Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion
Verfasst: Montag, 22. April 2024, 21:03:18
Aber wo findet man diese? Im oder vor dem Pub ,wo so viele Leute waren, auf dem Weg nach Hause, oder.....
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50 Tage nach dem Verschwinden berichtete sogar RTL.
HP1 hat geschrieben: ↑Montag, 22. April 2024, 08:33:34 Danke für die Korrektur, war von meiner Seite nur zitiert, ohne es selbst genauer zu wissen.
Sowas ist halt unheimlich schwer einzuschätzen. Da hast du jede Menge vereinzelter ungelöster Mordfälle über viele Jahre, keine Übereinstimmung in Zeitraum, Ort oder Details der Durchführung, und dann kommt da in einem Fall ein KW Wichmann als Täter um die Ecke und bei genauer Überprüfung stellt sich heraus, dass er allen Anschein nach (zT auch durch DNA-Spuren) auch für eine ganze Menge anderer Taten verantwortlich ist - über Jahre, im ganzen Bundesgebiet und soweit variablem Hergang, dass keine Übereinstimmung augenfällig wäre.
Sowas bringt das Bild durcheinander, ich meine die Statistik. Es reduziert die Anzahl bzw. "Häufigkeit" vorhandener Täter erheblich, erhöht gleichzeitig bei einem gegebenen ungeklärten Fall massiv die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter eben kein Einmaltäter (in dem Fall dann meistens irgendwo aus einem Umfeld des Opfers) ist.
Aussagen über statistische Verteilung und Wahrscheinlichkeiten lassen sich naturgemäß ja nur auf Grundlage der gelösten Fälle treffen. Und hier sind es halt die Einmaltäter mit irgendeinem Bezug zum Opfer (und wenn es nur räumlich/Milieu ist), die wahrscheinlicher erwischt werden als der "erfahrene/routinierte" Mehrfachtäter, der sich seine Opfer ohne jeden persönlichen Bezug zu seinem Leben sucht, weder räumlich noch soziales Umfeld. Da kann ein einziger unentdeckter Mehrfachtäter dazu führen, dass bei vielen ungelösten Fällen grundlegend unzutreffende Annahmen getroffen werden. Also dass der Einzelfall bitteschön auch eine individuelle Erklärung habe, eine Geschichte, in der das Leben des Opfers in irgendeiner Weise Antworten auf die Frage nach dem Warum und Wie geben könnte, dass ohne augenfällige Übereinstimmungen (Zeit, Ort, MO) keinerlei Anlass für die Annahme eines Mehrfachtäters bestünde.
Was ist mit einem allgemein gewaltbereiten Menschen (allgemein "hohe kriminelle Energie", sowas halt), der einmal die Hemmschwelle überwindet, ob nun situativ oder geplant, und der dann eben nicht seine Tat 1:1 zu reproduzieren versucht, sondern einfach nur Freiheitsberaubung und Tötung als effektive Mittel des eigenen Tuns etabliert, sonst aber in weiten Teilen situativ angepasst agiert, auch die geplante Tat gar nicht so sehr bis ins Detail sich auf Bewährtes stützend durchführt? Nur weil wir im Nachgang alles im Detail zerpflücken, hinter jedem Fliegenschiss eine tiefere Bedeutung vermuten und uns bemühen, aus allem irgendwelche erhellenden Schlussfolgerungen zu ziehen, heißt das noch lange nicht, dass der Täter vor/während der Tat alles im Detail und großen Kontext geplant, berücksichtigt und kontrolliert hätte.
Ich meine, der Täter wird sich damals sein Hirn wahrscheinlich nicht halb so zerfickt haben wie wir heute.
Gern wird ja angeführt, bei Mehrfachtätern müsse es deutliche Übereinstimmungen in der Durchführung geben, auffällige gemeinsame Details, "modus operandi" und so. Das mag für einen Wiederholungstäter stimmen, der bei den Folgetaten jeweils das selbe Motiv hat und sehr auf die bereits bewährte Herangehensweise ("Schema F") baut, der quasi bemüht ist, die vorangegangene, für ihn erfolgreiche Tat zu kopieren. Aber ist das notwendigerweise so? Kann so ein Täter nicht auch soweit kreativ und situativ flexibel sein, dass es eben keine augenfälligen Übereinstimmungen gibt?
Und wenn, ist das Übereinstimmende denn überhaupt sichtbar? Ich meine, eins haben die Fälle Frauke, Scarlett und Yolanda doch gemein: Alle drei verschwinden "aus heiterem Himmel" (Gemeinsamkeit?) und über das Geschehen danach ist nichts bis maximal einzelne Bruchstücke mit jeweils weitem Deutungsspielraum bekannt. Vielleicht hatten die drei Fälle nach dem Abgriff einen sehr ähnlichen Verlauf? Weiß man halt nicht. Muster müssen nicht gesehen werden, um zu existieren.
Das dreimalige "Tod" finde ich da allerdings viel eher irritierend. Wäre das ein "Branding" eines gemeinsamen Täters, dann würde das für viel Pathos sprechen, für einen Täter, der seinem Tun eine höhere Bedeutung beimisst, etwas, das aus seiner Wahrnehmung durch symbolhafte Tatdetails passend zum Ausdruck gebracht würde. Und/oder ein Bemühen um eine Außenwirkung, die Öffentlichkeit soll seine Taten wahrnehmen, die Wahl einer "Tod-Örtlichkeit" quasi ein bewusstes Gestaltungsmerkmal fürs Publikum. Bei solchen Motiven würde ich mich dann allerdings doch fragen, ob dann nicht noch mehr sichtbare(!) Übereinstimmungen im Detail vorhanden sein müssten.
