Ja, der Zeitraum ist die größte BlackBox.Oste-Anwohner hat geschrieben: ↑Montag, 15. Juli 2024, 14:10:22 Was wissen wir:
22.04. Arian verschwindet aus dem Elternhaus
30.04. Ende der "großen Suchaktionen" mit Menschenkette etc.
X1 - Tage ohne Sichtungen, nachweisbare Spuren, glaubhafte Zeugenaussagen; lebend
xx.xx. Todeszeitpunkt / Ursache ohne Fremdverschulden (laut Polizei)
X2 - Tage auf der Wiese bei Behrste; tot
24.06. Leiche wird aufgefunden (bzw. schon am 23.06. gesehen, aber nicht erkannt)
Also für mind. 62 oder 63 Tage (Zeiträume X1 + X2) eine "Blackbox".
Annahme: Nach wenigen Tagen/Nächten ist er an Unterkühlung gestorben bzw. verdurstet. Also Zeitraum X1 nur z.B. 2 - 4 Tage.
Das bedeutet gleichzeitig, Zeitraum X2 müsste fast 60 Tage betragen.
Nach Experimenten mit Schweinekadavern ist ein Körper im Freien bei Temperaturen >>0°C nach rd. 40 Tagen fast vollständig skelettiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Verwesung
Aussage: Der gefundene Körper war quasi intakt, sah aus "wie eine Puppe" (Hörensagen; aber nichts Gegenteiliges bekannt).
Demnach muss der Zeitraum X2 << 40 Tage sein. In Verbindung mit dem Zustand des Grases unter der Leiche: eher < 10 Tage.
Also wäre der Zeitraum X1 mindestens 52 Tage lang (ein paar Tage mehr oder weniger sind natürlich möglich).
Problem: Wie hätte ein 6jähriger autistischer Junge über einen Monat (ca.) überleben und sogar ungesehen bleiben können?
Theorie 1: "Einfrieren" - sowas hätte die Gerichtsmedizin aber bemerken müssen?
Theorie 2: "Lagerung" an einem kühlen Ort, z.B. in einem Boot (untere Kajüte - versehentlich eingeschlossen)
Problem für Theorien 1 und 2: Man hätte Spuren am "Ablageort" oder an der Leiche selbst finden müssen.
Dagegen spricht die (sehr schnelle) Aussage der Polizei: "keine Fremdeinwirkung feststellbar". Was wiederum indirekt bestätigt, daß der Leichnam noch relativ intakt war - wären es nur noch Knochen gewesen, hätte man Verletzungen z.B. durch Messer gar nicht mehr erkennen können.
Das Ganze jetzt noch unabhängig von den Suchaktionen, ob man ihn da wann hätte finden müssen oder vielleicht übersehen hat.
Die Zeiträume X1 und X2 BEIDE schlüssig zu erklären, so daß sich zusammen min. 62 Tage ergeben, ist schon der erste Knackpunkt.
Bei einfrieren würde ich auch Frostbrand vermuten.
Dauerhaft kühlen wäre möglich, dazu braucht es aber eine Kühlkammer oder ähnliches.
Alles würde aber die Frage nach dem Warum aufwerfen.
Und da gehen die Theorien weit auseinander.
Was überhaupt keine Aussagekraft hat und vielleicht Zufall ist, warum so kurz vor Auflösung der Ermittlergruppe, der Fund.
Das könnte man als maximale Demütigung interpretieren, was sich dann aber wieder mit dem Ausschluss einer Straftat beisst.