MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

ÖFFENTLICHE DISKUSSION
Fälle: Anja Aichele, Ayleen Ambs, Vierfachmord von Annecy 2012, Bärbel B. (Bremerhaven) u. Ingrid R. (Bremen), Annika Brill, Tristan Brübach, Christoph Bulwin, Anne D. (Lorch), Suzanne Eaton, Michaela Eisch, Victor Elling, Sonja Engelbrecht, Trude Espas, Regina Fischer, Abby G. & Libby W. (USA-Indiana), Maren Graalfs, Valeriia Gudzenko, Mara-Sophie H. (Kirchdorf), Marion & Tim Hesse, Jutta Hoffmann, Bärbel K. (Lübeck), Peggy Knobloch, Cindy Koch, Martina Gabriele Lange, Lola (FR-Paris), Karl M. (Berlin), Khadidja M. (Ingolstadt), Stefan M. (Salzgitter), Jelena Marjanović, Margot Metzger, Karin N. (Borchen), N. N. (Lampertheim), Gabby Petito, Heike Rimbach, Elmar Rösch, Gustav Adolf Ruff, Carina S. (Iserlohn), Hannah S. (Hamm), Lena S. (Wunsiedel), Gabriele Schmidt, Mord in Sehnde-Höver, Yasmin Stieler, Simone Strobel, Elisabeth Theisen, Karsten & Sabine U. (Wennigsen), Nicky Verstappen, Hanna W. (Aschau)
andi55
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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@Giuilia
Jaja, ich weiß schon, dass ich des öfteren zu sehr in die emotionale Schiene abdrifte mit diesen Randdetails.
Aber vor Gericht geht es ja auch darum, der Persönlichkeit des Beschuldigten auf den Grund zu gehen.
Hier wurden bereits alle möglichen Zeugen gehört, ich warte ja immer noch auf Zeugenaussagen seiner ehemaligen Förderschule. Die müssten doch auch seine Persönlichkeit mit am besten beurteilen können. Wie ging er mit Mißerfolg um, wie mit Ausgrenzung, wer waren seine Freunde in der Schule, seine Schwächen, Stärken, Frustrationstoleranz, all das. Und vor allem, mit welcher Empfehlung hat man ihn aus der Schullaufbahn entlassen?
Oder haben die einfach nur ihren Job gemacht, seine Schullaufbahn zu beenden und alles danach ist nicht deren Problem ? Solche Zeugen würde ich gerne mal hören und nicht irgendeinen losen Kontakt aus Pfadfinderzeit der selber noch in der Pubertät steckt.
papaya
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Giulia hat geschrieben: Mittwoch, 22. November 2023, 12:18:18 Ja, natürlich wissen die Rechtsanwälte mehr, belastend und entlastend. Aber als Dienstleister Rechtsanwalt versucht man immer, im Einklang mit geltendem Strafrecht und unter Ausnutzung von Wissensvorteilen das Maximum für seinen Mandanten rauszuholen.
Ja, das sollte man meinen.

Aber je länger der Prozess andauert, je weniger die Beweislast trägt und je mehr eine "Indizienkette" zusammengebastelt wird, muss man doch noch einmal auf den rätselhaften markigen Auftritt von Baumgärtl vom 25.11.2022 zurückkommen:
Der Haftbefehl lautet auf Mord. Ein Vorwurf, mit dem sich nun der Strafverteidiger des jungen Mannes, Harald Baumgärtl (62) aus Rosenheim, auseinandersetzt. „Ob es am Ende bei Mord bleibt oder es Totschlag wird, wird sich in der Hauptverhandlung vor Gericht entscheiden“, nimmt es der erfahrene Strafverteidiger gelassen.
https://1ft.io/proxy?q=http%3A%2F%2Fwww ... 37192.html

Wie kann das sein? Von Anfang an mindestens Totschlag?

Beispiellose Arroganz und Vorverurteilung, das sei wieder so ein Pflichtgeschäft, wo ihm ein Hilfsschüler zugeteilt wird, für den er nun das beste rausholen soll? Reiner Routinejob? Das würde zumindest erklären, warum man nun mit Regina Rick gerade noch rechtzeitig einen Profi holt.