Ist halt komisch - bei einem Fall wäre so ein "Tod-Ort" etwas, was genauso Zufall sein könnte wie vom Täter berücksichtigt. Bei drei Fällen, deren grundsätzlicher Rahmen (junge Frau verschwindet aus heiterem Himmel spurlos, wird deutlich später ganz andernorts tot aufgefunden - bzw. im Fall Scarlett wohl noch nicht, vielleicht auch nie) ohne weiteres ein jeweils gleich gelagertes Motiv zulassen, fast nahelegen, da fällts nicht leicht, einfach mit den Schultern zu zucken und "Zufall..." zu denken.
Ach, den Bernhard H hab ich da nur erwähnt, weil es die Gegenden mit einer ähnlichen Tat (langfristige Freiheitsberaubung einer Minderjährigen) verknüpft. Bevor da irgendwelche Phantasien aufkommen: Zur Zeit des Verschwindens sowohl von Yolanda als auch von Scarlett war Bernhard H in Haft.
Aus dem Interview:Wiesenblume hat geschrieben: ↑Montag, 22. April 2024, 23:29:45 Ich habe mal eine Frage an Euch. Vielleicht habe ich es mir aber auch nur falsch gemerkt, da es nicht überall so beschrieben wurde.---Es betrifft den Fund des Jägers. Ich habe es so in Erinnerung, dass der Jäger in sein Auto stieg auf die Straße fuhr und kurz nach dem Abbiegen diese Trampelspur in den Wald sah. Wieder anhielt ,ausstieg, weil er ein verletztes Tier vermutete und dann unter der Fichte Frauke liegen sah, die mit Tannenreisig abgedeckt war.--Stimmt das so ?
Du hast zwar @ocram84 angesprochen, aber ich grätsche auch kurz rein.HHmoin hat geschrieben: ↑Dienstag, 23. April 2024, 09:30:57
[...]
Ich glaube auch das es Gesichter in seiner Familie gibt die gewissermaßen bekannt sind in der Region.. die Aufgaben in der Gemeinde haben ..Vielleicht sogar Ansprechpartner für Menschen.
So ein Verbrechen passt da so garnicht rein.
In Zusammenarbeit mit östermann der Insiderwissen im Fall Frauke Liebs an den Autor preisgab, wurde erwähnt das sie vorher schon einmal weg war und nur der engste Kreis wusste Bescheid.Mave82 hat geschrieben: ↑Montag, 22. April 2024, 20:39:23 Spannend ist tatsächlich das er mit den Anrufen ein extrem hohes Risiko eingegangen ist, er muss doch irgendwie damit gerechnet haben, dass wenn er diese Anrufe nicht macht die Wahrscheinlichkeit extrem hoch ist gefasst zu werden, sonst hätte er das nicht gemacht. Ich bleibe dabei entweder gibt es einen Kontaktpunkt an dem Abend der sonst bekannt geworden wäre oder Fraukes freiwilliges Verschwinden ist mit ihm in Zusammenhang zu bringen
Wieso hätte ich als große Cousine (wann genau eigentlich?) den Jungen überhaupt bemerken können? War die junge Cousine unvorsichtig, hat sie sich mir anvertraut und um Unterstützung/Rat (wobei) gebeten oder konnte sich der gefangene Junge bemerkbar machen? Wo wurde er festgehalten? Bestimmt nicht im Gästezimmer des Familiensitzes.HHmoin hat geschrieben: ↑Dienstag, 23. April 2024, 11:27:27 @Agatha Christie
Lass uns ruhig spekulieren... stell dir mal vor du als große Cousine kriegst mit das deine kleine Cousine eine Jungen gefangen hält weil etwas unmoralisches passiert ist...
Du fragst nach und die Situation wird dir erklärt.. du bist erstmal baff !
Das blöde ist ihr kommt aus einer Adelsfamilie .. das Verbrechen und das Problem muss beseitigt werden eine andere Option gibt es nicht.
Eine große Familie und 2 Personen aus dieser Familie haben ein Geheimnis.. so stelle ich es mir vor.
So seltsam es auch klingen mag, ich denke, dass zur Aufklärung dieses Mordfalls auch die Möglichkeit einer Täterin in Betracht gezogen werden muss.
Das hab ich anfangs auch vermutet, vielleicht hätte ich dabei bleiben sollen?HHmoin hat geschrieben: ↑Dienstag, 23. April 2024, 14:23:15 @Agatha Christie![]()
Vielleicht hast du am Dienstag Abend schon was gesehen und 1 und 1 zusammen gezählt das Verhalten deiner Cousine kam dir komisch vor oder so..
Oder du warst Dienstag Abend am Anfang noch selbst dabei bist aber irgendwo wieder ausgestiegen..
Dann bekommst du mit eine Frauke aus Paderborn wird
Vermisst..
Ich hab Phantasie und kann dir gedanklich folgen.Adelsfamilie ist etwas Hochgegriffen![]()
Hallo Agatha Christie. Über diesen Weg habe ich es auch nicht gefunden. Es stand früher mal im Frauke Liebs Artikel auf Wikipedia. Heute nicht mehr. Der Eintrag war aus 2014. Ich habe dann den alten Artikel über die Wayback-Machine gesucht.Agatha Christie hat geschrieben: ↑Dienstag, 23. April 2024, 15:30:51 @MauriceMüller
Einen Kriminalreport vom 31.03.2008 kann ich nirgendwo finden. In der Liste aller Episoden sehe ich das Datum auch nicht. Bin jetzt etwas ratlos.
https://www.fernsehserien.de/kriminalre ... sodenguide