VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

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Ungeklärte Fälle: Martin Bach, Tabita Cirvele, Heidi Dannhäuser, Anna E. (Herrieden), Sergej Enns, Nancy Förster, Denis Franke, Helga Frings, Monika Frischholz, Inga Gehricke, Leonie Gritzka, Jascha Hardenberg, Karl Erivan Haub, Ines Heider, Ina K. (Gorleben), Milina K. (Luckenwalde), Anett Carolin Kaiser, Baris Karabulut, Elke Kerll, Inka Köntges, Katrin Konert, Ralf Kottmann, Leitner/Baumgartner, Monika Liebl, Wolfgang Loh, Danuta Lysien, Jennifer M. (Bühl/Bremen), Alexandra May, Maddie McCann, Lars Mittank, Tanja Mühlinghaus, Mandy Müller, Mine O. (Duisburg), Harald Oelschläger, Alexandra R. (Nürnberg), Birgit Rösing (gen. Storck), Petra Schetters, Dirk Schiller, Émile Soleil, Rosi Strohfus, Anton Thanner, Hartmut Weiske

Geklärte Fälle: Vera B. (Datteln), Liam Colgan, Fritz Hagedorn, Kevin Hantl, Maria Henselmann, Rondk Kaniwar, Birgit Keller, Malina Klaar, Timo Kraus, Mike Mansholt, Marc Otto, Rainer Schaller, Sophie Sherpa, Jeannette Stehr, Annika T. (Seelze-Lohnde), Lars Wunder
AngRa
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@zfaktor

Man kann davon ausgehen, dass Katrin die Beziehung zu J. nicht gut getan hat. Sie soll monatelang mit ihm liiert gewesen sein. Ich vermute mal, dass sie dadurch so ziemlich aus der Bahn geworfen worden ist. Sie hat das Schuljahr wiederholen müssen und lt. Aussage ihrer Lehrer war sie zwar im neuen Schuljahr kommunikativ, aber nicht mit ihnen, sondern eher mit anderen Klassenkameraden. Das sagt viel aus. Sie ist also auch nach dem Neubeginn des Schuljahres nicht auf die Spur zurückgekommen.


Sie hatte auch ihr Verhalten zum Negativen hin geändert. Insbesondere Thilo, der damalige Freund von Nadine, hat das ausgesagt. Er war mehr so etwas wie ein Außenstehender und kein Familienmitglied und hat dadurch alles realistischer und nicht geschönt gesehen. Da sind zwei Komponenten, die nicht gut waren.

Zum einen war der Freund, der doppelt so alt war wie sie, viel zu alt. Das wird im Hinblick auf eine sexuelle Beziehung vom Gesetz her nicht in allen Varianten geduldet, wie ich oben schon ausgeführt habe.

Das war aber nicht der einzige Punkt, der die Beziehung in einem negativen Licht stehen lässt. Denn zum anderen da ist auch noch die Komponente, dass der Freund zu den Nordmännern gehörte, die ganz sicher keine harmlose Vereinigung von vielleicht etwas rustikalen Naturfreunden waren.

Mich wundert es auch aus diesem Grund, dass die Familie, insbesondere die Eltern diese Beziehung nicht im Nachhinein angegriffen haben. Obwohl J., der letzte war mit dem Katrin nachweislich Zeit verbracht hat, der sich mit ihr gestritten hat und damit ihr Verlassen der Wohnung provoziert hat, äußern sich die Eltern nicht negativ über ihn. Sie hätten doch allen Grund auf ihn wütend zu sein, auf sein Verhalten am letzten Nachmittag und dass er mit Katrin überhaupt ein Verhältnis eingegangen ist und dass er sie auch noch mit in seinen Club gezogen hat.

Ich erkläre mir dieses Verhalten damit, dass sie keinen Ärger mit den Nordmännern haben wollten.
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Agatha Christie
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Ließ sich anhand der Verbindungsdaten ihres Handys lückenlos feststellen, mit wem sie nach dem Aufbruch von ihrem Freund telefoniert hat? Wurde das irgendwo schon mal erwähnt?
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AngRa
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Katrin soll gemäß den Verbindungsdaten mit insgesamt sieben Personen Kontakt aufgenommen haben. Joachim bekommt aber nicht alle Anrufe und somit mögliche Absprachen mit, weil er seinen Angaben zufolge den Gehsteig vom Eise befreit hat. Bislang sind aus den Angaben im Podcast folgende Personen bekannt, bei denen Katrin wegen einer Mitfahrgelegenheit nachgefragt hat: Christian, Sven und Thilo. Es fehlen demnach noch weitere vier Personen, wenn man davon ausgeht, dass Martin nicht angerufen worden ist, sondern dass er auf Katrin aufmerksam geworden ist, weil er von seiner Schwester kam, die nahe /gegenüber der Bushaltestelle gewohnt hat. Vielleicht werden die restlichen Personen noch irgendwann erwähnt.
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Es gibt eine Darstellung im NDR Podcast zum Fall Katrin Konert unter der Bezeichnung "wer ist wer", wo die Beziehungen der Personen untereinander zusammengestellt sind. Daraus ist zu entnehmen, dass Sven, also derjenige, der in der Pizzeria eine Pizza geholt hat, ein Bekannter von J. ist, während Christian und Martin Bekannte von Katrin sind. Ich finde es wichtig, dass die Beziehungen bekannt sind. Vielleicht hat Katrin auch die Mitfahrgelegenheit bei Sven abgelehnt, weil sie mit ihm als Bekannten von J. nichts zu tun haben wollte. Sven scheint jedenfalls auch unter Verdacht geraten zu sein, denn er droht mit einem Anwalt, als die NDR Journalisten um ein Gespräch baten.
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Besten Dank, AngRa!
Ich lese gespannt mit und finde es auch merkwürdig, dass die Eltern das Verhalten des Freundes so gar nicht kritisieren. Wenn der Freund bei Blitzeis und Kälte das Mädchen so quasi schulterzuckend gehen ließ, kommen bei mir Fragen nach der Beziehungsqualität auf. Kann ich hier eine Verantwortlichkeit für eine 14jährige erkennen? Nein. Sollte er diese Verantwortlichkeit aber gehabt haben? Ja.

