Ebensowenig gebe es Hinweise darauf, dass Rebecca Reusch das Haus freiwillig verlassen habe oder von Dritten entführt worden sei. „Alles spricht dagegen und insofern blieb letztlich nur der Schwager als Tatverdächtiger übrig.“
Die Ermittler sind sicher: Nur der Schwager hatte zu diesen Zeitpunkten Zugriff auf das Auto. Wohin er genau fuhr, ist unklar. Was er der Polizei über die beiden Tage erzählt habe, passe nicht zu den Bewegungsdaten seines Wagens. „Diese Fahrten konnte er letztlich nicht plausibel erklären“, sagt Glage im Gespräch mit RTL. „Zunächst wollte er gar nichts sagen. Dann soll er wohl, wie wir gehört haben, gegenüber Dritten angegeben haben, es sei um irgendwelche Drogengeschäfte gegangen. Das erscheint uns aber auch nicht sehr plausibel.“
Dazu, dass es zwei Fahrten gab, haben die Ermittler verschiedene Theorien. RTL hatte damals erfahren, dass die Polizei es für möglich hielt, dass Florian R., nachdem er die Leiche von Rebecca Reusch versteckt hatte, seinen Ehering vermisste und noch einmal losfuhr, um ihn zu suchen. Glage äußert einen weiteren Verdacht: „Es könnte auch sein, dass, wenn wir annehmen, dass er möglicherweise Rebecca irgendwohin gebracht haben sollte, dass er sie dann vielleicht nochmal woanders verstecken wollte. Dass er meinte, das sei nicht gut genug gelungen.“ Alles Mutmaßungen und Indizien, jedoch fehlt der eine handfeste Beweis. “Die Ermittlungen haben bislang keinen hinreichenden oder dringenden Tatverdacht ergeben. Das muss man ganz klar sagen. Seit anderthalb Jahren tritt man da auf der Stelle.“
Dass Familie Reusch von Tag 1 an hinter Florian R. stand und steht und nach wie vor an seine Unschuld glaubt, kann der Staatsanwalt nachvollziehen. „Man kann es sich vielleicht so erklären, dass wenn sie sich von dem Beschuldigten abwenden würde, dass sie sich dann natürlich eingestehen müsste, dass Rebecca ziemlich sicher tot sein dürfte“, sagt Glage. „Das will sie nicht und deswegen (...) versammeln sie sich so eindeutig hinter dem Beschuldigten.“ Eine Vermutung, die er und seine Kollegen hegen, denn „manchmal wundern wir uns schon, wie sich die Familie verhält“.
Immer wieder melden sich auch Zeugen, die Rebecca Reusch irgendwo gesehen haben wollen, an einer Bushaltestelle, im Ausland. Die meisten Hinweise entpuppen sich jedoch als Sackgasse. „Dann wird erstmal überprüft, wie glaubhaft diese Angaben sind und da fällt schon einiges in sich zusammen, wenn man die Zeugen mal genauer fragt: War das wirklich an dem Tag?“, sagt Martin Glage. Bisher hätte noch kein Hinweis dieser Art zu weiteren Ergebnissen geführt.
Quelle
https://www.rtl.de/cms/rebecca-reusch-a ... 05363.html, 19.02.21
Für mich sind das klare Aussagen der Staatsanwaltschaft gewesen.