nicht von der Hand weisen. Ich muss darüber länger nachdenken. In der Allgemeinheit des von dir angeführten Bezugsfeldes fehlt mir die Konkretisierung. Ich denke darüber nach, wie hier ein Wissen entstanden sein könnte, welches zu einem Mord geführt hat, und wie es mit der Spurensituation zusammenpasst. Ein sensibles Feld, und aus mehreren Gründen (Persönlichkeitsschutz, Privatheit und Politische Korrektheit) nicht ohne weiteres, bzw. überhaupt diskutierbar.

Vielen Dank, Rebus, für dein intensives Bemühen in Sachen Motivsuche.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Hallo, Rebus,

mein Wissen ist sehr karg, was die private Seite des Opfers anbelangt. Es wäre unseriös, hier ohne einen blassen Schimmer zu spekulieren.
Hätte B.A. am Hahn mit einer Pfadfinderorganisation/Crossport to Haeven-Church Kontakte gepflegt, vermute ich, dass die Polizei solches ermitteln konnte oder davon zu wissen bekam. Dass Frau A. vermisst wurde, hätte diese Organisation vermutlich erfahren und hätte wohl von sich aus über solche Kontakte die Polizei informiert.

Wie ich schon schrieb, kann ich die von dir überlegte Motivmöglichkkeit nicht ausschließen. Mehr ist mir leider nicht möglich, intuitiv zu ergründen.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von lindenstein »

Rebus hat geschrieben: Sonntag, 25. Juli 2021, 14:03:46 Im CtH gibt es nicht nur Jugendgottesdienste, sondern auch Altkleidersammlungen für Flüchtlinge und Pfadfindertreffen. Sehr eng mit diesem Ort verbunden ist der Stamm Sohren (bei Lautzenhausen) der besagten katholischen Pfadfinderschaft St. Georg.
Man kann hier gerne nachlesen. Ohne das mit der oder dem CtH zu wissen, hatte ich in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass die Täterschaft auch in Bezug zu den Flüchtlingen welche zu der Zeit auch am Hahn ansässig gewesen sind in Verbindung stehen könnte.

Ich meine geschrieben zu haben, nach dem Fund der sterblichen Überreste, wird die Kripo ggf. schon aufdröseln, ob hier X/Y, Flüchtlinge, Kollegen oder ein Sonstiger, der Birgit kannte, anhand der DNA überführt wird..
Alle meine Beiträge spiegeln meine Meinung und ich kann auch völlig daneben liegen.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

lindenstein hat geschrieben: Montag, 26. Juli 2021, 19:31:49 Man kann hier gerne nachlesen. Ohne das mit der oder dem CtH zu wissen, hatte ich in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass die Täterschaft auch in Bezug zu den Flüchtlingen welche zu der Zeit auch am Hahn ansässig gewesen sind in Verbindung stehen könnte.

Ich meine geschrieben zu haben, nach dem Fund der sterblichen Überreste, wird die Kripo ggf. schon aufdröseln, ob hier X/Y, Flüchtlinge, Kollegen oder ein Sonstiger, der Birgit kannte, anhand der DNA überführt wird..

@Lindenstein formuliert: "die Täterschaft auch im Bezug zu den Flüchtlingen ... in Verbindung stehen könnte."

@Rebus sinniert ein Motiv, wonach B.A. aufgrund ihres Wissens über eine Sache zur existentiellen Gefahr für den Täter hätte werden können.

Einen Flüchtling schließe ich bei dieser Tatausführung aus.
Einen Flüchtlingsbetreuer ebenso. Für beide stellte m.E. Birgit A. keine existentielle Gefahr dar.
Für wen B.A. in der Crossport to Heaven-Church am Flughafen Hahn eine existentielle Gefahr durch ihr Wissen gewesen sein könnte, fällt mir nicht ein.
Wenn B.A. überhaupt einen Kontakt zu dieser Jugendkirche gehabt hätte, und diese dort hin und wieder besuchte, dann fehlt mir der Bezug zu einer Gefährlichkeit. Was hätte sie dort machen können? Evtl. eine Kleider- oder Sachspende abgeben? Da komme ich ebenfalls nicht auf ein existenzbedrohliches Wissen.

