Nicht wegen eines „unguten Gefühls“ habe der 16-Jährige beim Arzt über psychosomatische Beschwerden geklagt, sondern weil er von Sebastian ein Geständnis gehört haben will. Der Arzt meldete dies der Polizei.NH8DK1 hat geschrieben: ↑Samstag, 09. Dezember 2023, 01:28:45 Ich habe mir den chronologischen Verlauf [wie Polizei und StA dem Angeklagten auf die Spur kamen, bis zu dessen Festnahme] folgendermaßen zusammengereimt:
Jogger als Zeuge. Hat sich bei der Vernehmung etwas in Widersprüche verwickelt. Aber noch kein dringender Tatverdacht.
Verena hatte anscheinend wegen der Pressemeldungen Jogger und der Aussagen von Sebastian plötzlich Kopfkino und hat das wohl einen aus der Clique erzählt. Dieser hat es beim Arzt berichtet, weil er wohl auch etc ungutes Gefühl bei Sebastian hatte und er psychosomatische Beschwerden hatte. Der Arzt scheint es wohl dann bei der Polizei gemeldet zu haben. Deshalb wurde dann wohl auch Verena befragt. …
Eine logische Abfolge wäre:
• Geständnis vor Dritten
→ initialer Hinweis darauf (vom Arzt!?)
→ Umfeld vernommen (Verena u. a.)
→ dringender Tatverdacht
→ Festnahme, Haftbefehl
Diese Annahme passt aber nicht zu den Terminen:
Bei der Hausparty am 17.11.2022 erfuhr jener 16-Jährige von dem vermeintlichen Geständnis. Deshalb konnte sein Arztbesuch – und die Mitteilung des Arztes an die Polizei – erst nach dem 17.11.2022 stattgefunden haben.
Verena wurde am 17.11.2022 zum ersten Mal von der Polizei vernommen (wohl vor der Hausparty). Am 18.11.2022 folgte die Festnahme Sebastians.
Bei diesem zeitlichen Ablauf kann nicht der Arzt den initialen Hinweis gegeben haben, der zum Tatverdacht führte. Wie aber kam dann die Polizei Sebastian auf die Spur? Welcher Hinweis war initial?… Sie [Verena R.] war am 17. November erstmals von der Soko „Club“ vernommen worden; ihre Aussagen begründeten den dringenden Tatverdacht, unter dem Sebastian T. tags darauf in U-Haft genommen wurde. …
Bild am 21.10.2023
https://www.bild.de/regional/muenchen/m ... .bild.html
Bei der Festnahme konnte die Polizei noch keine Kenntnis von einem Geständnis gehabt haben. So bliebe nur das angeblich am 03.10.2022 geäußerte vermeintliche Täterwissen, von dem Verena in ihrer Vernehmung am 17.11.2022 hätte berichtet haben können.
Doch weshalb interessierte sich die Polizei plötzlich für Verena? Als Teil des Umfelds von Sebastian? Der aber wurde bis dahin als Zeuge geführt, nicht als Beschuldigter. In seiner Zeugenvernehmung im Oktober 2022 mutmaßte er, Hanna könne mit einem Stein niedergeschlagen worden sein. Daraus dürfte sich noch kein Tatverdacht ergeben haben. Er war höchstens einer von vielen auf der Prio-Liste. Sonst hätte sich die Soko sofort auf Sebastian konzentriert.
Nach der Aktenzeichen-XY-Sendung ging ein „konkret personenbezogener Hinweis“ bei der Polizei ein (Alfred Hettmer am 10.11.2022 auf Facebook, nicht mehr online). In der Presse hieß es damals, der Jogger sei durch einen Hinweis nach der XY-Sendung ins Visier geraten und festgenommen worden. Verena als Hinweisgeberin scheidet wohl aus. Sie wäre sonst nicht erst am 17.11.2022 vernommen worden.
Die Abfolge könnte so gewesen sein:
• Sebastian bereits priorisierte Person
• initialer Hinweis auf Sebastian (von wem, was!?)
→ Umfeld vernommen (Verena u. a.)
→ Täterwissen (laut Verena)
→ dringender Tatverdacht
→ Festnahme, Haftbefehl
Dann aber hätte das vermeintliche Täterwissen ausgereicht haben müssen, eine hohe Verurteilungswahrscheinlichkeit anzunehmem (dringender Tatverdacht). Schwer zu glauben. Wer war der entscheidende Hinweisgeber und was wusste er?
Bemerkenswert am ersten Sitzungstag: Just an der Stelle wurde die Vernehmung eines Kriminalbeamten unterbrochen, als er schildern wollte, wie die Soko dem Angeklagten auf die Spur kam. Die Kammer wolle vermeiden, dass diese Hintergründe zu früh öffentlich werden, um eine Beeinflussung von Zeugen zu vermeiden.
Leider weiß ich nicht, ob die abgebrochene Schilderung dieses Beamten später wieder aufgenommen wurde. Ich habe anfänglich nicht alle Sitzungstage in der Presse verfolgt. Weiß dazu jemand etwas?
Am Ende könnte es womöglich auf die Frage hinauslaufen: War Diana U. als führende Beamtin der Soko „Club“ ähnlich belastungseifrig wie damals im Badewannen-Fall? Vorteil für Rick: Die Badewannen-Akten sind der RAin in Fleisch und Blut übergegangen. Einer eigenen, sehr speziellen Prio-Liste folgt sie deshalb vermutlich bei der Sichtung der Akten im Fall Hanna …