MORDFALL LIEBS -- Diskussion

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Shadow
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Shadow »

Heckengäu hat geschrieben: Donnerstag, 30. November 2023, 17:21:07 Nein, nicht unbedingt: Das kann der/die Täter genauso von Frauke selbst erfahren haben.

Für mich persönlich ist das sogar wahrscheinlicher. Der "bekannte" Bekanntenkreis wurde doch sehr genau überprüft.
Es geht darum sich auf den Gedanken einzulassen das wir es mit Täter zutun haben könnten die nach Fraukes Tod die Öffentlichkeit suchen um ihr „ Spiel“
( Machtdemonstration ) weiterzuführen .
zum Teil rätselhaft u.a. Nullge ,
versteckt Gedichtlyriker/in „ Sehnsucht“ bis hin zu offener Internetpräsenz .

Wenn sie ihr „ Spiel“ geplant hätten , setzt das Vorraus das sie auch an eine Überprüfung vorab genauestens gedacht haben .
Wie das zu bewerkstelligen wäre , trotz Überprüfung des Bekanntenkreises , könnte vielleicht daran gelegen haben das die Möglichkeit der Abwechslung Bestand .
Unter dieser Berücksichtigung des Abwechseln könnten die Täter so nun die nötige Sicherheit gewonnen haben um sich aus der Deckung zu wagen .
HP1
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Shadow hat geschrieben: Donnerstag, 30. November 2023, 16:42:43 Einfallslos oder nicht doch eher verräterisch ?
Das nun genau Chris gewählt wurde , zeigt uns das der / die Täter bestens im Bilde waren und genauestens über die Lebensumstände Bescheid wussten —> ergo Bekanntenkreis.
Naja, Chris gewählt... Ich würde mal sagen, wenn die Nieheim-SMS von Frauke selbstbestimmt verfasst wurde (dann mMn eher früher, noch in PB - hier aber egal), dann hätte auch ein Täter ohne solche Kenntnisse, der die SMS dann z.B. nachts in Nieheim oder auch später liest, genug gewusst um bei Frauke "gezielt nachzufragen". Und die Person anzurufen, mit der man zusammen wohnt, ist im Falle unangekündigten Fernbleibens völlig naheliegend - also keinerlei Geistesleistung, sondern völlig naheliegend. Gerade wenn man hinhalten, ein "alles OK" vortäuschen will, würde man sich (als Täter) doch auf den Mitbewohner beschränken, anstatt sie (als Erwachsene) die Eltern oder sonstwie Hinz und Kunz anzurufen, nur um denen dann nicht zu sagen, warum man "ein paar Tage unterwegs" ist.
Kurz, Chris als erste Anrufstelle nur naheliegend für Frauke selbst wie auch für einen Täter, der die Nieheim-SMS gelesen hat. Und dann dabei bleiben, den Anrufadressaten nicht wechseln - für den Täter naheliegend, kein gestalterischer Anspruch erkennbar.
Einen irgendwie "erwählten" Chris kann ich da beim besten Willen nicht erkennen.

Aber du hast natürlich recht, es könnte alles so sein. Und ich will keinesfalls behaupten, das sei maximal unwahrscheinlich oder gar unmöglich, oder schlimmer noch, uninteressant ;)
Aber es gibt halt auch "Konkurrenz", andere recht detailliert ausgearbeitete und in sich plausible und stringente Theorien mit scheinbar(?) besonders schlüssigem "Aufhänger".


@SuperdadV8
Ja, mal sehen. Bielefeld ist bei mir da halt fix, und extra nach PB fahren wären für mich halt auch um die 1000km. Die Gelegenheit will ich dann jedenfalls nutzen.
SuperdadV8
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von SuperdadV8 »

HP1 hat geschrieben: Donnerstag, 30. November 2023, 20:26:37 Naja, Chris gewählt... Ich würde mal sagen, wenn die Nieheim-SMS von Frauke selbstbestimmt verfasst wurde (dann mMn eher früher, noch in PB - hier aber egal), dann hätte auch ein Täter ohne solche Kenntnisse, der die SMS dann z.B. nachts in Nieheim oder auch später liest, genug gewusst um bei Frauke "gezielt nachzufragen". Und die Person anzurufen, mit der man zusammen wohnt, ist im Falle unangekündigten Fernbleibens völlig naheliegend - also keinerlei Geistesleistung, sondern völlig naheliegend. Gerade wenn man hinhalten, ein "alles OK" vortäuschen will, würde man sich (als Täter) doch auf den Mitbewohner beschränken, anstatt sie (als Erwachsene) die Eltern oder sonstwie Hinz und Kunz anzurufen, nur um denen dann nicht zu sagen, warum man "ein paar Tage unterwegs" ist.
Kurz, Chris als erste Anrufstelle nur naheliegend für Frauke selbst wie auch für einen Täter, der die Nieheim-SMS gelesen hat. Und dann dabei bleiben, den Anrufadressaten nicht wechseln - für den Täter naheliegend, kein gestalterischer Anspruch erkennbar.
Einen irgendwie "erwählten" Chris kann ich da beim besten Willen nicht erkennen.

Aber du hast natürlich recht, es könnte alles so sein. Und ich will keinesfalls behaupten, das sei maximal unwahrscheinlich oder gar unmöglich, oder schlimmer noch, uninteressant ;)
Aber es gibt halt auch "Konkurrenz", andere recht detailliert ausgearbeitete und in sich plausible und stringente Theorien mit scheinbar(?) besonders schlüssigem "Aufhänger".