Aus welchem Grund liierte er sich mit dieser Schülerin? Wenn der Freund so der Filmtyp wie im XY-Video war, hätte er auch ältere Mädchen haben können. Was machte den Reiz des sehr jungen Mädchens aus? Katrins Eltern wußten nichts von der Beziehung, weil Katrin ihren Einspruch wegen des Altersunterschieds befürchtet hatte. Da muss es - außer der Sexualität - noch etwas gegeben haben, das Katrin für ihn interessant machte. Vielleicht eine gewisse Kritiklosigkeit?

Oder war, umgekehrt, gerade das Alter des Freundes der Reiz für Katrin, um darüber als reifer angesehen zu werden, weil sie zuhause das jüngste Mädchen war? Dieses Verhältnis scheint Katrin in ihrer Selbstwahrnehmung irgendwie gepuscht zu haben. Möglicherweise kompensierte sie damit das schulische "Sitzenbleiben". Sie wurde ja zu jüngeren Schülern zurückversetzt. Auffällig ist, wie sie von Lehrern geschildert wird. Da kann man in der Wortwahl und der bedachtsam formulierten Sätze, die gesagt wurden, schon eine "selbstbewusste, eigenwillige und tonangebende Persönlichkeit herauslesen, wo es in ihrer Kommunikationsfreudigkeit hauptsächlich um eine soziale Rangordnung im schulischen Beziehungsgefüge gegangen sein dürfte. Es schien indirekt eine Trotzreaktion gegenüber Erziehungspersonen gewesen zu sein, die das Sitzenbleiben kompensieren sollte. Und mit einem Freund im Rücken dürfte sie sich dahingehend stärker gefühlt haben, auch als "Sitzenbleiberin" einen gewissen Respekt von der Klassengemeinschaft bzw. von den Tonangebenden in der Klasse zu bekommen.

Da nun Katrin eben mehr noch Kind war, und der ältere Freund auf seine Bedürfnisse und Erwartungen fixiert war, dürfte da außer der Sexualität nicht viel mehr Gemeinsames gewesen sein. Ich habe so das Gefühl, dass Katrin mehr an ihm interessiert war, als er an ihr. Von ihr ging auch der SMS-Kontakt zu dem Neujahrstreff aus. Traurig, aber mir kommt der Gedanke, dass Katrin möglicherweise wegen ihrer unreifen Persönlichkeit den Reiz für ihn nicht im gewünschten Maße aufrecht erhalten konnte.

In ihrem Innern war sie m.E. nämlich noch relativ unreif, unkritisch und unfähig zur Selbstreflektion ihrer Situation und ihres Verhältnisses zu J.
Wenn ich höre, dass J. eine gewisse Unzufriedenheit in seinem Club auslöste, weil er das "kleine Ding" mitbrachte, dann hat diese Spannung ja auch in ihm gearbeitet. Hier der Club, dort die Freundin, die ihm mehr oder weniger nachlief. Er war tatsachlich vor eine Entscheidung gestellt, meine ich, denn Club und Katrin gingen nicht zusammen. Ich könnte mir vorstellen, dass der Club einen Hauptanteil seiner Identität ausmachte, den er daher nicht sausen lassen wollte. Daher vermute ich, dass der Club "am längeren Hebel" saß. Wenn der betreffende Clubgenosse ein dominanter war, dann war der J. höchstwahrscheinlich mehr daran interessiert, seine Clubmitgliedschaft ungetrübt zu lassen, als den wechselhaften Launen des Mädchens nachzuleiern. Denn, so wie der Schauspielertyp im Filmfall rüberkam, zwar männlich im Aussehen, aber wenig empathisch, einfühlsam und gewinnend, brauchte der J. den Club mehr als das Mädchen. An Sexkontakten dürfte es eigentlich auch ohne Katrin nicht gemangelt haben in diesem Milieu. Und sonst? Was hatte sie sonst zu bieten?

