MORDFALL LIEBS -- Diskussion

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Hamburger
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hamburger »

Shadow hat geschrieben: Freitag, 02. Mai 2025, 17:28:28 Es ging um den Ansatz:
1. [datiert auf 12. Juni, 2007]
Mordfall Frauke Liebs - Erstes Ergebnis der operativen Fallanalyse des Landeskriminalamts
...
...Parallel zu den Ermittlungen untersuchten Experten des Landeskriminalamtes, Gerichtsmediziner und spezielle Laboranten die am Tatort [sic] gesicherten Spuren. Ralf Östermann ist sich sicher, den Täter aufgrund dieser Spurenanalyse überführen zu können...

...
Es ist nicht auszuschließen, dass Östermanns Behauptung ein Bluff war, um den Täter unter Druck zu setzen. Ich halte es aber angesichts der hochentwickelten Möglichkeiten kriminaltechnischer Untersuchungen für unwahrscheinlich, dass überhaupt keine Spuren des Täters gefunden wurden. Es müsste sich dann also um Spuren handeln, die nicht zum Täter führen, aber es gestatten, den Täter zu überführen, wenn er erst mal tatverdächtig ist.

Ich habe keine Ahnung, ob ein Pferdehaar in Frage kommt, könnte mir aber vorstellen, dass man an Fraukes Schuhsohlen Hinweise auf die Bodenbeschaffenheit in Fraukes Versteck gefunden hat. Ich muss hier an den Fall Klaus Geyer denken, der verurteilt wurde, weil er seine Frau umgebracht haben soll. Ich zitiere aus dem entsprechenden Wikipedia-Artikel (https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Geyer):

Die Verurteilung erfolgte auch aufgrund eines kriminalbiologischen Gutachtens, in dem zwei Ameisen – eine an der Bluse der Leiche, eine an Geyers Gummistiefeln – der gleichen Art, der Glänzendschwarzen Holzameise (Lasius fuliginosus), zugeordnet wurden, wie sie nach Erkenntnissen des Görlitzer Ameisenexperten Bernhard Seifert in der betreffenden Region nur am Tatort vorkam. ... Außerdem wurden Erdproben an den Gummistiefeln analysiert und mit denen des Tatortes verglichen.[
Avi

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Avi »

Ein Tierhaar könnte ich mir auch vorstellen.
Nicht unbedingt ein Pferd, könnte auch ein Hund oder sonst was gewesen sein...
Oder ein winziger Ölfleck, Polle, Faser einer Decke. Theoretisch kann es alles sein.
Wobei ich auch denke, dass sie in irgendeinem Schuppen, Werkstatt oder sowas festgehalten wurde.
Keller stelle ich mir auch schwierig vor, da müsste das Haus ja sehr abgelegen gewesen sein, dass kein Nachbar was mitbekommt.
Shadow
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Shadow »

Sehe ich genauso @ Hamburger & Avi so gar keine Spuren am Fundort zu finden äußerst unwahrscheinlich.
Aus dem Grund könnte die Aussage von östermann kein Bluff gewesen sein.
Der Vergleich mit den Schuhen ist interessant , in diese Richtung habe ich auch gedacht das an Fraukes Schuhes evtl. Spuren der Vegetation / Sporen von Festhalte Ort gefunden sein könnten.

Offensichtlich Niemand kann zwar mehr die Quelle für Herrn östermanns Öl , bärlapp Info Verifizieren aber aus dem Artikel geht hervor das explizit in Scheunen gesucht wurde.
https://art19.com/shows/frauke-liebs-di ... dem-morder

Nur war das Versteck überhaupt im Raum Nieheim?
die Auswertung von den Ermittlern der 1. SMS aus Nieheim und deren Festlegungen , klangen recht alternativlos-
Anhand der „ Erkenntnisreichen SMS“ wurde einfach von ausgegangen ,das Frauke in Nieheim war und dort der Annahme dort auch festgehalten wurde.

Wie ich es vermute Ein alternativ , planvoller Täter hätte sich über eine falsche Fährte ins Fäustchen gelacht und sich dort wahrscheinlich in der Nähe der meisten Anrufe niedergelassen —>Risikominimierung- kurze Wege-
Naheliegend kommen Überlegungen auf Welche Objekte u.a. Scheunen , Höfe usw. standen damals im Osten PB im Jahre 2006 leer, rund um Benhausen? Das könnte den alternativen Suchradius eingrenzen.
MauriceMüller
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MauriceMüller »

Shadow hat geschrieben: Sonntag, 04. Mai 2025, 11:23:59 Sehe ich genauso @ Hamburger & Avi so gar keine Spuren am Fundort zu finden äußerst unwahrscheinlich.
Aus dem Grund könnte die Aussage von östermann kein Bluff gewesen sein.
Der Vergleich mit den Schuhen ist interessant , in diese Richtung habe ich auch gedacht das an Fraukes Schuhes evtl. Spuren der Vegetation / Sporen von Festhalte Ort gefunden sein könnten.