Die damalige Spekulation im Forum, bei einer so eindeutigen Position müsse es ja mindestens Videobeweise von der Kampenwandbahn geben, war eindeutig berechtigt - und offensichtlich nicht zutreffend.
Kalle

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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papaya hat geschrieben: Mittwoch, 22. November 2023, 17:30:22 Ja, das sollte man meinen.

Aber je länger der Prozess andauert, je weniger die Beweislast trägt und je mehr eine "Indizienkette" zusammengebastelt wird, muss man doch noch einmal auf den rätselhaften markigen Auftritt von Baumgärtl vom 25.11.2022 zurückkommen:

https://1ft.io/proxy?q=http%3A%2F%2Fwww ... 37192.html

Wie kann das sein? Von Anfang an mindestens Totschlag?

Beispiellose Arroganz und Vorverurteilung, das sei wieder so ein Pflichtgeschäft, wo ihm ein Hilfsschüler zugeteilt wird, für den er nun das beste rausholen soll? Reiner Routinejob? Das würde zumindest erklären, warum man nun mit Regina Rick gerade noch rechtzeitig einen Profi holt.

Die damalige Spekulation im Forum, bei einer so eindeutigen Position müsse es ja mindestens Videobeweise von der Kampenwandbahn geben, war eindeutig berechtigt - und offensichtlich nicht zutreffend.
Danke, das war mir nicht so nicht geläufig. Das ist unfassbar. Wie kann es sein, dass die Familie da nicht unterstützt und die Notbremse zieht und das Mandat entzieht? Ein Verteidiger der den eigenen Mandanten vorab öffentlich schonmal aburteilt? Ich bin sprachlos.
andi55
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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UNSÄGLICH wie hier in alles etwas hinein interpretiert wird. Da muss der Beschuldigte sich erklären, warum, wieso , weshalb er beim Eiskeller vorbeilief. Meine Güte, er wollte halt gucken was da los ist und dann wird eine Erklärung von ihm verlangt und dann hat er halt den Mist erzählt mit dem ehemaligen Pfadfinderkumpel. So ein Müll kommt raus, wenn jemand penetrant bedrängt wird , für eine völlig banale Situation eine Erklärung abzugeben. Um die Autoposer, die 20mal mit röhrenden Auspuff an der Disco vorbeifahren und die Umgebung tyrannisieren, kümmert die Polizei sich nicht, aber wenn einer vorbei joggt, uuuh- voll verdächtig, da muss er unbedingt eine Erklärung abgeben ! Ich habe hier schon mehrfach von dem jungen Mann in meinem Umfeld gesprochen, diesen könnte man auch dahingehend manipulieren , so einen Mist zu quatschen den das Gegenüber hören will. Auch dieses angebliche Täterwissen von Sebastian, dass er das Tatwerkzeug "Stein" genannt hat. Wie das wohl zustande kam?
ZickZack
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Nachdem wir ja in Bayern sind, werf ich einfach mal ein altes (hoffentlich) bayrisches Sprichwort in den Ring. Diesem zufolge gibt es zwei Personengruppen, die immer ehrlich sind: Kinder und Besoffene :mrgreen:

Und viele halten in meinen Augen (meine persönlichen 5 Pfennig, kann jeder denken, was er will) den TV für deutlich eingeschränkter, als er es wahrscheinlich ist...

Er hat einen Führerschein, er hat eine anspruchsvolle Ausbildung fast fertig gehabt, spielt wohl zumindest (wenn nicht mehr) ganz passabel Schach, etc. etc.

Wenn ihn seine Mutter nicht als Zeuge gemeldet hätte, wäre man nie auf ihn gekommen, der Jogger wäre anhand der dürftigen Beschreibung meiner Einschätzung nach nicht ermittelbar gewesen.

Und ja, ich gehe davon aus, dass er es war, in welcher Form auch immer (Totschlag, Versehen, Mord, etc.), weil ich einfach gestrickt bin und sage, dass er sich als Unschuldiger niemals kurz vor Ende seiner Lehrzeit ohne jeden Widerstand für ein Jahr in den Knast hockt und alles wegwirft, ohne dagegen zu kämpfen wie ein Tier...
Da ich ihn eben durchaus schlauer als dargestellt einschätze, ist für mich klar, dass er sich nicht einfach unschuldig wegsperren lässt und seelenruhig abwartet, was kommen mag, wie von manchen hier dargestellt...