@SuperdadV8
Ja, mal sehen. Bielefeld ist bei mir da halt fix, und extra nach PB fahren wären für mich halt auch um die 1000km. Die Gelegenheit will ich dann jedenfalls nutzen.
Sag Bescheid, wenns akut wird. Machen das dann individuell! Deine 1000 km sinds dann natürlich auch net für mich!

Da ich aber 2024 mit > 50 Tagen Urlaub beginnen werde, wäre es net unrealistisch. lass uns dann aber auch wenigstens mal nach Nieheim fahren! Würde mir gern mal den Hof ansehen, den ICH als interessant empfinde! ;)

Meine Mailadresse haste ja.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von SuperdadV8 »

Das Gute an der ganzen Sache ist, sofern man bei dem Gedanken daran, dass eine Mutter ihr Kind beerdigen muss und nicht mal wissen darf warum, dass sich mit dem "Aussteigen" von Ingrid Liebs letztlich nichts geändert hat. Nichts!!!

Irgend jemand hat Frauke verbracht, oder dabei geholfen und hat Wissen über das, was tatsächlich vorgefallen ist. Und da kommt solange keine Ruhe rein, bis die Sache nicht aufgeklärt ist. Das ist man nicht nur Frauke, sondern auch ihrer Familie schuldig.

In diesem Sinne, gute Nacht! ;)
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Wiesenblume »

Ich finde an dem Frauke Fall etwas anderes spannender als ihre Anrufe. Bis zum Beginn des Spieles ,oder sagen wir ohne Chris`s vergessenen Schlüssel, war Frauke genau für diesen Abend mit Nils verabredet. Sie wäre, wenn es keinen vergessenen Schlüssel gegeben hätte, sicher mit Nils und den anderen weiter feiern gegangen.--Ein planender Täter für diesen Abend müsste ja im Verlauf des Abends erst mitbekommen haben, dass Nils nicht erscheinen wird und Frauke den Heimweg antreten wird.--Und selbst dann hätte Frauke noch für einige Zeit mit den Anderen weiter feiern können.--Deshalb denke ich , dass alles eher spontan geschah. Entweder verabredete sich Frauke selbst am Ende des Spiels noch mit dem Täter oder sie traf ihn eben eher zufällig auf dem Heimweg.--Aber, dass der Täter seine Tat genau für diesen Abend plante, glaube ich eher nicht. Es sei denn er kommt doch aus dem engsten Bekanntenkreis.--Denn die Begleitumstände entwickelten sich doch wirklich erst kurz vor dem Fußballspiel.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Ok, dann weiteres per mail @SuperdadV8
Shadow
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Shadow »

Gast-Wiesenblume hat geschrieben: Donnerstag, 30. November 2023, 22:12:01 Ich finde an dem Frauke Fall etwas anderes spannender als ihre Anrufe. Bis zum Beginn des Spieles ,oder sagen wir ohne Chris`s vergessenen Schlüssel, war Frauke genau für diesen Abend mit Nils verabredet. Sie wäre, wenn es keinen vergessenen Schlüssel gegeben hätte, sicher mit Nils und den anderen weiter feiern gegangen.--Ein planender Täter für diesen Abend müsste ja im Verlauf des Abends erst mitbekommen haben, dass Nils nicht erscheinen wird und Frauke den Heimweg antreten wird.--Und selbst dann hätte Frauke noch für einige Zeit mit den Anderen weiter feiern können.--Deshalb denke ich , dass alles eher spontan geschah. Entweder verabredete sich Frauke selbst am Ende des Spiels noch mit dem Täter oder sie traf ihn eben eher zufällig auf dem Heimweg.--Aber, dass der Täter seine Tat genau für diesen Abend plante, glaube ich eher nicht. Es sei denn er kommt doch aus dem engsten Bekanntenkreis.--Denn die Begleitumstände entwickelten sich doch wirklich erst kurz vor dem Fußballspiel.
Ein interessanter Gedanke , dazu wollte ich noch etwas hinzufügen.
Das eine muss , das andere nicht ausschließen .
Ich präzisiere :
wenn der Entführungsversuch an Frauke vorbeireitet gewesen wäre sprich :
Versteck , 1.SMS Nieheim ,Totengrund , Anrufe bei Chris
Trotzdem konnten sie ( noch ) nicht wissen das Frauke vorhatte den Pub alleine zu verlassen.
Aber er /sie könnten sich situativ im Pub angepasst haben , in der Hoffnung das sie ihren Nach Hause Weg alleine antritt .
Mit ihrem vermutlich vorgefertigten Entführungsplan für speziell Frauke wäre für einen
planvollen , situativ handelnden Täter/in Tag X offen gewesen .
Das einzige was er/sie noch tun müssten ,wäre abzuwarten , um Frauke -egal wo- alleine anzutreffen .
Wenn es im Pub nicht an diesem Abend Situationsbedingt gepasst hätte , dann vermutlich an einem anderen Abend.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Gast-Wiesenblume hat geschrieben: Donnerstag, 30. November 2023, 22:12:01 Ich finde an dem Frauke Fall etwas anderes spannender als ihre Anrufe. Bis zum Beginn des Spieles ,oder sagen wir ohne Chris`s vergessenen Schlüssel, war Frauke genau für diesen Abend mit Nils verabredet. Sie wäre, wenn es keinen vergessenen Schlüssel gegeben hätte, sicher mit Nils und den anderen weiter feiern gegangen.
Aber Niels war doch gar nicht dabei. Ob seine Entscheidung, lieber etwas mit seinem Arbeitskollegen zu unternehmen, eine Reaktion darauf war, dass Frauke (wegen dem Schlüssel?) nicht so lang bleiben würde, oder ob er das schon vorher beschlossen, ggf. auch kommuniziert hatte, ist unklar - also jedenfalls mir, ich wüsste nicht, dass dies bekannt wäre.
Der längere und lebhafte SMS-Chat zwischen Niels und Frauke+Bella etwa zwischen 22 und 23 Uhr spricht jedenfalls nicht so für akute Enttäuschung oder Frust, weil gerade die Person abgesagt hat bzw. ihr frühes Gehen angekündigt hat, mit der man ganz besonders verabredet gewesen wäre.
Wie gesagt unklares Timing.

