MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Milina K.(Luckenwalde) neu, Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Valeriia Gudzenko, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Bärbel K. (Lübeck), Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), N. N. (Lampertheim), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
Heio
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kartoffelsack hat geschrieben: Samstag, 08. Februar 2025, 06:01:05 Du wirst damit Recht haben. Ich gehe auch davon aus, dass der Täter aus der näheren Umgebung von Kipfenberg kommt bzw. kam. Ich wundere mich trotzdem, dass diese Decke niemand erkannt hat. Gut, damals wird es unzählige ähnlicher Exemplare gegeben haben und man hat nicht darauf geachtet.
Ich denke hier auch, dass diese Ablagestelle nicht per Zufall angefahren worden ist, wovon auch die meisten ausgehen. Der Täter war sich sehr sicher, dass dieser Ort eigentlich niemand aufsuchen würde. Welchen Bezug derjenige zu der Ablagestelle hatte, bleibt das große Fragezeichen.
Als die Decke damals von den Ermittlern gezeigt wurde, die ja glücklicherweise von einer Frau durch Recherche hat herausfinden können, bin ich auch ausgegangen, dass sich jemand zu der Decke meldet. Vielleicht war der Täter ein Einzelgänger mit wenig Kontakt zu Menschen? den niemand so direkt kannte? im Allgemeinen ein unauffälliger? Die Hoffnung, dass ein Hinweis zum Täter führt, bleibt bestehen, wenn es auch auf Grund der langen Zeit immer geringer wird.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Heio hat geschrieben: Samstag, 08. Februar 2025, 13:42:28 Ich denke hier auch, dass diese Ablagestelle nicht per Zufall angefahren worden ist, wovon auch die meisten ausgehen. Der Täter war sich sehr sicher, dass dieser Ort eigentlich niemand aufsuchen würde. Welchen Bezug derjenige zu der Ablagestelle hatte, bleibt das große Fragezeichen.
Als die Decke damals von den Ermittlern gezeigt wurde, die ja glücklicherweise von einer Frau durch Recherche hat herausfinden können, bin ich auch ausgegangen, dass sich jemand zu der Decke meldet. Vielleicht war der Täter ein Einzelgänger mit wenig Kontakt zu Menschen? den niemand so direkt kannte? im Allgemeinen ein unauffälliger? Die Hoffnung, dass ein Hinweis zum Täter führt, bleibt bestehen, wenn es auch auf Grund der langen Zeit immer geringer wird.
Dass er ein Einzelgänger gewesen sein könnte, zog ich auch schon in Betracht. Aber so eine Decke spricht eher für eine weibliche Person, so dass man doch annehmen könnte, dass die Decke ursprünglich einer jungen Frau (Tochter, Ehefrau, Schwester) gehörte. Natürlich kann sich der Täter diese auch einfach mal fürs Auto, LKW, Campingbus, zugelegt haben, weil sie billig war und für dort ihren Zweck erfüllte. Zudem weiß man nicht, wo renoviert wurde. Die Decke könnte genauso gut aus dem Bestand eines Objekts gewesen sein. Man weiß es eben nicht. Erkennen könnte die Decke höchstens ein Familienmitglied, das mit seinem Wissen nicht zur Polizei gehen würde.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kartoffelsack hat geschrieben: Sonntag, 09. Februar 2025, 09:21:32 Aber so eine Decke spricht eher für eine weibliche Person, so dass man doch annehmen könnte, dass die Decke ursprünglich einer jungen Frau (Tochter, Ehefrau, Schwester) gehörte. Natürlich kann sich der Täter diese auch einfach mal fürs Auto, LKW, Campingbus, zugelegt haben, weil sie billig war und für dort ihren Zweck erfüllte. Zudem weiß man nicht, wo renoviert wurde. Die Decke könnte genauso gut aus dem Bestand eines Objekts gewesen sein. Man weiß es eben nicht. Erkennen könnte die Decke höchstens ein Familienmitglied, das mit seinem Wissen nicht zur Polizei gehen würde.
Klar, man kann hier in verschiedene Richtungen spekulieren. Ich denke, dass solche Decken eigentlich nicht viele Haushalte durchlaufen. Oft Besitzt man diese mehrere Jahre, werden manchmal an Familienmitglieder weitergegeben oder werden irgendwann ausrangiert und dann z.B. als Unterlage bei Arbeiten oder zum Abdecken benutzt. Wer weiß, vielleicht hat doch jemand die Sendung gesehen und die Decke erkannt bzw. dass man im Besitz einer solchen Decke war. Wie von dir erwähnt, mit dem Wissen lieber kein Fass aufmachen, mit vielleicht unbekanntem Ausgang.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Heio hat geschrieben: Montag, 10. Februar 2025, 17:02:03 Klar, man kann hier in verschiedene Richtungen spekulieren. Ich denke, dass solche Decken eigentlich nicht viele Haushalte durchlaufen. Oft Besitzt man diese mehrere Jahre, werden manchmal an Familienmitglieder weitergegeben oder werden irgendwann ausrangiert und dann z.B. als Unterlage bei Arbeiten oder zum Abdecken benutzt. Wer weiß, vielleicht hat doch jemand die Sendung gesehen und die Decke erkannt bzw. dass man im Besitz einer solchen Decke war. Wie von dir erwähnt, mit dem Wissen lieber kein Fass aufmachen, mit vielleicht unbekanntem Ausgang.
Und doch ist diese Decke fast die einzige Chance an den Täter zu kommen. Deshalb sollte man diese immer wieder in den Medien zeigen. Vielleicht kann sich ja doch jemand aus irgendwelchen Gründen an dieses Motiv erinnern. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Uleb

