Geist1987 hat geschrieben: ↑Sonntag, 04. Juni 2023, 13:02:45
ernstgemeinte Frage @Widasedumi: angenommen, an Deiner Okkultismus/Sekten-Theorie wäre was dran und Freunde/Bekannte von Sonja hatte damals wirklich was damit zu tun - wie würdest Du dir erklären, dass sie sich bis heute dazu ausschweigen?
Geist1987
Zunächst: Es gibt rituelle Gewalt in teuflischen Kulten. Es herrschen strikte Schweigegebote. Bei Ermittlungen kommt nicht viel raus. Den Bericht eines Opfers nach "Ausstieg aus teuflischem Kult" (Leider nur mit Angabe der Mail-Adresse ganz lesbar)
https://www.onetz.de/weiden-in-der-ober ... 82698.html
Der Deutschlandfunk veröffentlichte einen Bericht "Der Kampf gegen rituelle und sexuelle Gewalt"
https://www.deutschlandfunk.de/der-kamp ... t-100.html
Beim Satanismus gibt es verschiedene Strömungen, zum einen das Dienen dem leibhaftigen Teufel, an dessen Existenz geglaubt wird. Zum anderen Richtungen, die keine konkrete Anbetungsmacht haben, Näheres sh. Wikipedia
Ich habe mich vor Jahren mit dem Fall Marc Dutroux beschäftigt und im Zusammenhang auch damit, dass viele Zeugen plötzlich zu Tode kamen, bevor sie aussagen konnten. Dass es Mitglieder bis in höchste Kreise gab einschl. Richter und Staatsanwälte, und dass eben Ermittlungen in diesem Bereich sehr schwierig sind und Ermittler teils "von oben her" ausgebremst werden.
Ich bin gläubig, halte Gott für existent sowie auch den Teufel. Das sind geistige Mächte und vor dem Teufel habe ich Angst. Ich möchte nichts mit ihm zu tun haben. Er hat die Macht zu töten oder Menschen in den Tod zu reißen. Der Teufel ist ein Lügner, der nicht hält, was er verspricht. Er verlockt, der verspricht Lust und Genuss, und wenn es Suchtcharakter annimmt, kommt ein bitteres Ende und der Teufel macht die Ernte. Süchtige Menschen sind zu allen Frevel- und Schandtaten, Quälereien und Folterungen fähig, wenn es ihnen Lust verschafft. Die Teilnehmer sind verschworen und schweigen, weil sonst der Tod droht. Die Teilnehmer haben zwei Gesichter, das ist eben das Teuflische, die Täuschung.
Was den Fall S.E. anbelangt, möchte ich nicht ausschließen, dass einige Jugendliche einfach neugierig waren, denn das Gruselige hat auch seinen Reiz. Ich würde auch denken, dass alles noch harmlosen Charakter hatte, dass jedoch der eine oder andere an eine Person geraten sein könnte, die diese Person für harmlos hielten, eben wie sich selbst auch. Doch diese Person war nicht harmlos, sondern hatte zwei Gesichter.
Satanisten sind klug, raffiniert, können beeindrucken, versprechen etc. Sie haben es psychologisch drauf, interessierte Jugendliche dahin zu bringen, ihnen einen Gefallen zu tun. Irgendwie könnte es der Fall gewesen sein, dass diese Teufelskreatur geschickt einem Jungen den Auftrag gab, die Sonja an einem bestimmten Termin zu einer Party mitzubringen und ihm dafür auch eine Entschädigung zusteckte. Alles unter strengster Geheimhaltung, und der Kodex war verbindlich. Die Einzelheiten wurden vereinbart, und zwar eine tatsächliche und eine für die Außendarstellung.
Warum schweigt die Clique bis heute? Im Folgenden meine Spekulationen: Ich denke, dass die Teufelskreatur den Harmlosen spielte, und dass er die Jugendlichen psychisch nicht überforderte. Vielleicht ließ er durchblicken, dass er sexuelle Absichten hatte, dass er aber für ein sicheres Nachhausekommen Sonjas sorgen würde. Die Jungs verstanden, und haben die Party verlassen, um das Paar allein zu lassen. Die Teufelskreatur hat ihnen womöglich auch eine Story erzählt, dass er tatsächlich die Sonja heim fuhr, sie jedoch 100 m vorher aussteigen ließ, weil sein Auto am Wohnhaus nicht gesehen werden sollte. Was auf den letzten 100 Metern passierte, wisse er auch nicht. Doch über den Sexevent dürften die Jungs keinem etwas sagen, was sie wie ein Gelübde versprachen. Das könnte mit Geld besiegelt worden sein. (Oder was Ähnliches)
Das Jungentrio schwieg aus Verschworenheit. Wahrscheinlich war die Teufelskreatur eine einflussreiche Persönlichkeit, die Respekt genoss und Renommee hatte. Und die Jungs waren eh froh, so eine bedeutsame Person als vertrauten Freund betrachten zu dürfen. Vom zweiten Gesicht der Teufelskreatur hatten die Jungs keine Ahnung.
Das Fernbleiben Sonjas löste in der Clicqe und auch sonst Vermutungen und Spekulationen aus. Lange glaubte man, dass sie irgendwo noch am Leben wäre. Nun hat Sonja vielleicht auch an so einem harmlosen Gruftikult Interesse gezeigt in Musik, Kleidung, Schmuck etc. Für andere Mädchen ging das aber vielleicht zu weit. Und manche waren von zuhause evtl. gewarnt worden vor diesem dunklen Kult. Ich denke, dass die Mädchen nichts von der geheimen Party wussten, daher konnten sie auch nichts zum Verschwinden sagen. Als dann die Engelbrechts selbst ermittelten, dieses aber von der Polizei bzw. Staatsanwaltschaft untersagt wurde, da waren die Seiten verfeindet. Die Engelbrechts waren über das Schweigen enttäuscht, und den Jugendlichen war das Verschwinden Sonjas und das Leid der Eltern, sowie ihre Hilflosigkeit in dieser Lage sehr unangenehm. Sie wollten diese Last verdrängen und sie wollten auch nicht in die Medien. So krochen sie in ein Schneckenhaus und machten einfach zu.
So erkläre ich mir die Veschwiegenheit bis heute.