-----------------quovadis hat geschrieben:Nachdem wir jetzt ausführlich über die Flüchtlingstheorie gesprochen haben hier noch mal meine Gedanken zum möglichen Täter.
Vor mehr als 2 Wochen habe ich diesen Link http://www.repository.up.ac.za/dspace/b ... sequence=1 gepostet, nachdem die Soko das erste Mal von der Möglichkeit einer vollendeten Vergewaltigung ohne Geschlechtsverkehr gesprochen hat. Die Dissertation handelt von 17 vollendeten Vergewaltigungen ohne Geschlechtsverkehr in Südafrika. Später wurde darüber hinaus noch die Verbindung nach Kufstein hergestellt, Mordwaffe dort ist eine Eisenstange und scheinbar gibt es erhebliche Parallelen.
-Schlussfolgerung 1. - Tätertyp:
Es handelt sich um den organisierten Tätertyp, der Taten geplant ausführt(Siehe Quelle 1, S.19ff). Darauf deuten die geringe Anzahl hinterlassener DNA Spuren, der blitzartige Überfall im Fall LK, die Tatwaffe im Fall LK (ich kann mir kaum vorstellen, dass er diese Eisenstange spontan auf der Inn-Promenade gefunden hat), das Entwenden der Mobiltelefone in beiden Fällen, die Lernerfahrung des Abschaltens der Mobiltelefons im Fall CG, das wahrscheinliche Verfolgen der Ermittlungsergebnisse im Fall LK, welches diese Lernerfahrung möglicherweise ermöglicht hat und mögliche weitere Aspekte, welche nur Polizei und Täter kennen. Denkbar sind hier Inszenierung der Leiche und der Gegenstand/Körperteil das im Fall CG eingeführt wurde. Laut der Dissertation sind die häufigst verwendeten Gegenstände Stöcke und Äste, also spontan gefundene Gegenstände. Hat der Täter etwas eingeführt, was durch ihn an den Tatort gebracht wurde, spricht das weiter für einen organisierten Täter.
-Schlussfolgerung 2. - Modus Operandi:
Ich orientiere mich hier an einem FBI Dokument (Quelle 2, 24: https://www.fbi.gov/file-repository/ser ... ations.pdf).
-Zubewegen auf das Opfer: Aus den Pressemeldungen nicht eindeutig rekonstruierbar.
-Art der physischen Interaktion: Starke Gewalteinwirkung auf den Kopf des Opfers unter Verwendung von Hilfsmitteln (im Fall LK relativ klar, im Fall CG keine offiziellen Informationen). Anschließendes Tragen/Schleifen des Opfers an einen abgelegenen Ort in der nahen Umgebung(im Fall LK keine Verwendung eines Fahrzeugs möglich und klare Spuren, im Fall CG keine Pressemeldungen, aber Verwendung eines Fahrzeugs ist sehr unwahrscheinlich)
-Art der sexuellen Interaktion(falls vorhanden): Kein Geschlechtsverkehr im Fall LK, aber verrutschte Kleidung. Im Fall CG Vergewaltigung und auffällige Äußerungen zu vollendeten Vergewaltigungen ohne Geschlechtsverkehr. Sexuelle Interaktion findet also statt, wenn auch aus uns unbekannten Gründen in unterschiedlichem Ausmaß (Möglichkeit Störung, Weiterentwicklung Tatphantasie, Lernerfahrung nach Ersttat,...)
-Wahl der Waffe/-n: Nach den uns zur Verfügung stehenden Informationen scheint der Täter seine Opfer bevorzugt zu erschlagen. Ich empfinde es als starkes Merkmal, da Messer beispielsweise leichter verdeckt getragen werden können und für Tötungsdelikte ohne Hilfsmittel noch weniger Aufwand im Tatvorfeld betrieben werden muss(spricht mMn wieder für Schlussfolgerung 1.)
-Art des Todes: Wieder haben wir nur genaue Informationen für den Fall LK, aber ich denke es spricht einiges für Erschlagen.
-Art der Leichenablage: Opfer wird transportiert, wahrscheinlich ohne Fahrzeug, verbleibt allerdings im nahen Umfeld des Erstkontakts/Tatorts, zumindest wenn die von uns aufgestellten Vermutungen zum Tatort richtig sind. Im Fall LK wird die Leiche am Ufer entdeckt also nicht im Gewässer entsorgt, wahrscheinlich nicht vergraben und wahrscheinlich auch nicht abgedeckt. Im Fall CG zumindest die Verbringung in ein Waldstück/möglicherweise auch Tat in einem Waldstück (evtl. Lernerfahrung?). Zur näheren Auffindesituation habe ich noch nichts gelesen.
Schlussfolgerung 3. - Opfertyp:
Weiblich, jung (vielleicht 20-30), keine Alkohol oder Drogenprobleme, kein Kriminellen, Bürgerliche Existenz in ländlicher Umgebung.(Ab hier Vgl. Quelle 2, S.25)
Verfügbarkeit des Opfertyps: Wahrscheinlich eher schlecht bis sehr schlecht. Viele junge Menschen studieren in Großstädten und gehen Sport und Freizeitaktivitäten in Gruppen nach. Besonders an den bekannten Tatorten wird der Täter wohl nicht im 5 Minutentakt auf seinen Opfertyp getroffen sein. Andere Opfertypen wie bzw. Prostituierte oder sadistische Morde ohne Typpräferenz sind sicherlich leichter verfügbar.
Verletzbarkeit des Opfertyps: Sowohl LK als auch CG standen meiner Meinung nach Mitten im Leben. Mir sind keine Abhängigkeiten oder möglichen Druckmittel um auf Sie Zugriff zu bekommen bekannt. In der konkreten Tatsituation allerdings halte ich beide Opfer für sehr verletzlich. LK mitten in der Nacht allein auf der finsteren Promenade und CG mit vielleicht schon müden Beinen bei Dauerregen in der Pampa. Beide allein, beide male eine geringe Wahrscheinlichkeit möglicher Zeugen.
Begehrtheit der Opfer: Beide Opfer waren attraktiv.
Meine weiteren Überlegungen reiche ich bei Zeiten nach. Ich möchte mich bei euch für die Diskussion über die "Option Flüchtling" heute bedanken. Ich hatte das Gefühl, dass diese viel fruchtbarer war als die seitenweise Monologe der letzen Woche, da wir interaktiver waren. Das sollten wir beibehalten.
Das finde ich von quovadis auch einen weiteren, sehr guten Beitrag (abgesendet zur nächtlichen Stunde !!)