Die Idee zu dem gemeinsamen public viewing sollen initiativ Frauke und Niels gehabt und dann die gemeinsame Freundin Bella gefragt haben. Mittlerweile ist ja bekannt, dass letztlich außer Frauke mindestens fünf Personen dabei waren, mit Niels wäre man (mindestens) zu siebt gewesen. Und Niels war/ist (außer mit Frauke) mit mindestens zwei davon sehr gut befreundet. Ob man da schlussendlich noch sagen kann "Frauke war genau für diesen Abend mit Niels verabredet" und annehmen kann, das Hinzukommen oder länger bleiben hinge nur jeweils vom anderen ab? Zumindest ebenfalls unklar.

Interessant finde ich die SMS, die Bella an diesem Abend vor 21 Uhr an Frauke geschickt hat. Frauke war da noch mit ihrer Mutter und Chris beim Essen, Bella schon im Pub. Die SMS wird in der Stern-Doku von 2015 wiedergegeben: "Wir sitzen jetzt im Pub. Gute Sicht auf die Leinwand. Komm gerne vorbei."
Das "Komm gerne vorbei" liest sich wie eine Einladung, eine Bekräftigung einer Einladung, ein Überredungsversuch. Jedenfalls erweckt es auf mich den Eindruck, als sei Bella zu dem Zeitpunkt nicht sicher gewesen, ob Frauke überhaupt kommen würde. Wir wissen, dass Frauke sich extra für das Spiel rot-weiß angezogen hatte, und bzgl. des Abendessens mit Mutter und Chris war von deren Seite nie die Rede davon, dass Frauke unschlüssig gewesen wäre, ob sie überhaupt in den Pub gehen würde. Dennoch, Bellas SMS liest sich, als ob Fraukes Teilnahme im Vorfeld fraglich gewesen und Bella zu dem Zeitpunkt nicht up to date gewesen wäre, dass Frauke sich bereits dafür entschieden hatte.
Natürlich sehe ich da zwei Restunsicherheiten. Die SMS könnte in der Doku vielleicht gar nicht wörtlich wiedergegeben sein. Oder die Kombination aus SMS-Kurzschreibweise und etwas ungeschickter Formulierung führt hier zu einem unzutreffenden Eindruck. Aber bei letzterem brauchts schon einige Phantasie, um das sinnvoll anders zu deuten, oder nicht?
Jedenfalls ein Anzeichen, Frauke könnte ihre Teilnahme im Vorfeld Bella gegenüber in Frage gestellt haben - vielleicht am Dienstag Vormittag in der Schule? Andere Möglichkeit: Niels hatte da bereits abgesagt und Bella befürchtete, Frauke würde deswegen vielleicht auch nicht kommen wollen. In dem Fall gäbe es dann jedenfalls keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen "Schlüssel" und "Absage Niels".
Gast-Wiesenblume hat geschrieben: Donnerstag, 30. November 2023, 22:12:01 Ein planender Täter für diesen Abend müsste ja im Verlauf des Abends erst mitbekommen haben, dass Nils nicht erscheinen wird und Frauke den Heimweg antreten wird.--Und selbst dann hätte Frauke noch für einige Zeit mit den Anderen weiter feiern können.
Hm, es gibt also ein Anzeichen, dass Frauke ihre Teilnahme möglicherweise im Vorfeld in Frage stellte. Aber sie geht dennoch hin. Immerhin hatte man sich verabredet, und Frauke war dabei sogar eine der Initiatoren.
Die Geschichte mit dem Schlüssel war nicht erwartbar - nicht für einen Täter, aber insbesondere auch nicht für Frauke. :!:
Frauke geht nicht nur zeitig, sondern gähnt mehrfach und "haut nach dem Spiel sofort ab" (Bella in der Doku 2015) mit Verweis auf Chris, der sonst "die halbe Nacht aufbleiben muss" (ebd.). :!:

