JBL hat geschrieben: ↑Mittwoch, 27. November 2024, 16:52:41
Aber eine Zahnspange würde doch eine Identifikation möglich machen.
Hmm.. nicht unbedingt.
Tante Käthe hat geschrieben: ↑Mittwoch, 27. November 2024, 16:49:48
Das wäre nun wirklich sehr ungewöhnlich. Das merkt man doch in der Regel sofort wenn jmd das rausfallen sollte. Außerdem werden solche Zahnspangen meist nur während dem Schlafen getragen
Auch da bin ich anderer Meinung.
Ich erkläre mal kurz, wie ich darauf komme:
Ich habe in den vergangenen Tagen alle Beiträge in diesem Thread gelesen, von Seite 1 bis zur aktuellen.
Dabei fiel mir die Formulierung von Iven auf in seiner Frage nach einem möglichen Gegenstand :
Iven hat geschrieben: ↑Sonntag, 27. Oktober 2024, 11:17:32
Hat jemand von Euch eine Idee oder Theorie, wie Frauke Liebs' sterbliche Überreste an der Ablagestelle aufgefunden wurden, welche Gegenstände, die dem trotteligen, minderbemittelten Täter ohne jeden Zweifel zuzuordnen sind - ihn aber nicht identifizierbar machen, wurden dort gefunden und sichergestellt?
By the way, das aufgefundene Kreuz könnt Ihr dabei in Euren Gedanken verwerfen, dieses gehörte zu 1000 % Frauke Liebs.
Auch das hier hin und wieder kursierende Zippo-Feuerzeug könnt Ihr aus Euren Gedanken streichen.
Ich fand die Fragestellung schon bemerkenswert, irgendwie seltsam formuliert und nachdem ich also den gesamten Thread durchgelesen hatte, wollte ich mir eben diesen Kommentar von Iven nochmal durchlesen mit dem genauen Wortlaut.
Da ich nicht mehr wusste, auf welcher Threadseite Iven das gepostet hatte, nutzte ich die Suchfunktion unter dem Stichwort "Gegenstand". Dort wurden mir dann 10 Ergebnisseiten angezeigt, die Kommentare mit dem Wort "Gegenstand" enthalten.
Beim Durchblättern dieser Ergebnisseiten fand ich sowohl den gesuchten Kommentar von Iven, als auch unter anderem diesen:
winbo hat geschrieben: ↑Sonntag, 08. März 2020, 18:36:10
Weiß jemand, was der Gegenstand ist, auf den der rote Pfeil zeigt?
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Ich sah mir dann dieses Photo etwas genauer an.
Hose, Schuhe und.. ein Gegenstand.
Meine erste Assoziation war: "Lose Zahnspange".
Ich überlegte dann, ob eine Lose Zahnspange zu der Frage von Iven passen könnte.
Iven fragt, WIE Frauke Überreste an der Ablagestelle aufgefunden wurden.
Die Frage blieb mir hängen, weil sie seltsam formuliert war, jedoch mit Sicherheit genau durchdacht, so, wie ich Iven einschätze.
Die Frage nach einem WIE impliziert ja, dass es darauf eine Antwort geben müsste - nämlich SO.
Und "So" müsste näher definiert werden, also "wie denn, "so"?"
Eine Antwort a la "tot/ skelettiert/ bekleidet/ ohne Socken/ Leichnam auseinander gerissen durch vermutlich Tierfraß/ mit Reisig bedeckt" und ähnliches ergab meiner Meinung nach keinen Sinn. Warum hätte Iven für eine solche Antwort nach dem "Wie" fragen sollen - diese Dinge waren ja hinlänglich bekannt.
Ich verband also die Frage nach dem WIE mit der von mir vermutlich aus oben genannte Bild erkennbaren losen Zahnspange.
Iven fragt weiter, welcher bei der Leiche aufgefundene Gegenstand eindeutig dem Täter zuzuordnen wäre, ihn aber nicht identifizierbar macht.