Und nun zur Katrin. Für mich kristallisiert es sich langsam so raus, dass Katrin für den eigenen Status in ihrem sozialen Umfeld, insbesondere ihrer Schule, den J. zu brauchen glaubte.
Und ich denke, dass seit der Kritik des Club-Geburtstages das Verhältnis von J. zu Katrin abgekühlt ist. Katrin konnte ihre Wünsche wohl nicht mehr so selbstverständlich durchbringen. Da gab es dann am Neujahrstag eben auch ein Zerwürfnis.

Und man stelle sich vor, dass es möglicherweise noch die erste große Liebe von Katrin war? Dann hing sie tiefer drinnen als er. Und wenn das Mädchen sich dann auf einmal so kühl abserviert fühlte, dann war das eine bittere Enttäuschung, die wahrscheinlich schnell ins Gegenteil der Gefühle kippte. Na, da könnte einiges gekommen sein, was dem Herrn nicht sehr angenehm gewesen sein dürfte?

Das ist so mein Eindruck, wenn ich in diesem XY-Filmfall von 2011 die Hauptprotagonisten auf mich wirken lasse.
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die Freundin Stefanie hat sich immerhin ganz deutlich über die Beziehung zwischen Katrin und J. geäußert. Ich nehme an, dass sie Feuer und Flamme für ihn war, weil sie meinte, dass er ihre große Liebe sei. Durch den Altersunterschied kamen meines Erachtens Probleme auf, weil sie ihn aufgrund ihres Alters nur beschränkt sehen konnte, beispielsweise nie am späteren Abend oder in der Nacht. Ich vermute mal, dass sie abends zu einer bestimmten Zeit zu Hause sein musste, während er noch auf der Pirsch war. Das war nicht kompatibel. Vermutlich hatte sie damit Probleme, denn sie wird als eifersüchtig geschildert und sie hatte vielleicht Angst, dass er in ihrer Anwesenheit mit einer anderen Frau anbändelt bzw. dass er dann von anderen Frauen angebaggert wird und als ganzer Kerl nicht "nein" sagt. Das alles könnte auch zum Streit an Neujahr kurz vor ihrem Verschwinden geführt haben. Er war ohne sie Silvester unterwegs und er hatte vielleicht an Neujahr kein Interesse an Kuscheleien, sondern wollte mit ihr Videos schauen. Von ihm ist jedenfalls überliefert, dass sie Videos geschaut haben. Es kann ja Wahres in den Aussagen stecken.

Es sieht alles danach aus als seien sie nach einem heftigen Streit auseinander gegangen, denn angeblich hat er gar nicht mehr genau mitbekommen, wie sie nach Hause kommt.

Vor allem kursieren mehrere Versionen bezüglich des Geldes, das er ihr vor dem Weggang angeboten haben will. Teilweise ist zu lesen, dass er ihr Taxigeld geben wollte, teilweise ist zu lesen, dass es sich um Geld für Zigaretten gehandelt habe, was sie ihm vor die Füße geworfen habe. Die Versionen wurden vermutlich immer angepasst, weil auch unterschiedliche Versionen zur Heimfahrt in Umlauf sind. Teilweise soll sie einfach gegangen sein, teilweise soll sie gesagt haben, dass sie zur Bushaltestelle auf "Trampe" gehen würde, teilweise ist von J. überliefert, dass er davon ausgegangen sei, sie habe eine Mitfahrgelegenheit gefunden. Wenn er davon ausgegangen ist, dass sie schon eine Mitfahrgelegenheit hatte, dann macht Taxigeld keinen Sinn, wie es wohl zuerst verlautbart worden ist. Dann passt nur noch Zigarettengeld.



Die Krux wird sein, dass der Nachweis fehlt, dass J. ihr letzten Endes hinterher gefahren ist, weil er den Streit nicht riskieren wollte , vor allem wollte er wohl den Ärger mit ihren Eltern nicht riskieren, der ins Haus gestanden hätte, wenn sie aus ihrer Wut heraus alles erzählt hätte. Zum einen gibt es dafür wohl keine Zeugen, die ihn beobachtet haben, wie er sie abgefangen hat, zum anderen ließ sich die Angabe wohl nach Tagen auch nicht mehr widerlegen, dass er kein einsatzbereites Fahrzeug hatte und sich auch keines von jemand anderem beschaffen konnte.

Vielleicht spielt auch Sven eine wichtige Rolle. Was muss der ausgerechnet Pizza holen gehen, während Katrin an der Bushaltestelle oder auf dem Weg dahin ist? Das ist doch ein ziemlicher Zufall. Wenn er ein Freund von J. ist, dann erachte ich es als nicht ganz abwegig, dass er es war, der sich von J. hat überreden lassen die Katrin nach Hause zufahren und J. ist gleich noch mitgefahren, weil er die Fahrtzeit nutzen wollte um sie zu bereden / besänftigen.
Melanie
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

Katrin hatte sich für den Neujahrstag vielleicht etwas Besonderes vorgestellt, um ins neue Jahr zu starten, als Videos zu schauen.
Weshalb J. nichts außer Hauses unternehmen wollte, hängt evtl. auch damit zusammen, dass er von seinen Clubkameraden nicht mit Katrin gesehen werden wollte.

