MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
papaya
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Proll Gast hat geschrieben: Montag, 12. Dezember 2022, 22:48:28 Ich schreib hier dialektisch und schreib hier was ich will.
Kannst du machen, solange die Moderation es zulässt. Ist aber sicher nicht die beste Strategie, um ernst genommen zu werden.
MaraM
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Hallo zusammen, ich bin neu, lese aber seit Beginn dieses Falls mit. Mich würde mehr interessieren, was im Eiskeller vorgefallen ist, dass es diesen Vernehmungsmarathon brauchte, und warum die Polizei immer von einem hochkomplexen Fall spricht. Das hört sich für mich durchaus nach einem Tatgeschehen an, wo der Jogger nicht ursächlich war, sondern eine für Hanna hilflose Situation ausgenutzt haben könnte, wie das in den vorherigen Beiträgen schon mal angedeutet worden ist. Andererseits muss er m.E. stärker mit der Tat zu tun haben, da er ja von seinem Schweigerecht Gebrauch macht. Denn anfangs zeigte er sich ja gegenüber der Polizei kooperativ, weil er sich ja gemeldet hatte. Haftschock müsste ja mittlerweile abgeklungen sein, und trotzdem sagt er nichts mehr. Deshalb ist er für mich auf jeden Fall beteiligt gewesen.
ben
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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MaraM hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 07:04:29 was im Eiskeller vorgefallen ist, dass es diesen Vernehmungsmarathon brauchte
Sie war an dem Abend sehr kontaktfreudig. Und diese Kontakte sind immer noch nicht bekannt.

Es war auch kein Marathon, sondern eher ein 800m-Lauf. Wer will noch aussagen, wenn er danach - wie der Jogger - eingebuchtet werden könnte? Und mit der DNA-Abgabe wird das nicht besser.
MaraM hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 07:04:29 warum die Polizei immer von einem hochkomplexen Fall spricht
- 800 Leute im Club
- viele Kontakte an dem Abend
- Doppel-Leben Rumänien und Aschau. Rumänien mit Studenten, die aus D und Österreich kommen. Also event. um die Ecke. Aschau mit 3 Monaten im Sommer am Stück. Mit wem von früher hat man da noch zu tun? Wen lernte man kennen? Wenn man immer kontaktfreudig war, können das einige sein. Wer von früher hat vielleicht noch eine Rechnung offen? ("Leben ohne Kompromiss") Alles schwierig ohne Handy/WhatsApp.
- Wasserleiche/-tatort. Tatort 10 Tage später festgestellt. Spuren?
- Dorf ... Kaum Kameras und nur ein Funkmast.
- Grenznähe
- ermordet am letzten Ferientag
Gast_Chiemgau

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Nachdem ja hier auch immer noch über eine Verbringung per Fahrzeug und damit einen abweichenden Tatort spekuliert wird:
Gab es denn irgendwann mal Informationen, WO man später Jacke und Handtasche des Opfers gefunden hat?
Catch22
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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MaraM hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 07:04:29 Hallo zusammen, ich bin neu, lese aber seit Beginn dieses Falls mit. …
Herzlich willkommen!

MaraM hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 07:04:29 … Mich würde mehr interessieren, was im Eiskeller vorgefallen ist, dass es diesen Vernehmungsmarathon brauchte, und warum die Polizei immer von einem hochkomplexen Fall spricht. …
Die Polizei ermittelt vermutlich zu einer oder mehreren Vorgeschichten der Tat. Eine dieser Vorgeschichten könnte sich im Eiskeller zugetragen haben. An dem Vernehmungs-„Marathon“ beteiligt waren schließlich nur weniger als 24 Club-Gäste („knapp zwei Dutzend“, nachdem zuvor von „mehreren Dutzend“ die Rede war). Dass zur Einvernahme von nur höchstenfalls 23 Zeugen ein personelles und räumliches Großaufgebot präsentiert wird, erscheint trotz eines aufwendigen Fotoshootings recht ungewöhnlich und auch seltsam.

