z3001x hat geschrieben: ↑Mittwoch, 09. November 2022, 22:00:01
Ich weiß aber nicht, ob er, würde er nicht mehr beschuldigt, darüber aktiv informiert werden müsste.
Ja und nein.
Wenn eine Person zuvor als Beschuldigter in einem Ermittlungsverfahren geführt wurde und er, aus Erkenntnisgründen davon ausscheidet, wird dies dem Betroffenen mitgeteilt.
In diesem Fall würde der Betroffene trotz laufendem Verfahren noch als Beteiligter/Zeuge geführt.
Sollte sich weiterhin herausstellen, das der dann nur noch Beteiligte/Zeuge auch diesen Status verliert, wird er lediglich informiert, das im aufgrund des Verdachts und der Erkenntnisse ggf Rechtsmittel zustehen, er wird jedoch nicht förmlich aus dem Verfahren entlassen.
(Z.B. Zeugen werden nicht darüber informiert, ob sie noch als Zeuge geführt werden.)
Wird hingegen das Ermittlungsverfahren eingestellt, muss dies dem Betroffenen zur Kenntnis gegeben werden.
gast hat geschrieben: ↑Donnerstag, 10. November 2022, 07:21:24
Und bei Abschluss der Ermittlungen würde sein RA vollumfänglich Akteneinsicht erhalten.
Der Verteidiger kann auch bereits vorher volle Akteneinsicht bekommen, falls die Sta dem zustimmt.
Volle Akteneinsicht in Verhör- bzw. Untersuchungsunterlagen steht jedoch dem Verteidiger schon vorher zu.
Dazu muss das Ermittlungsverfahren nicht abgeschlossen sein.
(147 StPO)
gast hat geschrieben: ↑Donnerstag, 10. November 2022, 07:21:24Darum läuft das Ermittlungsverfahren noch.
Das Ermittlungsverfahren läuft nicht deswegen noch, weil man blind wie einige hier, einen Mörder sucht.
Dankenswerterweise arbeiten unsere Ermittlungsbehörden nicht so dämlich.
Das Ermittlungsverfahren läuft einmal weiter, weil der Fall sowohl als Straftat, aber auch als Vermisstenfall geführt wird.
Solange nicht beide Punkte abgeschlossen sind, bleibt das Verfahren zunächst aufrecht.
Zum zweiten (jetzt nur der Teil Straftat), entscheidet die Sta, ob gemäß Kenntnissen ein - hinreichender Verdacht - besteht, kurz, die Wahrscheinlichkeit für eine Verurteilung ist höher als für Freispruch.
Dann würde das Ermittlungsverfahren eingestellt und, in Folge, später das Hauptverfahren eröffnet.
Zum Dritten (jetzt nur Vermisstenfall) bleibt das Ermittlungsverfahren solange offen, bis das Schicksal der vermissten Person entweder ermittelt wurde oder sie behördlich für tot erklärt.
(Z.B. Cold case)
gast hat geschrieben: ↑Donnerstag, 10. November 2022, 07:21:24
Es kann - und wird- in der Zukunft nur Einstellung oder Eröffnung des Hauptverfahrens geben.
Es gäbe diverse weitere Möglichkeiten.
Ein Ermittlungsverfahren kann offen bleiben (cold Case), das Verfahren kann an andere Behörden abgegeben (oder sogar Ausland) werden, falls der Ermittlungsstand dies erfordert.
Oder das Ermittlungsverfahren wird mit anderen zusammengeführt.
Um nur einige Beispiele zu nennen.
gast hat geschrieben: ↑Donnerstag, 10. November 2022, 07:21:24
Denn der einzige! TV wurde öffentlich beschuldigt.
Woher will man wissen, wieviele Verdächtige die Sta führt?
Auch wenn sie sich zu einer Person einlässt, bedeutet das nicht, das man alles andere ausblendet.
Der obige Satz zeigt aber trotzdem sehr gut, warum sich der Fall so sehr auf das Schema F=Verdacht=Mörder reduziert.
Die Öffentlichkeit, blind wie Fortuna, hat sich den einen TV erkohren. Ob evtl. weitere hinzukämen, der Verdacht von F auf eine andere Person überginge oder es sich herausstellt, das gar keine Tat vorliegt, all das ist der Öffentlichkeit egal.
Man will einen Mörder „hängen“, egal wen und egal ob schuldig.
Das ist nunmal, sorry, häufig als Verhalten zu sehen.
Der Begriff Lynchmob passt ganz gut dazu.
gast hat geschrieben: ↑Donnerstag, 10. November 2022, 07:21:24
Im übrigen sind die Aussagen dieses einen Gastes nicht nachvollziehbar und niemals hat ein ermittelnder StA solche Aussagen gegenüber Dritten
getätigt. Die Podcasterinnen hatten nicht einen solchen Ton am Leib und sie haben nur abgesprochene Details in ihren Folgen herausgegeben. Vielleicht ist es ein Troll?!
Aber Reportern von BILD, RTL & Co. gibt man stundenlange Interviews und die sind dann unbedenklich?
Und 2 unterbezahlte Podcaster, die ihr aufgewärmtes Sammelsurium von längst bekannten Informationen auch noch für Geld verkaufen, sieht man als adequate und bedenkenlos zutreffende Informationsquelle?
Sicherlich möchte man demnächst noch behaupten, das sämtliche Interviews ungeschnitten gezeigt wurden.
Etwas mehr Skepsis gegenüber Medien wäre da wohl eher angebracht.
Diejenigen, die gerade die Medien im Fall von Anfang an mitverfolgt haben, können ein Lied davon singen, wie sehr sich diverse Einzelpunkte im Fall über die Zeit deswegen verändert haben, weil die Medien darüber berichteten.
… und nicht die Ermittler.
Schaut man sich die Interviews an, so wurde fast alles vor die Kamera gezerrt, was irgendwie mit Mordfällen zu tun hat.
… obwohl niemand bis heute weiß, ob es überhaupt eine Tat gibt.
Man hat „Experten“ aufgefahren.
Die üblicherweise Buchautoren sind und sicher dank der Interviews nun reißend Absatz verbuchen.
Und zur Krönung bietet man sich selbst als Ermittler an, um Router oder andere Daten auszulesen, bis an die Ostsee zu fahren, etc.
… als Medienunternehmen.
Sehr glaubwürdig sowas.
Aber einzelnen Nutzern im Forum spricht man jegliche Kenntnisse ab.