Für mich ist in dieser von @Rebus angedachten möglichen Spur kein Motiv eines existenzbedrohlichen Wissens auszumachen, welches eine Gefahr für eine Church-Person gewesen sein könnte, woraus sich ein Mordmotiv gegen B.A. ergeben hätte. Ferner hätte es einer Vereinbarung zu einem Treffen bedurft. Wie sollte dieses - ohne Handyspuren - ausgemacht worden sein?
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

@Widasedumi:

„Das Wort "Verstrickung" im Zusammenhang mit diesem Opfer stößt mir etwas auf.“
Der ist gut. Aber dann könnte man auch nicht von einem „rätselhaften Fall“ sprechen.

„Rebus, warum hast du statt "Ausbund" nicht "Inbegriff" genommen?
Ausbund hat (nach Wiktionary) eine ironische Konnotation"


Ja, war wohl auch so gemeint, weil ich mich nicht auf den tatsächlichen Charakter des Opfers beziehen wollte, sondern auf den, der uns über polizeiliche Verlautbarungen und Medien vermittelt wurde. Und da glaube ich, das Letzteres nur eine stark vereinfachende Skizze ihrer Persönlichkeit darstellt.

„Wenn B.A. überhaupt einen Kontakt zu dieser Jugendkirche gehabt hätte, und diese dort hin und wieder besuchte, dann fehlt mir der Bezug zu einer Gefährlichkeit. Was hätte sie dort machen können? Evtl. eine Kleider- oder Sachspende abgeben? Da komme ich ebenfalls nicht auf ein existenzbedrohliches Wissen.“

Nun ja, wenn man etwas mehr Phantasiewasser getrunken hat und die Presse verfolgt, dann fallen einem durchaus beim Stichwort „Katholische Kirche“ Möglichkeiten für Mitwisserschaften ein, die für einen Menschen gefährlich werden könnten. Ich hatte ja meinen Post neulich bewusst mit einer entsprechenden Passage eröffnet, die in Richtung meiner Gedanken weisen sollte, wollte und will das aber nicht weiter vertiefen in einem Forum. Das Thema ist auch näher an Lohmar dran, als ich geschrieben hatte. Ein Pfarrer i.R. des Erzbistums Köln, dessen Name mir bekannt ist, wurde Ende 2020 mit Missbrauchsvorwürfen konfrontiert und er hat sich daraufhin im Februar 2021 das Leben genommen. Dieser Geistliche war zuletzt auch als Subsidiar in Neunkirchen-Seelscheid tätig, dem Ort an dem die Familienmitglieder des Opfers sich bei den Pfadfindern engagieren. Kurz: Ohne direkten Bezug zu unserem Fall kann ich mir schon unterschiedliche Konstellationen vorstellen, um in einem Ambiente der kirchlichen Jugendarbeit zu einem Mitwisser zu werden, womit ich nicht sage, dass es hier so gewesen sei. Z.B.: Person B erfährt etwas über Person A oder bemerkt etwas, schöpft einen Verdacht. Will sich einer Person C anvertrauen oder bei ihr zusätzliche Informationen einholen, weil vielleicht frühere Verbindungen zu Person A bestehen, oder ähnlicher Arbeitsbereich. Person A erfährt von dieser Absicht und zieht den Stecker, um diese für ihn existenzgefährdende Aktion zu unterbinden.

Übrigens hätte sie an diesem Tag tatsächlich eine Kleiderspende dort abgeben oder in L'h an jemanden übergeben können (Faltbox), wenn ihr die Institution schon vertraut gewesen wäre. An einen Zusammenhang zwischen Mord und Flüchtlingen glaube ich allerdings auch nicht. CtH sammelt gezielt Altkleider für Bolivien, und da kommt niemand vorbei, um sich alte Kleider abzuholen.