Er dürfte zwischen zwei Zugkräften gestanden haben und hat sich letztlich für den Club entschieden. Deshalb könnte ihm Katrin zwischenzeitlich auch eher unangenehm geworden sein. Es waren doch inzwischen einige Minuspunkte mit ihr verbunden:

- Sie war nicht mobil.
- Sie hatte begrenzte Ausgehzeiten.
- Für den Club war sie zu jung.
- Sie ließ evtl. ihre Eifersucht durchblicken.
- Sie musste das Verhältnis gegenüber den Eltern verbergen.
- Sie wollte sich mit ihm in ihrer peer group mehr sehen lassen, als er gewillt war.
- Sie hatte ihren eigenen Kopf.
AngRa
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Heute ist die dritte Staffel des NDR Podcast zum Fall Katrin Konert abrufbar. Die Staffel trägt den Titel "Im Visier der Ermittler".

https://www.ndr.de/ndr2/sendungen/taete ... t4282.html


Zunächst wird nochmals auf den Beginn der Ermittlungen eingegangen.

Der erste Bericht über den Vermisstenfall erscheint am 4.1.2001 in der Elbe - Jeetzel Zeitung. Im Bericht wird die erste Beschreibung der Vermissten abgegeben.

Am 12.1. 2001 erfolgt die erste öffentliche Fahndung.

Am 16.1.2001 erscheint der erste Bericht mit dem Inhalt, dass ein Kapitalverbrechen nicht mehr ausgeschlossen werden könne. Es werden Gegenstände beschrieben und gezeigt, die Katrin bei sich gehabt hat.

Vom 17.1.-20.1.2001 finden umfangreiche Suchaktionen statt und zwar auch in der Gegend Clenze / Groß Gaddau.

Nach diesen Maßnahmen erklärt der Polizeisprecher Constabel, dass man keine heiße Spur habe, dass der Einsatz modernster Technik nichts erbracht habe und dass man inzwischen von einem Tötungsdelikt und eventuell einer Verschleppung ausgehen müsse.

Es werden dann Theorien erörtert. Für am wahrscheinlichsten wird die Theorie eingestuft, dass Katrin in das Fahrzeug eines Bekannten eingestiegen ist, den sie entweder per SMS wegen der Mitfahrgelegenheit erreicht hat oder der zufällig vorbeigekommen ist und sie mitgenommen hat, als sie auf dem Weg zur Bushaltestelle war oder an der Bushaltestelle stand. Auch eine Unfalltheorie wird erwähnt. Katrin könnte sich auf den Weg nach Clenze gemacht haben und am Ortsausgang könnte sich ein Unfall ereignet haben in dessen Folge der Fahrer sie aus Gründen der Überforderung mit der Situation weggeschafft hat.

Es wird dann nochmals darauf eingegangen, dass die Polizei drei Verdächtige im Visier hatte und zwar Martin, Christian und Sven. Alle wollen Katrin an der Bushaltestelle oder auf dem Weg dahin gesehen haben, allerdings wollen sie sich untereinander nicht gesehen haben, was sehr unwahrscheinlich ist, wenn die Zeitangaben stimmen.

Zur Person Martin:
Martin hat Katrin beim Ausgehen kennengelernt. Seinen Angaben zufolge wollte sie was von ihm. Er habe sie aber abblitzen lassen. An dem Abend war Martin zunächst bei seiner Mutter und seiner Schwester, die in Bergen /Dumme nahe dem Bushäuschen wohnen. Er habe Katrin gesehen und in der Zeit von 19-19.30 Uhr an der Bushaltestelle angesprochen. Er habe sie fahren wollen, obwohl er mit seiner Freundin Britta verabredet gewesen sei, die Druck wegen des Essens gemacht habe, was schon fertig war, aber Katrin habe das Angebot abgelehnt wegen seiner forschen Fahrweise. Er hätte für sie einen Umweg fahren müssen und hätte eine halbe Stunde verloren, wenn er sie gefahren hätte. Da sie nicht von ihm gefahren werden wollte, wäre er zur Britta gefahren. Die Fahrzeit zur Wohnung von Britta betrug damals 2 Minuten. Spätestens um 19.45 Uhr hätte er bei Britta sein müssen. Er kam dort aber viel später an. Britta hat ausgesagt, dass sie an dem Abend den Film "Flubber" gesehen habe, der um 20.15 Uhr anfing. Er sei erst in der Mitte des Films oder am Ende des Films bei ihr eingetroffen.



Zur Person Christian:
Christian kannte Katrin aus der Clique, die sich immer in der Diso "Saloon" in Schnega getroffen hat. Es gab Gerüchte, dass er in Katrin verknallt gewesen sei. Die Gerüchte hat er jedoch nicht bestätigt. Katrin habe ihn gebeten sie nach Hause zu fahren. Diese Bitten habe er jedoch ignoriert. Er habe mit seiner Freundin in der Pizzeria gegessen und sie dann, als er die Freundin nach Hause gebracht hat, in der Nähe der Kirche gesehen. Als er gegen 19 Uhr am Bushäuschen vorbeifuhr, habe er Katrin dort nicht mehr gesehen.