Aber rechtlich wird man ihn freisprechen müssen, ganz klar. Es ist quasi nichts übrig außer den äußerst zweifelhaften "Geständnissen" (davon eins besoffen, siehe Sprichwort oben ;) ) und der Tatortnähe zum Tatzeitpunkt, damit geht eine Verurteilung nie und nimmer durch.
Giulia

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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andi55 hat geschrieben: Mittwoch, 22. November 2023, 13:48:43 @Giuilia
Jaja, ich weiß schon, dass ich des öfteren zu sehr in die emotionale Schiene abdrifte mit diesen Randdetails.
Aber vor Gericht geht es ja auch darum, der Persönlichkeit des Beschuldigten auf den Grund zu gehen.
Hier wurden bereits alle möglichen Zeugen gehört, ich warte ja immer noch auf Zeugenaussagen seiner ehemaligen Förderschule. Die müssten doch auch seine Persönlichkeit mit am besten beurteilen können. Wie ging er mit Mißerfolg um, wie mit Ausgrenzung, wer waren seine Freunde in der Schule, seine Schwächen, Stärken, Frustrationstoleranz, all das. Und vor allem, mit welcher Empfehlung hat man ihn aus der Schullaufbahn entlassen?
Oder haben die einfach nur ihren Job gemacht, seine Schullaufbahn zu beenden und alles danach ist nicht deren Problem ? Solche Zeugen würde ich gerne mal hören und nicht irgendeinen losen Kontakt aus Pfadfinderzeit der selber noch in der Pubertät steckt.
Was Du über das vermutete Interesse an der Persönlichkeitsstruktur des Angeklagten betonst, ist tatsächlich "nur" insoweit von Bedeutung vor der Justiz, als man daraus, untermauert von etwaigen Gutachten etc, plausible Zusammenhänge herleiten kann, die ihn im Hinblick auf den ethobenen Vorwurf be- oder entlasten. Aber auch das sind nur Randbelange.
Sie müssen ihm nachweisen, dass er tötete, das steht im Mittelpunkt.
Giulia

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

Ungelesener Beitrag von Giulia »

papaya hat geschrieben: Mittwoch, 22. November 2023, 17:30:22 Ja, das sollte man meinen.

Aber je länger der Prozess andauert, je weniger die Beweislast trägt und je mehr eine "Indizienkette" zusammengebastelt wird, muss man doch noch einmal auf den rätselhaften markigen Auftritt von Baumgärtl vom 25.11.2022 zurückkommen:

https://1ft.io/proxy?q=http%3A%2F%2Fwww ... 37192.html

Wie kann das sein? Von Anfang an mindestens Totschlag?

Beispiellose Arroganz und Vorverurteilung, das sei wieder so ein Pflichtgeschäft, wo ihm ein Hilfsschüler zugeteilt wird, für den er nun das beste rausholen soll? Reiner Routinejob? Das würde zumindest erklären, warum man nun mit Regina Rick gerade noch rechtzeitig einen Profi holt.

Die damalige Spekulation im Forum, bei einer so eindeutigen Position müsse es ja mindestens Videobeweise von der Kampenwandbahn geben, war eindeutig berechtigt - und offensichtlich nicht zutreffend.
Ich verstehe, es klingt ansatzweise nach Parteienverrat, weil er damit das Ergebnis der Beweisaufnahme vorwegnimmt und ihn als Täter brandmarkt, obwohl das ja gerade fraglich ist.

Ich meine aber auch gelesen zu haben, dass er vor der Presse sagte, es laufe auf einen Indizienprozess hinaus, bei dem von Mord bis Freispruch alles möglich sei.