Mit der Komplexität des Falles könnte die große Zahl an Zeugen (inzwischen weit über tausend!) und deren etwaige Beziehungen zueinander gemeint sein, nicht unbedingt eine Kompliziertheit an sich.

Welche Rolle der Jogger dabei spielt, wissen wir nicht. Die Ermittler werden sich keinesfalls auf ihn allein konzentrieren.


Schweigerecht
MaraM hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 07:04:29 … Andererseits muss er [der Jogger] m.E. stärker mit der Tat zu tun haben, da er ja von seinem Schweigerecht Gebrauch macht. …
Das Schweigerecht des Beschuldigten ist rechtsstaatlich garantiert. Denn der Staat muss die Schuld beweisen, nicht der Beschuldigte seine Unschuld. Deshalb wird jeder Strafverteidiger seinem Mandanten zunächst dringend raten, von diesem Recht Gebrauch zu machen.

Dies gilt zumindest, solange die Verteidigung noch keine vollständige Einsicht in die Ermittlungsakten erlangt hat. Vollständige Akteneinsicht wird regelmäßig erst nach Abschluss der Ermittlungen gewährt, um diese nicht zu gefährden.

Anmerkung:
Nur manchmal kann es im Einzelfall sinnvoll erscheinen, dass der Beschuldigte (im Zusammenwirken mit dem Verteidiger!) Angaben zur Sache macht. Beispiel: Wenn evidente, unangreifbare Beweise für die Unschuld vorliegen, die der Polizei und StA nur noch nicht bekannt sind, kann es sinnvoll sein, diese zu offenbaren – etwa einen hieb- und stichfesten Abwesenheitsbeweis (Alibi) durch einen Sachbeweis wie z. B. eine Bargeldabhebung an einem Geldautomaten mit Videoaufzeichnung (Zeugenaussagen indessen sind stets mit Unsicherheiten behaftet).


MaraM hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 07:04:29 … Denn anfangs zeigte er [der Jogger] sich ja gegenüber der Polizei kooperativ, weil er sich ja gemeldet hatte. Haftschock müsste ja mittlerweile abgeklungen sein, und trotzdem sagt er nichts mehr. Deshalb ist er für mich auf jeden Fall beteiligt gewesen.
Derartige Schlussfolgerungen aus dem Gebrauch des Schweigerechts laufen dem Rechtsstaatsprinzip zuwider. Wenn der Beschuldigte von einem ihm rechtsstaatlich garantierten Recht Gebrauch macht, darf dieses Verhalten nicht zu seinem Nachteil ausgelegt werden. Denn sonst würde diese Rechtsgarantie ad absurdum geführt werden.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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@MaraM auch von mir herzlich willkommen!
Catch22 hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 09:27:48
Das Schweigerecht des Beschuldigten ist rechtsstaatlich garantiert. Denn der Staat muss die Schuld beweisen, nicht der Beschuldigte seine Unschuld. Deshalb wird jeder Strafverteidiger seinem Mandanten zunächst dringend raten, von diesem Recht Gebrauch zu machen.

Derartige Schlussfolgerungen aus dem Gebrauch des Schweigerechts laufen dem Rechtsstaatsprinzip zuwider. Wenn der Beschuldigte von einem ihm rechtsstaatlich garantierten Recht Gebrauch macht, darf dieses Verhalten nicht zu seinem Nachteil ausgelegt werden. Denn sonst würde diese Rechtsgarantie ad absurdum geführt werden.
Danke Catch22, es ist fundamental wichtig, diese Prinzipien zu verstehen, und offenbar muss man sie hier auch immer wieder betonen.

Jeder einer Straftat Beschuldigte ist gut beraten zu schweigen und die Kommunikation einem im Umgang mit Polizei und Staatsanwaltschaft erfahrenen Anwalt zu überlassen. Daraus darf man auf gar keinen Fall Schlüsse zu Ungunsten des Beschuldigten ziehen.

