papaya hat geschrieben: ↑Sonntag, 18. Mai 2025, 08:40:15
- Dass Dejan B in Tatortnähe war ist nicht belegt. Das "Gutachten" zum Pixelmatsch, aus dem Dejan im Auto konstruiert wurde, wurde von einer Zweitgutachterin vor Gericht kassiert. Auf dem Bild sei rein gar nichts zu erkennen. Ob Dejan um 9:35 an der Wohnung war, ist unklar. Es gibt zwar eine entsprechende Zeugenaussage, die aber nicht wirklich belastbar ist. Dejan soll telefoniert haben, war aber in der Funkzelle nicht feststellbar.
Das möchte ich noch ein wenig ergänzen:
Am 16.05.2024 durften die Zuschauer im Gerichtssaal die Aussage dieser Zeugin hören.
Sie will jemanden, der aussah wie Dejan (von der Kleidung her) um 9:38 Uhr - also in einem Moment, in dem sie gerade angerufen wurde und ihr Telefon von der Ladestation in der Nähe des Fensters aufhob - im Hof gesehen haben. Dabei soll er "ein bisschen den Berg beim Carport rauf und runter gelaufen sein". Er soll weiter die eine Hand am Ohr gehabt haben, was mit einer Geste "wie beim Telefonieren" vorgeführt wurde.
Im Gericht wurde nichts darüber berichtet, dass irgendeine von Dejans Handynummern oder eine Handynummer, die Dejan möglicherweise zuzuordnen wäre, zu dieser Zeit in dieser Funkzelle eingeloggt gewesen hätte sein können. Offensichtlich wurden wohl alle möglichen Nummern, die sich zur fraglichen Zeit in dieser Funkzelle befanden ausgewertet.
Daher die Frage: Wenn diese im Hof herumlaufende Person schon nicht telefoniert hat - was hat die Zeugin dann gesehen? Und war es wirklich Dejan??
Und das ist die einzige Zeugin, die Dejan am 09.12.22 um 9:38 Uhr in der Nähe von Alexandras Wohnung gesehen haben will.
Es gibt, auch wenn es die Presse gerne so hätte und auch so geschrieben hat, keinen weiteren Zeugen, der Dejan in der Nähe von Alexandras Wohnung gesehen haben will.
Zudem gibt es ein
Video, das nach Alexandras Verschwinden bei "Brisant" ausgestrahlt wurde. Da sieht man den Hausverwalter des Anwesens. Er trägt in dem kurzen Interview einen schwarzen Anorak und einen grauen Schal.
Weiter wurde am 22.05.24 über die Videoüberwachung im Bereich von Alexandras Haus in Limbach berichtet.
Um 8:58:43 Uhr (wurde tatsächlich sekundengenau angegeben) fuhr der Outlander ein drittes Mal an einer Überwachungskamera in der Nähe von Alexandras Haus vorbei. Dieses Video wurde im Gericht vorgeführt.
Tatsächlich erscheint auf der Beifahrerseite eine Silhouette einer Person.
Völlig unklar blieb aber bis heute, wer diese Person war.
Am 09.12.22 trug Alexandra eine schwarze Jacke und einen hellen Schal.
Auf den Bildern von Überwachungskameras an verschiedenen Tankstellen vom Vortag sah man Dejan mit einer schwarzen Jacke und einem hellen Schal.
Mit viel gutem Willen könnte man in den "Pixelbrei" von den Bildern der dritten Durchfahrt des Outlanders eine Silhouette hineininterpretieren mit einer dunklen Jacke und einem hellem Schal.
Mehr aber auch nicht.