Aber ob und wenn inwieweit die Medien das reißerisch verfälscht haben, weiß man auch nicht.
andi55
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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@ZickZack
Ich denke tendenziell halten viele ihn nach wie vor für schuldig, auch ich. Aber während die Sache für mich am Anfang glasklar war, wachsen die Zweifel mit jedem Prozesstag mehr.
Zu deinen Zweifeln wegen seiner Einschränkungen/Handicap: Dieser allgemeine Begriff "Lernbehinderung" hat so viele Schattierungen und Facetten. Ich kenne einige in meinem Umfeld. Alleine schon wenn du wüßtest welche den Führerschein besitzen, du würdest dich nicht mehr in den Straßenverkehr trauen. Die können nicht mal einer Smalltalk Unterhaltung folgen, haben aber den Führerschein. Dieses Thema ist so komplex, wir werden sehen was der Gutachter aussagt.
Während hier im Forum die ersten Monate über sämtliche Motive für die Tat diskutiert wurde, Verwicklung ins Drogenmilieu Rumäniens, verheirateter Liebhaber der Hanna loswerden wollte, abgewiesener Liebhaber, Blind Date an der Kampenwandbahn, usw.usw., haben wir uns ja die letzten Monate nicht mehr groß Gedanken gemacht. Die Sache schien klar. Ich denke mittlerweile wieder über Alternativen zu Sebastian nach. Hanna war so wie jede junge Frau gerne wäre, sie hat sich vom Leben genommen was sie wollte. Hat gemodelt, war sich aber nicht zu fein für ihren Putzjob im Hotel, sie hatte Bock auf Urlaub auf einem anderen Kontinent, hat sie alleine gemacht, ohne Begleitung. Hat wohl strebsam gelernt für ihr Abitur, konnte aber auch hart feiern. Sie war nicht mal aufzuhalten, als ihr Abi-Durchschnitt nicht für ein Studium in Deutschland gereicht hat, geht sie halt nach Rumänien. Sie war einfach nicht aufzuhalten. Und so eine Persönlichkeit ruft keine Neider auf den Plan?? Die haben sich in diesem Dorf alle ausnahmslos lieb?? Ich wette unter ihren Verehrern waren auch Typen die bereits vergeben sind. Und deren Mädels kriegen das sehr wohl mit, wenn der Freund eine andere auch noch toll findet. Ein Sexualdelikt war es ja anscheinend nicht. Vielleicht war der Täter eine Frau? Natürlich gibt niemand zu neidisch gewesen zu sein, Neid hat was armseliges. Ich stell das nur mal ganz provokant in den Raum.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Kalle hat geschrieben: Samstag, 18. November 2023, 20:47:45 Diese Google Suchen sind nicht tatrelevant. s interessant hinsichtlich falscher Geständnisse. Hier gibt es einen Zusammenhang, sonst irrelevant.
sagt wer?
Hast du das Urteil schon in deiner Glaskugel oder deinem Kaffeesatz gelesen?
andi55
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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@lawine
Du klingst oft sehr aufgebracht und emotional. Weißt du mehr, was wir nicht wissen? Kommst du von dort? Wir können halt hier nur aus der Ferne beurteilen und kennen keinerlei Vorgeschichten. Du vielleicht schon, hört sich zumindest so an.
Wenn z.B der junge Pfadfinderkollege aussagt, Sebastian war komisch, nicht wie die anderen, introvertiert, dann denke ich sofort an Ausgrenzung, weil halt einer anders ist und schon kommt dieser Beschützerinstinkt . Gebe ich ehrlich zu. Aber wie gesagt, vielleicht weißt du ja mehr als wir.
Kalle

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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lawine hat geschrieben: Donnerstag, 23. November 2023, 00:19:19 sagt wer?
Hast du das Urteil schon in deiner Glaskugel oder deinem Kaffeesatz gelesen?
Die Suchbegriffe passen nicht zum Rest der bisher bekannten Informationen, daher Stand heute, ein bestenfalls unpassendes Puzzelteil. Natürlich kann sich das ändern, ob sich noch eine Relevanz ergibt wird sich zeigen.
Giulia

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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andi55 hat geschrieben: Donnerstag, 23. November 2023, 01:01:48 @lawine
Du klingst oft sehr aufgebracht und emotional. Weißt du mehr, was wir nicht wissen? Kommst du von dort? Wir können halt hier nur aus der Ferne beurteilen und kennen keinerlei Vorgeschichten. Du vielleicht schon, hört sich zumindest so an.
Wenn z.B der junge Pfadfinderkollege aussagt, Sebastian war komisch, nicht wie die anderen, introvertiert, dann denke ich sofort an Ausgrenzung, weil halt einer anders ist und schon kommt dieser Beschützerinstinkt . Gebe ich ehrlich zu. Aber wie gesagt, vielleicht weißt du ja mehr als wir.
Ein bisschen schuldig gibt es so wenig wie ein bisschen schwanger. Und eine etwaige Schuld interessiert erst dann, wenn nachgewiesen ist, dass der Angeklagte die Studentin getötet hat etc.. Bereits insoweit sucht die Justiz und vorher die Kripo die Nadel im Heuhaufen. Und die kommenden Verhandlungstage dürften kaum noch zum Durchbruch führen. Das Schweigen erweist sich als erfolgreiche Strategie, dabei wird man bleiben, egal ob die Vorsitzende deshalb einen Veitstank vollführt.

