Der Spürhund riecht Blut noch durch frische Wandfarbe
Zu Tode gequält, den Körper zerstückelt und irgendwo versteckt. Um den Täter überführen zu können, braucht es zuweilen die Leiche des Opfers. Doch wie finden? Für Hunde ist das ein Spiel.
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Der Mensch kann den Leichengeruch von Mensch und Tier nicht unterscheiden.“ Der Hund allerdings schon.
KRASS! SO VIEL HAT DER HORROR-HAUS-PROZESS VON HÖXTER SCHON GEKOSTET
Auszug:
Wie das Westfalen-Blatt berichtet, entfällt ein Großteil der 250.000 Euro auf die drei psychiatrischen Gutachter Dr. Michael Osterheider, Nahlah Saimeh und Maximilian Wertz. Insgesamt sollen sie bereits Honorare in Höhe von 127.951 Euro erhalten haben.
Danach folgen die sieben Rechtsanwälte: Einerseits die Pflichtverteidiger der Angeklagten, Detlev Binder und Carsten Ernst (Wilfried W.) sowie Peter Wüller und Alexander Strato (Angelika W.), andererseits die der Nebenklage, die die Opfer und Hinterbliebenen vertreten.
Insgesamt haben die Anwälte der Angeklagten 58.628 Euro verdient. Für die Verteidiger der Nebenkläger wurden bisher 40.000 Euro hingeblättert.
Und auch die beiden Schöffen der Schwurgerichtskammer sowie die zwei Ersatzschöffen gehen nicht leer aus! Für sie wurden schon 11.783 Euro fällig. Außerdem werden den Zeugen beispielsweise die Fahrtkosten ersetzt.
Das Urteil könnte im ersten Quartal 2018 gesprochen werden
Ein Jahr »Horror-Haus«-Prozess
Auszüge:
Nach 33 Verhandlungstagen geht das Verfahren langsam auf die Zielgerade:
Am 14. November möchte der Vorsitzende Richter Bernd Emminghaus den Gutachter Prof. Michael Osterheider hören, der Wilfried W. untersucht hat.
An einem der folgenden Prozesstage wird dann Dr. Nahlah Saimeh gehört, die Gutachterin für Angelika W.
Stellen die Verteidiger anschließend nicht noch unablehnbare Beweisanträge, kann die Beweisaufnahme geschlossen werden.
Ein Urteil im ersten Quartal erscheint damit möglich.
Mordvorwurf wohl nicht haltbar
Gericht und Staatsanwaltschaft waren vor Prozessbeginn davon ausgegangen, dass die Frau hätte gerettet werden können, hätten Wilfried und Angelika W. sie rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht. Der Rechtsmediziner erklärte aber, die Rettung sei keinesfalls sicher gewesen. »30 bis 80 Prozent der Menschen, die eine Hirnblutung haben, sterben daran – selbst wenn sie sofort behandelt werden«, sagte Prof. Grellner.
Die Bandbreite von 30 bis 80 Prozent begründete er mit der unterschiedlichen Qualität von Krankenhäusern.
Mord durch Unterlassen – der Vorwurf scheint nach dieser Expertenaussage nicht mehr haltbar, auch nicht im Fall des ersten Opfers Anika W. (33).
Wutausbruch im Höxter-Mordprozess: Anwalt greift Gutachter massiv an
Auszüge:
Ein Anwalt mit Wutausbrüchen, ein Gutachter in Erklärungsnot und ein Angeklagter, der dem Experten widerspricht:
Am 34. Verhandlungstag im Mordprozess um das sogenannte Horrorhaus von Höxter wurde am Dienstag heftiger als sonst um jedes Wort gekämpft.
Detlev Binder, der Wilfried W. als Pflichtverteidiger vertritt, ließ den Gutachter überraschend als Zeugen aussagen.
Der Experte sollte zum Ende der Beweisaufnahme noch nicht sein Gutachten vorstellen, sondern schildern, wie sich der Angeklagte in Gesprächen von Mai bis Juni im Gefängnis und im Landgericht ihm gegenüber geäußert hatte.
Osterheider verstrickte sich nicht nur in Widersprüche, er schilderte auch bislang unbekannte Verbrechen, die Wilfried W. angeblich begangen haben soll und von denen bisher keiner der Prozessbeteiligten etwas gehört hatte.
Das ließ auch Wilfried W. aufschrecken. In einer Verhandlungspause schrieb er ohne Wissen seiner Anwälte einen Brief an den Vorsitzenden Richter Bernd Emminghaus.
Darin heißt es wörtlich: »Was Herr Osterheider da sagt stimmt nicht. Ich bin nicht schlau weiß aber genau was ich ihn gesagt habe.«
Erneute Befragung würde Prozess bis Sommer verlängern
Dr. Detlev Binder, der Verteidiger von Wilfried W., erklärte, er habe »keine Bedenken«, seinen Mandanten von Dr. Nahlah Saimeh begutachten zu lassen. Allerdings habe die Psychiaterin seiner Ansicht nach die bisher gehörten Zeugen nur aus der Sicht der Mitangeklagten Angelika W. befragt, die sie begutachten sollte. Binder erscheint es notwendig, alle Zeugen noch einmal zu laden, um sie erneut von der Gutachterin befragen zu lassen – diesmal im Hinblick auf Wilfried W.
Ob das tatsächlich nötig ist – auch dazu wird Dr. Saimeh möglicherweise am Dienstag bei der Fortsetzung des Prozesses etwas sagen. Eine erneute Zeugenbefragung würde das Verfahren mindestens bis zum Sommer verlängern.