„Ferner hätte es einer Vereinbarung zu einem Treffen bedurft. Wie sollte dieses - ohne Handyspuren - ausgemacht worden sein?“


Indeed, das gilt hier doch generell für alle Tathergänge. Wenn eine Beziehung zwischen Täter und Opfer bestanden haben sollte, dann war Kommunikation nur mündlich möglich, Das heißt: Der Täter saß auf dem Gelände des Flughafens, bevorzugt im Tower, ggf. in 669 oder einer anderen Firma auf dem Hahn. Eine langfristige Verabredung oder gar einen Jour fixe schließe ich aus. Alles andere bedeutet: Der Täter lauerte dem Opfer auf, und dieses geht nur an einem Ort, von dem der Täter vorher wissen konnte, dass B.A. hier vorbeikommt. Da gibt es nur Gebäude 669. Aber da geraten wir schon wieder in dieses TV-Tatort-Ambiente mit dem arbeitsaufwendig werkelnden genialen Täter, der Autos bepackt und herrichtet, und spurenlos nach L’h auf einen öffentlichen Parkplatz fährt, um dann das Opferhandy zu erforschen, damit er weiß, wo der Button für den Flugmodus ist, statt es einfach auszumachen, und dann noch einmal später (wenn Brötchenzeuge nicht irrt, war ja Auto schon morgens da) zum Auto zurückkehrt, um die Handtasche in den Kofferraum zu legen. Diesen Tathergang mag ich nicht.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Undercover »

Rebus hat geschrieben: Samstag, 31. Juli 2021, 20:18:54
Nun ja, wenn man etwas mehr Phantasiewasser getrunken hat und die Presse verfolgt, dann fallen einem durchaus beim Stichwort „Katholische Kirche“ Möglichkeiten für Mitwisserschaften ein, die für einen Menschen gefährlich werden könnten.
Deine Überlegungen sind durchaus sehr interessant -aber die Katholische Kirche und Mord? Also bei einem Auftragsmord bedarf es wahrlich um ein vielfaches mehr Brisanz um zum letzten Mittel zu greifen. Aber ein provinzieller Pfarer, der mal ein Flüchtlingsmädchen oder Junge unsittlich angefasst hat und deshalb holt er sich gleich die Tschetschenen-Mafia um ein Gemeindemitglied brutal zu töten? Nein, das kann ich mir echt nicht vorstellen.

Und selbst wenn das so wäre, dann würde man das sicherlich nicht so kompliziert machen (ala Handy, Parkplatz, Abschleppseil, Klappbox), sondern hätte sie gleich auf dem Parkplatz abgestochen und Tschüss. Es gibt fast wöchentlich irgendwelche Missbrauchsskandale in der Kirche -aber wieviel Leute wurden denn als potenzielle Zeugen beseitigt? Mir ist nur der eine Fall aus dem Vatikan in den 80er Jahren bekannt, wo eine junge Frau spurlos verschwunden ist und gemunkelt wurde, dass sie womöglich ein Missbrauchsopfer war.
Widasedumi
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@Rebus