Leseempfehlung: https://www.rudolph-recht.de/schweigen- ... verfahren/
Coco
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Naheliegend ist, dass der TV zur Unzeit in der Nähe oder am Ort des Geschehens mindestens eine digitale Spur hinterlassen hat. Wieso auch sollte ein Jogger (wenn der TV überhaupt der Jogger ist) kein Handy dabei gehabt haben? Hinzu kamen die Augenzeugen, die einen Jogger im sensiblen Bereich gesehen hatten und vage beschreiben konnten. Der Jogger hatte auch den Fehler begangen, sich nicht sofort aus freien Stücken zu melden, als der Mord bekannt wurde, Ich hätte das getan, auch wenn ich nichts gesehen/gehört hätte. Als gesuchter Jogger hat er sich erst zu erkennen gegeben, als der pol. Aufruf veröffentlicht wurde. Bei welcher Gelegenheit er offenbar schon zuvor befragt worden war und sich dabei verdächtig gemacht hat, ist öffentlich nicht bekannt. Man könnte sich Auffälligkeiten bei der ersten Befragung damit erklären, dass ihm durchaus bewusst war in den Fokus zu geraten, wenn er angibt, zu nachtschlafender Zeit laufen gewesen zu sein, Was die Auswertung der beschlagnahmten Gegenstände bei der Hausdurchsuchung ergab, wissen wir nicht. Es hieß, seine Wohnung wurde durchsucht. Kann man daraus schließen, dass seine 1. Wohnadresse nicht mehr bei den Eltern ist? Je nachdem, wo er seine Ausbildung macht, vielleicht hat er unter der Woche ein WG-Zimmer, oder ein Zimmer in einem Wohnheim für Auszubildende. Wenn es wahr sein sollte, dass der TV in der Kindheit Auffälligkeiten im soz. Umgang aufwies, ggfs. in einer psy. betreuten Unterkunft?

Im Bild-Bericht vom 7.10.22 heißt es, dass die Jacke (von der man noch nicht wusste, dass sie Hanna gehört) bereits am Mo. (demnach 3.10.22) gefunden wurde.
https://www.bild.de/regional/muenchen/m ... .bild.html
Im Artikel v. 10.10.22 wird berichtet, dass auch die Tasche gefunden wurde
Einen Ermittlungserfolg konnten die Beamten nun verzeichnen: Sie haben die Handtasche von Hanna, die sie an dem Abend bei sich trug, gefunden. In dem Fluss, in dem zuvor bereits ihre Lederjacke gefunden wurde.
https://www.bild.de/regional/muenchen/m ... .bild.html

Bei der Tasche könnte es sich um dieses Modell gehandelt haben:
https://www.amazon.de/Valleycomfy-Handt ... 7779060298

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 6-156-4300

Auffällig: Dieses Modell hat einen Reißverschluss und Druckknöpfe zum Verschließen. Bei entsprechender Anwendung dürfte auch in einem reißenden Fluss nichts verlustig gehen.

Nebenbei: Der Tipp zum TV kam nicht über XY.
Auf die Spur des Tatverdächtigen kam die Soko "Club" aber nicht aufgrund dieser Hinweise, sondern unabhängig davon im Rahmen der nach wie vor durchgeführten Vernehmungen von Zeugen.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/to ... ft,TNcmPLh
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Gast_Chiemgau hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 08:32:21 … Gab es … Informationen, WO man später Jacke und Handtasche des Opfers gefunden hat?
In der Prien „zwischen Aschau und Prien“:
In der Prien, wo auch die Leiche der Clubbesucherin entdeckt wurde, haben Taucher nun die schwarze Jacke der jungen Frau gefunden. Die genaue Fundstelle gibt die Polizei wegen der laufenden Ermittlungen nicht bekannt.
[BR, 07.10.2022]
www.br.de/nachrichten/bayern/tod-junger ... ss,TJUKGK9
Im Fall der gewaltsam getöteten 23-jährigen Frau aus Aschau … hat die Polizei nach der bereits letzte Woche im Fluss Prien entdeckten Jacke des Opfers jetzt auch eine Handtasche gefunden, die zweifelsfrei dem Opfer gehörte. Seit Tagen, wie auch heute, suchen Taucher der Bayerischen Bereitschaftspolizei den Fluss zwischen Aschau und Prien ab, dabei wurde die Handtasche im Wasser gefunden.
[BR, 10.10.2022]
www.br.de/nachrichten/bayern/tod-nach-c ... en,TJrf4DZ
Nachdem vergangene Woche bei Absuchen an und im Fluss Prien bereits die Jacke des Opfers gefunden und eindeutig zugeordnet werden konnte, steht inzwischen fest, dass es sich bei einer im Rahmen dieser Suche gefundenen Handtasche zweifelsfrei um die des Opfers handelt.
[Polizei, 10.10.2022]
www.polizei.bayern.de/aktuelles/pressem ... en/036478/
Bei zurückliegenden, personell und technisch aufwändigen Absuchen entlang und im Fluss Prien konnten die Jacke und die Handtasche des Opfers gefunden und zweifelsfrei zugeordnet werden. Beide Gegenstände wurden inzwischen der kriminaltechnischen Untersuchung zugeführt. Ergebnisse daraus stehen noch aus.
[Polizei, 11.10.2022]
www.polizei.bayern.de/aktuelles/pressem ... en/036554/
Nähere Einzelheiten sind öffentlich nicht bekannt. Es dürfte sich um zwei verschiedene Fundorte gehandelt haben.