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kartoffelsack hat geschrieben: Dienstag, 11. Februar 2025, 09:18:25 Und doch ist diese Decke fast die einzige Chance an den Täter zu kommen. Deshalb sollte man diese immer wieder in den Medien zeigen. Vielleicht kann sich ja doch jemand aus irgendwelchen Gründen an dieses Motiv erinnern. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Bin ja sicher, dass der Täter, zumindest zeitweise, in Grösdorf zu Hause war oder dort regelmäßig zu Besuch, aus der näheren Umgebung kommend.
Ein Waldarbeiter, Förster oder sonstwas ist mit seiner Arbeit im Wald beschäftigt und nicht mit irgendwelchen Felsspalten. Da kommt für mich eher ein Kind oder Jugendlicher in Frage, der den Wald regelmäßig durchstreift und ganz genau erkundet hat. Und genau so ein Kind oder Jugendlicher hat eher keinen großen Radius.
Uleb

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kartoffelsack hat geschrieben: Dienstag, 11. Februar 2025, 09:18:25 Und doch ist diese Decke fast die einzige Chance an den Täter zu kommen. Deshalb sollte man diese immer wieder in den Medien zeigen. Vielleicht kann sich ja doch jemand aus irgendwelchen Gründen an dieses Motiv erinnern. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Scheint ja aus DDR Produktion zu sein. Deswegen vor allem auch überregional immer und immer wieder präsentieren.
Auf der anderen Seite wurde aus der DDR viel mehr in den Westen exportiert, als man denken würde. Solche Decken waren sicher auch darunter.
Uleb