Wir sind aktuell bei der Suche eines Motivs. Meine nachfolgenden Ausführungen sind Phantasie-Konstruktionen auf dieser Suche. Die Zielrichtung ist, einen "Steckerzieher" zu finden. Der "Steckerzieher" muss einen Mord als letzten Ausweg gesehen haben. Oder "der Steckerzieher" könnte zusätzliche Motive gegen das Mordopfer gehabt haben können.
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Brainstorming
- Kirche könnte tangiert sein;
- Motivmöglichkeit „Mitwisserschaft an einer Straftat, die für Dritte existenzgefährdend ist“;
- alte Moralauffassungen versus neue Moralauffassungen;
- Frau wird ermordet;
- zwei Familienangehörige bei Pfadfindern;
- Pfadfinder sind überkonfessionell;
- seit 2011 flammten Missbrauchsvorwürfe auf;
- Zu dieser Zeit war auch in Deutschland ein „Kurat“ der kath. St.-Georgs-Pfadfinder des Missbrauchs angeklagt worden;
- es gab eine jahrelange Diskusssion in der St.G.-Pf. über Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen;
- im Gebäude 1401 auf dem Gelände des Flughafens Hahn, in einer alten Produktionshalle, ist die Jugendkirche „Crossport to Heaven“ angesiedelt;
- CtH ist ein 2011 gegründetes, sehr ambitioniertes Projekt der katholischen Jugendarbeit im Kirchenkreis Sohren
- Im CtH gibt es nicht nur Jugendgottesdienste, sondern auch Altkleidersammlungen für Flüchtlinge und Pfadfindertreffen
- Sehr eng mit diesem Ort verbunden ist der Stamm Sohren (bei Lautzenhausen) der besagten katholischen Pfadfinderschaft St. Georg;
- In Seelscheid bei Lohmar unterhält die St. Georgs-Pfadfinderschaft einen weiteren Stamm, den Stamm „Edelweiß“.
- Sohn S. und Mann U. sind seit Langem als Pfadfinder engagiert, beide graues Leiterhalstuch, Engagement für junge Menschen;
- U. kennt Wald und Flur;
- U. hat 2014 in voller Pfadfinderkluft Übernachtungslager des Pfadfindernachwuchses der 9-12jährigen Pfadfinder begleitet;
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Modell von Rebus:
Z.B.: Person B erfährt etwas über Person A oder bemerkt etwas, schöpft einen Verdacht. Will sich einer Person C anvertrauen oder bei ihr zusätzliche Informationen einholen, weil vielleicht frühere Verbindungen zu Person A bestehen, oder ähnlicher Arbeitsbereich. Person A erfährt von dieser Absicht und zieht den Stecker, um diese für ihn existenzgefährdende Aktion zu unterbinden.
Zur direkten Kommunikation entwirft Rebus:
Wenn eine Beziehung zwischen Täter und Opfer bestanden haben sollte, dann war Kommunikation nur mündlich möglich, Das heißt: Der Täter saß auf dem Gelände des Flughafens, bevorzugt im Tower, ggf. in 669 oder einer anderen Firma auf dem Hahn. Eine langfristige Verabredung oder gar einen Jour fixe schließe ich aus.
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Vor drei Tagen, am 29.07.2021, erschien in der Rhein-Zeitung ein Bericht über eine Open-Air-Firmung mit Weihbischof Jörg Michael Peters auf dem Flughafen Hahn https://www.rhein-zeitung.de/region/aus ... 89294.html

Da wurden also Teenies gefirmt und erreichen damit die Fähigkeit der politischen Mitwirkung in der Kirche.
Auf die Nachfrage, wie er zur Segnung der LGBTIQ stehe, zitierte er Papst Franziskus: „Wer bin ich, dass ich über die Liebe der Menschen urteilen kann.“ Er stellte sich hinter die Segensbewegung.
...
Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Wodack nutzte die Gunst der Stunde, um auf den Antrag des Jugendrates zu verweisen, die Jugendkirche „Crossport to Heaven“ zu einem Ort der Sakramentenspende werden lassen soll.
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Dies ist erst einmal eine Vorarbeit, um nun in diesem Umfeld für das Modell: "B-A-C // Stecker raus" eine Anwendung zu suchen.
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AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Das Brainstorming kann man bezüglich der aufflammenden existenzgefährdenden Missbrauchsvorwürfe dahingehend ergänzen, dass denjenigen die wegen dieser Straftaten in Verdacht geraten und überführt werden Freiheitsstrafen bis zu 15 Jahren drohen, nicht selten verhängen Gerichte Freiheitsstrafen im oberen Bereich und auch die Anordnung von Sicherungsverwahrung ist keine Seltenheit, da diese Straftaten scheinen überhand genommen zu haben und man ihnen Einhalt gebieten muss.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Nachdem ich einige Zeit über das Modell "B-A-C" nachgedacht habe, möchte ich zunächst einmal den ersten Teil davon betrachten, nämlich
Z.B.: Person B erfährt etwas über Person A oder bemerkt etwas, schöpft einen Verdacht.
Von wem könnte B etwas erfahren haben?
Wie und wo könnte B etwas bemerkt haben, das einen Verdacht hätte aufkommen lassen?

