MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Wer sagt, xass Hanna nicht wusste, dass Abholer zum K...lief..und zum Gasthof Berge sich begab, um nachzuschauen...ist es erwiesen, dass sie nicht mehr da war , als Nachbar mit ihr heimlaufen wollte, entspricht der Ablauf auch tatsaechlich der Wahrheit?
Stiess dabei auf ihren Moerder?
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Was ist Zeige M.aus dem Knast eigentlich fuer ein Fiesling, der Mithaeftlinge hinhaengt?
TV und den Typ mit Rauschgift...einer, der selbst charakterlis zu sein scheint..inhaftiert wegen Sexualdelikt..ein "sauberer Herr"..ohne Worte
Klugscheißer
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Giulia hat geschrieben: Montag, 20. November 2023, 17:39:56
Interessant wäre ja, wenn Frau Rick nach dem bisherigen Stand der Beweisaufnahme (mit praktisch nichts in der Hand) einen Haftprüfunhgstermin anstrengen würde.
Da genügt eigentlich schon ein Blick ins Gesetz:

StPO § 118 - Verfahren bei der Haftprüfung
(1) Bei der Haftprüfung wird auf Antrag des Beschuldigten oder nach dem Ermessen des Gerichts von Amts wegen nach mündlicher Verhandlung entschieden.
(4) Ein Anspruch auf mündliche Verhandlung besteht nicht, solange die Hauptverhandlung andauert


Sie dürfte kaum Erfolg haben.
Giulia

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Klugscheißer hat geschrieben: Montag, 20. November 2023, 23:47:25 Da genügt eigentlich schon ein Blick ins Gesetz:

StPO § 118 - Verfahren bei der Haftprüfung
(1) Bei der Haftprüfung wird auf Antrag des Beschuldigten oder nach dem Ermessen des Gerichts von Amts wegen nach mündlicher Verhandlung entschieden.
(4) Ein Anspruch auf mündliche Verhandlung besteht nicht, solange die Hauptverhandlung andauert


Sie dürfte kaum Erfolg haben.
Nicht nur Klugscheißer?
Klugscheißer
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Giulia hat geschrieben: Dienstag, 21. November 2023, 00:09:40Nicht nur Klugscheißer?
Was willst du damit fragen?
Kalle

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Gast hat geschrieben: Montag, 20. November 2023, 23:08:49 Was ist Zeige M.aus dem Knast eigentlich fuer ein Fiesling, der Mithaeftlinge hinhaengt?
TV und den Typ mit Rauschgift...einer, der selbst charakterlis zu sein scheint..inhaftiert wegen Sexualdelikt..ein "sauberer Herr"..ohne Worte
Aha, es ist also charakterstark ein Geständnis - so es denn stattgefunden hat - auf Kosten eines Mordopfers zu decken? Weil alle so tolle Freunde sind im Knast oder was ? Ansonsten ist der Mithäftling in Untersuchungshaft, d.h. nicht verurteilt, sondern im laufenden Verfahren. Auch hier ist die Schuldfrage nicht geklärt. Soviel zu DEINEM Charakter.
RaLe

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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https://radio-charivari.de/topnews/mord ... ngeklagten

Also die Kratzer am Arm kommen wohl nicht aus der Arbeit... Warum hat er das dann behauptet?
andi55
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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@RaLe
Unsinn, bloß weil das mit den Kratzern keiner mitbekommen hat, heißt es ja nicht, dass diese nicht von der Arbeit stammen können. Oder schreibt ihr bei Kratzern gleich immer einen Unfallbericht in der Arbeit oder rennt zu den Kollegen , um sie herzuzeigen? Wieder nur so ein Wischiwaschi-Indiz.
Immer wenn einige Tage zwischen den Verhandlungstagen liegen, denke ich, heute kommt der große Paukenschlag und ein Geständnis!! Immer und immer wieder auf die Schlachtbank geführt zu werden, hält man doch irgendwann nicht mehr aus. Höchst irritierend alles.
Giulia