Irgendwann nach dem "sofort abhauen" wird auf Fraukes Handy die "Nieheim-SMS" an Chris geschrieben, das "Komme später".
Da gibt es die Option, dass der Täter (oder Frauke unter dessen "Aufsicht") diese SMS 0.49 im Raum Nieheim verfasst hat. In meinen Augen spricht da manches dagegen, aber das ist an der Stelle nicht mein Thema, würde dann noch weiter ausufern.
Eine andere Möglichkeit ist, dass Frauke die SMS 0.49 in Nieheim selbstbestimmt verfasst hat. Hier irritiert vor allem der späte Zeitpunkt in Kombination mit dem lapidaren "komme später", ohne "sorry", eine Erklärung oder Ankündigung einer Ankunftszeit. Auch eine gewisse Ratlosigkeit besteht natürlich, warum Frauke so spät dort freiwillig unterwegs gewesen sein soll. Werktags, am nächsten Tag Schule, Chris wartet wegen dem Schlüssel, und irgendwelche Verbindungen Fraukes nach Nieheim sind allenfalls völlig vage ("Schrauber in Nieheim"/"Wo liegt eigentlich Nieheim?"). Angesichts des weiteren Verlaufs erscheint da ein freiwilliger Aufenthalt um die Zeit in der Gegend ziemlich fraglich.
Und die dritte Möglichkeit ist, Frauke hat die SMS bereits früher verfasst, sie wurde allerdings erst bei einem erneuten Einschalten 0.49 in Nieheim erfolgreich versendet. Dass das ohne irgendwie unwahrscheinliche Voraussetzungen technisch gut möglich ist, wurde reproduzierbar eruiert. Insbesondere die Akku-Situation stützt diese Variante noch. Geht das Handy im Betrieb wegen schwachem Akku aus, lässt es sich danach idR erneut einschalten und eine SMS tippen. Beim versuchten Versand kackt der Akku aber in den meisten Fällen wieder ab, die SMS geht nicht raus. Und so lange der Akku nicht entnommen wird, bleibt die SMS im Speicher als "zu versenden", geht bei erneutem Einschalten (mit genug Saft im Akku) automatisch raus. Alles mittlerweile umfangreich getestet mit zwei Geräten und mehreren Akkus.
Unterm Strich halte ich die Variante für am wahrscheinlichsten: Frauke verlässt den Pub, schreibt die SMS an Chris und begibt sich (freiwillig) nicht auf den direkten Heimweg. Oder umgekehrt, sie begibt sich nicht auf den direkten Heimweg und verfasst die SMS etwas später, jedoch wohl deutlich früher als 0.49 und auch nicht erst im Raum Nieheim.


Natürlich kann man es sich so vorstellen, dass Frauke nicht lang bleiben wollte, weil Niels nicht da war. Dass sie tatsächlich müde war (mehrfach gegähnt hat) und deshalb schnell nach Hause wollte. Dass ihr der spätere Täter entweder aufgelauert hat (woher hätte er wissen sollen, wann/wo...?) oder an dem Abend tatsächlich zufällig begegnet ist.

Aber man kann auch eine andere Geschichte erzählen.
Man könnte spekulativ annehmen, Frauke habe für den späteren Abend noch anderweitige Pläne gehabt. Ob fest verabredet oder ein "ich schau vielleicht noch vorbei", sei dahingestellt. Oder sie wollte einfach so noch woanders vorbeischauen, ohne dass sie das irgendwie angekündigt/verabredet hätte. Darauf gibt es keine direkten Hinweise, zumindest aber weiß man im Nachhinein, dass sie nach dem Pub mit dem späteren Täter zusammengetroffen ist. "Anderweitige Pläne" sind da ein Erklärungsansatz, und bei Licht betrachtet gibt es auf andere Erklärungsansätze genauso wenig direkte Hinweise.
Wäre jedenfalls ein Anlass, die Teilnahme am Pubbesuch vorab in Frage zu stellen, zeitweilig offen zu lassen. Nur, den Grund (andere Verabredung/Unternehmung) würde man der Freundin, mit der man eigentlich verabredet ist, sicher nicht auf die Nase binden. "Du, ich geh doch lieber mit wem anders was trinken" - no way, viele würden sich da gekränkt fühlen, möglicherweise Frauen da noch etwas empfindlicher als Männer(?), für die empathische und sozialkompetente Frauke wäre das schon ein arger Schnitzer.
Frauke geht in dem Fall also zur Verabredung im Pub, jedoch mit dem Plan, dort nicht übermäßig lang zu bleiben und im Anschluss die "anderweitigen Pläne" zu verfolgen.
Dann taucht Chris auf (Frauke sitzt da bereits im Pub neben Bella) und braucht Fraukes Schlüssel. Wie oben gesagt, damit konnte insbesondere Frauke selbst nicht rechnen. Und sie kann neben Bella sitzend Chris insbesondere nicht sagen, dass sie eigentlich später noch was vorhat. Es bleibt ihr nichts übrig, als (vor Bella) ihm die Heimkehr bald nach Spielende zuzusagen. Das liefert ihr zwar eine gute Begründung, sich nach dem Spiel unauffällig abzuseilen, vielleicht glaubhaft unterstützt mit mehrfachem demonstrativem Gähnen, gleichzeitig begrenzt es ihre Zeit nach hinten raus deutlich. Sie fasst den Plan, nach dem Spiel möglichst schnell zu verschwinden (Bella: "Sie ist gleich abgehauen" - das jetzt "fluchtartig" zu nennen, wäre etwas tendentiös gedeutet...), Chris dann nach Verlassen des Pubs (ohne mitlesende Bella) eine SMS zu schreiben, dass es etwas später wird, und so für ihre Anschlussunternehmung noch ein gewisses Zeitfenster zu haben. Angesichts der Umstände (wartender Chris, lapidares "komme später" ohne Zeitangabe) würde ich da an eine softe Deadline von vielleicht 0.30 annehmen. Wollte sie bis Mitternacht daheim sein, bräuchte es wohl gar keine SMS, und bei einer Heimkehr weit nach Mitternacht wäre der SMS-Text nicht ausreichend gewesen - und selbst wenn, Chris müsste dann ja dennoch so lang warten und am nächsten Morgen wäre dennoch Berufsschule.