Natürlich will der zweite Gutachter in dieser Silhouette zu einem geringen Prozentsatz Dejan erkannt haben, aber erst nachdem ihn einer der Soko-Beamten ermuntert hatte, sich "in das Bild hinein fallen zu lassen und es auf sich wirken zu lassen". Dieser Gutachter wurde schlussendlich wegen Befangenheit abgelehnt und die erste Gutachterin, die bereits vor dem später abgelehnten Gutachter tatsächlich nichts auf den Bildern und dem Video von der dritten Durchfahrt des Outlanders erkennen konnte, wurde erneut um ein Gutachten gebeten.
Das stellte sie im Gericht vor und natürlich steht in ihrem Gutachten, dass es unmöglich ist, auf den Videos und den Bildern zu erkennen, wer da tatsächlich auf der Beifahrerseite im Outlander saß, als der um 8:58:43 Uhr an der Überwachungskamera vorbeifuhr.
Um 9:00 Uhr (da habe ich mir die Sekunden leider nicht dazu aufgeschrieben) fährt der Outlander ein viertes Mal an der Überwachungskamera vorbei. Da ist der Beifahrersitz augenscheinlich unbesetzt.
Ihm folgt nun der schwarze BMW von Alexandra. Der Outlander bremst, fährt links ran, eine Person mit der Silhouette von Ugur (auch hier hat die Gutachterin keinen Beweis dafür gesehen, dass es wirklich Ugur war! Nur der Richter will Ugur eindeutig erkannt haben!) steigt aus dem Outlander aus, wendet sich zur Türe hinter dem Fahrersitz, öffnet sie, sieht in den Outlander, schließt die Türe wieder, der BMW erscheint, die Person mit der Ugur-Silhouette steigt wieder in den Outlander und beide Fahrzeuge (BMW hinter Outlander) verlassen den Kamerabereich in Richtung Katzwang.
Der BMW wird um 9:04 Uhr vor Alexandras Wohnung abgestellt.
Das Handy von Alexandra war um 9:07 Uhr in einem Bereich in der Nähe eines WLANs in der Nähe ihrer Wohnung. Das ergaben die Auswertungen einer Google-Emergency-Request-Tabelle (in der dann auch dieses Oberhasling aufgetaucht ist). Weiter ergaben die Auswertungen, dass Alexandras Handy um 9:23 Uhr in einer Funkzelle am Hafen war, um 9:36 Uhr in Wendelstein, um 10:59 in Stammham bei Ingolstadt, um 11:39 Uhr in Lenting, um 12:21 Uhr in Irschenberg und um 13:41 Uhr in Raupling.
Um 16:19 Uhr ging eine Roaming-SMS auf Alexandras Handy ein: "Willkommen in Italien"
Am 17.06.24 wurde im Gerichtssaal berichtet, dass um 15:16 Uhr auf Alexandras Handy eine Roaming-SMS einging "Willkommen in Österreich".
Dazu wurde berichtet, dass um 15:43 Uhr der Anruf von B.R. auf Alexandras Handy aktiv abgewiesen wurde und um 16:51 Uhr der Anruf von der Dame, die sich um das Wohl des Pflegekindes kümmerte, abgewiesen wurde.
Um 15:13 Uhr war der SMS-Client auf Alexandras Handy offen.
All diese Nachmittags-Handy-Zeiten zusammen mit den verschiedenen "Abschieds-WhatsApps" und der SMS an die Betreuerin von Alexandras Pflegekind müssten also in einer Zeit geschrieben worden sein, in der Ugur die Autobahn befuhr.
Zudem wurde im Gericht berichtet, dass der untere Bereich von Alexandras Klapp-Smartphone nicht mehr richtig auf Eingaben reagiert hat.
Folgt man dem Pressenarrativ und der Meinung der Kammer, so müsste Ugur während der Fahrt mehrfach mit seinem Prepaid-Handy mit einem weiteren Prepaid-Handy telefoniert haben, gleichzeitig auf einem teildefekten Smartphone mehrere Nachrichten getippt haben, dazu einige Anrufe aktiv abgewiesen haben und trotzdem ist er nicht in den Graben gekachelt. Respekt!