Offensichtlich Niemand kann zwar mehr die Quelle für Herrn östermanns Öl , bärlapp Info Verifizieren aber aus dem Artikel geht hervor das explizit in Scheunen gesucht wurde.
https://art19.com/shows/frauke-liebs-di ... dem-morder

Nur war das Versteck überhaupt im Raum Nieheim?
die Auswertung von den Ermittlern der 1. SMS aus Nieheim und deren Festlegungen , klangen recht alternativlos-
Anhand der „ Erkenntnisreichen SMS“ wurde einfach von ausgegangen ,das Frauke in Nieheim war und dort der Annahme dort auch festgehalten wurde.

Wie ich es vermute Ein alternativ , planvoller Täter hätte sich über eine falsche Fährte ins Fäustchen gelacht und sich dort wahrscheinlich in der Nähe der meisten Anrufe niedergelassen —>Risikominimierung- kurze Wege-
Naheliegend kommen Überlegungen auf Welche Objekte u.a. Scheunen , Höfe usw. standen damals im Osten PB im Jahre 2006 leer, rund um Benhausen? Das könnte den alternativen Suchradius eingrenzen.
Dass bisher keine entscheidenden Spuren gefunden wurden, ist durchaus möglich, doch ich halte dies für nicht abschließend geklärt. Wenn ich Frau Liebs richtig verstanden habe, wurde ihr der Zugriff auf einen Teil der Akten verweigert. Dieser Aktenbereich scheint sich speziell mit Spuren zu befassen, was für mich darauf hindeuten könnte, dass möglicherweise bereits Hinweise existieren, die zur Überführung des Täters ausreichen könnten. Zwar dürfte es nicht genügen, um eine eindeutige DNA-Übereinstimmung zu erzielen, doch ich habe dennoch den Eindruck, dass Herr Östermann diese Aussage bewusst platziert hat, möglicherweise um eine Reaktion des Täters zu provozieren.

Ich denke, dass die Ermittler relativ früh erkannt haben, dass die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel begrenzt sind und dass der Fall letztlich genau dort enden könnte, wo er sich heute befindet: 19 Jahre sind vergangen, ohne dass es relevante Ergebnisse oder eine Täteridentifikation gibt. Meine größte Befürchtung ist, dass dieser Fall sich zu einem modernen Pendant des Hinterkaifeck-Falls entwickeln könnte—einem Verbrechen, das seit über 100 Jahren diskutiert und untersucht wird, ohne dass jemals eine Lösung gefunden wurde, und dennoch nichts von seiner Faszination eingebüßt hat.

Die Anzahl der Spuren hängt natürlich davon ab, ob die Tat geplant oder ungeplant war. Falls sie geplant war, könnte der Täter sich im Vorfeld bereits über solche Aspekte Gedanken gemacht haben. Eine mögliche Vorgehensweise könnte gewesen sein: Der Täter fordert sein Opfer am Festhalteort auf, sich zu entkleiden, verstaut ihre Kleidung in einer Tüte und stellt ihr bereitgelegte Ersatzkleidung zur Verfügung. Kurz vor der Tötung wird das Opfer ins Badezimmer gebracht, um sich gründlich zu reinigen; die ursprüngliche Kleidung wird gewaschen (die Kleidung aus der Tüte—die andere entsorgt), sodass sie wie am Tag ihres Verschwindens wieder dieselbe Kleidung trägt. Auf diese Weise wären Spuren auf ein Minimum reduziert worden.

Hinsichtlich der Bärlapp-Spuren habe ich bereits in der Vergangenheit angemerkt, dass hier möglicherweise eine Verwechslung oder Vermischung mit dem Fall Peggy Knobloch vorliegt. An ihrem Körper, insbesondere in ihrem Schädel, wurden solche Spuren nachgewiesen—Spuren, die am Fundort nicht vorhanden waren und die sie aufgrund der Umgebung noch zu Lebzeiten eingeatmet haben muss, darunter auch der Bärlapp-Staub.