Zur Person Sven:
Katrin kannte Sven über Joachim. Über den Verlauf seines Abends ist am wenigsten bekannt. Offenbar konnte die Polizei den Verlauf seines Abends auch nicht rekonstruieren. Angeblich hat er gegen 19 Uhr vom Festnetz einiger Freunde aus eine Pizza bestellt. Das konnte aber nicht verifiziert werden. Der letzte Anruf von dort erfolgte um 18.18 Uhr . Der Inhaber der Pizzeria wurde erst im Jahr 2011 vernommen und konnte sich an nichts mehr erinnern. Nach der Pizzabestellung will er mit der Pizza Freunde besucht haben, die sich aber an seine Anwesenheit nicht erinnern können.


Ausblick auf die nächste Folge:

Es wird ein Zeuge Jens aus Lüneburg, der sich besonders für die Göhrdemorde interessiert, eine Rolle spielen, der schon in dieser Folge im Gespräch mit den Journalisten zu hören war. Er hatte Kontakt zu einem Anrufer mit einem osteuropäischen Akzent, der nichts zu den Göhrdemorden, aber zum Fall Konert etwas sagen wollte.
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Aus meiner Sicht ist interessant, dass Martin bei seiner Freundin Britta nach ihren Angaben sehr viel später eingetroffen ist, als er es selber angegeben hat. Nach seinen Angaben müsste er spätestens um 19.45 Uhr bei ihr eingetroffen sein, eher noch früher, da sie nur 2 Minuten von der Bushaltestelle entfernt gewohnt hat. Er ist aber beim Filmstart nicht da gewesen, sondern erst gekommen, als der Film längst lief. Von daher gesehen hätte er Gelegenheit gehabt Katrin irgendwo hinzufahren und ihr etwas anzutun.

Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass er ihr etwas getan hat, denn immerhin ist er noch bei seiner Freundin angekommen und hat mit ihr das Ende des Films "Flubber" gesehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der einen Menschen getötet hat, sehr kurze Zeit später in Seelenruhe eine Fantasy- Komödie schaut. Dazu gehören Nerven wie Drahtseile. Das traue ich einem jugendlichen Typen wie Martin nicht zu, der seinen Neujahrsnachmittag brav bei Mutter und Schwester verbracht hat.

Britta erwähnt zwar auch, dass er zunächst nichts darüber gesagt hat, dass er Katrin getroffen und ihr angeboten hat sie zu fahren. Das kann aber auch darin begründet sein, weil er Britta nicht eifersüchtig machen wollte. Immerhin soll es so gewesen sein, dass Katrin mal in ihn verknallt war. Da spricht man Begegnungen am Abend auch nur dann an, wenn es gar nicht anders geht, denn sonst entsteht dicke Luft.

Interessant war, dass Britta meinte, die Polizei habe sie verdächtigt Katrin etwas angetan zu haben, weil sie nach Auffassung der Polizei eifersüchtig und bösartig gewesen sei. Ich weiß nicht, ob die Polizei tatsächlich so gedacht hat, aber im Kern wird Brittas Eifersucht so indirekt bestätigt. So erkläre ich mir auch Martins Schweigsamkeit ihr gegenüber, was die Begegnung mit Katrin anbelangt. Vielleicht hatte er auch noch eine Begegnung mit anderen Bekannten über die er sich nicht äußern wollte, daher seine Verspätung.

Viel bedeutsamer ist es, dass die Polizei offenbar den Verlauf des Abends von Sven überhaupt nicht rekonstruieren konnte. Im Nachhinein ließ es sich nicht feststellen, ob Sven überhaupt eine Pizza bestellt und abgeholt hat. Die von ihm angegebene Zeit der Bestellung ließ sich nicht nachweisen und der Inhaber der Pizzeria konnte sich 10 Jahre nach der Tat nicht mehr daran erinnern, ob er eine Pizza bestellt hat. Man fragt sich, warum die Pizzabestellung nicht zeitnah überprüft worden ist. Das war ein schweres Versäumnis. Sven hat den weiteren Abend dann angeblich bei Freunden verbracht, die sich aber an seine Anwesenheit nicht erinnern konnten. Fest steht nur, dass die letzte SMS, die Katrin verschickt hat, die SMS von 18.46 Uhr war, die an Sven gerichtet war. ER spielt daher meiner Meinung nach bei Katrins Verschwinden eine wichtige Rolle und es gibt auch Belastendes. Das scheint er selber auch so zu sehen, denn bei den Nachfragen der Journalisten nach einem Interview hat er sofort mit einem Anwalt gedroht.
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Agatha Christie
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Wenn Katrin aus ihrem Bekanntenkreis in Bergen/Dumme niemanden gefunden haben sollte, der sie zurück nach nach Groß-Gaddau fahren wollte, wäre es doch möglich, dass sie versucht hat jemanden aus Groß-Gaddau zu finden, der sie in Bergen/Dumme abholt. Als Treffpunkt hätte die Bushaltestelle dienen können. Dazu könnte passen, dass Katrin ein Mitfahrangebot eines Bekannten gegen 19:20 Uhr ablehnte.