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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andi55 hat geschrieben: Dienstag, 21. November 2023, 15:38:52 @RaLe
Unsinn, bloß weil das mit den Kratzern keiner mitbekommen hat, heißt es ja nicht, dass diese nicht von der Arbeit stammen können. Oder schreibt ihr bei Kratzern gleich immer einen Unfallbericht in der Arbeit oder rennt zu den Kollegen , um sie herzuzeigen? Wieder nur so ein Wischiwaschi-Indiz.
Immer wenn einige Tage zwischen den Verhandlungstagen liegen, denke ich, heute kommt der große Paukenschlag und ein Geständnis!! Immer und immer wieder auf die Schlachtbank geführt zu werden, hält man doch irgendwann nicht mehr aus. Höchst irritierend alles.
Sie müssen ja die Beweisaufnahme gebetsmühlenartig bis zum Schluss durchziehen, schon zur eigenen Absicherung, um das folgende Urteil deshalb nicht schon vom BGH um die Ohren gehauen zu bekommen, auch und insbesondere für den Fall, dass sie im Zuge der Beweisaufnahme keine den Mordvorwurf tragenden Gründe finden. Das ist die logische Konsequenz aus dem Schweigen des Angeklagten, dann sucht der Staat in allen Ecken und die Ermittlungsakten dürften sehr umfangreich sein, die Härtnäckigkeit bayrischer Strafrechtler, berühmt für ihre vielen Fehlurteile auch natürlich.
RAin Rick kann an diesem Umfang nichts ändern, als genau zuzusehen, ob alles nach StPO abläuft und ggf. gegenanzuschießen.
Und dann gibt es natürlich noch den falschen Ehrgeiz der Justiz, wenn er schon schweigt, trotz einer Eröffnungsfeier wie bei der Berlinale, ihm die Tat nicht doch irgendwie nachweisen zu können. Und das trägt bis zum letzten Tag der Beweisaufnahme. Da wäre es schön, bei der Beweiswürdigung Mäuschen zu spielen, wenn die eigentlich keine Beweise haben.
Gast20231121

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Angenehm ist das Verfahren sicherlich nicht. Allerdings kann der Angeklagte sich im Moment ja schon Hoffnungen machen, dass er frei aus dem Verfahren kommt (nicht sicher, aber schon mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit).

Deswegen würde mich ein Geständnis zur Zeit überraschen.
Kalle

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Kalle »

Belanglos, belangloser, belanglost. So langsam lass ich mich überzeugen dass Schweigen und Zurückhaltung der Anwälte auch für einen Unschuldigen Sinn macht, zumindest hier bis dato. Was für ein Scheiss, sogenannte „Zeugen“ die fast schon bei Kaffee und Kuchen ein bisschen plaudern wie „er so ist“ und sich nett über Kratzer am Arm unterhalten? Ja, Aussitzen ist die einzig sinnvolle Devise der Wahl. Spot on auf einen Staatsanwalt der in Tateinheit mit einem Haftrichter offensichtlich mal ebenso anklagt, weil ihm nix besseres einfällt. Vielen Dank für nichts, was sollen die Eltern des Opfers davon denken?
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Giulia hat geschrieben: Montag, 20. November 2023, 17:39:56
Auch das sexuelle Interesse von Sebastian besagt nichts, wenn es inzwischen sozialtypisch ist, dass sich 14jährige gegenseitig über smartphones die härtesten Pornofilme zusenden.
Sehr gut beobachtet und vor einigen Jahren schon gingen da Bilder bei Jugendlichen rum, die ich schon zum Kotzen finde obwohl ich einiges gewöhnt bin.
Und da wird auch erwähnt dass er seiner langjährigen Bekannten Verena mal seine Hand auf den Oberschenkel gelegt hat, ja und.

Ein Messer an den Hals kann man unter Freunden auch mal machen.
In einer Bepo Kaserne hat einer mal nach dem Wachdienst die Pistole seinem Zimmergenossen an den Kopf gehalten und so aus Spass abgedrückt, leider war noch eine Patrone drin und Exitus. Wie oft haben das andere schon mit ungeladenen Waffen gemacht?

Dass er angeblich vorm Joggen noch Pornos geschaut hat, find ich jetzt schon ein bisschen bedenklich weil das könnte ihn notgeil gemacht haben und als Mann im besten Alter, hormonell gesehen, kann dann so eine Phase schon länger dauern und da ist man bedingt steuerungsfähig, schwanzgesteuert halt, falls kein Kondom dran glauben musste.
Gast

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Ist schon erschreckend, welchen Indizien da nachgegangen wird. Sicherlich sind die Kratzer interessant, aber die kann er sich theoretisch überall geholt haben. Nur weil er gesagt hat, er hätte sie von der Arbeit muss das ja nicht zwangsläufig stimmen. Vielleicht hat er der Frau vom Pfarrheim einfach nur einen Bären aufgebunden. Vielleicht hat er sich privat nur anderswo dumm angestellt und hat da die Kratzer sich zugezogen, und um das der Dame nicht lange erklären zu müssen, hat er halt einfach aus der Arbeit gesagt.