Weil man so weit abseits der Wahrheit über das, was wirklich geschah, steht, werden für eine Überführung kaum taugliche Details mit einer Pseudowichtigkeit versehen, die ihnen nicht zukommt und die auch über etwaige Tatbestandsmetkmal des 211 StGB keinen Aufschluss bringen.

Wenn nicht noch "Kommissar Zufall" überraschend etwas ans Licht bringt, womit niemand rechnete und was entscheidend mehr Licht in die Sache bringt, dürfte die 1. Instanz im Grunde gelaufen sein.
ZickZack
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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rosenheim24-Ticker
Dann trifft Frau Dr. Weimann ein. Die Medizinerin war am 3. Oktober 2022 zur Leichenschau am Fundort der Leiche in Prien, Ortsteil Kaltenbach.

Laut der Zeugin sei gleich auffällig gewesen, dass die Leiche der jungen Frau in vollständig angezogen Turnschuhen aufgefunden wurde, ihre Hose aber fehlte. Man habe sich gefragt: „Wie kommt eine Hose über die Turnschuhe drüber?“ Ansonsten war die Leiche mit einem zweiteiligen schwarzen Spitzentop und einer Lederjacke bekleidet. Die Leichenstarre sei zum Zeitpunkt des Fundes schon voll ausgeprägt gewesen.

An der Stirn des Leichnams habe sich eine Platzwunde befunden, an den Armen wurden blaue Flecke festgestellt, die von Fr. Dr. Weimann als Griffspuren bezeichnet werden. Wegen dieser Hämatome sei schnell klar gewesen, dass es sich wohl nicht um einen Unfall handelte. Der Angeklagte lauscht den Aussagen der Zeugin konzentriert. Als die Griffspuren erwähnt werden, rötet sich sein Gesicht – ein Zufall? Bei der ersten Leichenschau sei auch bereits der Eiskeller-Stempel entdeckt worden. Als Todesursache hatte Fr. Dr. Weimann einen Verdacht auf Tod durch Ertrinken notiert.

Bezüglich der blauen Flecken hakten die Verteidiger von Sebastian T. Noch genauer nach: Wie unterscheiden sich blaue Flecken, die vor und nach dem Tod verstehen? Weil die neue Verteidigerin, Regina Rick, die Medizinerin in die Mangel nimmt und ihr „falsche Vorhaltungen“ macht, kommt es zu einem Verweis durch die Vorsitzenden Richterin. Rick hatte die Aussage der Zeugin in eigenen Worten wiedergegeben, was zu veränderten Inhalten führte.
Quelle: https://www.chiemgau24.de/chiemgau/trau ... 89250.html

Hatten die Medien nicht berichtet, man hätte die Jacke gesucht und später dann auch in der Prien gefunden?
Zuletzt geändert von z3001x am Donnerstag, 23. November 2023, 22:00:21, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Quelle Chiemgau24/Rosenheim24 ergänzt. Ziate aus Zeitungsberichten immer mit Quelle/URL versehen. Danke
Kalle

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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ZickZack hat geschrieben: Donnerstag, 23. November 2023, 10:35:14 Hatten die Medien nicht berichtet, man hätte die Jacke gesucht und später dann auch in der Prien gefunden?
Ja, das war eine Woche nach der Tat sogar eine Schlagzeile wert: "Taucher finden Jacke"
ZickZack
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Dann wird Dr. med. Gabriele Roider vom Institut für Rechtsmedizin in München in den Zeugenstand gerufen. Bei der sehr umfangreichen toxikologischen Untersuchung seien keine Hinweise auf Partydrogen oder Marihuana gefunden worden. Bei der am Leichnam festgestellten Blutalkoholkonzentration in Höhe von 2,06 Promille könne man davon ausgehen, dass es zu alkoholbedingten Beeinträchtigungen gekommen sei. Allerdings seien diese von der individuellen Alkoholtoleranz abhängig.