Wenn B kein Gruppen-Insider war, dann muss B ein verdachtbegründendes Fehlverhalten zugetragen bekommen haben. Wer würde B ein Fehlverhalten zugetragen haben können? Und warum würde jemand B ein Fehlverhalten zugetragen haben?

Es könnte eine Freundin gewesen sein, die ein Kind bei den Pfadfindern hatte, und die das der Freundin gegenüber erwähnte, dass da was "komisch" sei. Es könnte ein Angehöriger von B gewesen sein, der regel- oder sittenwidrig belästigt wurde.

Jedenfalls - vom Modell ausgehend - war B hellhörig geworden und wollte der Sache nachgehen. Das macht man nur, wenn einem die Sache nahe geht und betroffen gemacht hat. Was könnte B überlegt haben, wie sie zu ihren Informationen kommt? Das Modell sagt bezüglich B:
Will sich einer Person C anvertrauen oder bei ihr zusätzliche Informationen einholen, weil vielleicht frühere Verbindungen zu Person A bestehen, oder ähnlicher Arbeitsbereich.
Wer könnte die Person C sein?
Also A ist der Inkriminierte, und C soll über ihn was wissen. Wie hätte B ihren Informationswunsch eingeleitet, wenn sie auf C zugegangen wäre? Sicherlich, dass ihr jemand etwas mitteilte, das sie verifizieren wolle, weil es sie etwas beunruhigt. Sie könnte einen besorgten Eindruck auf C gemacht haben. Dieser könnte ihr einen Termin zu einem Gespräch vorgeschlagen haben, jedoch sich inhaltlich nicht dazu verhalten haben.

Nun war C in einer schwierigen Lage. Wenn es ein Fehlverhalten gab, wie sollte er B gegenüber damit umgehen? Ich nehme an, dass C als vertrauenswürdige und einwandfreie Ratgeberperson bei B galt. Er könnte gedacht haben, dass er am besten den inkriminierten A mit einbezieht, um nicht hinter seinem Rücken gegen ihn zu agieren. Vielleicht ist C zu A, um ihn um eine Stellungnahme zu bitten, weil er diese für das Gespräch mit B bräuchte.

Nun könnte der inkriminierte A eine Gefahr aufkommen gesehen, und den Stecker gezogen haben, bevor da irgend etwas ausgebreitet wurde.

Nebenbei bemerkt, wurden die kirchenamtlichen Kurate um die Problemzeit herum mit dem Argument eingestellt, dass Priestermangel herrsche.
Es werden nun Laien zu Kuraten ausgebildet.

Ich benötige etwas Zeit, um weiter zu überlegen, wer A gewesen sein könnte.
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AngRa
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

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Lt. Stern-Bericht plante BA für den Ostermontag "Walken am heimatlichen Stallberg" und für die Woche vom 25.4. -3.5. längere Wanderungen mit der Wandergruppe am Rheinsteig. Es wäre denkbar, dass BA schon am Stallberg nicht alleine unterwegs gewesen wäre und während der Wandertage am Rheinsteig wäre sie ohnehin mit einer Gruppe gewandert. Vielleicht bestand aus Sicht des Inkriminierten die Gefahr, dass BA während dieser Wanderungen Näheres erfahren hätte, was einen möglicherweise schon im Raum stehenden Verdacht erhärtet hätte oder auch einen Verdacht erstmals begründet hätte. .
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

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Ich war auf der Google-Suche nach dem Artikel bezüglich Beendigung kirchenamtlicher Kurate bei den Pfadfindern.
Dabei stieß ich auf diesen Artikel, in dem es um Ermittlungen gegen einen Geistlichen, und zwar einen ehemaligen Bundeskuraten der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg geht.
https://rp-online.de/politik/missbrauch ... d-13602285
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Rebus »

@Undercover.