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kartoffelsack hat geschrieben: Dienstag, 11. Februar 2025, 09:18:25 Und doch ist diese Decke fast die einzige Chance an den Täter zu kommen. Deshalb sollte man diese immer wieder in den Medien zeigen. Vielleicht kann sich ja doch jemand aus irgendwelchen Gründen an dieses Motiv erinnern. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Insbesondere Quelle, aber auch Otto hatten massig DDR Produkte im Programm. Der Kunde sollte das nur nicht wissen, da man sonst zu befürchten hatte, dass die Ware als minderwertig erachtet wird. Die Etiketten auf den Decken könnten sich also unterschieden haben. Denke nicht, dass da 'made in GDR' oder ähnliches drauf stand, wenn die Ware in den Westen ging. Sonst aber durchaus üblich.
Kartoffelsack
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Uleb hat geschrieben: Dienstag, 11. Februar 2025, 12:24:46 Bin ja sicher, dass der Täter, zumindest zeitweise, in Grösdorf zu Hause war oder dort regelmäßig zu Besuch, aus der näheren Umgebung kommend.
Ein Waldarbeiter, Förster oder sonstwas ist mit seiner Arbeit im Wald beschäftigt und nicht mit irgendwelchen Felsspalten. Da kommt für mich eher ein Kind oder Jugendlicher in Frage, der den Wald regelmäßig durchstreift und ganz genau erkundet hat. Und genau so ein Kind oder Jugendlicher hat eher keinen großen Radius.
Aber ich gehe trotzdem davon aus, dass der Täter nicht zuletzt erst im Jugendalter dort war. Ich tippe eher auf einen Ortskundigen, der die Natur liebte und dort viel unterwegs war. Zudem war damals der Fund des Kriegers von Kemathen. Es dürften einige Forschungsteams unterwegs gewesen sein, die auf weitere Funde hofften.
Der Verlag Friedrich Pustet veröffentlicht seit einige Jahren handliche "Führer" zu archäologisch bedeutenden Fundstätten in Bayern. Dazu zählt auch die Gemeinde Kipfenberg, wo der Raetische Limes der Römer durch das Altmühltal verläuft. Nach den Römern kamen die Bajuwaren und hinterließen ebenfalls Spuren. Daneben finden sich aber auch noch deutlich ältere menschliche Hinterlassenschaften, und zwar aus der Stein-, Bronze- sowie Keltenzeit. All das wird seit rund 200 Jahren erforscht und dokumentiert. Ein kleiner Überblick zu den Ergebnissen findet sich im vorliegenden Büchlein von Karl Heinz Rieder. Wobei hier in räumlicher Hinsicht auch das Umland von Kipfenberg miteinbezogen wurde.

Zu bedeutendsten archäologischen Funden zählt das gleich eingangs betrachtete "Kriegergrab von Kemathen", welches in die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts datiert wird und in gewisser Weise als eines der frühesten bajuwarischen Zeugnisse gilt. Die schöne Rekonstruktion der Grabkammer im "Römer und Bajuwarenmuseum Burg Kipfenberg" dürfte den meisten Germanen-Interessierten bekannt sein.
https://www.bayerische-buecher.de/vom-n ... ipfenberg/
Generationen von Wissenschaftlern haben in Kipfenberg und Umgebung gegraben und geforscht. Darunter auch der Streckenkommissar der Reichs-Limes-Kommission Friedrich Winkelmann. Seinen Forschungen sowie denen weiterer Experten räumt der Archäologe Karl Heinz Rieder in diesem Buch Platz ein. Und dem Leser wird klar: Je mehr geforscht wird, desto mehr neue Fragen stellen sich. Heiligtümer und Befestigungsanlagen, Werkzeuge und Schmuckstücke – sie alle haben etwas zu erzählen. Und im kompakten Taschenformat kann man diese Informationen über mehrere tausend Jahre Geschichte nun mitnehmen, wenn man sich auf einen Streifzug durch Kipfenberg und seine Umgebung macht.
Es wird also seit jeher dort geforscht und genau bei so einer Gruppe könnte der Täter seine Ortskenntnisse erlangt haben.
Uleb

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kartoffelsack hat geschrieben: Mittwoch, 12. Februar 2025, 06:51:31 Aber ich gehe trotzdem davon aus, dass der Täter nicht zuletzt erst im Jugendalter dort war. Ich tippe eher auf einen Ortskundigen, der die Natur liebte und dort viel unterwegs war. Zudem war damals der Fund des Kriegers von Kemathen. Es dürften einige Forschungsteams unterwegs gewesen sein, die auf weitere Funde hofften.