Es folgt die Vernehmung von Prof. Dr. Elisabeth Mützel, die ebenfalls vom Institut der Rechtsmedizin in München kommt. Die Zeugin fasst zuerst die Befunde eines Gutachtens zu Verletzungen des Angeklagten zusammen. Sebastian T. Ist 1,67 Meter groß und wog zum Zeitpunkt der Untersuchung am 9. Dezember 2022 62 Kilogramm.

Es wurde bei ihm ein Hautdefekt am Übergang Hals/Unterkiefer festgestellt. Auch am linken Schultergürtel und im Rückenbereich waren Verletzungen feststellbar. Besonders schwer dürften die Verletzungen am rechten und linken Unterarm wiegen. Der Angeklagte hatte aber auch die Hautdefekte an einem inneren Kniegelenk und an einem seiner Schienbeine.

Dann sagt Prof. Dr. Jiri Adamec von der Rechtsmedizin München aus. Er ist Experte für Biomechanik und untersuchte diverse Asservate auf das Vorhandensein von Blutspuren, darunter vor allem Kleidungsstücke des Angeklagten. Diese wurden anhand des Luminol-Sprüh-Verfahrens untersucht und zeigten latente Blutspuren an einem Sportshirt und einer Sporthose. Auch ein Vortest auf Blut verlief positiv.

Die Spuren waren laut Adamec aber dezent und sollten demnach nicht durch Spritzer, sondern eine Kontaktübertragung entstanden sein. Der Fachmann betont aber, dass nicht feststellbar sei, ob es sich um menschliches oder tierisches Blut handele. Neben der Sportkleidung untersuchte man auch die schwarze Softshelljacke des Angeklagten – diese aber anhand einer Infrarot-Methode. Auf ihr habe man Spuren gefunden, ein Blut-Vortest sei aber negativ verlaufen.
https://www.chiemgau24.de/chiemgau/trau ... 89250.html
Zuletzt geändert von z3001x am Donnerstag, 23. November 2023, 22:00:37, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Quelle Chiemgau24/Rosenheim24 ergänzt. Ziate aus Zeitungsberichten immer mit Quelle/URL versehen. Danke
Kalle

Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Kalle hat geschrieben: Donnerstag, 23. November 2023, 11:44:18 Ja, das war eine Woche nach der Tat sogar eine Schlagzeile wert: "Taucher finden Jacke"
Wenn man einem sexuellen Motiv näher kommen will, wird man nicht umhin kommen, eine Antwort auf die Frage zu liefern ob es Entkleidungshandlungen im Tatverlauf gab. Jacke, Hose. Eine reine Affekt-Gewaltreaktion (z.B. aufgrund allgemeinen Frauenhass, oder einer Beleidigung/Provokation) dürfte kaum darin münden sich die Mühe zu machen die Hose über Turnschuhe zu ziehen, zumal die Entdeckungswahrscheinlichkeit am angenommen Tatort ja sehr hoch war.

Stark ausgeprägte Hämatome i.S. von in Ausmaß und Form erkennbaren "Griffspuren" am Unterarm erscheinen mir relativ unwahrscheinlich, bzw. allenfalls sehr schwach ausgeprägt, wenn das Opfer die Jacke anbehielt und diese sich erst durch die Strömung im Fluss sich vom Körper löste. Ein festes Zupacken auf den Ärmeln einer Lederjacke sollte weniger bis keine Verletzung hervorrufen, im Gegensatz zum Zupacken auf dem nackten Arm.
ZickZack
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Nun wird Prof. Dr. Adamec als Experte für Biomechanik um sein Gutachten zur Fließgeschwindigkeit von Bärbach und Prien gebeten. Auch zu Verletzungen der Leiche durch das Abtreiben in den Gewässern soll er seine Expertise abgeben. Man habe die rund 11 Kilometer Bach- und Flussbett untersucht und auch nach Hindernissen Ausschau gehalten, so Adamec.

