Naja, sagen wir es so, es ist ziemlich wahrscheinlich, dass wenn jemand längerfristig plant, eine andere Person umzubringen, dass dann auch ein Mordmerkmal erfüllt ist. Wohingegen es bei einer Affekttat unwahrscheinlicher ist. Dadurch treffen sich die beiden unterschiedlichen Mord-Definitionen in realen Fällen eben doch wieder. Aber eben nur in den meisten und nicht in allen. Es ist ja mehr so einer Art "akademische" Übung die Unterscheidung, die man auch in Wikipedia nachschlagen kann.Trodat5203 hat geschrieben: ↑Dienstag, 06. August 2024, 10:49:39 @z3001x
Ich nenne dir da mal 3 Beispiele, die als Totschlag galten:
Mann trifft auf offener Straße mit einem Baseballschläger bewaffnet auf sein Opfer. Er ist sauer, es hatte einige Zeit vorher Streit zwischen den beiden gegeben. Er nähert sich dem Opfer, schlägt mehrfach zu und das Opfer stirbt.
Mann tötet seine krebskranke Ehefrau indem er sie mit einer Bratpfanne erschlägt, weil er verzweifelt ist, ihr Leid und ihre Schmerzen anzusehen nicht mehr erträgt.
Frau erschießt den Mörder ihrer Tochter im Gerichtssaal, sie hat vorher zuhause Schiessübungen gemacht.
Was den Fall Rebecca Reusch angeht, gibt es ja keinerlei objektive Klarheit dazu, was mit ihr passiert ist, auch wenn es so Art eine kollektive Vermutung dazu zu geben scheint, die die Erkenntnis-Lücke aber nicht füllt. Wenn nicht mal belegt ist, dass Rebecca tot ist und ebenso wenig, wie, wo und ggf. durch wen ihr angenommener Tod eintrat, ist es ja letztlich obsolet oder zumindest nicht extrem zielführend, sich auszumalen, ob ein mögliches Tötungsdelikt Mordmerkmale aufweist oder nicht, weil dabei ja konkrete Details der Ausführung relevant wären und die ja unbekannt sind. Sofern, wie gesagt, ihrem Verschwinden überhaupt ein Kapitaldelikt zugrunde liegt.