https://www.bayerische-buecher.de/vom-n ... ipfenberg/



Es wird also seit jeher dort geforscht und genau bei so einer Gruppe könnte der Täter seine Ortskenntnisse erlangt haben.
Die Musik dahingehend spielt eher auf der gegenüberliegenden Seite des Tals, so wie auch alles touristische sich eher dort abspielt.
Denke nicht, dass der Täter so die Spalte entdeckt hat, zumal er dann ja mit einer gewissen Frequenz im Gebiet mit entsprechendem Entdeckungsrisiko für die Leiche hätte rechnen müssen.
Macht für mich so wenig Sinn. Es wird nicht umsonst in den Zeitungsberichten immer wieder erwähnt, dass dieses Stück Wald sehr abgelegen ist und kaum betreten wird.
Kartoffelsack
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Uleb hat geschrieben: Mittwoch, 12. Februar 2025, 08:32:55 Die Musik dahingehend spielt eher auf der gegenüberliegenden Seite des Tals, so wie auch alles touristische sich eher dort abspielt.
Denke nicht, dass der Täter so die Spalte entdeckt hat, zumal er dann ja mit einer gewissen Frequenz im Gebiet mit entsprechendem Entdeckungsrisiko für die Leiche hätte rechnen müssen.
Macht für mich so wenig Sinn. Es wird nicht umsonst in den Zeitungsberichten immer wieder erwähnt, dass dieses Stück Wald sehr abgelegen ist und kaum betreten wird.
Hmmm. Ob sich eine Forschergruppe aber nicht vielleicht auch dort zu schaffen macht, wo man noch nicht viel unternommen hat? Gut, man weiß es nicht. Du kannst natürlich schon recht haben, aber ich glaube dann trotzdem nicht, dass dieser "ehemals Jugendlicher" in den letzten Jahren nie dort hingekommen ist. Es werden auch regelmässig diese Fledermauswanderungen durchgeführt. Ich denke mal, dass der Herr H., der diese Wanderungen führt, befragt wurde, ob sie dabei in die Nähe der Ablagestelle kommen. Ob Herr H. diese Wanderungen allerdings vor 1995 schon durchgeführt hat, ist die Frage. Vielleicht werden bei solchen Führungen auf die Gefahren in einem Gebiet hingewiesen und somit könnte ein Täter davon ausgehen, dass ein bestimmtes Gebiet nicht groß frequentiert wird. Aber allerdings spricht tatsächlich alles dafür, dass sich der Täter dort sehr gut ausgekannt hat und sich auf keine Experimente einließ.
Uleb

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kartoffelsack hat geschrieben: Mittwoch, 12. Februar 2025, 09:26:58 Hmmm. Ob sich eine Forschergruppe aber nicht vielleicht auch dort zu schaffen macht, wo man noch nicht viel unternommen hat? Gut, man weiß es nicht. Du kannst natürlich schon recht haben, aber ich glaube dann trotzdem nicht, dass dieser "ehemals Jugendlicher" in den letzten Jahren nie dort hingekommen ist. Es werden auch regelmässig diese Fledermauswanderungen durchgeführt. Ich denke mal, dass der Herr H., der diese Wanderungen führt, befragt wurde, ob sie dabei in die Nähe der Ablagestelle kommen. Ob Herr H. diese Wanderungen allerdings vor 1995 schon durchgeführt hat, ist die Frage. Vielleicht werden bei solchen Führungen auf die Gefahren in einem Gebiet hingewiesen und somit könnte ein Täter davon ausgehen, dass ein bestimmtes Gebiet nicht groß frequentiert wird. Aber allerdings spricht tatsächlich alles dafür, dass sich der Täter dort sehr gut ausgekannt hat und sich auf keine Experimente einließ.
Laut Zeitungsberichten wurden einige Knochenteile direkt auf der Oberfläche, unterhalb des Verstecks gefunden. Das spricht eher nicht dafür, dass der Täter sich in den letzten Jahren, vor dem Auffinden, noch groß um den Ort geschert hat. War ja aber wohl so, in der Zeit nach Ablage der Leiche, wie die Polizei berichtet.