Grundsätzlich könnte der Körper an Steinen entlang geschrammt, unter Wasser gespült oder an einem Baumstamm fest gehangen haben. Es sei aber unmöglich die genaue Bewegungsbahn des Körpers zu berechnen. Bei der Fließgeschwindigkeit könne man von rund 10 Kilometer pro Stunde ausgehen, der Leichnam hätte rechnerisch eine Stunde und fünf Minuten gebraucht, um von Aschau nach Kaltenbach getrieben zu werden.

Mehrere Schläge mit einem Stein auf den Kopf?

Zu den Treibverletzungen an der Leiche sagt Prof. Dr. Mützel, dass viele der Verletzungen am Kopf, an der Hand und am Unterarm, sowie die am Unterschenkel auf das Abtreiben zurückzuführen seien. Doch gerade, weil mehrere Verletzungen am Kopf von weitgehend gleicher Gestalt festgestellt wurden, gehe man hier von einer Gewalteinwirkung von Außen aus. Der Schädelknochen sei dabei nicht verletzt worden.

Auf ein konkretes Tatwerkzeug konnte man sich aber nicht festlegen. Versuche mit einem Handy waren nicht zufriedenstellend. Sollte ein Stein verwendet worden sein, dann müsse es immer der gleiche für mehrere Schläge gewesen sein. Auffällig waren auch die massiven Einblutungen am Hals, sowie der Bruch eines Halswirbels. Diese Verletzungen seien nicht typisch für das Hängenbleiben des Körpers.
Quelle: https://www.chiemgau24.de/chiemgau/trau ... 89250.html
Zuletzt geändert von z3001x am Donnerstag, 23. November 2023, 22:01:28, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Quelle Chiemgau24/Rosenheim24 ergänzt. Ziate aus Zeitungsberichten immer mit Quelle/URL versehen. Danke
ZickZack
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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Eigenartig seien vor allem die Verletzungen im Rücken- und Schulterbereich des Leichnams. Hier muss laut den Medizinern vom Institut für Rechtsmedizin in München eine Gewalteinwirkung von oben nach unten stattgefunden haben. Die Rechtsmediziner schlossen eine Treibverletzung in diesem Fall aus. Der symmetrische Bruch beider Schulterdächer sei extrem selten und es sei sehr unwahrscheinlich, dass diese Verletzung durch den gleichzeitigen, beidseitigen Aufprall auf ein Hindernis im Wasser herrühre. Der Kopf sei hier mehr oder weniger „im Weg“.

Bei der Untersuchung der Gewässer habe man hierbei besonders Acht gelegt und Ausschau nach Rohren oder Gittern gehalten, die zu einer solchen Verletzung hätten führen können. Vorstellbar sei aber, dass die Verletzung durch das „Draufknien“ auf den Körper des Opfers in Bauchlage entstand. Eine massive Einblutung an der Oberarminnenseite weise außerdem auf eine mögliche Fixierung hin.

„Durch das Aufspringen, kriegen wir die Kraft nicht her“, so Prof. Dr. Mützel. Zur Demonstration muss ein Schöffe herhalten – er ist über 1,80 Meter groß. Etwa 15 Personen stehen in einer Traube vor Richterin Jacqueline Aßbichler, während Prof. Dr. Adamec zeigt, von wo nach wo die Gewalteinwirkung auf den Körper stattgefunden haben muss. Sebastian T. betrachtet die Vorführung ohne Regung.
https://www.chiemgau24.de/chiemgau/trau ... 89250.html
Zuletzt geändert von z3001x am Donnerstag, 23. November 2023, 22:02:11, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fehlende Quelle ergänzt.
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Re: MORDFALL HANNA W. (23 †), ASCHAU - CHIEMGAU, 2022

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@ZickZack
Danke, dass du uns mit den Berichten hier so auf dem laufenden hälst.
Da gibt es nun wohl nichts schön zu reden, ein Unfallgeschehen scheint so gut wie ausgeschlossen, oder? Bleibt halt jetzt die Frage, wer dazu in der Lage ist. Es gibt viele liebenswerte, harmlose , gutmütige Menschen unter uns die nie zu etwas Bösen in der Lage wären, unter Alkohol jedoch zu völlig anderen Menschen werden. Hört man oft genug. Unter Alkohol standen viele der hippen, gesellschaftlich integrierten Eiskeller-Besucher , die natürlich ausschließlich alle nur lustig werden bei Alkoholkonsum, niemals aggressiv .
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