In diesem Szenario spräche übrigens ein technischer Aspekt dafür, dass sie die SMS an Chris nicht irgendwann nach Verlassen des Pubs (z.B. nach zufälligem Zusammentreffen mit dem späteren Täter) verfasst hat, sondern ziemlich unmittelbar nach Verlassen des Pubs (könnte da natürlich auch auf einer spontanen Begegnung beruhen, insbesondere aber auch auf einer Verabredung/einem Ziel, das sie erst noch ansteuern will). Fraukes Handy war nämlich nach dem Pub bis Nieheim in keiner Funkzelle mehr angemeldet. Wenn sie das Handy zwischenzeitlich eingeschaltet hat, um die SMS zu verfassen, kann natürlich sein, dass sie dort grad keinen Empfang hatte. Aber wenn sie relativ zeitnah (Minuten, Viertelstunde...) zum Ausgehen des Handys im Pub das Gerät in derselben Funkzelle wieder eingeschaltet hat, dann wäre diese Unterbrechung in den Providerdaten nicht ersichtlich, das erneute Einschalten dem Aufenthalt im Pub zugerechnet. Wenn das Gerät mangels Akkuleistung ausgeht (im Pub oder nach dem erneuten Einschalten), ist auch der genaue Zeitpunkt nicht festzustellen, das Gerät wird irgendwann später bei der Funkzelle rausgeworfen.
Das lässt in dem Szenario eine SMS unmittelbar nach Verlassen des Pubs, bevor sie jemanden trifft, vom direkten Heimweg abweicht, zumindest technisch als naheliegend erscheinen.


So far, muss langsam mal zur Arbeit ;)
HANSWURST
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HANSWURST »

interessierter_Gast hat geschrieben: Donnerstag, 16. November 2023, 19:33:56 Hallo Zusammen,

ich war vorher hier noch nicht aktiv, hab aber Einiges hier mitgelesen, nicht Alles, dazu ist der Umfang der Beiträge einfach zu groß. Ich möchte aber trotzdem meine Gedanken zu diesem Fall los werden.. denn wie viele Andere beschäftigt mich der Fall immer mal wieder.

Ich glaube, es war kein Mord, nicht einmal eine Entführung. Ich vermute, es war ein gemeinschaftlicher, von Anfang an freiwilliger, Drogen-Binge, der leider tragisch ausgegangen ist. Warum denke ich das. Ich hatte vor einigen Jahren eine zeitlang Probleme mit gewissen Substanzen, und das Verhalten oder Ablauf ist für mich sehr typisch und kam mir unbedingt bekannt vor. Alles was ich dazu erklären werde ist rein spekulativ, und soll Frauke zB auch nicht diskreditieren.

1. Frauke ist ein normaler, lebenslustiger und damit vielleicht auch neugieriger Mensch. Vielleicht auch so neugierig, etwas Neues (Drogen) mit Jemandem auszuprobieren oder weiter auszutesten. Geht Vielen in unserem Land so, ist nicht weit her geholt, ich kenne Viele, einschließlich Mich, Denen es so geht oder ging.

2. Sie kennt da Jemanden, der Sie interessiert, und der da vielleicht einen gewissen Ruf in diese Richtung hat. (ich kenne Paare, die schließen sich eine Woche lang weg.. und haben "drauf" Spaß miteinander, hatte ich auch, und man kommt völlig fertig am Ende wieder raus) Entweder wusste man an dem Abend voneinander, vielleicht war die Person auch im Pub, man hat sich zugenickt auf dem Weg zum WC etc. Oder sie ist zu einem Ort auf dem Heimweg abgebogen, wo Sie wusste, dort trifft man sich evtl. Die erste SmS ist also noch völlig konform mit ihrem Verhalten und dem worauf sie sich freut.

3. Ich hatte damals einen gewissen Treffpunkt (hier das Gewerbegebiet) und eine bestimmte Zeit (dann wenn der Dealer Feierabend und "Zeit" hat)
Warum die Anrufe zu diesem Zeitpunkt, fast allabendlich. Man weiß, es gibt gleich Nachschub und man fällt quasi die nächten Stunden aus, in denen man besser nicht kommuniziert oder nicht dazu in der Lage ist. Also erledigt man den unbedingt notwendigen Kontakt schnell noch beim Warten auf den Dealer. So kann es auch zum erfolgreichen Rückruf kommen, der dann irgendwie absolviert wird. Sie hat ein schlechtes Gewissen, will sich trotzdem irgendwie pflichtbewusst abmelden. Über die Tage klang Sie immer müder und verwirrt, ganz typisch für Dinge die einen tagelang wach halten. Anschließend geht es zurück in das "Nest" und man beschäftigt sich wieder miteinander. Sie sagt, sie kann noch nicht nach Hase kommen, klar, sie schämt sich, ist verstört, durch, Augenringe, wirr. (geht jetzt noch nicht, aber bald)

4. Warum nicht einmal eine große Menge besorgen und dann ein paar Tage verschwinden, warum immer wieder Abends in Paderborn. Eigene Erfahrung, man nimmt sich vor, nur eine oder zwei Nächte, dann am nächsten Tag Hangover und der Gedanke, ich/wir verlängern das und besorgen Uns Abends (hier im Gewerbegiet) nach Absprache Nachschub.
Geld will man vielleicht auch eigentlich sparen, nur um dann am nächten Tag wieder Geld abzuheben. (Überlegung, die Person hat nicht SO viel Geld zur Verfügung, borgt sich etwas, hat in diesem Zeitraum mehrere Abbuchungen über typische Beträge. Kontakt zu einschlägigen Typen zB Türstehern ist vorhanden, evtl. Selbst so aktiv, aber eher Kleindealer/Krimmineller. Auto nicht sehr hochwertig, vielleicht mit Defekten unterwegs, Evtl. mit Verstößen gegen BTMG bei der Polzei bekannt) Also fährt man jeden Abend wieder in dieses Gewerbegebiet, sehr wahrscheinlich aus der näheren Umgebung. An die Funkzellen hat man vielleicht gar nicht gedacht.