Ich habe bei der Konstruktion eines Mitwisser-Szenarios als Motiv eigentlich nicht gedacht, dass Person A ein Mann der Kirche sein muss, sondern eher ein Mann, der in einer kirchennahen Institution mitarbeitet, denn auch ich würde einem Kirchenmann nicht die rabiate Energie zutrauen, deshalb einen Menschen zu ermorden. Ich habe aber tatsächlich schon einen eher sanften 59-jährigen Mann aus der Jugendarbeit gekannt, der eines Abends vor Feierabend im Streit seine Sekretärin umgebracht, sie in einen Teppich eingewickelt und entsorgt hat. Motiv: Mitwisserschaft. Sie hatte Unregelmäßigkeiten in seiner Haushaltsführung bemerkt. Hätte ich ihm nicht zugetraut, weder den Griff in die Kasse, noch den Mord. Aber auch hier ging es letztlich nicht um das Geld, sondern um seine Existenz. Dieser Fall fällt mir jetzt erst ein.

Nein, ich denke an einen Mann, den man dort trifft, wo sich die Familie von B.A. und sie selbst sehr stark engagiert, nämlich im weiteren Sinne im Gemeindebereich einer Kirche, ohne dass er in der Kirche eine Funktion haben muss, z.B. die katholischen St-Georgs-Pfadfinder, ob das nun in Seelscheid oder Sohren ist, ja, oder in Kottenheim. Die ganze Familie war in der Gemeinde engagiert, vom Messdiener über den Jugendkarneval bis zur Pfadfinderleitung, B.A. war das schon aus Kottenheim gewöhnt, ist mit ihrer Mutter auch im Eifelverein gewandert. Ich hätte als Katalysator für ein solches Mitwisser-Szenario eigentlich nur noch Wandergruppe oder Wanderverein wählen können, aber mir ist nicht bekannt, dass B.A. sich im Hunsruck einer Wandergruppe angeschlossen hätte, daher habe ich den kirchlichen Bereich und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gewählt. Das war in erster Linie die Plattform, auf der Begenungen hätten stattfinden können, und diese Plattform gab es sowohl zu Hause, als auch am Hahn. Das war so meine Ausgangsüberlegung.

@Widasedumi:

Bei meiner Ideenskizze bin ich nicht unbedingt davon ausgegangen, dass eine Begegnung von B mit C bereits stattgefunden hat, sondern eher, dass das ein Vorhaben war, von dem vielleicht B einer vertrauten Person berichtet haben könnte, und diese Person dann vielleicht nicht so verschwiegen war, dass A davon dann nicht doch etwas mitbekommen hat. C könnte aber durchaus ein Kirchenmann sein. Vielleicht hat B auch, in Rage geraten, gegenüber A damit gedroht, „ich werde mal den C nach dieser Sache fragen, was er davon hält, wenn du nicht den Mund aufmachst“, oder so. Also C muss gar nicht unbedingt wissen, was da im Kommen war, es könnte sein, dass das bis dahin eine reine Angelegenheit zwischen A und B war, was A in die Karten gespielt haben würde. Nur wir zwei wissen davon und wenn du in der Dickung liegst, weiß nur noch ich, was da einmal war. In meinem Entwurf könnte sich das ganze Desaster sowohl regional, als auch überregional abgespielt haben, d.h., A muss nicht aus der Heimat von B.A. kommen oder gar er Eifel. Kann aber.
Wenn er eigens aus der Ferne anreiste, dann war er nicht mit ihr verabredet, dann hat er sie überrascht, als quasi Osterüberraschung und ist dann bei günstiger Gelegenheit zur Tat geschritten. Wenn er vom Hunsrück kam, kann da auch ein mündliche Abmachung gewesen sein „Du hast doch noch ein paar alte Kleider für die Sammlung, kannst du mir in L’hausen vorbeibringen/am Parkplatz übergeben, ich bringe die zu Ostern zum Crossport.“ Wahrscheinlicher wäre allerdings bei wachsendem Misstrauen auch hier ein Auflauern.

Wen man so alles mit der Rolle von A besetzen könnte, überlasse ich dem geneigten Leser.

