Hamburger hat geschrieben: ↑Donnerstag, 09. Januar 2025, 21:25:01
Nach meiner Ansicht geben die
Standorte der Telefonate und vor allem
die Reihenfolge, in der sie aufgesucht wurden, den wichtigsten Hinweis auf den Täter.
Zunächst mal zu dem, was allen Standorten gemeinsam ist:
1. Sie liegen alle in einem Industrie- bzw. Gewerbegebiet an der Peripherie Paderborns, und die Telefonate wurden zu einem Zeitpunkt geführt, an dem man davon ausgehen konnte, dass es dort (weitgehend) menschenleer sein würde. (Das gilt auch für den Anruf, der am frühen Samstagnachmittag geführt wurde.)
2. Auffälllig ist auch ihre Nähe zu der B 64. Bei dem ersten Anruf fällt diese Nähe nicht sofort ins Auge. Aber man hatte von dort eine schnelle Anbindung an eine Autobahn, von der man auf die B 64 fahren konnte.
Aber
besonders interessant ist, in welcher Reihenfolge diese Orte aufgesucht wurden. (Und hier wäre es sehr hilfreich, sich eine Karte anzuschauen, in der die Standorte markiert sind.)
Der 1. Anruf kam aus Hövelhof-Dreihausen nordwestlich von Paderborn. Dieser Ort liegt am weitesten von den Orten entfernt, an denen die folgenden Anrufen stattfanden.
Das 2. Telefongespräch (dem der Versand einer SMS an Chris vorausging) wurde im Osten Paderborns geführt.
Der 3. Anruf kam aus dem Süden Paderborns.
Aber dann passiert etwas sehr Merkwürdiges. Für die letzten beiden Telefonate (4. und 5. Anruf) sucht sich der Täter nicht mehr wie bisher neue Orte aus.
Für das 4. Gespräch kehrt der Täter in den Osten Paderborns zurück, in die unmittelbare Nähe jenes Ortes, an dem schon das 2, Telefonat stattfand.
Und auch das 5. (und letzte) Telefonat wird in unmittelbarer Nähe jener Orte geführt, die für das 2. und 4. Gespräch aufgesucht wurden.
Bei den ersten drei Telefonaten war der Täter also offensichtlich so vorsichtig, jeweils einen neuen Ort aufzusuchen, der von den vorhergehenden deutlich entfernt lag. Warum hat der Täter bei den letzten beiden Anrufen darauf verzichtet?
Hätte die Polizei weiterermittelt, hätte der Täter bei dem 4. oder spätestens 5. Telefonat (das auch noch länger dauerte als die anderen) mit großer Wahrscheinlichkeit in der Falle gesessen.
Die einzige Erklärung für dieses Verhalten des Täters, die ich plausibel finden kann: Der Täter wusste aus einer Quelle, die er für sehr zuverlässig halten konnte, dass die Polizei sich von den ersten Anrufen hatte täuschen lassen und deshalb nicht mehr von einem Verbrechen ausging.