Und genau, der Täter hatte offensichtlich ein sehr gutes Gefühl dafür, wie wenig frequentiert dieses Stück Wald ist. Das findest du nicht raus, wenn du zwei, drei Mal da reingehst und dort nur für kurze Zeit verweilst.
Ganz anders sieht das aus, wenn das 'dein' Wald ist, den du regelmäßig aufsuchst und in dessen unmittelbarer Nähe du vermutlich wohnst.
Die Nähe gibt ein gewisses Gefühl von Kontrolle, denke ich. Man ist sofort informiert über ggfs anstehende Änderungen (Rodung, Anlage eines Weges usw) und man kann sich jederzeit eben 'kümmern'.
Uleb

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kartoffelsack hat geschrieben: Mittwoch, 12. Februar 2025, 09:26:58 Hmmm. Ob sich eine Forschergruppe aber nicht vielleicht auch dort zu schaffen macht, wo man noch nicht viel unternommen hat? Gut, man weiß es nicht. Du kannst natürlich schon recht haben, aber ich glaube dann trotzdem nicht, dass dieser "ehemals Jugendlicher" in den letzten Jahren nie dort hingekommen ist. Es werden auch regelmässig diese Fledermauswanderungen durchgeführt. Ich denke mal, dass der Herr H., der diese Wanderungen führt, befragt wurde, ob sie dabei in die Nähe der Ablagestelle kommen. Ob Herr H. diese Wanderungen allerdings vor 1995 schon durchgeführt hat, ist die Frage. Vielleicht werden bei solchen Führungen auf die Gefahren in einem Gebiet hingewiesen und somit könnte ein Täter davon ausgehen, dass ein bestimmtes Gebiet nicht groß frequentiert wird. Aber allerdings spricht tatsächlich alles dafür, dass sich der Täter dort sehr gut ausgekannt hat und sich auf keine Experimente einließ.
Es gibt einige Höhlen in der Gegend um Kipfenberg, teils recht große. Da werden die Fledermäuse sicher Relevanz haben. Im Fundgebiet spricht aber irgendwie wenig für diese Tiere, zumindest wenn es um irgendwelche Exkursionen geht. Warum sich mit Krümmeln beschäftigen (Einzeltiere, wenn überhaupt), wenn man den ganzen Kuchen haben kann (Höhlen mit Kolonien).
Uleb

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Uleb hat geschrieben: Mittwoch, 12. Februar 2025, 10:11:53 Laut Zeitungsberichten wurden einige Knochenteile direkt auf der Oberfläche, unterhalb des Verstecks gefunden. Das spricht eher nicht dafür, dass der Täter sich in den letzten Jahren, vor dem Auffinden, noch groß um den Ort geschert hat. War ja aber wohl so, in der Zeit nach Ablage der Leiche, wie die Polizei berichtet.

Und genau, der Täter hatte offensichtlich ein sehr gutes Gefühl dafür, wie wenig frequentiert dieses Stück Wald ist. Das findest du nicht raus, wenn du zwei, drei Mal da reingehst und dort nur für kurze Zeit verweilst.
Ganz anders sieht das aus, wenn das 'dein' Wald ist, den du regelmäßig aufsuchst und in dessen unmittelbarer Nähe du vermutlich wohnst.
Die Nähe gibt ein gewisses Gefühl von Kontrolle, denke ich. Man ist sofort informiert über ggfs anstehende Änderungen (Rodung, Anlage eines Weges usw) und man kann sich jederzeit eben 'kümmern'.
Dass der Täter wohl irgendwann nicht mehr zum Versteck ging, kann dann nur bedeuten, er ist verzogen oder (früh?) verstorben.
Hoffe die Polizei hat gründlich recherchiert, wer da, sagen wir, Ende 60er bis frühe 90er als 10 bis 20 jähriger in Grösdorf (und nahe Umgebung) zu Hause war, oder in der Zeit und in dem Alter regelmäßig die Oma besuchte oder halt Ähnliches. Grösdorf hat 360 Einwohner ca., grob die Hälfte davon sind Männer. Der Bevölkerungsanteil der 10 bis 19 jährigen in D entspricht ca 9%. Lass das 40, 50 Leute sein, die da dann über die Jahre in Frage kommen. Den Umkreis bisschen erweitert, dann halt ein paar mehr. Die Förster und Jäger sind ja von den Ermittlern wohl bereits abgearbeitet. Vielleicht saß man ja dem Täter auch schon gegenüber, nur die Spurenlage reicht eben doch nicht aus.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Uleb hat geschrieben: Mittwoch, 12. Februar 2025, 12:05:32 Dass der Täter wohl irgendwann nicht mehr zum Versteck ging, kann dann nur bedeuten, er ist verzogen oder (früh?) verstorben.
Hoffe die Polizei hat gründlich recherchiert, wer da, sagen wir, Ende 60er bis frühe 90er als 10 bis 20 jähriger in Grösdorf (und nahe Umgebung) zu Hause war, oder in der Zeit und in dem Alter regelmäßig die Oma besuchte oder halt Ähnliches. Grösdorf hat 360 Einwohner ca., grob die Hälfte davon sind Männer. Der Bevölkerungsanteil der 10 bis 19 jährigen in D entspricht ca 9%. Lass das 40, 50 Leute sein, die da dann über die Jahre in Frage kommen. Den Umkreis bisschen erweitert, dann halt ein paar mehr. Die Förster und Jäger sind ja von den Ermittlern wohl bereits abgearbeitet. Vielleicht saß man ja dem Täter auch schon gegenüber, nur die Spurenlage reicht eben doch nicht aus.
Das ist gut möglich, dass man dem Täter bereits gegenüberstand. Allerdings liegt eine DNA-Spur vor. Inwieweit diese allerdings tatsächlich verwertbar ist, ist die Frage. Ich bin schon auch überzeugt, dass der Täter in der Nähe wohnte oder wohnt und sich sehr viel in diese Gebiet aufgehalten hat. Nicht nur ein Besucher, der brav die Wanderwege benutzte. Ich denke eben, dass zum Täter nur tatsächlich diese Decke führen kann. Leider hat man nie etwas gehört, ob es diesbezüglich überhaupt Hinweise gab, die dann letztendlich im Sande verliefen.
Uleb

