beyourselftonite hat geschrieben: ↑Montag, 06. Oktober 2025, 14:46:40
@caro
Ich hab mir dein Posting mit den Bombentrichtern angesehen und die historische Karte vom Tanklager mal über eine aktuelle Karte gelegt (MapWarper). Ganz ehrlich: so richtig deckt sich das mit dem Ablageort nicht. Die meisten Einschläge lagen eher rund um das Tanklager selbst und ziehen sich dann Richtung Herbram Wald runter – aber nicht bis an die Stelle, wo Frauke gefunden wurde, die leider auch von der Karte nicht abgedeckt ist.
Was mir beim Abgleich aufgefallen ist: die Bombentrichter auf der alten Karte sind ziemlich rund bzw. leicht tropfenförmig angeordnet, oft in Gruppen. Wenn man das mit dem Gelände am Fundort vergleicht, passt das irgendwie nicht so richtig zusammen. Die Mulde dort sieht eher nach einer natürlichen Vertiefung oder einer alten Forst-/Rückespur aus. Könnte natürlich trotzdem „von früher“ stammen, aber das lässt sich anhand der Karten nicht belegen.
Die Karte von 1985 ist auch so ein Fall für sich – die ist leicht schräg aufgenommen und dadurch ziemlich verzerrt. Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, wie man die sauber mit der Tanklagerkarte zusammenbringt. Man bräuchte eigentlich eine Möglichkeit, die Punkte zueinander zu referenzieren, aber da bin ich ehrlich raus – Geo-Referenzierung ist nicht so mein Spezialgebiet.
Was aber auf jeden Fall stimmt: Der Täter kannte die Stelle. Egal ob er da früher mal Bienenstöcke, den Hochsitz oder einfach nur den Weg kannte – das war sicher keine Zufallswahl. Dafür ist der Platz zu abgeschieden, zu ruhig, aber gleichzeitig gut erreichbar. Und das spricht mehr für Ortskenntnis als für ein zufälliges „ach hier ist gerade ein Loch, passt“.
Wollte hierauf noch mal antworten.
Finde die Idee mit den übereinander gelegten Karten richtig gut.
Mal sehen - vielleicht frage ich die Betreiber der Webseite, ob sie nicht noch eine größere Abbildung haben. Eine, wo der Ablageort mit drauf ist.
Zwei Gründe, warum ich einen Bombenkrater an der dortigen Stelle trotzdem weiterhin für möglich halte.
Zum einen waren das keine Präzisionsbomben, die dort nieder gegangen sind.
Halte es für gut möglich, dass beim Überflug Irrläufer dort eingeschlagen sind. Oder welche, die sich zu früh bzw. zu spät vom Flugzeug gelöst hatten.
Zum anderen wurden sicherlich eine Reihe von Bomben auch absichtlich über den Wald abgeworfen, um damit auf gut Glück vermutete Ziele der Infrastruktur zu treffen.
Die Bedeutung der Mulde sehe ich wie folgt:
Für den tatsächlichen Ausgang der Geschehnisse hatte sie
-vermutlich- keine Rolle gespielt.
Der Grünstreifen zwischen der Strasse und dem Ablageort war so dicht bewachsen, dass man Frauke ohnehin nicht sehen konnte.
Ob mit oder ohne Mulde. Die Tanne tat ihr Übriges.
Anders hätte es jedoch im nahenden Spätherbst/Winter ausgesehen.
Hier hätte die Mulde dafür gesorgt, dass trotz Rückgang der Vegetaion, Frauke -und besonders ihre weißen Sneaker- weiterhin nicht sichtbar geblieben wären.