Dass Ermittler Scheunen durchsucht haben, liegt meiner Ansicht nach an mehreren Faktoren: Scheunen befinden sich oft abgelegen in landwirtschaftlich genutzten Gebieten, sie werden meist nur sporadisch aufgesucht, und es gibt in der Region eine große Anzahl solcher Gebäude.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des damaligen Statements waren Fraukes Schuhe noch nicht Untersucht worden. Diese Statement erfolgte relativ früh, und Frau Liebs kritisierte im NW-Podcast Ostwestfälle zu Recht, dass die Schuhe jahrelang (und möglicherweise erst vor Kurzem) nicht untersucht wurden—dies geschah offenbar erst auf Nachfragen ihrer Mutter. Zudem erwähnte sie, dass am Fundort noch Gegenstände entdeckt wurden, die nicht ausreichend untersucht wurden. Mehr dazu ist in folgendem Video ab Minute 22:00 zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=SjV4g3vP6vE&t=1874s
HHmoin

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HHmoin »

Ich glaube der Mann von Logik Idee ist garnicht so doof wie er wirkt. Einfach nur tierisch nervig.

Wisst ihr ob F in ihrer Vergangenheit gehänselt wurde? Oder ob sie mal einen Unfall hatte mit bleibenden Schäden?
MauriceMüller
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MauriceMüller »

Mich interessiert ein bestimmter Punkt im Fall Frauke Liebs. Viele gehen davon aus, dass es einen Mitwisser gibt – manche sind davon stärker überzeugt als andere. Auffällig ist jedoch, dass zahlreiche Personen diese Möglichkeit in Betracht ziehen, darunter Frau Liebs, weitere Familienmitglieder, der Staatsanwalt und auch einige hier.

Ich persönlich schließe die Existenz eines Mitwissers nicht aus, bin aber nicht vollkommen davon überzeugt. Deshalb meine Frage: Welche Aspekte sprechen dafür, dass es tatsächlich einen Mitwisser gibt? Lassen sich entsprechende Hinweise möglicherweise statistisch belegen oder ergeben sie sich aus kriminalistischer Erfahrung?

Da einige von euch fest von dieser Theorie überzeugt sind, würde mich interessieren, was euch zu dieser Überzeugung gebracht hat.
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von ocram84 »

MauriceMüller hat geschrieben: Dienstag, 06. Mai 2025, 20:37:39 Mich interessiert ein bestimmter Punkt im Fall Frauke Liebs. Viele gehen davon aus, dass es einen Mitwisser gibt – manche sind davon stärker überzeugt als andere. Auffällig ist jedoch, dass zahlreiche Personen diese Möglichkeit in Betracht ziehen, darunter Frau Liebs, weitere Familienmitglieder, der Staatsanwalt und auch einige hier.

Ich persönlich schließe die Existenz eines Mitwissers nicht aus, bin aber nicht vollkommen davon überzeugt. Deshalb meine Frage: Welche Aspekte sprechen dafür, dass es tatsächlich einen Mitwisser gibt? Lassen sich entsprechende Hinweise möglicherweise statistisch belegen oder ergeben sie sich aus kriminalistischer Erfahrung?

Da einige von euch fest von dieser Theorie überzeugt sind, würde mich interessieren, was euch zu dieser Überzeugung gebracht hat.
Das alles komplett alleine in einer Woche zu wuppen, ist unrealistisch. Dabei auch noch das normales Leben zu leben, unmöglich. Meiner Meinung nach liegt genau hier eine mögliche starke Eingrenzung eines möglichen Tätertyp.

Also ich könnte es nicht, ohne wem davon zu erzählen. Bzw. einzuweihen.
Hamburger
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hamburger »

Shadow hat geschrieben: Sonntag, 04. Mai 2025, 11:23:59 [...]

Nur war das Versteck überhaupt im Raum Nieheim?
die Auswertung von den Ermittlern der 1. SMS aus Nieheim und deren Festlegungen , klangen recht alternativlos-
Anhand der „ Erkenntnisreichen SMS“ wurde einfach von ausgegangen ,das Frauke in Nieheim war und dort der Annahme dort auch festgehalten wurde.
[...]
Das sehe ich auch als Problem an. Beweise dafür, dass Frauke freiwillig (oder überhaupt) nach Nieheim fuhr, lagen der Polizei offenbar nicht vor. Denn in dem großen Stern-Artikel über den Fall Frauke Liebs räumte Östermann ein, es sei nicht auszuschließen, dass Frauke in Paderborn gewaltsam in ein Auto gezerrt worden sei, aber das halte er für unwahrscheinlich. (Die Möglichkeit, dass Frauke zwar freiwillig in das Auto des Täters gestiegen sei, aber keineswegs freiwillig nach Nieheim gefahren sei, blieb unerwähnt.)