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Kartoffelsack hat geschrieben: Donnerstag, 13. Februar 2025, 08:17:25 Das ist gut möglich, dass man dem Täter bereits gegenüberstand. Allerdings liegt eine DNA-Spur vor. Inwieweit diese allerdings tatsächlich verwertbar ist, ist die Frage. Ich bin schon auch überzeugt, dass der Täter in der Nähe wohnte oder wohnt und sich sehr viel in diese Gebiet aufgehalten hat. Nicht nur ein Besucher, der brav die Wanderwege benutzte. Ich denke eben, dass zum Täter nur tatsächlich diese Decke führen kann. Leider hat man nie etwas gehört, ob es diesbezüglich überhaupt Hinweise gab, die dann letztendlich im Sande verliefen.
Wo kommt eigentlich das Gerücht her, dass die Decke aus der DDR stammt (Hersteller Vegro)? Ich habe das ja oben übernommen, aber bin mir da gar nicht mehr sicher.
Es sind im Netz x solcher Decken mit Etikett 'Acryl Velours' zu finden, allerdings aus aller Herren Länder.
Die Aufschrift ist also erstmal nichtssagend, die Herkunft auf der Decke von Sonja ist dem Etikett ebenfalls nicht zu entnehmen.
Ist irgendwo tatsächlich verbrieft, dass diese spezielle, goldene Schrift auf dem Etikett, mit den erhabenen L's typisch für die Vegro Produkte war?
Motiv im Detail betrachtet und Machart spricht für die 70er, meiner Meinung nach. Allzu häufig war sie, glaube ich, auch nicht.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Uleb hat geschrieben: Donnerstag, 13. Februar 2025, 13:26:20 Wo kommt eigentlich das Gerücht her, dass die Decke aus der DDR stammt (Hersteller Vegro)? Ich habe das ja oben übernommen, aber bin mir da gar nicht mehr sicher.
Es sind im Netz x solcher Decken mit Etikett 'Acryl Velours' zu finden, allerdings aus aller Herren Länder.
Die Aufschrift ist also erstmal nichtssagend, die Herkunft auf der Decke von Sonja ist dem Etikett ebenfalls nicht zu entnehmen.
Ist irgendwo tatsächlich verbrieft, dass diese spezielle, goldene Schrift auf dem Etikett, mit den erhabenen L's typisch für die Vegro Produkte war?
Motiv im Detail betrachtet und Machart spricht für die 70er, meiner Meinung nach. Allzu häufig war sie, glaube ich, auch nicht.
Da gabs wohl mal auf Facebook eine Quelle dazu. Siehe unten