Die Kratzer sind verheilt, es gibt kein Foto davon, was will man da dann noch großartig ihm anlasten...
Gast493

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Kann es nicht sein, dass er das Erlebte teils wirklich verdrängt hat und sich nicht mehr erinnern kann oder es wahrhaben will? Falls er es denn war. 🤔
Und es nur in bestimmten Situationen wieder hochkommt, Geständnis bei dem einen Mithäftling, bei der Party...
andi55
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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@Gast493
An das mit dem verdrängen hab ich auch schon gedacht. Man meint ja immer , derartige Störungen gibt es meist nur in Krimi's, aber ich könnte es mir in diesem Fall tatsächlich vorstellen. Etwas seltsam finde ich auch die Ausdrucksweise gegenüber dem älteren Mithäftling , "er kann sich nicht erinnern, das getan zu haben". Ich habe vor Jahren mal etwas Interessantes darüber gelesen, man kann jemanden auch einreden, etwas getan zu haben was derjenige gar nicht getan hat, wenn man das mit bestimmten Emotionen verknüpft. Funktioniert natürlich auch umgekehrt. Ist leider schon zu lange her, als dass ich das noch zusammenbekomme. Echt spooky alles.
andi55
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von andi55 »

Übrigens, für mich persönlich allerbester Beitrag von Kalle vom 16.11.2023, 13.02 Uhr, (das zitieren funktioniert bei mir irgendwie nicht),
die Bühne ist nicht der Saal, sondern das Leben. Es geht hier nicht immer nur um Paragraphen und STGB und BGH und BGB.
Ein Anwalt ist natürlich kein Seelsorger, aber er muss doch ein bißchen ein Gefühl für die Wahrheit haben. Und wenn Sebastian wirklich der Täter ist, wäre das dann für ihn und die Familie wirklich so erstrebenswert wenn er freigesprochen wird und ins "normale Leben" entlassen wird ? Im Moment haben ja einige von uns berechtigte Zweifel , aber die Anwälte wissen doch bestimmt mehr? Womöglich weiß er aber noch nicht mal selbst was passiert ist. Die Familie scheint ja fest von seiner Unschuld überzeugt, daher hat man nun wohl Frau Rick dazu geholt. Es ist ja immer schwierig sich in die Lage von Menschen in Extremsituationen hinein zu versetzen, aber wenn ich als Mutter wüsste, mein Kind hätte etwas derart Schreckliches getan, würde ich reinen Tisch machen wollen. Irgendwann greift doch auch der Verdrängungsmechanismus nicht mehr. Selbst wenn die Mama von Sebastian völlig im Tunnel ist, es gibt ja auch noch andere Familienmitglieder die sagen könnten "Schluss jetzt, Stunde Null, wir haben nur die Chance auf einen Neuanfang wenn wir reinen Tisch machen". Aber anscheinend sind die allesamt von seiner Unschuld überzeugt. Natürlich geht die Tendenz immer noch dahin, dass er der Täter ist, aber die Zweifel werden mit jedem Prozesstag größer und größer. Und somit beschäftigt man sich auch wieder mit Alternativen wer denn als Täter /Täterin infrage kommt.
Heckengäu
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Heckengäu »

andi55 hat geschrieben: Dienstag, 21. November 2023, 23:50:20Ich habe vor Jahren mal etwas Interessantes darüber gelesen, man kann jemanden auch einreden, etwas getan zu haben was derjenige gar nicht getan hat, wenn man das mit bestimmten Emotionen verknüpft. Funktioniert natürlich auch umgekehrt. Ist leider schon zu lange her, als dass ich das noch zusammenbekomme. Echt spooky alles.
Das kommt tatsächlich immer wieder vor.