Coco hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 10:28:00 Es hieß, seine Wohnung wurde durchsucht. Kann man daraus schließen, dass seine 1. Wohnadresse nicht mehr bei den Eltern ist?
Nein. Auch ein Zimmer im Hause der Eltern wäre begrifflich „seine Wohnung“ – sein vom Grundrecht der „Unverletzlichkeit der Wohnung“ geschützer Lebensbereich (in den nur durch gesetzlich geregelten Richtervorbehalt eingegriffen werden darf).
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Coco hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 10:28:00 Naheliegend ist, dass der TV … eine digitale Spur hinterlassen hat. Wieso auch sollte ein Jogger … kein Handy dabei gehabt haben? …
Wie viele Funkzellen mag es in Hohenaschau geben? Höchstwahrscheinlich nur eine einzige, die zudem wohl auch noch andere Ortsteile von Aschau umfasst.

Dann ließe sich allenfalls feststellen, über welche der drei Antennen (mit jeweils 120° Abstrahlwinkel) und (aufgrund der Signalstärke) in welcher ungefähren Entfernung dazu ein Handy aktiv war. Dies aber auch nur dann, wenn tatsächlich eine Mobilfunkaktivität (Telefonat oder Datenverkehr) zur fraglichen Zeit vorgelegen hat; nur dann werden meines Wissens diese Parameter geloggt.

Andernfalls ließe sich nur eruieren, ob ein bestimmtes Handy dort überhaupt eingebucht war. Hieraus ein Bewegungsprofil erstellen zu wollen, dürfte angesichts der anzunehmenden Größe jener Funkzelle leider nicht allzu zielführende Erkenntnisse verschaffen – weder über einen Tatverdächtigen noch über andere Personen.

Falls jedoch Telefonie oder Datenverkehr stattgefunden haben sollten, wäre eine Auswertung von großem Interesse; bei Telefonaten auch die Ermittlung der Gegenstelle.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Vielen Dank für eure Willkommensgrüße. Ich bin wirklich fasziniert, wie schlüssig ihr das tw. aufbereitet. Mir war entgangen, dass das Schweigerecht zu unserem rechtsstaatlichen Recht gehört. Wobei ich davon ausgehe, dass ein unbeteiligter Zeuge sich kooperativ zeigen würde, selbst wenn er in dem fraglichen Zeitraum auf dem Parkplatz war und dabei von der Kamera erfasst wurde. Sagen wir mal, das Tatfenster umfasst eine halbe Stunde bis 25 Minuten von 2:30 Uhr (Verlassen des Klubs durch Hanna) bzw. wenige Minuten später (Ankunft auf dem Parkplatz durch Hanna) bis 3:00 Uhr, so wird das Begehen der Tat ja nicht 30 bis 25 Minuten gedauert haben. Wenn dann ein Jogger um kurz vor 3 Uhr über den Parkplatz läuft und die Tat zu dem Zeitpunkt schon passiert ist und niemand mehr zu sehen ist, würde derjenige sich doch sicherlich immer kooperativ zeigen wollen. Ich zumindest würde mich kooperativ zeigen.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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MaraM hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 12:49:33 … Wobei ich davon ausgehe, dass ein unbeteiligter Zeuge sich kooperativ zeigen würde, …
Das in meinem obigen Beitrag behandelte umfassende Schweigerecht betrifft den Beschuldigten. Für einen Zeugen gilt dies grundsätzlich nicht. Einem Zeugen steht „nur“ ein Zeugnisverweigerungsrecht zu, wenn er durch seine Aussage sich selbst oder nahe Angehörige belasten könnte.