5. Das weißt du doch C. Vielleicht hat sie vorher auch mit ihm Erfahrungen in diese Richtung gemacht, und sagt ihm damit nur, ich bin durch/fertig, weißt du doch, spielt damit auf dieses gemeinsame Wissen an. Ich komme wieder, wenn ich wieder einigermaßen klar bin.

6. Die andere Person ist den Drogenmissbrauch gewohnt, Frauke nicht. Irgendwann setzt einfach Ihr Kreislauf aus, das Herz.. und sie stirbt. (wie gesagt, ich spreche hier aus ganz persönlichen Erfahrungen, da kommt man irgendwann an seine Grenzen inkl. schnell in die Notaufnahme) Panik setzt ein, die Leiche muss schnell entsorgt werden, in´s Auto und bei der ersten Gelegenheit links abgebogen. Bis zur Eifel reicht es nicht, die Person ist selbst erschöpft, und bei jeder Kontrolle würde das Verhalten heute auch jedem unbedarften Beamten auffallen.

Sicher werdet Ihr an meiner Theorie etwas zu bemängeln haben, ich habe mich wirklich nicht mit allen Aspekten, Zeiträumen, Funkzellen befasst. Das Ganze kam mir beim ersten Lesen so sehr bekannt vor.. bei mir und anderen ging das damals immer gut, auch wenn man mal in die Klinik musste. (oh Gott) Für Diejenigen, die denken, das ist mir zu weit her geholt, ich kann Euch versichern, soetwas passiert jeden Tag in einschlägigen Kreisen. Drogen sind in unserem Land allgegenwärtig, auch bei Personen wo man es nicht vermutet. (ich würde mir deshalb die damalige Scene in und um Paderborn ansehen)

So, das sollte ein erster Umriss sein, vielleicht fällt mir noch etwas ein. Bin auch gern bereit auf bestimmte Dinge einzugehen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ähnliche Vermutungen bereits geäußert wurden.

Grüße
Ja so was ähnliches kann ich mir auch vorstellen. Wir wissen hier einfach zu wenig von F.
Wiesenblume
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Wiesenblume »

Wenn Frauke dieses: "Ich komme später" selbst initiierte, dann müssen wir über das Wann ? nachdenken und Wo ? sie es verfasst haben könnte. Ist der Fall aber eine Analogie zu Tanja Mühlinghaus mit gleichem Täter oder Täter mit Nachahmeffekt, dann stammt der Satz aus dem Gehirn des Täters. Und dann muss nichts richtig logisch sein, denn die Briefe, die der Täter Tanja diktierte , sehe ich als Verwirrspiel an. Der Empfänger möchte Tatsachen glauben (die Tochter/ Freundin kommt bald nach Hause)Aber wenn der Empfänger ehrlich zu sich selbst ist, glaubt er das innerlich nicht.--Und genau das weiß der Absender. Deshalb wiederholt er es.--Der Täter hat das Opfer und die Familie des Opfers in seiner Hand. Er hat sogar für einen gewissen Zeitraum die Polizei in seiner Hand. Und das gibt ihm ein enormes Machtgefühl.--Er spielt ein Psychospiel.--Mit dem Opfer, den Angehörigen und der Polizei.--Die Einzige, die sich nicht in dieses Spiel begab, war Ingrid Liebs. Sie sah klar durch. Deshalb musste der Täter verhindern, dass sie am anderen Ende das Telefonat abnahm. Das wusste er. Und auch das hat er geschafft.
Gast

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Hallo, gestern rief eine Dame im Livestream von Bernies NachCafé auf YoutTube an und meinte, dass die erste SMS von Frauke an Chris ("Komme später" etc) von Chris aus Wut gelöscht wurde. Ich wollte mal fragen, woher diese Info kommt bzw. ob das überhaupt stimmt. Kann mich daran nicht erinnern, dass dies irgendwo mal erwähnt wurde.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von tomte33 »

@ interessierter_Gast
mir fällt da gerade das kleine Kreuz ein, welches wohl ein Aschekreuz ist.
Da paßt ja nicht viel rein. Würde das jedoch genügen für einen kleine Trip?
Ich kenne mich nicht aus.
Alle meine Beiträge sind als Hypothese gedacht und erheben keinerlei Anspruch auf Richtigkeit!
Meiner Einer
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Meiner Einer »

Gast hat geschrieben: Freitag, 01. Dezember 2023, 19:14:22 Hallo, gestern rief eine Dame im Livestream von Bernies NachCafé auf YoutTube an und meinte, dass die erste SMS von Frauke an Chris ("Komme später" etc) von Chris aus Wut gelöscht wurde. Ich wollte mal fragen, woher diese Info kommt bzw. ob das überhaupt stimmt. Kann mich daran nicht erinnern, dass dies irgendwo mal erwähnt wurde.
Nein, diese Aussage ist definitiv falsch.
Der Wahrheit ist es am Ende egal, ob du sie glaubst… Unschuld beweist übrigens gar nichts
Gast