Thema: - alte Moralauffassungen versus neue Moralauffassungen;

Dieses Thema hast du noch einmal aufgelistet, ich denke allerdings, dass es nicht zum Szenario „Mitwisserschaft“ gehören würde, da reicht es nicht für Mord.
Aber sonst? Ich müsste das Privatleben unseres Opfers kennen, um einschätzen zu können, ob jemand ihr selbst mit seinen alten Moralauffassungen hätte kommen können, so nach dem Muster „Wenn das rauskommst, ruinierst du unsere ganze Familie“, beispielsweise im Gespräch mit Mr. Y, dann kommt es zum Wortwechsel und einer emotionalen Handgreiflichkeit mit unbeabsichtgigtem Unfalltot. Aber da wären wir im falschen Kulturkreis. Ehrenmorde sind im Katholischen nicht üblich.
Oder aber, andersherum, Modell „Böse Schwiegermutter“: B.A. selbst hat alte Moralvorstellungen, findet in ihrer Familie Lebensentwürfe, die sie nicht billigt, brüskiert Lebenspartner, die sich ausgegrenzt fühlen, sie ist im Wege. Nur kann ich mir da keinen Mord vorstellen. Denke,das reicht nicht. Version a) der Moralauffassungen würde aber gehen.

Letztendlich hatte die Polizei 5 Jahre Zeit, das alles mal auszuloten, und anzudenken, und da baue ich doch mal auf die gute alte Ermittlungsarbeit, bevor man sich nun mit DNA beschäftigtg und Fasern, die zu Kleidungsstücken passen, die der Täter längst nicht mehr besitzt, oder zu einerm Auto, das längst verschrottet ist.
Widasedumi
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

@Rebus

Natürlich wird vom Brainstorming auch manches irrelevant sein.

Zum Modell "B-A-C" nochmal. Damit B initiativ wird, muss schon ein schwerer Verstoß im Raum gestanden haben, welcher der B an die Nieren gegangen ist. Ich schätze sie nicht als die selbsternannte Aufsicht ein, die den Laden mal durchfegen wollte, wenn es sie nicht persönlich betroffen hat. Es müsste eine scheußliche Tat an einem Kind gewesen sein, zu welchem B einen Bezug hatte. Es muss nicht das eigene Kind gewesen sein, sondern könnte das Kind einer Freundin gewesen sein. Und diese Freundin könnte die B um Rat und Tat gefragt haben, wie man in diesem ehrwürdigen Verein vorgeht, weil B durch ihre Angehörigen in diesem Verein einen Draht ins Innere hat.

Also da war die aufgewühlte B und überlegte sich das Vorgehen. Der inkriminierte A war durch das geschädigtes Opfer bekannt und war somit auch B bekannt. Jetzt gibt es rein theoretisch den Punkt, ob A mit B privat was zu tun hat oder nicht? Gehen wir davon aus, dass das nicht der Fall ist.
Es muss dann aber jemand sein, der existentiell viel zu verlieren gehabt hätte, wenn über ihn was rauskommen würde. Aber das ist kein kleiner Pfadfinder oder Kleidersammler. Das wäre schon eine höhere Ebene gewesen. Und eine Person, bei der man vorsichtig hätte sein müssen, dass der Schuss nicht nach hinten losgeht. Da hätte sich B schon sehr gut vorher beraten und vorbereiten müssen.

Es kann sehr gut sein, dass der Inkriminierte Wind von der Sache bekam.
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Re: MORDFALL BIRGIT AMEIS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Widasedumi »

Rebus

Ja, das ist stimmiger. Es ist und bleibt eine Hürde, mit einem so heiklen Ding an einen C heranzutreten. Denn auch B hätte gewusst, dass sich sozusagen Vermittler-Personen nicht gerade um solche Fälle reißen, so dass B die Sache zuerst unter 4 Augen besprechen - und sich je nach Kooperationswillen das Weitere vorbehalten haben könnte.

Ich möchte das Modell mal so rahmen, um nun aber zu überlegen, ob es valide sein kann, denn mit Freundin ist dann nichts. Sonst hätte schon wieder einer mehr was gewusst. Ohne Freundin wären es also nur zwei Wissende gewesen. Frage: Wie hätte B an dieses gravierende Wissen gelangen können, das sie in einem so ungeheuren Ausmaß aufgeregt hatte? Muss drüber nachdenken!
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