MaraM hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 12:49:33 … selbst wenn er in dem fraglichen Zeitraum auf dem Parkplatz war und dabei von der Kamera erfasst wurde. …
Ob und inwieweit der Seilbahnparkplatz von Kameras überwacht wird, wissen wir nicht. Zudem hieß es von Seiten des Verteidigers, es lägen keine Sachbeweise vor. Damit wären auch Videoaufzeichnungen gemeint.

MaraM hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 12:49:33 … Sagen wir mal, das Tatfenster umfasst eine halbe Stunde bis 25 Minuten von 2:30 Uhr … bis 3:00 Uhr, so wird das Begehen der Tat ja nicht 30 bis 25 Minuten gedauert haben.
Das Zeitfenster gibt lediglich den Zeitraum an, in dem die Tat mutmaßlich verübt wurde, nicht die genaue Tatzeit (die durchaus auch einen gewissen Zeitraum, etwa von mehreren Minuten, umfassen kann).

Nach Angaben der Polizei wurde der Jogger zwischen 2 und 3 Uhr gesehen; das Zeitfenster für die Tat wird von 2.30 bis 3.00 Uhr angenommen. Ob der Jogger nun zu Beginn, gegen Ende oder im Verlauf dieses Zeitfensters gesichtet wurde oder gar noch früher, geht aus den Meldungen der Polizei nicht hervor. (Auf dem Seilbahnparkplatz jedenfalls soll er nicht gesichtet worden sein, sondern im Bereich des Gemeindeparkplatzes und der Kampenwandstraße.)

MaraM hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 12:49:33 … Wenn dann ein Jogger um kurz vor 3 Uhr über den Parkplatz läuft und die Tat zu dem Zeitpunkt schon passiert ist und niemand mehr zu sehen ist, würde derjenige sich doch sicherlich immer kooperativ zeigen wollen. …
Woduch hätte ein joggender Zeuge erkennen können, dass eine Tat verübt wurde, wenn weder Täter (flüchtig) noch Opfer (im Bärbach abgetrieben) oder trotz Dunkelheit wahrnehmbare Spuren einer Tat zu sehen waren? Welche Hinweise hätte ein solcher Zeuge geben können? Allenfalls auf weitere Personen, sofern solche dort überhaupt zugegen gewesen wären, oder Fahrzeuge.

Eine entsprechende Zeugenvernehmung erbrächte wohl kaum Erkenntnisse – wie eben die erste Vernehmung des Joggers als Zeuge, nachdem dieser sich gemeldet hatte und seiner Zeugnispflicht nachkam.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Catch22 hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 10:45:19 Nein. Auch ein Zimmer im Hause der Eltern wäre begrifflich „seine Wohnung“ – sein vom Grundrecht der „Unverletzlichkeit der Wohnung“ geschützer Lebensbereich (in den nur durch gesetzlich geregelten Richtervorbehalt eingegriffen werden darf).
Einverstanden!