Auch diese Frage versuchte ich mit der von mir vermuteten Zahnspange in Verbindung zu bringen und an dieser Stelle hatte ich dann erstmal einen Knoten im Kopf. Warum sollte ein Gegenstand jemandem eindeutig zugeordnet werden können, diesen jemand jedoch nicht identifizierbar machen?
Nicht identifizierbar würde eine solche Lose Zahnspange meiner Meinung nach einen Täter dadurch machen, dass an ihr keinerlei Fremd-DNA gefunden wurde.
Da Zahnspangen für gewöhnlich mittels Gebissabdruck individuell für exakt das Gebiss des Trägers hergestellt werden, kann eine am Tatort gefundene Zahnspange einen Täter auch heute - 18 Jahre nach der Tat - nicht mehr identifizieren, da sich das Gebiss des Täters seither insofern verändert haben wird, dass eine solche Spange nicht mehr passen würde, selbst wenn man jemanden konkretes verdächtigen und es überprüfen wollen würde.
Also: keine DNA, keine exakte Passform mehr.
Würde in Hinblick auf Ivens Frage zu meiner Theorie einer Zahnspange passen.
Blieb noch die Frage zu klären, warum Iven sagt, der Gegenstand könne definitiv dem Täter zugeordnet werden.
Hätte man im Umfeld des Leichnams eine solche Lose Zahnspange gefunden, bspw. neben dem Körper oder unter dem Körper, von mir aus auch auf ihm, könnte man eine Zahnspange meiner Meinung nach nicht zweifelsfrei einem Täter zuordnen. Irgendjemand hätte an eben jener Ablagestelle schon Wochen/Monate/Jahre vor der Tat dort eine Zahnspange verloren oder weggeworfen haben können. Ein Bezug zum Täter wäre dann vielleicht möglich, aber nicht zweifelsfrei erwiesen.
Daher meine weitere Überlegung: Welche Voraussetzungen muss die Zahnspange also erfüllen, um zweifelsfrei einem Täter zugeordnet werden zu können?
Mir fiel dann Fraukes verwaschene, undeutliche Sprache bei den Anrufen ein, so dass ich zu der Überlegung kam:
Die Zahnspange wurde in ihrem Mund gefunden.
Und da Frauke keine eigene lose Zahnspange besaß (meine Vermutung) und am letzten Tag auch keine solche bei sich führte (meine Vermutung), nun aber im Wald mit Zahnspange im Mund aufgefunden wird, muss die Zahnspange eindeutig einen Bezug zum Täter haben, also ihm zugeordnet werden können.
Damit sind alle Fragen beantwortet:
Die verwaschene Sprache.
Die eindeutige Zuordnung zum Täter.
Die nicht mögliche Identifizierbarkeit (keine DNA, keine Passform).
Die Antwort auf die Frage "WIE" der Leichnam aufgefunden wurde (nämlich "SO" = mit einer fremden Zahnspange im Mund).
Möglicherweise liege ich völlig daneben.
Das waren jedenfalls meine Vermutungen und Gedankengänge dazu.
Zu der Vermutung, dass eine Lose Zahnspange nur zum Schlafen benutzt wird, noch dieses:
Ich habe in meiner Jugend selbst so eine Lose Zahnspange gehabt und sowohl der Zahnarzt, als auch meine Eltern, haben sehr darauf bestanden, sie IMMER zu tragen, außer zu den Mahlzeiten.
Zu der Aussage, dass einem doch auffallen würde, wenn man sie verliert:
Vermutlich schon, im Normalfall. Geht man aber davon aus, dass der Täter Frauke schon in den Vortagen nötigte, eine solche Spange zu tragen (etwa, um die Sprache unkenntlicher zu machen oder um einen losen, wackelnden Schneidezahn so gut es geht an Ort und Stelle zu halten) und dann, nach Fraukes Tod, im Panik- und Adrenalinrausch diesen Umstand vergessen hat, dann würde auch Ivens Aussage eines "trotteligen, minderbemittelten Täters" einen Sinn ergeben.