In Island waren 6 junge Menschen unschuldig 44 Jahre in Haft, weil ihnen von den Ermittlern 2 Morde eingeredet wurden.

https://www.nordisch.info/island/staats ... reispruch/

In New York waren es 5 Jugendliche, die "Central Park 5" genannt, die für eine Vergewaltigung, die sie nicht begangen hatten, unschuldig viele Jahre im Gefängnis verbringen mussten. Nur weil der wahre Täter sehr spät die Tat gestand kamen sie frei.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/ne ... t-100.html
Giulia

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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andi55 hat geschrieben: Mittwoch, 22. November 2023, 00:19:24 Übrigens, für mich persönlich allerbester Beitrag von Kalle vom 16.11.2023, 13.02 Uhr, (das zitieren funktioniert bei mir irgendwie nicht),
die Bühne ist nicht der Saal, sondern das Leben. Es geht hier nicht immer nur um Paragraphen und STGB und BGH und BGB.
Ein Anwalt ist natürlich kein Seelsorger, aber er muss doch ein bißchen ein Gefühl für die Wahrheit haben. Und wenn Sebastian wirklich der Täter ist, wäre das dann für ihn und die Familie wirklich so erstrebenswert wenn er freigesprochen wird und ins "normale Leben" entlassen wird ? Im Moment haben ja einige von uns berechtigte Zweifel , aber die Anwälte wissen doch bestimmt mehr? Womöglich weiß er aber noch nicht mal selbst was passiert ist. Die Familie scheint ja fest von seiner Unschuld überzeugt, daher hat man nun wohl Frau Rick dazu geholt. Es ist ja immer schwierig sich in die Lage von Menschen in Extremsituationen hinein zu versetzen, aber wenn ich als Mutter wüsste, mein Kind hätte etwas derart Schreckliches getan, würde ich reinen Tisch machen wollen. Irgendwann greift doch auch der Verdrängungsmechanismus nicht mehr. Selbst wenn die Mama von Sebastian völlig im Tunnel ist, es gibt ja auch noch andere Familienmitglieder die sagen könnten "Schluss jetzt, Stunde Null, wir haben nur die Chance auf einen Neuanfang wenn wir reinen Tisch machen". Aber anscheinend sind die allesamt von seiner Unschuld überzeugt. Natürlich geht die Tendenz immer noch dahin, dass er der Täter ist, aber die Zweifel werden mit jedem Prozesstag größer und größer. Und somit beschäftigt man sich auch wieder mit Alternativen wer denn als Täter /Täterin infrage kommt.
Ja, natürlich wissen die Rechtsanwälte mehr, belastend und entlastend. Aber als Dienstleister Rechtsanwalt versucht man immer, im Einklang mit geltendem Strafrecht und unter Ausnutzung von Wissensvorteilen das Maximum für seinen Mandanten rauszuholen, egal ob das für das spätere Leben des Mandanten am sinnvollsten ist, zumal in Deutschland in den JVAs aufgrund von Personalknappheit und zu wenig Resozialisierungskompetenz der Mandant eher noch weiter zurückgeworfen wird. Der Auftrag lautet strafrechtliche Vertretung, ggf mit Nebengleisen. Mithin stellt sich nicht die Frage nach Sinnhaftigkeit, man will ihn "raushauen", also nach den bestehenden Regeln am meisten schützen. Das gilt hier besonders bei schwieriger Beweislage, aber auch wenn man davon ausgeht, dass der Angeklagte womöglich therapiebedürftig ist.
Eine gute Nachsorge des Verteidigers ist es nach Rechtskrafterlangung eines Urteils vorgesorgt zu haben, was mit dem Angeklagten momentan geschieht, falls ein Freispruch gelingt und der Haftbefehl aufgehoben wird. Für diesen Fall sollte man in Abstimmung mit seiner Familie ihn erst einmal aus dem Verkehr ziehen, denn es wäre eine völlige Überforderung für ihn wie die Bevölkerung, ginge er "morgen" gleich wieder einkaufen im supermarket mitten in Aschau.
Vermutlich ist seine Familie inhaltlich auch nicht auf Nachsorge vorbereitet, also eine ganze Menge, was da ggf mit Sozialarbeitern zu schaffen ist, um ihm für die Zukunft zu helfen und das nicht Einsitzen müssen zeitlich zu nutzen.

Aber erst einmal das Maximum für ihn im Strafverfahren versuchen, keine Frage, keine Zweifel, die gegenläufigen Gedanken macht sich der Staat schon über die Staatsanwaltschaft.

Und es sich ja nicht schlecht aus für ihn, wenn man mal den Blick erhebt von den vielen hier diskutieren Randdetails.
Man hat gegen ihn bis jetzt nichts auf der Pfanne, was für eine Verurteilung reicht, kein Mord, kein Totschlag, keine gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge etc etc, nichts. Und es sieht nicht groß danach aus, dass sich etwas daran ändern könnte. Also ist auch das weitere konsequente Schweigen des Angeklagten nur folgerichtig.