Auf YT gibts ein kurzes Video (https://www.youtube.com/watch?v=3B2snzWgtgA), darunter folgender Text:
Eine rekonstruierte Produktionsstrecke zur Herstellung von Schlaf -und Schmuckdecken geht 1986 in Löbau in Betrieb. Es handelt sich um ein Parteitagsobjekt des Politbüros des ZK der SED.
Zweifelsfrei dürfte es sich bei der Decke um eine "Schlaf- bzw. Schmusedecke" gehandelt haben. Ich persönlich würde aufgrund des Designs darauf tippen, dass diese Decke tatsächlich frühestens 1986 produziert wurde.

Zur DNA: ich glaub da nicht mehr dran, dass da nach 27, 28 Jahren irgendetwas verwertbares gefunden wurde. Maximal unter dem Klebeband, aber ob diese DNA wirklich noch verwertbar war? Es war ja auch nur von einer Spurenlage die Rede, was auch immer damit gemeint war.
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Uleb

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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DerGeist-2 hat geschrieben: Donnerstag, 13. Februar 2025, 18:57:59 Da gabs wohl mal auf Facebook eine Quelle dazu. Siehe unten

Auf YT gibts ein kurzes Video (https://www.youtube.com/watch?v=3B2snzWgtgA), darunter folgender Text:


Zweifelsfrei dürfte es sich bei der Decke um eine "Schlaf- bzw. Schmusedecke" gehandelt haben. Ich persönlich würde aufgrund des Designs darauf tippen, dass diese Decke tatsächlich frühestens 1986 produziert wurde.

Zur DNA: ich glaub da nicht mehr dran, dass da nach 27, 28 Jahren irgendetwas verwertbares gefunden wurde. Maximal unter dem Klebeband, aber ob diese DNA wirklich noch verwertbar war? Es war ja auch nur von einer Spurenlage die Rede, was auch immer damit gemeint war.
Und genau so entstehen Gerüchte! Auf dem Etikett der Decke, die bei Sonja gefunden wurde, steht zwar 'Acryl Velours', das ist jedoch kein Markenname wie etwa 'Adidas'. Auf den Decken, die tatsächlich bei Vegro hergestellt wurden, steht das auch mit drauf, wie man googeln kann. Der sehr allgemeine Begriff 'Acryl Velours' wurde von unzähligen Herstellern aus aller Welt auf die Etiketten gedruckt. Kein bisschen kann man alleine daraus auf DDR schließen. Möglich ist es zwar, aber halt keinesfalls erwiesen, so wie es das für andere User dieses Forums ja war.

Wenn es tatsächlich eine Vegro Decke war, kann die maximal aus 1990 stammen, denn danach war Schluss im Werk in Kirschau, zumindest was Decken anging.

Unterschätz mal die 70er nicht. Die Decke kann sehr wohl aus dem Jahrzehnt stammen.
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Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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Welche Rolle spielt das eigentlich genau, wo die Decke produziert wurde?
Uleb

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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DerGeist-2 hat geschrieben: Donnerstag, 13. Februar 2025, 20:43:28 Welche Rolle spielt das eigentlich genau, wo die Decke produziert wurde?
Weil man so eventuell ihren Weg verfolgen könnte..zum Beispiel wo so etwas verkauft wurde und in welcher Zeit. Daraus lässt sich u.U. was ableiten.
Mal angenommen, das war ein reines DDR Produkt und kam nur vereinzelt in den Westen, dann sollte man vielleicht mal intensiver im Osten danach suchen, nicht in Bayern. Es soll sich ja jemand erinnern nach Möglichkeit.
Uleb

Re: MORDFALL SONJA ENGELBRECHT (19 †), MÜNCHEN, 1995

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DerGeist-2 hat geschrieben: Donnerstag, 13. Februar 2025, 20:43:28 Welche Rolle spielt das eigentlich genau, wo die Decke produziert wurde?
Die Decke wurde von Kartoffelsack wieder ins Spiel gebracht btw und sie scheint ja tatsächlich eine gewisse Relevanz zu haben.
Interessant halt auch die Gerüchte darum.
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