Den Ermittlungen der Bielefelder Kripo (und das sind die einzigen, die es bisher gab) lag nur eine Annahme zugrunde. Am Anfang sprach zwar sicher viel für diese Annahme (die 1. SMS wirkt authentisch; nach den Statistiken war die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Täter in Fraukes engerem Kreis zu finden sei), aber da die Konzentration auf Nieheim und die sehr aufwendige Suche nach einem Täter in Fraukes Bekanntenkreis erfolglos blieb, halte ich Skepsis gegenüber dieser Annnahme für sehr berechtigt.
MauriceMüller hat geschrieben: Sonntag, 04. Mai 2025, 20:30:32
Ich denke, dass die Ermittler relativ früh erkannt haben, dass die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel begrenzt sind und dass der Fall letztlich genau dort enden könnte, wo er sich heute befindet: 19 Jahre sind vergangen, ohne dass es relevante Ergebnisse oder eine Täteridentifikation gibt.
Ich fürchte eher, dass die Ermittler viel zu optimistisch und zu sehr von der Hypothese ihrer Ermittlungen überzeugt waren.
Selbst als die Ermittlungen gescheitert waren, hielt Östermann noch an dieser Überzeugung fest, Frauke sei freiwillig nach Nieheim gefahren und erst nach der 1. SMS sei etwas passiert, was Fraukes Freiwilligkeit beendete. Das setzte voraus, dass Frauke den Täter näher gekannt und ihm vertraut haben müsste. Und als Fraukes Bekanntenkreis "ausermittelt" war, gab es für Östermann keinen Grund mehr, weiterzuermitteln.
MauriceMüller hat geschrieben: Sonntag, 04. Mai 2025, 20:30:32

[...]

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des damaligen Statements waren Fraukes Schuhe noch nicht Untersucht worden. Diese Statement erfolgte relativ früh, und Frau Liebs kritisierte im NW-Podcast Ostwestfälle zu Recht, dass die Schuhe jahrelang (und möglicherweise erst vor Kurzem) nicht untersucht wurden—dies geschah offenbar erst auf Nachfragen ihrer Mutter. Zudem erwähnte sie, dass am Fundort noch Gegenstände entdeckt wurden, die nicht ausreichend untersucht wurden. Mehr dazu ist in folgendem Video ab Minute 22:00 zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=SjV4g3vP6vE&t=1874s
Du hast leider recht. Es macht mich ziemlich fassungslos, wie nachlässig damals offenbar die Ermittlungen geführt wurden. Manche Spuren mögen dadurch verloren sein, aber nach meiner Ansicht gibt es durchaus Spuren, die zum Täter führen könnten, die bisher aber vermutlich nicht ausreichend beachtet wurden, weil Östermann die Suche in Fraukes Bekanntenkreis als Königsweg erschien.

Ich hoffe immer noch auf eine Wiederaufnahme der Ermittlungen. Über den Fall Frauke Liebs wurde viel geschrieben, aber soweit ich weiß, gibt es keine Zeitungsartikel oder TV-Beiträge, die den Schwerpunkt auf die Mängel der Ermittlungen unter Östermann legen. So entsteht leider bei vielen der Eindruck, eine Aufklärung sei einfach nicht möglich - und nicht etwa vielleicht an den Unzulänglichkeiten der Ermittlungen bisher gescheitert.
MauriceMüller
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MauriceMüller »

Hamburger hat geschrieben: Dienstag, 06. Mai 2025, 23:03:50 Das sehe ich auch als Problem an. Beweise dafür, dass Frauke freiwillig (oder überhaupt) nach Nieheim fuhr, lagen der Polizei offenbar nicht vor. Denn in dem großen Stern-Artikel über den Fall Frauke Liebs räumte Östermann ein, es sei nicht auszuschließen, dass Frauke in Paderborn gewaltsam in ein Auto gezerrt worden sei, aber das halte er für unwahrscheinlich. (Die Möglichkeit, dass Frauke zwar freiwillig in das Auto des Täters gestiegen sei, aber keineswegs freiwillig nach Nieheim gefahren sei, blieb unerwähnt.)

Den Ermittlungen der Bielefelder Kripo (und das sind die einzigen, die es bisher gab) lag nur eine Annahme zugrunde. Am Anfang sprach zwar sicher viel für diese Annahme (die 1. SMS wirkt authentisch; nach den Statistiken war die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Täter in Fraukes engerem Kreis zu finden sei), aber da die Konzentration auf Nieheim und die sehr aufwendige Suche nach einem Täter in Fraukes Bekanntenkreis erfolglos blieb, halte ich Skepsis gegenüber dieser Annnahme für sehr berechtigt.