Womöglich wird man die Wahrheit nie erfahren, das Strafverfahren ist der mit Regeln durchsetzte staatliche Versuch, den Wahrheit technisch am nähesten zu kommen. Gerechtigkeit gibt es nicht, jedenfalls nicht bei Juristen, dort gibt es nur Regeln, die man seiner Interessenslage entsprechend am wirkungsvollsten anwendet. Jeder Jurist schmunzelt bei dem Begriff: Gerechtigkeit.
(Falls er verknackt werden sollte: wäre es gerecht, ihn für Jahre in ein kriminelles Trainingscamp zu stopfen, auf dass seine Problernatik nicht/kaum therapiert wird und er ggf noch schlimmer rauskommt, als er reinging und dafür noch einen weiten Zeitraum seines Lebens vertan hat?)

Nicht einrasten: das hat alles nichts mit dem Verbrechen an sich und der vermutet grausamen Vorgehensweise zu tun durch den TÄTER.
Mischa

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Giulia hat geschrieben: Mittwoch, 22. November 2023, 12:18:18 Ja, natürlich wissen die Rechtsanwälte mehr, belastend und entlastend. Aber als Dienstleister Rechtsanwalt versucht man immer, im Einklang mit geltendem Strafrecht und unter Ausnutzung von Wissensvorteilen das Maximum für seinen Mandanten rauszuholen, egal ob das für das spätere Leben des Mandanten am sinnvollsten ist, zumal in Deutschland in den JVAs aufgrund von Personalknappheit und zu wenig Resozialisierungskompetenz der Mandant eher noch weiter zurückgeworfen wird. Der Auftrag lautet strafrechtliche Vertretung, ggf mit Nebengleisen. Mithin stellt sich nicht die Frage nach Sinnhaftigkeit, man will ihn "raushauen", also nach den bestehenden Regeln am meisten schützen. Das gilt hier besonders bei schwieriger Beweislage, aber auch wenn man davon ausgeht, dass der Angeklagte womöglich therapiebedürftig ist.
Eine gute Nachsorge des Verteidigers ist es nach Rechtskrafterlangung eines Urteils vorgesorgt zu haben, was mit dem Angeklagten momentan geschieht, falls ein Freispruch gelingt und der Haftbefehl aufgehoben wird. Für diesen Fall sollte man in Abstimmung mit seiner Familie ihn erst einmal aus dem Verkehr ziehen, denn es wäre eine völlige Überforderung für ihn wie die Bevölkerung, ginge er "morgen" gleich wieder einkaufen im supermarket mitten in Aschau.
Vermutlich ist seine Familie inhaltlich auch nicht auf Nachsorge vorbereitet, also eine ganze Menge, was da ggf mit Sozialarbeitern zu schaffen ist, um ihm für die Zukunft zu helfen und das nicht Einsitzen müssen zeitlich zu nutzen.

Aber erst einmal das Maximum für ihn im Strafverfahren versuchen, keine Frage, keine Zweifel, die gegenläufigen Gedanken macht sich der Staat schon über die Staatsanwaltschaft.

Und es sich ja nicht schlecht aus für ihn, wenn man mal den Blick erhebt von den vielen hier diskutieren Randdetails.
Man hat gegen ihn bis jetzt nichts auf der Pfanne, was für eine Verurteilung reicht, kein Mord, kein Totschlag, keine gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge etc etc, nichts. Und es sieht nicht groß danach aus, dass sich etwas daran ändern könnte. Also ist auch das weitere konsequente Schweigen des Angeklagten nur folgerichtig.

Womöglich wird man die Wahrheit nie erfahren, das Strafverfahren ist der mit Regeln durchsetzte staatliche Versuch, den Wahrheit technisch am nähesten zu kommen. Gerechtigkeit gibt es nicht, jedenfalls nicht bei Juristen, dort gibt es nur Regeln, die man seiner Interessenslage entsprechend am wirkungsvollsten anwendet. Jeder Jurist schmunzelt bei dem Begriff: Gerechtigkeit.
(Falls er verknackt werden sollte: wäre es gerecht, ihn für Jahre in ein kriminelles Trainingscamp zu stopfen, auf dass seine Problernatik nicht/kaum therapiert wird und er ggf noch schlimmer rauskommt, als er reinging und dafür noch einen weiten Zeitraum seines Lebens vertan hat?)