Und was hat es mit diesem mysteriösen Anruf bei Katrins Schwester am 26.10.2006 aus einer öffentlichen Telefonzelle in Nürnberg auf sich? Eine Anruferin mit polnischem oder russischem Akzent versuchte von dort mit einer Telefonkarte zuerst einen Beamten im Berliner Landeskriminalamt zu erreichen, der jedoch den Anruf nicht entgegennehmen konnte, danach rief sie Katrins Schwester an und anschließend wählte sie eine Handynummer in England, die jedoch zwangsabgeschaltet war. Wie passt das alles zusammen?

Das spurlose Verschwinden von Katrin weckt bei mir Erinnerungen an Natascha Kampusch.
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Agatha Christie »

Polizei fängt im Fall Katrin Konert bei Null an
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... rt106.html
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Melanie
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Melanie »

In einem Neuanfang sehe ich viel mehr Chancen, als dass neue Leute in die alte "Fallregie" gestellt werden.
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

sehr, sehr gute berichte...alles genau ueberlegt.
da faellt mir nichts mehr ein. In
auf jeden fall sehe ich das auch so, das dieser jo.. seine junge freundin unbedingt wieder loswerden musste, da sie zuviele einschraenkungen hatte.
ich kann eigentlich ueberhaupt nicht verstehen, wie man mit 15 jahren ein derartiges leben fuehren konnte.
wer auch nun der taeter sein koennte ...,angra hat es bestens bis ins detail erklaert.

es kann aber auch ein unfall gewesen sein.
vielleicht hatte ihm katrin auch gedroht.....vielleicht waren auch drogen im spiel u. sie wusste zuviel.
u. drogen usw... das weiss jeder ist ein grundstein fuer einen knastbesuch. das geht schnell.
das koennte auch ein grund gewesen sein.
sie wollte petzen, wenn sie nicht mehr bei ihm im rennen war.

die motive der anderen beiden maenner die katrin selber kannte....sie zu toeten , wird fuer mich unklar. vielleicht forderte jemand etwas koerperlichen kontakt als belohnung fuer die fahrt u. sie drohte ihren freund anzurufen.

Das wichtigste will ich aber noch erwaehnen.....einer der in frage kommenden maenner koennte von ihr etwas gefordert haben, weil sie im auto sitzend dem fahrer bzw. Ihrem bekannten selbst erzaehlt haben koennte, das mit jo. Die sache wohl beendet ist. Somit haette ein junger mann verstehen koennen, das sie am marktplatz wieder frei verfuegbar ist.....sie das aber anders sah...grundsaetzlich erst mal nur nach hause wollte.......u. ploetliche aufdringlichkeit boese ablehnte. Das koennte dann zur koerperlichen auseinandersetzung gefuehrt haben.diese muesste aber im parkenden auto passiert sein.
Vielleicht hielt irgendwo an.......was katrin auf keinen fall wollte.

Letztendlich duerfte aber von einem moeglichen damaligen taeter 0,0 neue gefahr ausgehen u. Alle diese genannten maennlichen personen sind anstaendige maenner geworden.
Das koennte auch damit zusammenhaengen, das der fall ruhte.


zur naechsten folge.. der mann aus lueneb. mit dem namen j.
kann labern wie ein pastor....jedoch spricht er nicht immer die wahrheit.
was der alles fuer beziehungen hat.....ohne worte????
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Dass der Mann aus Lüneburg sich nun auch in Sachen Konert zu Wort gemeldet hat, überrascht mich auch sehr, zumal er doch nach seinem Empfinden Göhrdemorde-Experte ist.
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

Die Ermittlungshistorie ist schon sehr interessant und es sind ja nun auch den Aussagen Widersprüche zu entnehmen. Die Polizei könnte eine neue Deutung vornehmen. So lief es im Fall von Lolita Brieger auch ab. Das war dann aber erst der Anfang, denn die Polizei hat dann unter dem Vorhalt der Widersprüche gezielt einen Zeugen vernommen um ihn zum Reden zu bewegen. Das ist gelungen und es ist dann auch noch gelungen die sterblichen Überreste von Lolita zu finden. Ihre Mutter und ihre Geschwister konnten endlich Gewissheit erlangen und das erhoffe ich mir im Falle von Katrin Konert auch.
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Nordlicht »

Wie immer sehr treffend von Dir zusammengefasst, vielen Dank AnGra!

Zum Bus, der offenbar doch gefahren sein soll. Ich war ja in der Mittel und Oberstufe Fahrschülerin und habe es bis auf ein einziges Mal, nie erlebt, dass unser Schulbus nicht fuhr.
Und das Wetter und die Winter auf dem Land, waren zu meiner Schulzeit noch ganz anders, da gabs noch richtig viel Schnee und Frost.

Der ÖPNV fuhr hier in der Region Uelzen/ Lüneburg/ Dannenberg in der Regel auch dann noch zuverlässig, wenn Privatleute ihre Fahrzeuge, des Wetters wegen stehen ließen.

Bei den drei Verdächtigen, mit den zeitlichen Verzögerungen, kann ich mir zwar wegen der zeitlichen Lücken vorstellen, dass Katrin getötet wurde, aber weniger, dass die Zeitspannen jeweils ausreichten, um eine Leiche so zu verstecken, dass sie nicht mehr aufgetaucht ist.
Zumindest müsstest da doch jemand mitgeholfen haben.