In Sachen Lederjacke und Tasche.
Mir fehlen Phantasie und die Kenntnisse der physikalischen Gesetzmäßigkeiten um rekonstruieren zu können, wie Hanna diese Gegenstände auf der kurzen Reise durch die Gewässer abhanden gekommen sein sollen. Der Bärbach scheidet diesbezüglich mMn wegen der Abmessungen aus.
Von der Lederjacke gibt es kein Bild. Lang, kurz, Knöpfe, Reißverschluss, gar keine Möglichkeit zu verschließen? Vorstellen kann ich mir aber, dass Frau nach aufgeheiztem Diskomief und ggfs. vorhandener Müdigkeit fröstelt, sobald sie sich ins nasskalte Freie begibt und noch einen längeren Fußmarsch vor sich hat. Schlussfolgerung: Jacke zumachen (sofern möglich).

Auf der veröffentlichten Aufnahme von Hanna in der Disco ist zu sehen, dass sie die Tasche quer über den Körper trägt. Praktischerweise (und auch aus Sicherheitsgründen), hätte ich die Lederjacke beim Verlassen des Lokals darüber angezogen. Wie es die Wassermassen geschafft haben sollen, die körperlichen Hindernisse (Arme/Kopf/Schulter) zu überwinden und diese Gegenstände vom Körper zu lösen, kann ich mir nicht vorstellen.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Vielleicht hat der Täter die Jacke im Kampf mit "angegriffen". Mir fehlt ein richtiges Wort dafür. Andererseits haben Wassermassen eine enorme Kraft, besonders wenn der Körper durch den Tod erschlafft ist.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Coco hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 15:05:16 In Sachen Lederjacke und Tasche. Mir fehlen Phantasie und die Kenntnisse der physikalischen Gesetzmäßigkeiten um rekonstruieren zu können, wie Hanna diese Gegenstände auf der kurzen Reise durch die Gewässer abhanden gekommen sein sollen. …
In der Tat ist die Jacke für die Öffentlichkeit ein Mysterium. Die Polizei jedoch kennt die Art der Jacke und ihres Verschlusses genau, denn die Jacke wurde gefunden. Auch wird sie aufgrund der Videoaufzeichnungen aus dem Eiskeller (Kamera im Eingangsbereich?) vermutlich genau wissen, wie Hanna ihre Jacke getragen hatte:
• geschlossen,
• offen,
• über beide Schultern gehängt,
• über nur eine Schulter gehängt,
• über den Arm gelegt,
• unter den Arm geklemmt
• oder sonstwie …

Wer bei nasskalter Witterung aufgeheizt aus der Disco kommt, genießt vielleicht erst mal die kühle Luft. Aber eine angehende Medizinerin wird unmittelbar vor Semesterstart wohl kaum leichtfertig eine Erkältung riskieren …

Coco hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 15:05:16 … Der Bärbach scheidet diesbezüglich mMn wegen der Abmessungen aus. …
Das denke ich auch. Denn Jacke und Handtasche wurden ja auch weiter abwärts in der Prien gefunden.

Coco hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 15:05:16 Wie es die Wassermassen geschafft haben sollen, die körperlichen Hindernisse (Arme/Kopf/Schulter) zu überwinden und diese Gegenstände vom Körper zu lösen, kann ich mir nicht vorstellen.
Das fällt wirklich schwer, vor allem falls die Jacke geschlossen gewesen sein sollte. Aber mehrere Foristen (offenbar mit Erfahrung bei Bergwacht, Wasserwacht, Feuerwehr und Rettungsdienst) schreiben reißenden Wassern derartige Kräfte zu, dass eine Loslösung vom Körper wohl sogar bei einer geschlossen getragenen Jacke möglich sein soll. Dann müsste dies wohl auch für eine z. B. unter der Jacke quer über den Körper getragene Handtasche gelten. Ich selbst kann das (auch) nicht beurteilen.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Coco »

MaraM hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 16:03:40 Vielleicht hat der Täter die Jacke im Kampf mit "angegriffen". Mir fehlt ein richtiges Wort dafür. Andererseits haben Wassermassen eine enorme Kraft, besonders wenn der Körper durch den Tod erschlafft ist.
Vielleicht hatte sie aber auch gar keine Jacke mehr an und die Gegenstände wurden zu einem späteren Zeitpunkt in die Prien entsorgt.

An der Kette der Tasche müssten sich im Wasser bei der geschilderten Trageweise mMn die langen Haare Hannas verfangen haben.