Nicht einrasten: das hat alles nichts mit dem Verbrechen an sich und der vermutet grausamen Vorgehensweise zu tun durch den TÄTER.
Vielen Dank für deine kompetenten Worte.
Ohne juristische Vorkenntnisse zu haben,ist dieses öffentliche Aufbauschen durch das " hohe Gericht" für mich momentan ein einziges vorführen des angeblichen TV.Alleine Fußfessel + Handschellen die medienwirksam entnommen werden,ist schon eine extreme Vorverurteilung.Wo hin soll der angebliche TV flüchten,wenn bei "Einzug" vor das hohe Gericht Minimum 5-10 Polizisten in voller "Arbeitskleidung"incl.Zivilbeamte anwesend sind.Bin entsetzt,wie man medienwirksam einen " Bub" vorführen darf.
Mischa

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Mischa »

Giulia hat geschrieben: Mittwoch, 22. November 2023, 12:18:18 Ja, natürlich wissen die Rechtsanwälte mehr, belastend und entlastend. Aber als Dienstleister Rechtsanwalt versucht man immer, im Einklang mit geltendem Strafrecht und unter Ausnutzung von Wissensvorteilen das Maximum für seinen Mandanten rauszuholen, egal ob das für das spätere Leben des Mandanten am sinnvollsten ist, zumal in Deutschland in den JVAs aufgrund von Personalknappheit und zu wenig Resozialisierungskompetenz der Mandant eher noch weiter zurückgeworfen wird. Der Auftrag lautet strafrechtliche Vertretung, ggf mit Nebengleisen. Mithin stellt sich nicht die Frage nach Sinnhaftigkeit, man will ihn "raushauen", also nach den bestehenden Regeln am meisten schützen. Das gilt hier besonders bei schwieriger Beweislage, aber auch wenn man davon ausgeht, dass der Angeklagte womöglich therapiebedürftig ist.
Eine gute Nachsorge des Verteidigers ist es nach Rechtskrafterlangung eines Urteils vorgesorgt zu haben, was mit dem Angeklagten momentan geschieht, falls ein Freispruch gelingt und der Haftbefehl aufgehoben wird. Für diesen Fall sollte man in Abstimmung mit seiner Familie ihn erst einmal aus dem Verkehr ziehen, denn es wäre eine völlige Überforderung für ihn wie die Bevölkerung, ginge er "morgen" gleich wieder einkaufen im supermarket mitten in Aschau.
Vermutlich ist seine Familie inhaltlich auch nicht auf Nachsorge vorbereitet, also eine ganze Menge, was da ggf mit Sozialarbeitern zu schaffen ist, um ihm für die Zukunft zu helfen und das nicht Einsitzen müssen zeitlich zu nutzen.

Aber erst einmal das Maximum für ihn im Strafverfahren versuchen, keine Frage, keine Zweifel, die gegenläufigen Gedanken macht sich der Staat schon über die Staatsanwaltschaft.

Und es sich ja nicht schlecht aus für ihn, wenn man mal den Blick erhebt von den vielen hier diskutieren Randdetails.
Man hat gegen ihn bis jetzt nichts auf der Pfanne, was für eine Verurteilung reicht, kein Mord, kein Totschlag, keine gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge etc etc, nichts. Und es sieht nicht groß danach aus, dass sich etwas daran ändern könnte. Also ist auch das weitere konsequente Schweigen des Angeklagten nur folgerichtig.

Womöglich wird man die Wahrheit nie erfahren, das Strafverfahren ist der mit Regeln durchsetzte staatliche Versuch, den Wahrheit technisch am nähesten zu kommen. Gerechtigkeit gibt es nicht, jedenfalls nicht bei Juristen, dort gibt es nur Regeln, die man seiner Interessenslage entsprechend am wirkungsvollsten anwendet. Jeder Jurist schmunzelt bei dem Begriff: Gerechtigkeit.
(Falls er verknackt werden sollte: wäre es gerecht, ihn für Jahre in ein kriminelles Trainingscamp zu stopfen, auf dass seine Problernatik nicht/kaum therapiert wird und er ggf noch schlimmer rauskommt, als er reinging und dafür noch einen weiten Zeitraum seines Lebens vertan hat?)

Nicht einrasten: das hat alles nichts mit dem Verbrechen an sich und der vermutet grausamen Vorgehensweise zu tun durch den TÄTER.
Nachtrag: mit medienwirksam vorführen....meinte ich momentan ohne Beweise,jene dieses Auftritt zum Nachteil des TV rechtfertigen
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