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Meiner Einer hat geschrieben: Freitag, 01. Dezember 2023, 21:43:10 Nein, diese Aussage ist definitiv falsch.
Danke für die Antwort. Es wurde auch behauptet, dass bei Facebook ein Bekannter gepostet hatte, dass damals alle zusammen das Lokal verließen und Frauke links rum und die Anderen rechts oder anders rum ginden. Kannst du oder sonst jemand dazu etwas sagen, ob das stimmt? Bzw. auch wenn du es nicht weißt, vielleicht kennst du besagten Eintrag auf Facebook? Ich konnte dazu leider nichts finden.
HP1
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HP1 »

Gast hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 00:19:27 Danke für die Antwort. Es wurde auch behauptet, dass bei Facebook ein Bekannter gepostet hatte, dass damals alle zusammen das Lokal verließen und Frauke links rum und die Anderen rechts oder anders rum ginden. Kannst du oder sonst jemand dazu etwas sagen, ob das stimmt? Bzw. auch wenn du es nicht weißt, vielleicht kennst du besagten Eintrag auf Facebook? Ich konnte dazu leider nichts finden.
Ursprünglich wusste man öffentlich nur von der Freundin Bella aus den früheren Dokus oder den Äußerungen z.B. von Östermann (Polizei) oder Mutter Liebs.

In der 2021-Doku erwähnt Bella im Interview ihren Mann (damals Freund) als ebenfalls damals anwesend.

Später dann (vor etwa einem Jahr?) meldete sich in der FB-Gruppe "Mordfall Frauke Liebs" ein Martin ´Fish´ Gill zu Wort, damals britischer Soldat, er sei ebenfalls bei der Gruppe dabei gewesen - außerdem Bellas Bruder, der noch einen Freund dabei hatte. Auf Nachfragen zum Ablauf, insbesondere Fraukes Aufbruch meinte er, man habe den Pub gemeinsam verlassen, die Gruppe sei ins "Savoy" weitergezogen, ohne Frauke. Ob er das öffentlich gepostet oder auf Nachfrage per FB-Chat mitteilte, hab ich grad nicht auf dem Schirm.
Mr. Gill schrieb in schlechtem Deutsch (teilweise auch in ebenfalls eher schwer verständlichem Englisch, wenn ich mich richtig erinnere) und stellte nach kurzer Zeit seine Beiträge/Antworten in besagter Gruppe sowie auch auf die erwartbar vielen privaten Chatanfragen in der Sache an ihn ein (soweit mir bekannt).

Es blieb wohl unklar, ob die von ihm genannten Personen nun alle waren, oder ob noch jemand zu der Gruppe gehörte.
Zur Laufrichtung Fraukes beim Aufbruch äußerte er sich. Ich meine er sagte, sie sei nach links gegangen, die Gruppe nach rechts (bin mir grad nicht sicher, bitte ggf. korrigieren), wobei da Unklarheiten bestanden, ob er das eigene links/rechts beim Verlassen oder das links/rechts beim Blick von außen auf den Pub-Eingang meinte - oder aber, ob man sich gar nicht direkt an der Tür, sondern erst nach ein paar Metern (in welche Richtung auch immer) trennte, und was rechts und links dort dann wäre. Für weitere Nachfragen stand er dann nicht mehr zur Verfügung. Ob seine Beiträge in der FB-Gruppe noch verfügbar sind, weiß ich nicht.
Insgesamt wirkte Mr. Gill glaubhaft - er machte mir nicht den Eindruck, sich wichtig machen zu wollen oder so, berichtete das eher beiläufig und passend zum Kontext (Fragen in der FB-Gruppe zu besagtem Abend).


Es ist offensichtlich, dass die Identität der Anwesenden als Zeugen (und möglicherweise auch Opfer von Verdächtigungen) geschützt werden sollte, weder Östermann noch jemand anders seitens EB, auch nicht die in der Sache medienpräsente und recht offene Mutter Liebs benannten auch nur deren Anwesenheit. In den Medien kam es an keiner Stelle zu einer Erwähnung.
Deswegen an dieser Stelle keine Namen (außer Bella und Mr. Gill, die dazu selbst öffentlich aufgetreten sind) oder weitere Infos, z.B. in welcher Beziehung die Personen zueinander standen. Natürlich sind die Namen inoffiziell längst bekannt (bis auf den Freund von Bellas Bruder, zumindest ich habe zu dieser Person keine weiteren Infos), aber mit den Stern-Dokus, Google und FB lässt sich das schnell selbst herausfinden. Oder man meldet sich hier im Forum an und fragt per PN nach ;)

Bellas Beiträge in den Dokus zum fraglichen Abend wurden natürlich von vielen genau unter die Lupe genommen - klar, ist ja auch bis auf ein paar Äußerungen Östermanns (z.B. in "Ungeklärte Morde", RTL2 2011) die ergiebigste Informationsquelle dazu. Und natürlich wurde da auch von manchen jede Ungenauigkeit und alles, wozu sie sich nicht geäußert hat, als mögliche Verdachtsmomente gewertet, ihre Worte auf die Goldwaage gelegt.
Die Auseinandersetzung hatte ich selbst schon privat vor zwei Jahren oder so geführt (müsste nach der Stern-Doku 2021 gewesen sein), dass ihre Darstellung kein Vernehmungsprotokoll ist und dem Format geschuldet sei, zum Teil auch ihrer "anschaulich erzählenden" Art des Berichtens. Eine Doku ist kein Ersatz für die Ermittlungsakten für irgendwelche Privatermittler, sondern bei allem Anspruch auf Richtigkeit dennoch in erster Linie ein Unterhaltungsformat. Wenn Bella dort auftritt, muss sie eine dem Leser/Zuschauer plastisch vorstellbare Geschichte erzählen, ohne große Twists und offenen Enden. Mit der Schlüsselgeschichte, dem SMS-Chat mit Niels während dem Spiel und der Situation um Fraukes Handy-Akku wurde da mehr als genug Content zur Situation präsentiert. Wenn die Dramaturgie der Doku woanders hin will, wären an der Stelle zu viele kleinteilige Details, aufgeworfene offene Fragen oder Irritationen absolut nicht hilfreich für ein "rundes" Zuschauererlebnis - wie gesagt, in erster Linie "Unterhaltung".