Bei einer Fahrt und Ablage in ein benachbartes Bundesland wie MVP, Sachsen- Anhalt, wäre es ja auch ein Zufall, dass die Leiche, im Laufe der Jahre, nicht entdeckt worden ist.
Wenn man davon ausgeht, dass die Ermordung von Katrin nicht von langer Hand geplant war, ist es ja kaum vorstellbar, dass der Täter in einer ihm weniger bekannten Gegend und noch dazu im Dunklen und bei Frostwetter, sofort einen idealen Platz zur Leichenablage fand.
Immerhin war es ja nicht so, dass einer der drei möglichen Täter, erst in den frühen Morgenstunden, ab 1.00 Uhr nachts oder ähnlich, wieder zurück kam.

Das Vergraben kommt schon des Frostwetters wegen nicht in der kurzen Zeitspanne und ohne passendes Equipment in Betracht. Außerdem werden die Bodentemperaturen/ Bodenfrost auch in MVP und S.A. nicht großartig andere gewesen sein, als in Lüchow- D.

Zutreffend ist schon, dass für J. aus der Bezeihung zu Katrin, mehr Nachteile als Vorteile erwcuhsen und er das evtl. erkannt hatte.
Als mögliches Tatmotiv könnte es evtl. in Betracht kommen, dass Katrin Dinge mitbekommen hatte, wie Drogengebrauch oder anderes. Dass sie J. gedroht hat, ihn und sein unrechtmäßiges Tun auffliegen zu lassen, wenn er die Beziehung zu ihr beenden würde.
AngRa
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

So wie ich den heutigen Bericht verstanden habe, ist nicht belegt, was Sven am Abend gemacht hat. Vor der Pizzabestellung war er seinen Angaben zufolge bei seiner Freundin. Er hat dann angegeben später bei seinen Freunden gewesen zu sein. Die konnten sich aber an seine Anwesenheit nicht erinnern. Es kann sich dann bei einem solchen Treffen wohl nicht um ein Treffen mit einem überschaubaren Kreis in einer Wohnung gehandelt haben, sondern ich tippe da eher auf ein lockeres Beisammensein mit vielen Personen, die kamen und gingen wie in einem Clubhaus, vielleicht bei den Nordmännern.

Ich vermute auch, dass Sven nicht von Anfang an im Focus der Ermittler stand, denn ansonsten ist es nicht nachvollziehbar, dass der Inhaber der Pizzeria nicht sofort über ihn befragt worden ist. Offenbar wurde er auch über Tanja und Christian befragt. Das wäre doch ein Aufwasch gewesen.

Auch der Umstand, dass seine Handyverbindungen nicht mehr zu rekonstruieren waren, deutet darauf hin, dass er erst später ( vielleicht nach einigen Monaten) vernommen worden ist, als diese nicht mehr aufrufbar waren. Nachprüfbar waren letzten Endes nur die Telefondaten vom Anschluss seiner Freundin und da war der letzte Anruf um 18.18 Uhr verzeichnet . Angeblich hat er von ihrem Apparat aus die Pizza bestellt. Daher kann er von dort aus zu der von ihm angegebenen Zeit nicht die Pizzabestellung veranlasst haben. Das wirft schon so einige Fragen auf. Ich sehe da Klärungsbedarf.
Gast333

Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Gast333 »

zur naechsten folge.. der mann aus lueneb. mit dem namen j.
kann labern wie ein pastor....jedoch spricht er nicht immer die wahrheit.
was der alles fuer beziehungen hat.....ohne worte????
Und wieso sollte nun ein Osteuropäer ausgerechnet ihn anrufen?
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von Hbs900 »

Nach wieviel jahren kam dieser anruf.

Ist damals vielleicht sogar zeitnah ein mann verdaechtigt wordeen.
Wann wurde jenand nach jahren verhaftet....u. wieder freigelassen
Wollte ihm jemand helfen.

Wer koennte der verhaftete damals gewesen sein.

Im fall gauke hannover....fuhr der bereits verstorbene taeter anschliessend nach toetung seiner ex u. Kind zu seinen freunden u. Schaute mit ihnen fussball.....u. liess sich nichts anmerken.

Ich moechte noch anmerken, das katrin hier auf den zuletzt gesendeten fotos im weissen pulli, heranwachsend zu einer jungen frau......irgend etwas besonderes hatte.
Sie sah sehr, sehr huebsch u. Interessant aus....bestimmt begehrt von den jungen maennern zwischen 17bis20j.

Durch die freundschaft mit dem aelteren freund hatte sie sich aber rein optisch zum nachteil veraendert.
Neue haarfarbe u. Frisur nahm ihr das was man zuvor als suess u. Sexy empfindet...allerdings wirkte sie dadurch aelter, zumindestens auf den ersten blick, war wohl von ihr so gewollt.
Sie wollte wohl die maennerwelt aufmischen.
Letztendlich ist ihr das zum verhaengnis geworden.
Irgenwie duerfte ihr sehr wahrscheinl. Tod auch zum teil von mit verschuldet worden sein.