Ich fürchte eher, dass die Ermittler viel zu optimistisch und zu sehr von der Hypothese ihrer Ermittlungen überzeugt waren.
Selbst als die Ermittlungen gescheitert waren, hielt Östermann noch an dieser Überzeugung fest, Frauke sei freiwillig nach Nieheim gefahren und erst nach der 1. SMS sei etwas passiert, was Fraukes Freiwilligkeit beendete. Das setzte voraus, dass Frauke den Täter näher gekannt und ihm vertraut haben müsste. Und als Fraukes Bekanntenkreis "ausermittelt" war, gab es für Östermann keinen Grund mehr, weiterzuermitteln.



Du hast leider recht. Es macht mich ziemlich fassungslos, wie nachlässig damals offenbar die Ermittlungen geführt wurden. Manche Spuren mögen dadurch verloren sein, aber nach meiner Ansicht gibt es durchaus Spuren, die zum Täter führen könnten, die bisher aber vermutlich nicht ausreichend beachtet wurden, weil Östermann die Suche in Fraukes Bekanntenkreis als Königsweg erschien.

Ich hoffe immer noch auf eine Wiederaufnahme der Ermittlungen. Über den Fall Frauke Liebs wurde viel geschrieben, aber soweit ich weiß, gibt es keine Zeitungsartikel oder TV-Beiträge, die den Schwerpunkt auf die Mängel der Ermittlungen unter Östermann legen. So entsteht leider bei vielen der Eindruck, eine Aufklärung sei einfach nicht möglich - und nicht etwa vielleicht an den Unzulänglichkeiten der Ermittlungen bisher gescheitert.
Ich möchte die Ermittlungsarbeit nicht kritisieren, da uns nur ein sehr eingeschränkter Blick auf die Geschehnisse möglich ist. Es könnte durchaus sein, dass wir zu denselben Einschätzungen kämen, wenn wir Zugang zu den Ermittlungsakten hätten.

Natürlich bedeutet das nicht, dass alles optimal gelaufen ist. Dennoch möchte ich meine Aussagen nicht als pauschale Kritik verstanden wissen, da uns schlichtweg zu viele Informationen fehlen, um ein abschließendes Urteil zu fällen.

Meiner Einschätzung nach hat Herr Östermann sich stark auf seine Erfahrung, Statistiken und teilweise auch auf sein Bauchgefühl verlassen. Im Podcast von Stern Crime erwähnte er sinngemäß, dass es äußerst schwierig sei, Alibis nach so langer Zeit noch zuverlässig zu bewerten, und dass man sich dabei teilweise auf sein Bauchgefühl verlassen müsse. Ebenso nannte er die These, dass die letzte Kontaktperson oft der Täter sei. Sicherlich sind das legitime Herangehensweisen.

Was ich als Außenstehender jedoch nicht vollständig nachvollziehen kann, ist die starke Festlegung auf eine bestimmte Richtung. Natürlich könnte sich diese Einschätzung aus weiteren, uns nicht bekannten Informationen ergeben, doch ich kann die Situation nur aus meiner Perspektive bewerten. Dabei fallen mir insbesondere folgende Punkte auf:

Die Annahme, dass die erste SMS freiwillig war Diese Einschätzung könnte durch technische Daten, wie die Dauer der Handynutzung nach dem Versand der Nachricht, gestützt oder widerlegt werden. Falls das Handy lediglich kurz eingeschaltet wurde, um die SMS zu senden, und dann wieder deaktiviert wurde, würde ich die Einschätzung eher hinterfragen. Falls das Handy jedoch über einen längeren Zeitraum aktiv war, bevor und nachdem die SMS versendet wurde, wäre diese Interpretation nachvollziehbarer. Ohne diese Daten fällt es mir schwer, die Einschätzung zu teilen.

Die Behauptung, dass der Totengrund keine Rolle spielt In einem frühen Artikel der Neuen Westfälischen lautete die Überschrift „Der Totengrund spielt keine Rolle“. Im Text wurde erläutert, dass der Fundort lediglich ein Ablageort sei und daraus keine Rückschlüsse auf den Täter gezogen werden könnten – er habe möglicherweise einfach einen wenig frequentierten Ort gewählt.

Die Anrufe als Reaktion auf die frühe Nennung des Ortes Nieheim Die Theorie, dass die Anrufe lediglich darauf zurückzuführen sind, dass nach der ersten SMS Nieheim öffentlich erwähnt wurde, erscheint mir plausibel, doch restlos überzeugt bin ich nicht.

Die Festlegung auf Nieheim als Festhalteort Der Ermittlungsaufwand in Nieheim war enorm – laut einem Sonderbuch von Stern Crime wurden bis zu 40 Gebäude durchsucht, und es sollen alle Männer ab 18 Jahren befragt worden sein. Dennoch wurden offenbar keine konkreten Anhaltspunkte gefunden. Dies wirft die Frage auf, ob Nieheim tatsächlich der richtige Ermittlungsansatz war.