An der Stelle (falls du neu hier bist): Etwaige Spekulationen oder Verdächtigungen um diese Personen (inkl. Bella) sind hier aus gutem Grund nicht öffentlich diskutierbar, Stichwort rechtlich relevante üble Nachrede und so. Wenn, dann bitte hierzu nur nicht-öffentlich fragen/diskutieren. Auch Klarnamen von Personen, die sich nicht selbst "geoutet" haben, bleiben besser in der Schublade. Gibt sonst nur Ärger ;)
Und nicht unbedingt mit mir diskutieren wollen, ich halte nach ausgiebiger Beschäftigung und reiflicher Überlegung die Gruppe im Pub für definitiv an der Tat völlig unbeteiligt. Wer in so eine Richtung spekulieren will, findet dazu sicher einen besseren Diskussionspartner als mich.

Noch was zum Gehalt der Dokus:
Die Stern-Dokus 2015 (Text) und 2021 (Text+Film) sowie der Stern-Podcast (2023) sind mit Sicherheit die ergiebigste öffentliche Informationsquelle zum Fall. Insgesamt auch gut aufbereitet und stellenweise in die Tiefe gehend, Reporter Dominik Stawski hat da ganze Arbeit geleistet.
Nur, die stammen alle aus einer Feder, bauen aufeinander auf. Der Podcast verwurstet z.B. 1:1 das meiste Material aus der 2021-Doku. Dadurch entsteht ein Standard in der öffentlichen Darstellung, die Erzählung des Stern ist -nicht zuletzt auch wegen der engen Zusammenarbeit mit Mutter Liebs und dem Auftreten von Chris, Bella und Niels- sowas wie die überpräsente "offizielle" Version. Nicht, dass das irgendwie eine Klapperstorchgeschichte wäre, auf keinen Fall. Aber in puncto Wortwahl, Schwerpunkte, implizierte Zusammenhänge bleibt es halt stellenweise optional (notwendigerweise, kein Mangel beim Stern) und wird in den Neuauflagen reproduziert und verfestigt. Manche der vielen Interview-Szenen vermitteln deutliche Eindrücke z.B. über Fraukes Persönlichkeit, die sich mit Nachfragen oder Aussagen weiterer Quellen ggf. relativieren würden.
Wenn einer mehrfach dieselbe Geschichte erzählt, hat man halt eine andere Vorstellung dazu, als wenn man die Geschichte von verschiedenen Personen erzählt bekommt.
HHmoin

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HHmoin »

#HP1

Ich denke auch im podcast und Doku wird sich auf das wesentliche konzentriert. Also die wichtigsten und interessantesten Dinge... gewisse Zeugenaussagen vom Strassenmusiker z.B. wurden garnicht erst erwähnt oder das ein Mann bei I.L. anrief und meinte er hätte eine junge Frau mit einem Mann am Waldrand gesehen etc.
es waren bestimmt gut gemeinte Hinweise aber nicht passend zu dem Bild welches die Polizei mittlerweile von diesem Fall hat.

Jemand meinte hier mal das der Arb. Kollege vom neuen Freund Kontakte zu einer Familie aus Asseln hat. Wenn man den Podcast aufmerksam hört sollte es Hinweise darauf geben..?

Ich hab da nix finden können .. kann jemand sagen welche Folge nan hören sollte um das zu verstehen?
Folge 5?
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Meiner Einer »

Gast hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 00:19:27 Danke für die Antwort. Es wurde auch behauptet, dass bei Facebook ein Bekannter gepostet hatte, dass damals alle zusammen das Lokal verließen und Frauke links rum und die Anderen rechts oder anders rum ginden. Kannst du oder sonst jemand dazu etwas sagen, ob das stimmt? Bzw. auch wenn du es nicht weißt, vielleicht kennst du besagten Eintrag auf Facebook? Ich konnte dazu leider nichts finden.
Diese Aussage ist korrekt.
Der Wahrheit ist es am Ende egal, ob du sie glaubst… Unschuld beweist übrigens gar nichts
HHmoin

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HHmoin »

Die Aussage das alle zusammen den Pub verlassen ..rechts rum und Frauke links ist korrekt?
Dann kennt man also ihren Heimweg über die Leostrasse .... sollte bestimmt Täter/Polizei wissen bleiben oder warum wird ein Geheimnis daraus gemacht?
ocram84
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

HHmoin hat geschrieben: Samstag, 02. Dezember 2023, 10:15:21 Die Aussage das alle zusammen den Pub verlassen ..rechts rum und Frauke links ist korrekt?
Dann kennt man also ihren Heimweg über die Leostrasse .... sollte bestimmt Täter/Polizei wissen bleiben oder warum wird ein Geheimnis daraus gemacht?
Du kannst davon ausgehen, dass wir nur einen Bruchteil wissen von dem, was bekannt ist.
Gast

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Gast »

Wo findet man diesen Eintrag bezüglich des Heimweges denn? Wo auf Facebook? Hat jemand einen Link oder Screenshot?
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