Leider ist daa foto mit dem weissen pullover.....auf einer anderen seite gezeigt worden.
AngRa
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Re: VERMISSTENFALL KATRIN KONERT, GROß GADDAU (CLENZE), 2001

Ungelesener Beitrag von AngRa »

@Agatha Christie

Seit wir den Fall Kampusch kennen, müssen wir natürlich bei allen Vermisstenfällen auch an eine Verschleppung und an einen langjährigen Freiheitsentzug denken. Allerdings war Natascha Kampusch als sie ihrem Entführer in die Hände gefallen ist erst 10 Jahre alt. Sie war also noch ein Kind und sie hat sich daher anfangs in ihr Schicksal fügen können. Genau das aber glaube ich von Katrin Konert nicht. Sie wird als selbstbewusstes Mädchen geschildert, dass gegen alles, was sie als ungerecht empfunden hat, massiv vorgegangen ist. Sie hat sich nichts gefallen lassen und ist auch mal handgreiflich geworden und hat andere vermöbelt. Wenn Katrin entführt werden sollte, dann glaube ich, dass sie sich massiv gewehrt hat, so dass der Täter sie dann aufgrund der massiven getötet hat.

@hbs900
Es gab Anfang des Jahres 2002 eine Ermittlungsoffensive. Einzelheiten dazu kann man in einem Bericht des Hamburger Abendblattes vom 16.2.2002 lesen. An Neujahr 2002, also direkt am Jahrestag des Verschwindens war die Polizei vor Ort in Bergen/Dumme und sie befragte alle, die in Bergen unterwegs waren. Zusätzlich wurden 80 Hundebesitzer befragt. Die Polizei hat also keine Mühen gescheut und das Timing war wohl durchdacht.

Durch diese neuen Ermittlungen muss es neue Hinweise gegeben haben:.

Damals hieß es in einem Bericht des Hamburger Abendblattes vom 16.2.2002:
Die Ermittler im Fall der vermissten Katrin Konert sind zuversichtlich. "Den Schlüssel zur Aufklärung haben wir schon", sagt Ulrich Constabel von der Polizeiinspektion Lüchow-Dannenberg. Die Beamten sind überzeugt: Katrin ist tot.
Weiter konnte man lesen:
"Wir gehen davon aus, dass wir Katrins Leiche und die Gegenstände, die sie bei sich hatte, in den nächsten Tagen finden werden", sagt Kriminalhauptkommissar Constabel. Das werde direkt zum Täter führen.

Ob er zum Bergener Motorradclub "Nordmänner" oder zu dessen Umfeld gehört, darüber wollen die Ermittler derzeit nichts sagen. Katrin hatte ihren damals 30 Jahre alten Freund, der dem Motorradclub angehört, am Tag ihres Verschwindenes besucht. Es fand sich jedoch kein Anhaltspunkt, dass er etwas mit der Tat zu tun haben könnte.

Der Acker, den die Polizei Ende Januar umgraben ließ, gehört einem anderen "Nordmänner"-Mitglied. Er ließ die Ermittler erst nach einem Gerichtsbeschluss auf sein Land.
https://www.abendblatt.de/archiv/2002/a ... erder.html

Aus all diesen Einzelheiten entnehme ich, dass aufgrund neuer Hinweise und weil die Polizei erst jetzt endgültig vom Tode Katrins überzeugt war, Anfang 2002 ein Ermittlungsverfahren gegen jemanden eingeleitet worden ist.

Bei dem Beschuldigten dürfte es sich nicht um Joachim, den Freund gehandelt haben. Ich gehe davon aus, dass ein anderes Mitglied der Nordmänner in Verdacht geraten ist. Denn der umgegrabene Acker gehörte einem der Nordmänner und ohne Verdacht und ohne ein Ermittlungsverfahren gegen ihn hätte es den Gerichtsbeschluss zum Umgraben nicht gegeben. Vielleicht handelte es sich um Sven. Diesem konnte dann aber letzten Endes nichts nachgewiesen werden, vor allem deshalb nicht, weil Katrins Leiche nicht gefunden worden ist. Nichts desto trotz hat die Polizei versucht Druck aufzubauen. Den Druck spürt man förmlich beim Lesen des Berichts.

Es ist auch denkbar, dass Katrin letzten Endes doch bei Sven eingestiegen ist, weil sie schnell nach Hause musste. Möglich ist es, dass der Fahrer dann während der Fahrt und nach einem Anhalten an einem nicht einsehbaren Ort sexuell übergriffig geworden ist. Vielleicht dachte er, dass sie leicht zu haben sei , vielleicht hat er sich vieles ausgemalt. Man weiß ja nicht welche Schnarchen J. herumerzählt ,der vielleicht mit seiner feschen jungen Freundin angeben wollte und mit sexuellen Abenteuern geprahlt hat. Dadurch könnte es zum Streit mit tödlichem Ausgang gekommen sein.

Möglicherweise ist J. Mitwisser, weil S. ihn eingeweiht hat. Das könnte sein seltsames zugedröhntes Verhalten erklären, was Thilo später an ihm bemerkt hat. Verraten hat er nichts, weil vielleicht der Zusammenhalt unter den Nordmännern groß war und weil vielleicht auch einer vom anderen zu viel wusste, denn es sollen böse Jungs gewesen sein, wie wir von Stefanies Aussage wissen.

Es bleibt natürlich alles Spekulation.
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