Die frühe Auflösung der Mordkommission Ich kann nicht beurteilen, ob die gewählte Frist für die Auflösung der Mordkommission üblich war. Dennoch frage ich mich, ob man nicht früher von der Nieheim-Theorie hätte abrücken und stattdessen den Ablageort in Asseln und Herbram-Wald stärker in den Fokus hätte rücken sollen.
Shadow
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Shadow »

Das sehe ich wie du @ Hamburger , der Ermittlungsansatz Nieheim ist mir auch zu einseitig.

Mein Grundsatz ist „ glauben ist nicht wissen“
Die Ermittler glauben das Frauke in Nieheim war und das der Totengrund keine Rolle spielte.

Sie wussten es also nicht, legten sich aber dennoch fest.
Für die Devise „offen sein für jede Richtung“ ist die Festlegung suboptimal.
Ein alternativer Ansatz der ein planvoll, strategischen Täter einbezieht, erkennt auch die Möglichkeit der Bestrafung/ Rache bzw. Sieht die Anrufe als Psycho Terror mit Botschaft an Chris.

Aber dieser Ansatz passt wohl nicht in die Routine.

Mit Routine Blick wurden auch ihre Telefonate betrachtet.
die Annahme“ Auszeit“ bis zum Fund +
Annahme der Vertuschung „ Zeit schinden“ um von Nieheim abzulenken.

@ Maurice Müller hab dank für den Link.
Erschütternd das nicht alle aufgefundenen Gegenstände vollständig untersucht wurden und die Schuhe lange Zeit keine Berücksichtigung fanden-
Welch Versäumnisse sich manches mal auftun ,erfährt man erst , wenn die Eltern darüber erzählen.

Bezüglich möglicher Mitwisser:
Ich vermute einen Mitwisser bzw. Unterstützung , um sich abwechseln zu können.
Mein Ansatz ist ein strategisch , von Rache getriebener Täter der wie ich es vermute ,einrechnete als Fraukes Bekannter überprüft zu werden.
Hamburger
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Hamburger »

MauriceMüller hat geschrieben: Mittwoch, 07. Mai 2025, 09:52:06 [...]

Die Annahme, dass die erste SMS freiwillig war Diese Einschätzung könnte durch technische Daten, wie die Dauer der Handynutzung nach dem Versand der Nachricht, gestützt oder widerlegt werden. Falls das Handy lediglich kurz eingeschaltet wurde, um die SMS zu senden, und dann wieder deaktiviert wurde, würde ich die Einschätzung eher hinterfragen. Falls das Handy jedoch über einen längeren Zeitraum aktiv war, bevor und nachdem die SMS versendet wurde, wäre diese Interpretation nachvollziehbarer. Ohne diese Daten fällt es mir schwer, die Einschätzung zu teilen.

[...]
Ich vermute, dass das Handy in Nieheim über einen etwas längeren Zeitraum eingeschaltet war. Wäre das der Fall gewesen, fände ich es wie Du sehr nachvollziehbar, wenn die Polizei das damals - zu Beginn der Ermittlungen - als ein Indiz für einen freiwilligen Aufenthalt Fraukes in Nieheim bewertet hätte.
Allerdings bin ich der Ansicht, dass eine längere Einloggdauer des Handys ebenso plausibel wäre, wenn Frauke Paderborn nicht freiwillig verlassen hätte. Denn dann wäre es wahrscheinlich, dass der Täter die 1. SMS selbst verfasst und zu diesem Zweck vorher Fraukes gespeicherte Korrespondenz nach geeigneten "Vorlagen" durchsucht hätte.
(Ich halte es für unwahrscheinlich, dass Frauke, wenn sie vom Täter zum Verfassen einer SMS gezwungen worden wäre, den größten Teil der SMS dem Fußballspiel - noch dazu in so unbekümmert wirkendem Tonfall erwähnt hätte.)
HHmoin

Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von HHmoin »

Bärlauch ist ja auch als Heilpflanze bekannt wusste ich garnicht.
JessicaFletcher
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von JessicaFletcher »

MauriceMüller hat geschrieben: Mittwoch, 07. Mai 2025, 09:52:06
Die Festlegung auf Nieheim als Festhalteort Der Ermittlungsaufwand in Nieheim war enorm – laut einem Sonderbuch von Stern Crime wurden bis zu 40 Gebäude durchsucht, und es sollen alle Männer ab 18 Jahren befragt worden sein. Dennoch wurden offenbar keine konkreten Anhaltspunkte gefunden. Dies wirft die Frage auf, ob Nieheim tatsächlich der richtige Ermittlungsansatz war.
Hallo an alle!