Zur ersten Einschätzung der EB Unfall od. Mord ein Nachtrag:
Die eigene Tasche hätte Hanna beim wildenTreiben im Wasser stranguliert haben können. Möglicherweise gab es bei der ersten Draufschau äußere Merkmale am Hals. Das würde man dann als Unfall bezeichnen.
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Vor drei Jahren kam das Modell eines österreichischen Herstellers auf den Markt. Mittlerweile weiß die Soko Hanna, dass sie allein im Internet deutlich über 1500-mal verkauft wurde. „Wir wollen alle Vertriebswege nachvollziehen und nach Möglichkeit jeden einzelnen Käufer kennen, der eine solche Uhr erworben hat“, betont Sonntag. „Das ist unfassbar aufwendig.“
https://www.ovb-online.de/rosenheim/chi ... 35881.html
Konzentriert habe man sich auf die gefundene Holzuhr, die aus Österreich stammt. 1700 Stück dieses Models seien hergestellt und speziell in Oberbayern und Tirol über Stores, in Geschäften und im Internet vertrieben worden
https://www.traunsteiner-tagblatt.de/st ... 53622.html
In 1000 Tagen wurden im Schnitt 1,7 Uhren am Tag verkauft.
90% der Erstbesitzer werden ihre Uhr noch haben.
Wie viele Uhren wurden seit der Fahndung neu oder gebraucht gekauft.
Catch22
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Catch22 »

Coco hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 16:20:41 An der Kette der Tasche müssten sich im Wasser bei der geschilderten Trageweise mMn die langen Haare Hannas verfangen haben.
Außerdem könnten Haare von Hanna entlang des Bärbachs gefunden worden sein. @babati berichtete von abgeschnittenem Gesträuch an der kleinen Brücke beim Bauhof. Spurensicherung?

Coco hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 16:20:41 Zur ersten Einschätzung der EB Unfall od. Mord ein Nachtrag:
Die eigene Tasche hätte Hanna beim wildenTreiben im Wasser stranguliert haben können. Möglicherweise gab es bei der ersten Draufschau äußere Merkmale am Hals. Das würde man dann als Unfall bezeichnen.
Bei derartigen Verletzungsmustern müsste rechtsmedizinisch feststellbar gewesen sein, ob diese prä- oder postmortal entstanden sind. Die Obduktion fand noch am 03.10.2022 statt, drei Tage vor der Pressemeldung der Polizei, dass auch ein Unfall in Betracht gezogen werde.

www.polizei.bayern.de/aktuelles/pressem ... en/036271/


Coco hat geschrieben: Dienstag, 13. Dezember 2022, 16:20:41 Vielleicht hatte sie aber auch gar keine Jacke mehr an und die Gegenstände wurden zu einem späteren Zeitpunkt in die Prien entsorgt.
Dies würde dann wohl für einen anderen Tatablauf sprechen, als bisher angenommen. Beispielsweise hätte Hanna die Jacke in einem Fahrzeug oder in einem beheizten Raum abgelegt haben können. Wie aber wäre dann ihr Ring am vermeintlichen Tatort in den Bärbach gelangt?
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Also wenn der TV noch bei seinen Eltern lebt könnte es sein, dass der Tipp von dort kam. Immerhin ist anzunehmen, dass der seine Wäsche evtl nicht selbst wäscht und dort Auffälligkeiten waren. Oder Verletzungen. Oder oder. Die Familie hat ja auch weitere Kinder im Teenager-Alter, die alle etwas mitbekommen haben könnten in dieser Nacht oder später.
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Heckl bestätigte, dass Hanna auf mehreren Bildaufnahmen und privaten Videos aus dem Eiskeller zu sehen sei. Noch nicht gefunden habe man ihr Handy, keine Aussagen gebe es aus ermittlungstechnischen Gründen auch zum Tatwerkzeug und zur Beschlagnahmung der Gegenstände bei der Hausdurchsuchung des Tatverdächtigen, der noch bei seinen Eltern lebt.
https://www.traunsteiner-tagblatt.de/st ... 53622.html
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