Ich bin seit langem stille Mitleserin.
Der Fall interessiert mich, weil ich vor einigen Jahren mal einen Kumpel in Nieheim besucht habe.
Damals kannte ich den Fall Frauke Liebs noch nicht, aber später, als ich darauf stieß und mich intensiv beschäftigte, sprach ich auch meinen Kumpel darauf an.

Er ist der gleiche Jahrgang wie Frauke, war also auch 21, als sie verschwand und aufgefunden wurde. Allerdings meinte er, er könne sich an den Fall gar nicht erinnern.
Wenn nun aber alle Männer befragt wurden, die über 18 waren, dann wäre er ja dabei gewesen und wüsste das sicher noch.

Kann es sein, dass nur bestimmte Männer befragt wurden?
MauriceMüller
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MauriceMüller »

JessicaFletcher hat geschrieben: Donnerstag, 08. Mai 2025, 15:14:51 Hallo an alle!

Ich bin seit langem stille Mitleserin.
Der Fall interessiert mich, weil ich vor einigen Jahren mal einen Kumpel in Nieheim besucht habe.
Damals kannte ich den Fall Frauke Liebs noch nicht, aber später, als ich darauf stieß und mich intensiv beschäftigte, sprach ich auch meinen Kumpel darauf an.

Er ist der gleiche Jahrgang wie Frauke, war also auch 21, als sie verschwand und aufgefunden wurde. Allerdings meinte er, er könne sich an den Fall gar nicht erinnern.
Wenn nun aber alle Männer befragt wurden, die über 18 waren, dann wäre er ja dabei gewesen und wüsste das sicher noch.

Kann es sein, dass nur bestimmte Männer befragt wurden?
Hallo Jessica,

schön, ein neues Mitglied hier im Forum begrüßen zu dürfen!

Wenn ich hier bestimmte Aussagen treffe, dann immer nur unter der Voraussetzung, dass ich eine verlässliche Quelle dazu habe. In der Regel stütze ich mich dabei auf Zeitungsartikel, Stern Crime-Ausgaben, Bücher, Sonderhefte, Filmbeiträge und seriöse Podcasts. Außerdem prüfe ich meine Quellen sorgfältig, um ihre Zuverlässigkeit zu beurteilen.

Die Quelle zu meiner Aussage muss ich noch einmal heraussuchen – das kann ich in den nächsten Tagen bzw. über das Wochenende erledigen. Ich besitze allein rund 60 Artikel zum Fall Frauke Liebs aus der NW Zeitung (alle in Papierform) sowie weitere verschiedene Quellen. Als ich diese Aussage getroffen habe, hatte ich gerade erst darüber gelesen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich die genaue Quelle momentan nicht benennen kann.

Für mich klang die Aussage zunächst schlüssig. Ich möchte jedoch nicht garantieren, dass sie tatsächlich korrekt ist. Auch in der NW Zeitung schleichen sich hin und wieder Fehler ein – das ist mir bereits aufgefallen. Dennoch arbeitet die Zeitung, zumindest in Bezug auf den Fall Frauke Liebs, insgesamt sehr gewissenhaft.

Nach deiner Aussage sollte man diese Information allerdings ernsthaft hinterfragen.

Dein Hintergrund ist natürlich interessant, vor allem, weil du einen direkten Bezug zu Nieheim hast oder hattest. Was mich wundert, ist, dass sich dein Bekannter überhaupt nicht an den Fall erinnern kann. Ich selbst bin nicht aus Paderborn oder Ostwestfalen, sondern aus dem Rheinland. Doch wenn ich die Artikel der NW Zeitung betrachte, drängt sich mir der Eindruck auf, dass man als Nieheimer im Jahr 2006 gar nicht an diesem Thema vorbeigekommen sein kann.

Die Polizei hat damals in der Region Postwurfsendungen mit einem Aufruf an alle Haushalte verteilt, Plakate aufgehängt, zahlreiche Menschen befragt und verschiedene Objekte durchsucht. Außerdem war sie wohl mit Spürhunden in Nieheim im Einsatz.

Wenn ich es richtig verstehe, war die Polizei dort mindestens mehrere Tage, wenn nicht sogar Wochen, präsent. Auch das Team der operativen Fallanalyse war offenbar vor Ort.

Konnte dein Bekannter wirklich gar nichts zu dem Fall sagen? Und stammst du aus der Region? Vielleicht hast du ja eine eigene Theorie oder Erkenntnisse, die du mit uns teilen möchtest?

Viele Grüße Maurice
MB77
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MB77 »

Wenn in Nieheim jeder Stein umgedreht wurde, Spürhunde im Einsatz waren und Leute befragt wurden, war wohl maximal das Handy in Nieheim, aber mehr nicht...
MauriceMüller
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MauriceMüller »

MB77 hat geschrieben: Donnerstag, 08. Mai 2025, 21:49:26 Wenn in Nieheim jeder Stein umgedreht wurde, Spürhunde im Einsatz waren und Leute befragt wurden, war wohl maximal das Handy in Nieheim, aber mehr nicht...
Der Eindruck drängt sich mir auch auf.
MauriceMüller
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MauriceMüller »

MauriceMüller hat geschrieben: Donnerstag, 08. Mai 2025, 21:58:29 Der Eindruck drängt sich mir auch auf.
Nachtrag: Ich möchte nicht ausschließen, dass Frauke sich zum Zeitpunkt der ersten aus Nieheim verschickten SMS ebenfalls vor Ort befand. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass Nieheim der tatsächliche Ort ihrer Festhaltung war.
Trodat5203
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Trodat5203 »

Auch wenn ich die Polizeiarbeit in diesem Fall schon öfter kritisiert habe, so muss ich doch etwas in-Schutz-nehmend folgendes erwähnen: es ist absolut normal und Routine, dass die Polizei sich auf den Bekanntenkreis fokussiert hatte. 1. Statistisch gesehen macht das die absolute Mehrheit bei Tätern in Bezug auf Tötungsdelikten aus. Nur selten ist es ein Fremder ohne jegliche Vorbeziehung zum Opfer und es wird halt immer von innen nach außen ermittelt. 2. Hier hat man die grösste Wahrscheinlichkeit ein solches Verbrechen aufklären zu können. Die Chancen bei einem Fremdtäter und ohne das Vorhandensein von Täter-DNA sind schlecht bis 0, weil man einfach keine Ansätze hat, denen man nachgehen könnte. Da hat die Polizei kaum ne Chance.
Solche Fälle klären sich dann meist nur noch über Kommissar Zufall oder ein Geständnis.
Dass man sich also auf Statistiken und Wahrscheinlichkeiten gestützt und sich auf eine "Spur" eingeschossen hatte, ist für mich verständlich - vorallem bei der dürftigen Spurenlage.
Dass man allerdings nicht alle Spuren direkt forensisch untersuchen lassen hat ist für mich unbegreiflich und grob fahrlässig, wenn die Spurenlage doch eh schon so dünn und wie Östermann sagte "auf gut deutsch beschissen" war.
Je mehr du mir weg nimmst desto größer werde ich. Was bin ich?
Trodat5203
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von Trodat5203 »

ocram84 hat geschrieben: Dienstag, 06. Mai 2025, 20:43:20 Das alles komplett alleine in einer Woche zu wuppen, ist unrealistisch. Dabei auch noch das normales Leben zu leben, unmöglich. Meiner Meinung nach liegt genau hier eine mögliche starke Eingrenzung eines möglichen Tätertyp.

Also ich könnte es nicht, ohne wem davon zu erzählen. Bzw. einzuweihen.
Naja, das sagt sich immer so leicht. Klar ist es schwer ein Geheimnis für sich zu behalten, auf der anderen Seite: würdest du zwangsläufig jemandem davon erzählen wenn du dich eingepinkelt hättest oder an Hämorrhoiden leidest ? Ich denke schon, dass man so einiges für sich behalten kann was Scham oder Angst auslöst, was unangenehm ist oder bestraft werden würde.
Je mehr du mir weg nimmst desto größer werde ich. Was bin ich?
MauriceMüller
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Re: MORDFALL LIEBS -- Diskussion

Ungelesener Beitrag von MauriceMüller »

Falls Nieheim mutmaßlich nicht der Ort der Festhaltung war, welche Rolle spielte der Ort dann? War Nieheim möglicherweise bewusst als Ablenkung gewählt worden? Oder war Frauke tatsächlich aus einem bestimmten Grund dort, bevor sich die Situation später änderte? Besteht die Möglichkeit, dass sie sich nur kurzfristig in Nieheim aufhielt?

Welche weiteren Erklärungen könnten in Betracht gezogen werden?

Die Theorie, dass die Anrufe erst begannen, nachdem Nieheim als Standort der ersten SMS öffentlich bekannt wurde, ist durchaus plausibel. Falls Nieheim tatsächlich kaum eine Rolle gespielt haben sollte – warum fanden die Anrufe dann überhaupt statt? Wäre es nicht einfacher gewesen, einfach zu schweigen?

Wie seht ihr das? Habt ihr eine Meinung dazu?
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